Psychotherapie: Konzepte und Definitionen
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Questions and Answers

Welche Aussage definiert am besten den Begriff Psychotherapie?

  • Die Anwendung von Medikamenten zur Behandlung psychischer Störungen.
  • Ein strukturierter Prozess zur Förderung psychischer Gesundheit und Linderung von Leiden. (correct)
  • Die Durchführung von Operationen am Gehirn zur Korrektur von Verhaltensauffälligkeiten.
  • Eine Form der spirituellen Beratung zur Findung des inneren Friedens.

Was ist der Hauptunterschied zwischen psychotherapeutischen Verfahren, Methoden und Techniken?

  • Es gibt keinen Unterschied, die Begriffe sind synonym.
  • Techniken umfassen alle Verfahren und Methoden.
  • Verfahren sind breit angelegte Therapieansätze, Methoden sind spezifische Vorgehensweisen innerhalb eines Verfahrens, und Techniken sind einzelne Interventionen. (correct)
  • Methoden sind allgemeine Richtlinien, während Verfahren spezifische Anwendungen sind und Techniken die theoretische Grundlage bilden.

Welche der folgenden Optionen ist keine Komponente eines integrativen Störungsmodells?

  • Prädisponierende Faktoren
  • Externalisierende Faktoren (correct)
  • Auslösende Faktoren
  • Aufrechterhaltende Faktoren

Welcher der folgenden Wirkfaktoren nach Grawe bezieht sich auf die Gestaltung der Therapiebeziehung?

<p>Therapeutische Beziehung (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Fähigkeiten ist keine psychotherapeutische Basiskompetenz?

<p>Medikamentöse Behandlung (A)</p> Signup and view all the answers

In welchem Zusammenhang stehen die Begriffe 'Spezielle Krankheitslehre' und 'Verfahrenslehre' im Kontext des Moduls?

<p>Die Spezielle Krankheitslehre untersucht die verschiedenen psychischen Störungen, während die Verfahrenslehre die therapeutischen Methoden zur Behandlung dieser Störungen behandelt. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Therapeut plant, sowohl kognitive Verhaltenstherapie als auch Elemente der systemischen Therapie in seiner Behandlung zu integrieren. Welchen Ansatz verfolgt er hauptsächlich?

<p>Einen integrativen Ansatz (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am treffendsten die Beziehung zwischen den allgemeinen Wirkfaktoren der Psychotherapie nach Grawe und spezifischen Techniken?

<p>Allgemeine Wirkfaktoren beeinflussen die Wirksamkeit spezifischer Techniken und können diese verstärken oder abschwächen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Therapieformen wird in Deutschland nicht durch die sozialrechtliche Definition nach GBA abgedeckt?

<p>Gesprächstherapie (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Therapien ist wissenschaftlich anerkannt, findet aber keine Anwendung bei der Behandlung von Hornorganischen Störungen?

<p>Interpersonelle Psychotherapie (A)</p> Signup and view all the answers

Seit wann ist die Verhaltenstherapie ein sozialrechtlich anerkanntes Richtlinienverfahren in Deutschland?

<p>Seit 1987 (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Therapieformen wird primär zur Behandlung von PTBS eingesetzt?

<p>EMDR (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der genannten Anwendungsbereiche fällt nicht unter die wissenschaftlich anerkannte Hypnosetherapie?

<p>Angststörung (A)</p> Signup and view all the answers

Welchen Aspekt betont das transtheoretische Störungsmodell besonders im Hinblick auf Vulnerabilität und Resilienz?

<p>Zentrale Rolle von ungünstigen frühkindlichen Erfahrungen und assoziiertem Stress (C)</p> Signup and view all the answers

In welchen der folgenden biologisch vulnerablen Lebensphasen kann Stress laut dem transtheoretischen Störungsmodell die Entwicklung von Resilienz maßgeblich beeinflussen?

<p>Intrauterine Phase, frühe Kindheit, Pubertät (D)</p> Signup and view all the answers

Welche spezifische Kombination von Faktoren wird im Kontext des transtheoretischen Störungsmodells als besonders relevant für die Entwicklung psychischer Störungen angesehen?

