Netzregelung im ENTSO-E-Netz

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Questions and Answers

Ordnen Sie die folgenden Methoden zur Netzstabilisierung ihren jeweiligen Beschreibungen zu:

Reine Leistungsregelung = Regelt die Leistung nach einem festgelegten Plan ohne Berücksichtigung der Netzfrequenz. Primärregelung = Passt die Leistung automatisch an, wenn die Netzfrequenz abweicht, um diese schnell zu stabilisieren. Sekundärregelung = Übernimmt die Aufgabe, die verbleibende Frequenzabweichung vollständig auszugleichen und die Frequenz wieder auf den Sollwert zurückzuführen. Tertiärregelung = Wird aktiviert, wenn ein Kraftwerk ausfällt, um langfristig zusätzliche Leistung bereitzustellen und das Netz zu stabilisieren.

Ordnen Sie die folgenden Kostenarten im Energiesektor ihren jeweiligen Definitionen zu:

Fixe Kosten (KF) = Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge anfallen, wie z.B. Instandhaltung und Gehälter. Variable Kosten (KV) = Kosten, die sich mit der Produktionsmenge ändern, z.B. Brennstoffkosten und Löhne für Schichtpersonal. Leistungsabhängige Kosten = Kosten, die für Kapital, Wartung und Versicherung anfallen, auch wenn das Kraftwerk nicht läuft. Arbeitsabhängige Kosten = Zusätzliche Kosten, die entstehen, wenn das Kraftwerk arbeitet, vor allem für Brennstoff und Betrieb.

Ordnen Sie die folgenden Kraftwerkstypen ihren typischen Volllaststunden pro Jahr zu:

Kernkraftwerk = 7.000 - 8.000 h/a Steinkohlekraftwerk = 5.000 - 6.000 h/a Windkraftwerk (Offshore) = 3.500 - 4.500 h/a Pumpspeicher = 1.000 – 2.000 h/a

Ordnen Sie die folgenden Begriffe im Kontext der Investitionsrechnung ihren Definitionen zu:

<p>Barwert = Der Wert einer Investition zu einem bestimmten Zeitpunkt, unter Berücksichtigung zukünftiger Kosten und Erlöse. Annuitätenmethode = Verteilt den Kapitalwert einer Investition auf gleichbleibende Jahresraten über die Nutzungsdauer. Aufzinsung = Berechnung des zukünftigen Wertes einer Zahlung unter Berücksichtigung von Zinsen. Abzinsung = Berechnung des gegenwärtigen Wertes einer zukünftigen Zahlung unter Berücksichtigung von Zinsen.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Regelungsarten in Stromnetzen ihren Aufgaben zu:

<p>Netzfrequenzhaltung = Konstanthaltung der Frequenz, um ein stabiles Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch zu gewährleisten. Netzspannungshaltung = Regelung der Spannung durch Anpassung der Generatoren und Transformatoren. Erzeugungsregelung = Die Kraftwerke passen ihre Leistung an, um Änderungen der Stromnachfrage zu decken. Turbinenregelung = Anpassung der Leistung von Turbinen, um die Netzfrequenz stabil zu halten.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe den entsprechenden Komponenten eines Energieerzeugungssystems zu:

<p>Kessel = Erzeugt Dampf durch Verbrennung von Brennstoffen. Turbine = Wandelt die thermische Energie des Dampfes in mechanische Arbeit um. Generator = Wandelt die mechanische Arbeit in elektrische Energie um. Spannungsregelung = Steuert das magnetische Feld des Generators, um die Spannung zu stabilisieren.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe ihren Funktionen im Zusammenhang mit der Netzstabilität zu:

<p>Anlaufzeitkonstante = Gibt an, wie lange ein Generator benötigt, um aus dem Stillstand auf Nenndrehzahl zu kommen. Trägheitskonstante = Beschreibt, wie schwer es ist, das System zu beschleunigen oder abzubremsen. Selbstregeleffekt = Beschreibt, wie sich die Netzlast bei Änderungen der Netzfrequenz anpasst. Frequenzregelung = Hält die Netzfrequenz konstant, indem die Leistung angepasst wird.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Kostenfaktoren ihren Einflüssen auf die Stromgestehungskosten zu:

