Goffmans Interaktionstheorie

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Questions and Answers

Was ist das Hauptziel der heutigen Sitzung?

  • Die Entwicklung neuer Theorien zur Interaktion im digitalen Kontext.
  • Eine umfassende Analyse aller Werke von Erving Goffman.
  • Die Darstellung aller wichtigen Akteure der Interaktionstheorie.
  • Die kritische Auseinandersetzung mit ausgewählten Aspekten der Interaktionstheorie von Goffman und Garfinkel. (correct)

Welches Buch von Erving Goffman befasst sich mit der „Interaktion Order“?

  • „Interaction Order“ (correct)
  • „Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation“
  • „The Presentation of Self in Everyday Life“
  • „Wir alle spielen Theater“

Was versteht Goffman unter „Social interaction“?

  • Jegliche Form von Kommunikation zwischen Menschen.
  • Die Interaktion zwischen Menschen in einer physischen Umgebung. (correct)
  • Die Interaktion zwischen Menschen, die durch gemeinsame Interessen verbunden sind.
  • Die Interaktion zwischen Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Welches Element gehört NICHT zu Goffmans Definition von Face-to-Face-Interaktion?

<p>Gemeinsame Ziele (A)</p> Signup and view all the answers

Welche beiden Ebenen der Kommunikation unterscheidet Goffman bei der Face-to-Face-Interaktion?

<p>Sprachliche Kommunikation und nonverbaler Ausdruck (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Kern des dramaturgischen Ansatzes in Goffmans Interaktionstheorie?

<p>Das menschliche Verhalten ist eine Inszenierung, bei der Menschen verschiedene Rollen spielen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht Goffman unter „Face“?

<p>Das öffentliche Ansehen einer Person. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist der zentrale Gedanke hinter dem Begriff „Interaktionsordnung“?

<p>Die soziale Ordnung entsteht durch das Zusammenspiel individueller Handlungen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Situation beschreibt Erving Goffman in seinem Beispiel mit der Familie am Sonntagmorgen?

<p>Einen entspannten Alltag in privater Umgebung. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Unterschied zwischen vorderer und hinterer Bühne laut Goffman?

<p>Die vordere Bühne ist für öffentliche Auftritte reserviert, die hintere Bühne ist für private Momente. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wirkt sich die hintere Bühne auf das Verhalten der Menschen aus?

<p>Menschen verhalten sich auf der hinteren Bühne ungezwungener und authentischer. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Gemeinsamkeit besteht zwischen dem Beispiel der Familie am Sonntagmorgen und den amerikanischen Wohnbezirken?

<p>Beide Beispiele zeigen, dass Menschen in der Öffentlichkeit oft ihre wahre Persönlichkeit verbergen. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Kernbotschaft von Goffmans Theorie?

<p>Menschen verhalten sich in verschiedenen Situationen unterschiedlich. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen trifft am besten auf Erving Goffmans Sichtweise auf Interaktion zu?

<p>Goffman betrachtet Interaktion als einen Bereich, in dem die syntaktischen Beziehungen zwischen den Handlungen von Personen im Vordergrund stehen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt die „Image“ in Goffmans Analyse?

<p>„Image“ bezieht sich auf das Selbstbild, das ein Individuum in der Interaktion vermittelt. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie beschreibt Goffman das Konzept des „Rituals“?

<p>Als eine mechanisierte Handlung, die Respekt und Ehrerbietung gegenüber einem Objekt von höchstem Wert zum Ausdruck bringt. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche These vertritt Goffman mit seinem „methodologischen Situa)onismus“?

<p>Die Situation ist ein unabhängiger Faktor, der das Verhalten der Menschen beeinflusst. (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff "Interak)onsordnung" im Kontext von Goffmans Theorien?

<p>Eine informelle Ordnung, die durch soziale Normen und Konventionen geprägt ist. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches zentrale Element der „Interak)onsordnung“ betont Goffman in seinem Zitat aus dem Jahr 1986?

<p>Die Bedeutung von gemeinsamen kogni)ven Voraussetzungen und Selbstbeschränkungen in der Interaktion. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Element der Interaktion ist nach Goffman für die „Ordnung“ der Interaktion von zentraler Bedeutung?

<p>Die gemeinsamen kognitiven Voraussetzungen und Selbstbeschränkungen der Interaktionspartner. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussagen über Goffmans „Interak)onsordnung“ sind richtig? (Mehrere Antworten möglich)

<p>Die „Interak)onsordnung“ ist ein eher unsichtbarer und impliziter Prozess. (A), Die „Interak)onsordnung“ ist ein dynamischer Prozess, der sich je nach Kontext und Situation verändern kann. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Punkte sind keine Kritikpunkte an der Interaktionstheorie von Erving Goffman?

<p>Die Interaktionstheorie ignoriert die Bedeutung der Situation für kommunikative Prozesse. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine zentrale Aussage der Interaktionstheorie, die sich auf die Dramaturgie-Idee bezieht?

<p>Individuen agieren in sozialen Situationen wie Schauspieler auf einer Bühne. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches Konzept ist nicht Teil der Interaktionstheorie von Goffman?

