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Questions and Answers
Welche Aussage über den Einfluss von Piagets Theorie auf die Pädagogik ist korrekt?
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Welche der folgenden Methoden hat Piaget in seiner Forschung zur kognitiven Entwicklung besonders eingesetzt?
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Welches Konzept ist nicht direkt mit Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung verbunden?
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Welche der folgenden Aussagen über Piagets Theorien zur kognitiven Entwicklung ist falsch?
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Welche der folgenden Aussagen über Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung ist richitig?
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In welcher Entwicklungsstufe beginnen Babys, einfache motorische Handlungen zu wiederholen, die ihnen angenehm sind?
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Welche Aussage beschreibt am besten die Entwicklungsstufe der sekundären Kreisreaktionen?
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Was geschieht in der Entwicklungsstufe der Koordination sekundärer Kreisreaktionen?
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In welcher Phase zeigt ein Baby Neugier und experimentiert aktiv mit seinen Handlungen?
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Was charakterisiert die letzte Stufe der sensumotorischen Entwicklung nach Piaget?
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Study Notes
Vorlesung Entwicklungspsychologie - Kognitive Entwicklung
- Vorlesung VII befasst sich mit der kognitiven Entwicklung
- Es gibt technische Schwierigkeiten mit der Hochschule-E-Mail-Adresse. Bitte verwenden Sie vorläufig die private E-Mail-Adresse [email protected].
- Aktuelle Hinweise: Vorlesung morgen um 8:00 Uhr in Hörsaal OG1, Seminare Donnerstag 4c EG1/SR1 zum Thema Suchtmittelabhängigkeit im Jugendalter.
- Gezeigt wurde ein Bild eines Kindes (Anton) als Thumbnail
- Unterscheidene Entwicklungsbereiche wurden gezeigt: Gehirnentwicklung, emotionale Entwicklung, motorische Entwicklung, kognitive Entwicklung und Bindung
Kognitive Entwicklung - Jean Piaget (1896-1980)
- Schweizer Entwicklungspsychologe
- Früh begann er sich für Naturwissenschaft zu interessieren
- Erste wissenschaftliche Veröffentlichung mit nur 11 Jahren
- Studium der Naturwissenschaft in Neuchâtel, Promotion 1918 in Zoologie
- Wandte sich anschließend der Psychologie zu und arbeitete unter anderem am Alfred Binet Laboratory in Paris
- Hauptwerk: "Theorie der kognitiven Entwicklung des kindlichen Denkens"
- Entwicklungstheorie in vier Stufen: Sensumotorische Phase, Präoperationale Phase, Konkret-operationale Phase, Formal-operationale Phase
Kognitive Entwicklung - Definition
- Herausbildung von zentralen Fähigkeiten des Gehirns
- Schrittwiese Veränderung und Verbesserung der geistigen Fähigkeiten und Prozesse.
- Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, Wissen zu erwerben, Probleme zu lösen und die Welt zu verstehen.
- Kognitive Funktionen: Sprache, Abstraktes Denken (Problemlösen), Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Handlungsplanung und Wahrnehmungsfähigkeit.
Jean Piaget (1896-1980) - Konstruktivismus
- Geistige Entwicklung ist eine aktive Konstruktion von Wissen.
- Kinder lernen durch aktive Interaktion mit ihrer Umwelt.
- Lernen ist ein aktiver Prozess, bei dem Kinder Erfahrungen sammeln, diese interpretieren und daraus Schlüsse ziehen.
- Kinder sind intrinsisch neugierig und Wissenschaftler.
- Kinder bauen Hypothesen auf, experimentieren und ziehen Schlussfolgerungen.
Jean Piaget (1896-1980) - Diskontinuierlicher Entwicklungsverlauf
- Entwicklungsverlauf in Stufen
- Entwicklungsstufen können nicht übersprungen werden
- Altersangaben sind Richtlinien und nicht starre Regeln.
- Entwicklungsgeschwindigkeiten unterscheiden sich bei Kindern
Jean Piaget (1896-1980) - Schemata
- Kinder führen Handlungen immer wieder nach einem bestimmten "Muster" durch
- Beispiele: drehen sich im Kreis, türmen Dosen auf
- Schemata sind kognitive Strukturen und Rahmenwerke
- Schemata helfen Informationen zu organisieren und zu interpretieren
- Schemata entwickeln sich durch kognitive Konflikte
Jean Piaget (1896-1980) - Äquilibrierungsprozess
- Assimilation: Einordnung neuer Erfahrungen in bestehende Schemata.
- Akkommodation: Anpassung bestehender Schemata an neue Erfahrungen.
- Ziel: Gleichgewicht (Äquilibrium) zwischen Assimilation und Akkommodation.
- Beispiel: Pferd als Hund interpretieren, weil das bestehendes Schema vom Tier passt.