<p>Hohe Fixkosten = Führen zu höheren Stromgestehungskosten, wenn die Anlage nicht viele Volllaststunden erreicht. Niedrige Fixkosten = Ermöglichen wettbewerbsfähige Stromgestehungskosten, auch wenn die Anlage nur kurz läuft. Hohe variable Kosten = Erhöhen die Stromgestehungskosten, besonders wenn die Anlage viele Betriebsstunden hat. Niedrige variable Kosten = Reduzieren die Stromgestehungskosten und machen die Anlage wettbewerbsfähiger.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Kraftwerkseigenschaften ihren typischen Einsatzbereichen zu:

<p>Grundlastkraftwerke = Geeignet für den Dauereinsatz und zur Deckung des Grundbedarfs an elektrischer Energie. Spitzenlastkraftwerke = Geeignet zur Deckung von Bedarfsspitzen und zur schnellen Bereitstellung von Leistung. Ökostromanlagen = Einsatz wetterabhängig, zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen = Gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme, ideal zur Deckung des Wärmebedarfs.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Parameter ihren Auswirkungen auf den Anlagenwirkungsgrad zu:

<p>Hoher Heizwert = Erhöht den Anlagenwirkungsgrad, da mehr Energie aus dem Brennstoff gewonnen werden kann. Niedriger Eigenbedarf = Erhöht den Anlagenwirkungsgrad, da weniger Energie für den Betrieb des Kraftwerks benötigt wird. Moderne Technologie = Verbessert den Anlagenwirkungsgrad durch effizientere Umwandlungsprozesse. Optimale Betriebsbedingungen = Steigert den Anlagenwirkungsgrad, indem die Anlage unter idealen Bedingungen betrieben wird.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Kostenarten den Bereichen zu, in denen sie typischerweise anfallen:

<p>Verwaltungskosten = Allgemeine Betriebskosten, die für Management und Administration anfallen. Wartungskosten = Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Anlagen und Geräten. Bereitschaftskosten = Kosten, die anfallen, um die Anlage betriebsbereit zu halten, auch wenn sie nicht produziert. Umweltschutzkosten = Ausgaben für Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen und zur Einhaltung von Umweltauflagen.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden wirtschaftlichen Kennzahlen ihren Bedeutungen im Energiebereich zu:

<p>Break-even-Point = Die Produktionsmenge, bei der die Erlöse die Kosten decken und der Gewinn beginnt. Stromgestehungskosten = Die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde, einschließlich aller fixen und variablen Kosten. Anlagenwirkungsgrad = Das Verhältnis der erzeugten elektrischen Energie zur eingesetzten Energie des Brennstoffs. Volllaststunden = Die Anzahl der Stunden, in denen ein Kraftwerk unter Volllast betrieben wird.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Regelungsarten ihren Zielen im Stromnetz zu:

<p>Primärregelung = Schnelle Stabilisierung der Frequenz bei kurzfristigen Störungen im Netz. Sekundärregelung = Genaue Wiederherstellung der Sollfrequenz und Ausgleich von Lastschwankungen. Tertiärregelung = Langfristige Sicherstellung der Netzstabilität und Ersatz von ausgefallenen Kraftwerken. Reinleistungsregelung = Festlegung der Leistung der Kraftwerke nach einem vorgegebenen Plan ohne Anpassung an Frequenzänderungen.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Komponenten in Kraftwerken ihren Funktionen zu:

<p>Turbine = Wandelt die thermische Energie von Dampf oder Gas in mechanische Energie um. Generator = Wandelt die mechanische Energie in elektrische Energie um. Kondensator = Verflüssigt den Dampf nach der Turbine, um den Wirkungsgrad zu erhöhen. Brennkammer = Verbrennt den Brennstoff, um Wärme für die Dampferzeugung zu erzeugen.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Kraftwerksarten ihren typischen Merkmalen bezüglich Brennstoff und Betrieb zu:

<p>Kohlekraftwerk = Verwendet Kohle als Brennstoff und eignet sich für den Grundlastbetrieb. Gaskraftwerk = Verwendet Erdgas als Brennstoff und kann schnell hochgefahren werden, ideal für Spitzenlast. Kernkraftwerk = Nutzt Kernspaltung zur Wärmeerzeugung und bietet eine hohe Grundlastkapazität. Wasserkraftwerk = Nutzt die Energie des Wassers zur Stromerzeugung, umweltfreundlich, aber abhängig vom Wasserstand.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Fachbegriffe ihren Erklärungen laut Text zu:

