Barock: Deutsche Literatur Epoche (1600-1720)

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Questions and Answers

Welche transzendentale Implikation ergibt sich aus der barocken Koexistenz von 'Memento mori' und 'Carpe diem' in Bezug auf die menschliche Existenz?

  • Eine Synthese, die zur Verherrlichung des gegenwärtigen Moments als einzige Realität führt.
  • Eine pragmatische Akzeptanz der Vergänglichkeit ohne metaphysische Ambitionen.
  • Eine dialektische Spannung, die die Suche nach einem höheren Sinn jenseits der irdischen Existenz antreibt. (correct)
  • Eine esoterische Deutung, die den Weg zur Unsterblichkeit durch die bewusste Konfrontation mit dem Tod eröffnet.

Inwiefern manifestiert sich die barocke 'Antithetik' als strukturelles Element in der epistemologischen Fundierung der Epoche?

  • Als ein Ausdruck der rationalistischen Skepsis gegenüber der Möglichkeit einer kohärenten Welterkenntnis.
  • Als ein formalästhetisches Prinzip, das die Einheit der Gegensätze in der Kunst betont, ohne tiefergehende erkenntnistheoretische Bedeutung.
  • Als eine erkenntnistheoretische Grundhaltung, die die Welt als ein System sich bedingender und widersprechender Kräfte begreift. (correct)
  • Als eine theologische Doktrin, die die Dualität von Gut und Böse als unveränderliche Konstante der menschlichen Existenz postuliert.

Welche sozioökonomische Dynamik des Barock beeinflusste maßgeblich die Gestaltung der 'Vanitas'-Motive?

  • Die Polarisierung zwischen dem verschwenderischen Lebensstil des Adels und der Armut der einfachen Bevölkerung, die die Vergänglichkeit des irdischen Daseins verdeutlichte. (correct)
  • Die zunehmende soziale Mobilität, die den Aufstieg des Bürgertums ermöglichte und traditionelle Wertvorstellungen in Frage stellte.
  • Die feudale Ständegesellschaft, die eine strenge soziale Hierarchie aufrechterhielt und den Luxuskonsum des Adels legitimierte.
  • Die merkantilistische Wirtschaftspolitik, die zur Anhäufung von Reichtum führte und den Konsum anregte.

Welche methodologische Herausforderung ergibt sich aus der Anwendung der 'Ständeklausel' auf die Interpretation barocker Literatur?

<p>Die Gefahr einer essentialistischen Reduktion der literarischen Figuren auf ihre ständische Zugehörigkeit, die die Komplexität ihrer Charaktere verfehlt. (C)</p> Signup and view all the answers

Wie lässt sich die formale Strenge des Sonetts im Barock in Bezug auf die vorherrschende 'ausschmückte Sprache' interpretieren?

<p>Als ein bewusst eingesetztes Spannungsfeld, das die expressive Kraft der Sprache durch formale Begrenzung verstärkt. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche erkenntnistheoretische Verschiebung markiert der Übergang von Barock zur Aufklärung in Bezug auf die Legitimität von 'Vernunft' als Erkenntnisquelle?

<p>Eine absolute Erhebung der Vernunft zum höchsten Prinzip der Erkenntnis und zur Grundlage aller menschlichen Lebensbereiche. (C)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern untergräbt Kants Leitmotiv 'Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen' die Autorität traditioneller Institutionen?

<p>Indem es die individuelle Urteilskraft über die dogmatischen Lehren von Kirche und Staat stellt und zur selbstständigen Erkenntnis aufruft. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche implizite Kritik an der barocken 'Ständegesellschaft' liegt der aufklärerischen Forderung nach 'Freiheit und Gleichheit' zugrunde?

<p>Die Kritik an der Ungleichbehandlung aufgrund von Geburt und Stand, die die Entfaltung des individuellen Potenzials behindert und die soziale Mobilität einschränkt. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche sozioökonomische Transformation des 18. Jahrhunderts beeinflusste maßgeblich die Entstehung des aufklärerischen 'Kosmopolitismus'?

<p>Die Entwicklung des Kapitalismus, die zur Intensivierung des Handels und zur Vernetzung von Wirtschaftsräumen führte. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie lässt sich der aufklärerischen 'Glaube an Fortschritt' in Bezug auf die säkulare Eschatologie interpretieren?

<p>Als eine Abkehr von religiösen Heilsversprechen zugunsten einer utopischen Vision einer besseren Welt durch wissenschaftlichen und sozialen Fortschritt. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche spezifische Funktion erfüllen die 'bürgerlichen Protagonisten' in der Literatur der Aufklärung im Hinblick auf die Vermittlung didaktischer Inhalte?

<p>Sie verkörpern die Tugenden und Ideale der Aufklärung und dienen somit als Vorbilder für das Publikum. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie lässt sich die Förderung einer 'Hochsprache & klarer Stil' in der Aufklärung in Bezug auf die politische Integration des Bürgertums interpretieren?

<p>Als ein Beitrag zur Vereinheitlichung des öffentlichen Diskurses, der dem Bürgertum eine größere politische Teilhabe ermöglicht. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche erkenntnistheoretische Prämisse des Rationalismus wird durch Leibniz' Theodizee in komplexer Weise in Frage gestellt?

<p>Die Annahme, dass die menschliche Vernunft in der Lage ist, die göttliche Ordnung vollständig zu erfassen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche methodologische Divergenz kennzeichnet den Rationalismus und den Empirismus in Bezug auf die Konstruktion von 'Gesellschaft' als Erkenntnisobjekt?

<p>Der Rationalismus konstruiert 'Gesellschaft' als ein ideales System, das auf abstrakten Prinzipien basiert, während der Empirismus 'Gesellschaft' als ein empirisch erfassbares Phänomen analysiert. (D)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern antizipiert die aufklärerische 'Kritik an bestehender Ordnung' Aspekte der Kritik an der Ideologie, wie sie später von Marx formuliert wurde?

<p>Indem sie die Illusionen und Verzerrungen aufdeckt, die durch die herrschenden Machtverhältnisse in der Gesellschaft produziert werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Limitationen impliziert die aufklärerische 'Forderung nach Gleichheit & Toleranz' in Bezug auf die Anerkennung kultureller Differenz?

