Erziehung: Konzepte und Theorien

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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel von Erziehung im Sinne einer 'dauerhaften Verbesserung'?

  • Die langfristige Entwicklung und positive Veränderung der Persönlichkeit und des Charakters. (correct)
  • Die kurzfristige Anpassung an aktuelle soziale Erwartungen.
  • Eine sofortige Verhaltensänderung des Kindes.
  • Die reine Vermittlung von Faktenwissen, um gute Noten zu erzielen.

Was ist der Unterschied zwischen Verhalten und Handlung im erziehungstheoretischen Kontext?

  • Verhalten und Handlung sind Synonyme und bedeuten dasselbe.
  • Verhalten ist bewusst und geplant, während Handlung eher unbewusst abläuft.
  • Handlung bezieht sich nur auf körperliche Aktivität, während Verhalten psychische Prozesse umfasst.
  • Verhalten ist ein Reflex auf Reize, während Handlung ein zielgerichtetes Tun ist, das eine Entscheidung erfordert. (correct)

Was kennzeichnet moralische Werte im Unterschied zu außermoralischen Werten?

  • Moralische Werte sind subjektiv und individuell, während außermoralische Werte gesellschaftlich festgelegt sind.
  • Moralische Werte sind handlungsleitend und haben eine moralische Qualität, während außermoralische Werte persönliche Präferenzen widerspiegeln. (correct)
  • Es gibt keinen Unterschied, moralische und außermoralische Werte sind identisch.
  • Moralische Werte sind auf materielle Güter ausgerichtet, während außermoralische Werte immateriell sind.

Brezinka definiert Erziehung als soziale Handlung, die darauf abzielt, das 'psychische Dispositionsgefüge' anderer Menschen dauerhaft zu verbessern oder zu erhalten. Was bedeutet 'psychisches Dispositionsgefüge' in diesem Zusammenhang am ehesten?

<p>Die Gesamtheit der psychischen Eigenschaften, Neigungen und Fähigkeiten einer Person. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Komponente der klassischen Definitionsmerkmale von Erziehung wird als differentia specifica bezeichnet, und was impliziert diese im Kontext der Erziehungsdefinition?

<p>Das Ziel der dauerhaften Veränderung oder Erhaltung psychischer Dispositionen, was Erziehung von bloßen sozialen Handlungen unterscheidet. (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist der Hauptunterschied zwischen 'Werteerziehung' und 'Werterziehung'?

<p>'Werteerziehung' konzentriert sich auf die Vermittlung bestimmter Werte, während 'Werterziehung' die Fähigkeit zur kritischen Reflexion von Werten fördert. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die 'Romantische Position' in Bezug auf Werteerziehung?

<p>Kinder sind von Natur aus gut und Werte sind subjektiv. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel von 'Dilemma-Diskussionen' im Kontext der Werteerziehung?

<p>Die Förderung moralischer Urteilsfähigkeit durch Auseinandersetzung mit Konfliktsituationen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Methoden würde am besten zur 'Technologischen Position' passen?

<p>Das Einüben von gesellschaftlichen Werten durch positive Verstärkung. (D)</p> Signup and view all the answers

Brezinka (1990) definiert Erziehung als 'dauerhafte Veränderung des psychischen Dispositionsgefüges'. Was bedeutet das im Kern?

<p>Erziehung bewirkt eine nachhaltige Veränderung der inneren Einstellungen und Fähigkeiten einer Person. (B)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, eine Lehrkraft möchte Werteerziehung in ihren Geschichtsunterricht integrieren. Welchen Ansatz könnte sie wählen, um nicht nur Faktenwissen zu vermitteln, sondern auch Wertebewusstsein zu fördern?

<p>Schüler dazu anzuregen, die moralischen Entscheidungen historischer Figuren kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren. (C)</p> Signup and view all the answers

Eine Schule plant, ein neues Programm zur Werteerziehung einzuführen. Um eine integrative und effektive Umsetzung zu gewährleisten, welche der folgenden Maßnahmen wäre am wenigsten zielführend?

<p>Ausschließliche Konzentration auf traditionelle Werte ohne Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten das Ziel werterziehenden Unterrichts?

