Netzregelung im ENTSO-E-Netz

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Questions and Answers

Welche der folgenden Aufgaben gehört zur Netzregelung im ENTSO-E-Netz?

  • Die Netzfrequenz und Netzspannung konstant zu halten. (correct)
  • Die Anpassung des Stromverbrauchs der Kunden (Demand Side Management) zu steuern.
  • Ausschliesslich die Leistung der Kraftwerke zu maximieren.
  • Die Induktivitäten und Kapazitäten im Netz zu minimieren.

Was passiert, wenn der Stromverbrauch in einem Stromnetz kurzzeitig steigt?

  • Die Generatoren erhöhen ihre Leistung sofort, ohne dass sich die Frequenz ändert.
  • Die Schwungmassen der Generatoren und Turbinen werden beschleunigt, wodurch die Frequenz steigt.
  • Die Turbinenregler schliessen die Ventile, um die Leistung zu reduzieren.
  • Die Schwungmassen der Generatoren und Turbinen bremsen ab, wodurch die Frequenz sinkt. (correct)

Was beschreibt die Anlaufzeitkonstante (TA) eines Generators?

  • Die Zeit, die ein Generator benötigt, um die Nennleistung zu erreichen.
  • Die Zeit, die ein Generator benötigt, um Schäden am Netz zu beheben.
  • Die Zeit, die ein Generator benötigt, um aus dem Stillstand auf Nenndrehzahl zu kommen. (correct)
  • Die Zeit, die ein Generator benötigt, um vom Betrieb auf Stillstand zu wechseln.

Wie beeinflusst der Selbstregeleffekt der Netzlast die Netzstabilität?

<p>Er stabilisiert das Netz, indem er die Last anpasst und extreme Frequenzänderungen verhindert. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aufgabe hat die Primärregelung im Kontext der Leistungs-Frequenz-Regelung?

<p>Die Leistung der Kraftwerke automatisch an die Netzfrequenz anzupassen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welchem Zweck dient die Tertiärregelung (Minutenreserve) in einem Stromnetz?

<p>Die Sekundärregelung zu ersetzen, falls ein Kraftwerk ausfällt, indem langfristig zusätzliche Leistung bereitgestellt wird. (D)</p> Signup and view all the answers

Welchen Einfluss hat die Volllaststundenzahl auf die Stromgestehungskosten?

<p>Eine höhere Volllaststundenzahl führt tendenziell zu niedrigeren Stromgestehungskosten. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie berechnet man den mittleren Anlagenwirkungsgrad eines Kraftwerks?

<p>Durch Division der gelieferten elektrischen Energie durch die Energie des eingesetzten Brennstoffs. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Kostenarten fallen auch dann an, wenn ein Kraftwerk nicht läuft?

<p>Leistungsabhängige Kosten (z. B. Kapital, Wartung). (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind typische Beispiele für arbeitsabhängige Kosten in einem Kraftwerk?

<p>Kosten für den Brennstoff und Betrieb. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Kriterium ist entscheidend dafür, ob sich der Einsatz eines Grundlastkraftwerks lohnt?

<p>Hohe Fixkosten und lange Laufzeiten. (B)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet Spitzenlastkraftwerke im Vergleich zu Grundlastkraftwerken?

<p>Sie haben niedrige Fixkosten, aber hohe variable Kosten und laufen nur kurz. (C)</p> Signup and view all the answers

Was sind fixe Kosten (KF) im Kontext der Kosten- und Gewinnanalyse eines Produktionsprozesses?

<p>Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge anfallen. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst der Zinssatz die Annuität bei der Anwendung der Annuitätenmethode?

<p>Bei einem Zinssatz von Null fliesst jede Zahlung direkt in die Tilgung. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Zweck der Barwertmethode bei Investitionsentscheidungen?

<p>Die Umrechnung aller einmaligen und laufenden Zahlungen über die Lebensdauer einer Anlage auf einen gemeinsamen Zeitpunkt. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist Erzeugungsregelung?

Konstanthaltung der Netzfrequenz durch Leistungsanpassung der Kraftwerke.

Was ist wichtig im Stromnetz?

Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch im Netz.

Was ist die Anlaufzeitkonstante (TA)?

Zeit, die ein Generator benötigt, um vom Stillstand auf Nenndrehzahl zu kommen.