<p>Die Tendenz zur Homogenisierung kultureller Praktiken, die die Vielfalt und Eigenständigkeit verschiedener Kulturen gefährdet. (B)</p> Signup and view all the answers

Wie lässt sich die aufklärerische 'Erziehung & Bildung' als Mechanismus zur Disziplinierung des Subjekts im Sinne Foucaults dekonstruieren?

<p>Indem sie die subtilen Techniken der Macht aufdeckt, die in den Institutionen der Erziehung und Bildung wirksam sind und zur Formierung des 'gehorsamen' Subjekts beitragen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche transzendentale Spannung ergibt sich aus der stürmisch-drängerischen Betonung der 'Emotionen und Fantasie' in Abgrenzung zum rationalistischen Weltbild der Aufklärung?

<p>Eine dialektische Auseinandersetzung mit der conditio humana, die die Grenzen der menschlichen Erkenntnis und die Bedeutung der subjektiven Erfahrung betont. (B)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern stellt das stürmisch-drängerische Konzept des 'Originalgenies' eine radikale Infragestellung der tradierten Autoritätsbegriffe dar?

<p>Indem es die Autonomie des Individuums über die normativen Vorgaben der Gesellschaft stellt und somit die Legitimität von Konventionen und Regeln in Frage stellt. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Barock Definition

Eine Literaturepoche in Deutschland zwischen 1600 und 1720, geprägt von Gegensätzen wie Lebenslust und Todesangst.

Memento Mori

„Bedenke, dass du sterben wirst.“ Ein Motiv in der Barockliteratur, das zur Besinnung auf die Vergänglichkeit mahnt.

Carpe Diem

„Nutze den Tag!“ Ein Motiv des Barock, das dazu auffordert, das Leben im Augenblick zu genießen.

Antithetik

Die Betonung von Gegensätzen, die im Barock häufig in Themen und Motiven auftritt.

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Aufklärung

Literatur, die hauptsächlich aus der Perspektive der Vernunft argumentiert

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Empirismus

Eine philosophische Strömung, die Wissen hauptsächlich aus Erfahrung und Wahrnehmung ableitet.

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Lehrgedichte

Gedichte, die einen Gegenstand oder ein Thema reflektieren und auf Beobachtungen basieren.

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Gedankenlyrik

Lyrik, die sich ausschließlich mit philosophischen oder religiösen Gedanken auseinandersetzt.

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Sturm und Drang

Eine Strömung, die sich gegen den Vernunftglauben der Aufklärung richtete und gefühlsbetonte Weltbilder forderte.

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künstlerische Freiheit

Die Freiheit des Künstlers, sich nicht an Regeln und Konventionen zu halten.

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Originalgenie

Goethes Bezeichnung für einen Menschen, der sich frei von Normen entfaltet und sein volles Potenzial ausschöpft.

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Weimarer Klassik

Eine Epoche, die die Orientierung an der antiken Kunst als Ideal für Harmonie und Schönheit betont.

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schöne Seele

Ein Schlüsselbegriff, der einen ausgeglichenen Charakter beschreibt, dessen Tugenden und Sinne im Gleichgewicht stehen.

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Vormärz

Eine Literatur Epoche zwischen Wiener Kongress (1815) und Märzrevolution (1848).

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Biedermeier

Eine Epoche, die sich durch Rückzug ins Private und Betonung häuslicher Werte auszeichnete.

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Realismus

Eine Epoche, die die Realität möglichst objektiv und unbeschönigt darstellen wollte.

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Poetischer Realismus

Eine Variante des Realismus, der die Werke ästhetisch verfeinerte und die Realität kunstvoll darstellte.

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Naturalismus

Eine Epoche, die soziale Missstände durch die Beschreibung schlechter Lebensbedingungen der Unterschicht kritisierte.

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Milieutheorie

Das Weltbild, dass der Mensch als fremdbestimmtes Wesen gesehen wird.

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Impressionismus

Eine literarische Strömung, die persönliche Gefühle und Eindrücke mit Fokus auf Nuancen darstellte.

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Synästhesie

Die sprachliche Hervorhebung der Wahrnehmung unterschiedlicher Sinne und deren Zusammenspiel.

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Moderne

Eine Epoche, die einen Bruch mit Traditionen markierte und ein modernes, individuelles Menschenbild entwickelte.

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Expressionismus

Eine literarische Richtung, die sich durch die Darstellung von Emotionen und subjektiver Wahrnehmung auszeichnete.