<p>Schüler zur kritischen Reflexion und Anwendung von Werten anzuregen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Prinzipien ist kein zentrales Element eines werterziehenden Unterrichts?

<p>Konzentration auf eine einzige, klare Definition von Werten. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Dimensionen der Wertevermittlung werden als zentral genannt?

<p>Sache - Lehrer - Schüler (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'Erziehung' nach Brezinka (1990)?

<p>Langfristige Veränderung des psychischen Dispositionsgefüges. (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Grundidee der 'Just Community School' nach Lawrence Kohlberg?

<p>Der Aufbau einer 'gerechten Schulgemeinschaft' als Modell für moralisches Lernen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft nicht auf erzieherische Schulkonzepte zu?

<p>Sie beschränken sich ausschließlich auf den Fachunterricht. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Handlungen würde am wenigsten einen werterziehenden Unterricht fördern?

<p>Klare Verhaltensregeln ohne Diskussion durchzusetzen, um Disziplin zu gewährleisten. (A)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern unterscheidet sich der Ansatz der 'Just Community School' von traditionellen Methoden der Wertevermittlung?

<p>Sie bezieht Schüler aktiv in die Entwicklung von Normen und Regeln ein. (A)</p> Signup and view all the answers

Nehmen wir an, eine Lehrkraft möchte im Deutschunterricht das Thema 'soziale Gerechtigkeit' behandeln. Welcher Ansatz wäre am wenigsten geeignet, um einen werterziehenden Unterricht im Sinne der hier diskutierten Konzepte umzusetzen?

<p>Das Auswendiglernen von Definitionen sozialer Gerechtigkeit und relevanter Gesetze. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Dimensionen des Unterrichts tragen laut des gegebenen Materials zur Werteerziehung bei?

<p>Alle genannten Dimensionen tragen zur Werteerziehung bei. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches Prinzip des Rekus-Modells betont die Notwendigkeit, Werte für Schüler erfahrbar zu machen, indem an ihre vorhandenen Erlebnisse angeknüpft wird?

<p>Anschaulichkeit (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel des Prinzips der (methodischen) Selbsttätigkeit im Kontext des werterziehenden Unterrichts?

<p>Die Förderung von selbstständiger Reflexion und Argumentation der Schüler. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Prinzip des werterziehenden Unterrichts beinhaltet die Betrachtung von Werten aus verschiedenen Perspektiven?

<p>Konzentration (C)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Beispiele stellt eine Anwendung des Prinzips der Synthese im werterziehenden Unterricht dar?

<p>Schüler starten nach einer Diskussion über Nachhaltigkeit ein Schulprojekt zur Müllvermeidung. (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher Grundsatz des Lehrens entspricht dem Grundsatz des Lernens 'Welchen Wert hat die Aufgabe für mich?'?

<p>Veranschaulichen – An welche Erfahrungen der SuS kann ich anknüpfen? (D)</p> Signup and view all the answers

Wie unterscheidet sich werterziehender Unterricht von traditionellem Unterricht?

<p>Werterziehender Unterricht integriert Wertebildung explizit in den Lernprozess, während traditioneller Unterricht dies oft implizit oder gar nicht tut. (A)</p> Signup and view all the answers

Ein Lehrer möchte das Prinzip der Konzentration im Rahmen einer Diskussion über soziale Gerechtigkeit umsetzen. Welche der folgenden Vorgehensweisen wäre am besten geeignet?

<p>Die Schüler dazu ermutigen, verschiedene Perspektiven einzunehmen, z.B. aus der Sicht von verschiedenen sozialen Gruppen oder unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte. (C)</p> Signup and view all the answers

Ein Schulleiter möchte das Rekus-Modell verbindlich in der Schule implementieren, jedoch argumentieren einige Lehrkräfte, dass dies ihre Freiheit in der Unterrichtsgestaltung zu sehr einschränke. Welches Argument könnte der Schulleiter anführen, um diesen Einwand zu entkräften und die Lehrkräfte von der Notwendigkeit des Rekus-Modells zu überzeugen?

<p>Das Rekus-Modell bietet einen Rahmen für die Werteerziehung, der den Lehrkräften weiterhin pädagogischen Spielraum lässt und die individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Schüler ermöglicht. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Definition von Erziehung

Soziale Handlungen, die darauf abzielen, die psychischen Eigenschaften anderer Menschen dauerhaft zu verbessern oder wertvolle Eigenschaften zu erhalten.

