Faktorenanalyse: Konzepte und Anwendungen
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Questions and Answers

Was ist der Hauptzweck der explorativen Faktorenanalyse (EFA)?

  • Das Auffinden von Faktoren innerhalb einer Vielzahl von Variablen. (correct)
  • Die Minimierung von Messfehlern in psychologischen Tests.
  • Die Bestimmung der optimalen Stichprobengröße für eine Studie.
  • Die Überprüfung zuvor festgelegter Zusammenhänge in den Daten.

Was ist der Hauptunterschied zwischen explorativer (EFA) und konfirmatorischer Faktorenanalyse (CFA)?

  • EFA verwendet ausschließlich nominalskalierte Daten, CFA intervallskalierte Daten.
  • EFA wird bei kleinen Stichproben, CFA bei großen Stichproben verwendet.
  • EFA dient der Auffindung von Faktoren, CFA der Überprüfung von Zusammenhängen. (correct)
  • EFA wird zur Theorieprüfung, CFA zur Theoriegewinnung eingesetzt.

Bei einer konfirmatorischen Faktorenanalyse (CFA) laden alle Variablen auf allen Faktoren.

False (B)

Nennen Sie einen der Hauptanwendungsbereiche der konfirmatorischen Faktorenanalyse (CFA).

<p>Theorieprüfung</p> Signup and view all the answers

Charles Spearman ist bekannt für seine Beiträge zur ______ Faktorenanalyse.

<p>explorativen</p> Signup and view all the answers

Der Rosenberg Self-Esteem Scale (RSES) beinhaltet positiv und negativ formulierte Items. Was ist das typische Ergebnis einer explorativen Faktorenanalyse (EFA) bei der Analyse der RSES?

<p>Zwei separate Faktoren, einer für positiv und einer für negativ formulierte Items. (B)</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Namen den entsprechenden Beschreibungen zu:

<p>Charles Spearman = Pionier der explorativen Faktorenanalyse Karl Jöreskog = Bekannt für die Entwicklung der konfirmatorischen Faktorenanalyse</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Methoden eignen sich laut der Studie von Auerswald & Moshagen (2019) besonders gut für die Bestimmung der Faktorenanzahl in unidimensionalen und orthogonalen Modellen, selbst bei kleinen Stichproben?

<p>Traditionelle Parallelanalyse (PA), Empirical Kaiser Criterion (EKC) und Hull-Methode (A)</p> Signup and view all the answers

Die Sequential Χ² model tests (SMT) Methode ist immer die beste Wahl zur Bestimmung der Anzahl Faktoren, unabhängig vom zugrunde liegenden Faktorenmodell.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche zwei Methoden werden von Auerswald & Moshagen (2019) empfohlen, in Kombination angewendet zu werden, um eine möglichst korrekte Bestimmung der Faktorenanzahl in explorativen Faktorenanalysen zu erreichen?

<p>Sequential Χ² model tests (SMT) und Hull-Methode/Empirical Kaiser Criterion (EKC)/Traditionelle Parallelanalyse (PA)</p> Signup and view all the answers

Für Modelle mit ______ Faktoren erwiesen sich Comparison Data (CD) und Sequential Χ² model tests (SMT) als überlegen gegenüber anderen Methoden, insbesondere bei kürzeren Skalen.

<p>korrelierten</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Schritte der explorativen Faktorenanalyse (EFA) ihrer typischen Reihenfolge zu:

<p>Analyse eines Modells mit einem Faktor = Erster Schritt Schrittweise Erhöhung der Anzahl der Faktoren = Zweiter Schritt Vergleich der verschiedenen Modelle anhand von Modellgütekoeffizienten = Dritter Schritt</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Alternativen zur explorativen Faktorenanalyse (EFA) ist keine?

<p>Regressionsanalyse (B)</p> Signup and view all the answers

Der Bartlett-Test auf Sphärizität prüft, ob die Korrelationen innerhalb einer Variablenmatrix substanziell sind.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie ein Kriterium, welches vor der Durchführung einer Faktorenanalyse geprüft werden sollte, um die Eignung der Daten zu beurteilen.

