Grundlagen der Medienpsychologie

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Questions and Answers

Welche Aussage beschreibt am besten den Fokus der Medienpsychologie?

  • Die Entwicklung neuer Medientechnologien basierend auf psychologischen Erkenntnissen.
  • Die Untersuchung der Auswirkungen von Mediennutzung auf Individuen und die Gesellschaft. (correct)
  • Die Anwendung psychologischer Prinzipien auf die Gestaltung von Medieninhalten.
  • Die Analyse der Produktionsprozesse in Medienunternehmen.

Medienpsychologie ist ein Gebiet, das sich ausschließlich mit den positiven Auswirkungen der Mediennutzung beschäftigt.

False (B)

Nennen Sie zwei psychologische Bereiche, aus denen sich die Medienpsychologie entwickelt hat.

Allgemeine Psychologie und Sozialpsychologie

Die Medienpsychologie gliedert sich in zwei Bereiche: die kognitive Psychologie und die ______.

<p>Mediennutzung</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Themenschwerpunkte der Medienpsychologie ihren Beschreibungen zu.

<p>Medienselektion = Die Auswahl der Medien, die von verschiedenen Variablen geprägt ist. Medienrezeption = Die Prozesse, die während der Nutzung von Medien vollzogen werden. Medienwirkung = Die Auswirkungen der Mediennutzung, die nach der Rezeption auftreten. Medienkompetenz = Die Fähigkeit, Medien kritisch, selbstbestimmt und verantwortlich zu nutzen.</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Medien wird NICHT als klassisches Medium betrachtet?

<p>Internet (A)</p> Signup and view all the answers

Massenkommunikation ermöglicht einen direkten Rollentausch zwischen Kommunikator und Rezipient.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie eine Entwicklung, die die Evolution der Medien wesentlich vorangetrieben hat?

<p>Buchdruck</p> Signup and view all the answers

Die Nutzung der ______ ermöglichte Fernkommunikation und leitete eine neue Phase der Medienentwicklung ein.

<p>Elektrizität</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Phasen der Medienpsychologie zu.

<p>Anfänge der Medienpsychologie = Analyse der Bedeutung des Stummfilms für die Gesellschaft. Neue Fragestellungen (1950–1985) = Forschung zu Medienkompetenz, Kinder, Gewalt und Medien. Die Entwicklung bis heute = Entwicklung von Computer, Internet und Mobilkommunikation.</p> Signup and view all the answers

Welche Methode wird NICHT als klassische Vorgehensweise in der Medienpsychologie genannt?

<p>Anekdotische Evidenz (A)</p> Signup and view all the answers

Experimente in der Medienpsychologie dienen hauptsächlich dazu, subjektive Meinungen zu erfassen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie ein Hilfsmittel, dessen Einsatz geeignet ist, in Fällen zur Validität bei Daten zu gelangen, wenn Probanden nicht in der Lage sind, ihre Gefühle und Gedanken zu artikulieren.

<p>Psychophysiologische Methoden</p> Signup and view all the answers

In Bezug auf die Forschung über die Auswirkungen der Medien, ist die ______ das kontinuierliche Verbalisieren der Gedanken einer Testperson.

<p>Think-Aloud Technik</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Institutionen für die Medienpsychologie den Beschreibungen zu.

<p>Media Perspektiven = Fachzeitschrift, die im monatlichen Rhythmus Artikel zum Medienmarkt und zum Mediennutzungsverhalten publiziert ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation = Seit über 50 Jahren laufende Studie, die mittlerweile unter den Dachmarkentitel „Studienreihe Medien und ihr Publikum“ gestellt ist. Medienpädagogische Forschungsverband SüdWest = Seit 1998 regelmäßig Studien zum Mediennutzungsverhalten von Kindern, Jugendlichen und Familien.</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel der kognitiven Psychologie in Bezug auf die menschliche Wahrnehmung?