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Study Notes

Barock

  • In der deutschen Literatur war diese Epoche zwischen 1600 und 1720 weit verbreitet.
  • Das 17. Jahrhundert war vom Dreißigjährigen Krieg geprägt.
  • Die Gegenwärtigkeit von Krieg und Elend löste in der ärmeren Bevölkerung ein ausgeprägtes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus.
  • Im Gegensatz dazu lebten die absolutistischen Herrscher in verschwenderischem Luxus und bauten prächtige Schlösser.
  • Die Gegensätze von Lebenslust und Todesangst sowie Luxus und Armut spiegeln sich in der Literatur wider.
  • Motive wie „Memento mori“ und „Carpe diem“ existierten nebeneinander und waren Teil des gleichen Werks.
  • Die Literaturepoche des Barock entstand zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zwischen 1600 und 1720.
  • Sie zeichnete sich durch eine sehr bildhafte, künstliche Sprache aus.
  • Gegensätzliche Themen wie Lebenslust (Carpe diem) und Todessehnsucht (Memento mori) wurden behandelt.
  • Zeitraum: 1600-1720
  • Einordnung: zwischen Mittelalter und Aufklärung
  • Geschichte: Dreißigjähriger Krieg, Absolutismus
  • Weltbild: Ein Gegensatz des luxuriösen Lebensstils der Adligen zum von Armut und Elend geprägten Leben der einfachen Bevölkerung, Lebenslust und Todessehnsucht
  • Themen: Religiöse Motive, Gegensätze (Antithetik) wie Diesseits und Jenseits, sowie Schein und Sein, Reinheit und Sinneslust; „Carpe diem', „Memento mori', Vanitas-Motiv
  • Literatur: vorwiegend Lyrik
  • Wichtige Vertreter: Opitz, Gryphius, Grimmelshausen
  • Die barocke Zeit war von Gegensätzen bestimmt, die in allen Lebensbereichen auftauchten.
  • Krieg und Verschwendung beeinflussten das damalige Lebensgefühl.
  • Der Dreißigjährige Krieg war zunächst ein Krieg zwischen christlichen Glaubensrichtungen, dessen Auslöfer die Reformation um 1517 war.
  • Protestantismus spaltete sich europaweit vom Katholizismus ab.
  • Streitigkeiten darüber, wer über welche Regionen herrschen durfte, kamen hinzu, vor allem auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
  • Ein langwieriger und brutaler Krieg war die Folge, dem ein großer Teil der Landbevölkerung zum Opfer fiel und der Not und Elend verbreitete.
  • König Ludwig XIV. bestieg in Frankreich den Thron.
  • Er beanspruchte die gesamte Macht über Staat und Volk für sich allein und begründete den Absolutismus.
  • Sein Lebensstil war von Überfluss und Luxus geprägt (Versailles)
  • Auch Malerei, Mode der Adligen und die damalige Literatur waren ausschweifend und verschnörkelt.
  • Der Überfluss im Stil reicher Bevölkerung war verschwenderisch und überladen.
  • Die Bezeichnung „Barock“, entstanden im 19. Jhd., stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet „schiefrunde Perle“.
  • Krieg und Glauben beeinflussten das Weltbild des Barocks.
  • Leidvolle Erfahrungen im Krieg und daraus entstehende Not unter der einfachen Bevölkerung verbreiteten eine negative Sichtweise auf das Leben.
  • Das Bewusstsein, dass der Tod allgegenwärtig ist und das Leben nur vorübergehend, verstärkte den Pessimismus unter den Menschen.
  • Das Leben in allen Bereichen unterlag strengen Regeln, auferlegt von absolutistisch geprägten Herrschern.
  • Unterschiedliche Lebensumstände: kostspieliger, luxuriöser und verschwenderischer Lebensstils des Adels vs. Armut und Elend geformten Lebensweise der Bauern.
  • Daraus ergaben sich 2 verschiedene Sichtweisen aufs Leben, die auch literarisch aufgegriffen wurden: Sinnes- und Lebenslust des Adels und Todesangst und -sehnsucht der Ärmeren.
  • Diesen Fokus auf Gegensätze bezeichnet man als Antithetik.
  • Themen der Gattungen waren weitestgehend festgelegt.
  • Weitere Gegensätze, die in der Literatur des Barocks behandelt wurden, sind Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits, Erotik und Enthaltsamkeit, Schein und Sein sowie Reinheit und Sinneslust.
  • Typische Themen waren meist religiös geprägt.
  • So auch die 3 häufigsten Motive in der Barock-Literatur: Memento mori, Carpe diem und Vanitas.
  • Alle 3 kommen aus Lateinischem und haben im weitesten Sinne mit Tod zu tun.
  • Vanitas bedeutet so viel wie „Vergänglichkeit“.
  • Hierbei wird das Leben als bedeutungslose vorübergehende „Station“ des Menschen auf Erden gesehen.
  • Es knüpft an die christliche Vorstellung, wonach es nach dem Leben auf Erden ein besseres im Paradies geben wird.
  • Memento mori lässt sich in etwa mit „Bedenke, dass du sterben musst." übersetzen.
  • Die eigene Vergänglichkeit sollte immer im Bewusstsein bleiben, was durch den lange andauernden Krieg verstärkt wurde.
  • Carpe diem bedeutet in etwa „Nutze den Tag“.
  • Der Fokus liegt hier also auf dem Leben und nicht dem Tod.
  • Das Motiv fordert dazu auf, das Leben zu genießen und nicht zu viel an den Tod zu denken.
  • Dichter und Autoren folgten strengen Regeln, nach denen ein literarisches Werk aufzubauen war.
  • Individualität und Originalität waren nicht so wichtig.
  • Leser sollten sich mit Figuren identifizieren können, indem die damalige Ständegesellschaft den Rahmen des Werks vorgab.
  • Nach der Ständeklausel gab es 3 verschiedene Gattungen, die Adel, Bürgertum und Bauern widerspiegeln sollte.
  • Hoher Stil, würdevolle Sprache → Adel
  • Mittlerer Stil, „normale“ Sprache → Bürgertum
  • Niederer Stil, einfache Sprache → Bauern
  • Eine ausgeschmückte Sprache war wichtig.
  • Dazu wurden viele verschiedene Stilmittel benutzt, wie bspw. Repetitio, Symbolik, Allegorien und Metaphern.
  • Aus heutiger Sicht wirkt die Sprache des Barock deshalb häufig sehr überladen bzw. übertrieben und teilweise recht anstrengend zu lesen.
  • Die Lyrik war die beliebteste Literaturform des Barocks.
  • Sie eignete sich für das barocke Ideal einer bildhaften und sehr verschnörkelten Sprache und unterlag klaren Regeln zu Form, Versmaß und Reimschema.
  • Bestimmte Gedichtformen wurden nur im hohen Stil verfasst und behandelten „ehrwürdige“ Themen, während andere im niederen Stil alltäglichere Themen besprachen.
  • Es gab einige Merkmale, die alle Gedichte jedoch gemeinsam hatten.
  • Auf Hauptgedanken (z.B. „Carpe diem“) des Gedichts wurde ständig Bezug genommen und bestimmte Wörter und Stilmittel, die den gleichen Sinn hatten, wurden wiederholt.
  • Dazu kam noch eine besondere Bildsprache, die aus einem sogenannten Emblem hervorgeht.
  • Besonders beliebt war das Sonett, daneben gab es noch die Ode, das Elegie und das Epigramm (kurzes Spottgedicht).
  • Ein Emblem ist eine Art Sinnbild mit festgelegter Bedeutung.
  • Es hat einen festen Aufbau aus Überschrift, Aussage, einem übernommenen Bild aus der Bibel, der Mythologie oder der Geschichte, und einer Erklärung in Versform.
  • Strenge Vorschriften zu Form und Inhalt
  • Texte auf Deutsch statt auf Latein
  • „Carpe diem“
  • „Memento mori“
  • Vanitas-Motiv
  • Ständegesellschaft
  • Antithetik

