🎧 New: AI-Generated Podcasts Turn your study notes into engaging audio conversations. Learn more

Klinische Psychologie: Geschichte und Entwicklung
42 Questions
1 Views

Klinische Psychologie: Geschichte und Entwicklung

Created by
@MercifulBiedermeier

Podcast Beta

Play an AI-generated podcast conversation about this lesson

Questions and Answers

Wer gilt als der Begründer der Psychotherapie?

Mesmer (1734-1815)

Wer legte den Fokus auf die somatische Psychologie?

Charcot (1825-1893)

Die Psychoanalyse von Freud konzentrierte sich auf das Bewusste.

False

Wer entwickelte das Konzept der operanten Konditionierung?

<p>Skinner</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet ______? ______ ist der Anteil der Personen in einer definierten Bevölkerung, die das zu interessierende Symptommuster aufweisen.

<p>Prävalenz</p> Signup and view all the answers

Was sind einige der Grundsätzlichen Veränderungen ab 2013? (Wähle alle zutreffenden Optionen aus)

<p>Kategoriale und dimensionale Einschätzung</p> Signup and view all the answers

Was ist eine neue Diagnose gemäß den Änderungen auf Störungsebene?

<p>Binge Eating</p> Signup and view all the answers

Das AMDP-System wurde 1965 gegründet.

<p>True</p> Signup and view all the answers

Kernsymptome unipolarer Depressionen sind eine anhaltend gedrückte Stimmung, Anhedonie und Antriebslosigkeit bzw. leichte ________.

<p>Ermüdbarkeit</p> Signup and view all the answers

Was sind die drei Hauptkriterien für eine schwere depressive Episode nach den Diagnosekriterien? (F32)

<p>Alle 3 Hauptkriterien</p> Signup and view all the answers

Welche sind Komorbiditäten, die häufig mit Depressionen auftreten? (Wähle alle zutreffenden Optionen)

<p>Angststörungen</p> Signup and view all the answers

Die Lichttherapie wird vor allem bei saisonal auftretenden Depressionen eingesetzt. (wahr/falsch)

<p>False</p> Signup and view all the answers

Die _-Theorie von Grawe besagt, dass je höher die Diskrepanz zu Grundbedürfnis und Verhalten ist, desto höher das Risiko für eine Depression.

<p>Inkongruenz</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie den Therapieansätzen der Depression die entsprechenden Beschreibungen zu:

<p>Biologische Ansätze = Psychopharmaka Therapie Cognitive Depressionstherapie nach Beck = negative Automatische Gedanken kritisch hinterfragen Verhaltenstherapeutische Depressionsbehandlung nach Lewinson = Stärkung von positiven Erfahrungen</p> Signup and view all the answers

Was ist die Lebenszeitprävalenz von Suizidalität bei Männern?

<p>1.5%</p> Signup and view all the answers

Welcher Faktor ist kein Risikofaktor für Suizidalität?

<p>Regelmäßiger Sport</p> Signup and view all the answers

Suizidalität beschreibt den psychischen Zustand, gezielt den eigenen Tod herbeiführen zu wollen.

<p>True</p> Signup and view all the answers

Die spezifische Phobie beschreibt eine dauerhafte, extreme und kulturell unangepasste Angst vor bestimmten __________ oder Situationen.

<p>Objekten</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Erklärungsansätze für die Entstehung von Angststörungen den entsprechenden Modellen zu:

<p>Klassische Konditionierung = Three-Pathway-Modell Neurobiologische Erklärungsansätze = Vulnerabilitäts-Stress-Modell Ungünstige kognitive Informationsverarbeitungsprozesse = Genetische Prädisposition</p> Signup and view all the answers

Was sind Phantomschmerzen?

