Motorisches Lernen und Kontrollmodelle 2

Choose a study mode

Play Quiz
Study Flashcards
Spaced Repetition
Chat to Lesson

Podcast

Play an AI-generated podcast conversation about this lesson
Download our mobile app to listen on the go
Get App

Questions and Answers

Welches Modell berücksichtigt schnelle, vorprogrammierte Bewegungen?

  • Feedback-Modell
  • Closed-loop Modell
  • Effektor-Modell
  • Open-loop Modell (correct)

Welche Funktionen haben die Effektoren im Closed-loop Modell?

  • Sie veranlassen inzidentelles Lernen.
  • Sie korrigieren Bewegungen durch Feedback. (correct)
  • Sie initiieren Bewegungskommandos.
  • Sie unterstützen die Intentionsbildungsprozesse.

Welcher Lerneffekt wird durch kontinuierliche Verstärkung verstärkt?

  • Explizites Lernen
  • Inzidentelles Lernen
  • Intentionales Lernen
  • klassisches Konditionieren (correct)

Welche Art von Bewegungen benötigt Rückmeldungen zur Anpassung?

<p>Langsame, komplexe Bewegungen (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wird inzidentelles Lernen bestmöglich beschrieben?

<p>Unbewusste Anpassung durch neue Situationen (A)</p> Signup and view all the answers

Warum berücksichtigt das Closed-loop Modell vorwiegend komplexere Bewegungen?

<p>Sie benötigen kontinuierliche sensorische Informationen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt Feedback im Open-loop Modell?

<p>Feedback wird nicht benötigt. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt ein Charakteristikum des Open-Loop Modells?

<p>Einmalige Ausführung ohne Möglichkeit der Anpassung (D)</p> Signup and view all the answers

Wie kann (Bewegungs-)Lernen laut klassischen Ansätzen optimiert werden?

<p>Durch kontinuierliche Verstärkung (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Hirnareal ist besonders wichtig für die Planung von Bewegungen?

<p>Präfrontaler Cortex (D)</p> Signup and view all the answers

Was unterscheidet motorisches Lernen von motorischer Adaptation?

<p>Motorische Adaptation erfordert keine neue Bewegungsmuster (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Voraussetzung ist für die Klassische Konditionierung notwendig?

<p>Ein unbedingter Reiz (C)</p> Signup and view all the answers

Was erklärt der Begriff 'motorische Kontrolle' in Bezug auf Bewegungen?

<p>Interne Mechanismen steuern das sichtbare Bewegungsverhalten (D)</p> Signup and view all the answers

In welchem Kontext tritt häufig eine motorische Konsolidierung auf?

<p>Wärend passiver Ruhephasen nach Übung (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Modell beschreibt die Phasen des motorischen Lernens?

<p>Drei-Phasen Modell (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Eigenschaft unterscheidet die Retention von der Konsolidierung motorischer Fähigkeiten?

<p>Retention beschreibt die Aufrechterhaltung erlernter Fähigkeiten (A)</p> Signup and view all the answers

Was passiert, wenn zu viele Teilbewegungen nacheinander ausgeführt werden?

<p>Verringerung der Programmbreite (C)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt motorische Adaptation am besten?

<p>Kurzfristige Modifikation von Bewegungsabläufen als Reaktion auf Umweltveränderungen (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Methode eignet sich besser für das Erlernen einfacher Bewegungsabläufe?

<p>Ganzheitliche Methode (B)</p> Signup and view all the answers

Worin besteht die Gefahr beim induktiven Lernen von Bewegungen?

<p>Falsche Bewegungsmuster werden verfestigt (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Phase beschreibt den Übergang von hoher zu geringer Aufmerksamkeit beim motorischen Lernen?

<p>Automatisierung (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Nachteil der deduktiven Methode beim Erlernen von Bewegungen?

<p>Wenig Platz für Eigenständigkeit (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Methode wird beschrieben, um komplexe Bewegungen zu erlernen?

<p>Analytisch-Synthetische Methode (C)</p> Signup and view all the answers

Wie wird die Programmlänge in der Motorik oft verkürzt?

