Faktorenanalyse: Konzepte und Anwendungen

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Questions and Answers

Was ist das Hauptziel der Faktorenanalyse?

  • Die Variablen in sich überschneidende Klassen zu gruppieren, um Redundanz zu fördern.
  • Die Korrelationen zwischen Variablen zu minimieren, um unabhängige Datensätze zu schaffen.
  • Die in einem Variablensatz enthaltene Information auf eine kleinere Anzahl von Dimensionen zu reduzieren. (correct)
  • Die Komplexität eines Datensatzes durch Erhöhung der Variablenanzahl zu erhöhen.

Welches Maß wird typischerweise verwendet, um den Zusammenhang zwischen Variablen in der Faktorenanalyse zu quantifizieren?

  • Mittelwert
  • Standardabweichung
  • Korrelationskoeffizient (correct)
  • Varianz

Was beschreibt ein Faktor zweiter Ordnung (oder sekundärer Faktor)?

  • Ein Faktor, der die Größe der Korrelationskoeffizienten zwischen Variablen bestimmt.
  • Ein Faktor, der Einfluss auf andere Faktoren nimmt. (correct)
  • Ein Faktor, der eine hohe Varianz aufweist, aber keine Korrelation mit anderen Faktoren zeigt.
  • Ein Faktor, der nur die ursprünglichen Variablen, aber nicht die anderen Faktoren beeinflusst.

Was ist die Grundlage für die Gruppierung von Variablen in der Faktorenanalyse?

<p>Ähnlichkeit (C)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, eine Faktorenanalyse ergibt zwei Faktoren, wobei Variablen A, B und C hoch auf Faktor 1 laden und Variablen D, E und F hoch auf Faktor 2 laden. Was bedeutet das?

<p>Die Variablen A, B und C korrelieren stärker miteinander als mit den Variablen D, E und F. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten den Unterschied zwischen explorativer und konfirmatorischer Faktorenanalyse?

<p>Die explorative Faktorenanalyse dient der Hypothesenbildung bezüglich der Faktorenstruktur, während die konfirmatorische Faktorenanalyse vorab definierte Hypothesen über die Faktorenstruktur überprüft. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Homogenität einer Population die Ergebnisse einer Faktorenanalyse?

<p>Eine höhere Homogenität führt zu einer niedrigeren Streuung und kann die Anzahl der identifizierbaren Faktoren reduzieren. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem 'Überlagerungseffekt' im Kontext der Faktorenanalyse?

<p>Die Überdeckung interessierender Variablen durch eine Variable, die eine hohe Streuung verursacht. (D)</p> Signup and view all the answers

Was sind 'strukturprüfende Verfahren' im Kontext von Strukturgleichungsmodellen?

<p>Verfahren, die hypothesengeleitet Zusammenhänge zwischen Variablen überprüfen. (A)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, Sie modellieren eine manifeste Variable Y1 als Funktion einer latenten Variablen PA und eines Messfehlers E1. Welche der folgenden Aussagen über die Zusammenhänge zwischen diesen Variablen ist korrekt?

<p>Y1 setzt sich additiv aus PA und E1 zusammen, wobei keine Korrelation zwischen PA und E1 besteht. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie werden Eigenschaften im Kontext von Handlungsfrequenzen analysiert?

<p>Durch die Analyse, wie oft bestimmte Verhaltensweisen auftreten, die typisch für eine Eigenschaft sind. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Analyse von Verhalten im Zusammenhang mit Persönlichkeitseigenschaften?

<p>Die Vorhersage und Erklärung von interindividuellen Unterschieden im Verhalten. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie werden Zustände im Unterschied zu Eigenschaften definiert?

<p>Zustände sind relativ veränderlich und zeitgebunden, während Eigenschaften relativ stabil und überdauernd sind. (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet 'Zustandsreliabilität'?

<p>Das Ausmaß, in dem intraindividuelle Unterschiede in einer Situation bei erneutem Auftreten dieser Situation replizierbar sind. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie werden Typen als Abschnitte auf Beschreibungsdimensionen charakterisiert?

