Einführung in die Traumapädagogik
48 Questions
0 Views

Choose a study mode

Play Quiz
Study Flashcards
Spaced Repetition
Chat to Lesson

Podcast

Play an AI-generated podcast conversation about this lesson

Questions and Answers

Was bedeutet der Begriff 'Trauma' im Kontext der Psychotraumatologie?

  • Wunde der Seele (correct)
  • Körperliche Wunde
  • Emotionale Stabilität
  • Übermäßige Stressbelastung

Traumatische Ereignisse sind immer ein einmaliges Erlebnis und haben immer dieselben Symptome.

False (B)

Nennen Sie zwei Überlebensmechanismen, die Menschen bei traumatischen Ereignissen zeigen können.

Bindungssuche, Flucht oder Kampf

Der __________ spielt eine wichtige Rolle bei der Kategorisierung von Sinneseindrücken in Raum und Zeit.

<p>Hippocampus</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Charakteristiken von Traumata den entsprechenden Beschreibungen zu:

<p>Plötzlichkeit = Unerwartetes Ereignis Heftigkeit = Gewalt oder Naturkatastrophen Ausweglosigkeit = Gefühl der Hilflosigkeit Dauer = Einmalig oder langfristig</p> Signup and view all the answers

Was ist das Ziel der Traumapädagogik?

<p>Unterstützung der Betroffenen durch Schaffung von Sicherheit (D)</p> Signup and view all the answers

Die Amygdala ist dafür verantwortlich, Sinneseindrücke im Gehirn zu sammeln.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was beschreibt die 'Traumatische Zange' in der Traumapädagogik?

<p>Existenzbedrohende Situationen ohne Kontrollmöglichkeit</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Ebenen werden in der biografischen Arbeit angesprochen?

<p>Kognitive, emotionale und körperliche Ebene (D)</p> Signup and view all the answers

Die biografische Arbeit ignoriert die Erfahrungen mit leiblichen Eltern.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel der biografischen Arbeit?

<p>Emotionale und soziale Bedeutung der Erfahrungen verstehen.</p> Signup and view all the answers

Die Förderung von __________ und die Reduktion von Scham- und Schuldgefühlen ist eine emotionale Ebene der biografischen Arbeit.

<p>Selbstakzeptanz</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Trauma betrifft alle Familienmitglieder gleichzeitig?

<p>Simultane Traumatisierung (C)</p> Signup and view all the answers

Transgenerationale Traumatisierung beinhaltet Erlebnisse, die nur innerhalb einer Generation auftreten.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Ordnen Sie die folgenden Begriffe ihren Definitionen zu:

<p>Emotionale Stabilisierung = Förderung des psychischen Gleichgewichts Entpathologisierung = Versöhnung mit der eigenen Lebensgeschichte Regulation von Körpersensationen = Selbstregulation unterstützen Reflexion traumatischer Erlebnisse = Verarbeitung der Vergangenheit</p> Signup and view all the answers

Nenne eine der Auswirkungen fehlender Erinnerungen an traumatische Familienereignisse.

<p>Negatives Beeinflussen des Alltags</p> Signup and view all the answers

Was wird als eine Voraussetzung für die biografische Arbeit beschrieben?

<p>Ein wertschätzender Umgang mit der Lebensgeschichte (C)</p> Signup and view all the answers

Traumapädagogische Intervention zielt darauf ab, ________ der Familienmitglieder zu verstehen.

<p>traumaspezifische Verhaltensweisen</p> Signup and view all the answers

Rückentwicklungen in der biografischen Arbeit sind abnormal und sollten vermieden werden.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nennen Sie eine emotionale Auswirkung traumatischer Erfahrungen auf eine Person.

<p>Scham- und Schuldgefühle.</p> Signup and view all the answers

Ordne die Arten von Traumata den richtigen Beschreibungen zu:

<p>Simultane Traumatisierung = Alle Familienmitglieder betroffen Vergangenheitstraumatisierung = Innerfamiliäre Gewalt oder Krieg Sekundäre Traumatisierung = Trauma durch Zeugenschaft Transgenerationale Traumatisierung = Vererbung über Generationen</p> Signup and view all the answers

Welche Methode fördert die Wahrnehmung im 'Hier und Jetzt'?

