Nephronen, Niereninsuffizienz und mehr
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Questions and Answers

Welche der folgenden Strukturen ist NICHT Bestandteil eines Nephrons?

  • Henle-Schleife
  • Proximaler Tubulus
  • Ureter (correct)
  • Glomerulus

Eine akute Niereninsuffizienz (ANI) ist immer irreversibel.

False (B)

Nennen Sie drei prärenale Ursachen für eine akute Niereninsuffizienz (ANI).

Hypovolämie, Blutverlust, Herzinsuffizienz

Bei fortgeschrittener chronischer Niereninsuffizienz (CNI) mit einer GFR von 15-29 ml/min spricht man von Stadium ______.

<p>4</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Ursachen der akuten Niereninsuffizienz (ANI) ihrer Kategorie zu:

<p>Nierensteine = Postrenal Glomerulonephritis = Renal Hypovolämie = Prärenal</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Laborergebnisse ist KEIN typischer Befund bei akuter Niereninsuffizienz?

<p>Hypotonie (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI) im Stadium 3 (GFR 30-59 ml/min) klagt über Müdigkeit und hat einen erhöhten Blutdruck. Welche weitere Symptomatik ist in diesem Stadium typisch?

<p>Proteinurie (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient entwickelt nach einer Operation mit Einsatz von jodhaltigem Kontrastmittel eine akute Niereninsuffizienz. Um welche Art von Ursache handelt es sich hierbei, und welche pathophysiologischen Mechanismen sind beteiligt?

<p>Renal; Nephrotoxische Wirkung des Kontrastmittels, die zu einer akuten Tubulusnekrose führen kann.</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Belastungen tritt häufig bei Patienten mit Niereninsuffizienz auf?

<p>Emotionale Belastung (D)</p> Signup and view all the answers

Eine regelmäßige Dialysebehandlung hat keine Auswirkungen auf die Arbeit und Freizeit der Patienten.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie eine wichtige pflegerische Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen bei Patienten mit Peritonealdialyse.

<p>Haut- und Katheterpflege</p> Signup and view all the answers

Bei einer Hyperkaliämie liegt ein erhöhter ______ vor.

<p>Kaliumspiegel</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Medikamentengruppen sollte bei Patienten mit Niereninsuffizienz mit Vorsicht eingesetzt oder vermieden werden, da sie das Risiko für akute Nierenschäden erhöhen können?

<p>Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) (D)</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Symptome den entsprechenden nephrologischen Notfällen zu:

<p>Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen = Hyperkaliämie Dyspnoe, Rasselgeräusche über der Lunge = Lungenödem bei Flüssigkeitsüberladung Verwirrtheit, Koma, Krampfanfälle = Urämische Enzephalopathie Kussmaul-Atmung, Übelkeit = Metabolische Azidose</p> Signup and view all the answers

ACE-Hemmer und ARBs sind bei fortgeschrittener chronischer Niereninsuffizienz (CNI) immer kontraindiziert, da sie die GFR grundsätzlich verschlechtern.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche EKG-Veränderung ist typisch für eine Hyperkaliämie?

<p>T-Wellen-Spitzen (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden therapeutischen Maßnahmen ist NICHT indiziert bei einem Lungenödem infolge von Flüssigkeitsüberladung?

<p>Volumengabe mit kristalloiden Lösungen (B)</p> Signup and view all the answers

Welche schwerwiegende Nebenwirkung kann bei der Anwendung von Metformin bei Patienten mit einer GFR < 30 ml/min auftreten?

<p>Laktatazidose</p> Signup and view all the answers

Um eine Hyperphosphatämie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI) zu reduzieren, werden häufig ______ eingesetzt.

<p>Phosphatbinder</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz zeigt Symptome wie Kussmaul-Atmung und Müdigkeit. Welcher nephrologische Notfall liegt wahrscheinlich vor, und welche Blutgasanalyse-Parameter würden dies bestätigen?

<p>Metabolische Azidose; niedriger pH-Wert, niedriges Bikarbonat</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Ernährungsempfehlungen den entsprechenden Zielen bei Nierenerkrankungen zu:

<p>Eiweißarme Ernährung (außer bei Dialyse) = Reduktion der Nierenbelastung Salzreduktion = Kontrolle des Blutdrucks und Vermeidung von Ödemen Kaliumarme Ernährung = Vermeidung von Hyperkaliämie Ausreichende Kalorienzufuhr = Vermeidung von Mangelernährung</p> Signup and view all the answers

Welche spezielle Ernährungsempfehlung gilt NICHT für Dialysepatienten?