<p>Die Analyse der menschlichen Informationsverarbeitung und Erkenntnisfunktion. (C)</p> Signup and view all the answers

Menschen nehmen die Welt immer vollständig und objektiv wahr.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Phänomen der 'Inattentional Blindness'?

<p>Blindheit bei Unaufmerksamkeit</p> Signup and view all the answers

Das Auge wandelt Lichtreize in ______ um, die dann zum Gehirn gelangen.

<p>neuronale Signale</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Teile des Auges ihren Funktionen zu.

<p>Netzhaut = Wandelt Lichtreize in neuronale Signale um. Fovea centralis = Ermöglicht besonders scharfes Sehen. Zapfen = Sind farbempfindlich. Stäbchen = Sind auf Hell-Dunkel-Kontraste spezialisiert.</p> Signup and view all the answers

Welcher Pfad der Verarbeitung von Stimuli im Gehirn ist für die bewusste Erkennung der Welt zuständig?

<p>Ventraler Pfad (C)</p> Signup and view all the answers

Die Theorie der komponentialen Erkennung besagt, dass wir Objekte direkt als Ganzes erkennen, ohne sie in Komponenten zu zerlegen.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird das Konzept genannt, bei dem das ganze Bild anstatt der einzelnen Buchstaben in den Wörten erkannt wird?

<p>Ganzheitliche Wahrnehmung</p> Signup and view all the answers

Die Unfähigkeit, bekannte Gesichter zu erkennen, wird als ______ bezeichnet.

<p>Prosopagnosie</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Gesetze der Gestaltwahrnehmung ihren Beschreibungen zu.

<p>Figur und Grund = Bilder teilen wir bei der Wahrnehmung in Figur und Hintergrund ein Ähnlichkeit = Einander ähnliche Figuren werden als zusammenhängend empfunden Geschlossenheit = Figuren sehen wir lieber als Ganzes. Nähe = Was nah beieinanderliegt, wird als zusammengehörig empfunden.</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf den Hörsinn zu?

<p>Er ist immer auf Empfang, auch wenn die Augen geschlossen sind. (A)</p> Signup and view all the answers

Beim Erkennen gesprochener Sprache hören wir immer deutliche Pausen zwischen den Wörtern.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Phonem?

<p>Kleinste Einheit des Lautsystems der Sprache</p> Signup and view all the answers

Beim Erkennen gesprochener Sprache steuert der _____ die Wahrnehmung und hilft, Objekte zu erkennen

<p>Kontext</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Prozesse der Aufmerksamkeitsausrichtung ihren Eigenschaften zu.

<p>Planen/Kontrollieren = Benötigt zur Vorbereitung und Ausführung einer kontrollierten Handlung Überwachen = Dient der steten Überwachung der Umwelt. Selegieren = Benötigt nur einen Bruchteil der Informationen für ein aktuelles Handlungsziel.</p> Signup and view all the answers

Welche Gehirnregion ist der jüngste Teil des Gehirns und für komplexe kognitive Funktionen verantwortlich?

<p>Neokortex (C)</p> Signup and view all the answers

Wissen wird immer detailgetreu im Gedächtnis abgespeichert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie werden allgemeine Kategorien bzw Konzepte der Merkmale der jeweiligen Erfahrungsklasse im Gedächtnis hervorgebracht?

<p>Konzeptuelles Wissen</p> Signup and view all the answers

Ein semantisches Netzwerk könnte auch als internes ______ bezeichnet werden.

<p>Lexikon</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Ebenen der Gedächtnisstruktur für das Beispiel Kanarienvogel nach Hierarchie.

<p>Ebene 1 = Tier Ebene 2 = Vogel Ebene 3 = Kanarienvogel</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Wissen speichern Schemata?

