Grundlagen der Medienpsychologie

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Questions and Answers

Welches Fach untersucht die sozialen Auswirkungen der Mediennutzung?

  • Medienpsychologie (correct)
  • Soziologie
  • Pädagogik
  • Kommunikationswissenschaft

Medienpsychologie ist ein Fach, das sich ausschließlich mit den positiven Auswirkungen von Medien befasst.

False (B)

Wie wird die Fähigkeit genannt, Medien kritisch, selbstbestimmt und verantwortlich zu nutzen?

Medienkompetenz

Die ______ erforscht die Bedeutung des Stummfilms für die Gesellschaft.

<p>Medienpsychologie</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Phasen der Kommunikationsgeschichte ihren Merkmalen zu:

<p>Versammlungskommunikation = Hauptsächlich mündlicher Austausch Kommunikation durch Briefe = Trennung von Akt der Mitteilung und Vermittlung Nutzung der Elektrizität = Grundlage für Fernkommunikation</p> Signup and view all the answers

Welches Ereignis wäre ohne die geschickte Nutzung von Druckmedien durch Flugblätter nicht möglich gewesen?

<p>Die Reformation durch Martin Luther (D)</p> Signup and view all the answers

Individualkommunikation findet immer ohne Medieneinsatz statt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird Massenkommunikation definiert?

<p>Mittels technischer Verbreitungsmittel stattfindende Kommunikation</p> Signup and view all the answers

Die ______ ist die Bezeichnung für Prozesse, die mit dem Wahrnehmen und Erkennen zusammenhängen.

<p>Kognition</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie den Bereichen der Medienpsychologie die passenden Themen zu:

<p>Medienselektion = Auswahl der Medien Medienrezeption = Prozesse während der Mediennutzung Medienwirkung = Auswirkungen nach der Rezeption Medienkompetenz = Fähigkeit zur kritischen Mediennutzung</p> Signup and view all the answers

Welcher Begriff beschreibt die Beschreibung, Erklärung und Vorhersage des Erlebens und Verhaltens im Zusammenhang mit Medien?

<p>Medienpsychologie (D)</p> Signup and view all the answers

Medienpsychologie beschränkt sich auf die Analyse von Inhalten in Medien.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie die zwei Hauptbereiche der Medienpsychologie.

<p>Kognitive Psychologie und Mediennutzung</p> Signup and view all the answers

Bei der ______ geht es um die Fähigkeit, Medien kritisch, selbstbestimmt und verantwortlich zu nutzen.

<p>Medienkompetenz</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Medien den Kategorien klassische Medien oder neue Medien zu:

<p>Radio = Klassische Medien Internet = Neue Medien Zeitungen = Klassische Medien Soziale Netzwerke = Neue Medien</p> Signup and view all the answers

Welcher Anteil der Sinneseindrücke wird im Allgemeinen durch das Sehen aufgenommen?

<p>80% (B)</p> Signup and view all the answers

Das menschliche Auge wandelt Lichtreize direkt in psychologische Empfindungen um.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Wie wird der Bereich im Auge genannt, der für besonders scharfes Sehen verantwortlich ist?

<p>Fovea centralis</p> Signup and view all the answers

Die Müller-Lyer-Täuschung ist ein Beispiel für eine optische ______.

<p>Täuschung</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Gestaltprinzipien ihren Beschreibungen zu:

<p>Figur und Grund = Trennung von Wahrnehmung in Vorder- und Hintergrund Ähnlichkeit = Zusammengehörigkeit ähnlicher Elemente Geschlossenheit = Vervollständigung unvollständiger Figuren Nähe = Zusammengehörigkeit nahe beieinanderliegender Elemente</p> Signup and view all the answers

Welche Funktion hat das Außenohr?

<p>Schallaufnahme und Weiterleitung (A)</p> Signup and view all the answers

Die selektive Wahrnehmung (Cocktailparty-Effekt) ermöglicht es, sich auf alle Geräusche gleichzeitig zu konzentrieren.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird die kleinste Einheit des Lautsystems einer Sprache genannt?

<p>Phonem</p> Signup and view all the answers

Die ______ -Verarbeitung beschreibt, wie allgemeines Wissen bestimmt, wie Wahrnehmungseinheiten interpretiert werden.