<p>Durch Verringerung der Bewegungsanzahl (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Beispiel illustriert die Analytisch-Synthetische Methode?

<p>Erlernen des Weitsprungs durch Aufteilung in kürzere Bewegungsabschnitte (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Lernverlauf ist typisch für komplexe Bewegungsabläufe?

<p>Negativ beschleunigter Lernverlauf (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel von Überlernen in motorischen Fertigkeiten?

<p>Üben über den Punkt hinaus, an dem eine Fertigkeit beherrscht wird, um Automatisierung zu fördern (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage stimmt zur motorischen Adaptation?

<p>Sie ist oftmals erforderlich bei wechselnden Umweltbedingungen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Methode kann zu einem optimalen Ergebnis in kurzer Zeit führen?

<p>Deduktive Methode (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Bewegung dient als Beispiel für die Verringerung der Programmbreite?

<p>Schwimmen mit isolierten Arm- und Beinbewegungen (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Perspektive erhält der Lehre von motorischen Fertigkeiten besondere Bedeutung?

<p>Das Verständnis der Aneignungsphase direkt beeinflusst der Erfolg. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Element wird nicht speziell in der motorischen Anpassung adressiert?

<p>Langfristige Bewegungserhaltung (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher Hirnbereich ist entscheidend für die Konsolidierung im motorischen Lernen?

<p>Primärer Motorkortex (M1) (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine mögliche Folge der Konsolidierung im motorischen Lernen?

<p>Offline Learning (C)</p> Signup and view all the answers

Warum ist Schlaf wichtig für motorisches Lernen?

<p>Fördert die Konsolidierung und Retention (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Technik kann die Retentionsrate im motorischen Lernen steigern?

<p>Belohnung (D)</p> Signup and view all the answers

In welchem Hirnbereich wird die langfristige Beibehaltung des motorischen Lernens unterstützt?

<p>Hippokampus (C)</p> Signup and view all the answers

Was passiert während der Phase nach dem Trainingsende im Kontext des motorischen Lernens?

<p>Verfestigung des Erlernten (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt der primäre Motorkortex (M1) beim motorischen Lernen?

<p>Verfestigung erlernter motorischer Fähigkeiten (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Einflussfaktoren können den Prozess des motorischen Lernens und der Retention verbessern?

<p>Belohnungsmechanismen (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Phase im Drei-Phasen-Modell nach MEINEL/SCHNABEL betrifft die Stabilisierung der Feinkoordination?

<p>Stabilisierung der Feinkoordination und variable Verfügbarkeit (A)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Phase 'Releasing' im Drei-Phasen-Modell von BERNSTEIN?

<p>Sukzessives Freisetzen von Freiheitsgraden (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Ziel verfolgt die 'Freezing'-Phase im hierarchischen Modell von BERNSTEIN?

<p>Erstes korrektes Ausführen einer Bewegung (C)</p> Signup and view all the answers

In welcher Lernphase wird die Aufmerksamkeit stark reduziert, um mehr Raum für Taktik und Antizipation zu schaffen?

<p>Dritte Phase nach MEINEL/SCHNABEL (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf das Stabilisieren von Feinkoordination in MEINEL/SCHNABELs Modell zu?

<p>Variable Verfügbarkeit kann nie absolut erreicht werden (D)</p> Signup and view all the answers

Was charakterisiert die Bewegungen in der 'Exploiting'-Phase des BERNSTEIN-Modells?

<p>Energiesparsame und optimierte Bewegungen (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Lernphase im Modell von MEINEL/SCHNABEL ist am wenigsten störanfällig durch äußere Faktoren?

<p>Stabilisierungsphase (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Modell betont die strategische Reduzierung von Freiheitsgraden zu Beginn des motorischen Lernens?

<p>BERNSTEIN Modell (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Aktionspotential

Ein Signal, das eine Bewegung initiiert oder modifiziert.

Effektoren

Muskeln, die Bewegungen ausführen.

Closed-loop Modell

Bewegungsmodell, das Feedback für Korrekturen nutzt.

Open-loop Modell

Modell für schnelle, vorprogrammierte Bewegungen.