<p>Als Beschreibungen von sekundären Faktoren mit extremen Merkmalsausprägungen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was unterscheidet unipolare von bipolaren Typendimensionen?

<p>Unipolare Dimensionen haben nur eine positive Ausprägung, während bipolare Dimensionen zwei entgegengesetzte Pole haben. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, wenn eine Merkmalsverteilung nicht normalverteilt ist und einen modalen Typ aufweist?

<p>Es gibt eine oder mehrere Merkmalsausprägungen, die in der Population besonders häufig vorkommen. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Variationsforschung?

<p>Die Beschreibung interindividueller Unterschiede anhand der Verteilung eines Merkmals. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie wird die Variabilität eines Merkmals typischerweise gemessen?

<p>Durch die Standardabweichung und die Varianz. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Varianz additiv, die Standardabweichung jedoch nicht?

<p>Weil die Varianz die quadrierten Abweichungen vom Mittelwert berücksichtigt, was eine einfache Addition ermöglicht. (A)</p> Signup and view all the answers

Was drückt die Kovarianz (cov(x,y)) zwischen zwei Variablen x und y aus?

<p>Die Stärke des linearen Zusammenhangs zwischen x und y. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es im Kontext der differentiellen Psychologie, ein Merkmal in Varianzanteile zu zerlegen?

<p>Die Aufteilung der Gesamtvarianz eines Merkmals in Anteile, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel der Korrelationsforschung?

<p>Die Untersuchung, wie stark Merkmale miteinander zusammenhängen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet ein Korrelationskoeffizient (rxy) von 0 zwischen zwei Variablen X und Y?

<p>X und Y sind unabhängig voneinander oder haben einen nicht-linearen Zusammenhang. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum darf ein Korrelationskoeffizient ungleich Null nicht kausal interpretiert werden?

<p>Weil eine Korrelation zwischen zwei Variablen nicht beweist, dass eine Variable die andere verursacht. Es könnte eine dritte, unbekannte Variable im Spiel sein. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptunterschied zwischen deskriptiver/explorativer und konfirmatorischer Faktoranalyse?

<p>Konfirmatorische Faktoranalyse testet spezifische Hypothesen über die Faktorstruktur, während deskriptive/explorative Faktoranalyse die Faktorstruktur ohne vorgegebene Hypothesen erkundet. (B)</p> Signup and view all the answers

Wenn zwei Variablenvektoren in einem Versuchsperonenraum einen Winkel von nahezu 0° aufweisen, was bedeutet das in Bezug auf die Korrelation?

<p>Die Variablen weisen eine hohe positive Korrelation auf. (B)</p> Signup and view all the answers

Was entspricht die Länge der Variablenvektoren, wenn Messwerte z-standardisiert werden?

<p>Der positiven Wurzel aus n (Anzahl der Versuchspersonen). (A)</p> Signup and view all the answers

Was stellt eine Faktorladung in der Faktorenanalyse dar?

<p>Die Korrelation zwischen einer Variablen und dem Faktor. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel einer Faktorenrotation in der Faktorenanalyse?

<p>Die Faktorladungen zu maximieren und die Interpretation der Faktoren zu erleichtern. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie wird der Anteil der gemeinsamen Varianz zwischen zwei Variablen/Faktoren berechnet, wenn eine positive Korrelation vorliegt?

<p>Durch die Quadrierung des Korrelationskoeffizienten ($r_{xy}^2$). (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein Hauptunterschied zwischen orthogonaler und obliquer Faktorenrotation?

<p>Oblique Rotation erlaubt korrelierte Faktoren, während orthogonale Rotation unkorrelierte Faktoren erzwingt. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum können Faktorladungen bei einer schiefwinkligen Rotation größer als 1 werden?

<p>Weil die Varianzaddition nicht mehr gilt und die Faktoren korreliert sind. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Problem tritt bei der Bestimmung der Anzahl der Faktoren in einer Faktorenanalyse typischerweise auf?

