Kunststoffe: Eigenschaften und Typen

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Questions and Answers

Was wird als Werkstoff bezeichnet?

  • Alle Materialien, die nicht verformt werden können.
  • Alle Materialien, die in eine bestimmte Form gebracht werden können und sich somit zum technischen Gebrauch eignen. (correct)
  • Alle Materialien, die natürlich vorkommen.
  • Nur Metalle und Legierungen.

Woraus sind Kunststoffe aufgebaut?

  • Aus reinen Metallen.
  • Aus kleinen organischen Molekülen.
  • Aus anorganischen Salzen.
  • Aus Makromolekülen. (correct)

Wie entstehen Kunststoffe?

  • Durch einfache Mischung verschiedener Elemente.
  • Durch Umwandlung von Naturprodukten oder durch Synthese von Primärstoffen. (correct)
  • Durch Abbau organischer Materialien.
  • Durch direktes Pressen von Metallen.

Was bedeutet der Begriff „organische Materialien“ im Zusammenhang mit Kunststoffen?

<p>Stoffe, die auf Kohlenstoff basieren. (C)</p> Signup and view all the answers

Mit welchen Atomen ist Kohlenstoff in Kunststoffen oft verbunden?

<p>Mit Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche drei Grundtypen synthetischer Kunststoffe gibt es?

<p>Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere. (A)</p> Signup and view all the answers

Was sind Verbundwerkstoffe?

<p>Gemenge, die sich aus zwei oder mehr Einzelkomponenten zusammensetzen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was sind Beispiele für die Verwendung von Kunststoffen?

<p>Überall im Alltag, da sie unser Leben erleichtern und die Entwicklung neuer Technologien ermöglichen. (A)</p> Signup and view all the answers

Wann begann die großtechnische Produktion von Kunststoffen?

<p>In den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts. (C)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet die Massenproduktion?

<p>Die serielle Herstellung aus standardisierten Teilen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Prinzip gehört zur Massenproduktion?

<p>Standardisierung. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Arbeitsteilung in der Massenproduktion zu?

<p>Jeder Mitarbeiter erledigt nur bestimmte Tätigkeiten, auf die er spezialisiert ist. (D)</p> Signup and view all the answers

Welchen Vorteil bietet die Verwendung von Kunststoffen anstelle von Metall im Automobilbau?

<p>Geringeres Gewicht. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum werden Kunststoffe im Innenausbau von Gebäuden verwendet?

<p>Wegen ihrer einfachen Montage und isolierenden Eigenschaften. (A)</p> Signup and view all the answers

Welchen Vorteil haben traditionelle Werkstoffe wie Holz gegenüber Kunststoffen?

<p>Sie sind nachhaltiger und haben eine angenehmere Haptik. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Syntheseverfahren von Kunststoffen?

<p>Die Verknüpfung von Grundbausteinen (Monomeren) zu Makromolekülen (Polymeren). (D)</p> Signup and view all the answers

Was passiert bei der Kettenpolymerisation?

<p>Gleichartige Grundbausteine werden unter Einfluss von Initiatoren so umgebaut, dass sie bindungsfähig werden und sich verknüpfen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was entsteht bei der Polykondensation?

<p>Es entstehen Reaktionsnebenprodukte, wie z. B. Wasser. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Grundprinzip beim Extrudieren?

<p>Das Aufschmelzen des Kunststoffs und das Pressen durch eine Düse. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptmerkmal des Spritzgießens?

<p>Es können komplizierte Formen sehr schnell und in großer Stückzahl verwirklicht werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was sind Werkstoffe?

Materialien, die in eine Form gebracht und technisch verwendet werden können.

Was sind Kunststoffe?

Organische Stoffe, aufgebaut aus Makromolekülen, entstanden durch Umwandlung von Naturprodukten oder Synthese aus Erdöl, Erdgas oder Kohle.

Grundtypen synthetischer Kunststoffe

Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere.

Was ist Serienfertigung?

Serielle Fertigung großer Mengen gleicher Produkte in gleichbleibender Qualität unter optimaler Nutzung des Materials.

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Was bedeutet Standardisierung?

Einzelteile und Baugruppen müssen austauschbar sein. Einhaltung von Normen und Maßhaltigkeit.

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Was bedeutet Arbeitsteilung?

Jeder Mitarbeiter erledigt nur bestimmte Tätigkeiten, auf die er spezialisiert ist.

