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Questions and Answers
Was ist bei der Bewertung von Forschungsergebnissen wichtiger?
Was ist bei der Bewertung von Forschungsergebnissen wichtiger?
- Das Ergebnis muss auf jeden Einzelfall anwendbar sein, um relevant zu sein.
- Statistische Standardisierungen (MARS) müssen für alle Kliniker:innen nachvollziehbar sein.
- Eine qualitativ hochwertige RCT mit unabhängiger Kontrollbedingung. (correct)
- Eine Meta-Analyse mit vielen Studien, unabhängig von ihrer Qualität.
Welchen Schritt beinhaltet NICHT das standardisierte Vorgehen bei der Durchführung von Meta-Analysen?
Welchen Schritt beinhaltet NICHT das standardisierte Vorgehen bei der Durchführung von Meta-Analysen?
- Die Erstellung einer Kosten-Nutzen-Analyse für die inkludierten Studien. (correct)
- Die Gewichtung der Effektstärken entsprechend der Stichprobengröße.
- Die Berechnung von Effektstärken und Schätzung fehlender Kennwerte.
- Die Definition der Ein- und Ausschlusskriterien für die Primärstudien.
Welches Kriterium würde wahrscheinlich zum AUSSCHLUSS einer Studie in einer Meta-Analyse über Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) führen?
Welches Kriterium würde wahrscheinlich zum AUSSCHLUSS einer Studie in einer Meta-Analyse über Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) führen?
- Die Teilnehmer:innen haben eine formale DSM-Diagnose der BPS erhalten.
- Die Intervention entspricht dem DBT-Manual.
- Die Studie verwendet eine RCT-Design.
- Die Stichprobengröße beträgt weniger als 10 Personen. (correct)
Welche Aussage beschreibt am besten das Ergebnis einer Literaturrecherche im Kontext einer Meta-Analyse?
Welche Aussage beschreibt am besten das Ergebnis einer Literaturrecherche im Kontext einer Meta-Analyse?
Warum ist die Definition von Ein- und Ausschlusskriterien ein wichtiger erster Schritt bei Meta-Analysen?
Warum ist die Definition von Ein- und Ausschlusskriterien ein wichtiger erster Schritt bei Meta-Analysen?
Was bedeutet es, dass das Ergebnis einer Studie nicht auf den Einzelfall angewendet werden darf?
Was bedeutet es, dass das Ergebnis einer Studie nicht auf den Einzelfall angewendet werden darf?
Wie beeinflusst die Stichprobengröße die Gewichtung von Effektstärken in einer Meta-Analyse?
Wie beeinflusst die Stichprobengröße die Gewichtung von Effektstärken in einer Meta-Analyse?
Welche Schlussfolgerung kann man ziehen, wenn ein mittleres Effektstärkenmaß über alle Studien einer Meta-Analyse hinweg ermittelt wird?
Welche Schlussfolgerung kann man ziehen, wenn ein mittleres Effektstärkenmaß über alle Studien einer Meta-Analyse hinweg ermittelt wird?
Was ist das Hauptziel von Leitlinien im Gesundheitswesen?
Was ist das Hauptziel von Leitlinien im Gesundheitswesen?
Warum ist die Offenlegung von Interessen (Declaration of Interest) im Zusammenhang mit der Erstellung von Leitlinien wichtig?
Warum ist die Offenlegung von Interessen (Declaration of Interest) im Zusammenhang mit der Erstellung von Leitlinien wichtig?
Welche Aussage trifft am ehesten auf die S3-Leitlinie „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ zu?
Welche Aussage trifft am ehesten auf die S3-Leitlinie „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ zu?
Was bedeutet es, dass eine Leitlinie evidenzbasiert ist?
Was bedeutet es, dass eine Leitlinie evidenzbasiert ist?
Welchen Vorteil bietet die Beteiligung von Patient*innen und Angehörigen bei der Entwicklung von Leitlinien?
