Forschungsproblem und Forschungsprozess

Einführung in die Empirische Sozialforschung

• Empirische Sozialforschung befasst sich mit der Beschreibung und Analyse sozialer Phänomene durch wissenschaftliche Datenerhebung und -auswertung.
• Ziel der Empirischen sozialforschung ist das Kennenlernen der verschiedenen Methoden der Datenerhebung von sozialen Phänomenen und deren Auswertungsmöglichkeiten.

Allgemeines zur Vorlesung

• Der Schwerpunkt der Vorlesung liegt auf der Digitalisierung und Datafizierung.
• Die mündliche Fachprüfung ist für Soziologen üblich, während andere Studierende eine schriftliche Prüfung ablegen.
• Die Vorlesung behandelt Probleme empirischer Sozialforschung, selektive Wahrnehmung sowie Werturteile und Forschungsethik.

Methoden

• Empirische Methoden sind Interviews, Fragebögen, Beobachtungen und Experimente.
• Interviews können explorativ, fokussiert, biographisch oder als Gruppendiskussionen durchgeführt werden.
• Beobachtungen können offen/verdeckt, teilnehmend/nicht-teilnehmend und strukturiert/unstrukturiert sein.

Anwendungsbereiche

• Empirische Sozialforschung findet Anwendung in der Evaluation von Arbeitsprozessen, gesellschaftlichen Innovationen und der Beteiligung von Bürgern am politischen Entscheidungsprozess.

Relevanz

• Empirische Sozialforschung ist relevant für Universitätsinstitute, statistische Ämter, Markt- und Meinungsforschungsinstitute sowie Behörden und Verbände.
• Sie umfasst Volksbefragungen, Aufklärung, die Bestätigung von Alltagswissen und die Bereitstellung von Informationen für politisches/ökonomisches Handeln.

Typen der Sozialforschung

• Es gibt explorative, deskriptive, hypothesenprüfende und Evaluationsstudien.

Ethische Aspekte

• Max Weber betont die Notwendigkeit wertfreier Forschung, während die Kritische Theorie soziale Probleme aufzeigen und verändern will.
• Die Hauptpostulate der Forschungsethik umfassen Ehrlichkeit, Vermeidung von Schädigung der untersuchten Personen und den Schutz ihrer Anonymität.

Ablauf Empirischer Studien

• Der Idealtypische Ablauf ist die Formulierung des Forschungsproblems, die Entwicklung des Forschungsplans, die Datenerhebung, die Datenanalyse und der Forschungsbericht
• Bei der Entwicklung des Forschungsdesign muss die Untersuchungsform festgelegt werden, Erhebung Instrumente konstruiert werden, Stichprobenverfahren festgelegt werden und ein Pretest durchgeführt werden

Forschungsdesigns

• Querschnittstudien ermöglichen den Vergleich von Einstellungen und Verhaltensweisen zu einem bestimmten Zeitpunkt.
• Längsschnittstudien untersuchen sozialen Wandel, während Panelstudien dieselben Personen wiederholt in zeitlichen Abständen untersuchen.
• Kohortenanalysen betrachten Alterskohorten und Aussagen im Zeitverlauf als Träger des sozialen Wandels.

Konstruktion von Erhebungsinstrumenten

• Die Wahl der Erhebungsinstrumente und Operationalisierung sind wichtige Schritte, gefolgt von Pretests zur Evaluation.
• Es gibt reaktive Methoden, bei denen die Beforschten wissen, untersucht zu werden, und nichtreaktive Methoden, bei denen dies nicht der Fall ist.

Begriffe in Forschungsarbeiten

• Begriffe brauchen eine Definition und Operationalisierung. Um die Klassifikation von Phänomene vorzunehmen

Variablen

• Variablen sind Merkmale und Merkmalsdimensionen mit verschiedenen Ausprägungen und Skalenniveaus (Nominal-, Ordinal-, Intervall- und Ratioskala).
• Hypothesen bilden die Grundlage für Untersuchungen, wobei zwischen unabhängigen und abhängigen Variablen unterschieden wird.