<p>Top-Down</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Teile des Ohrs ihren Funktionen zu:

<p>Außenohr = Sammlung der Schallwellen Mittelohr = Verstärkung der Schallwellen Innenohr = Umwandlung in neuronale Signale</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem Begriff Aufmerksamkeit?

<p>Die Ausrichtung auf bestimmte Hinweisreize. (C)</p> Signup and view all the answers

Aufmerksamkeit erfordert keine bewusste Steuerung.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird der Vorgang genannt bei dem eine Person eine dargebotene Information nachspricht?

<p>Shadowing</p> Signup and view all the answers

Der Prozess des Auswählens relevanter Informationen aus der Umwelt wird als ______ bezeichnet.

<p>Selegieren</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie den Aspekten der Aufmerksamkeit die Beschreibungen zu:

<p>Selektivität = Fokussierung auf einen Teil der Reize Steuerung = Kontrollierte Ausrichtung auf Reize Automatisierung = Ausführung ohne bewusste Aufmerksamkeit</p> Signup and view all the answers

Welches ist die evolutionär jüngste Teil des Gehirns?

<p>Neokortex (A)</p> Signup and view all the answers

Informationen werden immer detailgetreu im Gedächtnis abgespeichert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird abstrahierte, organisierte Information genannt?

<p>Wissen</p> Signup and view all the answers

Ein ______ könnte auch als internes Lexikon bezeichnet werden.

<p>semantisches Netzwerk</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Konzepte ihren Merkmalen zu:

<p>Semantisches Netzwerk = Hierarchische Struktur mit Kategorien Schemata = Kategorien mit vorhersagbaren Informationen Skript = Ereignisabläufe</p> Signup and view all the answers

Für welchen Abruf von Information ist das explizite Gedächtnis verantwortlich?

<p>Bewusste Erinnerung an Fakten (D)</p> Signup and view all the answers

Das implizite Gedächtnis ermöglicht die bewusste Erinnerung an Details.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wird ein Reiz genannt, der die Verarbeitung eines anderen Reizes beeinflusst?

<p>Prime</p> Signup and view all the answers

Die ______ ist die Verbindung zwischen der Bedingungen beim Encodieren und den Bedingungen beim Abruf.

<p>Encodierungsspezifität</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Gedächtnisarten ihren Eigenschaften zu:

<p>Semantisches Gedächtnis = Faktenwissen Episodisches Gedächtnis = Biografische Erinnerungen Prozedurales Gedächtnis = Bewegungsabläufe</p> Signup and view all the answers

Welche Lerntechnik arbeitet mit visuellem Vorstellungsvermögen und örtlichen Gedächtnis?

<p>Loci-Methode (D)</p> Signup and view all the answers

Informationen, die wir passiv aufnehmen, werden tendenziell besser erinnert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Mnemotechnik verwendet ein Schlüsselwort um ein Vokabel zu lernen?

<p>Schlüsselwortmethode</p> Signup and view all the answers

Das PQ4R-Modell wird auch ______ genannt.

<p>Rückblick</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Fokus der Medienpsychologie?

<p>Die Analyse der Auswirkungen von Mediennutzung auf das individuelle Verhalten und die Gesellschaft. (A)</p> Signup and view all the answers

Die Medienpsychologie ist ein etabliertes Feld, das sich ausschließlich auf die individuellen Auswirkungen von Medien konzentriert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die ______ der Psychologie untersucht das menschliche Erleben und Verhalten, um es zu erklären, zu verstehen und vorherzusagen.

<p>Wissenschaft</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie zwei Bereiche, in die sich die Medienpsychologie gliedert.

<p>Kognitive Psychologie und Mediennutzung.</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Themenschwerpunkte der Medienpsychologie zu:

<p>Medienselektion = Auswahl der Medien durch verschiedene Variablen. Medienrezeption = Prozesse während der Mediennutzung. Medienwirkung = Auswirkungen der Mediennutzung nach der Rezeption. Medienkompetenz = Fähigkeit, Medien kritisch und verantwortungsbewusst zu nutzen.</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Medienpsychologie

Diese Fachrichtung der Psychologie strebt die Beschreibung, Erklärung und Prognose des Erlebens und Verhaltens an, das mit Medien verknüpft ist.

Heuristik

Eine mentale Strategie, die hilft, bei begrenztem Wissen Urteile zu fällen.

Kognition

Die Gesamtheit aller Prozesse, die mit dem Wahrnehmen und Erkennen zusammenhängen.