<p>Strikte Vermeidung jeglicher Flüssigkeitszufuhr (C)</p> Signup and view all the answers

Dialysepatienten haben ein höheres Risiko für welche Art von Komplikation, insbesondere bei der Peritonealdialyse?

<p>Infektionen</p> Signup and view all the answers

Ein Dialysepatient klagt über starke Müdigkeit und einen deutlichen Leistungsabfall. Welcher Faktor trägt am wesentlichsten zu diesen Symptomen bei, abgesehen von den direkten Auswirkungen der Dialyse selbst?

<p>Anreicherung urämischer Toxine im Körper. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Ursachen ist keine typische Ursache für eine chronische Niereninsuffizienz?

<p>Akute bakterielle Infektion der Harnwege (A)</p> Signup and view all the answers

Bei der Peritonealdialyse wird das Blut direkt durch ein externes Dialysegerät geleitet.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei typische Symptome der terminalen Niereninsuffizienz (Stadium 5).

<p>Müdigkeit, Übelkeit (Akzeptiert werden auch: Leistungsabfall, Pruritus, trockene Haut, Erbrechen, Knochenschmerzen, Ödeme, Hypertonie)</p> Signup and view all the answers

Eine schwere Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut, auch bekannt als _______________, kann eine Indikation für eine Dialysebehandlung sein.

<p>Hyperkaliämie</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Therapieansätze den jeweiligen Zielen bei Niereninsuffizienz zu:

<p>ACE-Hemmer = Blutdrucksenkung/Nierenschutz Phosphatbinder = Senkung des Phosphatspiegels Diuretika = Ausschwemmung von überschüssigem Wasser Erythropoetin = Anregung der Blutbildung</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage zur Nierentransplantation trifft nicht zu?

<p>Eine Nierentransplantation heilt die Ursache der Niereninsuffizienz vollständig. (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie einen Vorteil der Nierentransplantation gegenüber der Dialyse.

<p>Höhere Lebensqualität (Akzeptiert werden auch: Längere Lebenserwartung, Unabhängigkeit von Dialysezentren)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit terminaler Niereninsuffizienz entwickelt trotz optimaler Dialysebehandlung und medikamentöser Therapie eine therapieresistente Hyperkaliämie, die zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führt. Welche der folgenden Massnahmen ist in dieser Situation am wenigsten geeignet?

<p>Einleitung einer palliativen Sedierung und Verzicht auf weitere interventionelle Massnahmen (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Emotionale Belastung

Häufige psychische Folge der Niereninsuffizienz und Dialyse.

Soziale Einschränkungen

Einschränkungen im Alltag durch Dialysebehandlungen.

Kardiovaskuläre Erkrankungen

Haupttodesursache bei Dialysepatienten.

Haut- und Katheterpflege

Wichtig zur Infektionsvermeidung bei Dialyse.

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Ernährungsberatung

Wichtig zur Anpassung an Dialysebedürfnisse.

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Hyperkaliämie

Notfall mit Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen.

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Lungenödem bei Flüssigkeitsüberladung

Notfall mit Atemnot und Rasselgeräuschen.

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Urämische Enzephalopathie

Notfall mit Verwirrtheit und Koma.

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Stadium 5 Niereninsuffizienz

GFR < 15 ml/min; Bedarf an Dialyse oder Transplantation.

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Symptome der Niereninsuffizienz

Müdigkeit, Juckreiz, Übelkeit, Knochenschmerzen, Ödeme, Hypertonie.

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Therapie der Niereninsuffizienz

Blutzucker/Blutdruck kontrollieren, Ernährung anpassen, Medikamente, Dialyse/Transplantation.

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Dialyse

Blutreinigung außerhalb des Körpers bei schwerer Niereninsuffizienz.

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Hämodialyse (HD)

Blut wird durch eine Membran geleitet, um es zu reinigen.

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Peritonealdialyse (PD)

Das Bauchfell wird als Filter genutzt; Dialysat wird in die Bauchhöhle gegeben.