Soziale Handlung in Erziehung

Erziehung ist immer ein sozialer Akt, der nicht isoliert stattfindet. Es findet immer im Kontext einer sozialen Beziehung statt.

Dauerhafte Verbesserung in Erziehung

Erziehung zielt nicht nur auf kurzfristige Verhaltensänderungen ab, sondern auf eine langfristige und nachhaltige Entwicklung der Persönlichkeit.

Handlung

Bewusste und geplante Aktivität, die eine Entscheidung erfordert und auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist.

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Definition von Werten

Vorstellungen, die unsere Wahrnehmung der Welt strukturieren und Dingen eine Bedeutung geben (z.B. Freiheit, Ehrlichkeit).

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Werteerziehung

Erziehung, die darauf abzielt, bestimmte Werte zu vermitteln.

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Wertreflexion

Die Fähigkeit, Werte kritisch zu hinterfragen und zu bewerten.

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Romantische Position

Ansicht, dass Kinder von Natur aus gut sind und Werte subjektiv sind.

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Technologische Position

Ansicht, dass Kinder formbar sind und Werte objektiv und lehrbar sind.

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Progressive Position

Ansicht, dass Kinder Moral durch Reflexion und Dialog entwickeln.

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Dilemma-Diskussionen

Methode, um moralische Urteilsfähigkeit durch Diskussion ethischer Konflikte zu fördern.

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Werterziehender Unterricht

Unterrichtsinhalte werden zum Gegenstand der Wertreflexion.

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Ziele des Unterrichts

Fachliches Wissen und dessen Bedeutung für Individuum und Gesellschaft erkennen.

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Dimensionen des Unterrichts

Sache (Inhalt), Lehrer (Werte), Schüler (Reflexion).

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Aufgabe der Schule (Werte)

Schule als Umfeld zum Erleben und Diskutieren von Werten.

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Prinzip der Anschaulichkeit

Werte erfahrbar machen; an Erlebnisse anknüpfen.

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Prinzip der Selbsttätigkeit

Aktive Mitwirkung der Schüler an der Wertbildung.

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Prinzip der Konzentration

Betrachtung von Werten aus verschiedenen Perspektiven.

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Prinzip der Synthese

Ableitung handlungsleitender Prinzipien aus Wissen und Werten.

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Anschaulichkeit (Schülerperspektive)

Welchen Wert hat die Aufgabe für mich?

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Selbsttätigkeit (Lehrerperspektive)

Welche Impulse kann ich geben, damit SuS selbstständig denken?

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Anschaulichkeit (Werte)

Werte sollen erfahrbar und greifbar gemacht werden, nicht nur theoretisch.

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Selbsttätigkeit (Werte)

Schüler sollen aktiv Werte reflektieren und diskutieren, nicht nur passiv zuhören.

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Konzentration (Werte)

Werte sollen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.

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Synthese (Werte)

Wissen und Werte sollen zu Prinzipien für das eigene Handeln verbunden werden.

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Leitsatz der Werterziehung

Schule ist nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern auch der Werteerziehung.

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Erzieherische Schulkonzepte

Organisierte Ansätze zur Werte- und Normenvermittlung, die das gesamte Schulleben gestalten.

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Just Community School (Kohlberg)

Aufbau einer gerechten Schulgemeinschaft als Modell für moralisches Lernen.

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Normenentwicklung (Just Community)

Schüler und Lehrer entwickeln gemeinsam Regeln für das Zusammenleben.