- Beispiel: Hund nicht als Tier erkennen sondern als größeren bellenden Hund
Jean Piaget (1896-1980) - Vier Hauptstadien der geistigen Entwicklung
- Sensumotorische Phase (0-2 Jahre)
- Präoperationale Phase (2-7 Jahre)
- Konkret-operationale Phase (7-11 Jahre)
- Formal-operationale Phase (ab 12 Jahre)
Jean Piaget (1896-1980) - Sensumotorische Phase
- Erste Stufe der kognitiven Entwicklung, die von der Geburt bis etwa zum zweiten Lebensjahr dauert
- Phase in 6 Unterstufen:
- Reflexhandlungen, Primäre Kreisreaktionen, Sekundäre Kreisreaktionen.
- Koordination sekundärer Kreisreaktionen
- Tertiäre Kreisreaktionen, Erfindung neuer Mittel durch mentale Kombinationen
- Entwicklung der Objektpermanenz
- Veränderung auf Verständnis der Welt.
Jean Piaget (1896-1980) - Objektpermanenz
- Verständnis, dass Objekte und Personen auch dann weiter existieren, wenn sie nicht sichtbar sind.
- Kinder verlieren zuerst das Interesse an einem verschwindenen Gegenstand.
- Erste Anzeichen von Objektpermanenz im Alter von 4-8 Monaten
- Systematisches Suchen nach einem versteckten Objekt Erst ab 12 Monaten.
Jean Piaget (1896-1980) - Sechs Stufen der sensumotorischen Entwicklung
- Reflexhandlungen, primäre Kreisreaktionen, sekundäre Kreisreaktionen, Koordination sekundärer Kreisreaktionen, tertiäre Kreisreaktionen und Erfindung neuer Mittel durch mentale Kombinationen
Jean Piaget (1896-1980) - Präoperatives Stadium (2-7 Jahre)
- Kinder repräsentieren ihre Erfahrungen durch Sprache und Symbole.
- Zentrum: Kinder konzentrieren sich nur auf einen Aspekt von Situationen und vernachlässigen andere.
- Fähigkeiten zum Umgang mit Sprache und zu symbolischem Denken.
- Egozentrismus: Sichtweise nur aus eigener Perspektive, nicht in der Lage anderer Perspektiven einzunehmen.
- Symbolisches Denken: Kinder verwenden Symbole um Objekte und Ereignisse auszudrücken.
- Animismus: Kinder schreiben unbelebten Objekten menschliche Eigenschaften zu.
Jean Piaget (1896-1980) - Konzentrationsfähigkeit
- Kinder konzentrieren sich auf einen Aspekt von Situationen.
- Das Verständnis eines ganzen Bildes ist noch schwierig.
- Die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen ist noch schwierig.
Jean Piaget (1896-1980) - Konkret-operatives Stadium (7-11 Jahre)
- Logisches Denken im Bezug von konkreten Objekten und Ereignissen.
- Fähigkeit zur Perspektivübernahme zeigt sich in konkretem Kontext.
- Inverser Reversibilität und Verständnis von Mengen und Zahlen
Jean Piaget (1896-1980) - Formal-operatives Stadium (ab 12 Jahre)
- Beginnendes abstraktes und hypothetisches Denken.
- Fähigkeit zu Problemlösungen, Hypothesentesten und komplexem Schlussfolgern.
- Fähigkeit zu abstraktem Denken ermöglicht das Verstehen von komplexen Zusammenhängen
Informationen zu Piagets Erbe
- Seine Einteilung der kognitiven Entwicklung revolutionierte das Verständnis der kindlichen Entwicklung
- Grundlage für viele weitere Theorien und Forschungen.
- Grundgedanken Konstruktivistisches Lernen, Kinder sind aktiv an der Konstruktion ihres Wissens beteiligt.
Piaget-Vermächtnis in der Methodologie der Entwicklungspsychologie
- Qualitative Forschungsmethoden wurden etabliert.
- Verwendung von klinischen Interviews und Beobachtungen zur Forschung von Kindern.
Kritik an Piagets Theorie
- Unterschätzung der kognitiven Fähigkeiten von Kindern
- Zu starre Stufenmodelle - kognitive Entwicklung ist oft eher kontinuierlich als in Stufen.
- Vernachlässigung sozialer und kultureller Einflüsse
Wygotskis Theorie der Denkentwicklung
- Alle höheren psychischen Funktionen haben ihren sozialen Ursprung.
- Denken entwickelt sich im sozialen Kontext durch Interaktion und sprachliche Kommunikation mit anderen.
- Wichtiges Konzept: Zone der proximalen Entwicklung (ZPE).
- Vorstellung von einer Zone der nächsten Entwicklung (ZPE) als Differenz zwischen dem aktuellen Entwicklungsstand eines Kindes und seinem potenziellen Entwicklungsstand, der durch die Unterstützung durch Erwachsene oder ältere Kinder erreicht werden kann.