<p>Kaiser-Meyer-Olkin-Koeffizient (KMO)</p> Signup and view all the answers

Der Messwert einer Person v auf einem Item p wird in der Faktorenanalyse als Linearkombination von mehreren hypothetischen ______ beschrieben.

<p>Faktoren</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe ihrer Bedeutung im Rahmen der Faktorenanalyse zu:

<p>ypv = Messwert der Person v auf dem Item p λpk = Faktorladung des Items p auf dem Faktor k ηkv = Faktorwert des Faktors k für die Person v εpv = Residualterm der Person v beim Item p</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die Faktorladung (λpk) in der Faktorenanalyse?

<p>Die Stärke des Zusammenhangs zwischen dem Item p und dem Faktor k. (D)</p> Signup and view all the answers

Die konfirmatorische Faktorenanalyse (CFA) wird verwendet, um die Anzahl der Faktoren in einem Datensatz zu explorieren.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Korrelationen werden durch den Kaiser-Meyer-Olkin Kriterium (KMO) ins Verhältnis gesetzt?

<p>Quadrierte Korrelationen und partielle Korrelationskoeffizienten.</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Rotationsmethode in der Faktorenanalyse?

<p>Die Verbesserung der Interpretierbarkeit der Faktoren. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf den Bartlett-Test auf Sphärizität zu?

<p>Er testet, ob die Korrelationsmatrix eine Einheitsmatrix ist. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein KMO-Wert von 0.65 indiziert eine 'meritorische' Faktoranalyse.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nenne die Nullhypothese, die mit dem Bartlett-Test auf Sphärizität überprüft wird.

<p>Die Korrelationsmatrix ist eine Identitätsmatrix.</p> Signup and view all the answers

Ein KMO-Wert unter ______ deutet darauf hin, dass eine Faktorenanalyse ungeeignet ist.

<p>0.50</p> Signup and view all the answers

Ordne die KMO-Werte den entsprechenden Bewertungen zu:

<p>≥ 0.90 = Erstaunlich (Marvelous) 0.80 – 0.89 = Verdienstvoll (Meritorious) 0.70 – 0.79 = Ziemlich gut (Middling) 0.60 – 0.69 = Mittelmäßig (Mediocre)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet ein signifikanter Bartlett-Test auf Sphärizität?

<p>Mindestens einige Variablen sind korreliert. (D)</p> Signup and view all the answers

Der KMO-Koeffizient misst die Angemessenheit der Stichprobengröße für eine Faktorenanalyse.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel des Kaiser-Meyer-Olkin-Koeffizienten (KMO)?

<p>Die Eignung der Daten für eine Faktorenanalyse zu bestimmen.</p> Signup and view all the answers

Welcher KMO-Wert deutet auf eine 'klägliche' (miserable) Eignung für eine Faktorenanalyse hin?

<p>0.45 (C)</p> Signup and view all the answers

Der Bartlett-Test auf Sphärizität testet die Nullhypothese, dass die Korrelationsmatrix eine ______ ist.

<p>Identitätsmatrix</p> Signup and view all the answers

Bei der Faktorenanalyse wird angenommen, dass Faktoren und Residualvariablen korreliert sind.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die häufigste Ursache für einen Heywood-Fall in der Parameterschätzung?

<p>Nicht ausreichend viele beobachtete Variablen für einen Faktor (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie drei Möglichkeiten, um mit einem Heywood-Fall bei der Parameterschätzung umzugehen.

<p>Reduktion der Faktorenanzahl, Ausschluss betroffener Items, Aufnahme weiterer passender Items</p> Signup and view all the answers

Welches Kriterium schlägt das Kaiser-Guttmann-Kriterium zur Bestimmung der Anzahl an Faktoren vor?

<p>Eigenwerte größer als 1 (D)</p> Signup and view all the answers

Der Scree-Test nach Cattell basiert auf dem ______ der Eigenwerte.