<p>Bio-psycho-soziale Personenmerkmale in Verbindung mit biologisch vulnerablen Lebensphasen und ungünstigen frühkindlichen Erfahrungen (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aspekte berücksichtigt das transtheoretische Störungsmodell im Rahmen der Interaktion von Störungsmerkmalen mit der eigenen Person?

<p>Vorerfahrungen im Umgang mit Symptomen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen Fokus legt eine ressourcenorientierte Psychotherapie (PT) im Kontext des transtheoretischen Störungsmodells?

<p>Die Stärkung protektiver Faktoren und vorhandener Ressourcen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Therapieformen adressiert soziale Einflussfaktoren im Rahmen des transtheoretischen Störungsmodells?

<p>Interpersonelle Psychotherapie. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter 'kognitiver Immunisierung' im Kontext des transtheoretischen Störungsmodells?

<p>Die Entwicklung von Strategien, um neue Informationen über die Krankheit zu ignorieren oder abzuwerten. (C)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt der Begriff 'sekundärer Krankheitsgewinn'?

<p>Vorteile, die sich aus der Krankheitssymptomatik ergeben. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielen 'soziokulturelle Normen' im transtheoretischen Störungsmodell?

<p>Sie beeinflussen, wie Symptome wahrgenommen, bewertet und ausgedrückt werden. (D)</p> Signup and view all the answers

Was impliziert die 'familienstabilisierende Funktion einer Indexperson nach ST' im Kontext psychischer Störungen?

<p>Die Symptome der Indexperson lenken von anderen, tieferliegenden Konflikten innerhalb der Familie ab. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflussen Erwartungen an den Krankheitsverlauf, Lebensperspektiven und Behandlungsergebnisse den Verlauf einer psychischen Erkrankung im Rahmen des transtheoretischen Modells?

<p>Sie können die Motivation zur Therapie beeinflussen und somit den Verlauf maßgeblich mitbestimmen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Faktoren können laut dem transtheoretischen Störungsmodell psychosoziale Belastungen verursachen?

<p>Erschöpfung von Bewältigungsmechanismen (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Therapie wird typischerweise mit 'Teufelskreismodellen' im transtheoretischen Störungsmodell assoziiert?

<p>Verhaltenstherapie (A)</p> Signup and view all the answers

Was sind zyklisch-maladaptive Beziehungsmuster, die im transtheoretischen Störungsmodell aus der Psychodynamik stammen?

<p>Wiederholende, schädliche Verhaltensweisen in Beziehungen (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen Einfluss haben subtile äußere und innere Veränderungen auf Abwehrmechanismen?

<p>Sie können Abwehrmechanismen destabilisieren. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wirken sich Selbstverstärkungsmechanismen im Kontext des transtheoretischen Störungsmodells typischerweise aus?

<p>Sie verstärken problematisches Verhalten. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielen soziokulturelle Faktoren im transtheoretischen Störungsmodell?

<p>Sie können als relevante psychosoziale Belastungen wirken, z.B. Migration. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich die Herangehensweise der Verhaltenstherapie im Vergleich zur psychodynamischen Therapie in Bezug auf die im transtheoretischen Modell genannten Mechanismen?

<p>Die Verhaltenstherapie konzentriert such auf Teufelskreismodelle, während sich die psychodynamische Therapie auf zyklisch-maladaptive Beziehungsmuster fokussiert. (D)</p> Signup and view all the answers

Angenommen eine Person erlebt wiederholt traumatische Ereignisse in ihrer Kindheit. Wie beeinflusst dies langfristig die Entwicklung von Abwehrmechanismen gemäß dem transtheoretischen Störungsmodell, und welche Implikationen ergeben sich daraus für die spätere Therapie?

<p>Es prägt überangepasste und rigide Abwehrmechanismen, die eine tiefgreifende psychodynamische Auseinandersetzung erfordern. (A)</p> Signup and view all the answers

Welchen Aspekt betont das transtheoretische Störungsmodell in Bezug auf die Therapieplanung besonders?