<p>Eigenschaften mitsamt Konzepten (A)</p> Signup and view all the answers

Das explizite Gedächtnis speichert automatisch motorische Fähigkeiten.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Gedächtnis beschreibt einen Wissensbestand, den wir zwar nicht bewusst erinnern können, der sich aber dennoch in einer verbesserten Leistung bei bestimmten Aufgaben niederschlägt?

<p>Implizites Gedächtnis</p> Signup and view all the answers

Ein Reiz, der die Verarbeitung eines anderen Reizes beeinflusst, ist ein ______.

<p>Prime</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Komponenten des Gedächtnisses nach dem Modell von Anderson (2007).

<p>Lernphase (Enkodierphase) = Informationen werden aufgenommen und verarbeitet. Behaltensphase (Retentionsphase) = Informationen werden im Speicher erhalten. Abrufphase (Testphase) = Informationen werden aus dem Speicher abgerufen.</p> Signup and view all the answers

Welcher Effekt beschreibt, dass wir Informationen besser erinnern, wenn wir sie selbst generieren?

<p>Generierungseffekt (C)</p> Signup and view all the answers

Laut dem Text kann die Loci-Methode das Gedächtnis nicht gut fördern.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie eine Methode um die Speicherung von Informationen und deren Abruf aus dem Gedächtnis zu verbessern?

<p>Mnemonische Systeme</p> Signup and view all the answers

Der Verlust des Zugriffs auf Informationen im Gedächtnis wird als ______ bezeichnet.

<p>Vergessen</p> Signup and view all the answers

Geben Sie die passenden Definitionen für folgende Begriffe.

<p>Semantische Netzwerke = Die Organisation von Informationen im Gedächtnis. Schemata = Sie umfassen unser Wissen über Objekte, Ereignisse und soziale Rollen.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Kognition

Dieser Begriff bezeichnet die Gesamtheit aller Prozesse, die mit dem Wahrnehmen und Erkennen zusammenhängen.

Medienpsychologie

Diese Fachrichtung der Psychologie strebt die Beschreibung, Erklärung und Prognose des Erlebens und Verhaltens an, das mit Medien verknüpft ist.

Heuristik

Diese bezeichnet eine mentale Strategie, die hilft, bei begrenztem Wissen Urteile zu fällen.

Kognitive Psychologie

Die kognitive Psychologie beschäftigt sich mit der Analyse der menschlichen Informationsverarbeitung.

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Semantisches Netzwerk

Die Wissensorganisation im Gedächtnis wird durch das semantische Netzwerk gestaltet.

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Explizites Gedächtnis

Das bewusste Gedächtnis wird als explizites Gedächtnis bezeichnet.

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Informationsverluste

Dieser Begriff bezeichnet verlorene Erinnerungen.

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Implizites Gedächtnis

Das implizite Gedächtnis ist das unbewusste Gedächtnis.

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Prime

Ein Reiz, der die Verarbeitung eines anderen Reizes beeinflusst, ist ein Prime.

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Loci-Methode

Eine Assoziationstechnik mithilfe des visuellen Vorstellungsvermögens ist die Loci-Methode.

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Schlüsselwortmethode

Die Bildung einer interaktiven Brücke zwischen dem Klang eines Wortes und einem vertrauten Wort ist die Schlüsselwortmethode.

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Kognitive Dissonanztheorie

Individuen streben danach, divergierende Umweltreize miteinander in Einklang zu bringen.

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Affective Disposition Theory

Rezipienten besetzen je nach individuellen Vorlieben und medialen Erzählmustern mediale Figuren mit positiven oder negativen Emotionen.

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Präsenzerleben

Dieser Begriff vermittelt das Gefühl des „Vor-Ort-Seins“ in einer medienvermittelten Umwelt.

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Flow

Dieser Begriff beschreibt das lustbetonte Gefühl des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit.

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Parasoziale Interaktion

Soziales Handeln der Zuschauer in Bezug auf Akteure im Fernsehen

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Computervermittelte Kommunikation (CvK)

Diese ist ein interaktiver Prozess zum Erstellen, Austausch und Empfang von Informationen mithilfe eines Computers.

