Moderne Verhaltenstherapie: Konzepte und Methoden

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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Massierte Exposition am besten?

  • Die Massierte Exposition beinhaltet die Fokussierung auf positive Erfahrungen und das Vermeiden von negativen Erfahrungen.
  • Die Massierte Exposition beinhaltet eine schnelle und intensive Konfrontation mit angstauslösenden Situationen.
  • Die Massierte Exposition beinhaltet die Konfrontation mit angstauslösenden Situationen in der Vorstellung.
  • Die Massierte Exposition beinhaltet eine schrittweise Steigerung der Intensität der Konfrontation mit angstauslösenden Situationen. (correct)

Welche der folgenden Aussagen beschreibt ein Hauptproblem mit der Habituationstheorie der Exposition?

  • Die Habituationstheorie ignoriert den Einfluss kognitiver Prozesse auf die Angst. (correct)
  • Die Habituationstheorie nimmt an, dass die Angst durch die bloße Konfrontation mit dem Objekt der Angst abnimmt.
  • Die Habituationstheorie hält die Konfrontation für eine emotionale Vermeidung.
  • Die Habituationstheorie lässt sich nicht auf verschiedene Angststörungen anwenden.

Welche der folgenden Aussagen trifft am besten auf die Inhibitionslernen -Theorie zu?

  • Die Inhibitionslernen-Theorie besagt, dass die Angst durch wiederholte Konfrontation mit dem angstmachenden Auslöser abnimmt.
  • Die Inhibitionslernen-Theorie konzentriert sich ausschließlich auf die kognitiven Prozesse, die bei der Angstentstehung eine Rolle spielen.
  • Die Inhibitionslernen-Theorie beschreibt, wie die Angst durch die bloße Konfrontation mit dem angstmachenden Auslöser abnimmt.
  • Die Inhibitionslernen-Theorie erklärt, warum eine langfristige Angstreduktion erzielt werden kann, indem man die Angst kurzzeitig erhöht. (correct)

Welches der folgenden Elemente ist KEIN Hauptziel der Imagery Exposure?

<p>Die angstauslösenden Szenen in der Realität erleben. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt den gemeinsamen Wirkfaktor von Problemaktualisierung nach Grawe?

<p>Problemaktualisierung führt zu einer Veränderung der Inhalte durch die Aktivierung der Probleme im Bewusstsein. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt eine Kritik an der klassischen Erklärung der Exposition?

<p>Die klassische Erklärung der Exposition ignoriert die Rolle der Aufmerksamkeit und kognitiven Prozesse. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Reward Exposure - Methode?

<p>Die Reward Exposure - Methode ist eine Art der Verhaltensaktivierung, die sich auf die Wiederaufnahme von sinnvollen Aktivitäten konzentriert. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt den Unterschied zwischen massierter Exposition und Massiert?

<p>Die Massierte Exposition beinhaltet eine schrittweise Steigerung der Intensität, während die Massierte Behandlung eine intensive Konfrontation beinhaltet. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreiben Ziele der Exposition?

<p>Maximale Angst zulassen und die eigene Kontrollierbarkeit erleben. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zu den Konzepten der Verhaltenstherapie nach Prof. Dr. Christoph Flückiger ist falsch?

<p>Verhaltenstherapie ist immer stark auf den Einsatz von Medikamenten ausgericht. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Form der nonverbalen Affirmation ist nicht im Text von Prof.Dr. Christoph Flückiger beschrieben?

<p>Körperliche Nähe und Berührungen (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Techniken zur Verhaltensabbau, die im Text von Prof.Dr. Christoph Flückiger beschrieben werden, ist kein Beispiel für eine indirekte Bestrafung?

<p>Direkte Bestrafung (Regeln durchsetzen; mogeln nicht mehr durchgehen lassen mit zuvor abgesprochenen Konsequenzen) (B)</p> Signup and view all the answers

Warum werden Bestrafungen und Beschränkungen im therapeutischen Kontext als ethisch heikel angesehen?

<p>Weil sie den Patienten in seiner Autonomie einschränken und zu psychischem Leid führen können. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Form der Exposition ist keinenfalls eine In-Vivo-Exposition?

<p>Interozeptive Exposition (schnelle Atmung) (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein wichtiger Unterschied zwischen "Prolonged Exposure" und "Verkürzter traumafokussierter Exposition"?

<p>Prolonged Exposure ist eine länger andauernde und umfassendere Therapie, während die verkürzte traumafokussierte Exposition kürzer und fokussierter ist. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zur "Implosion" ist richtig?

<p>Die Implosion zielt darauf ab, die Angst durch wiederholte Konfrontation mit dem Angstobjekt zu reduzieren. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zur „systematischen Desensibilisierung" ist falsch?

<p>Die systematische Desensibilisierung ist eine Form der In-Vivo-Exposition. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zu "Angstbewältigungstraining" ist richtig?

<p>Angstbewältigungstraining beinhaltet die Konfrontation mit leichteren Ängsten, um die Angst zu kontrollieren. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen zu "Skills geleitete Exposition bei Borderline" ist falsch?