Welchen Vorteil bietet die Beteiligung von Patient*innen und Angehörigen bei der Entwicklung von Leitlinien?
Warum ist ein formalisierter, moderierter Prozess bei der Erstellung von Leitlinien von Bedeutung?
Warum ist ein formalisierter, moderierter Prozess bei der Erstellung von Leitlinien von Bedeutung?
Inwiefern können Leitlinien zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung einen Beitrag leisten?
Inwiefern können Leitlinien zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung einen Beitrag leisten?
Welchen Aspekt berücksichtigt die S3-Leitlinie „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ im Hinblick auf besondere Gruppen?
Welchen Aspekt berücksichtigt die S3-Leitlinie „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ im Hinblick auf besondere Gruppen?
Welche der folgenden soziodemografischen Merkmale könnten potenzielle Prädiktoren für den Abbruch einer stationären DBT-Therapie sein?
Welche der folgenden soziodemografischen Merkmale könnten potenzielle Prädiktoren für den Abbruch einer stationären DBT-Therapie sein?
Welche statistische Methode wurde von Hothorn et al. (2011) verwendet, um Prädiktoren für den Abbruch einer psychiatrischen stationären Behandlung zu identifizieren?
Welche statistische Methode wurde von Hothorn et al. (2011) verwendet, um Prädiktoren für den Abbruch einer psychiatrischen stationären Behandlung zu identifizieren?
Welchen Prozentsatz der Ausweisung aus einer psychiatrischen Klinik fanden Kröger, Röpke & Kliem (2014) in ihrer Studie?
Welchen Prozentsatz der Ausweisung aus einer psychiatrischen Klinik fanden Kröger, Röpke & Kliem (2014) in ihrer Studie?
Was ist ein Funnel-Plot im Kontext einer Meta-Analyse?
Was ist ein Funnel-Plot im Kontext einer Meta-Analyse?
Warum ist ein Monitoring mit Feedback-System bei schwerwiegenden psychischen Störungen wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) versorgungsrelevant?
Warum ist ein Monitoring mit Feedback-System bei schwerwiegenden psychischen Störungen wie der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) versorgungsrelevant?
Welche Aussage beschreibt am besten den Varianzverbreiterungseffekt im Kontext von Prä-Post-Vergleichen?
Welche Aussage beschreibt am besten den Varianzverbreiterungseffekt im Kontext von Prä-Post-Vergleichen?
Warum ist es wichtig, bei der Berechnung von Effektstärken in Prä-Post-Vergleichen die gepoolte Streuung zu nutzen?
Warum ist es wichtig, bei der Berechnung von Effektstärken in Prä-Post-Vergleichen die gepoolte Streuung zu nutzen?
Wie beeinflusst die Stichprobengröße die Gewichtung von Effektstärken in Meta-Analysen?
Wie beeinflusst die Stichprobengröße die Gewichtung von Effektstärken in Meta-Analysen?
Welchen Zweck erfüllt ein Funnel-Plot in einer Meta-Analyse bezüglich der globalen Wirksamkeit?
Welchen Zweck erfüllt ein Funnel-Plot in einer Meta-Analyse bezüglich der globalen Wirksamkeit?
Was bedeutet ein Cohen's d von 0.60 in Bezug auf die Effektstärke?
Was bedeutet ein Cohen's d von 0.60 in Bezug auf die Effektstärke?
Welche Aussage beschreibt am besten den Zweck einer Sensitivitätsanalyse im Kontext der globalen Wirksamkeit?
Welche Aussage beschreibt am besten den Zweck einer Sensitivitätsanalyse im Kontext der globalen Wirksamkeit?
Welchen Vorteil bietet die Durchführung einer Meta-Analyse?
Welchen Vorteil bietet die Durchführung einer Meta-Analyse?
Was ist der erste Schritt bei der Durchführung von Meta-Analysen?
Was ist der erste Schritt bei der Durchführung von Meta-Analysen?