<p>Die individuelle Ausprägung der Modellkomponenten als Grundlage der Schwerpunktsetzung. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Ziel der NIMH-Initiative (1986) bezüglich der Psychotherapie-Integration?

<p>Die gezielte Forschung der Psychotherapie-Integration. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen ist KEIN Bestandteil der therapeutischen (Arbeits-)Beziehung?

<p>Herabsetzung des Patienten zur Förderung von Einsicht (C)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter 'technischem Eklektizismus' im Kontext der Psychotherapie-Integration?

<p>Die Anwendung verschiedener Techniken ohne übergeordnete theoretische Grundlage. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Konzept der 'assimilative Integration' in der Psychotherapie?

<p>Die Integration von Elementen anderer Therapieschulen in den Rahmen einer dominanten Basistheorie. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Bedeutung von 'Korrigierende Beziehungserfahrungen' im Rahmen einer therapeutischen Beziehung?

<p>Das Angebot neuer, positiver Beziehungserfahrungen, die dysfunktionale Beziehungsmuster verändern. (D)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern unterscheidet sich ein 'früher Beginn' einer Störung laut dem transtheoretischen Störungsmodell wesentlich von einem 'späten Beginn'?

<p>Der Unterschied liegt primär in den psychosozialen Kontextfaktoren und der bereits etablierten Bewältigungsstrategien des Individuums. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst das Verständnis von 'Ergänzung vs. Konkurrenz' im Kontext der Therapieplanung gemäß dem transtheoretischen Modell die Auswahl von Interventionen? (Extrem Schwierig)

<p>Es lenkt die Aufmerksamkeit auf Interventionen, die bestehende Ressourcen verstärken, anstatt konkurrierende Ansätze zu wählen, die inkonsistente Veränderungen fördern könnten. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den meta-theoretischen Hintergrund des System-Modells?

<p>Die Berücksichtigung unterschiedlicher Bedingungen auf mehreren Ebenen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel der Komplexitätsreduktion im Rahmen des System-Modells?

<p>Die Identifikation von 'sensiblen Stellen' oder 'Druckpunkten' im System. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Blickrichtung ist zentral für das System-Modell im Kontext der Psychotherapie?

<p>Doppelte Blickrichtung: kritische Systemteile vs. Gesamtsystem. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Konzept wird durch das Zitat 'Global denken, lokal handeln' im Kontext des System-Modells am besten veranschaulicht?

<p>Die Bedeutung, lokale Interventionen im Kontext des Gesamtsystems zu planen und durchzuführen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher der folgenden Aspekte ist KEIN zentraler Bestandteil des Vulnerabilitäts-Stress-Modells?

<p>Ein linear-kausaler Ansatz. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich das Vulnerabilitäts-Stress-Modell von rein biologischen Modellen psychischer Erkrankungen?

<p>Es integriert biologische, psychologische und soziale Faktoren. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Implikation hat die Kontextabhängigkeit im Vulnerabilitäts-Stress-Modell für die psychotherapeutische Praxis?

<p>Die Therapie muss individuell an die spezifischen Lebensumstände und den Kontext des Patienten angepasst werden. (C)</p> Signup and view all the answers

Angenommen ein Patient weist eine genetische Prädisposition für eine Angststörung auf. Wie würde das Vulnerabilitäts-Stress-Modell erklären, ob diese Person tatsächlich eine Angststörung entwickelt?

<p>Die Entwicklung einer Angststörung hängt davon ab, ob die Person auch signifikanten Stressoren ausgesetzt ist, die ihre Vulnerabilität aktivieren. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist Psychotherapie?

Ein System von Verfahren, Methoden und Techniken zur Behandlung psychischer Störungen.

Was unterscheidet Verfahren, Methoden und Techniken in der Psychotherapie?

Verfahren sind übergeordnete Therapieansätze, Methoden sind spezifische Vorgehensweisen innerhalb eines Verfahrens, und Techniken sind konkrete Interventionen.

Was sind die Komponenten eines integrativen Störungsmodells?

