Einführung in den Tierschutz

Tierschutz

• Albert Schweizer sagte: "Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit."

Was ist Tierschutz?

• Tierschutz umfasst sämtliche Handlungen des Menschen, die darauf abzielen, Tieren ein artgerechtes Leben ohne unnötige Schmerzen, Leiden oder Schäden zu ermöglichen.
• Es geht um den Schutz des einzelnen Tieres und seiner Unversehrtheit.
• Im Gegensatz zum Artenschutz konzentriert sich der Tierschutz auf das einzelne Tier und dessen Schutz vor menschlichen Einwirkungen.
• Tierschutz beinhaltet den Schutz der Tiere vor anderen Tieren, Pflanzen, Mikroorganismen (Seuchen, Krankheiten usw.) oder nachteiligen Umwelteinflüssen.
• Im Tierschutz geht es um die sach- und tiergemäße Haltung und Nutzung von Tieren durch den Menschen.
• Eine tiergemäße Haltung liegt vor, wenn Gesundheit, arttypisches Verhalten, keine Störung von Körperfunktionen, keine Überforderung der Anpassungsfähigkeit, Wohlbefinden und keine Schmerzen, Leiden oder Schäden gegeben sind.
• Die Voraussetzungen für Tierschutz werden durch die Tierschutzgesetzgebungen der einzelnen Staaten geschaffen.
• Die zentralen tierschutzrechtlichen Angelegenheiten werden durch das österreichische Tierschutzgesetz bundesweit geregelt.
• Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist zuständig für allgemeine Angelegenheiten des Tierschutzes sowie den Schutz von Tieren beim Transport.
• Ziel des österreichischen Tierschutzgesetzes ist, das Leben und Wohlbefinden der Tiere aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf zu schützen.
• Das Bundestierschutzgesetz gilt für alle Tiere.

Tierrechte

• Tierrechte sind eine häufig tierethisch begründete Konzeption von Rechten für nichtmenschliche Tiere.
• Die Art der vorgeschlagenen Rechte variiert je nach Tierrechtsphilosophie.
• Die Diskussion um Tierrechte befasst sich mit der Frage, ob Tieren subjektive Rechte zustehen.
• Weitreichende Forderungen an die Gesellschaft bezüglich des Umgangs mit Tieren sind die unmittelbaren Folgerungen, oft mit dem Ziel, jegliche Nutzung von Tieren zu vermeiden.

Tierschutz in Österreich

• Die Gesetzgebung des Tierschutzes ist Bundessache, die Vollziehung jedoch Ländersache.
• Zuständig in erster Instanz ist die örtlich zuständige Bezirksverwaltungsbehörde.
• Gegen Entscheidungen der Bezirksverwaltungsbehörde kann Beschwerde beim zuständigen Landesverwaltungsgericht erhoben werden.
• Der Tierschutz ist seit 2014 in der österreichischen Verfassung verankert ("Die Republik Österreich bekennt sich zum Tierschutz").

Tierschutz in der EU

• Im Jahr 1976 wurde ein Übereinkommen zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen durch den Europarat verabschiedet.
• Dieses Übereinkommen dient als Basis für die meisten nationalen Tierschutzgesetze.
• Für die Heimtierhaltung wurde 1987 ein Übereinkommen zum Schutz der Tiere erlassen, das bis 2005 von 18 Ländern ratifiziert wurde.
• Auf europäischer Ebene werden Abkommen, Richtlinien und Verordnungen verabschiedet, die für Österreich automatisch gültig sind und in nationales Recht umgesetzt werden müssen.
• EU-Recht hat Vorrang vor nationalem Recht.
• Ein EU-einheitliches Tierschutzniveau soll garantiert werden.
• Mit der Einigung auf die EU-Verfassung im Jahr 2004 wurden auch Regelungen zum Tierschutz festgehalten, die aber allgemeiner Natur sind.
• Bei Festlegung und Durchführung von Politik in verschiedenen Bereichen wie Landwirtschaft und Forschung soll auch dem Wohlergehen der Tiere Rechnung getragen werden.
• Bestehende Rechts- und Verwaltungsvorschriften sowie Gepflogenheiten der Mitgliedsstaaten, insbesondere in Bezug auf religiöse Riten und kulturelle Traditionen, sollen berücksichtigt werden.
• Aufgrund der Ablehnung der EU-Verfassung durch die Bevölkerung Frankreichs wurde die Ratifizierung gestoppt, wird aber wieder diskutiert.
• In vielen Staaten, wie China und den USA, existieren bis heute keine Tierschutzgesetze.

Tierschutz versus Tierrecht

• Mit dem Aufkommen der Tierrechtsbewegung in den 1970er Jahren kam es zu einer Spaltung in eine traditionelle Tierschutzbewegung und eine radikalere Tierrechtsbewegung.
• Tierrechtler kritisieren Tierschützer dafür, die Interessen der Tiere nur halbherzig und inkonsequent zu vertreten.

Begriffserklärungen

• Tierrechte definieren, dass Tiere bestimmte Rechte haben und das Nutzrecht des Menschen hinter dem Selbstbestimmungsrecht des Tieres zurücktritt.
• Naturschutz umfasst alle Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.
• Themen des Naturschutzes sind Naturlandschaften, Naturdenkmäler, Biotope und Ökosysteme mit ihrer jeweiligen Artenvielfalt.
• Zentrale Maßnahmen im Naturschutz sind die Ausrufung und Sicherung von Schutzgebieten.
• Umweltschutz beinhaltet den Schutz der Umwelt vor störenden Einflüssen oder Beeinträchtigungen (z.B. Umweltverschmutzung, Lärm, globale Erwärmung).
• Wichtigster Ausgangspunkt des Umweltschutzes ist das Lebensumfeld des Menschen.
• Ziel des Artenschutzes ist die Erhaltung der Lebensvielfalt als wichtiges Erbe für zukünftige Generationen.
• Artenschutz umfasst Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege wild lebender Tier- und Pflanzenformen in ihrer natürlichen und historisch gewachsenen Mannigfaltigkeit.
• Hauptfokus des Artenschutzes sind gefährdete bzw. von der Ausrottung bedrohte Arten und Unterarten.
• Der Schutz einer Art betrifft auch den Erhalt des natürlichen Lebensraums, wodurch Natur- und Artenschutz ineinander übergehen.

Tierkategorien

• Haustiere sind Tiere, die der Mensch seit Jahrtausenden in seiner Nähe hält und gezielt züchtet (z.B. Rind, Schwein, Pferd, Hauskaninchen, Hauskatzen).
• Heimtiere werden als Gefährten oder aus Interesse am Tier im Haushalt gehalten (z.B. Fleischfresser, Nagetiere, Fische).
• Wildtiere sind alle Tiere außer Haus- und Heimtieren.
• Landwirtschaftliche Nutztiere sind Haus- oder Wildtiere, die zur Gewinnung tierischer Erzeugnisse oder zu landwirtschaftlichen Zwecken gehalten werden.

Einrichtungen für Tiere

• Tierheime sind nicht auf Gewinn ausgerichtete Einrichtungen, die die Verwahrung und Vermittlung herrenloser oder fremder Tiere anbieten.
• Tierpensionen sind Einrichtungen, die die Verwahrung fremder Tiere gegen Entgelt anbieten.
• Tierasyle oder Gnadenhöfe sind Einrichtungen zur dauerhaften Verwahrung von herrenlosen oder fremden Tieren.
• Zoos sind dauerhafte Einrichtungen, in denen Wildtiere zwecks Zurschaustellung gehalten werden (ausgenommen Zirkusse und Tierhandlungen).