Was bedeutet ein überschrittener Wert von 1,96 im Kontext des Indexes für reliable Veränderung (RC)?
Was bedeutet ein überschrittener Wert von 1,96 im Kontext des Indexes für reliable Veränderung (RC)?
Welche Aussage trifft NICHT auf den Trennpunkt A im Rahmen der klinischen Signifikanz zu?
Welche Aussage trifft NICHT auf den Trennpunkt A im Rahmen der klinischen Signifikanz zu?
Was kennzeichnet eine klinisch signifikante Veränderung im Sinne von Jacobson und Truax (1991)?
Was kennzeichnet eine klinisch signifikante Veränderung im Sinne von Jacobson und Truax (1991)?
Bei der Evaluation einer dreimonatigen stationären DBT-Behandlung (BSL-95) wurde ein Effektstärke (g) von 0.54 gefunden. Was bedeutet dieser Wert?
Bei der Evaluation einer dreimonatigen stationären DBT-Behandlung (BSL-95) wurde ein Effektstärke (g) von 0.54 gefunden. Was bedeutet dieser Wert?
In der Studie zur dreimonatigen stationären DBT-Behandlung (BSL-95) zeigten 45% der Patient:innen eine Verbesserung. Welcher Schluss lässt sich NICHT direkt aus dieser Information ziehen?
In der Studie zur dreimonatigen stationären DBT-Behandlung (BSL-95) zeigten 45% der Patient:innen eine Verbesserung. Welcher Schluss lässt sich NICHT direkt aus dieser Information ziehen?
Wie beeinflusst die Größe der Standardabweichung (SD) der dysfunktionalen Population (SDDys) die Berechnung des Trennpunkts C?
Wie beeinflusst die Größe der Standardabweichung (SD) der dysfunktionalen Population (SDDys) die Berechnung des Trennpunkts C?
Welche der folgenden Aussagen über die Interpretation von 'verbessert' und 'klinisch signifikant verändert' im Kontext der Therapieevaluation ist am treffendsten?
Welche der folgenden Aussagen über die Interpretation von 'verbessert' und 'klinisch signifikant verändert' im Kontext der Therapieevaluation ist am treffendsten?
Welchen Aspekt der Therapieerfahrung betont die Patientin mit ihrer Aussage: „Abschließend kann ich sagen, war die Therapie die Rettung, noch nicht die Lösung, aber gibt es überhaupt die Lösung?“?
Welchen Aspekt der Therapieerfahrung betont die Patientin mit ihrer Aussage: „Abschließend kann ich sagen, war die Therapie die Rettung, noch nicht die Lösung, aber gibt es überhaupt die Lösung?“?
Welches der folgenden Elemente ist kein Bestandteil des von Downs und Black (1998) entwickelten Ratingsystems zur Bewertung der Studienqualität?
Welches der folgenden Elemente ist kein Bestandteil des von Downs und Black (1998) entwickelten Ratingsystems zur Bewertung der Studienqualität?
Was bedeutet eine Effektstärke von ES = 1.0?
Was bedeutet eine Effektstärke von ES = 1.0?
Welche der folgenden Aussagen trifft auf die Berechnung von Effektstärken in Meta-Analysen nicht zu?
Welche der folgenden Aussagen trifft auf die Berechnung von Effektstärken in Meta-Analysen nicht zu?
Welche Reihenfolge der Schritte ist bei der Durchführung von Meta-Analysen korrekt?
Welche Reihenfolge der Schritte ist bei der Durchführung von Meta-Analysen korrekt?
Was ist der nächste Schritt in einer Meta-Analyse, nachdem die Primärstudien kodiert wurden?
Was ist der nächste Schritt in einer Meta-Analyse, nachdem die Primärstudien kodiert wurden?
Wie werden fehlende Kennwerte in Meta-Analysen geschätzt, wenn diese in den Primärstudien nicht vorhanden sind?