<p>Schmerzsignale, die nach einer Amputation auftreten, da das Körperteil im Hirn noch abgespeichert ist</p> Signup and view all the answers

Was sind Beispiele für Verhaltensmerkmale der Somatisierung? (Wählen Sie alle zutreffenden Optionen aus)

<p>Vermeidung körperlicher Belastung</p> Signup and view all the answers

Dissoziative Störungen haben keine körperlichen Ursachen. (True/False)

<p>True</p> Signup and view all the answers

Was ermöglicht eine Körperreise? Verdeutlichung der Verstärkung körperlicher Empfindungen durch ________.

<p>Wahrnehmungslenkung</p> Signup and view all the answers

Was sind die möglichen Risikofaktoren für die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?

<p>Weibliches Geschlecht, Niedriger Bildungsstand, Früher Beginn der Traumatisierung, Schwere des Traumas, Fehlen von sozialer Unterstützung, Eigene oder familiäre psychiatrische Vorgeschichte, Ungünstige kognitive Bewertungstendenzen, Vermeidungstendenz</p> Signup and view all the answers

Welche Behandlungsansätze können bei Zwangsstörungen angewendet werden? (Mehrere Antworten möglich)

<p>Medikamentöse Therapie mit Antidepressiva</p> Signup and view all the answers

Die Generalisierte Angststörung bezieht sich hauptsächlich auf spezifische Inhalte.

<p>False</p> Signup and view all the answers

Die PTBS entsteht als ungünstige emotionale Verarbeitung eines traumatischen Ereignisses innerhalb von mindestens ___ Monaten.

<p>6</p> Signup and view all the answers

Was sind die allgemeinen Merkmale von somatoformen Störungen?

<p>Körperliche Symptome, die zu starker Beeinträchtigung führen und mindestens ein halbes Jahr anhalten</p> Signup and view all the answers

Was sind die Diagnosekriterien der Somatisierungsstörung?

<p>Multiple körperliche Beschwerden über mindestens zwei Jahre, mit mindestens 6 körperlichen Symptomen aus zwei Organgruppen.</p> Signup and view all the answers

Eine Hypochondrische Störung ist gekennzeichnet durch eine beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an leicht heilbaren Krankheiten zu leiden.

<p>False</p> Signup and view all the answers

Die körperdysmorphe Störung beinhaltet eine starke Beschäftigung mit einem nicht oder nur leicht vorhandenen _____ im körperlichen Aussehen.

<p>Makel</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie den folgenden Risikofaktoren für somatoforme Störungen deren Beschreibung zu:

<p>Traumatisierung in Kindheit = Erklärungsmodelle - Risikofaktoren Familienangehörige mit chronischer Krankheit = Risikofaktoren Weibliches Geschlecht = Risikofaktoren Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren: Biologische, kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Risikofaktoren = Erklärungsmodelle - Risikofaktoren</p> Signup and view all the answers

Was sind Allgemeingültige hilfreiche Interventionen im Umgang mit Sucht?

<p>Prävention, Frühintervention, Motivation für Verhaltensänderung, Vermittlung funktionaler Strategien</p> Signup and view all the answers

Was umfasst die Behandlung der körperlichen Komponente bei Sucht?

<p>Entgiftung und Abstinenzstärkung</p> Signup and view all the answers

Was sind häufige Herausforderungen bei der Behandlung von Essstörungen?

<p>Motivationale Probleme zur Gewichtszunahme, Ambivalenz gegenüber Gewichtsveränderungen oder Essgewohnheiten</p> Signup and view all the answers

Rückfallraten bei Behandlungseinrichtungen liegen immer unter 50%.

<p>False</p> Signup and view all the answers

Die Behandlungsansätze der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) beinhalten unter anderem den Aufbau eines gesunden Essverhaltens und die ____________ von Fähigkeiten und Bewältigungsstrategien.

<p>Erarbeitung</p> Signup and view all the answers

Die Diagnosekriterien von ADHS nach ICD-10 setzen voraus, dass die Symptome vor dem 1 Lebensjahr beginnen.

