Europäische Union: Rechtsgrundlagen und Prinzipien
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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt das Subsidiaritätsprinzip im Kontext der EU am besten?

  • Mitgliedstaaten sind verpflichtet, EU-Gesetze stets vorrangig vor nationalem Recht anzuwenden.
  • Entscheidungen sollten stets auf der höchsten Ebene getroffen werden, um Effizienz zu gewährleisten.
  • Die EU darf nur dann tätig werden, wenn eine Angelegenheit nicht besser auf untergeordneter Ebene (Land, Bund, Kommune) geregelt werden kann. (correct)
  • Die EU darf nur in Bereichen tätig werden, in denen sie über eine ausschließliche Zuständigkeit verfügt.

Was versteht man unter dem Begriff 'Opting-out' im Zusammenhang mit der EU?

  • Die Option für Unternehmen, sich von der Einhaltung bestimmter EU-Normen zu befreien.
  • Die Möglichkeit für Bürger, sich von der Teilnahme an Europawahlen zu befreien.
  • Das Recht eines Mitgliedstaates, bestimmte EU-Regelungen nicht oder nur teilweise anzuwenden. (correct)
  • Die Befugnis des Europäischen Parlaments, Gesetzesvorschläge der Kommission abzulehnen.

Welche Rolle spielt die Europäische Kommission im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren der EU?

  • Sie überwacht die Einhaltung der Gesetze und bringt Vorschläge zu Gesetzen ein. (correct)
  • Sie setzt die Prioritäten der EU und bestimmt die langfristigen Ziele.
  • Sie vertritt die Interessen der einzelnen Mitgliedstaaten.
  • Sie entscheidet abschließend über die Annahme von Gesetzen.

Was kennzeichnet die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der EU?

<p>Sie ist ein intergouvernementales Konstrukt, bei dem Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Funktion hat der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH)?

<p>Er überwacht die Einhaltung der EU-Gesetze und ahndet Verstöße. (D)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem 'Prinzip der Verhältnismäßigkeit' im EU-Recht?

<p>Die EU darf nur Maßnahmen ergreifen, die geeignet, erforderlich und angemessen sind, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist der 'Trilog' im Kontext des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens der EU?

<p>Eine Zusammenkunft von Europäischem Rat, Parlament und Kommission zur Vermittlung im Gesetzgebungsverfahren. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen beschreibt am besten den Unterschied zwischen Primär- und Sekundärrecht der EU?

<p>Primärrecht ist das grundlegende Regelwerk der EU (z.B. Verträge), Sekundärrecht umfasst davon abgeleitete Rechtsakte (z.B. Richtlinien, Verordnungen). (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Konzept des Neorealismus in Bezug auf die Europäische Union?

<p>Jeder Mitgliedstaat der EU ist primär darauf bedacht, seine eigene Macht und Sicherheit zu gewährleisten, was potenziell zu Aufrüstung und Konflikten führen kann. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel des Institutionalismus im Kontext der Europäischen Integration?

<p>Die Schaffung neuer Institutionen zur Verbesserung der Zusammenarbeit und zur Förderung der Integration der Mitgliedstaaten. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage charakterisiert den Liberalismus im Zusammenhang mit der Europäischen Union am treffendsten?

<p>Die EU wird vor allem aufgrund wirtschaftlicher Interessen und einer rationalen Kosten-Nutzen-Rechnung angestrebt. (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'sui generis' im Bezug auf das System der Europäischen Union?

<p>Das System der EU ist einzigartig und lässt sich nicht in die klassische Systematik nationalstaatlicher Ordnung einordnen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Rolle des Trilogs im Gesetzgebungsprozess der EU?

<p>Informelle Verhandlungstreffen zwischen Vertretern von Rat, Kommission und Europäischem Parlament zur Kompromissfindung. (D)</p> Signup and view all the answers

Was beinhaltet der 'Acquis communautaire'?

<p>Die Gesamtheit des Primärrechts und des daraus entstandenen sekundären Gemeinschaftsrechts. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Neuerungen wurde durch den Lissaboner Vertrag eingeführt?

<p>Die Rechtsverbindlichkeit der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. (A)</p> Signup and view all the answers

In welchem Jahr wurde der Vertrag von Rom unterzeichnet und was waren die Hauptziele dieses Vertrags?

<p>1957; Gründung der EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und EURATOM. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Begrenzte Einzelermächtigung

Die EU darf nur regeln, wozu sie von den Mitgliedstaaten autorisiert wurde.

Primärrecht

Grundlegende Regeln/Verfassung der EU, inklusive GR Charta, AUEV und EUV.

Sekundärrecht

Recht, das von der EU erlassen wird und in den Mitgliedstaaten gilt (z.B. Richtlinien, Verordnungen).