<p>Die Bestimmung ist subjektiv und basiert oft auf dem Eigenwertverlauf. (D)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet es, wenn eine Variable 'gesprächig' eine gemeinsame Varianz mit Faktor 1 von 0.95² und mit Faktor 2 von -0.14² aufweist?

<p>Die Variable 'gesprächig' wird hauptsächlich durch Faktor 1 erklärt, aber Faktor 2 trägt kaum zur Erklärung bei. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die Korrelationsmatrix im Rahmen der Faktorenanalyse zu?

<p>Sie stellt die Korrelationen zwischen den beobachteten Variablen dar. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'h²' im Kontext der Faktorenanalyse?

<p>Die durch die Faktoren erklärte Varianz einer Variablen (Kommunalität). (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Problem der linearen Begrenzung in der faktorenanalytischen Methodik?

<p>Faktorenanalyse kann nur lineare Beziehungen zwischen Variablen erfassen, nicht aber nicht-lineare. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Moderatorvariable im Kontext der Probleme faktorenanalytischer Methodik?

<p>Eine Variable, die den Effekt zwischen einer unabhängigen und einer abhängigen Variable beeinflusst. (D)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, bei der Interpretation rotierter Faktoren ein theoretisches Konstrukt zu schaffen?

<p>Um eine inhaltliche Bedeutung zu geben und die Ergebnisse in einen größeren Kontext einzuordnen. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Was ist eine Faktoranalyse?

Reduziert die in einem Satz von Variablen enthaltene Information auf eine geringe Anzahl von Dimensionen.

Grundlage der Gruppierung bei der Faktoranalyse?

Ähnlichkeit zwischen Variablen.

Was ist der Korrelationskoeffizient?

Drückt die Enge des Zusammenhangs zwischen Variablen aus.

Wie viele Variablen pro Faktor?

Mehrere Variablen laden auf einen einzelnen Faktor.

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Was ist ein Faktor zweiter Ordnung?

Ein Faktor, der auf andere Faktoren Einfluss nimmt.

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Populationsabhängigkeit in FA

Die Anzahl der Faktoren kann stark von der Homogenität der Gruppe beeinflusst werden. Niedrige Streuung führt zu niedrigeren Korrelationen.

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Überlagerungseffekt in FA

Eine Variable mit hoher Streuung kann interessierende Variablen überdecken.

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Moderatorproblem in FA

Unterschiedliche Merkmalszusammenhänge in verschiedenen Populationen.

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Exploratorische Faktoranalyse (EFA)

Anwendung der FA auf Daten, über deren faktorielle Struktur keine/sehr allgemeine Hypothesen vorliegen -> „datengetrieben“

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Konfirmatorische Faktoranalyse (CFA)

Überprüfung von Hypothesen bezüglich Ladungsmuster der Variablen in den verschiedenen Faktoren (und Hypothesen über Korrelationen) -> „hypothesengetrieben“

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Sekundärfaktoren

Breiter, abstrakter und weniger zahlreich als Primärfaktoren.

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Handlungshäufigkeiten

Analyse von Eigenschaften durch die Häufigkeit bestimmter Handlungen.

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Prototypische Handlungen

Einige Verhaltensweisen sind aussagekräftiger für eine Eigenschaft als andere.

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Verhaltensvorhersage

Eigenschaften ermöglichen die Vorhersage und Erklärung interindividueller Unterschiede im Verhalten.

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Eigenschaftseinfluss

Gibt an, inwieweit interindividuelle Verhaltensunterschiede vollständig auf Eigenschaften zurückzuführen sind.

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Zustände (Stimmungen)

Temporäre Zustände von Aktivierung, Entspannung usw.

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Eigenschaften (vs. Zustände)

Relativ stabile und überdauernde Charakteristika.

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Zustände (vs. Eigenschaften)

Relativ veränderliche und zeitgebundene Charakteristika.

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Typen (als Abschnitte)

Abschnitte auf Beschreibungsdimensionen; extreme Merkmalsausprägungen.