Was beschreibt der Selbstregelfaktor (KL)?

Gibt an, wie stark die Netzlast bei Frequenzänderungen reagiert.

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Was ist Primärregelung?

Die Kraftwerke passen ihre Leistung automatisch an Frequenzabweichungen an.

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Was ist Sekundärregelung?

Spezielle Kraftwerke gleichen Frequenzabweichungen vollständig aus.

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Was ist Tertiärregelung?

Stellt langfristig zusätzliche Leistung bereit, um das Netz bei Ausfällen zu stabilisieren.

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Wie setzen sich die Gesamtkosten zusammen?

Die Gesamtkosten setzen sich aus Fixkosten und variablen Kosten zusammen.

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Was sind fixe Kosten (KF)?

Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge anfallen.

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Was sind variable Kosten (KV)?

Kosten, die erst bei der Produktion entstehen.

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Was ist der Break-even-Point (XB)?

Der Punkt, ab dem der Erlös die Kosten deckt.

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Was macht die Investitionsrechnung?

Berechnet die jährlichen Kosten von Investitionen.

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Was betrachtet die Barwertmethode?

Betrachtet die gesamte Nutzungsdauer einer Investition.

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Was macht die Annuitätenmethode?

Verteilt den Kapitalwert in gleichbleibende Jahresraten.

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Was sind Stromgestehungskosten?

Kosten pro erzeugter Kilowattstunde.

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Study Notes

Netzregelung im ENTSO-E-Netz

  • Die Netzregelung hat die Aufgabe, die Netzfrequenz und die Netzspannung konstant zu halten.
  • Kraftwerke passen ihre Leistung an, um die Netzfrequenz konstant zu halten, dieser Vorgang wird auch als Erzeugungs- oder Turbinenregelung bezeichnet.
  • Die Steuerung des Stromverbrauchs der Kunden (Demand Side Management, DSM) ist bislang begrenzt.
  • Spannung wird reguliert, indem Generatoren und Transformatoren angepasst werden, wobei Induktivitäten oder Kapazitäten die Spannung beeinflussen können.

Regelung von Leistung und Frequenz

  • In Stromnetzen muss ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch bestehen.
  • Generatoren passen ihre Leistung an den aktuellen Bedarf an, einschließlich aller Verluste.
  • Alle Generatoren im Netz arbeiten mit der gleichen Frequenz, die als Regelgröße dient.
  • Bei Änderung des Verbrauchs kann es kurzzeitig zu einem Ungleichgewicht kommen.
  • Steigender Verbrauch verlangsamt die Generatoren und Turbinen, was die Frequenz sinken lässt.
  • Turbinenregler reagieren, öffnen Ventile und erhöhen die Leistung, um die Frequenz wieder zu normalisieren.
  • Frequenzschwankungen liegen im Normalfall zwischen 20 und 100 mHz.
  • Größere Abweichungen sind selten und treten meist nur bei gleichzeitigen Ausfällen mehrerer Kraftwerke auf.
  • Die Feuerungsleistung des Kessels wird über die Brennstoffmenge gesteuert.
  • Der erzeugte Dampf wird über Ventile geregelt und durchläuft Hochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruckturbinen, die ein mechanisches Drehmoment erzeugen.
  • Die Turbinenregelung misst Frequenz und Leistung am Generator.
  • Bei konstanter Sollfrequenz wird die Leistung auf einen festen Wert geregelt.
  • Bei Abweichung der Frequenz vom Sollwert schaltet das System auf Frequenzregelung um, wobei die Leistung vorübergehend abweichen kann (Primärregelung).
  • Die Spannungsregelung steuert das magnetische Feld des Generators über die Erregereinrichtung.

