Hörsturz und Ohrenerkrankungen

Die Ohrmuschel ist der sichtbare Teil des Ohres und dient vor allem dem Richtungshören. Sie besteht aus Knorpel und Haut und wird unterteilt in Tragus, Antitragus, Helix, Anthelix und Cavum conchae.

Der Gehörgang ist ein etwa 3,5 cm langer Kanal, der vom Ohrmuscheleingang zum Trommelfell führt. Die Haut des Gehörgangs ist mit Ceruminaldrüsen ausgestattet, die Ohrenschmalz produzieren. Durch eine spezielle Biegung des Gehörgangs wird das Trommelfell geschützt.

Das Trommelfell ist eine dünne, elastische Membran, die Schallwellen in mechanische Schwingungen umwandelt. Die Schwingungen werden dann über die Gehörknöchelchen an das Innenohr weitergeleitet.

Die Gehörknöchelchenkette besteht aus Hammer, Amboss und Steigbügel und dient der Schallübertragung vom Trommelfell zum Innenohr. Die drei Knöchelchen verstärken die Schallschwingungen und übertragen sie auf das ovale Fenster des Innenohrs.

Die Mittelohrmuskeln (M. stapedius und M. tensor tympani) schützen das Innenohr vor zu lauten Geräuschen. Sie kontrahieren bei Lärm und reduzieren die Schallübertragung auf das Innenohr.

Das Mastoid ist ein luftgefüllter Knochen im Schläfenbein, der zum Mittelohr gehört. Er dient der Schallübertragung und erhält die Luft im Mittelohr.

Die Tuba auditiva, auch Eustachische Röhre genannt, verbindet das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum. Sie gleicht den Druck im Mittelohr an den Umgebungsdruck an.

Die Anamnese ist der erste Schritt in der Untersuchung des Ohrs. Der Arzt stellt Fragen zur Krankengeschichte des Patienten, zum Beispiel zu Beginn, Dauer, Auslösern der Beschwerden, zu Schmerzen, Rötungen, Schwellungen sowie zu Symptomen wie Hörverlust, Ohrgeräuschen, Schwindel, Ohrenschmalzfluss, Übelkeit und Erbrechen.

Die Ohrinspektion ist eine visuelle Untersuchung des Ohres mit einem Trichter und einem Mikroskop. Der Arzt kann eine grobe Hörprüfung mit Zahlen durchführen, eine Stimmgabel verwenden und die Frenzelbrille einsetzen, um das Gleichgewicht zu testen.

Ein Tonaudiogramm misst die Hörfähigkeit, indem es verschiedene Töne in unterschiedlichen Lautstärken abspielt. Die Impedanz misst den Druck im Mittelohr.

Objektive Hörtests, wie DPOAEs, TPOAEs, BERA und AABR, messen die Aktivität der Hörzellen. Diese Tests geben Aufschluss über die Funktion des Innenohrs.

Gleichgewichtstests überprüfen die Funktion des Gleichgewichtsorgans im Innenohr. Dieses Organ sorgt für unser Gleichgewicht und unsere räumliche Orientierung.

Die Bildgebung des Ohrs beinhaltet CT (Computertomografie) und MRT (Magnetresonanztomografie). Die CT-Aufnahme ermöglicht den Blick ins Felsenbein, während die MRT-Aufnahme die Weichteile im Ohr sichtbar macht.

Laboruntersuchungen können durchgeführt werden, um Infektionen oder andere Ursachen der Ohrensymptome zu identifizieren.

Cerumen obturans ist die Verstopfung des Gehörgangs durch Ohrenschmalz.

Eine chronische Entzündung der Schleimhaut im Mittelohr, die zu einer dauerhaften Perforation des Trommelfells führt. Häufig ist die Ursache eine chronische Mittelohrentzündung.

Eine Verletzung des Trommelfells, meist durch einen Schlag oder eine Explosion.

Eine Entzündung des Mastoids, einem Knochen im Schläfenbein, der mit dem Mittelohr verbunden ist. Die Entzündung wird meist von einer Mittelohrentzündung verursacht.

Eine Lähmung des Gesichtsnervs, die zu einer Muskellähmung im Gesicht führen kann. Die Ursache kann eine Mittelohrentzündung oder eine Verletzung des Gesichtsnervs sein.