Signup and view all the flashcards

Intentionales Lernen

Bewusste Entscheidung zu lernen.

Signup and view all the flashcards

Inzidentelles Lernen

Unbewusstes Lernen durch neue Situationen.

Signup and view all the flashcards

Bewegungslernen

Prozess des Erlernens und Optimierens von Bewegungen.

Signup and view all the flashcards

Kontinuierliche Verstärkung

Belohnung zur Optimierung des Lernens.

Signup and view all the flashcards

Motorische Adaptation

Modifikationen von gelernten Bewegungsabläufen für wechselnde Umweltbedingungen.

Signup and view all the flashcards

Überlernen

Prozess des Erlernens einer Fähigkeit, auch nachdem sie beherrscht wurde.

Signup and view all the flashcards

Aneignung

Neulernen oder Erwerb von sportbezogenen Fertigkeiten.

Signup and view all the flashcards

Automatisierung

Stabilisierung und Anpassung der Fähigkeiten bei geringer Aufmerksamkeit.

Signup and view all the flashcards

Analytisch-Synthetische Methode

Lernen komplexer Bewegungen durch Vereinfachung.

Signup and view all the flashcards

Optimierung

Verbesserung und Anpassung motorischer Fähigkeiten.

Signup and view all the flashcards

Programmlänge

Die Länge einer Bewegung, die für das Lernen verwendet wird.

Signup and view all the flashcards

Geringe Aufmerksamkeit

Zustand, in dem weniger Konzentration erforderlich ist.

Signup and view all the flashcards

Feinkoordination

Entwicklung der präzisen Bewegungssteuerung und -koordination.

Signup and view all the flashcards

Bewegungsteilentwürfe

Ideen oder Konzepte für einzelne Bewegungen innerhalb eines Gesamtablaufs.

Signup and view all the flashcards

Bewegungsgefühl

Das subjektive Empfinden und die Kontrolle der eigenen Bewegungen.

Signup and view all the flashcards

Drei-Phasen-Modell (Meinel/Schnabel)

Modell zur Erklärung der Motorik in Phasen: 1. Lernphase, 2. Stabilisierung, 3. var. Verfügbarkeit.

Signup and view all the flashcards

Stabilisierung der Feinkoordination

Festigung der präzisen Steuerung einer Bewegung unter variablen Bedingungen.

Signup and view all the flashcards

Drei-Phasen-Modell (Bernstein)

Hierarchisches Modell: 1. Freezing, 2. Releasing, 3. Exploiting von Freiheitsgraden.

Signup and view all the flashcards

Freezing

Phase der motorischen Kontrolle durch Einfrieren von Freiheitsgraden zur ersten korrekten Ausführung.

Signup and view all the flashcards

Exploiting

Optimaler Einsatz von Freiheitsgraden für eine dynamische und effiziente Bewegung.

Signup and view all the flashcards

Motorische Kontrolle

Interne Mechanismen, die sichtbare Bewegungen steuern.

Signup and view all the flashcards

Klassische Konditionierung

Lernen durch Assoziation zwischen zwei Reizen.

Signup and view all the flashcards

Operante Konditionierung

Lernen durch Belohnung oder Bestrafung von Verhalten.

Signup and view all the flashcards

Motorisches Lernen

Erwerb von neuen Bewegungen durch Übung.

Signup and view all the flashcards

Konsolidierung

Der Prozess, durch den gelerntes Wissen stabilisiert wird.

Signup and view all the flashcards

Retentionsrate

Gesamtwert, wie gut motorische Fähigkeiten über Zeit behalten werden.

Signup and view all the flashcards

Primärer Motorkortex (M1)

Wichtiger Hirnbereich für motorische Kontrolle und Lernen.

Signup and view all the flashcards

Hippokampus

Hirnbereich für Gedächtnisbildung und Konsolidierung.

Signup and view all the flashcards

Offline Learning

Konsolidierung von Wissen während Schlaf oder Ruhezeit.

Signup and view all the flashcards

Einfluss von Schlaf

Schlaf verbessert die Lernfähigkeit und Konsolidierung.