Komponenten sind z.B. biologische, psychologische, soziale und spirituelle Faktoren, die in Wechselwirkung miteinander stehen.

Nennen Sie allgemeine Wirkfaktoren der Psychotherapie nach Grawe.

Diese beinhalten die therapeutische Beziehung, Ressourcenaktivierung und Problemaktualisierung.

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Nennen Sie Beispiele psychotherapeutischer Basiskompetenzen.

Empathie, aktives Zuhören, Kongruenz (Echtheit).

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Was ist der Zweck der psychologischen Diagnostik?

Dient zur Unterstützung und zum Verständnis der präsentierenden Symptomatik des Patienten.

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Welche Veranstaltungen werden in der Modulprüfung geprüft?

VL Spezielle Krankheits- und Verfahrenslehre, Se Psychotherapeutisches Fallseminar

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Wer sind die Referenten?

Dr. Sinha Engel

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Sozialrechtliche Definition (GBA)

Psychotherapie muss durch ein sozialrechtliches Verfahren (GBA) definiert sein.

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Psychotherapeutische Richtlinienverfahren (Deutschland)

Psychodynamische Therapie, Verhaltenstherapie und Systemische Therapie (für Erwachsene).

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Wissenschaftlich anerkannte Methoden (WBP)

Neuropsychologische Therapie, EMDR, Hypnosetherapie, Interpersonelle PT.

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Neuropsychologische Therapie

Eine Therapieform für hirnorganische Störungen.

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EMDR

Eine Therapieform für PTBS.

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Hypnosetherapie

Eine Therapieform für Raucherentwöhnung und Methadonentzug.

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Interpersonelle PT

Eine Therapieform für affektive Störungen, Bulimie und Binge-Eating-Störung.

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Transtheoretisches Störungsmodell

Berücksichtigt bio-psycho-soziale Merkmale und biologisch vulnerable Lebensphasen.

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Was ist das System-Modell?

Ein meta-theoretischer Hintergrund, der verschiedene Bedingungen auf mehreren Ebenen berücksichtigt.

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System-Modell: Variablen?

Es integriert zahlreiche Variablen als hypothetische Konstrukte, um menschliches Verhalten in seiner Komplexität zu verstehen.

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Psychotherapie im System-Modell?

Psychotherapie wird als Problemlösen in komplexen Systemen betrachtet, wobei menschliches Verhalten kontinuierlich dynamisch ist.

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Komplexitätsreduktion im System-Modell?

Es beinhaltet die notwendige Reduktion der Komplexität, um sensible Stellen oder kritische Variablen zu identifizieren.

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Doppelte Blickrichtung im System-Modell?

Eine Perspektive, kritische Systemteile und das Gesamtsystem gleichzeitig zu betrachten.

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Was ist das Vulnerabilitäts-Stress-Modell?

Ein interaktioneller, bio-psycho-sozialer Ansatz, der die Kontextabhängigkeit und Lebensspanne berücksichtigt.

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Vulnerabilitäts-Stress-Modell: Kontext?

Die Betonung der Kontextabhängigkeit von psychischen Erkrankungen.

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Vulnerabilitäts-Stress-Modell: Bedingungen?

Die Unterscheidung zwischen Bedingungen, die zur Entstehung und zur Aufrechterhaltung einer Störung beitragen.

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Psychosoziale Belastungen

Psychosoziale Faktoren, die die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen beeinflussen.

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Kritische Lebensereignisse

Signifikante Ereignisse im Leben, die Umbrüche und Anpassung erfordern und somit psychische Belastungen verursachen können.

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Traumatische Stressoren

Extreme Stressoren, die durch traumatische Erlebnisse wie Unfälle, Gewalt oder Naturkatastrophen entstehen können.

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Soziokulturelle Faktoren

Einflüsse durch kulturelle und soziale Hintergründe, die psychische Gesundheit und Krankheitsbilder prägen können. (z.B. Migration)

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Erschöpfung der Bewältigungsmechanismen

Erschöpfung der psychischen Ressourcen, um mit Stressoren umzugehen, was die Anfälligkeit für psychische Störungen erhöht.