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Dependenzhypothese

Die Dependenzhypothese besagt, dass Medien ihren eigenen Interessen folgen.

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Stereotyp

Unter einem Stereotyp versteht man sozial geteilte Überzeugungen über Personenmerkmale und/oder Verhaltensweisen einer Gruppe.

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Study Notes

Übergeordnete Lernziele

  • Der Kurs Medienpsychologie vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen des Fachgebiets
  • Nach der Entwicklung des Fachs werden der menschliche Wahrnehmungsapparat und die visuelle/auditive Wahrnehmung diskutiert
  • Im Anschluss daran wird vermittelt, wie das Gehirn aufgebaut ist und welche Gedächtnistheorien es gibt
  • Die individuelle Medienselektion und -rezeption werden erläutert, bevor einige Modelle der Medienwirkung diskutiert werden
  • Theorien aus dem Gebiet Medien und Gesellschaft werden vorgestellt

Lektion 1: Grundlagen der Medienpsychologie

  • Nach Abschluss dieser Lektion:
    • Kenntnis der wichtigsten Themen und Forschungsgegenstände der Medienpsychologie
    • Kenntnis der Entwicklung der Massenkommunikation und der Medienpsychologie
    • Kenntnis des normalen Forschungsablaufs
    • Kenntnis der gängigsten Forschungsmethoden der Medienpsychologie

Einführung in die Medienpsychologie

  • Medien sind ständige Begleiter im Alltag
  • In Industrieländern verbringen Menschen viel Zeit mit Mediennutzung
  • Emotionen, Werte, Meinungen und Handlungen werden durch Kommunikation und Mediennutzung geprägt
  • Medien dienen der Information und der sozialen Interaktion
  • Die Omnipräsenz der Medien hat Auswirkung auf das Leben

Medienpsychologie als Wissenschaft

  • Die Medienpsychologie untersucht die sozialen Auswirkungen der Mediennutzung auf Individuen und Gesellschaft
  • Es werden kontroverse Themen behandelt, wie die Auswirkungen von gewalthaltigen Medien, Fernsehkonsum von Kleinkindern und Kinderpornografie
  • Die Psychologie entstand aus dem Interesse am Funktionieren des Menschen
  • Psychologie erklärt, versteht und sagt menschliches Erleben und Verhalten vorher
  • Teilbereiche entwickelten sich aus der Allgemeinen Psychologie, darunter die Medienpsychologie

Medienpsychologie als Grundlagenwissenschaft

  • Medienpsychologie ist eine Grundlagenwissenschaft, die Theorien und Modelle der Psychologie und angrenzender Disziplinen nutzt
  • Sie analysiert, erklärt und prognostiziert Prozesse und Ergebnisse von Massenkommunikation und medialer Individualkommunikation (Six/Gleich/Gimmler 2007)
  • Das Fachgebiet ist in kognitive Psychologie und Mediennutzung gegliedert (Trepte/Reinecke 2019):
  • Der Bereich der kognitiven Psychologie ist ein Kernbereich, der sich mit visueller und auditiver Wahrnehmung sowie der Funktionsweise des Gehirns beschäftigt
    • Der Bereich der Mediennutzung und deren Auswirkungen auf das menschliche Erleben und Verhalten
  • Konkrete Themenschwerpunkte sind Medienselektion, Medienrezeption, Medienwirkung und Medienkompetenz
    • Medienselektion beschreibt die Auswahl der Medien und deren Rolle im Leben, sowie die konsumierten Inhalte und genutzten Kanäle
    • Medienrezeption beschäftigt sich mit den Prozessen während der Nutzung von Medien, der Verarbeitung und den entstehenden Emotionen
    • Medienwirkung bezieht sich auf die Auswirkungen nach der Rezeption und die Konsequenzen der Nutzung
    • Medienkompetenz adressiert die Fähigkeit, Medien kritisch, selbstbestimmt und verantwortlich zu nutzen
  • Medien und Gesellschaft untersuchen den Einfluss von Medien auf das gesellschaftliche und soziale Leben
  • Wahlkämpfe werden heutzutage durch die Nutzung aller Medien geprägt und die klassischen Medien werden manchmal durch soziale Medien umgangen
  • Medien sind Übertragungskanäle, die Informationen an Personen übermitteln
  • Es gibt klassische und neue Medien