<p>Eigenwertverlauf</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die Methoden zur Bestimmung der Anzahl an Faktoren ihren Beschreibungen zu:

<p>Kaiser-Guttmann-Kriterium = Verwendet Eigenwerte über 1 zur Bestimmung der Faktorenanzahl Scree-Test nach Cattell = Beurteilt den Eigenwertverlauf, um die Faktorenanzahl zu bestimmen Parallelanalyse nach Horn = Vergleicht empirische Eigenwerte mit zufälligen Eigenwerten Sequentielle χ² Modelltests = Verwendet Modelltests zur Bestimmung der Faktorenanzahl</p> Signup and view all the answers

Was wird bei der Parallelanalyse nach Horn mit dem empirisch ermittelten Eigenwertsverlauf verglichen?

<p>Einem zufälligen Eigenwertsverlauf (C)</p> Signup and view all the answers

Für die Berechnung des zufälligen Eigenwertsverlaufs in der Parallelanalyse wird angenommen, dass alle beobachteten Variablen korreliert sind.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was wird angenommen bei der Parallelanalyse, um den zufälligen Eigenwerteverlauf zu berechnen?

<p>Normalverteilte und unkorrelierte Variablen</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage stimmt bezüglich der Korrelationsmatrix bei der Parallelanalyse?

<p>Sie hat nur Einträge auf der Diagonalen. (C)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist ein allgemeiner Faktor?

Ein einzelner Faktor, der viele Variablen beeinflusst.

Was ist die Rosenberg Self-Esteem Scale (RSES)?

Ein Fragebogen zur Bewertung des Selbstwertgefühls, der sowohl positiv als auch negativ formulierte Aussagen enthält.

Was ist Faktorenanalyse?

Eine statistische Methode, um zugrunde liegende Faktoren in einem Datensatz zu entdecken.

Was ist Explorative Faktorenanalyse (EFA)?

Eine explorative Methode zur Identifizierung von Faktoren innerhalb einer großen Anzahl von Variablen.

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Was ist Konfirmatorische Faktorenanalyse (CFA)?

Eine Methode zur Überprüfung, ob vorher festgelegte Beziehungen in den Daten vorhanden sind.

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Wer entwickelte die Explorative Faktorenanalyse?

Spearman entwickelte die EFA, um Faktoren in einer Vielzahl von Variablen zu finden.

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Wer entwickelte die Konfirmatorische Faktorenanalyse?

Jöreskog entwickelte die CFA, um zu überprüfen, ob zuvor festgelegte Beziehungen in den Daten vorhanden sind.

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Faktorenanalyse

Ein statistisches Verfahren, das die Beziehungen zwischen beobachteten Variablen durch eine kleinere Anzahl latenter Variablen (Faktoren) erklärt.

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Fundamentaltheorem der Faktorenanalyse

Der Messwert einer Person auf einem Item ist eine Kombination aus Faktorenwerten und Faktorladungen plus einem Fehlerterm.

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Faktorwert (ηkv)

Beschreibt, wie stark der Faktor k bei einer Person v ausgeprägt ist.

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Faktorladung (λpk)

Beschreibt, wie stark der Zusammenhang zwischen dem Item p und dem Faktor k ist.

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Residualterm (εpv)

Der Fehler bei der Messung des Items p für Person v.

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Eignung für Faktorenanalyse prüfen

Bestimmt, ob die Datenbasis für eine Faktorenanalyse geeignet ist.

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Alternativen zur explorativen Faktorenanalyse

Konfirmatorische Faktorenanalyse, Hauptkomponentenanalyse, Clusteranalyse, Multidimensionale Skalierung.

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Substanzielle Korrelationen

Messen, ob genügend Korrelationen in den Daten vorhanden sind, um eine Faktorenanalyse durchzuführen.

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Kaiser-Meyer-Olkin-Koeffizient (KMO)

Setzt die Summe aller quadrierten Korrelationen ins Verhältnis zu den Summen der quadrierten und der partiellen Korrelationskoeffizienten. Dient der Prüfung auf vorhandene Korrelationen.

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Parallelanalyse (PA)

Eine Methode zur Bestimmung der Anzahl Faktoren in einer Faktorenanalyse, bei der die Eigenwerte der Daten mit zufälligen Daten verglichen werden.