Signup and view all the flashcards

Belohnung

Anreiz, der die Retentionsrate steigern kann.

Signup and view all the flashcards

Pausengestaltung

Geeignete Pausen können die Lernleistung verbessern.

Signup and view all the flashcards

Programmbreite

Die Anzahl der gleichzeitig auszuführenden Bewegungsteile in einer Bewegung.

Signup and view all the flashcards

Ganzheitliche Methode

Ein Ansatz, bei dem eine komplexe Bewegung als Ganzes gelernt wird, ohne sie zu zergliedern.

Signup and view all the flashcards

Induktive Methode

Lernmethode, bei der die Lernenden eigenständig üben und entdecken.

Signup and view all the flashcards

Deduktive Methode

Lernmethode, die auf Bewegungsanweisungen und Vorschriften basiert.

Signup and view all the flashcards

Falsche Bewegungsmuster

Bewegungsabläufe, die sich verfestigen und fehlerhaft erlernt werden.

Signup and view all the flashcards

Lernverlauf

Der Fortschritt eines Lernprozesses, der individuell unterschiedlich ist.

Signup and view all the flashcards

Komplexität der Aufgabe

Der Schwierigkeitsgrad einer Bewegung, der den Lernverlauf beeinflusst.

Signup and view all the flashcards

Study Notes

Lernziele der 2. Vorlesung im Modul -0001

  • Open- und Closed-Loop Modelle
  • Wichtige Hirnareale für die Planung/Ausführung von Bewegungen
  • Klassisches/Operante Konditionierung
  • Motorisches Lernen vs. Motorische Adaptation
  • Phasenmodelle zum motorischen Lernen
  • Konsolidierung vs. Retention im motorischen Lernprozess

Fachbegriffe der Sportmotorik

  • Motorische Kontrolle: Die motorische Kontrolle betrifft die internen Steuerungs- und Regulationsmechanismen, die dem äußerlich sichtbarem Bewegungsverhalten zugrunde liegen.

Open-loop Modell der Bewegung

  • Einmaliges Ausführen einer Bewegung (z.B. Speerwurf), ohne erneute Anpassung.
  • Steuerungszentrum sendet Bewegungskommandos an die Effektoren (Muskeln).
  • Keine Rückmeldung während der Bewegung.
  • Bewegungsausführung ist nicht veränderbar (bis ca. 200 ms bzw. kurze Bewegungen wie Schläge, Sprünge, Würfe).

Closed-loop Modell der Bewegung

  • Bewegungen kommen Schritt für Schritt (iterativ) zustande.
  • Steuerungszentrum sendet Bewegungskommandos an Effektoren.
  • Feedback-Mechanismen (Re-Afferenzen) ermöglichen Anpassungen.
  • Der Ablauf der Bewegung kann nach Rückmeldung angepasst werden.

Vergleich zwischen open- und closed-loop Modellen

  • Closed-loop: Betrifft langsame, komplexe Bewegungen (Feedback >200 ms). Bewegungsabläufe können angepasst werden.
  • Open-loop: Betrifft schnelle, vorprogrammierte Bewegungen (<200 ms). Ein generalisiertes motorisches Programm wird vorausgesetzt. Bewegungsabläufe sind nicht veränderbar.

Das (generalisierte) motorische Programm (GMP)

  • Abstrakter, mentaler Code, der die Ausführung einer Bewegung steuert (z. B. ein Schlagwurf)
  • Nicht jeder Bewegungsablauf wird gespeichert, das Programm wird lediglich situationsabhängig angepasst.
  • Beispiel: Golfschlag (Pitch), abhängig von der jeweiligen Situation. (Messwerte bezüglich Abschwung u. Aufschwung von 50- vs. 100m- Pitch (graphische Darstellung der Zeiten/Prozent)

Kritik am Konzept der motorischen Programme

  • Speicherproblem: unendliche Programme müssten zentral abgelegt werden.
  • Erlernen von Bewegungen: Es entsteht noch kein Programm.
  • Physiologische Korrelate: Hirnplastizität.
  • Anpassungen an die Situation, die neue Umgebung.