Klassische und neue Medien

  • Klassische Medien umfassen Radio, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Kino, Filme, Videos, DVDs und CDs
  • Neue Medien umfassen computervermittelte Übertragungskanäle wie das Internet
  • Es gibt Massenkommunikation und Individualkommunikation
  • Massenkommunikation findet mithilfe technischer Verbreitungsmittel statt
  • Kunczik und Zipfel definieren Kriterien zur Kennzeichnung von Massenkommunikation:
    • Kommunikation von Inhalten, die kontinuierlich und regelmäßig mit Hilfe von Medien einer Vielzahl von Personen übermittelt wird
      • Sie ist öffentlich, ohne Zugangsberechtigung, einseitig, ohne Rollentausch zwischen Kommunikator und Rezipient und ohne Rückkoppelung (Kunczik/Zipfel 2005, S. 10)
  • Individualkommunikation umfasst direkte interpersonale Kommunikation ohne Medieneinsatz und computervermittelte Kommunikation (Döring 2007)

Geschichte der Medienpsychologie

  • Die Medienpsychologie ist eng mit der Massenkommunikation verbunden
  • Wie hat sich die Kommunikation in der menschlichen Gesellschaft entwickelt hat?
  • Schönhagen definiert drei Phasen der Kommunikationsgeschichte (2008):
    • Gesellschaftliche Kommunikation fand hauptsächlich an Versammlungsorten (Markt, Agora) statt und war mündlich geprägt
    • Städte förderten die Schulbildung, wodurch mehr Menschen lesen und schreiben konnten, die europäische Papierindustrie machte Grundmaterial erschwinglicher
  • Akt der Mitteilung löste sich von der Vermittlung
  • Briefe wurden verschickt und Nachrichtenzettel kamen in Umlauf
  • Der Buchdruck förderte Evolution der Medien
  • Die Reformation wäre durch Martin Luther ohne die Nutzung von gedruckten Flugblättern nicht möglich gewesen
  • Es entwickelte sich ein Zeitungswesen, das von der Alphabetisierung breiter Bevölkerungsschichten profitierte
  • Industrialisierung und wachsender Wohlstand steigerten das Informations- und Unterhaltungsbedürfnis
  • Verbesserte Druck- und Satztechniken ermöglichten die Herausgabe von Druckprodukten zu geringen Kosten
  • Medien spielten eine wichtige Rolle in der politischen Auseinandersetzung
  • Nutzung der Elektrizität zur Nachrichtenübermittlung war der nächste Schritt
  • Computer, Internet und soziale Netzwerke beleben die alte Versammlungskommunikation wieder

Entwicklung der Medienpsychologie

  • Die Medienpsychologie ist im Vergleich zur Geschichte der Kommunikation eine junge Disziplin, aber dynamisch und innovativ
  • Die Forschung kann angesichts des rasanten Fortschritts der Medien- und Kommunikationstechnologien kaum Schritt halten
  • Die Medienpsychologie arbeitet mit Methoden, Erkenntnissen und Modellen anderer psychologischer Disziplinen
  • Überschneidungen mit der Kommunikationspsychologie und Kommunikationswissenschaft sind hier unvermeidlich

