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Questions and Answers
Welche der folgenden Interventionen ist NICHT typisch für die erste Phase der psychodynamischen Therapie, die sich auf die Behandlung der akuten Symptomatik konzentriert?
Welche der folgenden Interventionen ist NICHT typisch für die erste Phase der psychodynamischen Therapie, die sich auf die Behandlung der akuten Symptomatik konzentriert?
- Förderung der Bewusstwerdung und des Erlebens bisher abgewehrter Affekte (Wunsch-Affekt-Abwehr-Dynamik), auch innerhalb der therapeutischen Beziehung.
- Konzentration auf die Reduktion der Anfälligkeit für das Wiederauftreten von Paniksymptomen. (correct)
- Ständiges Oszillieren und Verbinden der Bearbeitung von Themen in Außenbeziehungen, Übertragungsbeziehung und vergangenen Beziehungen.
- Eingehen auf konflikthaftes Erleben der Sexualität und Durcharbeiten zentraler Themen.
Welches der folgenden Ziele steht im direkten Fokus der dritten Phase der psychodynamischen Therapie (Beendigung)?
Welches der folgenden Ziele steht im direkten Fokus der dritten Phase der psychodynamischen Therapie (Beendigung)?
- Erlangen neuer Fertigkeiten, mit Trennung und Unabhängigkeit erfolgreich umgehen zu können. (correct)
- Verbesserung der Beziehungen des Patienten im Alltag.
- Reduzierung der Anfälligkeit für das Wiederauftreten von Paniksymptomen.
- Förderung eines lebendigen Zugangs zu eigenen Wünschen und Affekten.
Welche Veränderung wird NICHT explizit als erwartete Verbesserung in der zweiten Behandlungsphase (Behandlung der Vulnerabilität) genannt?
Welche Veränderung wird NICHT explizit als erwartete Verbesserung in der zweiten Behandlungsphase (Behandlung der Vulnerabilität) genannt?
- Ein lebendigerer Zugang zu eigenen Wünschen und Affekten.
- Vollständiges Verschwinden jeglicher Symptome. (correct)
- Eine Reduzierung der Anfälligkeit für ein Wiederauftreten der Paniksymptome.
- Eine Besserung der Beziehungen des Patienten.
In welcher Phase der psychodynamischen Therapie ist es am wahrscheinlichsten, dass Trennungs- und Wutthemen in der Übertragung wiederbelebt werden, insbesondere im Kontext des Therapieendes?
In welcher Phase der psychodynamischen Therapie ist es am wahrscheinlichsten, dass Trennungs- und Wutthemen in der Übertragung wiederbelebt werden, insbesondere im Kontext des Therapieendes?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Fokus der psychodynamischen Therapie in Bezug auf vergangene Beziehungen, Übertragungsbeziehungen und Außenbeziehungen?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Fokus der psychodynamischen Therapie in Bezug auf vergangene Beziehungen, Übertragungsbeziehungen und Außenbeziehungen?
Welche der folgenden Annahmen über psychodynamische Modelle von Angststörungen trifft NICHT zu?
Welche der folgenden Annahmen über psychodynamische Modelle von Angststörungen trifft NICHT zu?
In der psychodynamischen Therapie von Angststörungen, welche Technik wäre am wenigsten geeignet, um die zugrunde liegenden Konflikte zu bearbeiten?
In der psychodynamischen Therapie von Angststörungen, welche Technik wäre am wenigsten geeignet, um die zugrunde liegenden Konflikte zu bearbeiten?
Welcher der folgenden Abwehrmechanismen wird in der psychodynamischen Theorie NICHT als typisch für die Entstehung oder Aufrechterhaltung von Angststörungen angesehen?
Welcher der folgenden Abwehrmechanismen wird in der psychodynamischen Theorie NICHT als typisch für die Entstehung oder Aufrechterhaltung von Angststörungen angesehen?