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Indikationen für Dialyse

GFR < 10 ml/min, schwere Hyperkaliämie, Lungenödem, urämische Enzephalopathie.

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Nierentransplantation

Eine gesunde Niere von einem Spender wird eingesetzt.

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NSAR bei Niereninsuffizienz

Erhöhen das Risiko für akute Nierenschäden.

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ACE-Hemmer und ARBs bei CNI

Schützen die Niere, können aber in fortgeschrittenen Stadien die GFR senken.

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Metformin bei Niereninsuffizienz

Gefahr der Laktatazidose bei GFR < 30 ml/min.

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Aminoglykosid-Antibiotika

Nephrotoxisch, Anwendung nur mit Spiegelkontrollen.

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Phosphatbinder

Reduzieren Hyperphosphatämie bei CNI.

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Salzreduktion bei Nierenerkrankungen

Zur Kontrolle des Blutdrucks und zur Vermeidung von Ödemen.

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Phosphatkontrolle in der Ernährung

Vermeidung von phosphatreichen Lebensmitteln (Milchprodukte, Nüsse, Cola).

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Kaliumarme Ernährung

Besonders wichtig bei Hyperkaliämie (weniger Bananen, Tomaten, Orangen).

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Was ist ein Nephron?

Die funktionelle Einheit der Niere, bestehend aus Glomerulus, Tubulus und Henle-Schleife.

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Was ist akute Niereninsuffizienz (ANI)?

Plötzliche Verschlechterung der Nierenfunktion, oft reversibel.

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Was bedeutet Hypovolämie?

Verminderte Flüssigkeitsmenge im Körper.

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Was ist akute Tubulusnekrose?

Schädigung oder Zerstörung der Nierentubuli.

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Was ist Glomerulonephritis?

Entzündung der Nierenkörperchen (Glomeruli).

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Was sind postrenale Ursachen?

Blockade der Harnwege.

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Was ist Hyperkaliämie?

Erhöhte Kaliumkonzentration im Blut.

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Was ist chronische Niereninsuffizienz (CNI)?

Langsame, fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion über Monate oder Jahre.

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Study Notes

Anatomie und Physiologie der Niere

  • Die Nieren befinden sich beiderseits der Wirbelsäule im Retroperitonealraum.
  • Sie filtern das Blut, scheiden Stoffwechselendprodukte aus und regulieren den Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt.
  • Jede Niere enthält ca. 1 Million Nephrone als funktionelle Einheiten.
  • Ein Nephron besteht aus Glomerulus, proximalem Tubulus, Henle-Schleife und distalem Tubulus.
  • Gemeinsam filtrieren und resorbieren diese Strukturen den Primärharn.

Akute Niereninsuffizienz (ANI)

  • ANI ist eine plötzliche, meist reversible Verschlechterung der Nierenfunktion.
  • Ursachen können prärenal, renal oder postrenal sein.
  • Prärenale Ursachen: Hypovolämie, Blutverlust, Schock, Herzinsuffizienz, Nierenarterienstenose.
  • Renale Ursachen: Akute Tubulusnekrose, Glomerulonephritis, interstitielle Nephritis, nephrotoxische Substanzen (Medikamente, Kontrastmittel).
  • Postrenale Ursachen: Harnwegsobstruktionen durch Steine, Tumore oder vergrößerte Prostata.

Diagnostik

  • Labor: Erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte, Hyperkaliämie, metabolische Azidose.
  • Urinstatus: Proteinurie, Hämaturie, spezifisches Gewicht.
  • Bildgebung: Sonographie zur Beurteilung der Nierenstruktur.

Therapie

  • Kausaltherapie: Behandlung der Grunderkrankung.
  • Flüssigkeitsmanagement: Volumensubstitution oder Diuretika bei Überwässerung.
  • Elektrolyt- und Säure-Basen-Ausgleich.
  • Dialyse bei schwerem Verlauf.