Kognitive Psychologie

Die kognitive Psychologie beschäftigt sich mit der Analyse der menschlichen Informationsverarbeitung.

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Prime

Ein Reiz, der die Verarbeitung eines anderen Reizes beeinflusst.

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Implizites Gedächtnis

Das implizite Gedächtnis ist das unbewusste Gedächtnis.

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Explizites Gedächtnis

Das bewusste Gedächtnis wird als explizites Gedächtnis bezeichnet.

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Informationsverluste

Dieser Begriff bezeichnet verlorene Erinnerungen.

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Loci-Methode

Eine Assoziationstechnik mithilfe des visuellen Vorstellungsvermögens.

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Schlüsselwortmethode

Die Bildung einer interaktiven Brücke zwischen dem Klang eines Wortes und einem vertrauten Wort.

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Parasoziale Interaktion

soziales Handeln der Zuschauer in Bezug auf Akteure im Fernsehen

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Kognitive Dissonanztheorie

Streben danach, divergierende Umweltreize miteinander in Einklang zu bringen.

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Affective Disposition Theory

Rezipienten besetzen je nach individuellen Vorlieben und medialen Erzählmustern mediale Figuren mit positiven oder negativen Emotionen.

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Präsenzerleben

Dieses vermittelt das Gefühl des „Vor-Ort-Seins" in einer medienvermittelten Umwelt.

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Flow

Dieser Begriff beschreibt das lustbetonte Gefühl des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit.

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Semantisches Netzwerk

Die Wissensorganisation im Gedächtnis wird durch das semantische Netzwerk gestaltet.

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Wissen

Die Speicherung, Integration und Organisation von Informationen im Gedächtnis.

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Study Notes

Übergeordnete Lernziele

  • Medienpsychologie vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen.
  • Die menschliche Wahrnehmung und der Wahrnehmungsapparat wird vorgestellt, sowie die visuelle und auditive Wahrnehmung.
  • Aufbau des menschlichen Gehirns und Theorien zum Gedächtnis wird vermittelt.
  • Die individuelle Medienselektion, -rezeption und Modelle der Medienwirkung werden diskutiert.
  • Theorien aus dem Gebiet Medien und Gesellschaft werden ebenso vorgestellt.

Lektion 1: Grundlagen der Medienpsychologie

  • Nach der Bearbeitung dieser Lektion werden die wesentlichen Themen und Forschungsgegenstände, die Entwicklung der heutigen Massenkommunikation und des Fachs, der normale Forschungsablauf und gängige Forschungsmethoden bekannt sein.

Einführung in die Medienpsychologie

  • Medien sind allgegenwärtig und die Menschen in den Industrieländern verbringen viel Zeit mit ihnen.
  • Fast alle Emotionen, Werte, Meinungen und Handlungen werden durch Kommunikation und die Nutzung von Medien geprägt.
  • Medienangebote dienen nicht nur der Informationsgewinnung, sondern auch sozialen Interaktionen.
  • Die Medienpsychologie ist ein lebensnahes Fach, das soziale Auswirkungen der Mediennutzung auf den Einzelnen und die Gesellschaft untersucht und scheut keine kontroversen Themen.
  • Dazu gehören die Auswirkungen von gewalthaltigen Medien, Fernsehkonsum von Kleinkindern und Kinderpornografie.