Gütekriterien

• Gütekriterien quantitativer Forschung sind Validität, Reliabilität und Objektivität
• Gütekriterien qualitativer Forschung sind Regelgeleitetheit, Verfahrensdokumentation und die Nähe zum Gegenstand

Operationalisierung

• Operationalisierung definiert, wie ein Begriff empirisch untersucht werden kann, und benötigt passende Indikatoren

Kausale Zusammenhänge

• Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Geschlecht, Familienstand und Selbstmordhäufigkeit zur Überprüfung der These des egoistischen Selbstmordes von Émile Durkheim.
• Kausalität kann deterministisch oder probabilistisch sein mit Wenn/Dann Hypothesen

Indexbildung

• Ein Index operationalisiert einen theoretischen Begriff durch eine Maßzahl aus mehreren numerischen Indikatoren, wie z.B. der Human Development Index
• Der Verbraucherpreisindex (VPI) und der Gini-Index sind Beispiele dafür, wie mehrere Datenpunkte zu einer einzigen Metrik zusammengefasst werden.

Skalierungstechniken

• Likert-Skala nutzt eine Reihe von Aussagen, um Einstellungen zu messen
• Die Guttman-Skala ordnet Items nach Schwierigkeitsgrad an.

Befragung

• Ein Fragebogen muss verständlich, objektiv und auf die Zielgruppe abgestimmt sein und es kann direktee und indirekte gestellt werden
• Der Aufbau eines Fragebogens umfasst eine kurze Einleitung, einfache Einstiegsfragen und einen fließenden Übergang zwischen den Themen.

Interview

• Interviews können mündlich oder schriftlich, standardisiert oder teilstrukturiert sein.
• Die Interviewerschulung, die Aufwärmphase und die Aufzeichnung sind wichtige Aspekte für eine erfolgreiche Durchführung.

Beobachtung

• Unterscheidung zwischen teilnehmender und nicht-teilnehmender, offener und verdeckter, strukturierter und unstrukturierter Beobachtung.
• Ethnographie beinhaltet eine offene, teilnehmende Beobachtung im natürlichen Lebensumfeld über einen beträchtlichen Zeitraum..

Inhaltsanalyse

• Beschreibung der systematischen Analyse von Textdokumenten, um formale und inhaltliche Aspekte zu untersuchen.
• Quantitativen Inhaltsanalyse verwendet eine zufällige Stichprobe und ein Kategorienschema um Material festzulegen
• Verschiedene Analysetechniken der quant. Inhaltsanalyse sind Frequenzanalyse, Bewertungsanalyse, Kontingenzanalyse oder formale Textmerkmale

Stichprobe

• Die Stichprobe ist eine Auswahl von Elementen aus der GG, die nach einem bestimmten Auswahlverfahren ausgewählt wurden
• Gallup wandte 1936 eine zufällige Auswahl an, um relativ genaue Wahlprognose zu erstellen
• Grundgesamtheit muss abgrenzbar und zugänglich sein.

Stichprobenarten

• Mehrstufig und Klumpenstichprobe
• Zufallsstichprobe: jedes Element der GG hat die gleiche Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden.
• Quotenstichprobe: Merkmale der Stichprobe werden so gewählt, dass sie die Verteilung der Eigenschaften in der GG widerspiegeln.

Experiment

• Experimente prüfen Kausalbeziehungen in einem kontrollierten Verfahren
• Umfasst eine unabhängige Variable und zufällige zugeteilte Teilnehmende

Gütekriterien

• Gütekriterien quantitativer Forschung sind Objektivität, Reliabilität und Validität.
• Gütekriterien qualitativer Forschung umfassen Regelgeleitetheit, Verfahrensdokumentation und Nähe zum Gegenstand.

Triangulierung

• Die Gültigkeit einer Studie mit der Untersuchung einer Fragestellung mit mehreren Methoden zu erhöhen (Kreuzvalidierung)

Qualitative und Quantitative Methoden

• Kombinieren: den Ansatz für ein umfassendes Verständnis

Testen Sie Ihr Wissen über die Formulierung von Forschungsproblemen und den Forschungsprozess in der empirischen Sozialforschung. Das Quiz behandelt Themen wie Forschungsfragen, Forschungsdesign und die Bedeutung eines Exposés.