Wie werden fehlende Kennwerte in Meta-Analysen geschätzt, wenn diese in den Primärstudien nicht vorhanden sind?
Was ist das Ziel der Kodierung von Primärstudien im Rahmen einer Meta-Analyse?
Was ist das Ziel der Kodierung von Primärstudien im Rahmen einer Meta-Analyse?
Was bedeutet der Begriff 'Power' im Kontext des Ratingsystems von Downs und Black?
Was bedeutet der Begriff 'Power' im Kontext des Ratingsystems von Downs und Black?
Flashcards
Impulse und Emotionen
Impulse und Emotionen
Emotionales Reagieren und unüberlegte Handlungen.
Was sind Leitlinien?
Was sind Leitlinien?
Eine Sammlung von Aussagen, die auf aktuellem Wissen basieren und Ärzten und Patienten bei Entscheidungen helfen.
Definition von Leitlinien
Definition von Leitlinien
Systematisch entwickelte Aussagen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung im Gesundheitswesen.
Declaration of Interest
Declaration of Interest
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DBT
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S3-Leitlinie Borderline
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Inhalte der S3-Leitlinie
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Borderline-Persönlichkeitsstörung
Borderline-Persönlichkeitsstörung
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Was ist eine Meta-Analyse?
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Was ist eine gute RCT?
Was ist eine gute RCT?
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Anwendbarkeit im Einzelfall?
Anwendbarkeit im Einzelfall?
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Was bedeutet MARS?
Was bedeutet MARS?
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Erster Schritt bei Meta-Analysen?
Erster Schritt bei Meta-Analysen?
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Zweiter Schritt bei Meta-Analysen?
Zweiter Schritt bei Meta-Analysen?
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Was bedeutet 'Kodierung' in Meta-Analysen?
Was bedeutet 'Kodierung' in Meta-Analysen?
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Was sind Effektstärken?
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Abbruchrate (stationäre DBT)
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Prädiktoren für Therapieabbruch
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Non-parametrische Entscheidungsbäume
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Ausweisung (psychiatrische Klinik)
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Monitoring mit Feedback-System
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Downs & Black Ratingsystem
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Skalen des Downs & Black Systems
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Interrater-Reliabilität (ICC)
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Meta-Analyse Schritte (kurz)
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Ein- und Ausschlusskriterien
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Kodierung von Primärstudien
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Effektschätzung in Meta-Analysen
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Effektstärke (ES) Formel (vereinfacht)
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Cohen's d Effektstärken
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Varianzverbreiterungseffekt
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Streuung und Effektstärke
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Lösung für Streuungsproblem
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Forest-Plot
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Meta-Analyse Schritte
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RCTs Effektstärke
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Funnel-Plot
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Klinische Signifikanz
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Index für reliable Veränderung (RC)
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SEDiff
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Trennpunkt A
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Trennpunkt C
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Klinisch signifikante Veränderung
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g = 0.54
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Ergebnisse einer DBT-Behandlung (BSL-95)
Ergebnisse einer DBT-Behandlung (BSL-95)
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Study Notes
Überblick über Themen
- Borderline-Persönlichkeitsstörung wird thematisiert.
- Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) ist ein wichtiger Schwerpunkt.
- Leitlinien und Metaanalysen werden behandelt.
- Einzelfallanalysen und frühzeitige Beendigung von Therapien werden betrachtet.
Deklaration von Interessen
- Beschreibt die Offenlegung von Interessen, die die Unabhängigkeit der Darstellung beeinflussen könnten.
- Meist geht es um wirtschaftliche Interessen, die einen Interessenkonflikt erzeugen oder als solcher wahrgenommen werden könnten.
- Die Definition umfasst auch berufspolitisches Engagement und wissenschaftliche Veröffentlichungen.
- Es gibt ein Beispiel für die Offenlegung von Interessen von Christoph Kröger, inklusive seiner beruflichen Qualifikationen und Weiterbildungen im Bereich Psychotherapie.
