Controlling - Einführung und Definition

Das Principal-Agent-Modell beschreibt die Beziehung zwischen einem Auftraggeber (Principal) und einem Auftragnehmer (Agent), der Aufgaben für den Principal ausführt.

Der Principal (Auftraggeber) delegiert Aufgaben an den Agent (Auftragnehmer) und vertraut ihm die Ausführung an.

Sowohl der Principal als auch der Agent werden als "homo economicus" betrachtet, d.h. sie handeln rational und eigennützig, um ihren Nutzen zu maximieren.

Der Agent hat in der Regel mehr Informationen als der Principal, was zu Informationsasymmetrie führt.

Der Principal möchte den Unternehmenswert steigern, während der Agent eigene Ziele verfolgt, wie z.B. Gehaltserhöhung.

Controlling ist eine Funktion im Unternehmen, die die Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen und Ressourcen unterstützt.

Die Entwicklung des Controlling lässt sich in verschiedene Phasen einteilen, die jeweils einen Schwerpunkt auf bestimmte Bereiche legen.

Die Entstehung des Controlling lässt sich in den späten 1800er Jahren in den USA im Zuge der Industrialisierung verorten.

Das Minimal-/Maximalprinzip beschreibt zwei gegensätzliche Ansätze zur Entscheidungsfindung. Das Minimalprinzip strebt nach dem geringstmöglichen Einsatz von Ressourcen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das Maximalprinzip hingegen zielt darauf ab, mit gegebenen Ressourcen das größtmögliche Ergebnis zu erzielen.

Diese Führungsform konzentriert sich kurzfristig auf die Gewinnmaximierung und ist stark auf Kennzahlen und finanzielle Ergebnisse fokussiert.

In Phase 3 des Controllings ist das interne Rechnungswesen (Kosten- und Leistungsrechnung) weniger dominant. Unternehmen fokussieren sich stärker auf die externe Marktorientierung und die Gewinnung von Vertrauen bei Stakeholdern.

Die zunehmende Diskontinuität, Komplexität und Dynamik der Umwelt erfordern flexible und zukunftsorientierte Anpassungen im Controlling.

Das Controlling in Phase 3 ist zukunftsorientiert und fokussiert auf strategische Fragestellungen. Es unterstützt das Management bei Entscheidungen, insbesondere im Bereich der Investitionen.

In Phase 3 des Controllings wird der Fokus auf die einzelnen Funktionsbereiche des Unternehmens gelegt, da das Controlling 30% Basiswissen und 70% Domänenwissen benötigt.

In Phase 3 des Controllings ist die Gewinnung von Vertrauen bei Stakeholdern (z.B. Kunden, Investoren) essenziell. Daher spielt die Stakeholder-Orientierung eine wichtige Rolle.

In Phase 3 des Controllings gewinnt die Personenbezogene Führung an Bedeutung. Dazu gehören Bewertung und Planung von Soft Skills.

Kennzahlensysteme sind eine Gruppe von Kennzahlen, die miteinander verbunden sind. Sie geben zusammen einen vollständigen Einblick in eine Situation.

Ordnungssysteme beinhalten verschiedene Kennzahlen, die einen Sachverhalt beschreiben, aber nicht mathematisch miteinander verknüpft sind.

Rechensysteme sind Kennzahlen, die in einer hierarchischen Struktur durch mathematische Formeln miteinander verbunden sind.

Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) berechnet die erwartete Rendite einer Investition, indem es das Risiko des Unternehmens mit dem Risiko des gesamten Marktes vergleicht. Der "risikofreie Zins" (z.B. Staatsanleihen) wird verwendet, um das Risiko einer Investition einzuschätzen.

Der Beta-Faktor ist ein Wert, der das Risiko des Unternehmens im Vergleich zum gesamten Markt angibt. Ein hoher Beta-Faktor bedeutet ein höheres Risiko.

Controlling agiert als Dienstleister für die Führung des Unternehmens und unterstützt sie bei der Entscheidungsfindung.

Durch die Bereitstellung von Informationen und die Nutzung von Instrumenten ermöglicht Controlling die systematische Koordination der verschiedenen Bereiche im Unternehmen.

Das Ziel von Controlling ist es, rationale Entscheidungen im Unternehmen zu fördern, indem es Informationen und Analysen bereitstellt.

Controlling unterstützt die Management-Entscheidungen in Situationen mit Unsicherheit, indem es Daten und Analysen zur Verfügung stellt.

Controlling ist nicht für die Risikobewertung zuständig, sondern fokussiert darauf, Daten und Informationen für die Entscheidungsfindung bereitzustellen.

Controlling definiert Ziele und Messgrößen, um den Erfolg von Maßnahmen zu beurteilen. Beispiele sind Gewinnziele oder Umsatzsteigerung.

Durch die Koordination aller Unternehmensbereiche strebt Controlling danach, dass alle auf das gleiche Unternehmensziel hinarbeiten.

Die Kosten, die ein Unternehmen benötigt, um seine grundlegenden operativen Strukturen aufrechtzuerhalten, z.B. Miete, Gehälter, Energiekosten.

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern. Es gibt Aufschluss über die Ertragskraft eines Unternehmens, bevor bestimmte Kosten und Abschreibungen berücksichtigt werden.

Der Prozentsatz des Umsatzes, der als EBITDA übrig bleibt. Gibt an, wie gut ein Unternehmen seine Betriebskosten im Verhältnis zum Umsatz kontrolliert.

Das Betriebsergebnis. Zeigt die Profitabilität eines Unternehmens, nachdem die Abschreibungen, aber vor Steuern und Finanzierungsstrukturen berücksichtigt wurden.

Die Umsatzrentabilität zeigt, welcher Prozentsatz des Umsatzes als Betriebsergebnis übrig bleibt. Gibt Aufschluss darüber, wie effizient ein Unternehmen arbeitet.

Die Wertminderungen von materiellen und immateriellen Vermögenswerten, die in der Bilanz erfasst werden.

Eine Funktion im Unternehmen, die die Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen und Ressourcen unterstützt. Sie stellt sicher, dass die Unternehmensziele erreicht werden.

Gibt an, wie viele Cent auf jeden Euro Umsatz als Betriebsergebnis übrig bleiben, bevor Steuern und Zinsen abgezogen wurden.

Der Cash Value Added (CVA) ist ein Kennzahl, die die Wertsteigerung eines Unternehmens auf Basis des Cash-Flows misst. Er eliminiert alle Bestandteile, die nicht die Managementleistung widerspiegeln, z.B. Steuern und Abschreibungen.

Die Formel zur Berechnung des CVA ist (Cash-flow return on investment - WACC) * Bruttoinvestitionsbasis. CFROI und WACC sind Prozentwerte, die zuerst berechnet und dann mit der Bruttoinvestitionsbasis multipliziert werden.

Der CVA ist weniger anfällig für Manipulationen als andere Kennzahlen, da er keinen Raum für Tricksereien mit Steuer- oder Abschreibungsberichten lässt.

Durch den Vergleich des CVA mit dem EVA (Economic Value Added) kann man erkennen, welchen Einfluss Steuern und Abschreibungen auf die Unternehmensbewertung haben.

Der CVA ist eine wichtige Kennzahl im Controlling, da er die tatsächliche Wertschöpfung eines Unternehmens misst und somit die Effizienz des Managements beurteilen kann.