Kunstgeschichte: Mengs und Nochlin

In der vor-modernen Zeit wurde Kunst vorwiegend als Statussymbol der Oberschicht und für repräsentative Feste eingesetzt.

Mit der Entstehung der wissenschaftlichen Zivilisation und der Abnahme des religiösen Einflusses (Säkularisierung) wurde Kunst neu bewertet und als höchster Ausdruck des menschlichen Geistes angesehen.

In der Zeit nach dem Hofleben wurde Kunst als unabhängig und eigenständig angesehen.

Kunst wurde als eigenständiges Werk betrachtet, das aus dem Genie des Künstlers entstanden ist. Dieses Genie wurde als unerklärlich und mystisch betrachtet.

Die Kunst wurde vermehrt von anderen Lebensbereichen abgegrenzt und galt als unberührt und rein.

Kunst diente dazu, Mängel in Gesellschaft, Wissenschaft und der Arbeitswelt auszugleichen.

Kunst wurde als Plattform für gesellschaftliche Verbesserungen und Revolutionen betrachtet.

Kunst wurde als eine reine und unkorrumpierte Form des menschlichen Ausdrucks angesehen.

Der Körper des Apollo im Gemälde "Der Parnass" von Anton Raphael Mengs entspricht dem Ideal der griechischen Antike. Er steht für Harmonie und Eleganz.

Der Parnass ist ein Berg in Griechenland, der in der Antike mit den Musen und dem Gott Apollo verbunden war.

Die Göttin Mnemosyne, die Mutter der neun Musen, sitzt auf einem Lehnstuhl und beobachtet die Szene.

Klio und Urania sind zwei Musen, die im Vordergrund des Gemäldes dargestellt sind. Klio ist die Muse der Geschichte und Urania die Muse der Astronomie.

Die Quelle Hyppokrene, die im Gemälde dargestellt ist, war den Musen heilig.

Der Artikel von Linda Nochlin "Warum hat es keine bedeutenden Künstlerinnen gegeben?" kritisiert die Ansicht, dass es keine großen Künstlerinnen gibt, und argumentiert, dass die Geschichte der Kunst von Männern dominiert wurde und Frauen aufgrund von gesellschaftlichen und kulturellen Barrieren daran gehindert wurden, ihre Talente voll auszuschöpfen.

Die Guerilla Girls sind eine anonyme Gruppe von Künstlerinnen, die seit den 1980er Jahren als Aktivistinnen für Geschlechtergleichstellung in der Kunst arbeiten. Sie setzen satirische und provokative Aktionen ein, um auf Diskriminierung und Ungleichheit in der Kunstwelt aufmerksam zu machen. Ihr Ziel ist es, die Sichtbarkeit und Repräsentation von Frauen in Museen und Galerien zu erhöhen.

Der Akt, der in der Kunst häufig dargestellt wird, ist ein traditionell männliches Subjekt. Nochlin argumentiert, dass die Darstellung von Frauen in der Kunst oft auf die Rolle des Aktmodells beschränkt wurde, wodurch die Möglichkeiten für weibliche Künstlerinnen eingeschränkt wurden.

Nochlin argumentiert, dass die Behauptung, es habe keine großen Künstlerinnen gegeben, nur auf einem falschen Verständnis der Geschichte der Kunst beruht. Die Geschichte der Kunst wurde von Männern dominiert, und Frauen wurden oft daran gehindert, ihre Talente voll auszuschöpfen - nicht wegen mangelndem Talent, sondern wegen gesellschaftlicher Hindernisse.

Man kann die Geschichte der Kunst nicht verstehen, ohne die Rolle der Frauen in der Kunst zu berücksichtigen.

Nochlins Essay zeigt, dass die Geschichte der Kunst von einem männlichen Blick geprägt ist und dass Frauen systematisch ausgegrenzt wurden. Er wirft Fragen zur Bedeutung von Repräsentation und Geschlechterrollen in der Kunst auf.

Das Verständnis der Geschichte der Kunst muss die ungleichen Machtverhältnisse und die daraus resultierende Marginalität von Frauen berücksichtigen.