Was sind Leitlinien?
- Leitlinien sind systematisch entwickelte Aussagen, die den aktuellen Wissensstand widerspiegeln.
- Sie dienen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung von Ärzten, Angehörigen anderer Gesundheitsberufe sowie Patienten bei spezifischen Gesundheitsproblemen.
- Leitlinien basieren auf einer systematischen Sichtung und Bewertung von Evidenz sowie der Abwägung von Nutzen und Schaden alternativer Vorgehensweisen.
S3-Leitlinie "Borderline-Persönlichkeitsstörung"
- 23 Fachgesellschaften und Verbände, einschließlich Patienten und Angehörigen, haben daran mitgewirkt.
- Es erfolgt eine Dokumentation der Interessenkonflikte.
- Die Leitlinie entsteht durch einen formalisierten, moderierten Prozess, der auf Evidenz und Konsens basiert.
- Sie enthält 54 Empfehlungen.
- Inhalte sind u.a. Epidemiologie, Diagnostik, psychotherapeutische und pharmakologische Behandlung, besondere Gruppen (Jugendliche, Angehörige, Betroffene), sowie traumatische Ereignisse, Versorgung und Setting.
- Verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/038-015
Klassifizierung der Evidenzgrade (Oxford Centre of Evidence Based Medicine, 2001)
- 1a: Systematische Übersicht über randomisierte kontrollierte Studien (RCTs)
- 1b: Ein RCT mit engem Konfidenzintervall
- 1c: Alle-oder-Keiner-Prinzip
- 2a: Systematische Übersicht gut geplanter Kohortenstudien
- 2b: Gut geplante Kohortenstudie oder RCT minderer Qualität
- 2c: Outcome-Studien, ökologische Studien
- 3a: Systematische Übersicht über Fall-Kontroll-Studien
- 3b: Fall-Kontroll-Studie
- 4: Fallserien oder Kohorten-/Fall-Kontroll-Studien minderer Qualität
- 5: Expertenmeinung ohne explizite Evidenzbewertung oder basierend auf physiologischen Modellen/ Laborforschung
Meta-Analysen
- Meta-Analysen dienen der Zusammenfassung/Integration von Einzelstudien und der Abschätzung von Effektunterschieden zwischen Behandlungsbedingungen, um Gesamttrends zu erkennen.
- Das Ergebnis einer Meta-Analyse ist die Schätzung eines Gesamteffektes, nicht der "wahre Wert".
Kritik an Meta-Analysen
- Multiple Instrumente aus Studien unterschiedlicher Qualität werden zu einem Kennwert zusammengefasst, was fachliche und politische Auswirkungen hat.
- Eine gute RCT mit Kontrollbedingung durch eine unabhängige Arbeitsgruppe kann aussagekräftiger sein als eine Meta-Analyse mit vielen schlechten Studien.
- Ergebnisse sollten nicht auf den Einzelfall angewendet werden, da dies zu selbsterfüllenden Prophezeiungen führen kann.
- Statistische Vorgehensweisen sind standardisiert (Meta-Analysis Reporting Standards, MARS), aber oft für Forscher und Kliniker schwer nachvollziehbar.
Schritte bei der Durchführung von Meta-Analysen
- Definition der Einschluss- und Ausschlusskriterien für Primärstudien.
- Literaturrecherche und Selektion geeigneter Studien anhand definierter Kriterien.
- Kodierung der Primärstudien.
- Berechnung der Effektstärken und Schätzung fehlender Kennwerte.
- Gewichtung der Effektstärken entsprechend der Stichprobengröße.
- Ermittlung eines mittleren Effektstärkenmaßes über alle Studien (mit Konfidenzintervallen).
Studienqualität als Moderator
- Ratingsystem (Downs & Black, 1998) mit 27 Items auf 4 Skalen (Bericht, externe Validität, interne Validität, Power).
- Für RCTs (max. Punktwert = 32) und nRCTs (max. Punktwert = 28).