Ein Patient mit einer sozialen Angststörung befindet sich in psychodynamischer Therapie. Welches der folgenden therapeutischen Vorgehen wäre am wenigsten zielführend, um die tieferliegenden Ursachen der Angst zu ergründen?
Ein Patient mit einer sozialen Angststörung befindet sich in psychodynamischer Therapie. Welches der folgenden therapeutischen Vorgehen wäre am wenigsten zielführend, um die tieferliegenden Ursachen der Angst zu ergründen?
Welche Aussage über die Rolle des Übertragungsphänomens in der psychodynamischen Behandlung von Angststörungen trifft am wenigsten zu?
Welche Aussage über die Rolle des Übertragungsphänomens in der psychodynamischen Behandlung von Angststörungen trifft am wenigsten zu?
Ein Therapeut arbeitet mit einem Patienten, der unter einer generalisierten Angststörung leidet, basierend auf einem psychodynamischen Ansatz. Welche Intervention wäre am wenigsten wahrscheinlich?
Ein Therapeut arbeitet mit einem Patienten, der unter einer generalisierten Angststörung leidet, basierend auf einem psychodynamischen Ansatz. Welche Intervention wäre am wenigsten wahrscheinlich?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel der psychodynamischen Therapie bei Angststörungen?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel der psychodynamischen Therapie bei Angststörungen?
Welches der folgenden Kriterien ist kein notwendiges Merkmal einer spezifischen Phobie?
Welches der folgenden Kriterien ist kein notwendiges Merkmal einer spezifischen Phobie?
Welche Aussage beschreibt am besten den Unterschied zwischen einer Panikattacke im Rahmen einer Panikstörung und einer spezifischen Phobie?
Welche Aussage beschreibt am besten den Unterschied zwischen einer Panikattacke im Rahmen einer Panikstörung und einer spezifischen Phobie?
Welche Verhaltensweise deutet am stärksten auf eine Agoraphobie im Zusammenhang mit einer Panikstörung hin?
Welche Verhaltensweise deutet am stärksten auf eine Agoraphobie im Zusammenhang mit einer Panikstörung hin?
Eine Person hat Angst vor Spritzen und medizinischen Eingriffen, was dazu führt, dass sie Arztbesuche vermeidet. Welcher Typus der spezifischen Phobie trifft hier am ehesten zu?
Eine Person hat Angst vor Spritzen und medizinischen Eingriffen, was dazu führt, dass sie Arztbesuche vermeidet. Welcher Typus der spezifischen Phobie trifft hier am ehesten zu?
Welche der folgenden Aussagen über die Kriterien einer Panikstörung ist falsch?
Welche der folgenden Aussagen über die Kriterien einer Panikstörung ist falsch?
Welche der folgenden Situationen würde nicht als Beispiel für eine spezifische Phobie vom situativen Typus gelten?
Welche der folgenden Situationen würde nicht als Beispiel für eine spezifische Phobie vom situativen Typus gelten?
Wie unterscheidet sich die Agoraphobie von einer spezifischen Phobie hinsichtlich der befürchteten Konsequenzen?
Wie unterscheidet sich die Agoraphobie von einer spezifischen Phobie hinsichtlich der befürchteten Konsequenzen?
Welche Aussage beschreibt am besten die Rolle der Vermeidung bei spezifischen Phobien und Agoraphobie?
Welche Aussage beschreibt am besten die Rolle der Vermeidung bei spezifischen Phobien und Agoraphobie?
Wie unterscheiden sich die Behandlungsschwerpunkte bei spezifischen Phobien und Panikstörung mit Agoraphobie?
Wie unterscheiden sich die Behandlungsschwerpunkte bei spezifischen Phobien und Panikstörung mit Agoraphobie?
Welche Aussage beschreibt am besten die Natur von 'frei flottierender Angst' im Kontext psychodynamischer Modelle?
Welche Aussage beschreibt am besten die Natur von 'frei flottierender Angst' im Kontext psychodynamischer Modelle?