Aufklärung

  • Betraf ungefähr den Zeitraum von 1720 bis 1800.
  • Veränderten das Denken in Europa grundlegend.
  • Im Mittelpunkt stand die Vernunft des Menschen.
  • Anstatt Wissen einfach zu übernehmen, sollte jeder Mensch selbstständig denken.
  • Der Zitat „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ des deutschen Philosophen Immanuel Kant wurde zum Leitmotiv des 18. Jahrhunderts.
  • Vertreter kamen vor allem aus dem Bürgertum und lebten in ganz Europa.
  • Viele von ihnen setzten sich gegen vorherrschende Machtverhältnisse ein.
  • Sie kritisierten Kirche und Monarchie und forderten Freiheit und Gleichheit.
  • Durch vernünftiges Denken wollten sie sich so von diesen Institutionen lösen.
  • Dieses Bestreben führte letztendlich zur Französischen Revolution.
  • Zeitraum: 1720-1800
  • Einordnung: zwischen Barock und Sturm und Dang
  • Geschichte: vergangene Kriege und Glaubenskonflikte, Säkularisierung, Absolutismus, Verstädterung und Emanzipation des Bürgertums
  • Weltbild: selbstbestimmtes Individuum, Erziehbarkeit des Menschen, Abschaffung der Ständegesellschaft, Bürgerrechte, Freiheit, Toleranz
  • Themen: menschlicher Verstand, kritisches Denken
  • Literatur: Vermittlung der aufklärerischen Ideale, Erziehung, Nützlichkeit, hauptsächlich Dramen
  • Vertreter: Lessing, Gottsched, Wieland, Kant, Rousseau, Voltaire
  • Folgen: Säkularisierung, Französische Revolution, weitere Aufstände
  • Das Symbol der Aufklärung ist das Licht: Auf Französisch heißt die Epoche deshalb „siècle des Lumières“ und auf Englisch „enlightenment“.
  • Das Licht der Erkenntnis soll im übertragenen Sinne Licht ins Dunkle des Mittelalters bringen.
  • Die Aufklärung wird deshalb auch oft als Anbruch der modernen Zeit angesehen.
  • Durch Reformation hatte sich die Kirche in die katholische und die protestantische Konfession aufgespalten.
  • So entstand eine Vielzahl von Kleinstaaten, die sich religiös unterschieden: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war in über 300 Einzelstaaten aufgeteilt.
  • Es kam immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
  • Viele Menschen hinterfragten Herrschaftsanspruch der Kirche und des Adels.
  • Das Bürgertum gewann an Bildung und Wohlstand und missbilligte angeblich gottgegebenen Hierarchien in der Gesellschaft.
  • Absolutismus, also Alleinherrschaft eines Kaisers/Königs, und die mittelalterliche Ständegesellschaft gerieten in die Kritik.
  • In Frankreich gipfelte die Entwicklung in der Französischen Revolution (1789-1799), eine weitere Konsequenz war die Säkularisierung, also die Beschlagnahmung oder Nutzung kirchlicher Besitztümer durch staatliche Organe.
  • Weitere prägende Rahmenbedingungen der Zeit waren ein starkes Bevölkerungswachstum, eine zunehmende Verstädterung und technischer Fortschritt.
  • Der Mensch als Individuum stand stärker im Fokus.
  • Jeder Mensch wurde als eigenständiges, einzigartiges Wesen betrachtet.
  • Seine Herkunft oder sein Stand sollten keine Rolle mehr spielen, stattdessen forderten Aufklärer Menschenrechte und Bildungsmöglichkeiten für alle.
  • Durch Bildung sollte allen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich durch Vernunft aus der eigenen Unfreiheit zu befreien, geistig wie materiell.
  • Das bedeutet, dass der Mensch selbstständig denken und Entscheidungen treffen sollte, ohne sich auf Kirche oder Herrscher zu verlassen.
  • Das Motto von Kant war: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“.
  • Der Rationalismus geht davon aus, dass Wissen durch Vernunft entsteht.
  • Der philosophische Strömung des Empirismus: Für seine Vertreter stammte Wissen hauptsächlich aus der Erfahrung und der Wahrnehmung.
  • John Locke stellte fest, dass Menschen als unbeschriebenes Blatt geboren werden.
  • Alles was der Mensch weiß, lernt er erst durch Erlebnisse und Beobachtungen.
  • Auseinandersetzen mit der Gesellschaft und Hinterfragen bestehender Strukturen
  • Bildung und Wissen galten als Voraussetzung für eine gerechte und fortschrittliche Gesellschaft.
  • Kritik an bestehender Ordnung → Staatliche Systeme, Kirche und gesellschaftliche Hierarchien wurden hinterfragt.
  • Forderung nach Gleichheit und Toleranz → Alle Menschen sollten dieselben Rechte haben, unabhängig von Geburt oder Religion.
  • Glaube an Fortschritt → Wissenschaft und Vernunft sollten die Gesellschaft weiterentwickeln.
  • Individualismus → Individuum stand im Mittelpunkt, nicht mehr nur Adel oder Kirche.
  • Erziehung und Bildung → Wissen war der Schlüssel zur Freiheit und Selbstbestimmung.
  • Bürgerliche Protagonisten → Zuwendung zu alltäglichem Leben in Werken.
  • Hochsprache und klarer Stil → In vielen Ländern wurden einheitliche Sprachen (z. B. Hochdeutsch) gefördert.
  • Die Lyrik ist sehr vielfältig, denn es entwickelten sich verschiedene Strömungen.
  • So gab es bspw. Lehrgedichte, in denen ein Gegenstand oder ein Thema reflektiert werden sollte.
  • Die Schilderungen beruhen dennach auf eigenen Beobachtungen und logischen Überlegungen.
  • Ein weiteres Genre stellte die Gedankenlyrik dar, die ausschließlich Gedanken thematisierte, wie etwa philosophische oder religiöse Reflexionen.
  • Diese Gedichte dienten natürlich auch dazu, die Ideale der Aufklärung zu vermitteln.
  • Gotthold Ephraim Lessing: „Emilia Galotti“, „Nathan der Weise“
  • Johann Christoph Gottsched: „Versuch einer critischen Dichtkunst vor die Deutschen"
  • Christoph Martin Wieland: „Die Geschichte des Agathon“
  • Georg Christoph Lichtenberg: „Sudelbücher“
  • Immanuel Kant: „Kritik der reinen Vernunft"
  • Jean-Jaques Rousseau: „Emile oder über die Erziehung“
  • Voltaire: „Zadig oder das Schicksal"
  • Montesquieu: „Vom Geist der Gesetze"
  • John Locke: „Ein Essay über den menschlichen Verstand"