<p>7</p> Signup and view all the answers

Was sind Risikofaktoren für die Entstehung von Essstörungen? (Wähle die richtigen Antworten)

<p>Genetische Faktoren</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Komorbiditäten von ADHS den passenden Störungen zu:

<p>Depression/Manie = Persönlichkeitsstörungen Störungen des Sozialverhaltens = Schlafstörungen Substanzmissbrauch = Delinquenz</p> Signup and view all the answers

Das Teufelskreismodell wird sowohl für Anorexie als auch Bulimie verwendet.

<p>True</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Behandlungsansätze den richtigen Beschreibungen zu:

<p>KVT = Aufbau eines gesunden Essverhaltens und Psychoedukation IPT = Interpersonale Psychotherapie DBT = Verbesserung im Umgang mit negativen Emotionen</p> Signup and view all the answers

Study Notes

Geschichte der Klinischen Psychologie

  • Messmer (1734-1815): Begründete die Psychotherapie
  • Charcot (1825-1893): Fokus auf somatische Psychologie
  • Breuer (1842-1925): Fokus auf Katharsis, Heilung von Symptomen durch Wiedererleben
  • Freud (1856-1939): Psychoanalyse, Fokus auf das Unbewusste
  • Wundt (1832-1920): Begründer der eigenständigen Disziplin Psychologie
  • Witmer (1867-1965): Begründer der Kulturpsychologie
  • Kraepelin (1856-1926): Erstellte ein Klassifikationssystem und assistierte Wundt
  • Pawlow (1849-1936): Lerntheorie, Gegner von Freud
  • Skinner (1904-1990): Operante Konditionierung, positive/negative Verstärkung
  • Rogers (1942): Patienten-zentrierte Therapie, Empathie, Echtheit, positive Wertschätzung
  • Bandura (1925): Modelllernen
  • Kanfer (1925): Kognitive Verhaltenstherapie
  • Seligman (1942): Kognitive Verhaltenstherapie, Depression und erlernte Hilflosigkeit
  • Moreno (1932): Gruppentherapie
  • Yalom (1970): Videogruppentherapie
  • Young (1950): Weiterentwicklung kognitive Verhaltenstherapie
  • Linehan (1943): Weiterentwicklung kognitive Verhaltenstherapie, DBT-Therapie (Borderline)
  • Hayes (1948): Weiterentwicklung kognitive Verhaltenstherapie, Kombination mit Werten und Stärkung

Definition Klinischer Psychologie

  • Klinische Psychologie: Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten befasst
  • Teilgebiete:
    • Gesundheitspsychologie
    • Verhaltensmedizin
    • Neuropsychologie
    • Epidemiologie
    • Versorgungsforschung
    • Psychotherapie (grösster Teil)

Wichtige Begrifflichkeiten

  • Prävalenz: Anteil der Personen in einer definierten Population, die das zu interessierende Symptommuster aufweisen
  • Inzidenz: Anzahl Neuerkrankungen innerhalb eines Zeitrahmens
  • Komorbidität: Gleichzeitige Diagnose mehrerer Erkrankungen innerhalb eines definierten Zeitraumes
  • Empirische Evidenz: Wenn die getroffene Aussage durch gesammelte Daten belegt wird

Psychische Störungen

  • Psychische Störungen beinhalten Besonderheiten in folgenden Bereichen:
    • Emotionen
    • Denken
    • Verhalten
    • Körperliche Empfindungen
  • Definitionen:
    • Devianz: Abweichung von der statistischen Norm
    • Leidensdruck: Ausmass an Leiden der Betroffenen
    • Beeinträchtigung: Das Ausmass an Funktionsbeeinträchtigung
    • Gefährdung: (Eigen- oder Fremdgefährdung)