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Kaiser-Guttman-Kriterium

Ein Kriterium, das vorschlägt, alle Faktoren mit einem Eigenwert größer als 1 zu behalten.

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Sequentielle Χ² Modelltests (SMT)

Eine Reihe von Chi-Quadrat-Tests, bei denen Modelle mit steigender Anzahl Faktoren verglichen werden, um die beste Modellpassung zu finden.

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Revidierte Parallelanalyse

Eine Methode zur Bestimmung der Anzahl Faktoren, die eine verbesserte Version der traditionellen Parallelanalyse darstellt.

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Vergleich Modelle

Analyse eines Modells mit einem Faktor, gefolgt von schrittweiser Erhöhung der Anzahl der Faktoren, wobei die verschiedenen Modelle anhand von Modellgütekoeffizienten verglichen werden.

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Lokale stochastische Unabhängigkeit

Annahme im Faktorenmodell, dass Korrelationen zwischen beobachteten Variablen durch deren Abhängigkeit von gemeinsamen Faktoren entstehen.

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Heywood-Fall

Ein Problem bei der Maximum-Likelihood-Schätzung, bei dem eine Residualvarianz negativ geschätzt wird.

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Umgang mit Heywood-Fällen

Reduziere Faktoren, schliesse Items aus oder füge passende Items hinzu.

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Scree-Test nach Cattell

Ein grafisches Verfahren zur Bestimmung der Anzahl Faktoren, bei dem der Eigenwertverlauf betrachtet wird.

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Parallelanalyse nach Horn

Eine Methode zur Bestimmung der Anzahl Faktoren, die einen empirischen Eigenwertverlauf mit einem zufälligen vergleicht.

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Sequentielle χ² Modelltests

Ein statistischer Test zur Bestimmung der Anzahl Faktoren, bei dem die Modellgüte sequentiell geprüft wird.

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Parallelanalyse: Eigenwertvergleich

Die Analyse vergleicht den empirisch ermittelten Eigenwertverlauf mit einem „zufälligen“ Eigenwertverlauf.

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Zufälliger Eigenwertverlauf Annahmen

Annahme, dass alle beobachteten Variablen normalverteilt und unkorreliert sind.

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χ² Modelltest in EFA

Ein statistischer Test zur Bestimmung der Anzahl Faktoren in der explorativen Faktorenanalyse.

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Kaiser-Meyer-Olkin (KMO)

Ein Maß für die Eignung von Daten für die Faktorenanalyse. Werte > 0.6 sind akzeptabel.

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Bartlett-Test auf Sphärizität

Testet, ob die Korrelationsmatrix eine Identitätsmatrix ist (keine Korrelationen). Sollte signifikant sein für EFA.

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MSA (Measure of Sampling Adequacy)

Ein Wert, der angibt, wie gut eine Variable durch andere Variablen im Datensatz vorhergesagt werden kann.

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Identitätsmatrix

Eine Matrix, bei der die Diagonalelemente 1 und alle anderen Elemente 0 sind.

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Voraussetzung: Korrelation

Eine Voraussetzung für die Faktorenanalyse, dass Variablen nicht-triviale Korrelationen aufweisen müssen.

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MSA für einzelne Items

Ein Wert zwischen 0 und 1, der die Angemessenheit der Stichprobe für eine Faktorenanalyse bewertet (einzelne Variable).

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Nullhypothese (Bartlett-Test)

Testet die Nullhypothese, dass es keine Korrelationen zwischen den Variablen gibt.

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Korrelationsmatrix

Mathematische Methode, die Korrelationen in einer Datenmatrix analysiert

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Ziel des Bartlett-Tests

Ziel ist es zu testen, ob genügend Korrelationen in den Daten vorhanden sind, um eine Dimensionsreduktion durchzuführen

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Study Notes

Exploratorische Faktorenanalyse (EFA)

  • Exploratorische Faktorenanalyse (EFA) zielt darauf ab herauszufinden, wie viele Faktoren benötigt werden, um Zusammenhänge zwischen beobachteten Variablen zu erklären.
  • Ziel ist es auch, zu interpretieren, welche Konstrukte die Faktoren inhaltlich repräsentieren.
  • EFA ist einsetzbar, wenn kein theoretisch begründetes Modell überprüft werden soll, wie bei der Konstruktion eines neuen Fragebogens oder der Erkundung eines neuen wissenschaftlichen Gebiets.