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Bipolare Typendimensionen

Endpunkte eines Kontinuums (z.B. Extraversion vs. Introversion).

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Unipolare Typendimensionen

Typus, bei dem der Pol die höchste Merkmalsausprägung darstellt.

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Variationsforschung

Darstellung interindividueller Unterschiede anhand der Verteilung eines Merkmals.

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Standardabweichung (SD)

Die Wurzel der Varianz; Maß für die Variabilität eines Merkmals.

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Varianz

Der Mittelwert aller quadrierten Abweichungen der Messwerte vom Mittelwert.

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Korrelationsforschung

Untersucht, wie stark zwei Merkmale zusammenhängen.

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Faktoranalyse

Eine Methode zur Analyse von Zusammenhängen zwischen mehreren Merkmalen, die von beobachteten Variablen auf latente Faktoren schließt.

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Korrelationsmatrix

Eine tabellarische Darstellung der Korrelationen zwischen allen erfassten Merkmalen.

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Versuchspersonenraum

Ein Raum, in dem Variablen durch Punkte dargestellt werden, deren Lage durch die Messwerte der Versuchspersonen bestimmt wird.

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Variablenvektor

Eine Gerade, die vom Punkt der Variable im n-dimensionalen Raum zum Ursprung des Koordinatensystems verläuft.

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Winkel und Korrelation

Der Kosinus des Winkels zwischen zwei Variablenvektoren entspricht dem Korrelationskoeffizienten dieser Variablen.

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Faktorraum

Der Raum des neuen Koordinatensystems, der durch die Bündelung von Variablenvektoren in möglichst wenigen Dimensionen entsteht.

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Extraktion

Der Rechenvorgang, der zu einer Faktorenlösung führt.

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Faktorladung

Die Korrelation zwischen einer Variable und dem Faktor. Sie gibt die Stärke der linearen Determination an.

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h^2 (Kommunalität)

Entspricht der durch die Faktoren erklärten Varianz der Variablen.

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Faktorenrotation

Eine Transformation, die Variablenvektoren näher an die Faktoren heranbringt, um die Interpretation zu erleichtern.

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Orthogonale Rotation

Eine Rotation, bei der die Faktoren orthogonal (unkorreliert) bleiben.

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Oblique Rotation

Eine Rotation, bei der die Faktoren schiefwinklig (korreliert) sein können.

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Ladung = Korrelation

Nach einer Rotation entspricht die Ladung der Variable auf den Faktor der Korrelation zwischen Variable und Faktor.

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Gemeinsame Varianz

Der Varianzanteil, den zwei Variablen/Faktoren gemeinsam haben, ermittelt durch R^2.

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Eigenwert

Die Varianz, die ein Faktor zur Erklärung der Gesamtvarianz aller Variablen beiträgt. Wird durch Quadrierung aller Ladungen des Faktors berechnet.

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Study Notes

Bestimmung von Eigenschaften durch analytische Variablenreduktion

  • Faktorenanalyse reduziert Informationen in einem Variablensatz auf wenige hypothetische Dimensionen.
  • Ziel ist die Gruppierung von Variablen in unabhängige Klassen basierend auf Ähnlichkeit.
  • Korrelationskoeffizienten messen den Zusammenhang zwischen Variablen.
  • Mehrere Variablen können zu einem Faktor gehören.
  • Faktoren können ebenfalls korrelieren, wobei ein Faktor zweiter Ordnung breiter und abstrakter ist als Faktoren erster Ordnung.

Bestimmung von Eigenschaften durch Analyse von Handlungshäufigkeiten

  • Eigenschaften werden als kognitiv repräsentierte Handlungsklassen betrachtet.
  • Die Analyse basiert auf der Häufigkeit zugehöriger Handlungen.
  • Einige Handlungen sind bezeichnender für Eigenschaften als andere.
  • Der Analyseprozess umfasst:
    • Die Vpn stellt sich drei Personen, die eine Eigenschaft auszeichnen, vor.
    • Die Vpn schreibt Verhaltensweisen auf, die diese Personen gezeigt haben.
    • Eine weitere Vpn beurteilt, ob das Verhalten prototypisch für die Eigenschaft ist.
  • Hohe Übereinstimmung deutet auf eine allgemeine Vorstellung von der Eigenschaft hin.
  • Die resultierende Liste kann als Skala verwendet werden, wobei Punktwerte die korrelative Beziehung erfassen.