Gebiete der Psychologie und der Medienpsychologie

  • Die Psychologie versucht, menschliches Erleben und Verhalten zu erklären, zu verstehen und vorherzusagen.
  • Teilbereiche der Psychologie sind Sozialpsychologie, Wirtschaftspsychologie, Kommunikationspsychologie und Medienpsychologie.
  • Die Medienpsychologie ist eine Grundlagenwissenschaft, die alle Theorien und Modelle der Psychologie sowie angrenzende Disziplinen nutzt.
  • Sie analysiert, erklärt und prognostiziert Prozesse und Ergebnisse von Massenkommunikation und medialer Individualkommunikation unter psychologischen Aspekten.
  • Das Fach gliedert sich in die kognitive Psychologie (visuelle und auditive Wahrnehmung, Gehirnfunktionen, Denkprozesse, Aufmerksamkeitssteuerung) und die Auswirkungen der Mediennutzung auf Erleben und Verhalten.
  • Konkrete Themenschwerpunkte sind Medienselektion, Medienrezeption, Medienwirkung und Medienkompetenz.
  • Die Frage in wie weit Medien unser gesellschaftliches und soziales Leben beeinflussen.
  • Als Medien werden generell alle Übertragungskanäle betrachtet, die Informationen an Personen übermitteln.
  • Es wird unterschieden zwischen klassischen Medien (Radio, Fernsehen, Printmedien, Kino) und neuen Medien (computervermittelte Übertragungskanäle, Internet).
  • Es wird unterschieden zwischen Massenkommunikation (technische Verbreitungsmittel) und Individualkommunikation.
  • Kriterien der Massenkommunikation umfassen Inhalte, kontinuierliche und regelmäßige Übermittlung durch Medien, gleichzeitige Erreichung einer Vielzahl von Personen, Öffentlichkeit, Einseitigkeit und fehlende Rückkoppelung.
  • Die Individualkommunikation zeichnet sich durch direkte interpersonale Kommunikation ohne Medieneinsatz und computervermittelte Kommunikation aus.

Geschichte der Medienpsychologie

  • Die Medienpsychologie ist eng mit der Massenkommunikation verbunden und fragt, wie sich Kommunikation in der menschlichen Gesellschaft entwickelt hat.
  • Gesellschaftliche Kommunikation fand von der Antike bis ins Mittelalter hauptsächlich an Versammlungsorten statt und war mündlich geprägt.
  • Es entwickelten sich ein gesteigertes Kommunikationsbedürfnis und die Schriftkommunikation.
  • Die Papierindustrie und Ausbau der Verkehrswege und des Postwesens machte das Grundmaterial erschwinglicher machte, Akt der Mitteilung von dem ihrer Vermittlung gelöst.
  • Die Reformation durch Martin Luther wäre nicht möglich gewesen ohne gedruckte Flugblätter als Massenmedien.
  • Das Zeitungswesen profitierte von Alphabetisierung und steigenden Auflagen seit dem 17. Jahrhundert.
  • Die Industrialisierung sorgte für Informationsbedürfnis und Unterhaltungsmedien.
  • Verbesserte Drucktechniken und Papierproduktion ermöglichten günstige Druckprodukte.
  • Medien gewannen Bedeutung in politischen Auseinandersetzungen.
  • Die Nutzung der Elektrizität revolutionierte die Nachrichtenübermittlung.
  • Computer, Internet und soziale Netzwerke beleben die Versammlungskommunikation wieder.
  • Die Medienpsychologie ist eine vergleichsweise junge, dynamische Disziplin.
  • Die Forschung kann kaum mit den rasanten Fortschritten der Medientechnologien Schritt halten.
  • Die Medienpsychologie arbeitet mit Methoden, Erkenntnissen und Modellen anderer psychologischer Disziplinen und hat Überschneidungen mit Kommunikationspsychologie.
  • Die Anfänge der Medienpsychologie werden in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts gesehen.
  • Erste Versuche wissenschaftliche Fragestellungen analysierten die Bedeutung des Stummfilms (ab 1917).
  • Paul Lazarsfeld erforschte vor allem das Medium Radio.
  • Mit der Verbreitung des Fernsehens ab Mitte der 1970er-Jahre änderte sich die Bedeutung der Medienforschung.
  • Stark beforschte Gebiete wurden die Medienkompetenz, Kinder, die Wirkung der Medien auf die Emotionen, Koginition und Verhalten der Rezipienten.
  • Die Medienpsychologie entwickelte erst in den 1980er-Jahren mit der ersten Fachzeitschrift eine eigene Kontur.
  • Im Jahr 2000 gründete die Deutsche Gesellschaft für Psychologie eine Fachgruppe für Medienpsychologie.
  • Die letzten Jahrzehnte sind geprägt von Computer, Internet und Mobilkommunikation.

Forschungsmethoden in der Medienpsychologie

  • Die Aufgabe der Medienpsychologie ist die empirische Überprüfung von Theorien über Mediennutzung.
  • Dazu bedient sie sich verschiedenster Forschungsmethoden.
  • Ein wichtiger Schritt ist die Planung des Forschungsablaufs, um eine optimale Forschungsstrategie zu gewährleisten.
  • Am Anfang steht die Fragestellung bzw. Vorannahme, gefolgt von der Aufstellung einer widerspruchsfreien, überprüfbaren Theorie und Überprüfung des aktuellen Forschungsstands.
  • Beispiele sind Experimente, Befragungen, systemische Beobachtungen und psychophysiologische Methoden.