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Subtile Veränderungen

Geringfügige Veränderungen im Umfeld oder im Inneren, die Abwehrmechanismen destabilisieren und somit psychische Probleme auslösen können.

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Selbstverstärkungsmechanismen

Sich selbst verstärkende Muster, die dazu führen, dass ein problematisches Verhalten oder Denken immer stärker wird.

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Aufrechterhaltende Mechanismen

Mechanismen, die ein problematisches Verhalten oder Denken aufrechterhalten, obwohl es negative Konsequenzen hat.

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Interaktion im Störungsmodell

Die Interaktion von Störungsmerkmalen mit der eigenen Person (Vorerfahrungen, protektive Faktoren) und der Umwelt (soziale Einflüsse, Normen).

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Ressourcenorientierte Psychotherapie

Ein Therapieansatz, der die vorhandenen Stärken und Fähigkeiten des Patienten in den Vordergrund stellt.

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Interpersonelle Psychotherapie

Therapie, die den Fokus auf Beziehungen und soziale Interaktionen legt.

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"Teufelskreismodelle" der VT

Kreisläufe, in denen Symptome und Reaktionen darauf sich gegenseitig verstärken.

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Sicherheits- und Vermeidungsverhalten

Verhaltensweisen, die dazu dienen, Angst zu reduzieren oder unangenehme Situationen zu vermeiden.

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Kognitive Immunisierung

Kognitive Strategien, die dazu dienen, Überzeugungen trotz gegenteiliger Beweise aufrechtzuerhalten.

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Familienstabilisierende Funktion

Die Vorstellung, dass die Erkrankung eines Familienmitglieds (Indexperson) unbewusst die Stabilität des Familiensystems erhält.

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Sekundärer Krankheitsgewinn

Unbewusste Vorteile, die eine Person aus ihrer Krankheit zieht (z.B. Aufmerksamkeit, Entlastung von Aufgaben).

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Therapieplanung: Grundlage

Individuelle Ausprägung von Modellkomponenten bestimmt Schwerpunkt der Therapie.

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Frühexazerbation vs. Chronifizierung

Unterscheidung zwischen frühem Rückfall und Chronifizierung der Störung.

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Zielorientierte Interventionen

Auswahl von Interventionen, die auf Therapieziele abgestimmt sind.

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Integrative Psychotherapie

Modelle, die eine gemeinsame Sprache für verschiedene Therapieansätze bieten.

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Theoretische Modelle

Übergeordnete Rahmenwerke für das Verständnis von Therapie.

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NIMH-Initiative (1986)

NIMH-Initiative fokussierte auf gezielte Forschung zur Integration von Psychotherapie.

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Allgemeine Wirkfaktoren

Faktoren, die unabhängig von der spezifischen Methode wirksam sind.

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Therapeutische Beziehung

Akzeptanz, Motivation, Modell sein, Einsichten geben.

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Study Notes

Vorlesung: Spezielle Krankheits- und Verfahrenslehre, klinische Forschung

  • Die Vorlesung ist Teil des M.Sc. Psychologie (8824) Programms.
  • Sie findet montags von 10:15 bis 11:45 Uhr im Aula Bühler-Campus (BC.L.1.31) statt.
  • Prof. Dr. Jan Richter leitet die Vorlesung, erreichbar per E-Mail unter [email protected].
  • Die Modulprüfung findet am Mittwoch, 19.02.2025 von 12-14 Uhr voraussichtlich im Musiksaal statt.
  • Die Inhalte der Veranstaltung werden durch eine schriftliche Klausur geprüft.
  • Geprüfte Inhalte umfassen die Vorlesung "Spezielle Krankheits- und Verfahrenslehre" und das Seminar "Psychotherapeutische Diagnostik".
  • Ergänzende Prüfungsliteratur wird von den jeweiligen Referenten bereitgestellt.