Sturm und Drang

  • Eine Literaturströmung, die zeitlich in die Epoche der Aufklärung fällt und im deutschsprachigen Raum von 1765 bis 1790 andauerte.
  • Sie war hauptsächlich unter jungen Schriftstellern aus dem Bürgertum verbreitet, die sich gegen den extremen Vernunftglauben der Aufklärung stellten.
  • Autoren strebten nach einem gefühlsbetonterem Weltbild und verlangten mehr künstlerische Freiheit für ihre Werke.
  • Regeln und Konventionen der Literaturgattungen ignorierten sie aus Prinzip und vertrauten auf ihr eigenes Genie, das eigene Ideen frei und ungezwungen formulieren konnte.
  • Zeitraum: 1765-1790
  • Einordnung: parallel zur Aufklärung und der Empfindsamkeit
  • Deutsches Reich aus Einzelstaaten wird allmählich zentraler verwaltet, Bürger in Verwaltungs- im Sinne wirtschaftlich wichtigen Berufen, bürgerliches Selbstbewusstsein, Gegenreaktion zur Aufklärung, Nationalismus
  • Weltbild: Emotionen werden als wichtiger als reine Vernunft angesehen, Auflehnung gegen gesellschaftliche Regeln, Kritik an adeliger Alleinherrschaft und Fremdbestimmung, Ausschöpfen des eigenen Genies, Selbstbestimmung und freier Wille
  • Themen: Gefühle, Leidenschaft für Natur, Kunst, Heimat, der tragische Held, das Originalgenie
  • Literatur: Dramatik am beliebtesten, aber auch Lyrik und Epik
  • Wichtige Vertreter: Goethe, Schiller, Stolberg, Herder, Schubart, Klinger, Lenz
  • Die Literaturströmung entstand als Gegenbewegung zur Aufklärung, die damals Werte vorgab, nach welchen Vernunft und Moral höchste Tugenden waren.
  • Künste wie die Literatur sollten klaren Richtlinien folgen, damit diese Ideale an ihre Leserschaft weitergegeben wurden.
  • Der Sturm und Drang protestierte gegen diese Ideale und war vor allem eine Jugendbewegung.
  • Das Gegenteil des Rationalismus wurde zu ihrem Ideal, also ein starker Ausdruck der eigenen Emotionen und Fantasie. Bestärkt durch den Glauben an sich selbst, an das eigene „Genie“, hielten sich die Autoren nicht an Regeln oder Vorschriften.
  • Sie wollten im künstlerischen Schaffen möglichst frei und ungehindert sein.
  • Protest gegen Absolutismus und Feudalismus (politische Fremdbestimmung von oben.
  • Das Bürgertum wurde in dieser Zeit einflussreicher und selbstbewusster.
  • Politische Veränderungen machten aus dem Deutschen Reich einheitlicheren Zusammenschluss von Staaten.
  • Es entstand allmählich ein zentraler Staat und mit ihm eine zentrale Verwaltung der Einzelstaaten, die mit Leuten aus dem Bürgertum besetzt wurde.
  • Dies führte zu einem ausgeprägten Patriotismus und Nationalismus.
  • Das Bürgertum war auch in der Wirtschaft stark vertreten und trug zur fortschreitenden Industrialisierung bei.
  • Die junge Generation war idealistisch geprägt und wollte die Welt verbessern.
  • Sie verlangte die Rückkehr zur Emotionalität und die Abwendung von der reinen Rationalität, wie sie die Aufklärung predigte.
  • Stürmer und Dränger sahen jeden Menschen als ein einzigartiges, gottähnliches Wesen.
  • Man sollte sich selbst frei entfalten können, denn man sei von Natur aus dazu gemacht, Großes zu vollbringen.
  • Jeder Mensch hat das Potenzial, ein Genie zu sein, wenn er sich nur von gegebenen Normen, also allgemein anerkannten Regeln, löst.
  • Er soll dem eigenen Willen und Gefühlen folgen.
  • Folglich wandten sich Schriftsteller auch gegen veraltete Moralvorstellungen und absolutistische Herrscher.
  • Stattdessen pochten sie auf Selbstbestimmung.
  • Parallel dazu entwickelte sich ein feierlich-sentimentaler Freiheitsgedanke.
  • Gefühlsbetontheit – Leidenschaft für Natur, Liebe, Kunst, Literatur, Heimatland
  • Tragischer Held – Aufgreifen bestehender Tragödien, antiker Sagen und Mythen
  • Selbstbestimmung des Menschen.
  • Die Sprache war einfach und alltäglich, jedoch emotional sehr aufgeladen.
  • Hauptfiguren ließen den Leser an ihrer Gefühlswelt teilhaben.
  • Leidenschaftliche Gefühlsausbrüche wurden durch Ausrufe („O Gott!“), Halbsätze („Was befehlen –„) und sogar Kraftausdrücke („Verfluchter, von dir!") beschrieben.
  • Dieser fast schon umgangssprachliche Schreibstil galt als Rebellion gegen die strikten Vorgaben und rein funktionalen Literaturformen der Aufklärung und der älteren Generation.
  • Zudem war es ein Protest gegen eine höhere Sprache, die der herrschenden Klasse des Adels zugeschrieben wurde.
  • Junge Vertreter hielten sich nicht an Regeln oder literarische Konventionen.
  • Daher waren auch ihre Gedichte nicht unbedingt durch ein festes Reimschema oder Versmaß gekennzeichnet.
  • Häufig verwendeten sie dafür einen freien Rhythmus. Daneben war auch die Volksdichtung sehr beliebt.
  • Neben der unkonventionellen äußeren Form der Gedichte, erschlossen sich auch neue lyrische Themengebiete.
  • Als einer der ersten erschuf Goethe die sogenannte Erlebnislyrik.
  • Sie beschrieb persönliche Ereignisse so, dass sie der Leser „nacherleben“ konnte.
  • Dabei spielte sie sich meist in der Natur ab, die Gefühle des lyrischen Ichs abbildete.
  • Erste Versuche der Darstellung des Unbewussten
  • Johann Gottfried von Herder: „Fragmente über die neuere deutsche Literatur“, „Volkslieder"
  • Friedrich Leopold Graf zu Stolberg: „Über die Fülle des Herzens“
  • Johann Wolfgang von Goethe: „Willkommen und Abschied ”, „Prometheus“, „Ganymed“, „Götz von Berlichingen"
  • Gottfried August Bürger: „Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen“, „Leonore"
  • Christian Friedrich Daniel Schubart: „Die Fürstengruft"
  • Friedrich Schiller: „Die Räuber", „Kabale und Liebe "
  • Friedrich Maximilian Klinger: „Sturm und Drang“
  • Jakob Michael Reinhold Lenz: „Der Hofmeister"