<p>Soziale Stratifikation (C)</p> Signup and view all the answers

Was zeichnet Goffmans Interaktionstheorie aus?

<p>Die Interaktionstheorie befasst sich mit dem Mikroprozess der Interaktion und dem Aufbau von sozialer Ordnung. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Forschungsbereiche wurden durch Goffmans Interaktionstheorie beeinflusst?

<p>Soziologie, Psychologie, Anthropologie (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen ist falsch im Hinblick auf Erving Goffmans Interaktionstheorie?

<p>Goffman behauptet, soziale Interaktion sei hauptsächlich ein Austausch von Informationen und weniger ein Problem der Ritualverwaltung. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist Goffmans Konzept der ‚Impression Management‘ in seinen eigenen Worten?

<p>„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Einzelner, wenn er vor anderen erscheint, zahlreiche Motive dafür hat, den Eindruck, den sie von dieser Situation zu empfangen, unter Kontrolle zu bringen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle beschreibt Goffman in seiner Interaktionstheorie nicht?

<p>Vermittler (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt Goffmans Konzept der ‚Hinterbühne‘ am besten?

<p>Die Hinterbühne ist der Ort, an dem der Darsteller seine Rolle ablegt, den er während der Vorstellung auf der Vorderbühne spielt. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über Goffmans ‚Fassade‘ im Kontext seiner Interaktionstheorie ist zutreffend?

<p>Die Fassade ist die Menge an Informationen, die ein Individuum in seiner Rolle offenbart. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bezieht sich auf die ‚Rollen-Distanz‘ in Goffmans Interaktionstheorie?

<p>Die Fähigkeit des Darstellers, die Grenzen zwischen seiner eigenen Identität und der Rolle, die er spielt, zu erkennen und sich davon zu distanzieren. (E)</p> Signup and view all the answers

Was bezeichnet Goffman als ‚Vorderbühne‘?

<p>Der Ort, an dem die Inszenierung der sozialen Interaktion stattfindet. (C)</p> Signup and view all the answers

Welchen Aspekt seiner Interaktionstheorie bezeichnet Goffman mit dem Begriff ‚Ensemble‘?

<p>Die Gesamtheit der Akteure, die zusammenarbeiten, um eine bestimmte Vorstellung zu gestalten. (C)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Interaktionstheorie

Die Theorie untersucht, wie Individuen in sozialen Situationen interagieren.

Erving Goffman

Ein einflussreicher Soziologe, der das Konzept der Interaktion formulierte.

Gesicht und Image

Personen sind in Interaktionen verletzbar; das Gesicht spielt eine zentrale Rolle.

Dramaturgischer Ansatz

Goffmans Konzept, das Interaktionen als Theateraufführung betrachtet.

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Face-to-Face-Interaktion

Interaktion zwischen mindestens zwei Personen in physischer Präsenz.

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Interaktionsordnung

Der analytische Rahmen für die Untersuchung sozialer Interaktionen.

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Konsens über Situationsdeutung

Gemeinsames Verständnis der Situation zwischen Interagierenden.

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Ausdrucksformen in der Kommunikation

Verwendung von Sprache und 'expressiven Zeichen' zur Darstellung von Informationen.

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Eindrucksmanipulation

Techniken, die Used werden, um den Eindruck, den man auf andere macht, zu beeinflussen.

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Dramaturgie-Idee

Das Konzept von Goffman, das soziale Interaktionen als Theateraufführungen betrachtet, mit Rollen und Szenen.

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Kritik an Goffman

Diskussion über Mängel in Goffmans Ansatz, wie zu wenig Fokus auf Interaktion oder ungenaue Begriffsverwendung.

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Mikro-Soziologie

Ein Forschungsfeld, das sich mit den feinen Details sozialer Interaktionen beschäftigt.

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Vorderbühne

Der öffentliche Raum, in dem Menschen ihre besten Eigenschaften zeigen.

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Hinterbühne

Der private Bereich, wo sich Menschen ungezwungen und authentisch verhalten.

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Ensemble

Die Gruppe von Individuen, die zusammen in sozialen Situationen agieren.

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Darstellung

Die Art und Weise, wie Individuen sich in sozialen Interaktionen präsentieren.

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Methodologischer Situationsismus

Fokus auf die Situation und nicht auf die Individuen innerhalb dieser Situation.

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Image

Das soziale Bild, das man durch Verhalten in Interaktionen projiziert.

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Ritual

Eine konventionalisierte Handlung, die Respekt für etwas von höchstem Wert zeigt.

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Soziale Wertigkeit

Der positive soziale Wert, den man sich in Interaktionen erwirbt.

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Syntaktische Beziehungen

Beziehungen zwischen den Handlungen mehrerer anwesender Personen.

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Normative Prämissen

Allgemeine Annahmen über das akzeptable Verhalten in der Interaktion.

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Konversationsinteraktion

Ein Prozess der Ritual- und Informationskontrolle in Gesprächen.

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Eindrucksmanagement

Techniken zur Kontrolle des Eindrucks, den andere von einem gewinnen.