<p>Dissoziationsstopper (B)</p> Signup and view all the answers

Alkoholabhängigkeit ist eine häufige Reaktion auf bearbeitete Traumata.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was wird unter 'Konsekutiver Traumatisierung' verstanden?

<p>Traumatische Erlebnisse durch Geiselnahme, Flucht oder Krankheit</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Methoden gehört zur Traumaerzählgeschichte?

<p>Märchenform mit symbolischen Figuren (D)</p> Signup and view all the answers

Bindungssicherheit ist nicht wichtig für kognitive und emotionale Lernprozesse.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nenne eine Voraussetzung für unterstützende Beziehungen.

<p>Respekt</p> Signup and view all the answers

Die erste pädagogische Aufgabe besteht in der ______ von Kindern.

<p>Entängstigung</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Hauptaufgabe der Traumapädagogik im Hinblick auf Sicherheit?

<p>Zuverlässige Bindungspersonen (D)</p> Signup and view all the answers

Bindung ist ein Grundmerkmal der Abhängigkeit.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Ordne die Merkmale unsicher gebundener Kinder zu:

<p>Schwach ausgeprägtes Soziale-Kontakt-System = Schwierigkeiten, Beziehungen aufzubauen Reinszenieren von Beziehungsabbrüchen = Unterbrechung ihrer Handlungen Emotionale Unsicherheit = Eingeschränkte Erkundungsmöglichkeiten</p> Signup and view all the answers

Nenne eine Methode zur Stressregulation in der Traumapädagogik.

<p>moderater Sport</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt eine Grundregel bindungsorientierter Arbeit?

<p>Aufbau einer sicheren Basis ist notwendig. (A)</p> Signup and view all the answers

Eine sichere Bindung ist zentral für die menschliche __________.

<p>Gesundheit</p> Signup and view all the answers

Fachkräfte anerkannt als Bindungspersonen müssen immer emotional unengagiert sein.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Ordne die wichtigsten Elemente der Bindungstheorie den richtigen Beschreibungen zu:

<p>Trennungserfahrungen = Beeinflussen Verhalten und psychische Entwicklung Bindung = Ist biologisch fundiert Feinfühligkeit = Bietet Schutz und Sicherheit Bindungsfähigkeit = Wird durch frühe Erfahrungen erworben</p> Signup and view all the answers

Was ist eine der Hauptaufgaben für Fachkräfte bezüglich ihrer Rolle als Bindungsperson?

<p>Physische und emotionale Fürsorge bieten</p> Signup and view all the answers

Welche von folgenden Aussagen beschreibt die Funktion von Bindungspersonen richtig?

<p>Sie bieten Schutz und Sicherheit. (B)</p> Signup and view all the answers

Frühe Bindungserfahrungen haben keinen Einfluss auf das psychopathologische Risiko im späteren Leben.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine Folge von fehlender Beruhigung durch Bezugspersonen?

<p>Über- und Untererregung</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Methoden gehört nicht zur Psychoedukation?

<p>Gruppentherapie mit Familienangehörigen (C)</p> Signup and view all the answers

Traumapädagogik wird als eine separate Theorie betrachtet.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man unter dem Konzept des 'guten Grundes' in der Traumapädagogik?

<p>Das Verhalten von Betroffenen hat immer einen verständlichen Hintergrund.</p> Signup and view all the answers

Das Modell des __________ erklärt die unterschiedlichen Reaktionen bei traumatischen Erfahrungen.

<p>dreigliedrigen Gehirns</p> Signup and view all the answers

Ordne die folgenden Bestandteile des Gehirns ihren Funktionen zu:

<p>Neokortex = logisches Denken Mittelhirn = Emotionen und Instinkte Amygdala = Angst und Panik</p> Signup and view all the answers

Welche Rolle spielt Religion und Gemeinschaft für Betroffene von Trauma?

<p>Sowohl schützend als auch bedrohlich (C)</p> Signup and view all the answers

Das Echsenhirnmodell hilft dabei, Gefühle wie Angst und Panik zu regulieren.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Nenne eine Technik zur Verbesserung des Selbstwerts.

<p>Atemübungen</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Trauma (Definition)

Psychische Störung durch stressige/traumatische Ereignisse. Entscheidend für die Diagnose sind die Dauer, das Muster und die Intensität der Symptome.

Traumatisches Ereignis

Ereignis, das eine psychische Störung auslösen kann. Kann einmalig, wiederholt oder langfristig sein.