Klassik

  • Die Epoche der Weimarer Klassik dauerte etwa von 1786 bis 1832.
  • Das zentrale Thema war die Orientierung an antiker Kunst, die als das Ideal für Harmonie und Schönheit angesehen wurde.
  • Die wichtigsten Vertreter waren Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder.
  • Der Großteil ihres literarischen Schaffens spielte sich in Weimar ab.
  • Zeitraum: 1786-1832
  • Einordnung: nach der Aufklärung und dem Sturm und Drang, gleichzeitig zur Romantik
  • Geschichte: Französische Revolution, Napoleonische Kriege, Reformen in Preußen
  • Weltbild: Orientierung an der Antike, schöne Seele als Ideal des Menschen
  • Themen: antike Vorbilder, Schönheit, Wahrheit
  • Literatur: Fokus auf dem Drama
  • Ästhetik: Formale Harmonie und Symmetrie
  • Vertreter: Goethe, Schiller, Herder, Wieland
  • Die Welt zur Zeit der Weimarer Klassik war von politischen Umstürzen gekennzeichnet.
  • Ein erstes prägendes Ereignis war die Französische Revolution im Jahr 1789.
  • Daher waren die Ideale Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit von großer Bedeutung für die Künstler der Klassik.
  • Die französische Republik verwandelte sich allerdings schnell in ein gewaltsames Regime der Jakobiner unter Robespierre (1793-1794).
  • Auf eine Übergangsregierung folgte 1799 Napoleon Bonaparte, der zunächst als Erster Konsul und später als Kaiser über Frankreich regierte.
  • Generelle Instabilität in Europa durch bspw. Bauernaufstände und zahlreiche Reformen
  • Schlüsselbegriff: die schöne Seele = ausgeglichener Charakter, dessen Tugenden (Moral) und Sinne im Gleichgewicht stehen.
  • Wichtige moralische Werte der Zeit waren Toleranz und Humanität.
  • „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!“ formulierte Goethe seine Forderung an den Menschen → Es ging also um das Streben nach Vollkommenheit.
  • Daraus ergab sich die Vorstellung, dann jeder Mensch sich stetig verbessern soll und zielstrebig handeln soll.
  • Viele Figuren aus Werken der Klassik entsprechen dem Ideal der schönen SeeleEs wird zwischen Vernunft und dem Sinnlichen unterschieden
  • Da Klassik eine Einigkeit zwischen Verstand und Gefühlen anstrebte, kann man sie als eine gemäßigte Mitte zwischen Aufklärung und Sturm und Drang sehen.
  • Werte: Humanität (Menschenliebe, Menschlichkeit), Vollkommenheit
  • Formstrenge: Ordnung und Symmetrie, z.B. durch feste Metren, Reimschemata, Strophenformen und Regeln für den Aufbau
  • Sprache: geregelt und einheitlich
  • Historismus: Motive und Figuren aus der Geschichte, z. B. der Antike
  • Ideal: Streben nach Schönheit, Harmonie, Wahrheit → schöne Seele
  • Ausgeglichenheit: Inhalt und Form einander anpassen, Wissenschaft und Kunst vereinen, Vernunft und Sinne ansprechen
  • Inhalte: zeitlose Fragestellungen rund um die Religion (z. B. Gretchenfrage), Ethik, moralische Konflikte, menschliche Hybris (Überheblichkeit, Selbstüberschätzung)
  • Die festen Regeln waren auch für die Lyrik sehr wichtig.
  • In den Gedichten wurde viel Wert auf die Einhaltung formaler Regeln gelegt: Feste Reimschemata und Metren sowie äußerliche Symmetrie durch bestimmte Strophenformen.
  • Deshalb waren Gedichtformen wie die Ode oder die Hymne sehr beliebt, da sie strenge Kriterien erforderten.

Vormärz

  • Die Literaturepoche, die zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der Märzrevolution 1848 existierte.
  • Eine Minderheit junger Schriftsteller war enttäuscht vom Wiener Kongress.
  • Bei dieser Versammlung stellten die europäischen Machthaber die absolutistische Ordnung wieder her, die zuvor die Französische Revolution zu Fall gebracht hatte.
  • Autoren waren empört über den Verlust der erst neu erkämpften demokratischen Rechte und noch geprägt von den liberalen Ideen der Aufklärung. Deswegen begannen sie, in ihren Werken politische Forderungen zu stellen und Herrscher zu kritisieren.
  • Zeitraum: 1815-1848
  • Einordnung: parallel zu Biedermeier, Überschneidung mit Romantik und Weimarer Klassik
  • Geschichte: Wiener Kongress, restaurierter Absolutismus, Verlust demokratischer Rechte, Hambacher Fest, Proteste und Umsturzversuche, Zensur und Einschränkungen
  • Weltbild: Ideale geprägt durch Aufklärung und Französische Revolution, demokratische Rechte wie Gleichheit, Meinungsfreiheit, Trennung von Staat und Kirche, Mitspracherecht, Patriotismus, Wunsch nach einheitlichem Nationalstaat
  • Themen: Kritik an Politik und Kirche, Aufzeigen schlechter Lebensumstände und Ungerechtigkeiten, demokratische Ideen und Forderungen, Aufrufe zu Rebellion und Protesten
  • Literatur: viel Lyrik, aber auch kurze epische Texte, einige Dramen
  • Wichtige Vertreter: Büchner, Heine, Fallersleben, Herwegh

