Humanistische Psychologie und Kognitive Wende

Die Theorie, dass unsere Wahrnehmung der Realität nicht eine objektive Widerspiegelung der Welt ist, sondern eine subjektive Konstruktion aus Sinnesdaten und Gedächtnisinhalten.

Die Auffassung, dass jeder Mensch durch seine individuelle Wahrnehmung und Erfahrung eine eigene (subjektive) Realität konstruiert.

Die Idee, dass die Welt um uns herum nicht unabhängig von uns existiert, sondern durch soziale Interaktionen und gemeinsame Interpretationen geschaffen wird.

Wissenschaftliche Methoden werden eingesetzt, um die Welt zu beschreiben und zu erklären.

Wissenschaft strebt danach, umfassendes und korrektes Wissen über die Welt zu gewinnen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in der Form von Aussagen über die Welt festgehalten.

Die Vorstellung, dass alle Menschen die gleiche Realität wahrnehmen, ist im radikalen Konstruktivismus falsch.

Die Wahrnehmung der Welt ist immer subjektiv und von den eigenen Erfahrungen geprägt.

Die Psychophysik untersucht den Zusammenhang zwischen physikalischen Reizen und der subjektiven Wahrnehmung dieser Reize durch den Menschen.

Gustav Fechner war ein Pionier der Psychophysik. Er glaubte, dass man psychische Vorgänge mit wissenschaftlichen Methoden messen kann, ähnlich wie in der Physik.

Das Weber-Fechner-Gesetz besagt, dass wir nicht die absolute Differenz zwischen zwei Reizen wahrnehmen, sondern das Verhältnis der Differenz zur Größe des ursprünglichen Reizes.

Stevens Gesetz beschreibt, wie wir die Intensität von Reizen empfinden. Beispielsweise nehmen wir Licht, das doppelt so hell ist, nur etwa 30% heller wahr, nicht doppelt so hell.

Wilhelm Wundt gilt als Begründer der experimentellen Psychologie.

Ebbinghaus untersuchte das Gedächtnis mit psychophysikalischen Methoden. Er führte Versuche mit sich selbst durch und erforschte, wie schnell wir Informationen vergessen und wie wir sie wieder lernen können.

Die Ersparnismethode ist eine Methode, um die Effizienz des Lernens zu messen.

Die Vergessenskurve beschreibt den Prozess, wie schnell wir Informationen vergessen. Sie zeigt, dass wir in den ersten Stunden nach dem Lernen am meisten vergessen.

Die Humanistische Psychologie fokussiert sich auf den Menschen als Individuum und seine Selbstentfaltung. Sie betrachtet die aktuelle Umweltsituation und die Bedürfnisse des Menschen nach Liebe und Akzeptanz als zentrale Faktoren für psychisches Wohlbefinden.

Humanistische Psychologie postuliert, dass psychische Störungen entstehen, wenn die freie Entfaltung eines Menschen durch Umweltfaktoren behindert wird. Die Therapie fokussiert sich auf die Stärkung des Individuums und die Förderung seines Selbstbewusstseins.

Victor Frankl konzentrierte sich in seiner Logotherapie auf den Sinn des Lebens. Er argumentierte, dass der Mensch ein Streben nach Sinn hat und dass dieser Sinn das wichtigste Motiv für Verhalten ist.

Erich Fromm entwickelte eine humanistische Psychoanalyse, die die sozialen und kulturellen Faktoren für die Entwicklung von Persönlichkeit und psychischen Störungen in den Vordergrund stellte. Er betonte die Bedeutung von Liebe, Freiheit und Produktivität für menschliches Wohlbefinden.

Milton H. Erickson entwickelte eine Form der Hypnotherapie, die sich stark auf die Suggestionen und die unbewussten Ressourcen des Menschen konzentrierte. Er sah die hypnotische Trance als einen natürlichen Zustand der Konzentration.

Die kognitive Wende in der Psychologie fokussierte die Aufmerksamkeit ab den 1960er Jahren stärker auf die mentalen Prozesse, wie die Verarbeitung und Speicherung von Informationen im Gehirn. Sie markierte einen Paradigmenwechsel in der Psychologie.

Die Computer-Metapher und die Kybernetik (Regelkreistechnik) wurden in den 1960er Jahren zur wichtigen Grundlage für die kognitive Psychologie. Sie ermöglichten es, mentale Prozesse als Informationsverarbeitungsprozesse zu begreifen.

Das Buch „Plans and the Structure of Behavior“ von Miller, Galanter & Pribram aus dem Jahr 1960 gilt als wichtiger Meilenstein in der kognitiven Psychologie. Es zeigt den Einfluss der Computer-Metapher und der Kybernetik auf die Entwicklung der kognitiven Psychologie auf.