Wie unterscheidet sich die Angst bei isolierten Phobien typischerweise von der frei flottierenden Angst hinsichtlich ihrer Objektgerichtetheit?
Wie unterscheidet sich die Angst bei isolierten Phobien typischerweise von der frei flottierenden Angst hinsichtlich ihrer Objektgerichtetheit?
Welche psychodynamische Annahme erklärt am besten, warum Vermeidungsstrategien bei generalisierter Angststörung (GAS) oft nicht effektiv sind?
Welche psychodynamische Annahme erklärt am besten, warum Vermeidungsstrategien bei generalisierter Angststörung (GAS) oft nicht effektiv sind?
Inwiefern beeinflusst das Strukturniveau nach OPD (Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik) die Art und Weise, wie Angst erlebt und verarbeitet wird?
Inwiefern beeinflusst das Strukturniveau nach OPD (Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik) die Art und Weise, wie Angst erlebt und verarbeitet wird?
Wie unterscheidet sich die Angst bei einer hypochondrischen Störung von der Angst bei einer Panikattacke im Hinblick auf die zugrunde liegende Befürchtung?
Wie unterscheidet sich die Angst bei einer hypochondrischen Störung von der Angst bei einer Panikattacke im Hinblick auf die zugrunde liegende Befürchtung?
Welche der folgenden Annahmen trifft am ehesten auf die Beziehung zwischen Angst und Depression im Kontext psychodynamischer Modelle zu?
Welche der folgenden Annahmen trifft am ehesten auf die Beziehung zwischen Angst und Depression im Kontext psychodynamischer Modelle zu?
Wie manifestiert sich Angst bei Personen mit einem niedrigen Strukturniveau im Sinne der Ich-Struktur?
Wie manifestiert sich Angst bei Personen mit einem niedrigen Strukturniveau im Sinne der Ich-Struktur?
Welche Rolle spielt die 'Angst um die Existenz' in Bezug auf das Strukturniveau und welche psychische Störung steht typischerweise damit in Verbindung?
Welche Rolle spielt die 'Angst um die Existenz' in Bezug auf das Strukturniveau und welche psychische Störung steht typischerweise damit in Verbindung?
Inwiefern unterscheidet sich die psychodynamische Behandlung von isolierten Phobien von der Behandlung generalisierter Angststörung?
Inwiefern unterscheidet sich die psychodynamische Behandlung von isolierten Phobien von der Behandlung generalisierter Angststörung?
Welchen Einfluss hat die Fähigkeit zur Symbolisierung auf die Angsterfahrung und wie hängt dies mit dem Strukturniveau zusammen?
Welchen Einfluss hat die Fähigkeit zur Symbolisierung auf die Angsterfahrung und wie hängt dies mit dem Strukturniveau zusammen?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten, wie verstärkte Abhängigkeit von den Eltern die Entwicklung negativer Affekte gemäß Reaktion I beeinflusst?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten, wie verstärkte Abhängigkeit von den Eltern die Entwicklung negativer Affekte gemäß Reaktion I beeinflusst?
Wie trägt Vermeidungsverhalten laut Reaktion II zur Aufrechterhaltung von Angstzuständen bei?
Wie trägt Vermeidungsverhalten laut Reaktion II zur Aufrechterhaltung von Angstzuständen bei?
Welche Rolle spielen laut dem Text fehlende haltgebende innere Objekte bei der Entstehung von Panikstörungen?
Welche Rolle spielen laut dem Text fehlende haltgebende innere Objekte bei der Entstehung von Panikstörungen?
Wie erklärt die Selbstpsychologie Panikattacken im Kontext psychophysiologischer Dekompensation?
Wie erklärt die Selbstpsychologie Panikattacken im Kontext psychophysiologischer Dekompensation?
Welchen Erklärungsansatz bietet die Objektbeziehungstheorie bezüglich der psychodynamischen Auslöser von Panikattacken?