- Zwei unabhängige Rater erreichten eine hohe Übereinstimmung (ICC = .97).
- Das durchschnittliche Ergebnis (M) lag bei 22.0 (SD = 2), ohne Unterschied zwischen RCTs und nRCTs.
Meta-Analysen: Möglichkeiten der Effektschätzung
- Quantifizierung des Unterschiedes zwischen zwei Gruppen (z.B. Behandlungs- und Kontrollgruppe) zu einem bestimmten Zeitpunkt.
- Quantifizierung des Unterschiedes innerhalb einer Gruppe zu verschiedenen Zeitpunkten (z.B. vor und nach einer Therapie).
Was bedeutet eine Effektstärke (ES)?
- ES = (Mittelwert Post (EX) – Mittelwert Post (KG)) / Standardabweichung Post (KG)
- Eine Effektstärke von 1.0 bedeutet, dass eine durchschnittliche Person aus der Experimentalgruppe einen Wert zeigt, der eine Standardabweichung über dem Durchschnitt der Kontrollgruppe liegt.
- Konvention nach Cohen (1980):
- Kleiner Effekt: 0.20 – 0.39
- Mittlerer Effekt: 0.40 – 0.79
- Großer Effekt: > 0.80
Varianzverbreiterungseffekte
- Varianzverbreiterungseffekt (im Prä-Post-Vergleich): Einige Patienten profitieren, andere verschlechtern sich (differenzielle Treatment-Wirksamkeit).
- Deutliche Unterschiede in den Effektstärken, je nachdem, ob die geringere Prä-Streuung oder die höhere Post-Streuung im Nenner steht.
- Lösung: Nutzung gepoolter Streuung, z.B. Hedges g.
Statistische Einzelfallanalyse I
- Index für reliable Veränderung:
- RC = (X Post – X Prä)/ SE Diff
- SE Diff = SD Dys *√2(1-r tt )
- Übersteigt der Wert 1,96, liegt eine signifikante Verbesserung oder Verschlechterung vor (5%-Niveau).
- Klinische Signifikanz:
- Trennpunkt A = M Dys – 2 *SD (M Dys = Mittelwert der Patientenpopulation)
- Keine Aussage über Normalpopulation.
- Trennpunkt C = gewichteter Mittelwert = (M Dys *SD Norm + M Norm *SD Dys )/(SD Dys +SD Norm )
"Clinically Significant Change"
- Statistische Kennwert, um einzuschätzen, ab wann ein Veränderungswert eine klinisch bedeutsame Verbesserung darstellt.
- Eine Veränderung liegt vor, wenn sich ein Patient aus dem Wertebereich der klinischen Referenzstichprobe in den Wertebereich einer normalen bzw. funktionalen Referenzgruppe bewegt und eine zuverlässige Mindestveränderung stattgefunden hat. (Jacobson & Truax, 1991)
Prädiktion von Abbruch der stationären DBT
- Abbruchraten im Mittel liegen bei RCTs ambulant bei 24.7% (DBT) vs. 27.3% (KG) (Kliem et al., 2010).
- Stationär liegen die Raten zwischen 12% bis 25.8%, mit einer Ausnahme von 46% (Rüsch et al., 2008).
- Mögliche Prädiktoren sind soziodemografische Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildung, Familienstand), Daten zum Krankheitsverlauf (Aufenthaltsdauer, Vorbehandlungen) und Ausprägung der Symptomatik zu Therapiebeginn (Komorbiditätsraten, allgemeines und störungsspezifisches psychische Belastungsniveau).
- Als statistische Methode werden Non-parametrische Entscheidungsbäume verwendet (multiple exakte Permutationstests).
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Description
Die Bewertung von Forschung ist komplex. Eine Meta-Analyse standardisiert den Prozess, aber die Stichprobengröße beeinflusst die Gewichtung. Leitlinien im Gesundheitswesen basieren auf diesen Analysen.