Rückblick: Sportliche Leistung

  • Sportliche Leistung ist beeinflusst von Altersentwicklung, konditionellen und koordinativen Eigenschaften sowie der Motivation und kognitiven Faktoren.

Die Rolle des Gehirns

  • Willkürliche Bewegungen werden vom Großhirn größtenteils gesteuert.
  • Das Gehirn ist die Kommandozentrale für Bewegungen und kann durch Lernen verändert werden (Neuroplastizität).

Das Gehirn: Strukturen und Hemisphären

  • Das menschliche Gehirn besteht aus zwei Hemisphären, die durch das Corpus callosum verbunden sind.
  • Die graue Substanz beinhaltet ca. 100 Milliarden Neuronen und 100 Billionen Synapsen.
  • Die weiße Substanz besteht aus Gliazellen und myelinisierten Axonen.

Das Gehirn: (Grobe) Anatomische Unterteilung in 4 Bereiche

  • Stirnlappen, Scheitellappen, Schläfenlappen, Hinterhauptslappen
  • Gyri (Ausbuchtungen), Sulci (Einbuchtungen)
  • Nervenzellen, Weiße Substanz (Nervenfasern)

Basalganglien und Cerebellum

  • Das Cerebellum erhält permanente sensorische Informationen über Körperhaltungen und Lage von Extremitäten.
  • Hauptaufgaben: Zeitliche Strukturierung schneller Bewegungen, Feinkoordination, Gleichgewichtsregulation und Kontrolle von stützmotorischen Bewegungsanteilen.

Motorisches Lernen

  • Definition, Informationsverarbeitung, Phasen, Besonderheiten

Allgemeine Definition von "Lernen"

  • Erwerb von geistigen, körperlichen und sozialen Kenntnissen und Fertigkeiten, durch Erfahrung, Einsicht und Verständnis
  • Unterscheidung in intentionales Lernen and Inzidentelles Lernen (explizit vs. implizit)

Modellhafte Beschreibungen von (Bewegungs-) Lernen: Klassische Ansätze

  • Operante Konditionierung (B.F. Skinner): Lernen durch kontinuierliche Verstärkung (reward).
  • Klassische Konditionierung (Ivan Pavlov): Lernen als passive Lernform (Assoziation von Reizen).

Motorisches Lernen…

  • Kennzeichen des Erwerbs von Bewegungsfertigkeiten (durch Übung und Erfahrung).
  • (meist) nicht beobachtbar, hypothetisches Konstrukt.
  • durch relativ dauerhafte Veränderung des motorischen Verhaltens.

Motorisches Lernen…

  • Kann bewusst (explizit) oder unbewusst (implizit) ablaufen.
  • Verläuft in Phasen (z.B. Phasenmodell Meinel-Schnabel).
  • Charakterisiert durch Automatisierung (gegen Ende des Lernprozesses).
  • Verändert das Gehirn. Optimiert Bewegungsabläufe.

Fertigkeitslernen vs. Adaptation

  • Fertigkeitslernen: Erwerb von feinen Bewegungen, Entwicklung eines motorischen Programms.
  • Motorische Adaptation: Anpassung an veränderte Umweltbedingungen, Veränderung des Bewegungsablaufs zur Bewältigung der neuen Situation

Fertigkeitslernen vs. Adaptation (2)

  • Fertigkeitslernen: Erweiterung des sensomotorischen Systems durch einen neuen motorischen Plan.
  • Motorische Adaptation: Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustandes nach einer Störung, keine neue Fertigkeit.

Fertigkeitslernen („motor skill learning“)

  • Relativ dauerhafte Veränderung des Bewegungsverhaltens.

Motorische Adaptation

  • Modifikationen von (gelernten) Bewegungsabläufen auf wechselnde Umwelteinflüsse. (kurzfristiger und reversibler Prozess)
  • Anpassung an veränderte Umwelt.

Motorisches Lernen – Wie lernt man sportbezogene Fertigkeiten?!

