Kritischer Realismus (Teil 1)

Die Annahme, dass soziale Phänomene nicht nur durch beobachtbare Faktoren erklärt werden können, sondern auch durch zugrundeliegende Strukturen und Mechanismen.

Die Annahme, dass die soziale Welt auf der natürlichen Welt basiert, aber nicht auf sie reduziert werden kann.

Die Annahme, dass gesellschaftliche Phänomene nicht nur durch materielle Bedingungen erklärt werden können, sondern auch durch kulturelle und soziale Faktoren.

Ein Phänomen, wie eine Krise, Epidemie oder Fabrik, kann nur verstanden werden, indem man die Mechanismen und Potenziale der Akteure und Strukturen sowie ihre Aktualisierungsbedingungen und -formen untersucht.

Die Frage, wie empirische Regelmäßigkeiten und Ereignisse entstanden sind.

Ein Verfahren, um die Ursachen von Ereignissen zu verstehen, indem man von den beobachteten Folgen ausgeht und die Mechanismen zurückverfolgt, die sie verursacht haben.

Muster, Beziehungen und Regeln, die in einer Gesellschaft existieren und das Handeln von Individuen und Gruppen prägen.

Spezifische Beziehungen und Muster zwischen Individuen und Gruppen, wie z.B. Rollen, Normen oder Machtverhältnisse. Sie sind kontextgebunden und dynamisch.

Größere Systeme wie das Wirtschaftssystem oder politische Institutionen. Sie wirken langfristig stabil und setzen den Rahmen für soziale Strukturen.

Die Wirksamkeit von sozialen Strukturen ergibt sich aus den Praktiken der Menschen.

Soziale Positionen beeinflussen die möglichen Praktiken von Individuen und Gruppen. Diese Praktiken können wiederum Strukturen verändern.

Prozesse und menschliche Handlungen sind entscheidend für die Entstehung, Reproduktion und Veränderung von Strukturen.

Strukturen existieren unabhängig von Individuen, aber sie werden erst durch deren Handlungen und Interaktionen in der Praxis aktiv und wirksam.

Strukturen und Handlungen sind im Zeitverlauf miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Zeitliche und soziale Gegebenheiten prägen und werden von Aktionen beeinflusst.

Die Analyse von Strukturen und Handlungen muss die Zeit als wichtigen Faktor berücksichtigen, da Veränderungen und Interaktionen über die Zeit hinweg stattfinden.

Dieser Zyklus beschreibt die ständige Interaktion zwischen Strukturen und Handlungen in drei Phasen: Strukturelle Bedingung, Diskurs-Gestaltung und Soziale Interaktion.

Strukturen wie soziale Normen, Machtverhältnisse und Ressourcen beeinflussen Handlungen. Strukturen bieten Chancen und Grenzen.

Die gemeinsame Gestaltung von Deutungen und Vorstellungen durch Gesellschaft und Individuen beeinflusst das Handeln.

Individuen interagieren mit Strukturen, beeinflussen diese und werden durch sie beeinflusst. Interaktionen formen die Strukturen weiter.

Individuen sind nicht vollständig frei oder determiniert.

Die Fähigkeit, unabhängig zu handeln und eigene Ziele zu verfolgen.

Ein Teil des Individuums, der durch soziale Rollen und Normen geprägt ist.

Die konkrete Handlung eines Individuums in einem bestimmten Kontext.

Ein wissenschaftlicher Ansatz, der die Existenz einer objektiven Realität unabhängig von unserer Wahrnehmung betont und darauf abzielt, die zugrunde liegenden Mechanismen und Strukturen zu verstehen, die beobachtbare Phänomene hervorbringen.

Die Annahme, dass es verschiedene Ebenen der Realität gibt, die in einem komplexen Verhältnis zueinander stehen. Diese Ebenen werden als "Strata" bezeichnet, wobei die tiefste Schicht die Strukturen und Mechanismen umfasst, die die oberflächliche Ebene der beobachtbaren Ereignisse prägen.

Kritischer Realismus betont die Bedeutung der Analyse von Strukturen und Mechanismen, um Phänomene zu erklären. Diese Strukturen und Mechanismen können sowohl soziale als auch physische Aspekte umfassen.

Kritischer Realismus betont die Bedeutung der Analyse von Strukturen und Mechanismen auf verschiedene Ebenen der Realität. Diese Strukturen und Mechanismen können sowohl soziale als auch physische Aspekte umfassen. Die Unterscheidung zwischen "Aktuellem" und "Realem" ermöglicht die Analyse von Phänomenen im Kontext ihrer zugrunde liegenden Ursachen.

Kritischer Realismus argumentiert, dass das Verstehen der zugrunde liegenden Strukturen und Mechanismen zur Erklärung aktueller Phänomene entscheidend ist. Mit anderen Worten, Phänomene können nicht nur durch die Analyse der aktuellen Daten erklärt werden.

Kritischer Realismus zielt darauf ab, das Verständnis von sozialen und politischen Phänomenen zu verbessern, um eine gerechtere und emanzipatorische Gesellschaft zu fördern.

Kritischer Realismus kritisiert traditionelle wissenschaftliche Ansätze, die sich nur auf beobachtbare Phänomene konzentrieren. Er strebt danach, die zugrunde liegenden Strukturen und Mechanismen aufzudecken, die diese Phänomene hervorbringen.

Kritischer Realismus betont die Bedeutung der Untersuchung der zugrunde liegenden Ursachen für Phänomene, um eine bessere und gerechtere Welt zu schaffen.

Kritik, die sich auf die Machtverhältnisse und Ungleichheiten in der Gesellschaft fokussiert.

Die Anwendung kritischer Theorie auf soziale und politische Prozesse, um Emanzipation und soziale Gerechtigkeit zu fördern.