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Study Notes

Einführung: Theorien der schulischen Erziehung, Klassenführung und Konfliktbewältigung

Einführung

  • Die Erziehungsaufgabe ist untrennbar mit Unterricht und Schulleben verbunden.
  • Zusammenarbeit mit Eltern ist entscheidend für den Erfolg schulischer Erziehung.
  • Lehrkräfte müssen Bildungstheorien kennen, reflektieren und kritisch hinterfragen.
  • Lehrer sind nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Erzieher.
  • Die Schule vermittelt Werte und Erziehungsziele auf Basis des Grundgesetzes und der Landesverfassung.
  • Erziehungsziele der Schule umfassen Achtung vor dem menschlichen Leben, Verantwortung für Gemeinschaft und Umwelt, Gewaltfreies Zusammenleben und demokratische Mitgestaltung, Förderung von Medienkompetenz, Wissenschaftsinteresse und kultureller Offenheit, sowie Gleichberechtigung und Akzeptanz verschiedener Lebensweisen.
  • Schulen erziehen nicht nur kognitiv, sondern auch moralisch und sozial.
  • Hohe Kriminalitätsraten unter Jugendlichen erfordern die Förderung von Werten wie Respekt und Verantwortungsbewusstsein.
  • Störungsfreier Unterricht ist die Basis für erfolgreiches Lernen, daher wird Classroom Management immer wichtiger.
  • Gewalt- und Diskriminierungsprobleme erfordern von Lehrkräften die Beherrschung von Strategien zur Konfliktbewältigung.

Wichtige Begriffe

  • Erziehungsauftrag der Schule: Schulen vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch Werte und soziale Kompetenzen.
  • KMK-Standards (2004): Lehrer sollen Erziehung aktiv gestalten und reflektieren.
  • Thüringer Schulgesetz (§2, 2024): Erziehung in der Schule basiert auf demokratischen und sozialen Werten.
  • Herausforderungen der schulischen Erziehung: Kriminalität, Störungen im Unterricht, Gewalt und Diskriminierung.
  • Classroom Management: Strategien zur Klassenführung und Vermeidung von Störungen.
  • Konfliktbewältigung: Methoden zur Deeskalation und friedlichen Konfliktlösung in der Schule.

Erziehungstheoretische Begrifflichkeiten

  • Brezinka definiert Erziehung als soziale Handlungen, die darauf abzielen, das psychische Dispositionsgefüge anderer Menschen dauerhaft zu verbessern oder wertvolle, aber gefährdete Bestandteile zu erhalten.
  • Erziehung ist immer ein sozialer Akt und zielt auf langfristige Entwicklung sowie die Erhaltung wertvoller Bestandteile.
  • Jede Definition muss Genus proximum (soziale Handlung) und Differentia specifica (dauerhafte Veränderung oder Erhaltung psychischer Dispositionen) enthalten.
  • Erziehung zielt auf die Förderung bewusster Handlungen, nicht nur auf Verhaltenssteuerung.

Verhalten vs. Handlung

  • Verhalten ist eher unbewusst und ein Reflex auf Reize, während Handlungen bewusst, geplant und erfordern Entscheidungen.

Werte und Normen

  • Werte sind Vorstellungen, die unsere Wahrnehmung der Welt strukturieren und Dingen eine Bedeutung geben.
  • Werte sind subjektiv, aber oft gesellschaftlich geteilt.
  • Moralische Werte haben moralische Qualität (z.B. Ehrlichkeit, Gerechtigkeit), während außermoralische Werte subjektiv wünschenswert sind (z.B. Schönheit, Wohlstand).
  • Normen übersetzen Werte in Handlungsregeln und werden mit "Du sollst..." formuliert.
  • Werte werden anerkannt, Normen müssen befolgt werden.

Dilemma der Werte

  • Erziehung bedeutet oft, jungen Menschen zu helfen, Wertkonflikte selbstständig zu lösen.
  • Werteerziehung zielt auf die Fähigkeit, Werte zu reflektieren und zu bewerten, während Werteerziehung auf die Vermittlung bestimmter Werte abzielt.

Zusammenfassung

  • Verhalten ist unbewusst, Handlung ist bewusst und geplant.
  • Werte sind Grundüberzeugungen, Normen leiten Handlungen aus Werten ab.
  • Wertkonflikte sind zentrale Herausforderungen in der Erziehung.
  • Werterziehung (Bewertung von Werten) ist von Werteerziehung (Vermittlung bestimmter Werte) zu unterscheiden.

Positionen schulischer (Wert-)Erziehung

  • Die Diskussion über schulische Werteerziehung entstand in den 1970er Jahren im Kontext des gesellschaftlichen Wertewandels.
  • Werteerziehung zielt auf die Vermittlung bestimmter Werte, die Werterziehung fördert die Fähigkeit zum eigenständigen Werten.