Das Experiment

  • Das Experiment dient dem Prüfen von Hypothesen, vor allem kausale Effekte (Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge) zwischen der unabhängigen (UV) und der abhängigen Variablen (AV) werden damit gemessen.
  • Selektionsexperiment im Kontext ihrer Forschung zu Mood Management untersucht, welche TV-Inhalte der Testperson nach einer schwierigen Aufgabe bevorzugt hat.

Die Befragung

  • Sie zielt auf die Erfassung subjektiver Sachverhalte und individueller Merkmale ab.
  • Quantitative Fragebögen und qualitative Interviews werden unterschieden.
  • Strukturierte Fragebögen erlauben eine ökonomischere Untersuchung als unstrukturierte Interviews, bei denen nur die Interview-Thematik vorgegeben ist und sich die Fragen erst im Verlauf ergeben.
  • Ein Verfahren ist die sogenannte Think-Aloud-Technik, die der Erfassung von internen Prozessen dient.
  • Durch Panelbefragungen werden langfristige Datenerhebung und Beobachtung von Entwicklungen ermöglicht.

Die Beobachtung

  • Ermöglicht die Erhebung analytischer Daten bereits während des Prozesses, beschränkt sich aber auf nach außen sichtbare Verhaltensreaktionen und benötigt psychologische Interpretation.
  • Ein Beispiel ist die Studie von Josephson (1987).

Psychophysiologische Methoden

  • Empfehlt sich, um zu validen Daten zu gelangen, sind unabhängig von Sprache und Gedächtnis und messen zudem zeitlich präzise.
  • Es werden mehrere Verfahren angewendet, die sich im Sinne des Untersuchungsziels ergänzen.
  • Eyetracking misst Blickbewegungen, Elektroenzephalografie die Hirnrindenaktivität, Elektrokardiografie die Herzschlagfrequenz, Elektromyografie muskuläre Reaktionen und Magnetresonanztomografie die Gehirnaktivität.

Recherchequellen zur Medienpsychologie

  • Institutionen wie Media Perspektiven, die ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation und der Medienpädagogische Forschungsverband SüdWest stellen aktuelle Daten zur Verfügung.

Zusammenfassung

  • Die Medienpsychologie hat sich aus der allgemeinen Psychologie und der Sozialpsychologie entwickelt.
  • Sie beschäftigt sich im Wesentlichen mit Beschreibung, Erklärung und Prognose des Erlebens und Verhaltens, das mit Medien verknüpft ist.
  • Sie versteht sich als Grundlagenwissenschaft, ist aber noch jung.
  • Die Medienpsychologie untersucht Medienselektion, Medienrezeption, Medienwirkung, Medienkompetenz und die Auswirkungen auf die Gesellschaft.
  • Sie bedient sich aller klassischen Forschungsmethoden der empirischen Wissenschaften.

Lektion 2: Menschliche Wahrnehmung

  • Nach der Bearbeitung dieser Lektion werden Ihnen die Verarbeitung von Sehreizen durch das menschliche Auge, das Erkennen von Objekten, die Funktionsweise der Gesichtserkennung sowie die Grundlagen auditiver Wahrnehmung bekannt sein.

Einführung in die Wahrnehmung

  • Die Forscher Chabris und Simon produzierten 1999 einen kleinen Film (Suchbegriffe „Chabris Simon Gorilla“), in dem sechs Personen, drei weiß, drei schwarz gekleidet, in einem relativ überschaubaren Raum sich ständig bewegend einander Bälle zuwerfen, so dass die Wahrnehmung nicht immer selbstverständlich ist.
  • Aufmerksamkeit und Wahrnehmung sind Gegenstand der kognitiven Psychologie sind.
  • Der kognitiven oder die Wahrnehmungspsychologie fragt:
    • Wie entsteht die interne Repräsentation der äußeren Welt, die unser bewusstes Erleben bestimmt und auf die wir auch in der Kommunikation eingehen?
    • Oder anders: Was ist die Erkenntnisfunktion unserer Wahrnehmung?
    • Wie greifen Wahrnehmung und Motorik ineinander, um ein funktionales Handeln eines dynamischen Körpers in einer dynamischen Umwelt zu ermöglichen? Dies ist die Frage nach der handlungsleitenden Funktion der Wahrnehmung .
  • Schließlich die Frage nach der Aufmerksamkeit: Warum hat keine der Testpersonen in dem oben genannten Beispiel den Gorilla, der doch mehrere Sekunden zu sehen war, wahrgenommen?
  • Die kognitive Psychologie nennt dieses Phänomen „Inattentional Blindness“, also etwa „Blindheit bei Unaufmerksamkeit“.