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Wie funktioniert Schäumen von Kunststoffen?

Die heiße Grundmasse wird in eine Form zusammen mit Gas eingeblasen. Beim Erstarren werden die entstehenden Gasbläschen in der Substanz fixiert, was zu geringer Dichte bei hoher Festigkeit führt.

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Was ist ein Kalander?

Ein System aus übereinander angeordneten, beheizten und polierten Walzen aus Stahl, durch deren Spalten das plastifizierte Material hindurchgeführt wird.

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Was ist Laminieren?

Kombination von Harzen mit Gewebematerial. Der Faserverbundwerkstoff wird als Laminat bezeichnet.

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Was sind Formgedächtnispolymere (FGP)?

Kunststoffe, die sich an eine vorherige Form erinnern und diese nach einem Stimulus (z. B. Wärme) wieder annehmen können.

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Was ist Ritzbrechen?

Ein spanloses Trennungsverfahren zum Abtrennen von geraden Stücken mithilfe eines Ritzmessers.

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Was ist Naphtha?

Durch Destillation von Erdöl gewonnen, Basis für Kunststoffe.

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Was ist Extrusionsblasformen?

Verfahren, bei dem aufgeschmolzenes Polymer durch eine Düse gepresst wird, um einen Schlauch zu formen, der dann in einer Blasform zu einem Hohlkörper geblasen wird.

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Was ist Thermoformen?

Eine Vorform aus thermoplastischem Kunststoff wird erwärmt und dann durch Druck oder Vakuum in eine Form gezogen, um dreidimensionale Formteile zu erzeugen.

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Was ist Spritzgießen?

Kunststoffgranulat wird in einem beheizten Zylinder aufgeschmolzen, plastifiziert und durch eine Düse in ein Spritzgusswerkzeug gepresst, wo es abkühlt und erstarrt.

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Was ist Kettenpolymerisation?

Gleichartige Grundbausteine werden unter Einfluss von Initiatoren so umgebaut, dass sie bindungsfähig werden. Sie verknüpfen sich daraufhin zu fadenförmigen Makromolekülen.

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Was ist Polykondensation?

Gleichartige oder artverschiedene Grundbausteine verbinden sich, wobei Reaktionsnebenprodukte entstehen, die entfernt werden müssen, um die Reaktion optimal zu gestalten.

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Was ist Polyaddition?

Artverschiedene Grundbausteine verbinden sich zu Makromolekülen. Die Reaktion verläuft ähnlich wie die Polykondensation, aber es entstehen keine Reaktionsnebenprodukte.

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Study Notes

Kunststoffe: Potenziale und Eigenschaften

  • Werkstoffe sind Materialien, die in eine Form gebracht und technisch genutzt werden können
  • Kunststoffe sind organische Stoffe aus Makromolekülen, die durch Umwandlung natürlicher Produkte oder Synthese aus Erdöl, Erdgas oder Kohle entstehen
  • Organische Materialien basieren auf Kohlenstoff, der aus Lebewesen stammt
  • Kohlenstoff in Kunststoffen ist mit anderen Atomen wie Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel verbunden
  • Die Eigenschaften von Kunststoffen ähneln natürlichen Stoffen wie Holz oder Harz

Vielfalt und Typen synthetischer Kunststoffe

  • Kunststoffe bilden die größte Gruppe künstlicher Werkstoffe
  • Es gibt drei Grundtypen synthetischer Kunststoffe: Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere
  • Unterschiedliche Gemenge wie Kunststofflegierungen oder Verbundwerkstoffe werden verarbeitet, um mechanische und physikalische Eigenschaften zu kombinieren
  • Faserverstärkte Kunststoffe, wie GFK, nutzen hochfeste Glasfasern in Kombination mit leichtem Kunststoff

Wirtschaftliche Bedeutung von Kunststoffen

  • Kunststoffe sind keine billigen Ersatzstoffe mehr, sondern erleichtern das Leben und ermöglichen neue Technologien
  • Die großtechnische Produktion begann in den 1930er Jahren; 1949 erreichte die globale Produktion eine Million Tonnen
  • Bis 2008 stieg die Produktion jährlich um 9 % auf 245 Millionen Tonnen, bevor die Wirtschaftskrise einen Rückgang verursachte
  • Die bisher produzierte Plastikmenge könnte die Erde sechsmal mit Folie einwickeln
  • Ein Produktionsanstieg von bis zu 36 % wird bis 2025 erwartet, besonders in Asien und Osteuropa