Romantische Position

  • Kinder sind von Natur aus gut und moralisch, Erwachsene "verderben" die natürliche Moralität der Kinder.
  • Ziel der Erziehung: Kinder sollen in ihrer natürlichen Güte und Freiheit bewahrt bleiben.
  • Es gibt keine Bestrafung oder Disziplinierung, die Kinder lernen aus den natürlichen Konsequenzen ihres Handelns.

Technologische Position

  • Kinder sind formbar (tabula rasa) und müssen moralische Werte erst erlernen.
  • Ziel: Anpassung der Heranwachsenden an gesellschaftliche Werte.
  • Werte werden definiert, gelernt und eingeübt durch Character Education Curricula.

Progressive Position

  • Kinder sind moralisch fähig, aber weder von Natur aus gut noch schlecht, moralische Entwicklung erfolgt durch aktive Reflexion und Austausch.
  • Ziel: Förderung der moralischen Urteilsfähigkeit, nicht nur das Befolgen von Normen.
  • Werte sind nicht absolut, sondern sollen durch kritisches Denken geprüft werden.

Fazit

  • Romantische Position: Kinder entwickeln Moral selbst.
  • Technologische Position: Werte sind rational begründbar, aber erfordern klare Strukturen.
  • Progressive Position: Ziel ist nicht nur das Lernen von Werten, sondern das Wertenlernen.

EIN Konzept schulischer (Wert-)Erziehung

  • Ein ideales schulisches Erziehungskonzept kombiniert Erkenntnisse aus den drei Theorien.
  • Romantische Position: Schüler können sich nur selbst moralisch „machen“ (autonome Wertebildung).
  • Technologische Position: Werte sind rational begründbar und diskussionsfähig.
  • Progressive Position: Ziel ist nicht das Lernen von Werten, sondern das Wertenlernen (kritische Reflexion).
  • Schulische Werterziehung muss in den gesamten Unterricht integriert werden und nicht nur auf bestimmte Fächer beschränkt sein.
  • Unterricht soll nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Wertebewusstsein fördern.
  • Die Unterrichtsinhalte selbst müssen zum Gegenstand der Wertreflexion werden.
  • Schüler sollen nicht nur fachliches Wissen erwerben, sondern auch die Bedeutsamkeit des Gelernten für sich selbst und die Gesellschaft erkennen.

Prinzipien des werterziehenden Unterrichts (Rekus-Modell)

  • Werte müssen für SuS erfahrbar gemacht werden.
  • SuS müssen aktiv an der Wertbildung mitwirken.
  • Werte sollten aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden.
  • SuS sollen aus ihrem Wissen und ihren Wertüberzeugungen handlungsleitende Prinzipien ableiten.
  • Unterricht ist nicht nur erziehend, sondern auch werterziehend!
  • Werte sollten nicht "gelehrt", sondern erfahrbar gemacht werden.

Wichtige Konzepte

  • Werte nicht nur abstrakt vermitteln, sondern in Unterrichtsgegenstände einbinden.
  • Werte sollten nicht „gelehrt", sondern erfahrbar gemacht werden.
  • SuS müssen aktiv in den Wertbildungsprozess einbezogen werden.

Erzieherische Schulkonzepte

  • Erzieherische Schulkonzepte sind organisierte Ansätze zur Werte- und Normenvermittlung in Schulen, die über den Fachunterricht hinausgehen und das gesamte Schulleben mitgestalten.
  • Die Konzepte basieren auf lern- und entwicklungspsychologischen Erkenntnissen sowie auf erziehungstheoretischen Überlegungen.

Just Community School (Lawrence Kohlberg)

  • Aufbau einer „gerechten Schulgemeinschaft“ als Modell für moralisches Lernen und Förderung der moralischen Urteilsfähigkeit und Handlungsfähigkeit.
  • Die Schule hat demokratische Entscheidungsstrukturen, Schüler entwickeln geteilte Normen und es gibt Dilemma-Diskussionen (nach Kohlberg).

Demokratische Schulgemeinschaften

  • Aufbau demokratischer Strukturen in der Schule, um SuS an Mitbestimmung und Verantwortung zu gewöhnen.
  • Fokus ist auf Partizipation, Fairness und Verantwortungsübernahme.