Eine Ansammlung von Eiter im Gehirn, die oft durch eine ausgedehnte Mittelohrentzündung entsteht.

Eine Erkrankung, die zu einer Schleimhauteiterung im Mittelohr führt und die Mittelohrhöhle verändert.

Eine Operation, bei der das Trommelfell durch körpereigenes Gewebe oder Knorpel aus der Ohrmuschel geschlossen wird.

Eine Erkrankung, bei der die Gehörknöchelchen im Mittelohr durch eine Entzündung oder Verletzung beschädigt werden.

Eine Entzündung des Mittelohres, die meist im Zusammenhang mit einer Infektion auftritt. Die Entzündung kann viral oder bakteriell verursacht sein und wird oft durch eine fortgeleitete Entzündung über die Eustachische Röhre ausgelöst.

Eine Erkrankung, die durch eine Schleimhautschwellung in der Eustachischen Röhre verursacht wird. Die Röhre verbindet das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum und ist für die Druckregulierung im Mittelohr verantwortlich.

Eine Entzündung des Innenohres, die durch das Eindringen von Krankheitserregern oder durch toxische Substanzen ausgelöst werden kann.

Eine schwere Komplikation der akuten Otitis Media, bei der sich eine Gehirnabszess bildet. Die Entzündung breitet sich vom Mittelohr über das Gehirn aus.

Eine Entzündung der Hirnhäute, die durch Bakterien ausgelöst werden kann und eine lebensbedrohliche Erkrankung darstellt.

Eine Lähmung des Gesichtsnervs (Nervus facialis), die durch eine Entzündung im Mittelohr oder in der Umgebung des Gesichtsnervs ausgelöst werden kann.

Ein Syndrom, das durch eine Lähmung des Abducensnervs (Nervus abducens) und des Trigeminusnervs (Nervus trigeminus) gekennzeichnet ist. Es kann durch eine Entzündung in der Nähe der Schädelbasis ausgelöst werden.

Ein gutartiger Tumor, der langsam wächst und vom Nervus vestibularis ausgeht. Meistens befindet er sich im oder hinter dem inneren Gehörgang.

Symptome des Innenohrs wie Hörverlust, Tinnitus und Schwindel. Diese Symptome können durch verschiedene Faktoren wie Infektionen, Trauma oder Tumoren verursacht werden.

Ein Test, der die Aktivität der Hörzellen im Innenohr misst. Er hilft, die Funktion des Innenohrs zu beurteilen.

Eine Behandlungsmethode für Akustikusneurinome, die die Tumoreinzelzellwachstum verlangsamt.

Die chirurgische Entfernung eines Akustikusneurinoms.

Otosklerose ist eine Erkrankung, die zu knöchernem Umbau im Innenohr, speziell der Cochlea und der Steigbügelfussplatte führt. Dadurch fixiert sich der Steigbügel, was zu Hörverlust führt.

Die wichtigsten Ursachen für Otosklerose sind genetische Veranlagung, hormonelle Einflüsse, insbesondere bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren, Maserninfektionen, angeborene Missbildungen sowie erworbene Veränderungen wie Cholesteatome.

Otosklerose äußert sich in einer Schallleitungsschwerhörigkeit, die bedeutet, dass die Schallübertragung zum Innenohr gestört ist.

Bei Otosklerose ist der Stapediusreflex, der bei Schallreflexen im Mittelohr auftritt, nicht mehr messbar.

Die Therapie der Otosklerose besteht in einer Stapesplastik, bei der der Steigbügel durch einen künstlichen Ersatz ersetzt wird.

Eine Komplikation der Otosklerose kann eine vollständige Ertaubung sein, wenn die Operation nicht erfolgreich ist oder die Erkrankung fortschreitet.

Ein toxischer Innenohrschaden entsteht durch Einwirkung von Giften auf das Innenohr. Dies kann während einer Mittelohrentzündung, durch bestimmte Medikamente wie Aminoglykosid-Antibiotika oder Chemotherapeutika geschehen.

Die Symptome eines toxischen Innenohrschadens sind Hörminderung, Tinnitus und Schwindel.