Bildungsauftrag in der Kindertageseinrichtung

Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtung

• 1990 trat §22 Abs. 3 SGB VIII in Kraft.
• Der Förderungsauftrag umfasst die Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes unter Berücksichtigung der sozialen, emotionalen, körperlichen und geistigen Entwicklung.
• Die Förderung soll sich am Alter, Entwicklungsstand, den Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des Kindes orientieren, einschließlich seiner ethnischen Herkunft.
• In den 90er Jahren wurde der Bildungsauftrag zunächst vernachlässigt, wobei Unklarheit über seine genaue Ausgestaltung und Definition herrschte.
• Die Ausbalancierung von Bildung, Erziehung und Betreuung stellte eine Herausforderung dar.
• Um das Jahr 2001 führten die PISA- und TIMSS-Studien zum "PISA-Schock".
• Es folgten Diskussionen über das Verständnis des Bildungsauftrags, wobei die Kita als wichtiger Bildungsort anerkannt wurde.
• Reyer fasst die Bedingungen an den Bildungsauftrag 2015 in drei Anforderung zusammen: sozialintegrativer, eigenständiger und systemintegrativer Auftrag.
• Der sozialintegrative Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag umfasst die soziale Integration von Kindern in die Gesellschaft und die Freistellung der Mütter für den Arbeitsmarkt.
• Der eigenständige Bildungsauftrag zielt auf die individuelle Entfaltung des Kindes intrinsisch ab.
• Der systemintegrative Bildungsauftrag bereitet auf die nächste Bildungsstufe, die Schule, vor.
• Betreuung + Erziehung + Bildung bilden ein eng verknüpftes Zusammenspiel und beeinflussen sich gegenseitig, anders als frühere Verständnisse.
• Bildung wird als die Entwicklung und Förderung verschiedener Kompetenzen verstanden, die es dem Individuum ermöglichen, sich selbstbestimmt zu entfalten und die Welt aktiv zu erschließen.
• Die Unklarheit des Bildungsauftrags führte im Jahr 2004 zu Bildungsplänen auf Länderebene.
• Damit sollte das System der frühen Bildung in Deutschland reformiert und an die internationale Entwicklung angepasst werden.
• Die Bildungspläne konkretisieren den gesetzlich verankerten Bildungsauftrag.
• Jedes Bundesland hat eine eigene Struktur, Schwerpunkte und Erläuterungen des allgemeinen Bildungsverständnisses sowie Bildungsziele.

Gemeinsame Rahmen der Länder

• Der "Gemeinsame Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen" (2004) dient als Richtschnur und beinhaltet Bildungsbereiche wie Sprache, Schrift, Kommunikation, personale und soziale Entwicklung, Werteerziehung, religiöse Bildung, Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, musische Bildung, Umgang mit Medien, Körper, Bewegung, Gesundheit sowie Natur und kulturelle Umwelten.
• Inhalte werden alltagsnah und auf die Kinder bezogen vermittelt.
• Fachkräfte müssen die Leitideen aus dem Bildungsplan in pädagogisches Handeln übersetzen und sich bewusst sein, dass Kinder bereits vor Schulbeginn fachliche und überfachliche Kompetenzen entwickeln.
• Eine qualitative Umsetzung des Bildungsplans ist dann gegeben, wenn Fachkräfte die Leitorientierungen des Bildungsplans teilen können, ihre eigene pädagogische Orientierung darin wiederfinden, die Zusammenarbeit im Team und die Leitungsqualität stimmen und ausreichend zeitliche sowie personelle Ressourcen zur Verfügung stehen.