Lernzettel Philosophie: Grundlagen der Metaethik
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Was besagt Mackies Analyse von moralischen Urteilen?

  • Moralische Urteile basieren auf Vernunft.
  • Moralische Urteile sind objektiv wahr.
  • Moralische Urteile basieren auf Neigungen. (correct)
  • Moralische Normen sind sozial konstruiert und dienen der sozialen Koordination.

    True

    Welchen Charakter haben moralische Normen laut dem Text?

    Forderungscharakter

    Der Projektivismus besagt, dass moralische Urteile Projektionen unserer Emotionen und __________ auf die Welt sind.

    <p>Einstellungen</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Aussagen den entsprechenden Theorien zu:

    <p>Moralische Phänomenologie = Wir erleben moralische Eigenschaften objektiv, obwohl sie es nicht sind. Psychologische Erklärung = Moralische Erfahrungen entstehen durch affektive Reaktionen. Ontologische Behauptung = Moralische Falschheit existiert nicht objektiv. Semantische Behauptung = Moralische Urteile sind Fehlbeschreibungen der Welt.</p> Signup and view all the answers

    Welche Fragen sind charakteristisch für die Metaethik? (Wähle alle zutreffenden Antworten aus)

    <p>Kann man gut und böse ohne Gott definieren?</p> Signup and view all the answers

    Emotivismus betrachtet moralische Urteile als Ausdruck von Emotionen.

    <p>True</p> Signup and view all the answers

    Was sind Stevensons drei Forderungen zur Bewahrung des ursprünglichen Sinns von moralischer Sprache?

    <p>Uneinigkeit, Magnetische Wirkung, Keine wissenschaftliche Verifizierbarkeit</p> Signup and view all the answers

    Moore betrachtet die Definition von 'gut' als die fundamentalste Frage der __________.

    <p>Ethik</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Positionen der Metaethik den entsprechenden Philosophen zu: Emotivismus (Stevenson), Non-Naturalismus (Moore), Irrtumstheorie (Mackie)

    <p>Emotivismus (Stevenson) = Charles Stevenson Non-Naturalismus (Moore) = G.E. Moore Irrtumstheorie (Mackie) = J.L. Mackie</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Einführung in die Metaethik

    • Die Metaethik untersucht die Bedeutung und Wahrheit moralischer Aussagen
    • Grundbegriffe:
      • Normative Ethik: Untersuchung der Normen unseres Handelns
      • Angewandte Ethik: Anwendung und Faktoren der Normen
      • Metaethik: Untersuchung der Bedeutung und Wahrheit moralischer Aussagen
    • Wichtige Fragen der Metaethik:
      • Sind moralische Aussagen persönliche oder gesellschaftliche Meinungen?
      • Wie sind moralische Meinungsverschiedenheiten zu verstehen?
      • Kann man gut und böse ohne Gott definieren?
      • Was ist die Autorität der Moral?
      • Wie ist die Beziehung zwischen Wert und Wertschätzung?

    Überblick über zentrale Positionen

    • Emotivismus (Stevenson):
      • Moralische Urteile drücken Emotionen aus und sind nicht deskriptiv
      • Funktion: Beeinflussung der Einstellungen anderer durch moralische Sprache
      • Problem: Gibt es rationale Diskussionen über moralische Urteile?
    • Non-Naturalismus (Moore):
      • Moralische Eigenschaften sind nicht-natürlich und geistesunabhängig
      • Naturalistischer Fehlschluss: Versuch, "gut" durch natürliche Eigenschaften zu definieren, ist fehlerhaft
      • Open Question Argument: Jede Definition von "gut" lässt die Frage offen, ob das Definierte selbst gut ist
    • Irrtumstheorie (Mackie):
      • Moralische Urteile beziehen sich auf nicht-existente objektive Werte, wodurch sie falsch sind
      • Argumente: Relativität und Absonderlichkeit der moralischen Werte
    • Projektivismus:
      • Moralische Eigenschaften werden von uns auf die Welt projiziert, sind aber nicht objektiv vorhanden
      • These 1: Moralische Eigenschaften erscheinen uns als objektiv
      • These 2: Diese Erfahrung basiert auf affektiven Einstellungen
      • These 3: Moralische Eigenschaften existieren nicht tatsächlich in der Welt
      • These 4: Moralische Aussagen beschreiben die Welt falsch