Fazit über erzieherische Schulkonzepte

  • Schulen sind nicht nur Lernorte, sondern auch Erziehungsorte, und erfolgreiche Schulen kombinieren Demokratische Strukturen für Mitsprache & Verantwortung mit Just Community Prinzipien für moralische Urteilsbildung.

Was ist Classroom Management?

  • Classroom Management umfasst alle Maßnahmen, die eine Lehrkraft ergreift, um eine günstige Lernumgebung zu schaffen.
  • Ein gut funktionierendes Classroom Management ist Voraussetzung für erfolgreichen Unterricht.

Aspekte der Klassenführung (Helmke, 2022)

  • Klare Normen & Regeln, gutes Zeitmanagement, Umgang mit Störungen.

Kounins Techniken für effektives Classroom Management

  • Allgegenwärtigkeit (Withitness), Überlappung (Overlapping), Schwung & Zügigkeit (Momentum), Geschmeidigkeit (Smoothness), Gruppenmobilisierung (Group Focus), Übergangsmanagement (Managing Transitions), Vermeidung vorgetäuschter Teilnahme (Avoiding Mock Participation).

11-Punkte-Plan für effektives Classroom Management (Evertson et al., 2006)

  • Klassenraum vorbereiten, Regeln & Abläufe frühzeitig festlegen, Konsequenzen für Verhalten festlegen, Unangemessenes Verhalten frühzeitig unterbinden, Regeln regelmäßig wiederholen & anpassen, Förderung der Klassengemeinschaft, Strategien für Konflikte bereithalten, Schülerverhalten beobachten & reflektieren, Unterrichtsplanung, Verantwortung der Schüler stärken, Unterricht klar strukturieren.

Umgang mit Disziplinproblemen & Bestrafung

  • Prävention steht im Fokus, Strafen sind nachgeordnet.
  • Milde Strafen bevorzugen und Strafen mit positiven Maßnahmen kombinieren.

Elemente des Classroom Managements

  • Effektives CM steigert die Unterrichtsqualität und die Lernleistung der Schüler*innen.
  • Klare Regeln & Routinen, effektives Zeitmanagement, Raumgestaltung & Strukturierung, Prävention & Intervention von Störungen, Schüleraktivierung & Motivation.

Strategien zur Intervention (nach Kounin)

  • Allgegenwärtigkeit („Withitness“) zeigen: Die Lehrkraft bemerkt Störungen sofort.
  • Überlappung (,,Overlapping“) nutzen: Multitasking zwischen Unterricht und Störungsintervention.
  • Zügigkeit (,,Momentum“) beibehalten: Unterricht flüssig weiterführen, damit Schüler*innen sich nicht langweilen.
  • Nicht überreagieren: Kleine Störungen ruhig und sachlich ansprechen.
  • Diskrete Maßnahmen bevorzugen: Störungen unauffällig regulieren, um Eskalation zu vermeiden.

Konzepte schulischer Konfliktbewältigung

  • Konflikte sind unvermeidbar und entstehen durch unterschiedliche Meinungen, Werte, Interessen oder Rollen.
  • Gutes Konfliktmanagement verhindert Eskalationen, verbessert das Schulklima und fördert soziale Kompetenzen.

Konfliktbewältigungsstrategien

  • Gewinner-Verlierer-Strategie (Durchsetzung): Eine Seite setzt sich durch, die andere verliert.
  • Vermeidung: Konflikt wird ignoriert oder unterdrückt.
  • Kompromiss: Beide Seiten verzichten teilweise auf ihre Interessen.
  • Konsens (Win-Win): Gemeinsame Lösung, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Wichtige schulische Konzepte zur Konfliktbewältigung

  • Lehrer-Schüler-Konferenz (Thomas Gordon)
  • Mediation (Schüler-Schüler-Konflikte)
  • buddY-Programm
  • Gewaltpräventionsprogramme & Anti-Mobbing-Konzepte: Olweus-Bullying-Prevention-Program (OBPP) und Faustlos-Programm.
  • Effektiv ist eine Konfliktkultur, die auf Wertschätzung, Empathie u

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