<p>Netzfrequenz = Die Frequenz des Wechselstroms im Stromnetz, typischerweise 50 Hz in Europa. Netzspannung = Die Spannung, mit der elektrische Energie im Stromnetz transportiert wird. Einsatzdauer = Die Zeit, in der ein Kraftwerk tatsächlich Strom erzeugt. Primärenergie = Die Energie, die in natürlichen Ressourcen wie Kohle, Erdöl oder Wasser vorhanden ist.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden mathematischen Formeln ihrer Beschreibung laut Text zu:

<p>$E = \int_0^{8760h} P(t) dt$ = Formel zur Berechnung der Jahresenergie eines Kraftwerks durch Integration der Leistung über die Zeit. $T_M = \frac{1}{P_N} \int_0^{8760h} P(t) dt$ = Formel zur Berechnung der mittleren Einsatzdauer eines Kraftwerks. $K_{LK} = \alpha \cdot a \cdot P_N$ = Formel zur Berechnung der kapitalabhängigen Leistungskosten. $k = \frac{\alpha \cdot a + c}{T_m} + b + d$ = Formel zur Berechnung der Stromgestehungskosten.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Kennzahlen ihren Definitionen im Energiemanagement zu:

<p>Kosten für Primärenergie KAE = Die Kosten für den Brennstoff, der zur Stromerzeugung benötigt wird. Betriebsabhängige Kosten KAB = Kosten, die nur anfallen, wenn die Anlage Strom produziert, z. B. Personalkosten. Leistungsabhängige Kosten KLK = Kosten, die anfallen, auch wenn das Kraftwerk nicht läuft, z. B. Kapital und Wartung. Arbeitsabhängige Gesamtkosten KAK = Summe aus allen Kosten, die direkt mit der Stromproduktion zusammenhängen.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Punkte des elektrischen Energiesystems ihren typischen Lebensdauern zu:

<p>Freileitungen = 40 bis 60 Jahre Kabel = 30 bis 50 Jahre Transformatoren = 20 bis 30 Jahre Windkraftwerke = 10 bis 20 Jahre</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Netzregelung

Konstanthaltung von Netzfrequenz und Netzspannung.

Erzeugungs- oder Turbinenregelung

Anpassung der Kraftwerksleistung, um die Netzfrequenz konstant zu halten.

Spannungsregelung im Netz

Regelung der Netzspannung durch Anpassung von Generatoren und Transformatoren.

Gleichgewicht im Stromnetz

Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und -verbrauch.

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Funktion der Generatoren

Generatoren passen Leistung an den Bedarf an und arbeiten mit gleicher Frequenz.

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Verbrauchsschwankungen

Kurzzeitige Störung des Gleichgewichts durch veränderten Verbrauch.

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Turbinenregler-Funktion

Turbinenregler öffnen Ventile und erhöhen Leistung bei Frequenzabfall.

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Primärregelung

Automatisches System zur Frequenzregelung, wenn diese vom Sollwert abweicht.

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Spannungsregelung Generator

Steuerung des magnetischen Feldes des Generators über die Erregereinrichtung zur Spannungsregelung.

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Trägheitskonstante (J)

Sie beschreibt, wie schwer es ist, ein System zu beschleunigen oder abzubremsen.

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Anlaufzeitkonstante (TA)

Zeit, die ein Generator braucht, um aus dem Stillstand auf Nenndrehzahl zu kommen.

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Drehzahländerungen

Drehzahländerung der Generatoren, wenn erzeugte Leistung nicht dem Verbrauch entspricht.

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Selbstregeleffekt der Netzlast

Anpassung der Netzlast an Frequenzänderungen.

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Selbstregelfaktor (KL)

Gibt an, wie stark die Last bei einer Frequenzänderung reagiert.

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Netzstabilisierung

Stabilisierung der Frequenz durch Anpassung der Last.

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Untere Frequenzgrenze (fu)

Punkt, bei dem der Selbstregeleffekt die Frequenz stabilisiert, bevor sie weiter sinkt.

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Reine Leistungsregelung

Kraftwerke regeln ihre Leistung nach Plan, ohne Frequenzabweichung.

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Primärregelung

Kraftwerke passen Leistung automatisch an, wenn die Netzfrequenz abweicht (schnell, aber grob).