Visuelle Wahrnehmung

  • Bis ein äußerer Reiz erkennbar wahrgenommen wird, müssen die Sinneszellen die physikalischen Reize in physiologische Energie umgewandelt haben.
  • Daraus wiederum müssen psychologisch gehaltvolle Empfindungen werden (Felser 2015, S. 28).
  • Manche Reize sind zu schwach, um wahrgenommen zu werden, und liegen damit unter unserer Empfindungs- oder Reizschwelle.
  • Menschen haben jedoch unterschiedliche Reizschwellen, allein schon aus dem Grund dass kontextbedingt (schwache Beleuchtung, viele Nebengeräusche) Seh- und Hörkraft unterschiedlich befähigt.
  • Das Sehen ist der wichtigste Sinn empfunden, 80% unserer Sinneseindrücke werden aufgenommen und schein die anderen Sinne zu dominieren.
  • Bilder werden meist besser erinnert als Worte, daher spricht man auch vom Bildüberlegenheitseffekt

Das Auge

  • Die Projektion der Außenwelt fällt zunächst auf die Netzhaut des Auges, deren Rezeptoren die Lichtreize in neuronale Signale umwandeln.
  • Die größte Dichte von Rezeptorzellen sitzt im sogenannten fovealen Bereich bzw. in der Fovea centralis.
  • Mit dem Bereich sehen wir besonders scharf, wenn wir etwas mit dem Blick fixieren.
  • Zwei verschiedene Arten von Rezeptorzellen geben die Information weiter:
    • Die Zapfen sind farbempfindlich.
    • Die Stäbchen auf Hell-Dunkel-Kontraste spezialisiert.
  • In der Fovea centralis sind die Zapfen konzentriert, am Rande der Netzhaut befinden sich mehr Stäbchen dies erklärt auch, weshalb wir Dinge aus dem Augenwinkel nicht nur weniger scharf, sondern auch weniger farbintensiv sehen.
  • In der Peripherie der Netzhaut sind wirfür Bewegung oder Flimmern empfindlicher.
  • Wird es dunkler, dominiert auch die Aktivität der Stäbchen, die Möglichkeit, Farben und feine Strukturen zu erkennen sinkt.
  • Einen Text zu lesen, wird nicht mehr möglich, dahingegen sind wir auch bei starker Dunkelheit noch in der Lage, uns im Raum zu orientieren.

Visuelle Mustererkennung

  • Der Sehnerv leitet die Informationen zur Sehnervenkreuzung, dem Chiasma opticum.
  • Informationen des linken und rechten Sichtfelds bündelt.
  • Von dort geht es weiter über den Corpus geniculatum laterale, eine Substruktur des Thalamus, von dem aus Axone (Nervenfasern) die Informationen in den visuellen Cortex unseres Gehirns leiten, wo die Verarbeitung geschieht.
  • Schon länger bekannt sind die zwei Pfade der Verarbeitung von Stimuli im Gehirn:
    • Der Pfad der Raumwahrnehmung bzw. der dorsale Pfad ist auf Wahrnehmung im Dienste der motorischen Handlungssteuerung spezialisiert.
    • Der Pfad der Objektwahrnehmung bzw. der ventrale Pfad ist für die bewusste Erkennung der Welt zuständig .
  • Diese Arten von Wahrnehmung wurden durch ein Experiment von Goodale und Milner (1995) bestätigt, bei dem sich die Patientin nicht mehr in der Lage Orientieen, aber greifen konnte.
  • Bis dato ist es noch nicht geklärt, wie unabhängig die beiden Pfade voneinander sind.
  • Objekte werden in drei Phasen wahrgenommen:
    • Extraktion: Hier reagieren Neuronen reagieren auf Ecken und Kanten.
    • Aus Lichtintensitätsschwankungen wird über die Fläche ein Muster von Linien und Kanten extrahiert.
    • Dabei finden auch der Hintergrund und die verschiedenen Texturen Berücksichtigung.
    • Aufbau von Strukturen: Objekte perspektivenunabhängig werden.
    • Biedermann entwickelte dazu additiv die Theorie der komponentialen Erkennung (Anderson 2007, S. 65): Objekte werden zunächst in ihre Komponenten gegliedert und jede Komponente einem sogenannten „Geon“ (Geometric Icon) zugeordnet.