Bewegungsgleichung und Trägheitskonstante

  • Bei linearen Bewegungen ist Kraft (F) gleich Masse (m) mal Beschleunigung (a).
  • Bei rotierenden Systemen wie Generatoren oder Turbinen gibt es einen ähnlichen Zusammenhang zwischen Drehmoment (M), Masse, Abstand zur Drehachse (r) und Winkelbeschleunigung (w').
  • Die Trägheitskonstante (J) beschreibt, wie schwer es ist, das System zu beschleunigen oder abzubremsen und wird durch die Schwungmasse von Generator und Turbine bestimmt.
  • Statt des Radius wird heute die Anlaufzeitkonstante (TA) verwendet, die angibt, wie lange ein Generator braucht, um aus dem Stillstand auf Nenndrehzahl zu kommen (meist zwischen 0,5 und 15 Sekunden).
  • Wenn die erzeugte Leistung im Stromnetz nicht dem Verbrauch entspricht, ändert sich die Drehzahl der Generatoren, was zu Frequenzänderungen führt.
  • Ein Leistungsdefizit bremst Generatoren und senkt die Frequenz, während ein Leistungsüberschuss die Frequenz erhöht.
  • Die Anlaufzeitkonstante hilft, diese Frequenzänderungen zu berechnen und das Netz stabil zu halten.

Selbstregeleffekt der Netzlast

  • Der Selbstregeleffekt wirkt, indem sich die Netzlast (Stromverbrauch) bei Frequenzänderungen anpasst.
  • Sinkt die Frequenz, sinkt auch die Last, da einige Verbraucher weniger Leistung aufnehmen.
  • Der Selbstregelfaktor (KL) beschreibt, wie stark die Last bei einer Frequenzänderung reagiert.
  • Bei Frequenzrückgang führt der Selbstregeleffekt dazu, dass die Last abnimmt und das Netz sich stabilisiert.
  • Die Frequenzänderung hängt von der Leistungsdifferenz (ΔΡ) und der Anlaufzeitkonstante (TA) der Generatoren ab.
  • Die Frequenz pendelt sich schließlich auf einen neuen, stabilen Wert ein, der durch den Selbstregeleffekt begrenzt wird.
  • Die untere Frequenzgrenze (fu) ist der Punkt, ab dem der Selbstregeleffekt die Frequenz stabilisiert.

Zeitbereiche der Leistungs-Frequenz-Regelung

  • Im Verbundbetrieb von Kraftwerken wirken mehrere Regelverfahren zusammen, die zeitlich voneinander entkoppelt sind:
    • Reine Leistungsregelung: Kraftwerke regeln die Leistung nach einem festgelegten Plan, ohne dass die Netzfrequenz abweicht.
    • Primärregelung: Kraftwerke passen bei Frequenzabweichungen ihre Leistung automatisch an (schnell aber grob).
    • Sekundärregelung: Spezielle Kraftwerke gleichen die verbleibende Frequenzabweichung vollständig aus (präzisere Stabilisierung).
    • Tertiärregelung (Minutenreserve): Sie ersetzt die Sekundärregelung und stellt langfristig zusätzliche Leistung bereit.

Wirtschaftlichkeitsrechnung in der Energiewirtschaft

  • Das elektrische Energiesystem ist durch Langlebigkeit, Kapitalintensivität und Leitungsgebundenheit gekennzeichnet.
  • Bei Planung und Auslegung ist eine eingehende Wirtschaftlichkeitsanalyse wichtig, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.

Kosten- und Gewinnanalyse

  • Die Gesamtkosten (K(x)) setzen sich aus fixen Kosten (KF) und variablen Kosten (KV(x)) zusammen: K(x) = KF + KV(x)
  • Fixkosten (KF) sind konstant (z.B. Instandhaltung, Gehälter, Steuern).
  • Variable Kosten (KV) entstehen erst bei Produktion (z.B. Brennstoffkosten, Löhne für Schichtpersonal, Hilfsstoffe).
  • Der Erlös (E(x)) steigt linear mit der produzierten Menge an.
  • Der Gewinn (G(x)) ergibt sich aus Erlös minus Kosten: G(x) = E(x) - K(x).
  • Der Break-even-Point (XB) ist die Menge, ab der der Erlös positiv wird.
  • Die Energiepreise werden im freien Markt durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
  • In regulierten Bereichen legen Regulatoren die Netztarife fest, um Kosten für Investition, Betrieb und Wartung zu decken.
  • Für neue erneuerbare Energien gibt es feste Tarifmodelle zur Investitionssicherheit, wobei die ÖMAG für die Abrechnung zuständig ist.

Investitionsrechnung

  • Mit der Investitionsrechnung lassen sich die jährlichen Kosten von Investitionen berechnen und verschiedene Investitionsmöglichkeiten wirtschaftlich vergleichen.
  • Typische Betriebsmittel im elektrischen Energiesystem sind Kraftwerke, Kabel, Leitungen und Schaltanlagen mit unterschiedlicher Lebensdauer.
  • Für die Kostenanalyse haben sich die Barwertmethode (Kapitalwertmethode) und die Annuitätenmethode (Rentenwertmethode) durchgesetzt.