Chronische Niereninsuffizienz (CNI)

  • CNI entwickelt sich schleichend über Monate bis Jahre und führt zu fortschreitender Nierenfunktionsminderung.
  • Die Einteilung erfolgt in fünf Stadien:
    • Stadium 1: GFR > 90 ml/min, meist asymptomatisch.
    • Stadium 2: GFR 60-89 ml/min, beginnende Nierenschädigung mit leichter Funktionseinschränkung.
    • Stadium 3: GFR 30-59 ml/min, Symptome wie Müdigkeit, Hypertonie, Proteinurie.
    • Stadium 4: GFR 15-29 ml/min, fortgeschrittene Symptome mit zunehmender Urämie.
    • Stadium 5: GFR < 15 ml/min, terminale Niereninsuffizienz, Dialyse oder Transplantation erforderlich.
  • Ursachen für CNI sind Diabetes mellitus (diabetische Nephropathie), arterielle Hypertonie, chronische Glomerulonephritis, Zystennieren.

Symptome von CNI

  • Müdigkeit/Leistungsabfall, Pruritus (Juckreiz), trockene Haut, Übelkeit/Erbrechen, Knochenschmerzen durch renale Osteopathie, Ödeme, Hypertonie.

Therapie von CNI

  • Kontrolle von Blutzucker und Blutdruck.
  • Eiweiß- und phosphatarme Ernährung.
  • Medikamentöse Behandlung mit ACE-Hemmern, Diuretika, Phosphatbindern.
  • Dialyse oder Nierentransplantation im Endstadium.

Dialyse

  • Dialyse ist eine extrakorporale Blutreinigung bei schwerer Niereninsuffizienz, mit zwei Hauptarten.
    • Hämodialyse (HD): Blut wird über Gefäßzugang in ein Dialysegerät geleitet und durch eine semipermeable Membran von Toxinen und überschüssigem Wasser befreit.
    • Peritonealdialyse (PD): Das Bauchfell dient als Filter. Ein Dialysat wird in die Bauchhöhle eingelassen, nimmt Abfallprodukte auf und wird wieder entfernt.

Indikationen für die Dialyse

  • Terminale Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml/min).
  • Schwere Hyperkaliämie (> 6,5 mmol/l).
  • Lungenödem durch Flüssigkeitsüberladung.
  • Urämische Enzephalopathie.

Komplikationen der Dialyse

  • Infektionen (v. a. bei Peritonealdialyse).
  • Hypotonie während der Dialyse.
  • Elektrolytstörungen (Kalium, Natrium).
  • Langfristige kardiovaskuläre Komplikationen.

Nierentransplantation

  • Die Transplantation einer gesunden Spenderniere ist die beste Therapieoption für terminale Niereninsuffizienz.
  • Mögliche Spenderquellen:
    • Lebendspende: Familienmitglieder oder kompatible Spender.
    • Postmortale Spende: Verstorbene Organspender.
  • Nach der Transplantation ist eine lebenslange immunsuppressive Therapie erforderlich, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.
  • Mögliche Komplikationen: Infektionen, Abstoßungsreaktionen, Nebenwirkungen der Immunsuppressiva.

Fazit

  • Niereninsuffizienz (akut oder chronisch) ist eine ernste Erkrankung, die eine schnelle und gezielte Behandlung benötigt.
  • Akute Form ist oft reversibel, aber unbehandelte chronische Niereninsuffizienz führt zur terminalen Niereninsuffizienz mit Dialysepflicht.
  • Prävention, frühzeitige Diagnose und gutes Therapiemanagement sind essenziell für die Lebensqualität.

Medikamentöse Therapie der Niereninsuffizienz

  • Die Wahl der Medikamente erfordert Vorsicht, da viele Substanzen renal eliminiert werden und sich bei eingeschränkter Nierenfunktion im Körper anreichern können.
  • Medikamente, die bei Niereninsuffizienz reduziert oder vermieden werden sollten:
    • NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) erhöhen das Risiko für akute Nierenschäden.
    • ACE-Hemmer und ARBs schützen die Niere, können aber bei fortgeschrittener CNI die GFR senken.
    • Metformin birgt die Gefahr der Laktatazidose bei GFR < 30 ml/min.
    • Aminoglykosid-Antibiotika sind nephrotoxisch und sollten nur mit Spiegelkontrollen angewendet werden.
    • Kontrastmittel sollten vermieden oder mit ausreichender Hydrierung und Nierenprotektion verabreicht werden.