Biedermeier

  • Epoche, die im deutschsprachigen Raum von 1815 -1848 verbreitet war.
  • Sie entstand als Reaktion des Bürgertums auf die Abschaffung der neu gewonnenen demokratischen Rechte durch adlige Alleinherrscher.
  • Die Bürger deshalb zogen sich vom öffentlichen Leben und somit von der Politik zurück.
  • Das häusliche, private Leben stand im Mittelpunkt und spielte sich hauptsächlich innerhalb der Familie mit traditioneller Rollenverteilung ab.
  • Kunst und Kultur vermittelten Behaglichkeit und konnten in den eigenen vier Wänden oder in Salons und Kaffeehäusern konsumiert werden.
  • Zeitraum: 1815-1848
  • Einordnung: parallel zu Vormärz,Überschneidung mit Romantik und Weimarer Klassik
  • Geschichte: Wiener Kongress, restaurierter Absolutismus, Verlust demokratischer Rechte, Mehrheit Rückzug in privates, bürgerliches Leben, protestierende Minderheit
  • Weltbild: konservativ, unpolitisch, Familie als Ideal, traditionelle Rollenverteilung, bürgerliche Tugenden und Moral, Interesse an Kunst und Kultur, Geselligkeit und Harmonie, Ignorieren von gesellschaftlichen und politischen Problemen, Rückzug ins Private, trautes Heim
  • Themen: Familie, bürgerliche Werte, Natur, das Häusliche, Harmonie, das Schöne
  • Literatur: kurze Formen wie Novellen und Kurzgeschichten, gut verständliche Gedichte
  • Wichtige Vertreter: Stifter, Mörike, Droste-Hülshoff, Grillparzer
  • Während der Französischer Revolution (1789-1799) schafften die Leute Alleinherrscher ab und errichteten die demokratische Strukturen.
  • Diese wurden mit dem Wiener Kongress 1815 von den ehemaligen Herrschern wieder aufgehoben, indem sie den Deutschen Bund gründeten
  • Die alten Politsysteme mit ihren Alleinherrschern wurden also wieder restauriert.
  • Die Bevölkerung, die geprägt war von aufklärerischen, demokratischen Ideen, war enttäuscht
  • Ein Teil der Leute, besonders junge Menschen und Studenten, protestierte daraufhin, und begann, politischen Widerstand zu formen.
  • Dies spiegelte sich in der Literatur wider, in denen sie zu Protesten aufriefen und politische Forderungen stellten Mehrheit.
  • Die Mehrheit der Bevölkerung sich jedoch von der Politik ab und akzeptierte die Umstände als gegeben, zogen sich in das Privatleben zurück und strebten nach dem traditionellen Idealbild der Familie.
  • Der Begriff „Biedermeier“ leitet sich von der erfundenen Figur Gottlieb Biedermaier ab. Der Dichter Ludwig Eichrodt erfand sie, um sich über das Bürgertum und seine Ansichten lustig zu machen.
  • Er kritisierte durch seine übertriebene Darstellung eines typischen Bürgers deren konservative Denkweise und Gleichgültigkeit gegenüber der Politik.
  • Das politische Desinteresse der bürgerlichen Schicht führte dazu, dass sie sich in ihr „trautes Heim“ zurückzogen.
  • Da die Autoren sich in ihr häusliches Leben zurückzogen , ignorierten sie die Probleme der Wirklichkeit.
  • Sie ignorierten die wachsende Armut die, der Platzmangel und das Elend in den Städten.
  • In ihren Werken verklärten sie stattdessen das bürgerliche Leben und die bürgerlichen Tugenden, und verehrten die Natur.
  • Das äußerlich Schöne an der Literatur und an der der Kunst war war wichtig, als die originalgetreu abzubilden.
  • Das häusliche, private Leben stand im Mittelpunkt und spielte sich hauptsächlich innerhalb der Familie mit traditioneller Rollenverteilung ab.
  • Kunst und Kultur vermittelten Behaglichkeit und konnten in den eigenen vier Wänden oder in Salons und Kaffeehäusern konsumiert werden.
  • Sie waren von Romantik und Klassik beeinflusst, behielten aber trotz allem einen größeren Realitätsanspruch als diese beiden Epochen.
  • Typisch für die Lyrik der Biedermeier Epoche war eine bildliche aber einfache Sprache.
  • Häufig wurden lyrische Texte in Zyklen veröffentlicht.
  • Sie handelten oft vom Rückzug ins Private, von der Religion oder von der Natur.
  • Ein sehr bekanntes Beispiel ist das kurze Gedicht „Er ist’s“ von Eduard Mörike, das den Frühling personifiziert Es ist trotz sprachlichen
  • Sie war sehr einfach gehalten und leicht verständlich.
  • Das Thema wirkte zudem sehr friedlich und ganz im Sinne harmonisch, des Biedermeier.
  • Annette von Droste-Hülshoff: „Der Knabe im Moor“
  • Eduard Mörike: „Septembermorgen“, „Maler Nolten“
  • Nikolaus Lenau: „Schilflieder"
  • Adalbert Stifter: „Der Nachsommer"
  • Jeremias Gotthelf: „Die schwarze Spinne“
  • Johann Nepomuk Nestroy: „Der Talisman“
  • Franz Grillparzer: „Der Traum ein Leben“
  • Ferdinand Raimund: „Der Verschwender"