Überlebensmechanismen

Automatische Reaktionen des Körpers auf Bedrohungen: Bindungssuche, Flucht, Kampf oder Starre (Freeze).

Amygdala

Teil des Gehirns, der Sinneseindrücke bewertet und auf Bedrohlichkeit prüft.

Signup and view all the flashcards

Hippocampus

Gehirnregion, die Erinnerungen verarbeitet und in Raum und Zeit einordnet.

Signup and view all the flashcards

Traumapädagogik

Hilft Betroffenen durch Sicherheit und Stabilität, das Trauma zu bewältigen.

Signup and view all the flashcards

Dissoziation

Trennung von Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen aufgrund eines Traumas.

Signup and view all the flashcards

Traumatisches Diskrepanzerlebnis

Empfundene Kluft zwischen Bedrohung und den zur Verfügung stehenden Bewältigungsstrategien

Signup and view all the flashcards

Selbstwertgefühl

Das Gefühl der eigenen Wertigkeit und Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen.

Signup and view all the flashcards

Struktur im Alltag

Ein organisierter Tagesablauf, der Sicherheit und Orientierung gibt.

Signup and view all the flashcards

Psychoedukation

Ein pädagogischer Ansatz, der Betroffenen hilft, ihre eigenen psychischen Prozesse zu verstehen.

Signup and view all the flashcards

Echsenhirnmodell

Eine vereinfachte Darstellung des Gehirns, die die Reaktionen auf Stress und Trauma erklärt.

Signup and view all the flashcards

Trauma-Trigger

Ereignisse, Geräusche oder Situationen, die eine traumatische Reaktion auslösen.

Signup and view all the flashcards

Traumapädagogik (Haltung)

Ein Ansatz, der Betroffene ernst nimmt und ihre Reaktionen als normale Reaktion auf Stress versteht.

Signup and view all the flashcards

Selbstermächtigung

Das Gefühl, Kontrolle über das eigene Leben zu haben und Entscheidungen selbst zu treffen.

Signup and view all the flashcards

Guter Grund (Traumapädagogik)

Der Gedanke, dass jedes Verhalten eines Betroffenen einen Grund hat, der aus seiner Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen resultiert.

Signup and view all the flashcards

Sicherer Aufenthaltsort

Ein Ort, an dem sich Kinder und Jugendliche nach einem Trauma sicher und geborgen fühlen können.

Signup and view all the flashcards

Zuverlässige Bindungspersonen

Personen, die Kindern und Jugendlichen nach einem Trauma verlässliche Unterstützung bieten.

Signup and view all the flashcards

Triggervermeidung

Maßnahmen, um Situationen zu vermeiden, die das Trauma wieder wachrufen.

Signup and view all the flashcards

Gewaltfreie Zone

Ein sicherer Raum, in dem Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Retraumatisierung geschützt sind.

Signup and view all the flashcards

Stressabbau durch Sport

Moderate körperliche Aktivität kann bei der Stressbewältigung nach einem Trauma helfen.

Signup and view all the flashcards

Bindung und Autonomie

Eine gesunde Balance zwischen Bindung an Bezugspersonen und der Möglichkeit, die Welt selbstständig zu erkunden.

Signup and view all the flashcards

Unsichere Bindung

Beeinträchtigt Explorationsverhalten und die Fähigkeit zur Stressbewältigung.

Signup and view all the flashcards

Psychische Repräsentationen

Vorstellungsbilder und Erwartungen, die durch frühe Erfahrungen mit Bezugspersonen geprägt werden.

Signup and view all the flashcards

Simultane Traumatisierung

Wenn alle Familienmitglieder gleichzeitig ein traumatisches Ereignis erleben, z.B. einen Hausbrand oder Unfall.

Signup and view all the flashcards

Vergangenheitstraumatisierung

Traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit, die innerhalb der Familie stattfinden, z.B. Gewalt oder Kriegserlebnisse.

Signup and view all the flashcards

Transgenerationale Traumatisierung

Traumata, die über mehrere Generationen hinweg weitergegeben werden, z.B. der Holocaust.

Signup and view all the flashcards

Konsekutive Traumatisierung

Traumatische Ereignisse, die sich nacheinander ereignen, z.B. durch Geiselnahme, Flucht oder Krankheit.