Rosenberg Self-Esteem Scale (RSES)

  • Die Rosenberg Self-Esteem Scale (RSES) besteht aus 10 Items zur Messung des Selbstwertgefühls.
  • Einige Items sind invertiert formuliert, um Antworttendenzen zu kontrollieren.

Dimensionalität der RSES

  • Studien zur Faktorenanalyse der RSES haben sowohl eindimensionale als auch mehrdimensionale Strukturen identifiziert.
  • Einige Forscher fanden einen einzelnen Faktor, der das allgemeine Selbstwertgefühl repräsentiert.
  • Explorative Faktorenanalysen des Fragebogens zeigen typischerweise zwei separate Faktoren: einen für positiv formulierte Items und einen für negativ formulierte Items.
  • Die RSES erfasst sowohl positive als auch negative Selbsteinschätzungen.

Arten der Faktorenanalyse

  • Explorative Faktorenanalyse (EFA): Ziel ist es, Faktoren innerhalb einer Vielzahl von Variablen zu finden, Theoriegewinnung, alle Variablen laden auf allen Faktoren.
  • Konfirmatorische Faktorenanalyse (CFA): Ziel ist es, zu überprüfen, ob a priori festgelegte Zusammenhänge sich in den erhobenen Daten wiederfinden, Theorieprüfung, Variablen laden nur auf den theoretisch zugeordneten Faktoren.

Vergleich EFA vs. CFA

  • EFA: Latente Variablen beeinflussen alle manifesten Variablen.
  • CFA: Latente Variablen beeinflussen nur spezifische manifeste Variablen.

Grundgedanke der Faktorenanalyse

  • Das Fundamentaltheorem der Faktorenanalyse besagt: Ypv = λp1 · η1v + λp2 · η2v + ... + λpk · ηkv + εpv.
  • Ypv: Messwert der Person v auf dem Item p.
  • Jeder Messwert lässt sich als Linearkombination mehrerer hypothetischer Faktoren beschreiben.
  • ηkv: Faktorwert, der beschreibt, wie stark der Faktor k bei einer Person v ausgeprägt ist.
  • λpk: Faktorladung, die den Zusammenhang zwischen dem Item p und dem Faktor k beschreibt.
  • εvi: Residualterm der Person v bei der Messung des Item p.
  • Ähnlich der Regressionsgleichung, jedoch mit hypothetischen und nicht beobachtbaren Konstrukten.

Voraussetzungen für die Faktorenanalyse: Eignung

  • Alternativen zur Faktorenanalyse: Konfirmatorische Faktorenanalyse (CFA), Hauptkomponentenanalyse (PCA), Clusteranalyse (CA), Multidimensionale Skalierung (MDS).

Voraussetzungen: Substanzielle Korrelationen

  • Kaiser-Meyer-Olkin (KMO)-Koeffizient: Misst die Angemessenheit der Daten für die Faktorenanalyse.
  • Bartlett-Test auf Sphärizität: Prüft, ob die Korrelationsmatrix eine Identitätsmatrix ist.
  • Das KMO-Kriterium setzt die Summe aller quadrierten Korrelationen ins Verhältnis zu den Summen der quadrierten und partiellen Korrelationskoeffizienten.
  • KMO-Werte ≥ 0,90: Erstaunlich, 0,80–0,89: Verdienstvoll, 0,70–0,79: Ziemlich gut, 0,60–0,69: Mittelmäßig, 0,50–0,59: Kläglich, < 0,50: Keine EFA.
  • Der Bartlett-Test auf Sphärizität überprüft, ob die Korrelationsmatrix eine Identitätsmatrix ist.
  • Ziel ist es, dass der Bartlett-Test signifikant wird, um zu zeigen, dass die Variablen miteinander korrelieren.