Verhaltensvorhersage

  • Das Eigenschaftskonzept ermöglicht die Vorhersage und Erklärung interindividueller Unterschiede.
  • Die Vorhersage von Verhalten anhand von Eigenschaften erfolgt durch:
    • Kenntnis der Ausprägung der Eigenschaft.
    • Korrelation von Eigenschaft und vorherzusagendem Verhalten.
  • Ein Korrelationskoeffizient von +/- 1 deutet darauf hin, dass interindividuelle Verhaltensunterschiede vollständig auf Eigenschaften zurückzuführen sind.
  • Persönlichkeitsmerkmale sind jedoch oft nur teilweise für Verhaltensunterschiede verantwortlich.
  • Situative Faktoren und intraindividuell geprägte Situations-Verhaltensverknüpfungen spielen ebenfalls eine Rolle.

Zustände

  • Zustände sind temporäre Aktivierungs- oder Entspannungszustände.
  • Sie werden intraindividuell als situations- und zeitbedingte Unterschiede im Verhalten und Erleben definiert.
  • Die Zustandsreliabilität misst, inwieweit intraindividuelle Unterschiede bei erneut auftretenden Situationen replizierbar sind.
  • Es bestehen Korrelationen zwischen Stimmung und Eigenschaften.

Zustände und Eigenschaften

  • Eigenschaften sind relativ stabil und dauerhaft.
  • Zustände sind relativ veränderlich und zeitgebunden.
  • Beide sind auf einem Kontinuum angeordnet, mit fließenden Übergängen.
  • Interindividuelle Unterschiede bestehen aus beiden Komponenten.

Typen als Abschnitte auf Beschreibungsdimensionen

  • Typen beschreiben sekundäre Faktoren und polarisieren.
  • Es gibt unipolare und bipolare Typendimensionen.
    • Bipolar: Extrovertiert vs. Introvertiert.
    • Unipolar: Höchste Merkmalsausprägung.
  • Wenn keine Normalverteilung vorliegt, spricht man von modalen Typen.

Typen als Gruppe von Individuen auf mehreren Beschreibungsdimensionen

  • Eine mehrdimensionale Bestimmung ist möglich.
  • Die Klassifizierung der Messwertträger erfolgt nach Ähnlichkeit ihrer Merkmalsausprägung.

Typen als qualitative Beschreibungsklassen

  • Kategorisierung erfolgt anhand von qualitativ unterschiedlichen Kategorien je nach Eigenschaftskombinationen.

Die Analyse von Variation und Kovariation: Beschreibung univariater Merkmalsverteilungen (Variationsforschung)

  • Interindividuelle Unterschiede werden anhand der Verteilung eines Merkmals dargestellt.
  • Die Breite der Verteilung zeigt das Ausmaß der Unterschiede.
  • Der Mittelwert (Summe aller Werte / Anzahl der Personen) wird zur Darstellung verwendet.

Zwei Maße für die Darstellung der Variabilität eines Merkmals

  • Standardabweichung (SD(x)): Wurzel der Varianz
  • Varianz (Var(x)): Mittelwert aller quadrierten Abweichungen der Messwerte vom Mittelwert.
  • Je größer Var/SD, desto größer die Abweichungen vom Mittelwert im Schnitt.
  • In der Regel erfolgt eine Z-Standardisierung mit Normalverteilungsannahme.