Signup and view all the flashcards

Sekundäre Traumatisierung

Ein Trauma entsteht durch das Beobachten eines traumatischen Ereignisses, z.B. bei einem Unfall oder einer Katastrophe.

Signup and view all the flashcards

Homöostase im Familiensystem

Das Bestreben eines Familiensystems, ein Gleichgewicht zu erhalten, indem störende Muster und Symptome durch Kommunikation stabilisiert werden.

Signup and view all the flashcards

Traumapädagogische Intervention

Unterstützung von Eltern und Kindern durch traumapädagogische Maßnahmen, um Traumareaktivierende Muster zu erkennen, traumaspezifische Verhaltensweisen zu verstehen und neue Ressourcen zu entwickeln.

Signup and view all the flashcards

Dissoziationsstopper

Maßnahmen, die die Wahrnehmung im Hier und Jetzt fördern und traumatische Reaktionen im Alltag unterbrechen, z.B. Achtsamkeitsübungen.

Signup and view all the flashcards

Innerer sicherer Ort

Ein mentaler Rückzugsort, der in stressigen Situationen Ruhe und Entspannung bietet.

Signup and view all the flashcards

Biografische Arbeit

Ein Prozess, der hilft, die eigene Lebensgeschichte zu verstehen und traumatische Erfahrungen aufzuarbeiten.

Signup and view all the flashcards

Ziel der Biografischen Arbeit

Emotionale und soziale Bedeutung vergangener und gegenwärtiger Erfahrungen verstehen, sowie die positive Bedeutung für das eigene Leben.

Signup and view all the flashcards

Deutung traumatischer Erlebnisse

Wie traumatische Erlebnisse die Gegenwart beeinflussen und welche Auswirkungen sie haben.

Signup and view all the flashcards

Regressionsphasen

Phasen, in denen jemand sich in Bezug auf seine Entwicklung zurückentwickelt.

Signup and view all the flashcards

Wertschätzung der Lebensgeschichte

Die eigene Biografie wert schätzen, auch mit schwierigen Erfahrungen.

Signup and view all the flashcards

Identifikation mit leiblichen Eltern

Enge emotionale Verbundenheit mit leiblichen Eltern, trotz schwieriger Erfahrungen.

Signup and view all the flashcards

Geduld in Regressionsphasen

Geduld und Unterstützung in Phasen, in denen jemand sich in seiner Entwicklung zurückentwickelt.

Signup and view all the flashcards

Traumaerzählgeschichte

Ein pädagogisches Instrument, das Kindern hilft, traumatische Erfahrungen in einer geschützten Umgebung zu verarbeiten. Die Geschichte wird in Form eines Märchens mit symbolischen Figuren, z.B. Tieren, erzählt, wobei der Fokus auf einem positiven Ende liegt.

Signup and view all the flashcards

Zeitstrahl

Eine visuelle Methode, um Lebensereignisse mithilfe von Bildern und Daten zu chronologisieren. Sie ermöglicht, Erinnerungen, Emotionen und Erfahrungen mit den einzelnen Lebensstationen zu verbinden.

Signup and view all the flashcards

Bindungssicherheit

Eine starke und sichere emotionale Verbindung zwischen Kind und Bezugsperson. Sie ist essenziell für die kognitive und emotionale Entwicklung des Kindes.

Signup and view all the flashcards

Voraussetzungen für unterstützende Beziehungen

Respektvolle, vertrauensvolle und verlässliche Beziehungen basieren auf Empathie, Anteilnahme und Zuneigung. Transparente und vorhersehbare Strukturen bieten Halt und Sicherheit.

Signup and view all the flashcards

Bindung vor Erziehung

Das Grundprinzip der bindungsorientierten Arbeit besagt, dass eine sichere und stabile Beziehung zur Bezugsperson primäre Bedeutung hat. Erst wenn diese vorhanden ist, können Verhaltensweisen und Lerninhalte bearbeitet werden.

Signup and view all the flashcards

Verzicht auf Gegenseitigkeit

In der frühen Bindungsphase sollte die Fürsorge des Erwachsenen nicht an das Wohlverhalten des Kindes gekoppelt sein, sondern nur auf seinen Bedürfnissen basieren. Dies ermöglicht dem Kind, sich sicher und geborgen zu fühlen.