Voraussetzungen: Unverzerrte Zusammenhänge (bivariate NV)

  • Bivariate Normalverteilung sollte gegeben sein, damit die Ergebnisse valide sind.

Schätzmethode

  • Maximum-Likelihood-Faktorenanalyse: Ziel ist das Auffinden von Faktoren, meistens quadrierte multiple Korrelation, Latente Faktoren, Ja, Multivariat normalverteilte Daten, Ja.
  • Hauptachsen-Faktorenanalyse: Ziel ist das Auffinden von Faktoren, meistens quadrierte multiple Korrelation, Latente Faktoren, Ja, Multivariat normalverteilte Daten, Nein.
  • Hauptkomponentenanalyse: Ziel ist die Datenreduktion, Eins, Deskriptive Komponenten, Nein, Keine Verteilungsannahmen, Nein.

Schätzmethode: EFA vs. PCA

  • PCA und EFA unterscheiden sich im Modell: Komponenten vs. Faktoren.

Schätzmethode: ML

  • Für die EFA wurde eine Vielzahl von Modellen und Schätzverfahren entwickelt (fm = "minres", "gls", "wls").
  • Es wird empfohlen, die ML-Methode zur Schätzung zu verwenden (fm = "ml").
  • Diese Variante der EFA hat den Vorteil, dass das faktorenanalytische Modell statistisch getestet werden kann.
  • Es können Standardfehler für die geschätzten Parameter bestimmt werden.
  • Die Prinzipien lassen sich auf eine EFA mit WLSMV-Methode (für ordinale Variablen) übertragen.
  • Andere Varianten der EFA wie die Hauptachsenanalyse, kurz PAF, sind möglich, wenn die Annahme der Normalverteilung verletzt ist.
  • Vergleich von ML und PAF: ML vorteilhaft bei ungleichen Faktorladungen und Underextraction, PAF vorteilhaft bei orthogonaler Faktorstruktur und Overextraction.

Schätzmethode: Voraussetzungen ML

  • Die gemeinsame Verteilung der beobachtbaren Variablen Yį folgt einer multivariaten Normalverteilung.
  • Die Erwartungswerte der Faktoren ηj und der Residualvariablen εi sind gleich 0.
  • Die Residualvariablen sind untereinander unkorreliert, d.h. alle Korrelationen zwischen den beobachteten Variablen kommen durch deren Abhängigkeit von den Faktoren zustande.
  • Die Faktoren und die Residualvariablen sind unkorreliert, d.h. die Varianz einer beobachteten Variablen kann in Kommunalität und Uniqueness zerlegt werden.

Schätzmethode: Probleme bei ML

  • Bei der Parameterschätzung kann die Situation auftreten, dass für eine Residualvarianz ein negativer (d.h. theoretisch unmöglicher) Wert geschätzt wird („Heywood-Fall“).
  • Dies ist häufig darauf zurückzuführen, dass nicht ausreichend viele beobachtete Variablen für einen bestimmten Faktor in die Analyse aufgenommen wurden.
  • In diesem Fall kann man die Anzahl der Faktoren reduzieren, Items aus der Analyse ausschließen oder weitere (passende) Items hinzufügen.

Anzahl Faktoren

  • Möglichkeiten zur Bestimmung der Anzahl an Faktoren: Kaiser-Guttmann-Kriterium (Eigenwert > 1), Scree-Test nach Cattell (Eigenwertverlauf), Parallelanalyse nach Horn, Sequentielle x² Modelltests (bei ML).

Anzahl Faktoren: Eigenwert(verlauf)

  • Der Scree-Test nach Cattell identifiziert den "Knick" im Eigenwertverlauf, um die Anzahl der Faktoren zu bestimmen.

Anzahl Faktoren: Parallelanalyse

  • Parallelanalyse vergleicht den empirisch ermittelten Eigenwertsverlauf mit einem „zufälligen“ Eigenwertsverlauf.
  • Für die Berechnung des zufälligen Eigenwertsverlauf wird angenommen, dass alle beobachteten Variablen normalverteilt und unkorreliert sind.
  • Die Korrelationsmatrix hat nur Einträge auf der Diagonalen.