<p>Skills geleitete Exposition bei Borderline ist immer mit einer massiven Konfrontation mit dem Angstobjekt verbunden. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Verstärkung in der Therapiebeziehung

Ein Konzept, das die Bedeutung von positiver Bestärkung in der Beziehung zwischen Therapeut und Klient betont.

Aufmerksamkeitslenkung

Technik, um im Gespräch auf geeignete Themen zuerst einzugehen und unangemessene Details später zu besprechen.

Nonverbale Affirmation

Bestätigung durch Körpersprache, wie Nicken und Präsenz, anstatt negative Emotionen zu zeigen.

Emotionsregulation

Strategie, um Emotionen in der Therapie zu steuern, entweder durch Mitgehen oder Gegenregulieren.

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Kurzfristige Strategien im Verhaltensabbau

Strategien wie direkte Bestrafung und Löschung, um unerwünschtes Verhalten zu reduzieren.

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Exposition

Ein therapeutisches Verfahren zur Konfrontation mit angstauslösenden Reizen.

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In-Vivo Exposition

Direkte Konfrontation mit einem angstauslösenden Gegenstand in der realen Welt.

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Interozeptive Exposition

Konfrontation mit körperlichen Angstsymptomen wie schneller Atmung.

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Systematische Desensibilisierung

Therapieansatz, der schrittweise die Angst gegenüber einem Reiz mindert.

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Akzeptanz bei Bestrafung

Die ethische Bedeutung, Regeln und Konsequenzen im Therapiekontext vorher klar abzustimmen.

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Graduiert

Schrittweise Konfrontation mit angstauslösenden Situationen zur Reduktion von Angst.

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Massierte Exposition

Intensive Konfrontation mit angstauslösenden Situationen über längeren Zeitraum.

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Exposure-basierte CBT

Verhaltenstherapie, die Konfrontation mit Ängsten fördert, um Habituation zu erreichen.

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Habituation

Prozess, bei dem die Reaktion auf angstauslösende Reize abnimmt.

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Inhibitionslernen

Lernen, emotionale Reaktionen zu hemmen oder zu kontrollieren.

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Imagery Exposure

Mentale Konfrontation mit angstauslösenden Szenarien durch bildliche Vorstellung.

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Dokumentation der Sorgenszenarien

Erstellung eines Tagebuchs zur Rangordnung angstbesetzter Gedanken oder Situationen.

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Emotionale Beweisführung

Theorie, die negative Gefühle als ertragbar darstellt, um Kontrolle zurückzugewinnen.

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Rückfälle

Wiederauftreten von Angst, das nicht nur durch Habituation erklärt werden kann.

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Problemaktualisierung

Aktivierung innerer Inhalte, um Veränderungen zu bewirken und Angstsituationen zu bewältigen.

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Study Notes

Moderne Verhaltenstherapie - Konzepte/Methoden

  • Der Dozent ist Prof. Dr. Christoph Flückiger
  • Die Veranstaltung findet an der Universität Kassel statt
  • Es werden verschiedene Konzepte und Methoden der modernen Verhaltenstherapie vorgestellt
  • Die Termine und Themen sind detailliert aufgeführt (z.B. Einführungswoche, Prozess-orientierte KVT, Kognitive Schemata)
  • Literaturliste mit Autoren und Publikationen (Hoyer, Grawe, Epstein, Flückiger)
  • Besondere Schwerpunkte liegen auf Patient*innenverständnis, Therapiephasen (z.B. Entspannungsverfahren, Aktivierungsverfahren), kognitiven Techniken (z.B. Umstrukturierung) und Expositionsverfahren (inkl. In-vivo, interozeptive, skills-geleitete und Imagery Exposure)

Verstärkung in der Therapiebeziehung Hier-Und-Jetzt

  • Aufmerksamkeitslenkung ist ein wichtiges Element in Gesprächen
  • Ungeeignetes wird später oder weniger detailliert angesprochen
  • Nonverbale und verbale (z.B. aktive) Affirmation sind wichtige Teilbereiche
  • Differenzierung zwischen positiven und negativen Aspekten und wie man damit umgeht in Gesprächen
  • Emotionsregulation durch Therapeuten (Mitgehen vs. Gegenregulierung)
  • Klärung von positiven und negativen Aspekten
  • Depressive Aspekte und Maskierte Emotionen (z. B. Weglächeln bei Trauer)
  • Praxisbezogene Beispiele

Verhaltensabbau / Kurzfristige Strategien

  • Direkte und indirekte Bestrafung (Response Cost)
  • Löschung / Verstärkerverlust (keine Aufmerksamkeit mehr auf negatives Verhalten)
  • Time-out (z.B. Bedenkzeit)
  • Sättigung (z.B. positive Reaktionen auf negatives Verhalten werden langweilig)
  • Beschränkung (z.B. Fixierung)
  • Ethische Aspekte bei Bestrafung und Beschränkung: vorher klar und einvernehmlich abgesprochen, Konsequenzen situations-angepasst