Signup and view all the flashcards

Study Notes

Einführung in die Traumapädagogik

  • Trauma stammt vom griechischen Wort für "Wunde", und bezeichnet in der Psychotraumatologie die "Wunde der Seele".
  • Definition nach ICD-11: psychische Störungen durch extreme, stressige Ereignisse oder eine Serie solcher Ereignisse.
  • Stressoren sind notwendige, aber nicht alleinig ausreichende Ursachen für Traumata. Ereignisspezifische Unterschiede in Intensität und Dauer sind entscheidend für die Diagnose.
  • Traumata zeichnen sich durch Plötzlichkeit, Heftigkeit und Ausweglosigkeit sowie unterschiedliche Dauer (einmalig, wiederholt, langfristig) aus.
  • Das Konzept der "Traumatischen Zange" (Besser, 2010) beschreibt existenzbedrohliche Situationen ohne Kontrollmöglichkeiten und das "vitale Diskrepanzerlebnis" als Diskrepanz zwischen Bedrohung und Bewältigungsmöglichkeiten.

Biologische und psychische Auswirkungen

  • Überlebensmechanismen: Kampffluchtsystem, Schock starre und Unterwerfung (Stockholm-Syndrom)
  • Neurophysiologische Spuren: Trauma beeinflusst Persönlichkeitsentwicklung und Handeln.

Traumatische Vorgänge im Gehirn

  • Sinneseindrücke werden im Gehirn gesammelt und an die Amygdala weitergeleitet zur Bewertung.
  • Bei nicht bedrohlichen Situationen vergleicht das Gehirn die Situation mit bereits Bekanntem.
  • Der Hippocampus verarbeitet die Ereignisse räumlich und zeitlich, die Sprachgebung wird moduliert.
  • Dies schafft die Grundlage für Erinnerungen und den Rückgriff auf vergangene Erlebnisse.
  • Trauma aktiviert reflexhafte Überlebensstrategien durch die Amygdala. Dies kann zu einer Beeinträchtigung des Hippocampus und des Sprachzentrums (Sauerstoffmangel/Glukose) führen.
  • Wahrnehmungen können nicht integriert werden, da diese in Bruchstücke fragmentiert gespeichert werden.

Langfristige Veränderungen

  • Trauma beeinflusst die Persönlichkeitsentwicklung und das Handeln.
  • Ziel der Traumapädagogik: Unterstützung traumatisierter Menschen durch Schaffung von Sicherheit und Stabilität.
  • Umgang mit Dissoziationen und Traumafolgen verlangt spezifisches Wissen über neurobiologische Reaktionen und psychische Bewältigungsmechanismen.

Posttraumatische Belastungsreaktion (PTBR) und Störung (PTBS)

  • PTBR ist eine normale Reaktion nach einem traumatischen Ereignis.
  • PTBS manifestiert sich durch anhaltende Symptome über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen.

Weitere (komplexe) Informationen

  • Viele weitere Aspekte wie körperliche Symptome, negative Kognitionen und Stimmungen, Vermeidung von Reizen und komplexere Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) werden im Text behandelt.
  • Der Text beschreibt verschiedene Konzepte und Interventionsansätze in der Traumapädagogik, darunter Ebenen der Wertschätzung, Transparenz und Sicherheit, das Konzept des "guten Grundes", die Bedeutung von Bindung und Ressourcenorientierung.
  • Der Text liefert auch Fallbeispiele, erläutert methodische Ansätze, diskutiert ethische Fragen und beleuchtet die Kontexte von Soziale und kulturelle Belastungen, Psychische Belastungen und Traumatisierungen, Gesundheit, Träume, soziale Ressourcen, gesellschaftliche Gewalt, Trauma durch Gewalt und soziopolitische Aspekte. Das Konzept der Resilienzforschung spielt auch eine Rolle.

Studying That Suits You

Use AI to generate personalized quizzes and flashcards to suit your learning preferences.

Quiz Team

Related Documents

Description

In diesem Quiz erforschen wir die Grundlagen der Traumapädagogik und die Definition von Trauma nach ICD-11. Wir analysieren biophysische und psychologische Auswirkungen von extremen stressigen Ereignissen und deren Bedeutung für die Diagnose. Hierbei werden auch Konzepte wie die 'Traumatische Zange' behandelt.

More Like This

Use Quizgecko on...
Browser
Browser