Anzahl Faktoren: X² Modelltest

  • Sequentielle x² Modelltests (bei ML) können verwendet werden, um die Anzahl der Faktoren zu bestimmen.

Anzahl Faktoren: Vergleich Extraktionskriterien

  • Explorative Faktorenanalysen werden verwendet, um die zugrunde liegenden Faktoren multipler beobachteter Variablen zu bestimmen.
  • Empfehlung: Kombination von SMT und Hull, EKC oder traditional PA. Bei unklaren Ergebnissen: traditional PA, CD und EKC.

Anzahl Faktoren: Vergleich Modelle

  • Es wird zunächst ein Modell mit einem Faktor analysiert (= eindimensionales Modell) und dann schrittweise die Anzahl der Faktoren erhöht.
  • Die verschiedenen Modelle werden anhand von Modellgütekoeffizienten verglichen (z.B. x²-Test, informationstheoretische Maße wie BIC, Closeness-of-Fit-Koeffizienten wie RMSEA).
  • Es wird dasjenige Modell ausgewählt, das den Modellgütekriterien zufolge nicht verworfen werden muss, die geringste Anzahl von Faktoren aufweist und theoretisch sinnvoll interpretierbar ist.

Anzahl Faktoren: Vergleich Modelle mit Modellgütekoeffizienten

  • Gütekriterien für Faktorenanalyse: Standardisiertes RMR (≤ .08), RMSEA (≤ .05), TLI (≥.95).
  • Der x²-Test ist stark abhängig von der Stichprobengröße.

Rotationsmethode: Einfachstruktur

  • Die Anfangslösung ist (bei mehr als einem Faktor) arbiträr und nur eine von vielen faktoriellen Repräsentationen, die die Datenstruktur mit gleicher Anpassungsgüte beschreiben.
  • Um die Interpretierbarkeit zu erleichtern, werden die Faktoren bzw. Ladungen der Anfangslösung häufig gemäß bestimmter Optimalitätskriterien transformiert („rotiert“).
  • Die meisten Rotationsverfahren orientieren sich an Thurstones (1947) Kriterium der Einfachstruktur (hoch auf einem Faktor, niedrig auf allen anderen laden).
  • Um eine Einfachstruktur der Ladungen zu erreichen, können entweder orthogonale oder oblique Rotationen verwendet werden.

Rotationsmethode: Graphische Veranschaulichung

  • Bei obliquer Rotation stehen die Faktoren nicht mehr (notwendigerweise) rechtwinklig zueinander, d.h. die Darstellung "verzerrt".

Rotationsmethode (1)

  • Varimax: Faktoren werden so rotiert, dass sie hoch mit manifesten Variablen und niedrig mit anderen Variablen korrelieren.
  • Ziel ist, die Varianz innerhalb eines Faktors zu maximieren.
  • Quartimax: Ermöglicht einen übergreifenden Generalfaktor.
  • Oblimin: Minimiert Kreuzprodukte, hat Einfachstruktur zur Folge, Kreuprodukte klein, wenn Ladungen nahe 0 liegen; delta negativ, dann nahe an orthogonaler Lösung.

Rotationsmethode (2)

  • Promax: Von den Ladungen der Varimax Rotation werden k-te Potenzen gebildet, um die Differenzen zwischen kleinen und großen Ladungen zu vergrößern.
  • Auf Basis der Ladungen Zielmatrix erstellt; Rotation so durchgeführt, dass die Distanz zur Zielmatrix minimiert wird.

Durchführung einer EFA mit R (psych package)

  • Der Befehl psych::fa(dat_res, 2, rotate = "oblimin", fm = "ml") führt eine EFA mit zwei Faktoren, Oblimin-Rotation und Maximum-Likelihood-Schätzung durch.
  • Der Output enthält standardisierte Ladungen, Kommunalitäten (h2), Uniqueness (u²), Eigenwerte und die Faktorkorrelationsmatrix.
  • Es kann die Anzahl der Faktoren, die Rotationsmethode und die verwendete Schätzmethode definiert werden.
  • summary(fit) gibt eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus.
  • Der Eigenwert ist die Summe der quadrierten Faktorladungen, die aufgeklärte Varianzanteile an der Gesamtvarianz zeigen.
  • Eine oblique Rotation erlaubt die Korrelation zwischen den Faktoren.