Die Arbeit der Guerilla Girls und die Schriften von Linda Nochlin haben zur Sensibilisierung für die Diskriminierung von Frauen in der Kunst beigetragen und zu wichtigen Veränderungen in der Sichtweise auf die Kunstgeschichte geführt.

Der Klassizismus ist eine künstlerische Epoche, die sich an der Kunst des antiken Griechenlands und Roms orientiert und die Vernunft, Schönheit, Harmonie und Ordnung in den Mittelpunkt stellt.

Antoine Watteaus Gemälde "Die Einschiffung nach Kythera" zeigt einen festlichen Abschied, bei dem sich Menschen in eleganter Kleidung vergnügen und sich auf eine imaginäre Reise nach der Insel Zypern begeben. Dieses Werk verkörpert die Leichtigkeit, den Galantere und die elegante Atmosphäre der Rokoko-Epoche.

Jacques-Louis David, ein bedeutender Künstler des Klassizismus, schuf "Der Schwur der Horatier". Das Gemälde zeigt die drei Horatier-Brüder, die gegenüber ihren Schwestern und Verlobten ihren Schwur auf Freiheit und Sieg leisten. David betont dabei die patriotische und nationale Gesinnung und den Heldenmut der Menschen.

Die "Apollo del Belvedere" ist eine römische Marmor-Kopie nach einer griechischen Bronzestatue aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Sie stellt den Gott Apollo dar, der von den Römern als Gott der Kunst, der Musik und der Schönheit verehrt wurde. Das Werk verkörpert den Idealismus und die ästhetische Perfektion, die im Klassizismus hoch geschätzt wurden.

Der "Torso del Belvedere" ist eine griechische Marmorstatue aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Die Statue stellt den Torso eines jungen Mannes dar und ist ein herausragendes Beispiel für die klassische griechische Kunst, insbesondere für die Darstellung von perfekter Körperlichkeit und Harmonie.

Der griechische Dichter Homer, der in seiner epischen Dichtung "Ilias" die Geschichte des Trojanischen Krieges erzählt .

Der griechische Gott des Lichts, der Musik, der Kunst, der Prophezeiung und des Bogenschießens.

Johann Joachim Winckelmann, ein deutscher Kunsthistoriker, der im 18. Jahrhundert lebte und die antike Kunst erforschte.

Ein Idealzustand der Kunst, der als "höchster Punkt" der ästhetischen Entwicklung angesehen wird.

Die Kunst des Altertums, die als "goldener Zeitalter" der europäischen Kunst betrachtet wird.

Die Verkörperung des Schönen

Die „Geschichte der Kunst des Altertums" ist ein werk des deutschen Kunsthistorikers Johann Joachim Winckelmann, in dem er die Entwicklung der Kunst vom Altertum bis zur Renaissance beschreibt.

Cornelia war eine römische Matrone, die bekannt für ihre Erziehung ihrer Söhne Tiberius und Gaius Gracchus ist. Sie wurde als Beispiel für tugendhafte Mutterschaft verehrt.

Das Zitat "Haec ornamenta mea" bedeutet "Dies sind meine Schmuckstücke" und verweist auf Cornelias Söhne, die sie als ihr wichtigstes Gut sah.

Der Titel "Pliny der Jüngere und seine Mutter in Misenum" bezieht sich auf ein historisches Ereignis: den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. Pliny der Jüngere schilderte den Ausbruch in Briefen.

Der Schwur der Horatier ist ein Gemälde von Jacques-Louis David, das die Geschichte der drei Horatier-Brüder zeigt, welche die drei Curiatii-Brüder in einem Kampf besiegten, um Rom zu verteidigen.

Der Klassizismus ist eine Kunstrichtung, die sich an der Kunst der Antike, insbesondere Griechenland und Rom, orientierte. Die Werke zeichnen sich durch einstrenge Formensprache, Harmonie und Klarheit aus.

Winckelmann war ein deutscher Kunsthistoriker und Begründer der klassischen Archäologie. Er prägte den Begriff "edle Einfalt und stille Grösse" und beeinflusste die Entwicklung des Klassizismus.

Mengs war ein italienischer Maler, der das Ideal der Schönheit der Antike in seinem Werk "Der Parnass" umsetzte. Im Zentrum steht Apollo, der Gott der Künste.