Österreichische Diktatur und Februar Kämpfe (1934)

Österreichische Diktatur (1933/1934)

• Von 1933/1934 wandelte sich Österreich von einer Demokratie zu einem autoritären Ständestaat.
• Engelbert Dollfuß, der christlich-soziale Bundeskanzler, schränkte das Parlament ein.
• Versammlungs- und Aufmarschsverbote wurden verhängt.
• Der republikanische Schutzbund wurde aufgelöst.
• Anhaltelager für politische Gegner wurden errichtet, Todesstrafe wurde verhängt.
• Die Verfassung wurde außer Kraft gesetzt.
• Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten wurden verboten.

Februar Kämpfe (1934)

• Am 12. Februar 1934 durchsuchte die Polizei den sozialdemokratischen Parteisekretariat in Linz.
• Mitglieder des verbotenen republikanischen Schutzbundes wehrten sich.
• Es folgte ein dreitägiger Bürgerkrieg.
• Sozialdemokraten kämpften gegen die Polizei, das Bundesheer und die Heimwehren.
• Am 1. Mai 1934 wurde eine autoritäre Verfassung eingeführt, welche die Vaterländische Front als einzige erlaubte Partei festlegte.
• Berufsständige sollten die Interessen der Bevölkerung vertreten; der Ständestaat konnte sich aber nicht durchsetzen.

Nationalsozialistische Herrschaft (1938-1945)

• Juli 1934: Engelbert Dollfuß wurde bei einem Putschversuch der Nationalsozialisten ermordet. Kurt Schuschnigg folgte ihm als Bundeskanzler.
• Nationalsozialistischer Druck in Österreich stieg.
• Im März 1938 erfolgte der Einmarsch deutscher Truppen in Österreich.
• Am 15. März 1938 verkündete Adolf Hitler den "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich.

Nachkriegszeit (1945)

• Am 27. April 1945 wurde die 2. Republik Österreich ausgerufen.
• Am 8. Mai 1945 endete der Krieg.
• Karl Renner bildete eine provisorische Regierung aus SPÖ, ÖVP und KPÖ und alliierten Besatzungsmächte waren anwesend bis 1955 um die Entnazifizierung und Demokratisierung zu überwachen.

Staatsvertrag und Neutralität (1955)

• Im Staatsvertrag von 1955 wurden die kroatischen und slowakischen Minderheiten in Österreich geschützt.
• Nach 1945 verhinderte das Misstrauen zwischen den USA und der Sowjetunion eine Unabhängigkeit Österreichs.
• 1955 konnte der Staatsvertrag unterschrieben werden und Österreich verpflichtete sich zur Neutralität.
• Das entsprechende Gesetz wurde am 26. Oktober erlassen. Die Unterzeichnung erfolgte am 15. Mai 1955 im Schloss Belvedere von den Außenministern unter Beteiligung von USA, Frankreich, Großbritannien und der UdSSR.

Demokratie durch Konsens

• Konsens wird durch Verhandlungen in der Politik erreicht.
• Nach der Diktatur wurde die 2. Republik eine Erfolgsgeschichte aufgrund von Gespräche, Koalitionen und Sozialpartnerschaften.

Sozialpartnerschaft

• Es handelt sich um eine informelle Organisation aus Österreichischer Wirtschaftskammer WKO, Österreichischer Gewerkschaftsbund ÖGB, Landwirtschaftskammer und Arbeiterkammer AK.
• Die Sozialpartnerschaft ist der Grund, warum in Österreich wenig gestreikt wurde.
• Es führte zu wirtschaftlichen und sozialen Erfolgen.

Reformen unter Kreisky

• Unter Bundeskanzler Kreisky wurden verschiedene Reformen durchgeführt.
• Beihilfe für Geburten und Ehen, kostenlose Schulbücher & Fahrten, Abschaffung von Studiengebühren.
• Einführung von 4-wöchigen Mindesturlaub und Pflegeurlaub.
• Gleicher Lohn für Frauen und Männer, Volksanwaltschaft, Gesundheits- und Umweltministerium, Gleichberechtigung in der Ehe, straffreier Schwangerschaftsabbruch.