Welchen Erklärungsansatz bietet die Objektbeziehungstheorie bezüglich der psychodynamischen Auslöser von Panikattacken?
Inwiefern können Panikattacken als Kompromissbildungen betrachtet werden?
Inwiefern können Panikattacken als Kompromissbildungen betrachtet werden?
Warum ist die Exploration der Biografie im Rahmen der psychodynamischen Behandlung von Panikstörungen wichtig?
Warum ist die Exploration der Biografie im Rahmen der psychodynamischen Behandlung von Panikstörungen wichtig?
Welche Bedeutung haben Abhängigkeit/Unabhängigkeitskonflikte in der Adoleszenz im Kontext von Panikstörungen?
Welche Bedeutung haben Abhängigkeit/Unabhängigkeitskonflikte in der Adoleszenz im Kontext von Panikstörungen?
Wie beeinflusst die ständige Angst, die Kontrolle über sich und das eigene Leben zu verlieren, die Entstehung von Panikattacken?
Wie beeinflusst die ständige Angst, die Kontrolle über sich und das eigene Leben zu verlieren, die Entstehung von Panikattacken?
Was ist die wahrscheinliche Konsequenz, wenn Vermeidungsverhalten nicht ausreicht, um der intrusiven Überflutung negativer Affekte auszuweichen?
Was ist die wahrscheinliche Konsequenz, wenn Vermeidungsverhalten nicht ausreicht, um der intrusiven Überflutung negativer Affekte auszuweichen?
Flashcards
Was behandelt Sitzung 6?
Was behandelt Sitzung 6?
Überblick über psychodynamische Modelle und Therapieansätze bei Angststörungen.
In welchem Semester findet die Vorlesung statt?
In welchem Semester findet die Vorlesung statt?
Wintersemester 2024/2025.
Wer ist der Dozent?
Wer ist der Dozent?
PD Dr. Sonja Etzler.
Für welchen Studiengang ist die Vorlesung?
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Wo findet die Vorlesung statt?
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Nennen Sie einige Themen der Vorlesung.
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Wie viele Sitzungen umfasst die Vorlesung?
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Soziale Angst
Soziale Angst
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Panikstörung
Panikstörung
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Agoraphobie
Agoraphobie
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Spezifische Phobie
Spezifische Phobie
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Tier-Typus Phobie
Tier-Typus Phobie
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Umwelt-Typus Phobie
Umwelt-Typus Phobie
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Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus Phobie
Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus Phobie
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Situativer Typus Phobie
Situativer Typus Phobie
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Anderer Typus Phobie
Anderer Typus Phobie
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Oszillieren und Verbinden
Oszillieren und Verbinden
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Ziele Phase II
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Phasen der Therapie
Phasen der Therapie
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Phase III Fokus
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Ziel von Phase III
Ziel von Phase III
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Was ist eine gerichtete Angst?
Was ist eine gerichtete Angst?
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Was sind isolierte Angstanfälle?
Was sind isolierte Angstanfälle?
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Was ist Agoraphobie?
Was ist Agoraphobie?
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Was ist Hypochondrie?
Was ist Hypochondrie?
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Was ist 'verrückt' zu werden?
Was ist 'verrückt' zu werden?
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Was ist eine generalisierte Angst?
Was ist eine generalisierte Angst?
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Was ist frei flottierende Angst?
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Wovor hat man Angst bei einer generalisierten Angststörung?
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Wie wirkt sich Vermeidung bei generalisierter Angst aus?
Wie wirkt sich Vermeidung bei generalisierter Angst aus?
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Was bedeutet Strukturniveau?
Was bedeutet Strukturniveau?