Drei Phasen der Medienpsychologie

  • Frühe Medienpsychologie
    • Verschiedene Forscher Anfang der Medienpsychologie in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts
  • Es erschienen die ersten Comics -Hugo Münsterberg über die Rezeption von Stummfilm und Theater, die Mitfühlen den Erzählfluss unterbrechen würden Neuere Fragen
    • Ab Mitte der 1970er-Jahre besaß fast jeder Haushalt einen Fernseher als „starkes Medium“. Beforschte Gebiete sind Medienkompetenz, Kinder, Gewalt & der Medien sowie Wirkung der Medien auf die Rezipienten -Emotionen, Kognition und Verhalten wurden Schwerpunkt der Forschung Entwicklung geht weiter Ende der 1980er-Jahre entwickelte sich die erste Fachzeitschrift für Medienpsychologie (Theorien, Methoden und Anwendungen)
  • Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie gründete erst 2000 ein Medienpsychologisches Fachgremium
  • Die letzten beiden Jahrzehnte werden von der Entwicklung von Computer, Internet und Mobilkommunikation geprägt

Methoden der Medienpsychologie

  • Hauptaufgabe soll die empirische Prüfung und systematische Untersuchung durch Mediennutzung sein
  • Dazu bedient sich die Medienpsychologie verschiedenster Forschungsmethoden, Forschungsablauf
  • Eine Hypothese: „Verändert die Preisgabe privater Informationen in den sozialen Netzwerken das individuelle Bedürfnis nach Privatsphäre?", Konkretisierung und anschliessend Betrachtung durch psychologische Theorien
  • Menschen, die schon länger in sozialen Netzwerken aktiv sind, haben ein geringeres Bedürfnis nach Privatsphäre als diejenigen, die erst seit Kurzem in sozialen Netzwerken aktiv sind

Daten Analyse

  • Eine geeignete Methode finden werden, um die genannten Variablen der Hypothese zu operationalisieren„messbar“ zu machen
  • Längsschnitt-Befragung, d. h. dieselbe empirische Studie zu verschiedenen Zeitpunkten, Auswertung und dessen Ergebnisse
  • Die Methodenwahl stellt einen wesentlichen Teil des Forschungsablaufs dar, das Experiment, die Befragung Die systematische Beobachtung und psychophysiologische Methoden

Das Experiment

  • Ist ein Versuchsaufbau, der das Prüfen von Hypothesen ermöglicht und dient vor allem dazu, Hypothesen zu identifizieren und zu variieren
  • Vor allem kausale Effekte, also Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zwischen der unabhängigen Variablen (UV) und der abhängigen Variablen (AV) der Mediennutzung, werden damit gemessen
  • Eine unabhängige Variable kann sein, die anhand eines psychologischen Zustands oder der manipuliert wird

Weitere Experiment

  • Das Testen in der Forschung ist der Einfluss der Gehirnaktivitäten und -veränderungen auf die Prozesse der Wahrnehmung, des Denkens sowie der motorischen Aktivität
  • Die Durchführung einer Fokusgruppe, eine moderierte Gruppendiskussion,

Psychophysiologische Methoden

  • Eyetracking mit Blickbewegungskameras
  • Elektroenzephalografie mit Elektroden
  • Elektrokardiografie mit Messung der Herzschlagfrequenz

Suche und Forschung

  • Media Perspektiven ist eine von der ARD/ZDF-Fernsehforschung finanzierte Fachzeitschrift, im Rhythmus von Themen im Medienmarkt etc.
  • ARD/ZDF-Langzeitstudie seit über 50 Jahren laufende Studie unter den Studienreihen von Medien
  • Medienhaus Pädagogik erstellt seit 1985 Studien

Zusammenfassung

  • Medienpsychologie im Wesentlichen mit der Beschreibung, Erklärung und Prognose des Erlebens und Verhaltens, das mit Medien verknüpft ist
  • Die Medienselektion, die Medienrezeption, die Medienwirkung und Medienkompetenz sowie die Auswirkungen der Medien auf die Gesellschaft

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