Anwendung des NCPT am Beispiel Diabetes Mellitus

Der Nutrition Care Process (NCP) ist ein strukturierter Prozess der Ernährungspflege. Er beinhaltet vier Phasen: Assessment (Bewertung), Diagnose (Diagnose), Intervention (Intervention) und Monitoring (Überwachung).

Personen mit Diabetes Mellitus Typ 2 profitieren von einer strukturierten Ernährungsbehandlung, wie sie der NCP bietet.

Dieser Prozess ermöglicht eine standardisierte und systematische Vorgehensweise bei der Behandlung von Diabetes Mellitus.

Der NCP ist auch in anderen Bereichen der Ernährungspflege, z. B. bei Krebserkrankungen, relevant. Er bietet ein strukturiertes Framework für die Ernährungstherapie.

Die Effektivität des NCP bei Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2 wird derzeit in zahlreichen Studien weiter untersucht.

Im Screening werden Personen mit Übergewicht und Adipositas sowie zusätzlichen Risikofaktoren untersucht.

Personen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 sollten eine Ernährungsberatung erhalten.

Die Ernährungsberatung bei Diabetes umfasst 3-6 Sitzungen in den ersten 6 Monaten.

Jährlich wird eine Nachuntersuchung durchgeführt, um den Erfolg der Ernährungstherapie zu beurteilen.

Umfasst die Aufnahme von Lebensmitteln und Nährstoffen, Portionsgrössen, Mahlzeitenrhythmus und die Aufnahme von Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen, Mikronährstoffen und Alkohol.

Umfasst Körpergrösse, Gewicht, Body-Mass-Index (BMI), Hüftumfang und die Schätzung der Körperkompartimente.

Umfasst Blutuntersuchungen wie Nüchternblutzucker, Zufälliger Blutzucker, HbA1c, Präprandialer kapillärer Blutzucker, Höchster postprandialer kapillärer Blutzucker und Glukosetoleranztest.

Umfasst den Blutdruck, die Körperliche Aktivität und die Demografischen Informationen wie Alter, Geschlecht, Bildung, Beruf, Lese- und Schreibfähigkeit.

Enthält Informationen über die soziale Situation des Klienten, die medizinische und gesundheitliche Anamnese des Klienten und der Familie.

Die Ernährungsanamnese umfasst die Erhebung aller relevanten Informationen über die Ernährungsgewohnheiten eines Patienten. Sie dient dazu, um ein individuelles Ernährungsprofil zu erstellen und die Ursachen für bestehende Ernährungsprobleme zu verstehen.

Zu den wichtigen Aspekten einer Ernährungsanamnese gehören Fragen nach der Essumgebung, dem Zugang zu gesundem Essen, Auswärtsessen und den Ernährungskenntnissen des Patienten.

Es ist wichtig, die Überzeugungen und Einstellungen des Patienten zur Ernährung zu analysieren, um seine Motivation und Handlungsbereitschaft für Ernährungsumstellungen zu verstehen.

Medikamente können Einfluss auf den Stoffwechsel und den Nährstoffbedarf haben und sollten daher in die Ernährungsanamnese einbezogen werden.

Die Ernährungsanamnese ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährungsdiagnostik, die es ermöglicht, die individuellen Bedürfnisse und Probleme des Patienten zu erkennen und eine gezielte Ernährungstherapie zu entwickeln.

Ursachen, die aus dem Verhalten und der Umgebung einer Person resultieren, die zu Übergewicht oder Untergewicht führen können.

Ein Mangel an körperlicher Aktivität, z. B. durch einen sitzenden Lebensstil oder fehlendes Sportprogramm.

Überzeugungen oder Einstellungen, die nicht wissenschaftlich fundiert sind und zu ungesunden Ernährungsentscheidungen führen können.

Eine bewusste oder unbewusste Einschränkung der Kalorienaufnahme, die zu ungesunden Gewohnheiten führt.

Eine Störung im Essverhalten, die zu einem zu niedrigen Kalorienkonsum führt.

Der Körper erhält nicht genügend Nährstoffe aus der Nahrung, was zu einer Mangelernährung und Untergewicht führen kann.

Eine mangelnde Bereitschaft, Änderungen im Ernährungs- und Lebensstil vorzunehmen, um Gewichtsprobleme zu lösen.

Ständiger psychologischer Stress oder Stress im Leben, der zu Hormonveränderungen und Gewichtsproblemen führen kann.

Im Rahmen des NCP werden verschiedene Informationen und Daten des Patienten erhoben, um seine Ernährungssituation und -bedürfnisse besser zu verstehen. Diese Informationen umfassen die Ernährungsanamnese, anthropometrische Messungen, biochemische Daten, medizinische Verfahren, ernährungsbezogene körperliche Befunde, demografische Informationen sowie die Anamnese des Patienten und seiner sozio-medizinischen Umgebung.

Die Diagnose-Phase im NCP erfolgt auf der Grundlage der Ergebnisse des Assessments und umfasst die Identifizierung von Ernährungsproblemen des Patienten. Es werden Ernährungsprobleme mithilfe von standardisierten Begriffen, den sogenannten Nutrition Diagnoses, definiert. Diese spezifizieren die Ursache des Ernährungsproblems und ermöglichen eine gezielte Intervention.

Die Intervention-Phase im NCP stellt die Grundlage für den individuellen Ernährungsplan des Patienten dar. Basierend auf den Ernährungsproblemen, die in der Diagnosephase identifiziert wurden, entwickelt der Ernährungsberater einen Plan, der die Ernährungsziele des Patienten berücksichtigt und Massnahmen umfasst, um die Probleme zu beheben. Der Plan beinhaltet konkrete Handlungsanweisungen, wie z.B. die Anpassung der Ernährung, die Steigerung der körperlichen Aktivität oder die Verwendung von Medikamenten.

In der Monitoring-Phase des NCP wird die Wirksamkeit des Ernährungsplans regelmäßig überprüft und angepasst. Durch die kontinuierliche Beobachtung des Patienten und die Bewertung seiner Fortschritte, kann der Ernährungsberater den Plan gegebenenfalls optimieren.

Die Anwendung des NCP bei Diabetes Mellitus Typ 1 und Typ 2 ist wissenschaftlich belegt und unterstützt die Entwicklung eines individuellen Ernährungsplans, der die Blutzuckerkontrolle verbessert, das Risiko von Komplikationen reduziert und die Lebensqualität der Betroffenen steigert.

Der NCP ist nicht nur bei Diabetes Mellitus relevant, sondern findet auch in vielen anderen Bereichen der Ernährungspflege Anwendung, z.B. bei Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Unterernährung. Er bietet ein strukturiertes Framework, um die Ernährungsversorgung individuell zu gestalten und zu optimieren.