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Rollen

Die Positionen von Darstellern, Zuschauern und Außenseitern in einem sozialen Kontext.

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Fassade

Das öffentliche Erscheinungsbild einer Person, das sie zeigt.

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Rollen-Distanz

Die Fähigkeit, zwischen dargestellter Rolle und privatem Ich zu unterscheiden.

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Study Notes

Erving Goffman (1922-1982)

  • Goffman, ein US-amerikanischer Soziologe, hat zahlreiche Bücher verfasst.
  • Zu seinen bekanntesten Büchern gehören "Wir alle spielen Theater" (1959/1969, engl.; hier zitiert nach 2008), "Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation" (1986/1967, engl.) und "Interaction Order" (1983/1994, dt.).

Ziele der heutigen Sitzung

  • Die Grundlagen der Interaktionstheorie von Goffman und Garfinkel kennenlernen.
  • Centrale Begriffe und dahinterliegende Logiken identifizieren.
  • Die kommunikationswissenschaftlichen Bezüge identifizieren.
  • Die unterschiedlichen Ansätze kritisch bewerten.

Interaktionstheorie

  • Goffman hat den Interaktionsbegriff definiert.
  • Er betont die Verletzlichkeit der Person in Interaktionen (Face, Image).
  • Er argumentiert für einen grundlegenden dramaturgischen Ansatz.
  • Der gesellschaftstheoretische Bezug spielt eine zentrale Rolle.

Soziale Interaktion

  • Soziale Interaktion kann eng als das definiert werden, was sich einzigartig in sozialen Situationen abspielt, also Umgebungen, in denen zwei oder mehr Menschen physisch miteinander in Beziehung treten (Goffman 1983: 2).

Interaktion

  • „Interaktion“ (d.h. unmittelbare Interaktion) ist grob als der wechselseitige Einfluss von Individuen aufeinander während ihrer unmittelbaren physischen Anwesenheit definiert (Goffman, 2008: 18).

Interaktionsordnung

  • Die Interaktionsordnung ist eine spezifischer Bereich von Aktivität, insbesondere in der Interaktion (Goffman 1986: 5).
  • Diese Ordnung basiert auf geteilten kognitiven Voraussetzungen und selbstregulierten Einschränkungen.

Gegenstand der Interaktion

  • Der eigentliche Gegenstand der Interaktion liegt nicht im Individuum und seiner Psychologie, sondern in den syntaktischen Beziehungen zwischen den Handlungen gleichzeitig anwesender Personen (Goffman 1986: 8).

Methodologischer Standpunkt

  • Der methodologische Standpunkt von Goffman betont die Situation und die Situationen selbst, nicht die Menschen und deren Situation (Goffman 1986: 9).

Image

  • "Image" (Face / HK) ist der positive soziale Wert, den ein Individuum durch die Verhaltensstrategie gewinnt, von der die anderen annehmen, dass es in einer bestimmten Interaktion verfolgt wird. (Goffman 1986: 10)

Ritual

  • Ein Ritual ist eine mechanische, konventionalisierte Handlung, mit der ein Individuum seine Achtung und Reverenz für einen Gegenstand von höchster Bedeutung oder dessen Vertreter zeigt (Goffman 1982: 97).

Merkmale eines Rituals

  • Performative Qualität, Musterhaftigkeit und symbolische Qualität.

Relevanz von Konversationsinteraktionen

  • Konversationsinteraktionen sind mehr als nur Informationsaustausch, sondern beinhalten auch ritualisierte Aspekte (Goffman 1953: 103).

Darstellung des Selbst

  • Im Alltag zeigen sich Interaktionen in der Darstellung des Selbst und des Spiel des Theaters (Goffman 1959)

Eindrucksmanipulation

  • Die Techniken der Eindrucksmanipulation umfassen Verteidigungs- und Schutzmaßnahmen sowie die Ausdruckskontrolle.

Elemente der Eindrucksmanipulation

  • Rolle, Darsteller, Zuschauer, Außenseiter, Sonderrolle, Rollendistanz, Fassade, und der Verlust der Ausdruckskontrolle.

Vorder- und Hinterbühne

  • Eine Darstellung eines Menschen auf der Vorderbühne soll den Eindruck erwecken, dass ihre Handlungen Normen entsprechen(Goffman 2008: 100).
  • Die Hinterbühne ist der Ort, wo der wahrgenommene Eindruck selbstverständlich widerlegt wird (Goffman 2008: 104).

Kritik an Goffmans Theorie

  • Manche Aspekte von Goffmans Theorie werden kritisch betrachtet, insbesondere die (mögliche) Bevorzugung von Strategien gegenüber Interaktion oder die Ungenauigkeit der Begriffsdefinitionen.

Zusammenfassung und Ausblick

  • Interaktion wird als eigener Bereich der Forschung betrachtet, welcher durch Dynamik und situativen Bedeutungen charakterisiert ist.
  • Wichtig sind die Bereiche wie Ensemble, Dramaturgie von Sozialität, Interessen an Zerbrechlichkeit, Rollenstatus, Image, Handlugnsvollzüge, Raum und Materie.

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