Massenproduktion von Kunststoffen

  • Im späten 19. Jahrhundert entstand ein Wirtschaftssystem basierend auf Massenproduktion und -konsum
  • Henry Ford schuf die technische und ökonomische Grundlage dafür
  • In seinen Fabriken setzte er auf serielle Fertigung standardisierter Teile in einer effizienten Produktionskette
  • Das Fließband war das wichtigste Element dieser Produktionskette
  • Die Prinzipien der Massenfertigung beeinflussten die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den Industrienationen und sind heute Grundlage der Globalisierung

Prinzipien der Massenproduktion

  • Serienfertigung: Große Mengen gleicher Produkte werden unter optimaler Materialnutzung gefertigt
  • Dafür sind spezielle Maschinen und Fertigungsverfahren erforderlich
  • Standardisierung: Einzelteile und Baugruppen müssen austauschbar sein, wobei Normen und Maßhaltigkeit grundlegend sind
  • Arbeitsteilung: Jeder Mitarbeiter erledigt spezialisierte Aufgaben
  • Wirtschaftlichkeit: Massenfertigung ermöglicht niedrige Produktpreise durch Rationalisierung, Automatisierung und niedrige Einkaufskosten
  • Massenkonsum macht Massenproduktion wirtschaftlich

Vorteile der Massenproduktion

  • Der hohe Produktbedarf kann nur durch Massenproduktion befriedigt werden
  • Sie ist kostengünstig und Produkte sind billiger
  • Menschen mit geringem Einkommen können an Innovationen, Wohlstand und Luxus teilhaben
  • Massenproduktion bietet Arbeitsplätze und Berufsbilder für viele Bildungsniveaus
  • Standardisierte Produkte und Teile sind problemlos austauschbar

Probleme der Massenproduktion

  • Es entstehen Umwelt- und Gesundheitsprobleme, deren Schutzmaßnahmen jedoch die Preisvorteile verringern
  • Ãœberproduktion, Billigpreise und Kurzlebigkeit mancher Produkte fördern Müllberge
  • Rohstoffe werden in großen Mengen unwiederbringlich verbraucht
  • Es kann zu Lieferproblemen bei den Rohstoffen kommen, was die Produktpreise erhöht
  • Produktlinien sind unflexibel und lassen sich schwer umstellen
  • Auf Probleme kann oft nur träge reagiert werden und individuelle Kundenwünsche werden kaum berücksichtigt
  • Kleinere Hersteller werden verdrängt, da große Firmen die Konditionen und Preise diktieren

Ersatz traditioneller Materialien durch Kunststoffe

  • Kunststoffe werden aufgrund ihrer positiven Eigenschaften oft traditionellen Werkstoffen vorgezogen
  • In der Autoindustrie werden Tanks aus Metall durch Kunststofftanks ersetzt, die sich beliebig formen lassen und keine Korrosionspartikel in die Leitungen bringen
  • Fensterrahmen aus Holz werden durch Kunststofffensterrahmen ersetzt, die leichter zu reinigen und verwitterungsbeständig sind
  • Schüsseln und Behälter aus Keramik werden durch bruchfeste und kostengünstige Kunststoffprodukte ersetzt

Rückbesinnung auf traditionelle Materialien

  • Traditionelle Werkstoffe werden weiterhin genutzt und teils bewusst Kunststoffen vorgezogen
  • Im Haushalt werden Bestecke aus Metall für festliche Anlässe bevorzugt, da sie hitzebeständig sind
  • Bauklötze aus Holz haben eine angenehmere Haptik und sind gesundheitlich unbedenklich
  • Flaschen aus Glas geben keine Schadstoffe ab und sind problemlos recyclebar
  • Fußböden aus Stein sorgen für eine hochwertigere Optik und längere Haltbarkeit

Herstellungsverfahren von Kunststoffen

  • Erdöl wird in Raffinerien destilliert, wobei Rohbenzin (Naphtha) die wichtigste Fraktion für die Kunststofferzeugung ist
  • Im Crack-Prozess wird Naphtha in Ethen, Propen, Buten und andere Kohlenwasserstoffverbindungen aufgespalten
  • Die gewonnenen Grundbausteine (Monomere) werden durch Syntheseverfahren zu Makromolekülen (Polymere) verknüpft
  • Alle Kunststoffe bestehen aus solchen Makromolekülen, und jedes Syntheseverfahren ist eine Polymerisation