Gesichtswahrnehmung

  • Neuronale Netzwerk leistet für die Objekterkennung durch Abgleich seinen Dienst .
  • Die Forschung ist sich noch nicht final klar darüber, ob tatsächlich von einer Perspektive-nunabhängigkeit bei der Erkennung von Objekten ausgegangen werden kann.
  • . Anderen Experimenten zeigen aber, dass es offensichtlich auch eine ganzheitliche, nicht auf nur Komponenten beruhende Verarbeitung des Stimulus gibt, indem wir ein Buchstabensalat lesen können.
  • Sie werden diesen Text sicher ohne Probleme gelesen haben. Die Forschung ging zunächst davon aus, dass wir die Wörter anhand des Gesamtbilds erkennen können, wobei beide Möglichkeiten der Objekterkennung zum Tragen kom- kommen.
  • Menschen haben einen ausgeprägten Gesichtssinn.
  • Menschen verfügen über spezielle Mechanismen der Gesichtserkennung, da es sich um eine holistische Verarbeitung handelt.
  • Bildgebende Verfahren zeigten, dass eine spezifische Region im Gehirn, ein Teil des Gyrus fusiformis, besonders aktiv.
  • Personen mit schweren Hirnverletzungen zeigten gravierende Probleme bei der Erkennung von Personen auf.
  • Die Theorie der Expertiseforschung geht davon aus, dass wir alle Experten für Gesichter sind, da wir schon im Säuglingsalter fixieren wir uns auf Gesichter und efficient Prozesse entstehen.

Optische Täuschungen

  • Sind nicht immer ein treues Abbild der Wirklichkeit.
  • Bei der Müller-Lyer-Täuschung scheinen die gleichlangen Striche unterschiedlich zu sein.
  • Auf den weißen Kreuzungslinien des Hermannschen Gitters meinen wir, graue Flecken wahrzunehmen zu können.
  • Ganz unbewusst bewerten wir die Größe der Zylinder nach der Umgebung. Und dabei sind alle drei Zylinder gleich groß.

Gestaltpsychologie

  • Die Wahrnehmung als Ganzes wird von der Gestaltpsychologie behandelt. Hier gilt die Maxime von Aristoteles: „Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile.".
  • Objekte, die eine „gute Gestalt“ haben, nehmen wir schneller wahr, können sie schneller identifizieren und uns besser einprägen. Insbesondere in der Gestaltung von Websites und (Lern-) Medien spielt die Gestaltpsychologie eine große Rolle.
  • Prinzipien der Gestaltwahrnehmung:
    • Figur und Grund: Bilder teilen wir bei der Wahrnehmung in Figur und Hintergrund ein.
    • Einige grafische Beispiele zeigen Figur und Grund, die nicht direkt erkennbar sind, z. B. der Rubinsche Becher:
    • Ähnlichkeit: Einander ähnliche Figuren werden als zusammenhängend empfunden.
    • Geschlossenheit: Figuren sehen wir lieber als Ganzes.
    • Nähe: Was nah beieinanderliegt, wird als zusammengehörig empfunden. Erfahrung und Erwartung: Viel hängt von unserer Erfahrung, Erwartung und Gewohnheit ab.
  • Gesetz des gemeinsamen Schicksals: Bild und dazugehöriger Textlink auf einer Website sollten auf die gleiche Zieladresse verweisen.

Auditive Wahrnehmung

  • Der Hörsinn steuert auch unsere räumliche Orientierung.
  • Mit dem Ohr lassen sich mit unserem Ohr können auch Objekte und Personen in absoluter Dunkelheit lokalisieren.
  • Emb- ryos verarbeiten den Herzschlag.
  • Schallaufnahme und Weiterleitung wird durch das Außenohr ermöglicht.
  • Die Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel leiten Schwingungen weiter.
  • Das Innenohr wandelt diese Schwingungen in neuronale Signale um, die vom Hörnerv in das Hörzentrum des Gehirns weitergeleitet werden.
  • Selektives Hören (Cocktailparty-Effekt) wird durch durch den Hörnerv ermöglicht.