  • Aneignung (Neulernen)
  • Überlernen (weiteres Üben, Verbesserung)
  • Optimierung (Anpassung an veränderte Bedingungen)
  • Automatisierung (Verinnerlichung, geringe Aufmerksamkeit)

Motorisches Lernen und Lehrkonzepte (Analytisch-Synthetische Methode)

  • Zerlegung komplexer Bewegung in Teilbewegungen,
  • Verringerung der Programmlänge und Breite (vereinfachte Bewegungsabläufe)
  • Beispiel: Speerwurf, Schwimmen

Motorisches Lernen und Lehrkonzepte (Ganzheitliche Methode)

  • Lernen einer komplexen Bewegung als Ganzes.
  • Induktive Methode: Lernen durch eigene Erfahrung.
  • Deduktive Methode: Lernen mit Anweisungen.

Verläufe von motorischem Lernen

  • Lernverläufe sind individuell unterschiedlich.
  • Verlauf hängt von Komplexität der Aufgabe ab. Arten von Verlaufskurven: linear, positiv beschleunigt, negativ beschleunigt.

Motorische Lernkurve mit Phaseneinteilung

  • 5 Phasenmodell nach Pöhlmann (2005): schnelle, langsame Lernphase, Einstellung, Aneignung, Perfektionierung, variable Anpassungs-/Umstellungsphase.
  • Berücksichtigung von Zeitfaktor und Leistungssteigerung

Modelle zum motorischen Lernen

  • Drei-Phasen-Modell nach Meinel/Schnabel:
    • Entwicklung der Grobkoordination
    • Entwicklung der Feinkoordination
    • Stabilisierung der Feinkoordination und variable Verfügbarkeit.

Motorisches Lernen – Die wichtigsten Lernphasen (1. Phase)

  • Entwicklung der Grobkoordination: Beginn der Bewegung, spezifisches Bewegungsgefühl existiert noch nicht.
  • Fehlerhafte Gliederung durch überflüssige Begleitbewegungen und hoher Energieaufwand. Hohe Konzentrationsanforderungen.

Motorisches Lernen – Die wichtigsten Lernphasen (2. Phase)

  • Entwicklung der Feinkoordination: Entstehung von Bewegungsteilentwürfen.
  • Verbesserung des Bewegungsgefühls und bessere Zusammenspiel von Kräften und Teilbewegungen. Geringerer Konzentrationsaufwand.

Motorisches Lernen – Die wichtigsten Lernphasen (3. Phase)

  • Stabilisierung der Feinkoordination und variable Verfügbarkeit: Bewegung auch unter schwierigen Bedingungen sicher ausführen.
  • Reduzierte Aufmerksamkeit auf die Bewegung selbst.

Motorisches Lernen – Alternatives Erklärungsmodell (biomechanisch)

  • Drei-Phasen-Modell nach Bernstein: Freezing, Releasing, Exploiting und die hierarchische Steuerung von Freiheitsgraden, ein komplexere Lösung.

Motorisches Lernen – Konsolidierung und Retention

  • Konsolidierung (Verfestigung): kurzfristige Verbesserung.
  • Wichtig: Schlafphase, Wiederholungsrate,
  • Retention: Langfristige Beibehaltung. Wichtig sind: Belohnung, Reihung, Pausengestaltung

Einfluss von Schlaf auf motorisches Lernen

  • Schlafphase ist ausschlaggebend für die Konsolidierung des gelernten.

Motorisches Lernen - Retention

  • Leistungsverbesserung ist langfristig möglich.
  • Retention hängt von der Komplexität der Aufgabe und der Übungszeit ab.

Studying That Suits You

Use AI to generate personalized quizzes and flashcards to suit your learning preferences.

Quiz Team

Related Documents

Lernziele Vorlesung 2 PDF

More Like This

Motor Learning: Factors and Feedback
10 questions
Control Systems in Motor Learning
20 questions
Motor Learning Definitions Quiz
25 questions

Motor Learning Definitions Quiz

IndustriousRockCrystal avatar
IndustriousRockCrystal
Spine
45 questions

Spine

ExuberantPlanet6384 avatar
ExuberantPlanet6384
Use Quizgecko on...
Browser
Browser