Varianz und ihre Additivität

  • Die Varianz ist additiv, die Standardabweichung nicht.
  • Die Testleistung hängt von zwei Fähigkeiten (X & Y) ab, die unabhängig voneinander messbar sind.
  • Die Kovarianz (cov(x,y)) drückt die Abhängigkeit von X und Y aus; bei Unabhängigkeit ist cov(x,y) = 0.
  • Die differentielle Forschung teilt ein Merkmal in Varianzanteile auf.
    • Beispiel: Erblichkeitsanteil des IQ – "p%" der Intelligenz sind vererbt.
  • Das Ausmaß der Bedeutung der Varianzquelle eines Merkmals wird mit Maßen der Unterschiedlichkeit zwischen Merkmalsträgern gemessen.

Beschreibung bivariater Merkmalsverteilungen: Korrelationsforschung

  • Untersucht, wie stark Merkmale zusammenhängen.
  • Erhebung beider Variablen (X & Y) und Z-Standardisierung für Vergleichbarkeit.
  • Bei maximal linearer Abhängigkeit ist rxy = 1 bzw. -1.
  • Bei kreisförmiger Verteilung in einem Diagramm ist rxy = 0.

Inhaltliche Interpretation vom Korrelationskoeffizienten

  • rxy ≠ 0 darf nicht kausal interpretiert werden; es könnte eine dritte Variable geben.
  • Es zeigt lediglich, dass ein gemeinsames Auftreten/Zusammenhang besteht, nicht Abhängigkeit.

Beschreibung multivariater Merkmalszusammenhänge: Faktorenanalyse

  • Methode zur Analyse multivariater Merkmalszusammenhänge (beschreibende/ exploratorische und konfirmatorische FA).
  • Schließt von beobachteten Variablen auf latente (nicht beobachtbare) Faktoren.
  • Alle Merkmale werden korrelationstatistisch erfasst (rxy berechnet) und in einer Korrelationsmatrix dargestellt.
  • Beispiel:
    • Hohe Korrelation zwischen Merkmalen A, B & C.
    • Hohe Korrelation zwischen C, D & E.
  • ABC haben relativ viel gemeinsam, wenig mit D&E.

Die geometrische Darstellung von Korrelationen im Versuchspersonenraum

  • Variablenraum: Räumliche zwei-/multidimensionale Darstellung.
  • Punkt=VP.
  • Korrelationsdarstellung im Variablenraum: Breite der Korrelationsellipse von den VPs gebildeten Punkten.
  • Korrelationsdarstellung im Versuchspersonenraum: N VPs stellen Koordinaten eines n-dimensionalen Raums dar.
  • Jede Variable wird durch einen Punkt repräsentiert.
  • Variablenvektor: Gerade vom Punkt der Variable im n-dimensionalen Raum zum Koordinatensystemursprung.
  • Bei Z-standardisierten Messwerten entspricht der Kosinus des Winkels zwischen zwei Variablen dem Korrelationskoeffizienten dieser Variablen.
    • rbc= cos 29°.
    • rcd =cos 35°.
    • rbd=cos 64°.
  • Kleine Winkel zwischen Vektoren deuten auf ähnliche Werte der VPs in den Variablen hin = hohe Korrelation.
    • rxy = 0 = 90°.
    • rxy = 1 = 0°.
  • Die Länge der Variablenvektoren ist die positive Wurzel aus n.

Faktorlösung: Faktorenraum und Faktorladung

  • Faktorenanalyse gruppiert Variablen anhand ihrer Ähnlichkeit.
  • Bündel der Vektoren soll in ein Koordinatensystem mit wenigen Dimensionen (Faktor) überführt werden.
  • Faktorraum: Raum des neuen Koordinatensystems.
  • Extraktion: Rechenvorgang, der zur Faktorenlösung führt.
  • Faktorladung: Korrelation zwischen Variable und Faktor (von -1 zu 1).
  • H^2 entspricht der durch die Faktoren erklärten Varianz der Variablen.

Faktorenrotation: orthogonale Lösung

  • Inhaltliche Interpretation eines hypothetischen Faktors ist nur möglich, wenn er inhaltsähnliche Variablen gut repräsentiert.
  • Lösung: Rotation
  • Alle Variablen haben eine möglichst hohe Ladung auf einen der zwei Faktoren & eine niedrige auf den anderen.
  • Die Rotation erleichtert die inhaltliche Interpretation.