Klassifikation von Psychischen Störungen

  • Klassifikation: Die Einordnung von Phänomenen, die bestimmte gemeinsame Merkmale haben, in ein nach Klassen gegliedertes System
  • Kategoriale Diagnostik: Vergabe von Diagnosen als wären es zu trennenden Zuständen
  • Dimensionale Diagnostik: Kontinuierlicher Ãœbergang zwischen "gesund" und "krank"
  • Normalitätsbegriffe:
    • Idealnorm: "Normal" als ein Zustand vordefinierter Vollkommenheit und absoluter Gesundheit
    • Statistische Norm: "Normal" ist, wer sich innerhalb der Standardabweichung um den statistischen Mittelwert befindet
    • Soziale Norm: "Normal" ist durch die Werte der Gesellschaft definiert
    • Subjektive Norm: "Normal" wird durch das Individuum selbst definiert
    • Funktionale Norm: "Normal", solange die zugetragenen Funktionen erfüllt werden können

Entwicklung von Klassifikationssystemen

  • DSM-5: Amerikanisches Klassifikationssystem für psychische Erkrankungen
  • ICD-10: Internationales Klassifikationssystem für Krankheiten und Gesundheitsprobleme
  • AMDP: Manual zur Dokumentation psychiatrischer Befunde
  • SKID I/ SKID II: Strukturierter klinischer Interview für DSM-IV
  • CIDI: Composite International Diagnostic Interview
  • DIS: Diagnostic Interview Schedule
  • DIPS: Diagnostisches Interview für psychische Störungen

Risiko- und Schutzfaktoren

  • Genetische Prädisposition
  • Prä- und perinatale Schädigungen
  • Soziodemographische Faktoren
  • Temperament/ Persönlichkeit
  • Komorbidität und vorangegangene Störungen
  • Sozioökonomischer Status
  • Elterliches Erziehungs- und Bindungsverhalten
  • Einfluss von Gleichaltrigen
  • Auslöser: Kritische Lebensereignisse, Daily Hassles, Interpersonale Verletzungen, Verluste und Konflikte, Inkongruenz
  • Aufrechterhaltende Bedingungen: Positive Rückkopplungsprozesse, Operante Faktoren### Lernziele
  • Wissen, worin sich die affektiven Erkrankungen unterscheiden
  • Das Störungsbild der depressiven und bipolaren Erkrankung kennen
  • Zwischen klinisch relevanten Depressionen und alltäglichen Stimmungsschwankungen unterscheiden können
  • Kenntnisse über Epidemiologie, Verlauf zu affektiven Störungen haben
  • Ãœberblick über Erklärungsmodelle und Therapieformen von Depressionen und Bipolaren Störungen haben
  • Wichtigste Merkmale zu Burnout kennen
  • Aktuelle Suizidalität einschätzen können
  • Sicherheit im Umgang mit suizidalen Patienten gewinnen

Affektive Störungen (F3 im ICD-10)

  • Allgemeine Merkmale von affektiven Störungen
    • Ãœber einen bestimmten Zeitraum (1 Woche) anhaltende Störung des Affektes (mit depressiven und/oder manischen Symptomen)
    • Unterschiede bzgl. des Verlaufs und des Schweregrades
  • Unipolare Depression (zum negativen Pol ausgerichtet)
    • Kernsymptome: anhaltend gedrückte oder dysphorische Stimmung, Anhedonie und Antriebslosigkeit bzw. leichte Ermüdbarkeit
    • Bandbreite depressiver Symptome umfasst eine Vielzahl affektiver, kognitiver, behavioral und somatischer Veränderungen

Diagnosekriterien einer depressiven Episode (F32)

  • Symptome mind. 2 Wochen, der Schweregrad der depressiven Störung wird nach Anzahl Hauptkriterien und Nebenkriterien definiert
    • Leichtgradig: 2 Kernsymptome, 2-3 Nebensymptome
    • Mittelgradig: 2 Kernsymptome, mind. 4 Nebensymptome
    • Schwergradig: Alle 3 Hauptkriterien, mind. 5 Nebensymptome

Epidemiologie und Verlauf

  • Prävalenzen: 11% (12-Monatsprävalenz), 17% (Lebenszeitprävalenz)
  • Geschlechterverteilung Frauen / Männer: 2:1
  • Komorbidität: Angststörungen, Substanzstörungen, Somatoforme Störungen
  • Verlauf: Unterschiede bzgl. Anzahl, Dauer und Intensität der Episoden und beschwerdefreien Zeiten