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Sekundärregelung

Spezielle Kraftwerke gleichen die verbleibende Frequenzabweichung vollständig aus (präzise).

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Tertiärregelung

Tertiärregelung übernimmt, wenn ein Kraftwerk ausfällt und stellt langfristig zusätzliche Leistung bereit.

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Eigenschaften elektrisches Energiesystem

Langlebigkeit, Kapitalintensivität, Leitungsgebundenheit.

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Wirtschaftlichkeitsrechnung

Dient zur Analyse, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.

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Gesamtkosten

Setzen sich aus festen (KF) und variablen Kosten (KV) zusammen.

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Fixe Kosten (KF)

Bleiben gleich, egal wie viel produziert wird (z.B. Instandhaltung).

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Variable Kosten (KV)

Entstehen erst, wenn produziert wird (z.B. Brennstoffkosten).

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Erlös E(x)

Steigt linear mit der produzierten Menge an; je mehr produziert wird, desto höher ist der Umsatz.

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Break-even-Point (XB)

Die Menge, ab der der Erlös positiv wird.

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Freier Markt

Die Energiepreise werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

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Regulatorischer Bereich

Der Regulator legt die Netztarife fest, um Kosten zu decken.

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Tarifmodelle

Feste Tarifmodelle, um Investitionssicherheit zu schaffen.

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Investitionsrechnung

lässt sich mit den jährlichen Kosten von Investitionen berechnen und verschiedene Investitionsmöglichkeiten wirtschaftlich vergleichen.

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Bestandteile im elektrischen Energiesystem

Betriebsmittel wie Kraftwerke, Kabel, Leitungen und Schaltanlagen.

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Barwertmethode

Kapitalwertmethode

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Stromgestehungskosten

Die Kosten für einen Kilowatt Strom.

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Brennstoff-Energie

Die Energie des Brennstoffs, berechnet aus Heizwert und Menge.

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Study Notes

Aufgaben der Netzregelung im ENTSO-E-Netz

  • Die Netzregelung hat die Aufgabe, die Netzfrequenz und die Netzspannung konstant zu halten.
  • Die Netzfrequenz wird durch Anpassung der Kraftwerksleistung konstant gehalten, dies wird als Erzeugungs- oder Turbinenregelung bezeichnet.
  • Eine Steuerung des Stromverbrauchs der Kunden (Demand Side Management, DSM) ist derzeitig nur begrenzt möglich.
  • Die Netzspannung wird durch Anpassung von Generatoren und Transformatoren geregelt.
  • Die Spannung kann durch das Einbinden von Induktivitäten oder Kapazitäten beeinflusst werden.

Regelung von Leistung und Frequenz

  • In Stromnetzen muss ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch bestehen.
  • Generatoren passen ihre Leistung an den aktuellen Bedarf an, einschließlich aller Verluste.
  • Alle Generatoren im Netz arbeiten mit der gleichen Frequenz, die als zentrale Regelgröße dient.
  • Bei Änderung des Verbrauchs wird das Gleichgewicht kurzzeitig gestört.
  • Steigt der Verbrauch, bremsen die Schwungmassen der Generatoren und Turbinen ab, wodurch die Frequenz sinkt.
  • Turbinenregler reagieren, öffnen die Ventile und erhöhen die Leistung, um die Frequenz wieder auf den Normalwert zu bringen.
  • Frequenzschwankungen liegen normalerweise im Bereich von 20 bis 100 mHz.
  • Größere Abweichungen sind selten und treten meist nur bei gleichzeitigen Ausfällen mehrerer Kraftwerke auf.

Bewegungsgleichung und Trägheitskonstante

  • Bei linearen Bewegungen ist Kraft (F) gleich Masse (m) mal Beschleunigung (a).
  • Bei rotierenden Systemen hängt das Drehmoment (M) von der Masse, dem Abstand zur Drehachse (r) und der Winkelbeschleunigung (w') ab.
  • Die Trägheitskonstante (J) beschreibt, wie schwer es ist, das System zu beschleunigen oder abzubremsen und wird durch die Schwungmasse des Generators und der Turbinen bestimmt.
  • Die Anlaufzeitkonstante (TA) gibt an, wie lange ein Generator braucht, um aus dem Stillstand auf Nenndrehzahl zu kommen.
  • Diese Zeit ist auf die Nennleistung des Kraftwerks normiert und liegt meist zwischen 0,5 und 15 Sekunden.
  • Wenn im Stromnetz die erzeugte Leistung nicht dem Verbrauch entspricht, ändert sich die Drehzahl der Generatoren, was zu Frequenzänderungen im Netz führt.
  • Ein Leistungsdefizit bremst die Generatoren ab, wodurch die Frequenz sinkt.
  • Umgekehrt steigt die Frequenz, wenn zu viel Leistung erzeugt wird.
  • Die Anlaufzeitkonstante hilft dabei, diese Frequenzänderungen zu berechnen und das Netz stabil zu halten.