Heute: Expositionsverfahren (Begriffe, Anwendungen, Schwierigkeiten, Wirksamkeit)

  • Expositionsverfahren – Begriffe, Erklärungsmodelle, Anwendungen, Schwierigkeiten, Wirksamkeit
  • In-vivo-Exposition: Arbeit direkt mit angstauslösendem Gegenstand
  • Interozeptive Exposition: Arbeit mit leichteren Ängsten, Angst erkennen, Entspannung
  • Skills geleitete Exposition bei Borderline: Skills-Training (Einlernen von Skills)
  • Prolonged Exposure (Foa): detaillierte Anleitung im Umgang mit inneren Filmen
  • Imagery Exposure (Borkovec, Craske, et al.): Szenisches Erleben der Sorgen und angstauslösenden Bilder
  • Verkürzte Traumafokussierte Exposition: Verkürzte Methode, weniger komplex als prolonged exposure
  • Implosion: Angstrückgang
  • Psychodynamische Inhalte: Weitere Aspekte der Exposition

Graduierte vs. Massierte Exposition (Praktische Durchführung unterschiedlicher Vorgehensweisen)

  • Graduiert: Liste angstauslösender Situationen, Bewertung der Intensität, schrittweise Erhöhung der Intensität (50-70 von 100)
  • Massiert: Liste angstauslösender Situationen, Sofortiger Umgang mit verschiedenen Situationen, evtl. stationär

Wobei: Exposure-based CBT (A. Hayes, 2005) (Phase 1, Phase 2, Phase 3)

  • Aufbauphase (Information Depression, Ziele, Stabilisierung, Umgang mit Stress)
  • Expositionsphase (Vermeidung reduzieren, Verarbeitung, Interventionen)
  • Konsolidierungsphase (Zusammenfassungen, Alltag, Zukunftsplanung, Rückfallprophylaxe)

Reward Exposure – Positive Exposition

  • Alexopoulos et al., (2017): Exposition – sinnvolle Aktivitäten
  • Verhaltensaktivierung ist ein zentraler Bestandteil

Erklärungsmodelle (Klassische Erklärung, Kritik)

  • Klassische Erklärung: Reizkonfrontation mit Reaktionsverhinderung lässt einen Habituationsprozess auslösen
  • Kritik: Habitutation stellt sich nicht bei allen Patienten ein, Verhaltensänderungen stehen nicht immer nach einem Durchgang ein
  • Kognitive Prozesse wichtiger als Habituation (Erwartungs- und Prozessorientation von Verhalten)

Erklärungsmodelle (Problemaktualisierung)

  • Problemaktualisierung als allgemeiner Wirkfaktor (Grawe, 2004) – ohne Aktivierung keine Veränderung von Inhalten

Inhibitionslernen (Craske)

  • Verstärkte und vertiefte Extinktion (Angstreize reduzieren)
  • Stimuli- und Kontextvariabilität (Varianz der Situation im Sinne einer Steigerung von Herausforderungen)
  • Inhibitionslernen verbessert Nachhaltigkeit der Therapie

Optimierung der Exposition durch Inhibitionslernen (Stimulusvariabilität, Kontextvariabilität)

  • Stimulusvariabilität: Unterschiedliche Angstreize nutzen für Expositionen
  • Kontextvariabilität: Unterschiedliche Kontexte während Expositionen betrachten
  • Rekonsolidierung: Nutzung von Rekonsolidierungsfenstern zur Veränderung des Gedächtnissstücks (wichtigster Aspekt)

Schwierigkeiten in der Anwendung von Expositionsverfahren

  • Angst vor Unterdrückung und Vermeidung der Emotionen
  • Emotionale Verschlechterung
  • Fehlende Zeit/Ressourcen

Imagery Exposure (Craske, Barlow, Zinbarg)

  • Sorgeninventar (Szenariobeschreibung, Angst, Lebendigkeit)
  • Dokumentation der Sorgen
  • Proben- und Probehandeln der Sorgen

Videobeispiel/Videosequenzen (Bilder, Aussagen)

  • Videobeispiel zeigt Personen in einer Therapie-Situation (Verhaltensweise der Patienten)

Behandlung mit Problemfokus (Yulish et al., 2017)

  • Behandlungsplanung und Kriterien für die Auswahl der Teilnehmer

Take home message

  • Exposition ist weniger „schlimm" als gedacht
  • Expositionstherapie ist eine Lerntherapie in unmittelbar aktivierten Situationen

Heute: Prüfungsrelevant

  • Verschiedene Arten von Expositionstherapie
  • Zentrale Prinzipien des Inhibitionslernens
  • Verständnis der Schwierigkeiten von Expositionen
  • Text: Kapitel 26 als Referenz

Wirksamkeit von Expositionstherapien (Table 1, Table 2 in Bezug auf Angststörungen)

  • Übersicht & Daten über die Effekte von Exposition therapien (Statistik)

Weitere relevante Punkte:

  • In den Anmerkungen finden sich noch weitere (mögliche) Fragen und Inhalte der Vorlesung/Präsentation

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