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Reaktion I auf elterliche Unberechenbarkeit
Reaktion I auf elterliche Unberechenbarkeit
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Reaktion II auf elterliche Unberechenbarkeit
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Auslöser einer Panikattacke
Auslöser einer Panikattacke
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Psychodynamische Funktion von Panikattacken
Psychodynamische Funktion von Panikattacken
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Selbstpsychologisches Verständnis der Panikattacke
Selbstpsychologisches Verständnis der Panikattacke
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Objektbeziehungstheoretische Auslöser von Panik
Objektbeziehungstheoretische Auslöser von Panik
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Zentrale Fragen zur Exploration der Biografie (Familie)
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Relevante Angstsymptome in der Kindheit (Exploration)
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Zentrale Themen in der Adoleszenz (Panikstörung)
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Exploration der Angstbewältigung in der Adoleszenz
Exploration der Angstbewältigung in der Adoleszenz
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Study Notes
Modelle und Psychotherapie der Angststörungen
- Die Vorlesung behandelt Modelle und Psychotherapie der Angststörungen.
- Die Sitzung findet im Wintersemester 2024/2025 statt.
- Dozentin ist PD Dr. Sonja Etzler.
- Sie ist Teil des Moduls 4 im Master Klinische Psychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie der Universität Kassel.
Agenda
- Übersicht über Angststörungen
- Psychodynamische Modelle der Angststörungen
- Panikfokussierte psychodynamische Psychotherapie
Unterschied zwischen normaler und pathologischer Angst
- Pathologische Angst zeichnet sich durch mehrere Aspekte aus:
- Angstreaktionen treten in unangemessenen Situationen auf.
- Betroffene erleben die Angst ungewöhnlich intensiv und häufig.
- Es kommt zu konsistenten und überdauernden Angstreaktionen.
- Es entwickelt sich eine Erwartungsangst, die Angst vor der Angst.
- Betroffene verlieren die Kontrolle über die Angst.
- Vermeidung und Rückzug sind typische Verhaltensweisen.
- Der Leidensdruck beeinträchtigt die Lebensqualität negativ.
- Primäre Angstsymptome treten im Rahmen von Angststörungen auf.
- Diese können objektunabhängig, objektabhängig oder situationsbezogen sein.
- Sekundäre Angstsymptome treten im Rahmen anderer Erkrankungen auf, sowohl somatisch als auch psychisch.
Angststörungen
- Übersicht über Angststörungen gemäß DSM-IV und ICD-10:
- Panikstörung:
- DSM-IV: 300.01 (ohne Agoraphobie), 300.21 (mit Agoraphobie), 300.22 (Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte).
- ICD-10: F41.0 (Panikstörung), F40.0 (Agoraphobie, F40.00 ohne Panikstörung, F40.01 mit Panikstörung).
- Soziale Phobie: 300.23 (DSM-IV), F40.1 (ICD-10).
- Spezifische Phobie: 300.29 (DSM-IV), F40.2 (ICD-10).
- Generalisierte Angststörung: 300.02 (DSM-IV), F41.1 (ICD-10).
- Zwangsstörung: 300.3 (DSM-IV), F42 (ICD-10).
- Akute Belastungsstörung: 308.3 (DSM-IV), F43.0 (ICD-10).
- Posttraumatische Belastungsstörung: 309.81(DSM-IV), F43.1 (ICD-10).
- Anpassungsstörungen: F43.2 (ICD-10).
- Panikstörung:
Panikattacken
- Panikattacken treten in verschiedenen Störungen auf.
- Die Kodierung erfolgt innerhalb der jeweiligen Störung.
- Kriterien für eine Panikattacke laut DSM-IV:
- Klar abgrenzbare Episode intensiver Angst mit mindestens 4 von 13 Symptomen, die innerhalb von 10 Minuten ihren Höhepunkt erreichen.
- Symptome: Palpitationen, Schwitzen, Zittern, Kurzatmigkeit, Gefühl der Atemnot, Erstickungsgefühle, Brustschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Derealisation, Angst Kontrollverlust, Angst zu sterben, Parästhesien, Kälteschauer/Hitzewallungen.