Notwendigkeit der Bindungsfähigkeit von Monomeren

  • Monomere, aus denen Makromoleküle aufgebaut werden, müssen fortwährend bindungsfähig (reaktiv) sein
  • Einzelne Monomere können sich miteinander verbinden, und das so entstandene Molekül strebt eine weitere Bindung an
  • Nur so ist eine Vereinigung zu sehr großen Molekülen (Makromolekülen) möglich
  • Unterschiedliche Syntheseverfahren ermöglichen die Herstellung unterschiedlichster Makromoleküle, deren Aufbau die Eigenschaften der Kunststoffe bestimmt

Syntheseverfahren für Kunststoffe

  • Die Syntheseverfahren lassen sich in Kettenpolymerisation, Polykondensation und Polyaddition einteilen
  • Kettenpolymerisation: Gleichartige Grundbausteine werden unter Einfluss von Initiatoren bindungsfähig gemacht
  • Sie verknüpfen sich zu fadenförmigen Makromolekülen, wobei sich immer wieder ein weiteres Molekül anlagert
  • Die Reaktion verläuft stufenlos, es entstehen keine Reaktionsnebenprodukte, und die Kunststoffe werden als Kettenpolymerisate bezeichnet
  • Bei der Polykondensation verbinden sich gleiche oder verschiedene Grundbausteine zu Makromolekülen, die auch dreidimensional vernetzt sein können
  • Die Reaktion verläuft in Stufen, wobei Reaktionsnebenprodukte (Kondensat) entstehen, die entfernt werden müssen
  • Die entstehenden Kunststoffe werden als Polykondensate bezeichnet
  • Bei der Polyaddition verbinden sich verschiedene Grundbausteine zu Makromolekülen, die ebenfalls dreidimensional vernetzt sein können
  • Die Reaktion verläuft ähnlich der Polykondensation, aber es entstehen keine Reaktionsnebenprodukte
  • Die erzeugten Kunststoffe werden als Polyaddukte bezeichnet
  • Kettenpolymerisate sind Polyethylen PE, Polypropylen PP, Polystyrol PS, Polyvinylchlorid PVC und PMMA
  • Polykondensate sind Polyester, Polyamid PA und Phenoplaste PF
  • Polyaddukte sind Epoxidharze EP und Polyurethane PUR
  • Entsprechende Produktbeispiele sind Eimer, Becher, Textilfasern, Spachtelmasse, Klebstoffe und Matratzen

Industrielle Formgebung: Extrudieren

  • Extruder werden seit 1900 verwendet, besonders in der Kautschukindustrie
  • Beim Extrudieren wird Kunststoffgranulat in einen beheizten Zylinder eingefüllt, aufgeschmolzen und plastifiziert
  • Eine Förderschnecke durchmischt und bewegt das Material gleichmäßig nach vorne
  • Die plastische Masse wird durch ein formgebendes Werkzeug gepresst, und der Kunststoff erstarrt
  • Die kontinuierliche Extrusion produziert Halbzeuge mit unterschiedlichen Querschnitten
  • Je nach Werkzeug können Platten, Stangen, Rohre, Profile, Schläuche oder Fäden extrudiert werden

Industrielle Formgebung: Spritzgießen

  • Beim Spritzgießen wird Kunststoffgranulat ebenfalls in einen beheizten Zylinder eingefüllt, aufgeschmolzen und plastifiziert
  • Eine Förderschnecke durchmischt das Material und bewegt sich in Richtung der Längsachse hin und her
  • Die Schnecke gleitet nach hinten, und der Raum vor der Schneckenspitze füllt sich mit Kunststoffmasse
  • Die Schnecke bewegt sich nach vorne und presst die Masse durch eine Düse in das Spritzgusswerkzeug
  • Die Masse wird in den Hohlraum des Werkzeugs eingespritzt, kühlt ab und erstarrt
  • Eine Schließeinheit öffnet das Werkzeug, und das Fertigteil wird ausgeworfen
  • Mit dem Spritzgießen können komplizierte Formen schnell und in großer Stückzahl verwirklicht werden
  • Es können Produkte aus verschiedenen Kunststoffen in einem Arbeitsgang gespritzt werden
  • Aufwändig entworfene Spritzgusswerkzeuge ermöglichen die Herstellung vielfältiger Produkte
  • Beispiele sind Radkappen, Gerätegehäuse, Legosteine, Getränkekisten