Tertiärrecht

Die EU kann als supranationales Organ Gesetze erlassen, die in den Mitgliedstaaten gelten.

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Opting out

Einzelne Mitgliedstaaten können von bestimmten GASP-Regelungen abweichen.

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Subsidiaritätsprinzip

Die EU darf nur handeln, wenn eine niedrigere Ebene (Land, Kommune) es nicht besser kann.

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Prinzip der Verhältnismäßigkeit (VHM)

EU-Maßnahmen müssen geeignet, erforderlich und angemessen sein.

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Trilog

Zusammenkunft von Rat, Parlament und Kommission zur Vermittlung im Gesetzgebungsverfahren.

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Neorealismus

Jeder Staat will seine eigene Macht sichern; Aufrüstung und Krieg sind möglich.

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Institutionalismus

Das Bestreben, durch neue Institute die Zusammenarbeit der Staaten zu verbessern.

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Liberalismus

Die Gemeinschaft wird nur aufgrund wirtschaftlicher Interessen angestrebt.

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Konstruktivismus

Geprägt von Normen, Werten und individuellem Empfinden.

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Sui generis

Einzigartig in seiner Art; die EU ist nicht einfach in nationale Strukturen einzuordnen.

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Acquis communautaire

Der gesamte Besitzstand an EU-Recht, der bei einem Beitritt übernommen werden muss.

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Delegierte Rechtsakte

EP und Rat ermächtigen die Kommission, unwesentliche Teile eines Rechtsakts zu ergänzen.

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Study Notes

Vertrag von Lissabon

  • Stärkt die Zusammenarbeit der Polizeien und der Justiz.

Die begrenzte Einzelermächtigung

  • Die EU darf nur das regeln, wozu sie durch die Mitgliedstaaten berechtigt wurde.

Primärrecht

  • Die Regelungen/Verfassung in der EU, die für die EU gelten.
  • Erstreckt sich über die GR Charta, AUEV und EUV.

Sekundärrecht

  • Das Recht, welches durch die EU erlassen, aber in den Mitgliedstaaten gilt.
  • Beispiele: Richtlinien, Satzungen und Verordnungen.

Tertiärrecht

  • Die EU kann als supranationales Organ Gesetze erlassen, welche in den Mitgliedstaaten gelten.

Acquis communautaire

  • Die Gesamtheit aus Primärrecht und daraus entstandenem sekundärem Gemeinschaftsrecht (gemeinschaftlicher Besitzstand).
  • Muss bei Neueintritt übernommen werden.

Opting out

  • Die Möglichkeit einzelner Mitgliedstaaten im Rahmen der GASP, Regelungen nicht vollumfänglich nachkommen zu müssen
  • Beispiel: Polen bei der GR Charta.

Subsidiaritätsprinzip

  • Dinge dürfen nur geregelt werden, wenn sie nicht besser durch eine untergeordnete Ebene (Land, Bund, Kommune) geregelt werden kann.

Prinzip der VHM

  • Die EU darf nur Massnahmen ergreifen, welche geeignet, erforderlich und angemessen sind.

Die Kompetenzen der EU

  • Umfassen die ausschließliche Zuständigkeit (Währung), die geteilte Zuständigkeit (Verkehr) und die unterstützende (Tourismus).

Ordentliches Gesetzgebungsverfahren

  • Setzt sich zusammen aus maximal drei Lesungen.
  • Beteiligt sind EU Rat, Kommission und Parlament.
  • Die Kommission schlägt vor, Rat und Parlament entscheiden bzw. machen Verbesserungsvorschläge.

Der Trilog

  • Eine Zusammenkunft von Rat, Parlament und Kommission im Rahmen des Gestezgebungsverfahrens.
  • Kann zu jeder Zeit des Verfahrens einberufen werden.
  • Dient zur Vermittlung von Parlament und Rat unter Moderation der Kommission.

Europäischer Rat

  • Beschliesst Ziele und Vorgehen der EU.

Kommission

  • Ist die Polizei der EU, überwacht Einhaltung der Gesetze, bringt Vorschläge zu Gesetzen.

Parlament

  • Das Entscheidungsgremium in der EU und entscheidet über Gesetz, kontrolliert den Haushalt.

Rat der EU

  • Überwacht den Haushalt, Fachgremien zur Gesetzgebung.

Gerichtshof

  • Überwacht die Einhaltung der Gesetze, bestimmt Sanktionen und führt Verfahren durch.

Die GASP (Gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik)

  • Ein intergouvernementales Konstrukt, bei dem jeder Mitgliedstaat ein Vetorecht hat und alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen.

Europäische Union

  • Ein Bündnis europäischer Staaten, um international mehr Gewicht zu erlangen.
  • Staaten verpflichten sich im Falle eines Angriffskrieges die jeweils anderen zu unterstützen und es gibt Diskussionen nach einem gemeinsamen Verteidigungsfonds.
  • Kann somit als Verteidigungsgemeinschaft betrachtet werden.