Generalisierte Angststörung
- Kriterien der generalisierten Angststörung (gekürzt):
- Übermäßige Angst und Sorge bezüglich mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten.
- Auftreten an den meisten Tagen über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten.
- Schwierigkeiten, die Sorgen zu kontrollieren.
- Mindestens 3 von 6 Symptomen: Ruhelosigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Muskelspannung, Schlafstörungen.
- Die Angst ist nicht durch andere Störungen erklärbar.
- Deutliche Einschränkung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Soziale Phobie
- Kriterien der sozialen Phobie (gekürzt):
- Ausgeprägte Angst in sozialen oder Leistungssituationen, in denen Bewertung durch andere erfolgt.
- Angstreaktion bei Konfrontation mit der gefürchteten Situation.
- Die Angst wird als übertrieben oder unbegründet erkannt.
- Vermeidung der Situation oder Ertragen mit starker Angst.
- Deutliche Beeinträchtigung der Lebensführung oder starkes Leiden.
- Situationen: Öffentliche Reden, von anderen beim Schreiben beobachtet werden, Essen und Trinken mit anderen.
- Ausgeprägte Angst in sozialen oder Leistungssituationen, in denen Bewertung durch andere erfolgt.
Panikstörung und Agoraphobie
- Kriterien der Panikstörung (gekürzt):
- Wiederholte, unerwartete Panikattacken.
- Mindestens ein Monat mit mindestens einem Symptom: Anhaltende Besorgnis über weitere Attacken, Sorgen über Konsequenzen der Attacken, deutliche Verhaltensänderung als Reaktion auf die Attacken.
- Kriterien der Agoraphobie (gekürzt):
- Angst vor Orten, an denen Flucht schwierig oder peinlich sein könnte.
- Hilfestellung bei Panikattacken oder panikartigen Symptomen nicht erreichbar wäre.
- Typische Situationen: Allein außer Haus, Menschenmengen, Warteschlangen, Brücken, Reisen in Bus, Zug oder Auto.
- Verhalten: Vermeidung der Situationen oder Aufsuchen nur mit Unbehagen oder in Begleitung.
Spezifische Phobie
- Kriterien (gekürzt):
- Ausgeprägte und anhaltende Angst, ausgelöst durch ein spezifisches Objekt oder eine Situation.
- Angstreaktion bei Konfrontation mit dem phobischen Reiz.
- Angst wird als übertrieben oder unbegründet erkannt.
- Vermeidung oder Ertragen mit intensiver Angst.
- Deutliche Beeinträchtigung der Lebensführung.
- Ausgeprägte und anhaltende Angst, ausgelöst durch ein spezifisches Objekt oder eine Situation.
- Verschiedene Arten:
- Tier-Typus (z.B. Spinnen, Hunde)
- Umwelt-Typus (z.B. Höhe, Gewitter).
- Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus.
- Situativer Typus (z.B. Tunnel, Flugzeuge).
- Anderer Typus (z.B. Erbrechen, Ersticken).
Prävalenz, Verlauf und Komorbidität
- Prävalenz (alle Angststörungen):
- 1-Jahres-Prävalenz: 14%.
- Lebenszeitprävalenz: 14% bis 29%.
- Frauen sind signifikant häufiger betroffen als Männer.
- Mortalität:
- Zehnfach erhöht im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung.
- Komorbidität:
- 80–90% haben körperliche und/oder andere psychische Erkrankungen.
- 33% haben mehr als eine Angststörung gleichzeitig.
- Verlauf:
- Oft chronisch.
Risikofaktoren
- Genetische Faktoren:
- Erkenntnisse aus Studien mit Familien, Zwillingen und Adoptionen.
- Temperamentsfaktoren:
- Insbesondere "behavioral inhibition".
- Elterliche psychische Störungen:
- Insbesondere Angststörungen, Depression, Alkoholismus.
- Erziehungsverhalten:
- Wechsel zwischen Überbehütung und Abweisung oder Kontrolle..