Selbstregeleffekt der Netzlast

  • Der Selbstregeleffekt beschreibt, wie sich die Netzlast (der Stromverbrauch) bei Änderungen der Netzfrequenz anpasst.
  • Wenn die Frequenz sinkt, geht auch die Last zurück, weil einige Verbraucher weniger Leistung aufnehmen.
  • Dieser Effekt wird durch den Selbstregelfaktor (KL) beschrieben, der angibt, wie stark die Last bei einer Frequenzänderung reagiert.
  • Bei einem Frequenzrückgang im Netz führt der Selbstregeleffekt dazu, dass die Last abnimmt, was hilft, das Netz zu stabilisieren.
  • Die Frequenzänderung hängt von der Leistungsdifferenz (ΔΡ) und der Anlaufzeitkonstante (TA) der Generatoren ab.
  • Die Frequenz pendelt sich schließlich auf einen neuen, stabilen Wert ein, der durch den Selbstregeleffekt begrenzt wird.
  • Die untere Frequenzgrenze (fu) ist der Punkt, bei dem der Selbstregeleffekt die Frequenz stabilisiert, bevor sie weiter sinkt.
  • Der Selbstregeleffekt trägt also dazu bei, das Netz bei Störungen zu stabilisieren, indem er die Last anpasst und extreme Frequenzänderungen verhindert.

Zeitbereiche der Leistungs-Frequenz-Regelung

  • Im Verbundbetrieb von Kraftwerken wirken mehrere Regelverfahren zusammen, die zeitlich voneinander entkoppelt sind.
  • Reine Leistungsregelung: Die Leistung der Kraftwerke wird nach einem festgelegten Plan geregelt, ohne dass die Netzfrequenz abweicht. Jedes Kraftwerk hält seine Leistung konstant, um Schwankungen auszugleichen.
  • Primärregelung: Bei Abweichung der Netzfrequenz passen Kraftwerke ihre Leistung automatisch an (bei Unterfrequenz wird Leistung erhöht, bei Überfrequenz verringert).
  • Sekundärregelung: Spezielle Kraftwerke gleichen nach der Primärregelung die verbleibende Frequenzabweichung vollständig aus.
  • Tertiärregelung: Bei Ausfall eines Kraftwerks übernimmt die Tertiärregelung, die Sekundärregelung zu ersetzen und stellt langfristig zusätzliche Leistung bereit.

Wirtschaftlichkeitsrechnung

  • Das elektrische Energiesystem ist gekennzeichnet durch Langlebigkeit, Kapitalintensivität und Leitungsgebundenheit, daher ist eine eingehende Wirtschaftlichkeitsanalyse bei der Planung entscheidend.
  • Die Gesamtkosten bei einem Produktionsprozess setzen sich aus festen (KF) und variablen Kosten (KV) zusammen.
  • KF (fixe Kosten): Ausgaben für Instandhaltung, Gehälter von Festangestellten, Steuern und Versicherungen.
  • KV (variable Kosten): Brennstoffkosten, Löhne für Schichtpersonal und Hilfsstoffe.
  • Der Erlös E(x) steigt linear mit der produzierten Menge an.
  • Der Gewinn ergibt sich aus G(x)=E(x)-K(x).
  • Der Break-even-Point (XB) ist die Menge, ab der der Erlös positiv wird.
  • Energiepreise werden im freien Markt durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
  • Im regulatorischen Bereich legt der Regulator die Netztarife fest, um Kosten für Investition, Betrieb und Wartung zu decken.
  • Für neue erneuerbare Energien gibt es feste Tarifmodelle, um Investitionssicherheit zu schaffen. Die ÖMAG ist für die Abrechnung zuständig.
  • Die Förderdauer ist im EIWOG geregelt, die Tarifhöhe wird vom Regulator festgelegt.