Barwertmethode

  • Die Barwertmethode betrachtet die gesamte Nutzungsdauer einer Investition und bezieht den Barwert auf einen frei wählbaren Zeitpunkt.
  • Der Barwert eines Kraftwerks umfasst den Kaufpreis und alle zukünftigen Kosten, umgerechnet auf den Zeitpunkt der Inbetriebnahme.
  • Regelmäßige Zahlungen (z. B. Wartungskosten) werden auf den Bezugszeitpunkt abgezinst.

Aufzinsung und Abzinsung

  • Zahlungen vor dem Betrachtungszeitpunkt werden mit dem gültigen Zinssatz aufgezinst.
  • Zukünftige Zahlungen nach dem Betrachtungszeitpunkt werden durch Abzinsung auf einen Barwert diskontiert.
  • Der Barwert ist vergleichbar mit dem Guthaben auf einem Bankkonto und hilft, Kosten und Rückzahlungen von Krediten übersichtlich darzustellen.

Annuitätenmethode

  • Die Annuitätenmethode verteilt den Kapitalwert in gleichbleibende Jahresraten über die Nutzungsdauer, um die Kosten gleichmäßig darzustellen.
  • Laufende Zahlungen können Rückzahlungen von Kapital oder andere fixe Kosten umfassen.
  • Die Annuitätenmethode wird oft verwendet, um Kraftwerkstypen wirtschaftlich zu vergleichen.
  • Der Annuitätenfaktor hängt von der Abschreibungsdauer und dem Zinssatz ab.

Stromgestehungskosten

  • Stromgestehungskosten sind die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde und hängen von verschiedenen Parametern ab.
  • Die Volllaststundenzahl zeigt, wie effizient ein Kraftwerk genutzt wird.
  • Die Einsatzdauer eines Kraftwerks bezieht sich auf die Jahresenergie (E) und Nennleistung (PN).
  • Die Volllaststunden variieren je nach Kraftwerkstyp (Grundlast, Spitzenlast, Ökostrom, Kraft-Wärme-Kopplung).
  • Der mittlere Anlagenwirkungsgrad gibt an, wie effizient ein Kraftwerk die Energie des Brennstoffs in elektrische Energie umwandelt (Verhältnis von gelieferter elektrischer Energie zu eingesetztem Brennstoff).

Abhängige Kosten

  • In der Energiewirtschaft wird zwischen leistungsabhängigen und arbeitsabhängigen Kosten unterschieden.
  • Leistungsabhängige Kosten (für Kapital, Wartung, Versicherungen, Personal) fallen auch an, wenn das Kraftwerk nicht läuft.
  • Die Kapitalabhängigen Leistungskosten (KLK) berechnen sich aus dem Annuitätenfaktor, spezifischen Anlagenkosten und der Ausbauleistung.
  • Dazu gehören Verzinsung und Tilgung des Kapitals sowie Steuern und Versicherungen.
  • Arbeitsabhängige Kosten (variable Kosten) entstehen nur, wenn das Kraftwerk Strom produziert (Kosten der Primärenergie und betriebsabhängige Kosten).
  • Die Kosten der Primärenergie (KAE) sind die Kosten für den Brennstoff.
  • Der Wirkungsgrad der Anlage wird bereits in den Brennstoffkosten berücksichtigt.
  • Betriebsabhängige Kosten (KAB) umfassen Personalkosten und Kosten für Umweltschutzmaßnahmen.

Jahreskosten einer Erzeugungsanlage

  • Die Kosten für eine Kilowattstunde Strom setzen sich aus leistungsabhängigen (Fixkosten) und arbeitsabhängigen Kosten (variable Kosten) zusammen.
  • Die Stromgestehungskosten ergeben sich als spezifische Energiekosten.
  • Grundlastkraftwerke (Kohle, Kernkraft, Laufwasser) haben hohe Fixkosten, aber niedrige variable Kosten und lohnen sich bei langen Laufzeiten.
  • Spitzenlastkraftwerke (Gasturbinen) haben niedrige Fixkosten, aber hohe variable Kosten und lohnen sich bei kurzen Laufzeiten.

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