Planung der Vorlesung

  • 21.10.24: Einführung
  • 28.10.24: Transtheoretische Modelle; Leitlinien I
  • 04.11.24: Transtheoretische Modelle; Leitlinien II
  • 11.11.24: Angststörungen; RCTs
  • 18.11.24: Depressive Störungen; CBASP
  • 25.11.24: Persönlichkeitsstörungen
  • 02.12.24: Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • 09.12.24: Dialektisch-Behaviorale Therapie
  • 16.12.24: Übertragungsfokussierte Therapie
  • 06.01.25: Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter
  • 13.01.25: Besonderheiten der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
  • 20.01.25: ADHS im Kindes- und Jugendalter
  • 27.01.25: Essstörungen im Kindes- und Jugendalter
  • 03.02.25: Abschlussdiskussion und Prüfungsvorbereitung

Lernziele

  • Psychotherapie definieren können.
  • Den Unterschied zwischen psychotherapeutischen Verfahren, Methoden und Techniken kennen.
  • Die Komponenten eines integrativen Störungsmodells nennen und beschreiben können.
  • Die allgemeinen Wirkfaktoren der Psychotherapie nach Grawe erläutern können.
  • Beispiele psychotherapeutischer Basiskompetenzen kennen.

Vulnerabilitäts-Stress-Modell

  • Interaktioneller Ansatz
  • Bio-psycho-sozialer Ansatz
  • Kontextabhängigkeit
  • Lebensspanne
  • Trennung zwischen Bedingungen der Entstehung und der Aufrechterhaltung

Allgemeine Merkmale der Psychotherapie

  • Psychotherapie ist eine zeitlich begrenzte Hilfestellung, die durch konkrete Interventionen Problemlösefähigkeiten und Autonomie fördert.
  • Psychotherapie ist ein dynamischer und interaktiver Problemlöseprozess.
  • Therapeuten agieren als Wissenschaftler und Praktiker.
  • Menschliches Verhalten wird als System-Modell betrachtet.

System-Modell

  • Meta-theoretischer Hintergrund therapeutischen Handelns.
  • Berücksichtigung unterschiedlicher Bedingungen auf mehreren Ebenen.
  • Integration von zahlreichen Variablen als hypothetische Konstrukte.
  • Menschliches Verhalten ist hochkomplex und Psychotherapie ist das Problemlösen in komplexen Systemen.
  • Menschliches Verhalten ist dynamisch und Psychotherapie greift in bestehende Dynamiken ein.
  • Notwendige Komplexitätsreduktion im Rahmen von Psychotherapie. Identifikation von „sensiblen Stellen", „Druckpunkten" oder „kritischen Variablen".
  • Doppelte Blickrichtung: kritische Systemteile vs. Gesamtsystem.
  • Motto: „Global denken, lokal handeln" (Henderson, 1988).

Vulnerabilitäts-Stress-Modell (Details)

  • Vulnerabilität bezeichnet die Anfälligkeit und Disposition eines Individuums.
  • Sie bestimmt die Reaktion auf Anforderungssituationen auf psychologischer, biologischer und sozialer Ebene.
  • Pathogene Dynamik entsteht erst in Wechselwirkung mit auslösenden Bedingungen.
  • Unterscheidung zwischen genetisch bedingter, erworbener und sozialer Vulnerabilität.
  • Es gibt additive, multiplikative und interaktionelle Zusammenhänge.
  • Stress/Exposition bezieht sich auf die Anforderungssituation, die eine Anpassungsreaktion notwendig macht.
  • Stress kann von Alltagssituationen bis zu Traumata reichen.
  • Er kann von "kritischen Lebensereignissen" bis zu diffusen Belastungen variieren.
  • Er kann von subjektiv nicht wahrgenommen bis zur extremen Belastungen.

Resilienz

  • Resilienz ist die Fähigkeit, in Gegenwart extremer Belastung adaptiv und proaktiv zu handeln.
  • Sie umfasst die Gesamtheit protektiver Faktoren, wie vertrauensvolle Beziehungen, soziale Unterstützung und gute sozio-ökonomische Rahmenbedingungen.