Erkennen gesprochener Sprache

  • ähnelt der visuellen Wahrnehmung, indem es die Gliederung von Objekten erfordert.
  • Es stellt sich die Illusion von Pausen ein.
  • Physikalische Untersuchungen zeigen, dass an den Wortgrenzen der gesprochenen Sprache kaum ein Abfall der Schallenergie festzustellen ist.
  • Innerhalb eines Wortes besteht ein weiteres Gliederungsproblem: das der Identifikation der Phoneme.
  • Klangmuster überlappen und wird durch den Kontext der anderen Phoneme mitbestimmt.

Von der Wahrnehmung zur Aufmerksamkeit

  • Der Rezipient hat zahlreiche Hinweisreize, da wir unsere Aufmerksamkeit daher nur auf einige Hinweisreize richten.
  • Unser Blick bzw. unser Ohr wird entsprechend unserer Wahrnhemungen darauf gerichtet. Aber konzentreieren.
  • Solso (2005) stellt fünf verschiedene Aspekte der Aufmerksamkeit dar:
    • Verarbeitungskapazität und Selektivität,
    • Steuerung,
    • Automatische Verarbeitung,
    • Neurokognition: -Bewusstsein.
  • Wentura und Frings (2013) benennen drei Hauptfunktionen von Aufmerksamkeit:
    • Planen/Kontrollieren:
    • Überwachen:
    • Selegieren:
  • Reize der Aufmerksamkeit auch in willentliche (endogene) und reizgesteuerte (exogene) Prozesse unterteilen.
  • Eine weitere Art der Unterteilung richtet sich nach den Zielen der Aufmerksamkeit:
    • Die räumliche Aufmerksamkeit richtet sich auf einen bestimmten räumlichen Bereich;
    • die objekt-basierte Aufmerksamkeit richtet sich auf ein konkretes Objekt;
    • die merkmals-basierte Aufmerksamkeit konzentriert sich auf bestimmte Merkmale des Objekts und
    • schließlich vermag die zeitliche Aufmerksamkeit einen Reiz innerhalb einer schnellen Abfolge vieler Reize wahrzunehmen (Wentura/Frings 2013).

Zusammenfassung

  • Auge und Ohr sind wichtig.
  • Die kognitive Psychologie beschäftigt sich mit Signalverarbeitung: wie wir unsere Umwelt erkennen können.
  • Objekte und Gesichter mit verschiedenen Mechanismen erkannt:Extraktion, Aufbau von Strukturen und den Abgleich durch das neuronale Netzwerk.
  • . Gesichtern findet eine Verarbeitung der gesamten konfiguralen Einheit statt.
  • Objekte orientiert sich an den Prinzipien der Gestaltwahrnehmung: Nähe, Geschlossenheit, Ähnlichkeit u. a..
  • Sinnesorgane trügen uns - . Wir unterliegen optischen Täuschungen. Die auditive Wahrnehmung funktioniert ähnlich wie der Sehsinn, so dass die Wärter eher als Ganzes gespeichert und verarbeitet wird.

Lektion 3: Wissensrepräsentation und Gedächtnis

  • Die Prozesse der Informationsgewinnung, des Speicherns im Gedächtnis und der verschiedenen Gedächtnisbereiche lernen.

Gehirnregionen

  • Das Gehirn ist komplex und steuert alle Körperfunktionen.
  • Wichtige Bestandteile des Nervensystems sind die Nervenzellen bzw. Neuronen.
  • Das Neokortex stellt den größten Teil des menschlichen Gehirns dar. Informationen werden über linke udn reche Hemishäre kontralateral verarbeitet.

Konzeptuelles Wissen

  • Wissen ist organisierte Information.
  • Gleichzeitig wird die Information abstrahiert, d. h., wir können von spezifischen Erfahrungen abstrahieren. Diese Abstraktionen werden vom konzeptuellen Wissen hervorgebracht.
  • Beispielsweise können wir einen Stuhl, den wir niemals zuvor gesehen haben, als Stuhl identifizieren. Auch soziales.
  • Anderson erfasste folgelnde Punkte:
  • Begegnet man häufig einer Information über ein Konzept, so wird die Information

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