Erklärungsmodelle

  • Biologische Modelle: Genetik, Monoaminmangelhypothese, Dysregulation der HHN-Achse, Neuroplastizitätshypothese
  • Lerntheoretische Modelle: Verstärker-Verlust Modell nach Lewinson, Theorie der gelernten Hilflosigkeit nach Seligman
  • Kognitive Modelle: Attributionsfehler, kognitive Umstrukturierung
  • Motivationale Modelle: Inkongruenztheorie von Grawe

Therapieansätze

  • Biologische Ansätze: Psychopharmaka Therapie, Elektrokonvulsionstherapie, Lichttherapie
  • Verhaltenstherapeutische Depressionsbehandlung nach Lewinson: Stärkung von positiven Erfahrungen
  • Kognitive Depressionstherapie nach Beck: negative Automatische Gedanken kritisch hinterfragen und bearbeiten
  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) nach Hautzinger: Kombination von Erklärungsmodellen und Therapieansätzen

Bipolare Störungen

  • Allgemeine Merkmale: extreme Antriebs-, Aktivitäts- und Stimmungsauslenkungen episodenhaft in depressiver oder hypo-/manischer Form
  • Manische Episode: 3 Schweregrade, Symptome: gehobene Stimmung, gesteigerte Aktivität, Gesteigerte Geselligkeit, Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeit

Epidemiologie und Verlauf

  • Prävalenzen: 1% (Lebenszeitprävalenz von Bipolar I Störungen), 1.1% (Lebenszeitprävalenz von Bipolar II Störungen)
  • Geschlechterverteilung Frauen / Männer: 1:1
  • Komorbidität: Substanzstörungen, somatischen Erkrankungen, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen
  • Verlauf: Beginn im frühen Erwachsenenalter, hohe Rezidivrate trotz medikamentöser Behandlung

Burnout

  • Allgemeine Merkmale: Ãœberlastungsfolge von beruflichem Stress, keine Diagnose im Sinne der ICD-10
  • Symptome: Erschöpfungssyndrom, emotionale Erschöpfung, Depersonalisation, reduzierte Leistungsfähigkeit

Suizidalität

  • Definition: psychischer Zustand, in dem Gedanken und Verhaltensweisen darauf ausgerichtet sind, gezielt den eigenen Tod herbeizuführen oder diesen als möglichen Ausgang in Kauf zu nehmen

  • Epidemiologie: Lebenszeitprävalenz bei Männern: 1.5%, bei Frauen: 0.7%

  • Verlauf: 40% der Betroffenen unternehmen mehr als einen Suizidversuch

  • Risikofaktoren: Psychische Erkrankung, Chronische körperliche Erkrankungen, Schwierige soziale Bedingungen, Negative Lebensereignisse, Frühere Suizidversuche### Akutpsychiatrische Behandlung von Suizidalität

  • Herstellen einer tragfähigen Beziehung durch Verständnis

  • Offenes Ansprechen der Suizidalität

  • Fokus auf Stabilisierung

  • Bei fehlender Distanzierung ggü. Eigengefährdung ist ein fürsorgliche Unterbringung (FU) indiziert

  • Behandlung der zugrundeliegenden psychischen Störung

Angststörungen

  • Angst ist eine wichtige Emotion, die zu Kampf- oder Fluchtreaktionen führt
  • Angst ist adaptiv, führt jedoch oft zu ausgeprägter Vermeidung
  • Sympathikus: System, dass den Körper aktiviert und hochfährt (z.B. bei Stress oder Angst)

Phobische Störungen (F40.0)

  • Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird
  • Einhergehend mit starkem Vermeidungsverhalten
  • Angst vor der Angst (und den damit verbundenen körperlichen Reaktionen)
  • Soziale Phobie: Angst vor negativen Bewertungen

Spezifische Phobie (F40.2)