Das Qualia-Problem befasst sich mit der subjektiven, inneren Erfahrung von mentalen Zuständen. Diese sind schwer zu erfassen, da sie sich jeder intersubjektiven Bestimmung und neurowissenschaftlichen Erklärung entziehen.

Die Psychologie beschäftigt sich mit der Frage, ob sie als Geistes- oder Naturwissenschaft betrachtet werden soll. Ein Schwerpunkt liegt auf der Diskussion um "Verstehen" und "Erklären" von menschlichem Verhalten. Die Hermeneutik betont das Verstehen von Sinn und Bedeutung, während die Empirie auf beobachtbaren Fakten basiert.

Das Induktionsproblem beschreibt die Schwierigkeit, von einzelnen Beobachtungen auf allgemeine Schlussfolgerungen zu schließen. Es stellt die Frage, wie wir überhaupt zu Wissen gelangen können, wenn unsere Erfahrungen immer begrenzt sind.

Die Replikationskrise bezieht sich auf die Schwierigkeit, Ergebnisse psychologischer Studien zu reproduzieren. Dies kann an mangelnden Standardisierung, Publikationsbias oder mangelnder methodischer Sorgfalt liegen.

Die Psychologie ist einem "Theorie-Praxis-Problem" ausgesetzt, da es oftmals schwierig ist, wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis anzuwenden. Es gibt eine große Kluft zwischen theoretischen Modellen und praktischen Anwendungen.

Der symbolische Interaktionismus ist eine sozialwissenschaftliche Theorie, die besagt, dass menschliches Handeln auf der Interpretation von Symbolen und der Bedeutung von Dingen basiert, die durch soziale Interaktion geschaffen werden.

Herbert Blumer und Herbert Mead entwickelten die Grundprinzipien des symbolischen Interaktionismus.

Im Kern des symbolischen Interaktionismus steht die Vorstellung, dass Menschen auf der Basis der Bedeutung handeln, die Dinge für sie haben.

Die Bedeutung, die wir Dingen zuschreiben, entsteht durch unsere sozialen Interaktionen mit anderen.

Bedeutung ist nicht statisch, sondern wird im Laufe der Zeit und im Kontext verschiedener Situationen geformt.

Die Leib-Seele-Debatte fragt nach dem Verhältnis zwischen dem physischen Körper (Leib) und dem geistigen Bewusstsein (Seele).

Die Frage, ob die Entwicklung eines Menschen eher durch seine genetischen Anlagen (Anlage) oder durch seine Umwelt prägend ist.

Die Debatte zwischen der Neurowissenschaft und der Psychologie befasst sich mit den unterschiedlichen Betrachtungsweisen des menschlichen Geistes und Verhaltens.

Theorie ist eine Sammlung von Aussagen, die etwas über die Welt beschreiben und erklären. Sie beinhalten beobachtbare und nicht beobachtbare Sachverhalte. Man kann Theorien nicht (vollständig) überprüfen, da sie unsere „Sehhilfen“ zum Verstehen der Welt sind.

Das Zwei-Prozess-Modell von Brandtstädter erklärt, wie Menschen mit dem Altern und Veränderungen umgehen. Es unterscheidet zwischen Assimilation und Akkomodation.

Eine gute Theorie muss Vorhersagen liefern, die empirisch prüfbar sind (Falsifizierbarkeit). Sie sollte die Komplexität des Verhaltens reduzieren (Beschreibung) und helfen, das Verhalten zu verstehen und zu erklären (Erklärung). Sie sollte zudem vollständig sein und möglichst alle Aspekte des Verhaltens erklären.

Hypothesen sind konkrete, prüfbare Aussagen, die aus einer Theorie abgeleitet werden. Aus Hypothesen lassen sich Vorhersagen über empirische Ergebnisse ableiten.

Die Operationalisierung definiert den Zusammenhang zwischen einem theoretischen Konzept und einer messbaren Variable. Sie hilft, theoretische Konzepte in messbare Größen umzuwandeln.

Eine empirische Untersuchung ist ein wissenschaftliches Verfahren, bei dem Daten gesammelt und analysiert werden, um eine Hypothese zu überprüfen. Es gibt verschiedene Methoden, wie z.B. Experimente, Befragungen oder Beobachtungen.

Ein Experiment ist eine kontrollierte Untersuchung, bei der der Einfluss einer unabhängigen Variablen auf eine abhängige Variable untersucht wird. Die unabhängige Variable wird manipuliert, um zu sehen, welche Auswirkungen sie auf die abhängige Variable hat.

Eine Korrelation beschreibt den Zusammenhang zwischen zwei Variablen, aber nicht die Ursache-Wirkungsbeziehung. Man kann nur sagen, ob zwei Variablen zusammenhängen, nicht aber, ob die eine Variable die andere beeinflusst.