Investitionsrechnung

  • Investitionsrechnung erlaubt die Berechnung der jährlichen Investitionskosten und den Vergleich verschiedener Investitionsmöglichkeiten.
  • Betriebsmittel im elektrischen Energiesystem umfassen Kraftwerke, Kabel, Leitungen und Schaltanlagen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Betrieb genommen werden.
  • Betriebsmittel haben unterschiedliche Lebensdauern, z.B. Freileitungen 40-60 Jahre, Kabel 30-50 Jahre, Transformatoren 20-30 Jahre.
  • Analyse der Kosten erfolgt durch Barwertmethode (Kapitalwertmethode) und Annuitätenmethode (Rentenwertmethode).
  • Barwertmethode: Betrachtet die gesamte Nutzungsdauer einer Investition und bezieht den Barwert auf einen frei wählbaren Zeitpunkt.
  • Regelmäßige Zahlungen werden auf den Bezugszeitpunkt abgezinst und sind vergleichbar.
  • Barwert ist vergleichbar mit einem Bankguthaben, das mit einem Zinssatz verzinst wird und das gesparte Kapital darstellt.
  • Annuitätenmethode: Verteilt den Kapitalwert in gleichbleibende Jahresraten über die Nutzungsdauer, um die Kosten gleichmäßig darzustellen.
  • Der Annuitätenfaktor hängt von der Abschreibungsdauer und dem Zinssatz ab.

Stromgestehungskosten

  • Stromgestehungskosten bezeichnen die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde und hängen von verschiedenen Parametern ab; sie werden normiert, um einen einfachen Vergleich zu ermöglichen.
  • Die Volllaststundenzahl zeigt, wie effizient ein Kraftwerk im Jahr genutzt wird, und beeinflusst die Stromgestehungskosten.
  • Grundlastkraftwerke laufen fast das ganze Jahr, Spitzenlastkraftwerke haben etwa 1.000 bis 3.000 Volllaststunden pro Jahr.
  • Ökostromanlagen haben niedrige Volllaststunden, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen richten sich nach dem Wärmebedarf.
  • Der mittlere Anlagenwirkungsgrad gibt an, wie effizient ein Kraftwerk die Energie in elektrische Energie umwandelt : gelieferte elektrische Energie (Eel) /Energie des eingesetzten Brennstoffs (EB).
  • Eel ist die Nettoenergie, die ins Stromnetz eingespeist wird.
  • EB ist die Energie des Brennstoffs, berechnet aus seinem Heizwert (Hu) und der Menge des verbrannten Brennstoffs.

Abhängige Kosten

  • In der Energiewirtschaft wird zwischen leistungsabhängigen und arbeitsabhängigen Kosten unterschieden.
  • Leistungsabhängige Kosten fallen auch an, wenn das Kraftwerk nicht läuft, und hängen von der Leistungsfähigkeit der Anlage ab.
  • Um die Kapitalabhängige Leistungskosten zu berechnen wird die folgende Formel verwendet: KLK=α * a * PN.
  • Diese Kosten entstehen durch Finanzierung und Unterhalt der Anlage und umfassen Verzinzung und Tilgung des investierten Kapitals sowie Steuern und Versicherungen.
  • Die Betriebsabhängige Kosten im Stillstand werden wie folgt berechnet: KLB=c * PN.
  • Der Leistungsabhängige Gesamtfaktor kann mit der Formel berechnet werden: KL=KLK+ KLB.
  • Arbeitsabhängige Kosten entstehen, wenn das Kraftwerk arbeitet (Brennstoff und Betrieb).
  • Arbeitsabhängige Kosten sind variable Kosten, z.B. Kosten der Primärenergie.
  • Der Wirkungsgrad der Anlage ist bereits in den Brennstoffkosten berücksichtigt.
  • Betriebskosten entstehen nur, wenn Anlage Strom produziert (Personalkosten, Kosten für Umweltschutzmaßnahmen).
  • Die Jahreskosten einer Erzeugungsanlage setzen sich aus leistungsabhängigen (fixen) und arbeitsabhängigen (variablen) Kosten zusammen.
  • Stromgestehungskosten ergeben sich hieraus als spezifische Energiekosten.
  • Grundlastkraftwerke lohnen sich bei langen Laufzeiten, Spitzenlastkraftwerke bei kurzen Laufzeiten.

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