Interpretation des EFA Outputs

  • Stat. Faktorladungen sind Teil des Outputs.
  • h² = Kommunalität.
  • u² = Uniqueness = 1 - Kommunalität.
  • Eigenwert = Summe der quadrierten Faktorladungen.
  • Aufgeklärte Varianzanteile an der Gesamtvarianz.
  • Die Faktorkorrelationsmatrix (oblique Rotation) zeigt Korrelationen.
  • TLI ≥. 95 und RMSEA < .05 sind Hinweise auf eine gute Modellanpassung.

Höhe der Faktorladungen – Ergebnisinterpretation

  • Die inhaltliche Bedeutung der Faktoren ergibt sich aus den Ladungen.
  • In der Forschungspraxis setzen sich Daumenregeln durch, denen zufolge Ladungen mit >.30 (oder >.40) bedeutsam sind.
  • Diese Regeln sind aber nicht unumstritten, da Faktorladungen mit einem Schätzfehler verbunden sind, der größer oder kleiner ausfallen kann.
  • Bei EFAs, die auf der ML-Methode basieren, kann die Faktorladung auf Signifikanz geprüft bzw. das Konfidenzintervall der Faktorladung ausgegeben und berücksichtigt werden.
  • Je höher die Ladung, desto stärker sollte die Variable bei der Interpretation des Faktors berücksichtigt werden.

RSES – Factor Pattern Matrix

  • Faktorladungen zeigen die Beziehung zwischen den Variablen und den extrahierten Faktoren.

RSES – Eigenwert

  • Die Eigenwerte geben an, wie viel Varianz durch jeden Faktor erklärt wird; höhere Eigenwerte weisen auf einen größeren Beitrag zur Varianzaufklärung hin.
  • Formel: Eigenwert(k) = λ1k² + λ2k² + ... + λpk².

RSES – Kommunalität

  • Die Kommunalität gibt an, wie viel Varianz einer Variablen durch die extrahierten Faktoren erklärt wird.
  • Formel: Kommunalität(p) = λp1² + λp2² + ... + λpk².

Empfehlungen und deren Umsetzungen

  • Für eine ausführliche Analyse wurden die Anwendung von Faktorenanalysen in der psychologischen Forschung evaluiert.
  • Empfehlungen gab es hinsichtlich Studiendesign, Extraktionsmethode, der Faktoranzahl und Rotationsmethode.
  • Umsetzung der Empfehlungen in der Folgezeit überprüft.

Empfehlungen und deren Umsetzungen (1)

  • Empfehlungen fürs Studiendesign: Mind. n = 400, Mind. vier Indikatoren mit akzeptabler Reliabilität für jeden Faktor.

Empfehlungen und deren Umsetzungen (2)

  • Empfehlungen für die Wahl der Schätzmethode: Maximum Likelihood.
  • Wenn die Annahme der multivariaten Normalität verletzt ist: Transformation der Daten, Korrektur der Fit Indices oder Verwendung einer anderen Methode wie die Hauptachsenfaktorisierung (PAF).

Empfehlungen und deren Umsetzungen (3)

  • Empfehlungen für die Bestimmung der Faktoranzahl: Nutzung mehrerer Kriterien.
  • Bei ML EFA Kombination von RMSEA mit anderen Methoden (z.B. Parallel Analyse), bei ausreichend großer Stichprobe Kreuzvalidierung.

Empfehlungen und deren Umsetzungen (4)

  • Empfehlungen für die Wahl der Rotationsmethode: oblique Rotation (orthogonale Rotation nur Spezialfall).

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Dieses Quiz untersucht die Grundlagen der explorativen und konfirmatorischen Faktorenanalyse. Es werden Unterschiede, Anwendungsbereiche und wichtige Konzepte behandelt. Testen Sie Ihr Wissen über Faktorenanalyse!

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