  • Dauerhafte, extreme und kulturell unangepasste Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen
  • Das angstauslösende Objekt oder die Situation kann klar benannt und eingegrenzt werden
  • Typen von spezifischen Phobien: am häufigsten treten Phobien in Situationen und am zweit häufigsten bei Tieren auf

Diagnosekriterien und Epidemiologie

  • 12-Monatsprävalenz: zwischen 4,5% und 12%
  • Lebenszeitprävalenz: 15%
  • Geschlechterverteilung: Frauen/Männer: 2:1
  • Komorbidität: Andere Angststörungen, Affektive Störungen, PTBS, Somatoforme Störungen, Zwangsstörungen

Erklärungsansätze

  • Three-Pathway-Modell und seine Erweiterungen (nach Rachman, 1977)
  • Klassische- bzw. operante Konditionierung
  • Imitations- bzw. Modelllernen
  • Instruktionslernen
  • Mangelnde Erfahrungen in der Bewältigung von potenziell Angst auslösenden Situationen

Panikstörung (F41.0)

  • Wiederholte, unerwartete, zeitlich begrenzte Angstanfälle (Panik), die von intensiven physiologischen Reaktionen und kognitiven Symptomen begleitet werden
  • Die intensive Angst lässt sich nicht auf eine spezifische Situation zurückführen oder durch besondere Umstände erklären
  • Folge: Verhaltensänderungen und anhaltenden Sorgen bzgl. der Attacken

Agoraphobie (F40.0)

  • Angst vor und/oder Vermeidung von Orten oder Situationen, von denen man nur schwer fliehen kann
  • Die Angst und Vermeidung steht mit einer deutlichen emotionalen Belastung in Verbindung und schränkt den Lebensraum zunehmend ein
  • Es wird zwischen Agoraphobie mit und ohne Panikstörung unterschieden

Generalisierte Angststörung (F41.1)

  • Ausgeprägte und anhaltende Sorgen und Ängste (Sorgenketten) oder deren körperliche Manifestation
  • Die Ängste beziehen sich nicht auf spezifischen Inhalten, stattdessen stehen ängstliche Erwartungen bei einer Vielzahl von Lebensbereichen im Vordergrund
  • Sorgen werden als übertriebe und unkontrollierbar erlebt

Posttraumatische Belastungsstörung (F43.1)

  • Mögliche Folgereaktion auf schwere Belastung, bei der es zum Gefühl der Hilflosigkeit und zu einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses kommt
  • Ungewolltes und lebendiges Wiedererleben von Aspekten des Traumas
  • Vermeidungsverhalten bei traumaassoziierten Reizen
  • Negative Gedanken und Emotionen, sowie erhöhte Erregung erlebt

Zwangsstörung (F42)

  • Repetitive Gedanken und Vorstellungen und das unwiderstehliche Bedürfnis, sich diesen wiederholenden Handlungen oder Vorstellungen hinzugeben
  • Aufdrängende, einschießende Impulse, welche als widersinnig erlebt werden
  • Wird als belastend und unkontrollierbar und zeitraubend erlebt
  • Nehmen viel Zeit in Anspruch und beeinflussen somit das Funktionieren im Alltag

Somatoforme Störungen (F45)

  • Somatoforme Störungen als Oberbegriff für Störungsgruppen von psychischer Störungen, bei denen im Vordergrund medizinisch unklare körperliche Symptome stehen
  • Die Körperbeschwerden führen zu starker Beeinträchtigung und liegen mindestens ein halbes Jahr vor
  • Kann auch vergeben werden, wenn eine organische Ursache vorliegt, diese jedoch das Ausmaß der "zu erwartenden Beschwerden" hinausgeht

Studying That Suits You

Use AI to generate personalized quizzes and flashcards to suit your learning preferences.

Quiz Team

Description

Erfahre, wie sich die klinische Psychologie entwickelt hat und was sie umfasst. Erlebe die Geschichte der klinischen Psychologie und ihre Konzepte.

Use Quizgecko on...
Browser
Browser