Demografischer Wandel und Arbeitsmarkt

Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt

• Der demografische Wandel in Deutschland führt zu einer langfristig sinkenden Bevölkerungszahl.
• Die Bevölkerung wird älter und ethnisch heterogener.
• Diese Entwicklungen beeinflussen den Arbeitsmarkt stark.
• Zwischen 2013 und 2018 ist die Bevölkerung durch Zuwanderung gewachsen.
• Der Anstieg der Ausländer hat den Rückgang der deutschen Bevölkerung deutlich kompensiert.
• Die Zahl der Erwerbspersonen vor dem Ruhestand stieg, während die Zahl der nachrückenden Jüngeren durch den Geburtenrückgang kleiner wurde.
• Die Zuwanderung und steigende Erwerbsbeteiligung führten zu einem gestiegenen Arbeitskräfteangebot.
• Das Arbeitskräfteangebot wurde in das Beschäftigungssystem integriert, was zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit beitrug.
• Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreichte ihren Höchststand, die Arbeitslosigkeit ihren niedrigsten seit der Wiedervereinigung.

Bevölkerung

• Die Bevölkerungsentwicklung wird durch Geburten, Sterbefälle und Wanderung bestimmt.
• Prognosen erwarten eine Bevölkerungsabnahme in Deutschland. Die Bevölkerung wird älter und heterogener.
• Von 2013 bis 2018 ist die Bevölkerung um 2,8 Prozent auf 83 Millionen gewachsen.
  • 775.000 mehr Sterbefälle als Geburten und 3,0 Millionen mehr Zu- als Abwanderungen führten zu einer positiven Wanderungsbilanz.

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter

• Für den Arbeitsmarkt ist die Entwicklung der Bevölkerung im Alter von 15 bis 65 Jahren ausschlaggebend
• Im Jahr 2018 umfasste die erwerbsfähige Bevölkerung ca. 53,8 Millionen Menschen.
• Sie ist in den letzten fünf Jahren um 1,1 Prozent gewachsen.

Erwerbsbeteiligung

• Die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist gestiegen.
• Insbesondere die Erwerbsbeteiligung von Älteren und Ausländern hat zugenommen.

Beschäftigung

• Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland ist von 2013 bis 2018 um 11 Prozent auf 32,9 Millionen gestiegen.
• Die Beschäftigungssteigerung erklärt sich durch den Bevölkerungsanstieg, höhere Erwerbsbeteiligung, bessere Ausschöpfung des Arbeitskräfteangebots und Zuzug aus anderen Ländern.

Arbeitslosigkeit

• Die Anzahl der Arbeitslosen sank von 2013 bis 2018 um 21 Prozent auf 2,3 Millionen.
• Die Arbeitslosenquote lag beim niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.

Regionen

• Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt variieren regional.
• In einigen ostdeutschen Regionen und im Saarland gab es einen Bevölkerungsrückgang.
• Ostdeutsche Großstädte wie Leipzig und Dresden haben im Vergleich zu den übrigen Regionen Bevölkerungszuwächse verzeichnet.
• In Westdeutschland gab es in städtischen wie ländlichen Kreisen in etwa ähnliche Bevölkerungszuwächse, die in ländlichen, dünn besiedelten Gebieten schwächer ausfielen.

Arbeitsmarktregionen

• Der demografische Wandel wirkt sich auf die 50 Arbeitsmarktregionen des IAB aus.
• Die Regionen werden nach Pendlerverbindungen zusammengefasst.
• Die meisten ostdeutschen Arbeitsmarktregionen verzeichneten einen Bevölkerungsrückgang, während süddeutsche Regionen Zuwächse hatten.

Fazit

• Prognosen erwarten einen weiteren Bevölkerungsrückgang, eine Alterung und eine heterogenere Zusammensetzung der Bevölkerung.
• Das Arbeitskräfteangebot, insbesondere im Hinblick auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen, hat deutlich zugenommen. Dies steht im Zusammenhang mit steigender Erwerbsbeteiligung, insbesondere von Älteren und Ausländern.
• Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist stärker als der Bevölkerungsrückgang in einigen Regionen.
• Der Einfluss der Bevölkerungsentwicklung auf Arbeitslosigkeit und Beschäftigung ist komplexer, mit Rückgängen in ostdeutschen Arbeitsmarktregionen und gleichzeitigen Zuwächsen in westdeutschen, insbesondere süddeutschen Regionen.