    Emotivismus

    • Emotivismus will die Bedeutung moralischer Urteile klären
    • Moralische Sprache drückt Emotionen (Zustimmung/Abneigung) aus und ist non-kognitivistisch (gefühlsbasiert)
    • Alfred Ayers Emotivismus (1936):
      • Moralische Sprache ist bedeutungslos, da sie nichts Wissenschaftliches ausdrückt
      • Bedeutungsvolle Sprache bezieht sich immer auf Physik und Logik
    • Charles Stevensons Emotivismus (1937):
      • Entwickelt Ayers Position weiter: moralische Sprache drückt psychische Einstellungen aus
      • Moralische Sprache kann nicht mit Wissenschaft verifiziert werden, was aber nicht bedeutet, dass sie bedeutungslos ist
      • Sucht nach der Bedeutung moralischer Sprache, die anders ist als die wissenschaftliche
    • Stevensons Ziele:
      • Klärung der Bedeutung moralischer Sätze
      • Die Frage "Ist X gut?" soll durch transparentere und klarere Fragen ersetzt werden
      • Neue Fragen dürfen nicht völlig anders, aber auch nicht identisch sein
    • Stevensons drei Forderungen zur Bewahrung des ursprünglichen Sinns:
      1. Uneinigkeit: Echte Meinungsverschiedenheiten müssen auftreten (Suggestion und Gegensuggestion), nicht nur "aneinander vorbeireden"
      2. Magnetische Wirkung: Verbindung von moralischer Sprache und Handlungsmotivation; wer etwas "gut" findet, muss sich eher dafür einsetzen
      3. Keine wissenschaftliche Verifizierbarkeit: Es darf nicht allein durch wissenschaftliche Methoden verifizierbar sein, dass etwas "gut" ist

    Realismus/Nonnaturalismus (G.E. Moore)

    • Moralischer Realismus:
      • Moralische Eigenschaften existieren unabhängig davon, was Menschen denken oder wollen (geistesunabhängig)
      • Der moralische Realismus passt am besten zu unserer "Wertphänomenologie" (unsere prätheoretische Ansicht, dass Werte existieren)
      • Moralische Urteile sind deskriptiv und beziehen sich auf objektive moralische Eigenschaften
    • Nonnaturalismus nach G.E. Moore:
      • Moralische Eigenschaften sind nicht-natürlich und nicht naturwissenschaftlich entdeckbar
      • Ohne Definition keine Evidenz! (d.h. keine Gründe, etwas für gut zu halten)
      • Einfachheit von "gut": "Gut" ist ein einfacher Begriff, der keine Analyse oder komplexe Definition zulässt
      • Der naturalistische Fehlschluss: Der Versuch, "gut" durch natürliche Eigenschaften zu definieren, ist fehlerhaft
      • Open Question Argument: Eine Analyse von "gut" ist unzutreffend, wenn bei jeder Definition stets zu Recht gefragt werden kann, ob das Definierte selbst gut ist

    Irrtumstheorie (J.L. Mackie)

    • Irrtumstheorie:
      • Nach Mackie liegen wir mit unseren moralischen Urteilen im Irrtum
      • Irrtum besteht darin, dass wir mit moralischen Urteilen auf objektive Werte Bezug nehmen, obwohl es keine objektiven Werte gibt
      • Alltagsverständnis: Moralische Urteile beanspruchen Objektivität (Bezugnahme auf objektive Werte)
    • Mackies Argumente für die Irrtumstheorie:
      • Argument aus der Relativität:
        • Anhaltende Meinungsverschiedenheiten im Ethikbereich sprechen gegen die Existenz objektiver Werte
        • Ethische Meinungsverschiedenheiten sind nicht durch empirische Daten zu lösen (anders als in den Naturwissenschaften)
      • Argument aus der Absonderlichkeit:
        • Metaphysische Seltsamkeit:
          • Objektive Werte sind metaphysisch seltsam, da sie sich von anderen Gegenständen unterscheiden
          • Werte sind einzigartig und nicht naturwissenschaftlich beschreibbar
          • Es ist schwer zu verstehen, wie Werte Forderungen gegenüber Menschen artikulieren können
        • Erkenntnistheoretische Seltsamkeit:
          • Gäbe es objektive Werte, wären sie nicht wie andere Gegenstände erkennbar
          • Bezug auf Humes Theorie der Motivation: Neigung, nicht Vernunft, ist handlungsmotivierend
          • Moralische Urteile basieren auf Neigungen und nicht auf Vernunft

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