Neorealismus

  • Die Idee, dass jeder Staat seine Macht sichern will, wobei Aufrüstung und Krieg allgegenwärtig sind.

Institutionalismus

  • Das Bestreben, neue Institute zu schaffen, welche die Zusammenarbeit der Staaten verbessern können.

Liberalismus

  • Geprägt von einer nüchternen Kosten-Nutzen-Rechnung.
  • Gemeinschaft wird nur aufgrund wirtschaftlicher Interessen angestrebt.

Konstruktivismus

  • Geprägt von Normen und Werten sowie von individuellem Empfinden.

Sui generis System der EU

  • Viele Elemente nationalstaatlicher Strukturen, ist aber nicht in die klassische nationalstaatliche Systematik einzuordnen.
  • Das System wird daher als sui generis (einzigartig in seiner Art) bezeichnet.

OGV (Ordentliches Gesetzgebungsverfahren)

  • Rat, Kommission und EP, maximal 3 Lesungen, gegebenenfalls Vermittlungsverfahren bei Nichteinigung.
  • Ausschließliches Initiativrecht der Kommission, Beratung durch Rat und EP, bei Nichteinigung folgt ein Vermittlungsverfahren ODER Einigung dann 6 Wochen für Kommission und EP für Entwurf.

Trilog

  • Informelle Verhandlungstreffen zwischen Vertretern der drei Organe.
  • Ein Kompromiss wird ausgehandelt und dann durch EP und Rat formell verabschiedet, was in der Regel ohne substantielle Änderungen geschieht.
  • Vorteil: schnell und effizient zur Kompromissfindung.
  • Nachteil: Einbußen für die demokratische Legitimation, öffentlich intransparentes Verfahren.
  • Inhalt, Strukturen, Prozesse der europäischen Aussen- und Sicherheitspolitik sowie der GASP.

Lissaboner Vertrag

  • Verlieh der GR Charta Rechtsverbindlichkeit.
  • Ermöglicht die Rückverlagerung von Kompetenzen.
  • Ein Austritt wird möglich gemacht.
  • Delegierte Rechtsakte EP und Rat ermächtigen Kommission nicht wesentliche Teile des Rechtsaktes zu ergänzen.
  • Durchführungsrechtsakte.
  • 2007 (Möglichkeit zum Austritt, Verpflichtung zur öffentl. Tagung des Rates, Einführung hauptamtlicher Ratspräsident für 2.5 Jahre, Einführung Hohe Vertreter der Aussen und Sicherheitspolitik, 2. OstF).

Verträge

  • 1952: Vertrag von Paris EGKS (D, Fr, Benelux, It).
  • 1957: Vertrag von Rom EURATOM + EWG.
  • 1967: Gründung der EG durch Zusammenschluss der drei.
  • 1973: 1. Norderweiterung.
  • 1981: 1. Süderweiterung.
  • 1985: Schengen I (D, Fr, Benelux) Wegfall der Binnengrenzen (Völkervertragsrecht).
  • 1986: 2. Süderweiterung.
  • 1990: Schengen II SDÜ/Schengener Kooperation und Ausgleichsmaßnahmen (SIS I) (Nacheile, gemeinsame Asyl und Visumspolitik, polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit).
  • 1993: Vertrag von Maastricht RFSR, Gründung der EU, Gründung Europol.
  • 1995: 2. Norderweiterung.
  • 1999: Vertrag von Amsterdam Überführung Schengen Besitzstand (Unionsrecht).
  • 2000: Grundrechte-Charta.
  • 2003: Vertrag von Nizza (Vorbereitung auf neue Staaten).
  • 2004: 1. Osterweiterung + Malta + Zypern.
  • 2005: PRÜM (D, Fr, Benelux, Österreich Spanien), Zugriff auf dakty und DNA Datenbank (Hit no Hit) sowie auf nationale Fahrzeugregister, gemeinsame Streifenund ubersenden von Spezialisten.
  • 2006: Schwedische Initiative = einfachere Infoaustausch der Polizeien.
  • 2008: Überführung PRÜM in die EU als supranationales Recht.
  • 2012: Friedensnobelpreis.
  • 2013: 3. Osterweiterung, SIS II.
  • 2020: Austritt GB.
  • Erweiterung PRÜM II.

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Das Quiz behandelt die Rechtsgrundlagen und Prinzipien der Europäischen Union, darunter den Vertrag von Lissabon, das Primär- und Sekundärrecht. Es werden auch Konzepte wie Acquis communautaire, Opting-out und das Subsidiaritätsprinzip erläutert. Ziel ist es, das Verständnis für die Funktionsweise der EU zu vertiefen.

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