- Wechsel zwischen symbiotischen und ignorierenden Interaktionen.
- Einschränkungen in der Autonomieentwicklung.
- Belastende Kindheitserfahrungen:
- Verlusterlebnisse, Scheidung, Psychopathologie der Eltern.
- Interpersonelle Traumata wie Missbrauch und andere Traumatisierungen.
Psychoanalytische Modelle von Angststörungen
- Allgemeine psychodynamische Annahmen zur Angst:
- Angst bei konfliktbedingten Störungen:
- Aktivierung eines unbewussten, pathogenen Konflikts.
- Bewältigung nur durch Symptombildung.
- Heftige Angst bis hin zu Panikattacken, wenn Symptome nicht ausreichen.
- Signal für psychische Dekompensation.
- Angst bei strukturbedingten Störungen:
- Folge einer strukturellen Schwäche.
- Beeinträchtigte Konflikttoleranz.
- Steuerungsschwäche wird durch Nutzung „steuernder Objekte“ kompensiert.
- Angst bei konfliktbedingten Störungen:
- Angststörungen können auf allen Strukturniveaus auftreten
- Abbildung 1: Auf die Ich-Struktur bezogenes Modell der Organisiertheit von Ängsten (nach Hoffmann & Eckhardt-Henn, 2001)
- Psychodynamische Annahmen zur Generalisierten Angststörung:
- Frei flottierende und diffuse Ängste
- Kaum Angstminderung durch Vermeidung.
- Angst vor Verlust von Objekt- und Selbstrepräsentanzen.
- Konkrete Anwesenheit beruhigender Schutzfiguren ist nötig, aber gleichzeitige Anklage.
- Ambivalenzen können schlecht ertragen werden
- Exzessives Sich-Sorgen spiegelt unbewusste Aggression.
- Panik enthält vernichtende Qualitäten von Verlassenheit und Aggression.
- Psychodynamische Annahmen zur Sozialen Phobie:
- Strukturelle Selbstwertproblematik mit massiver Beschämungsangst.
- Verinnerlichung sozialer Ansprüche und Abwertungen.
- Kompensatorisch überhöhte, externalisierte Selbstansprüche.
- Kernaffekt ist Scham, welche das Vermeidungsverhalten steuert.
- Das Selbst wird unbewusst als insuffizient erlebt
- Gleichzeitig unbewusste Sehnsucht nach Anerkennung.
- Psychodynamische Annahmen zur Panikstörung und Agoraphobie:
- Panikattacken scheinbar ohne Auslöser.
- Umschriebene, aber verdrängte Auslöser.
- Zentrale Konfliktthemen sind Trennung, Umgang mit Wut, Sexualität.
- Harmonisierungstendenz: ängstlich-anklammerndes Verhalten.
- Gefühl, allein weder funktionieren noch überleben zu können.
- Andere steuernde Objekte.
- Sexualität als Mittel der Objektbindung.
- Psychodynamische Annahmen zur Spezifischen Phobie:
- Üblicherweise reifere Struktur.
- Verfügbarkeit integrierter Selbst- und Objektrepräsentanzen.
- Verlagerung inner Angst auf ein äußeres Objekt und Kontrolle durch Vermeidungsverhalten.
- Phobische Objekte haben Symbolkomponente.
- Allgemeines zur Psychodynamik von Angststörungen:
- Alle Angststörungen können auf allen Strukturniveaus auftreten.
- Patienten mit Angststörungen finden sich meist im Spektrum von mäßigem bis geringem Strukturniveau. Je geringer das Strukturniveau, desto intensiver die Angst und desto höher die Komorbidität
- Bei Panikstörung auf niedrigem Niveau wir die Trennung/Verlassenheit/Aggression als vernichtend erlebt.