- Unterstützende Interaktionen und kulturelle Werkzeuge (z. B. Sprache) spielen eine entscheidende Rolle.
- Vorstellung von inneren und äußeren Sprechen, die bei der Entwicklung des Denkens eine wichtige Rolle spielen
Informationenverarbeitungstheorien
- Metapher des menschlichen Geistes als Computer, der Informationen empfängt, verarbeitet, speichert und wiedergibt.
- Fokus auf kognitiven Prozessen und Veränderungen in der Informationsverarbeitung im Laufe der Entwicklung.
- Mehrspeichermodelle und sequenzielles vs. paralleles Verarbeiten von Informationen.
- Modell von Hardware und Software im Vergleich zu Computer und Mensch.
Theorien zu domänenspezifischer Entwicklung
- Entwicklungsverlauf kann nicht pauschal betrachtet werden: verschiedene Inhaltliche Bereiche zu unterschiedlichen Zeiten.
- Privilegierte vs. nicht-privilegierten Wissensdomänen: Wissensbereiche, die vom Säuglingsalter an intuitiv erfasst werden (z. B. physikalisches Wissen).
- Nicht-privilegierte Wissensbereiche erfordern größeren Erfahrungserwerb.
Frühkindliches intuitives Wissen
- Frühe Formen des Wissens zu Physik, Biologie und Psychologie bei Säuglingen und Kleinkindern.
- Frühchildliche Lern- und Gedächtnisleistungen hängen miteinader zusammen.
- Habituation, Assoziationslernen und Kontingenzlernen
- Einflüsse auf spätere kognitive Fähigkeiten.
Frühkindliches physikalisches Wissen
- Intuitive Wissen über physikalische Phänomene.
- Kontinuitätprinzip und Soliditätsprinzip
- Schwerkraftprinzip
Frühkindliches biologisches Wissen
- Unterscheidung zwischen belebten und unbelebten Gegenständen.
- Frühzeitige Vorwissen über soziale Merkmale und Merkmale von Lebewesen.
Frühkindliches psychologisches Wissen
- Entwicklung der Theory of Mind (ToM): Fähigkeit, die mentalen Zustände (Gedanken, Überzeugungen, Wünsche) anderer Personen zu verstehen und vorherzusagen.
- Fähigkeit zum Perspektivenwechsel
- Vorhersagen von Verhalten anderer
- Fähigkeit zu "falschen Überzeugungen"
Kausales Denken
- Fähigkeit, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu erkennen (in sehr grundlegenden Phänomenen erkennbar)
- Unterschiedliche Verständnisse von komplexen Zusammenhängen (für junge oder ältere Kinder)
Schlussfolgerndes Denken
- Fähigkeit, aus gegebenen Informationen neues Wissen abzuleiten.
- Induktives und deduktives Denken.
- Erste Anzeichen von Schlussfolgerungen schon bei jungen Kindern
- Analogiesbildung, besonders bei Kleinkindern.
Metakognitive Fähigkeiten
- Kompetenzen, die zum Überwachen, Kontrollieren und Regulierung eigener kognitiver Prozesse eingesetzt werden.
- Fähigkeiten verbessern sich mit zunehmendem Alter.
Individuelle Unterschiede in der kognitiven Entwicklung
- Unterschiedliche Leistungen und Entwicklungsgeschwindigkeiten bei Kindern.
- Verwendung von querschnittlichen und längsschnittlichen Studien in der Forschung.
- Unterschiedliche kognitive Fähigkeiten auf verschiedenen Entwicklungsebenen
Intelligenz
- Intelligenz ist das, was vom Intelligenztest gemessen wird.
- Historischer Intelligenztest (Binet & Simon)
- Intelligenz wird unterteilt in allgemeine (g) und spezifische (s).
- Intelligenz wird durch genetische Faktoren und Umwelt beeinflusst.
Einflüsse von Genetik und Umwelt
- Gen-Umwelt-Interaktionen beeinflussen Intelligenz.
- Genetische Faktoren beeinflussen die Ausprägung von Intelligenz.
- Umwelteinflüsse: Familie, soziale Kontakte, Förderung und Schulbesuch.
Intelligenzmessung
- Testergebnisse werden mit Bezugsnorm verglichen.
- IQ-Werte zur Beschreibung von Intelligenz.
Intelligenztests
- Standardisierte Verfahren um die kognitive Leistung von Kindern zu erfassen (z.B. WISC-V, CFT 20/R).
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Description
Dieses Quiz behandelt die grundlegenden Konzepte von Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung und ihren Einfluss auf die Pädagogik. Testen Sie Ihr Wissen über verschiedene Entwicklungsstufen und deren Merkmale sowie die Methoden, die Piaget in seiner Forschung verwendet hat.