Produktivität und Logistik

Vorlesung Grundlagen der Verkehrswirtschaft

• Studiengang: Logistik und Mobilität (B.Sc.)
• Universität: Technische Universität Hamburg
• Semester: Sommersemester 2024
• Dozent: Dipl.-Kfm. Karl Michael Probst
• Teil: 1.3

Einordnung

• Transport als logistische Funktion (TUL): Der Transportprozess verursacht betriebswirtschaftliche Kosten.
• Aufgaben der Logistik: Den Transportprozess effektiv (Strategie) und effizient (Maßnahmen) gestalten.
• Bewertungsgrundlagen: Produktivität (mengenmäßig) und Wirtschaftlichkeit (wertmäßig).
• Prozessbestandteile: Die einzelnen Prozessbestandteile des Transports haben unterschiedliche Teilproduktivitäten.

Produktivität und Wirtschaftlichkeit

• Throughput - Transformation – Wertschöpfung: Ein Diagramm zeigt den Fluss von Ressourcen inner- und außerhalb des Unternehmens.
• Faktoreinsatz: Beschaffungsmarkt und Kosten verbunden mit Informationen
• Informationsfluss: Hier wird der Informationsfluss detailliert dargestellt.
• Geldausgang: Ausgaben, z.B. Gewinn, Zinsen, Darlehen/ Kapitalrückzahlung
• Geldeingang: Einnahmen, z.B. FK, EK, Zinsen für Anleihen und öffentliche Fördermittel.
• Controlling: Verfolgung der Zielorientierte Unternehmensführung
• Nominalgüterstrom (finanzwirtschaftliche Sphäre): Geld- und Kapitalmarkt (Eigner/Gläubiger/Schuldner)
• Zielgerichtete Unternehmensführung: Ein Diagramm zeigt den Fluss von Ressourcen inner- und außerhalb des Unternehmens.

Produktivität und Wirtschaftlichkeit - Formeln

• Produktivität (leistungs-wirtschaftliche Sphäre): Mengenmäßiger Output geteilt durch Mengenmäßiger Input. Mit Preisen bewertet.
• Wirtschaftlichkeit (finanz-wirtschaftliche Sphäre): Mengenmäßiger Output * Preis je OE geteilt durch Mengenmäßiger Input * Preis je IE. Wertmäßiger Output geteilt durch Wertmäßiger Input.

Produktivität

• Wesen: Antwort auf die Frage, wie viele Einsatzfaktoren (z.B. Arbeit, Material) für einen bestimmten Output benötigt werden. Maß für die mengenmäßige Effizienz eines Produktionsvorganges.
• Formel (allgemein): Ausbringungsmenge / Faktoreinsatzmenge.
• Formel (Sonderfall – Kostenwirtschaftlichkeit): Outputmenge / Kosten des Inputs.

Produktivität – Problem

• Problem: Einheitliche Größen für Output (z.B. produzierte Stückzahl), aber unterschiedliche für Input (z.B. Maschinenstunden, Mitarbeiter).
• Teilproduktivität: Ermöglicht aussagefähige Kennziffern für einzelne Produktionsfaktoren.

Produktivität - Aussagen

• Gesamtproduktivität: Auskunft über die Ergiebigkeit der Produktionsfaktorenkombination.
• Teilproduktivität: Analyse- und Entwicklungspotenziale
• Substitutionswirkungen: Die Unterteilung in Teilproduktivitäten zeigt Substitutionswirkungen auf.
• Beispiel: Steigende Arbeitsproduktivität durch Rationalisierung, Mechanisierung, höhere Kapitaleinsatz

Wirtschaftlichkeit

• Anwendung: Wenn die Homogenität der Output- oder Input-Größen für die Bewertung nicht feststeht, wird die wertmäßige Betrachtung der Produktivität hilfreich.
• Wesen: mindestestens eine der beiden Quotientengrößen muss in Geld bewertet werden. Der Betrieb möchte seine Leistung mit möglichst geringen Werteverzehr erbringen.

Transport unter Prozessaspekten

• Transport: Einfache Bewegung von Menschen oder Gütern über eine Strecke in einem bestimmten Zeitraum.
• Logistische Funktion: Der Transport ist nur ein Teilprozess innerhalb der gesamten Logistik.
• Prozessdarstellung: Die Darstellung erfolgt durch die Transportkette.

Begriffsklärung - Transport

• Transport: Raumüberbrückung/Ortsveränderung von Transportgütern mit Hilfe von Transportmitteln.
• Innerbetrieblicher Transport: Transport innerhalb eines Werks.
• Außerbetrieblicher Transport: Transport zwischen Lieferanten und Kunden oder zwischen verschiedenen Werken.

Transportketten

• Eingliedrige Transportkette: Ungebrochener Verkehr, ohne Wechsel des Transportmittels (Direktverkehr). Umschlag beim Start und Ende, technisch und organisatorisch aufeinander abgestimmt.
• Mehrgliedrige Transportkette:
  • Gebrochen: Wechsel des Transportmittels.
  • Kombiniert: Wechsel des Transportgefäßes.
• Huckepackverkehr: Ganze oder Teile eines Verkehrmittels verladen. (z.B. roll-on-roll-off, swim-on-swim-off-Verkehr)
• Behälterverkehr: Transport in Großbehältern oder Kleinbehältern (z.B. Container).

Transportketten

• Systemverständnis: Transportketten als System, abhängig von Technik und Organisation der Beteiligten.
• Sachmittel: Transportmittel, Ladeeinheiten, Umschlagtechnik müssen aufeinander abgestimmt sein.
• Informations- und Steuerungssysteme: Informationsfluss und Steuerung sind für reibungslosen Ablauf der Kette essenziell.
• Zusammenhänge mit Nachbarsystemen: Integrale Betrachtungsweise mit Produktions- und Distributionssystemen.

Modal Split

• Definition: Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel.
• Verkehrsmittelwahl: Berücksichtigung des Mobilitätsverhaltens von Personen und Unternehmen.
• Nachfrageverhalten: Entscheidungen von Individuen und Unternehmen, z.B. wirtschaftliche Aspekte, Verkehrsangebot.

Multimodalität und Intermodalität

• Multimodalität: Verkehrsverhalten, das verschiedene Verkehrsmittel im Verlauf mehrerer Wege nutzt.
• Intermodalität: Nutzung verschiedener Verkehrsmittel im Verlauf eines Weges. Sonderform der Multimodalität.

Intermodale Transportketten

• Schema: Darstellung von Sender(n), Empfänger(n), Verteilungs- und Sammelumschlagpunkten. Haupt- und Nebenläufe.

Makroökonomische Bewertung von Transportketten

• DIN EN 16258: Europäische Norm zur Ermittlung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen von Transporten.
• Bewertung: Ermittlung von Einsparpotenzialen durch Optimierung von Transportketten.
• Verkürzung und Vermeidung von Transporten: Analysemöglichkeiten und Verbesserungsmaßnahmen für Transportprozesse.

In diesem Quiz werden wichtige Konzepte der Produktivität und Logistik behandelt. Du wirst Fragen zu Finanzierungsquellen, der Berechnung von Produktivität und der Rolle des Transports in der Logistik beantworten. Teste dein Wissen über wirtschaftliche Maßgrößen und Logistikprozesse!