Psychodynamische Psychotherapie bei Panikstörungen
- Panikfokussierte Psychodynamische Psychotherapie
- Verschiedene Phasen der Therapie:
- Erstgespräch – Diagnostik und Anamnese
- Probatorik
- Phase I: Behandlung der akuten Symptomatik
- Phase II: Behandlung der Vulnerabilität
- Phase III: Beendigung
- Psychodynamik der Panikstörungen:
- Panik ist Angstüberflutung wegen Versagen der Abwehr
- Ausgangspunkt: Neurophysiologische Irritabilität und angstauslösendes elterliches Verhalten
- Reaktion I: Verstärkte Abhängigkeit erhöht negative Affekte und reduziert Bewältigungsmöglichkeiten.
- Reaktion II: Gefühl der Abhängigkeit beschädigt das Selbstbild und verstärkt Vermeidung.
- Vermeidung bei intrusiven negativen inneren Affekten löst die Panikattacke aus.
- Psychodynamik der Panikstörung: Biografische Perspektive
- Tabelle zur Neurophysiologische, Psychologische Aktivierung einer Panikattacke.
- Psychodynamik der Panikstörung
- Selbstpsychologie: Panikattacke als Dekompensation
- Objektbeziehungstheorie: Gefühlsambivalenz in der Abhängigkeitsbeziehung ist Auslöser
- Panikattacken als Kompromissbildungen, um sich als hilflos darzustellen und Abhängigkeitswünsche zu erfüllen.
- Exploration der Biografie
- Eltern und Familienleben.
- Angstsymptome in der Kindheit.
- Adoleszenz.
- Beziehungen als Erwachsene*r.
- Phase I: Behandlung der akuten Symptomatik
- Reduzierung der Paniksymptome durch Aufdecken der unbewussten Bedeutung.
- Bearbeiten der akuten Paniksymptomatik:
- Erkunden von Umständen, Gefühlen und Bedeutungen der Symptome.
- Psychodynamische Konflikte der Panikstörung bearbeiten:
- Abhängigkeit vs. Individuation, Versorgung vs. Autarkie, Wut, Selbstwert
- Erwartete Veränderungen: Linderung der Symptome, Reduzierung von Agoraphobie, Konsolidierung der Beziehung.
- Phase II: Behandlung der Vulnerabilität
- Ziel: Dynamischen Kern verstehen und verändern -> Übertragung
- Themen und Muster in Beziehungen bearbeiten.
- Wünsche und Affekte herausarbeiten, vor allem abgewehrte Affekte.
- Konflikthaftes Erleben der Sexualität bearbeiten.
- Themen durcharbeiten.
- Erwartete Veränderungen: Bessere Beziehungen, Zugang zu Wünschen und Affekten, Veränderung der Selbst- und Objektbilder, weniger Konflikte, reduzierte Anfälligkeit.
- Phase III: Beendigung
- Schwierigkeiten mit Trennung und Unabhängigkeit angehen.
- Wiederbelebung von Trennungs- und Wutthemen in der Gegenübertragung.
- Thematisierung der ambivalenten Selbstinfantilisierungstendenzen.
- Bearbeitung der Trennungsenttäuschung und -aggression. -Evtl. zeitliches Wiederauftreten der Symptome wird in der Therapie erlebt.
- Erlangen von neuen Fertigkeiten mit Trennung und Unabhängigkeit umgehen zu können.
- Konsolidierung des lebendigen Zugangs zu eigenen Wünschen und Affekten, individuellen angemessenen Formen der Wunsch- und Affektregulierung sowie der Beziehungsgestaltung in der Welt werden gefunden.
- Konsolidierung des in der Therapie entwickelten, veränderten Selbstbildes.
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Description
Dieses Quiz befasst sich mit den Phasen und Schwerpunkten der psychodynamischen Therapie, einschließlich Symptombehandlung, Vulnerabilität und Beziehungsdynamiken. Es werden spezifische Interventionen, Ziele und erwartete Veränderungen in den verschiedenen Phasen der Therapie untersucht.