Extrusionsblasformen - Verfahren und Anwendung

  • Die meisten Hohlkörper aus thermoplastischen Kunststoffen werden durch Extrusionsblasformen hergestellt
  • Dabei wird aufgeschmolzenes Polymer durch eine Düse gepresst, um einen Kunststoffschlauch zu formen (Extrusion)
  • Der Schlauch wird in ein zweiteiliges Hohlwerkzeug (Blasform) gedrückt
  • Dann wird Druckluft hineingepresst, sodass er sich weitet und an die Werkzeugwand anpasst (Blasformen)
  • Das Werkzeug wird verschlossen und der erstarrte Hohlkörper nach dem Abkühlen ausgeworfen
  • Vor allem Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) werden bei diesem Verfahren genutzt
  • Beispiele sind Kanister, Flaschen, Kofferhalbschalen und Dachgepäckboxen

Thermoformen: Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler Formteile

  • Beim Thermoformen wird ein thermoplastisches Halbzeug in einem Rahmen eingespannt und erwärmt
  • Mit einem Stempel oder Unterdruck wird es in eine einseitig geöffnete Form gepresst oder gezogen
  • Das Material passt sich der Werkzeugwand an, kühlt ab und erstarrt
  • Das Formteil wird entnommen und nachbearbeitet
  • Das Thermoformen ist ein bedeutendes Umformverfahren für Massen- und Kleinserien
  • Beispiele sind Joghurtbecher, Schubladeneinsätze und Tastaturabdeckungen

Kalandrieren

  • Kalandrieren ist ein Verfahren zur Herstellung dicker Folien durch das Hindurchführen von plastifizierter Kunststoffmasse durch beheizte und polierte Stahlwalzen
  • Es dient zur Herstellung von dickeren Folien, z. B. für Tablettenverpackungen, Duschvorhänge oder Fußbodenbeläge
  • Dünne Folien werden oft durch Blasfolienextrusion hergestellt, um Kosten zu sparen

Schäumen von Kunststoffen

  • Beim Schäumen wird heiße Grundmasse mit Gas in eine Form eingeblasen
  • Die entstehenden Gasbläschen werden beim Erstarren fixiert, was eine geringe Dichte bei großer Festigkeit verleiht
  • Hierfür ist Styrodur® ein Beispiel
  • Der bekannteste Schaumstoff ist Styropor®, bei dem Grundsubstanz ein Treibmittel zugesetzt wird
  • Durch Erhitzen entsteht ein Vorschaum (Styroporperlen), der in eine Form geschüttet wird
  • Unter Wärmeeinwirkung blähen sich die Perlen auf, werden weich und verschmelzen unter Druck zur fertigen Form
  • Beispiele sind Thermoboxen, Helme und Dämmplatten

Eigenschaften moderner Kunststoffe: Formgedächtnispolymere (FGP)

  • Innovationen sind Faserverbundwerkstoffe
  • Diese Werkstoffe erweitern die Anwendungsmöglichkeiten von Kunststoffen
  • FGP besitzen einen Memory-Effekt
  • FGP "erinnern" sich an eine frühere Form
  • Ein gebogener Stab kann sich wieder geradebiegen oder sein Volumen verändern
  • FGP benötigen einen Stimulus (z. B. Wärme), um ihre alte Form anzunehmen
  • Die Höhe der benötigten Temperatur kann eingestellt und die gewünschte Form festgelegt werden
  • FGP können durch Strahlen oder magnetisch "geschaltet" werden und es gibt Zweiweg-Memory-Effekt-Kunststoffe
  • FGP werden intensiv erforscht und können mit 3D-Druckern verarbeitet werden

Einsatzgebiete und Anwendung von FGP

  • In der Medizintechnik können komprimierte Gegenstände minimalinvasiv eingebracht und durch Strahlung entfaltet werden
  • Zahnschienen aus FGP können Fehlstellungen individuell korrigieren
  • In der Fahrzeugindustrie und im Flugzeugbau sollen sie für Verbindungen genutzt werden, die sich von außen "schalten" lassen
  • FGP-Schaumstoffe passen Matratzen und Kopfhörer an Körperformen an
  • Etiketten aus FGP sollen Produkte fälschungssicherer machen
  • Ein 3D-gedruckter QR-Code kann verformt und durch Stimulierung wiederhergestellt werden