Exkurs: Risikofaktoren

  • Empirisch belegte Risikofaktoren für die Entstehung psychischer, psychosomatischer und körperlicher Erkrankungen (vgl. Egle 2020): -Niedriger sozioökonomischer Status -Geringe Schulbildung der Eltern -Arbeitslosigkeit der Eltern -Große Familien mit wenig Wohnraum -Kontakte mit Einrichtungen der „sozialen Kontrolle“ (z. B. Jugendämter) -Kriminalität/Dissozialität eines Elternteils -Anhaltende familiäre Konflikte -Unsicheres Bindungsmuster nach dem 12./18. Lebensmonat -Psychische Erkrankungen eines Elternteils -Chronisch kranke Geschwister -Ein-Eltern-Familie -Trennung/Scheidung der Eltern -Häufig wechselnde frühe Beziehungen -Sexueller und/oder aggressiver Missbrauch -Schlechte Kontakte zu Gleichaltrigen -Geringer Abstand (< 18 Monate) zum nächsten Geschwister -Längere Trennung der Eltern in den ersten Lebensjahren -Hohe Gesamtbelastung („allostatic load“)

Transtheoretisches Störungsmodell

  • Verfahrensunspezifisch- verfahrensübergreifende psychotherapeutische Kompetenzen
  • Austausch und Ergänzung spezifischer Kenntnisse
  • Ableitung von Therapieschwerpunkten und Behandlungsansätzen
  • Evidenzbasierte Praxis
  • Bio-psycho-soziale Personenmerkmale: Berücksichtigung der Genetik, frühkindlicher Erfahrungen und Fertigkeitenentwicklung.
  • Biologisch vulnerable Lebensphasen: intrauterine, frühkindliche und pubertäre Phasen.
  • Zentrale Rolle von ungünstigen frühkindlichen Erfahrungen und assoziiertem Stress auf Vulnerabilität und Resilienz.
  • Psychosoziale Belastungen- kritische Lebensereignisse- traumatische Stressoren.
  • Sozio-kulturelle Faktoren (z.B. Migration, Flucht).
  • Erschöpfung von Bewältigungsmechanismen.
  • Subtile äußere und innere Veränderungen als Ursache einer Destabilisierung von Abwehrmechanismen.
  • Selbstverstärkungsmechanismen und aufrechterhaltende Mechanismen.
  • „Teufelskreismodelle" (Verhaltenstherapie) und zyklisch-maladaptive Beziehungsmuster aus der Psychodynamik (Psychodynamische Therapie).
  • Interaktion Störungsmerkmale mit eigener Person und Umwelt.
  • Eigene Person: Vorerfahrungen im Umgang mit Symptomen; protektive Faktoren (Ressourcenorientier PT).
  • Umwelt: soziale Einflussfaktoren (Interpersonelle PT) und soziokulturelle Normen.
  • Motivierte Reaktion auf Symptomatik.
  • „Teufelskreismodelle“ der VT – Teil II und Sicherheits- und Vermeidungsverharren.
  • Kognitive Immunisierung, familienstabilisierende Funktion einer Indexperson nach ST und sekundärer Krankheitsgewinn.
  • Erwartungen an Krankheitsverlauf, Lebensperspektiven und Behandlung.
  • Implikationen für Therapieplanung: -individuelle Ausprägung der Modellkomponenten als Grundlage der Schwerpunktsetzung
    • Frühexazerbation vs. Chronifizierung
    • früher vs. später Beginn -zielorientierte Auswahl verfahrens- oder methodenspezifischer Interventionen

Komponenten für Therapieplanung

  • Individuelle Ausprägung der Modellkomponenten als Grundlage der Schwerpunktsetzung
  • Frühexazerbation vs. Chronifizierung
  • Früher vs. später Beginn
  • Zielorientierte Auswahl verfahrens- oder methodenspezifischer Interventionen.
  • Ergänzung vs. Konkurrenz

Integrative Psychotherapie

  • Übergeordnete theoretische Modelle.
  • Gemeinsame Sprache über Therapieverfahren und -methoden.
  • „Generisches Modell der Psychotherapie“ (Orlinsky & Howard, 1984).
  • NIMH-Initiative (1986) zur gezielten Forschung der Psychotherapie-Integration:
  • theoretische Integration, technischer Eklektizismus, assimilative Integration
  • Modelle der allgemeinen Wirkfaktoren.