Realismus

Literaturepoche von 1848-1890, in der die Wirklichkeit im Mittelpunkt stand

  • Das bedeutet, dass Autoren Realität nicht mehr er dargestellt wollten, als sie war.
  • Viele Autoren reagierten in ihren Werken auf damalige gesellschaftliche und politische Veränderungen.
  • Besonders die Industrialisierung und die immer große Arbeiterklasse hatten Einfluss.
  • Die Schriftsteller konzentrierten sich Schriftsteller auf das gewöhnliche, bürgerliche Leben.
  • Ihr Ziel war es, diese Lebensumstände möglichst objektiv und genau zu beschreiben.
  • Doch obwohl Autoren die Welt möglichst wirklichkeitsnah darstellen wollten, beschönigten sie oft den Alltag oder die Gesellschaft.
  • Anstatt zu zeigen, was tatsächlich geschah, zeigten Autoren, was hätte sein können.
  • Zeitraum: 1848-1890
  • Einordnung: zwischen Romantik und Moderne
  • Geschichte: Deutscher Bund aus Einzelstaaten, Industrialisierung, keine Demokratie, Auflehnung gegen die Märzrevolution, fehlendes Zusammengehörigkeitsgefühl, Verstädterung, Arbeiterklasse, Schulpflicht , Hinterfragen des Ständewesens und Religion
  • Weltbild: der bürgerliche Mensch als Einzelner im Mittelpunkt und seine Beziehung zu seiner Umgebung
  • Themen: weitgehend neutrale Darstellung eines bürgerlichen Lebens mit verniedlicher Umschreibung des Schlechten, damit die Leser selbst eine Meinung bilden konnten
  • Literatur: überwiegend Epik
  • Vertreter: Fontane, Busch, Keller, Freytag
  • Nach der Märzrevolution 1848.
  • Es gibt auch eine Hoffnung auf eine Demokratie und ein vereinigtes Vaterland.
  • Ihr Scheitern führte zu Entmutigung und Resignation im Land, da es keine Demokratie und Einheit gab.
  • Wandel durch die die Industrialisierung und den Fortschritt
  • So wird mit der zunehmaden Anzahl an Fabriken immer häufiger mit Massenproduktion.
  • Bauern ziehen weg, um in den Fabriken zu arbeiten.
  • Durch den Umzog verloren viele Menschen ihre Großfamilie.
  • Städte wurden überfüllter.
  • Es kamen neue arbeitsteile Gesellschaftsschlachten hinzu
  • Die Religion wurde mehr hintefragt
  • Einzelne Menschen werden wichtiger .
  • Autoren schrieben in den Textem über das normale und einfache Leben eines Bürgers, wie Händler oder Bauern
  • Den Fokus stellen die Personen, das Milieu und die Zeit nichtmehrda sie nichtmehr schön waren , sondern wie sie war
  • Der Einzelne wird wichtiger als im Realismus
  • Es gibt einen poetischen und einen bürgerlichen Realismus .
  • Der Bürgelriche Realisums stellt das Bürgertums und dessen leben dahür oftmal sachlich
  • Der poetische Realismus verfeinert die Sachen ästhetisch durch Metaphern
  • Alltägliches möglichst soll realitätsnah dargestellt werden unter
  • Das Individum und dessen Umgebung wird in den Vorgergrund gerückt
  • Vergangenheit und Historius ist wieder wichtig die Zeit
  • Meist einfache ,klare sprache benutzt
  • Satire und Ironie
  • Lyirk grenzte sich stark zum Lyrik der Romantik ab und war weiningr ausgeschückft und sachicher
  • Rainer Maria Ribkes „Der Panther “

Naturalismus

  • Literaturbewegung in Deutschlands von 1880 bis 1900.
  • Kritik die sich durch die Industrialisierung verschlimmert hat und die sozialen Missstände
  • Der Naturalismus betrachtet die Wirklichkeit möglichst realistischen und ohne zu beschönigen.
  • Durch die naturwissenschaftliche Grundlage soll eine vollkommene Objektivität bzw. Sachlichkeit erreicht werden
  • Das Beschriebene in den Texten soll mit den Sinnen wahrnehmbar.
  • Der Naturalismus ist eine Steigerung des Realismus. Die negativen Dinge im Naturalismus, zuvor harmonisierend beschrieben wurden, werden nun vollkommen ungeschönt dargestellt.
  • Zeitraum: 1880-1900
  • Einordnung: parallel zu Realismus und Moderne
  • Geschichte: Industrialisierung, Verstädterung, Arbeiterklasse, wissenschaftliche Erkenntnisse, überfüllte Elendsviertel in den Städten, soziale Frage
  • Weltbild: der Mensch als fremdbestimmtes Wesen, das von seinen Genen und seinem sozialen Umfeld geprägt wird (Milieutheorie)
  • Themen: Kunst und Literatur als Wissenschaft, Darstellung des Hässlichen, unverfälschte Abbildung der Realität, Milieutheorie, Sekundenstil
  • Literatur: viele Dramen, kurze epische Textformen, wenig Lyrik
  • Vertreter: Hauptmann, Schlaf, Holz
  • Der wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt verändert leben
  • Durch Industrialisierung werden in Städten große Fabriken für Maschinen gebaut
  • Schwer Arbeit mangelte Arbeit es gab viel Armut
  • DieFolgen waren mangelde Arbeit Prostitution Kriminalittät
  • Durch neue Erkentnisse veränderte sich auch das Denkern
  • Natur verliert zu seinen Gunsten
  • Es wird nicht mehr nach dem Tode oder Jenseits geglaubt sondern nur nach der Erden
  • Die Gesellschaft war auch hier gespalten die Arbeiter und Firmen Besitzer
  • Aufmerksamkeit wird auf die Industrie gesellschafft gelenkt
  • Die Texte sollen objektiv und wissenschaftlich verfasst werden
  • Kaum persönlich Meinung sondern obkektive Meinung
  • Vererbung.
  • Proteset Generation mit aufsehen auf soziale Probleme
  • Verzicht auf Reiömschröhmer
  • Gerhart Haupmann und Johannes scjkaf
  • Die Werke sollen realistisch wie nöglich die Lage darssgellen
  • Christlicher Glaube nicht mehr für die Geselschaft
  • Es herrscht nicht mehr der Glaube an einen Himmel
  • Alle arbeiten und elendsbilder der Arbeit wurde beschireben

Impressionismus

  • Literarische Strömung, die zwischen von 1900 bis 1920 die Blütezeit hatte
  • Es wurden alle Gefühle beschrieben die persönlichen und detailliert waren
  • Hier wurde nicht so sehr auf das Ereignis geachtet wird sondern eher wie es passiert
  • Der Eindruck des Moments zählte wie die Stimmung
  • Viel Beschreibung von der Natur
  • Industrailirsieung und das Zeitalter
  • Zeitraum: 1890 – 1920
  • Einordnung: Zwischen Naturalismus und Neue Sachlichkeit, gleichzeitig mit Moderne, Expressionismus und Symbolismus
  • Industrie,Krieg
  • DieFlucht vor der realität fokus auf Momentaufnahmen und die Natur
  • Theman natur,Großstadt,Lieber Sterben.
  • Verträumt
  • Die Beschhfeigfunt mit them der Unscheinbahr
  • Der individuelle wird mitgeteilt und die natur wie du Sinnese

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