Inhaltliche Interpretation rotierter Faktoren

  • Es wird versucht, ein theoretisches Konstrukt zu schaffen, das möglichst viele Variablen mit wenigen Faktoren erklärt.

Formale Eigenschaften des Faktorenmodells: orthogonale Faktorenlösung

  • Nach der Rotation sind die Ladungen der Variablen auf den Faktor gleich der Korrelation zwischen Variable & Faktor.
  • Wenn zwei Variablen/Faktoren kovariieren, weist eine positive Korrelation auf eine gemeinsame Varianz hin.
  • Der Anteil der gemeinsamen Varianz kann durch R^2 ermittelt werden -> Ermittlung der Erklärungskraft von Faktoren auf Variablen.
  • Gesprächig weist eine gemeinsame Varianz mit Faktor 1 von 90% auf, mit Faktor 2 2%.
  • Zusammen erklären beide Faktoren die Varianz der Variable Gesprächig zu 92% => h^2 Genauigkeit der Faktorlösung, die Variable kann also gut durch die Faktoren dargestellt werden.

Faktorenrotation: oblique Faktorenlösung

  • Schiefwinklige Rotation.
  • Faktorladungen stellen keine Faktorenkorrelation mehr dar.
  • Faktoren können > 1 werden.
  • Die Faktoren sind nicht mehr unkorreliert.
  • Keine Varianzaddition mehr.
  • Eine Faktorenanalyse ist auf die Faktorenanalyse kann ( = Faktoren zweiter Ordnung).

Probleme der faktoranalytischen Methodik

  • Basiert auf Modellannahmen, die mehr oder weniger sinnvoll sind.
  • Ist begrenzt auf lineare Berechnungen.
  • Die Abhängigkeit von Moderatorvariablen wird nicht berücksichtigt.

Probleme beim Berechnen von Faktoranalysen

  • Nicht objektiv.
    • Bestimmung der Menge an Faktoren.
    • Am gängigsten anhand von Eigenwertsverlauf (Varianz, die der Faktor zur Erklärung der Gesamtvarianz beiträgt).

Aussagekraft faktoranalytischer Ergebnisse

  • Populationsabhängig: Die Anzahl der Faktoren kann stark von der Homogenität der Gruppe beeinflusst werden.
  • Niedrige Streuung = niedrige Korrelation.
  • Überlagerungseffekt: Eine Variable, die hohe Streuung verursacht, überdeckt interessierende Variablen.
  • Moderatorproblem: Unterschiedliche Merkmalszusammenhänge in verschiedenen Populationen.
  • Die Aussagekraft hängt vom Stellenwert in der Forschungsarbeit ab.
    • Exploratorische FA: Anwendung auf Daten, über deren faktorielle Struktur keine/sehr allgemeine Hypothesen vorliegen.
    • Konfirmatorische FA: Überprüfung von Hypothesen bezogen auf Ladungsmuster der Variablen in den verschiedenen Faktoren.

Konfirmatorische Faktorenanalyse und Strukturgleichungsmodelle

  • Strukturenddeckende Verfahren: Entdeckung von Zusammenhängen zwischen Variablen (datengetrieben).

  • Strukturprüfende Verfahren: Überprüfung von Zusammenhängen zwischen Variablen (hypothesengetrieben).

  • Beispiel: Überprüfung, ob 3 Items (aktiv, freudig, erregt) demselben Faktor "positiver Affekt" zugeordnet werden können.

    • Y = manifeste Variablen der Items.
    • Pa = Konstrukt als latente Variable (positiver Affekt).
    • E = Messfehler.
  • Manifeste Variable Y1 soll sich aus den latenten Variablen Pa & E1 zusammensetzen.

  • Varianzen der manifesten Variablen Y setzt sich additiv aus den Kovarianzen der latenten Variablen zusammen.

  • Um Daten zu analysieren, müssen unbekannte Modellparameter in den Varianzzerlegungen geschätzt werden.

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