Allgemeine Wirkfaktoren nach Grawe (1995)

  • Motivationale Klärung oder Intentionsveränderung: Einsichten und Erkenntnisse über Störungsdynamik.
  • Problembewältigung oder Intentionsrealisierung: Steigerung der Kompetenzen zur Bewältigung von Schwierigkeiten.
  • Problemaktualisierung oder prozessuale Aktivierung: Aktivierung problematischer Verhaltens- und Erlebenssituationen.
  • Ressourcenaktivierung: Berücksichtigung positiver Möglichkeiten, Eigenarten, Fähigkeiten und Motivationen.

Prinzipien der Veränderungen durch Psychotherapie nach Goldfried

  • Förderung von Patientenerwartungen und Patientenmotivation.
  • Etablierung einer optimalen therapeutischen Beziehung.
  • Förderung des Bewusstseins beim Patienten für Faktoren und Prozesse, die mit seinen Problemen zusammenhängen.
  • Ermutigung des Patienten, sich neuen korrigierenden Erfahrungen zu stellen.
  • Betonung der Notwendigkeit für den Patienten, permanent einen Realitätstest im Alltagsleben vorzunehmen.

Therapeutische (Arbeits-)Beziehung

  • Stabilität bei schwierigen Interaktionen, bedingungslose Akzeptanz.
  • Motivierung und Zuversicht, korrigierende Beziehungserfahrungen.
  • Führung, Impulse und Einsicht vs. Selbstmanagement.

Psychotherapeutische Basiskompetenzen

  • Mentalisierung
  • Empathie
  • Interpersonale Flexibilität
  • Gesprächsführung
  • Emotionsregulation
  • Professionelle Selbstzweifel

Definition Psychotherapie

  • Psychotherapie ist die zielgerichtete, theoriegeleitete, evidenzbasierte Beeinflussung von körperlichen und seelischen Prozessen und Zuständen im Zusammenhang mit Störungen mit Krankheitswert, durch angeleitetes Lernen und Interaktionsverhalten eines approbierten Psychotherapeuten.
  • Ein Psychotherapieverfahren ist unter Bezug auf das PsychThG ein Kanon von psychotherapeutischen Methoden, Techniken und Störungstheorien, die einer psychotherapeutischen Grundorientierung zuzurechnen sind.
  • Psychotherapie kann nur von approbierten Psychotherapeuten durchgeführt werden.

Definitionen nach WBP und G-BA

  • Wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren: Hinreichende Effizienz bei hinreichend vielen psychischen Störungen.
  • Sozialrechtlich anerkanntes Psychotherapieverfahren: Nach Prüfung durch G-BA, ist die Effizienz hinreichend, so werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen.

Anerkennung nach WBP

  • Psychodynamische Therapie.
  • Verhaltenstherapie.
  • Systemische Therapie.
  • Gesprächspsychotherapie.
  • Keine Anerkennung für Humanistische Psychotherapie.

Sozialrechtliche Definition nach GBA

  • Psychotherapeutische Richtlinienverfahren in Deutschland umfassen:
    • Psychodynamische Therapie (seit 1967)
    • Verhaltenstherapie (seit 1987)
    • Systemische Therapie (seit 2019; nur für Erwachsene)

Wissenschaftlich anerkannte Methoden nach WBP

  • Neuropsychologische Therapie (Hornorganische Störungen)
  • Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR; PTBS)
  • Hypnosetherapie (Raucherentwöhnung und Methadonentzug)
  • Interpersonelle PT (Erwachsenen mit affektiven Störungen, Bulimie und Binge-Eating-Störung)

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Quiz Team

Description

Dieses Quiz befasst sich mit den Schlüsselkonzepten der Psychotherapie, einschließlich Definitionen, Methoden und Wirkfaktoren. Es werden integrative Störungsmodelle, Therapiebeziehung und Basiskompetenzen untersucht. Zusätzlich werden spezielle Krankheitslehre und Verfahrenslehre im Kontext des Moduls betrachtet.

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