Empfohlene Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion

  • Diuretika (z. B. Furosemid) zur Flüssigkeitskontrolle, besonders bei Überwässerung.
  • Phosphatbinder reduzieren Hyperphosphatämie bei CNI.
  • Erythropoetin (EPO) zur Behandlung der renalen Anämie.
  • Natriumbicarbonat zur Korrektur der metabolischen Azidose.

Ernährung bei Nierenerkrankungen

  • Eine angepasste Ernährung ist essenziell, um die Nierenfunktion zu erhalten und die Symptome der Niereninsuffizienz zu minimieren.
  • Die Ernährung richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung.
  • Allgemeine Ernährungsempfehlungen:
    • Eiweißarme Ernährung (außer Dialysepatienten).
    • Salzreduktion zur Kontrolle des Blutdrucks und zur Vermeidung von Ödemen.
    • Phosphatkontrolle durch Vermeidung von phosphatreichen Lebensmitteln (Milchprodukte, Nüsse, Cola).
    • Kaliumarme Ernährung, besonders bei Hyperkaliämie (weniger Bananen, Tomaten, Orangen).
    • Ausreichende Kalorienzufuhr zur Vermeidung von Mangelernährung.
  • Spezielle Empfehlungen für Dialysepatienten:
    • Höherer Eiweißbedarf (ca. 1,2 g/kg Körpergewicht).
    • Phosphatbinder bei phosphatreicher Ernährung.
    • Flüssigkeitsbilanzierung (nicht zu viel trinken, Überwässerung vermeiden).

Lebensqualität und Pflege bei Dialysepatienten

  • Dialyse ist eine lebensrettende, aber auch verändernde Therapie.
  • Die Pflege und psychosoziale Betreuung von Dialysepatienten ist essenziell.
  • Herausforderungen:
    • Erhöhte Infektionsgefahr (besonders bei Peritonealdialyse).
    • Müdigkeit und Leistungsabfall durch urämische Toxine.
    • Emotionale Belastung (Depressionen, Angststörungen).
    • Soziale Einschränkungen durch regelmäßige Dialysebehandlungen.
    • Erhöhte Sterblichkeit durch kardiovaskuläre Erkrankungen.
  • Pflegerische Maßnahmen:
    • Haut- und Katheterpflege zur Infektionsvermeidung bei Peritonealdialyse oder Shuntpflege bei Hämodialyse.
    • Ernährungsberatung zur Anpassung an Dialysebedürfnisse.
    • Blutdruckkontrolle bei Hypertonie.
    • Psychosoziale Betreuung durch Selbsthilfegruppen.

Nephrologische Notfälle

  • Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz können verschiedene Notfallsituationen auftreten.
    • Hyperkaliämie (> 6,5 mmol/l):
      • Symptome: Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, EKG-Veränderungen.
      • Therapie: Calciumgluconat, Glukose-Insulin-Infusion, Natriumbicarbonat, Dialyse.
    • Lungenödem bei Flüssigkeitsüberladung:
      • Symptome: Dyspnoe, Rasselgeräusche, Hypoxie.
      • Therapie: Diuretika (Furosemid), Sauerstoffgabe, Notfalldialyse.
    • Urämische Enzephalopathie:
      • Symptome: Verwirrtheit, Koma, Krampfanfälle.
      • Therapie: Sofortige Dialyse.
    • Metabolische Azidose:
      • Symptome: Kussmaul-Atmung, Übelkeit, Müdigkeit.
      • Therapie: Bicarbonatzufuhr oder Dialyse.
    • Hypertensive Krise bei Nierenerkrankungen:
      • Symptome: Blutdruck > 180/120 mmHg, Kopfschmerzen, Sehstörungen.
      • Therapie: Notfall-Blutdrucksenkung (Nifedipin oder Urapidil).

Fazit

  • Medikamentöse Therapie, Ernährung und Pflege sind entscheidend für die Lebensqualität von Patienten mit Niereninsuffizienz.
  • Notfälle (Hyperkaliämie, Lungenödem, urämische Enzephalopathie) erfordern sofortige ärztliche Behandlung.
  • Eine frühzeitige Anpassung der Therapie kann Komplikationen vermeiden und die Lebensqualität verbessern.

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Testen Sie Ihr Wissen über Nephrone, akute und chronische Niereninsuffizienz. Fragen zu Strukturen, Ursachen, Stadien und Symptomen. Geeignet für Medizinstudenten.

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