Ritzbrechen

  • Trennen von Werkstoffen wird grundsätzlich zwischen spanenden und spanlosen Verfahren unterschieden
  • Ritzbrechen dient zum Abtrennen von geraden Stücken bis zu 5 mm Plattenstärke
  • Werkzeuge und Arbeitshinweise kennzeichnen die einzelnen Arbeitsschritte

Trennen durch Sägen

  • Zum spanenden Trennen von thermoplastischen Kunststoffen eignen sich vielzahnige Handsägen ohne geschränkte Zähne, wie Laubsägen oder Handbügelsägen mit Wellenschränkung
  • Vorteilhaft sind feine und glatte Schnittkanten bei nicht entfernter Schutzfolie und mit Klebestreifen abgeklebten Schnittkanten
  • Bei Kunststoff ist langsames Sägen günstiger, da es sonst durch die Reibung am Werkstoff zum ungewünschten Verkleben führen kann, somit ist es gut ggf. Unterbrechungen einzulegen o.ä.
  • Die PUK®-Säge eignet sich zum Sägen von Kunststoffrohren, da sie auf Zug arbeitet
  • Außerdem werden wichtige Gesichtspunkte zum thermischen Umformen benannt und Bearbeitungsfehler mit entsprechenden Maßnahmen zur Fehlervermeidung aufgelistet

Laminieren

  • Laminieren kombiniert Harze mit Gewebematerialien, um Faserverbundwerkstoffe zu erzeugen
  • Es kommt beim Formenbau, im Flugzeugbau, bei Windkraftanlagen und Bootsrümpfen zum Einsatz
  • Beim Laminieren wird Glasfaser- oder Carbonfasergewebe verbunden oder auf eine Form aufgebracht
  • Es wird empfohlen für den Unterricht Glasfasern in Verbindung mit Dispersionskleber zu verwenden. Dies im Zusammenhang zum Gesundheitsschutz bei Arbeiten mit Carbonfasern in Verbindung mit Epoxidharz
  • Hinweis auf die Ähnlichkeit mit Carbonfasern mit Epoxidharz und die geringere Festigkeits- und Steifigkeitswerte

Handlegeverfahren im praktischen Werkunterricht

  1. Das Glasfasergewebe wird zugeschnitten.
  2. Auf eine Trennschicht, z. B. aus faltenfreier Folie, das Gewebe mit Dispersionskleber/Leim gleichmäßig mit einem Pinsel in Faserrichtung des Gewebes einstreichen. Hinweis: Alle Gewebelagen müssen mit Leim „durchtränkt“ sein.
  3. Für einen mehrschichtigen Lagenaufbau die entsprechende Anzahl an Gewebelagen aufbringen.
  4. Das Laminat aushärten lassen und vom Untergrund lösen.
  5. Eine Weiterbearbeitung unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften ist nun möglich.

Gesundheitsschutz

  • Es entstehen gesundheitsgefährdende Feinstäube beim Sägen und Schleifen gehärteter Verbunde aus Glasfasern und Dispersionskleber
  • Empfohlen werden Industriestaubsauger mit Feinstaubfilter sowie das Tragen von Einweg-/Gummihandschuhe, geschlossener Kleidung mit langen Ärmeln, einer Schutzbrille + Atemschutzmaske

Möglichkeiten und Probleme der Kunststoffproduktion

  • Kunststoffe sind aufgrund ihrer Formbarkeit, Beständigkeit und ihres Gewichts flexibel einsetzbar im Vergleich zu Materialien wie Metall, Papier oder Holz, somit leisten sie in vielen Bereichen einen Beitrag
  • Allerdings entstanden mit der massenhaften Verwendung des Materials neue Probleme
  • So stieg in wenigen Jahrzehnten die Kunststoffproduktion exponentiell an, ebenso der Plastikmüll, welcher entsorgt werden musste

Positive Aspekte der Kunststoffe

  • Es gibt einen hohen Grad an Sterilität, sie können keine Gerüche annehmen, sind gegen Flüssigkeiten beständig und trotzdem flexibel
  • Leichtgewichte Fahrzeug machen ein verbessertes Wärmedämmen von Gebäuden möglich und tragen zum internationalen Leitprinzip der Nachhaltigkeit bei

Problematische Aspekte der Kunststoffe

  • Beschleunigter Rohstoffverbrauch
  • Hoher Schadstoffausstoß
  • Verbrauch nur relativ kurz, gefolgt von Entsorgung

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