Quiz zu ICD 11 - Rest

ICD-11 Revision: Neuerungen in der Psychotherapie

• Grundlegende Änderungen: Die ICD-11 bringt grundlegende Änderungen in der Architektur des Klassifikationssystems. Die Kodierung psychischer Störungen wechselt von Kapitel "F" zu Kapitel 6 und verwendet Stammcodes ("/"), die mit Erweiterungscodes ("&") kombiniert werden können. Dies soll eine präzisere Erfassung der Symptomatik ermöglichen. Das Kapitel 6 wurde stärker an das DSM-5 angepasst.

• Trauma-Definition erweitert: Die Trauma-Definition wurde erweitert. Nun können auch Personen betroffen sein, die nicht unmittelbar von dem traumatisierenden Ereignis bedroht wurden. Die "Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung" (6B41) ist neu eingeführt.

• Dissoziative Identitätsstörung (DIS): Die DIS wird präziser definiert (ICD-11: 6B64) und erhält eine neue Schwesterdiagnose, die "Partielle dissoziative Identitätsstörung" (6B65).

• Akute Belastungsreaktion: Die Akute Belastungsreaktion wird in "Akute Stressreaktion" (QE84) umbenannt und in Kapitel 24 der ICD-11 einsortiert.

• Anpassungsstörung: Die Kriterien der Anpassungsstörung (6B43) wurden präzisiert. Die früheren Unterdiagnosen (F43.21) sind nicht mehr enthalten.

• Anhaltende Trauerstörung: Eine neue Störung, die "Anhaltende Trauerstörung" (6B42), wurde eingeführt, die Trauerphasen über sechs Monate beschreibt, separat von Depression und Anpassungsstörungen.

• Geschlechtsinkongruenz: Die Diagnose "Geschlechtsinkongruenz" ist nun separat in der Kategorie "Probleme/Zustände im Bereich der sexuellen Gesundheit" (17HA60/61) aufgeführt. "Störungen der Geschlechtsidentität" sind aus Kapitel 6 entfernt.

Persönlichkeitsstörungen

• Dimensionale Perspektive: Die Diagnose von Persönlichkeitsstörungen erfolgt nun ausschließlich dimensional. Eine kategoriale Einordnung ist optional. Dies bedeutet, dass verschiedene Schweregrade von Persönlichkeitsproblematiken diagnostiziert werden können.

Impulskontrollstörungen

• Spielsucht: Die Spielsucht (6C50) ist neu als eigene Störung aufgenommen. Auch die Computerspielsucht (Gaming Disorder; 6C51) und zwanghaftes Sexualverhalten (6C72) wurden hinzugefügt.

Burn-out

• Burn-out Definition: Burn-out (QD85) bleibt eine berufsbedingte Symptomatik. Die Kriterien in der ICD-11 sind jedoch genauer definiert.

Somatoforme Störungen

• Bodily Distress Disorder: Die neue Diagnose "Bodily Distress Disorder" (6C20) ersetzt die somatoforme Schmerzstörung und fokussiert auf Grad der Belastung und psychosoziale Folgen der Symptome.

Messie-Syndrom

• Zwanghaftes Horten: Zwanghaftes Horten (6B24) wird als eigenständige Störung anerkannt.

Kinder- und Jugendpsychotherapie

• Altersgruppenübergreifende Diagnosen: Diagnosen wie Trennungsangst (6B05) und selektiver Mutismus (6B06) wurden altersgruppenübergreifend definiert.