Anatomie und Orientierung im Nervensystem

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Questions and Answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Beziehung zwischen dem Gehirn und dem Rückenmark in Bezug auf die Begriffe 'cranial' und 'caudal'?

  • Das Gehirn ist caudal zum Rückenmark.
  • Das Rückenmark ist cranial zum Gehirn.
  • Das Gehirn ist cranial zum Rückenmark. (correct)
  • Cranial und caudal beschreiben die Beziehung zwischen Gehirn und Rückenmark nicht.

Wie unterscheiden sich afferente und efferente Nerven in ihrer Funktion im peripheren Nervensystem?

  • Afferente Nerven übertragen sensorische Informationen zum Gehirn, während efferente Nerven Signale vom Gehirn zu den Muskeln oder Organen leiten. (correct)
  • Afferente Nerven steuern ausschließlich das vegetative Nervensystem, während efferente Nerven das somatische Nervensystem steuern.
  • Afferente und efferente Nerven haben die gleiche Funktion, jedoch in entgegengesetzte Richtungen.
  • Afferente Nerven übertragen Signale vom Gehirn zu den Muskeln, während efferente Nerven sensorische Informationen zum Gehirn leiten.

Welche der folgenden Aussagen beschreibt korrekt die Funktion der grauen Substanz im Rückenmark?

  • Sie ist nur an der Reflexbildung beteiligt.
  • Sie enthält hauptsächlich Nervenfasern und leitet Signale zwischen Gehirn und Peripherie.
  • Sie dient ausschließlich der Weiterleitung sensorischer Informationen an das Gehirn.
  • Sie enthält Nervenzellkörper und ist für die Verarbeitung sensorischer und motorischer Signale zuständig. (correct)

Was ist der Hauptunterschied zwischen Eigen- und Fremdreflexen bezüglich der synaptischen Verschaltung?

<p>Eigenreflexe sind monosynaptisch, während Fremdreflexe polysynaptisch sind. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Funktion haben die Ganglien im vegetativen Nervensystem?

<p>Sie sind Schaltstellen, an denen Signale zwischen prä- und postganglionären Neuronen übertragen werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Strukturen wird nicht vom vegetativen Nervensystem innerviert?

<p>Skelettmuskulatur (B)</p> Signup and view all the answers

Wie wirkt sich der Sympathikus auf die Lunge aus?

<p>Er erweitert die Bronchiolen und hemmt die Schleimabsonderung. (A)</p> Signup and view all the answers

Welcher Hirnnerv ist hauptsächlich für sensorische Informationen aus dem Gesichtsbereich und die Steuerung der Kaumuskulatur verantwortlich?

<p>Nervus trigeminus (V) (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'ipsilateral' im Bezug auf die Anatomie des Nervensystems?

<p>Auf der gleichen Körperseite gelegen. (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient hat eine Verletzung, die ausschließlich die Hinterwurzel (Dorsalwurzel) eines Spinalnervs betrifft. Welche Auswirkung hat diese Verletzung wahrscheinlich?

<p>Verlust der sensorischen Wahrnehmung im vom Spinalnerv versorgten Hautareal. (D)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Anterior

Vorne (zur Vorderseite hin).

Posterior

Hinten (zur Rückseite hin).

Rostral

Zum Kopf hin (bei Wirbeltieren).

Caudal

Zum Schwanz/Steiß hin.

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Dorsal

Zum Rücken hin (oben beim Gehirn, hinten beim Körper).

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Ventral

Zur Bauchseite hin (unten beim Gehirn, vorne beim Körper).

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Medial

Zur Körpermitte hin.

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Lateral

Von der Mitte weg, zur Seite hin.

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Superior

Oben liegend (allgemeine Richtung).

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Inferior

Unten liegend (allgemeine Richtung).

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Study Notes

Anatomie des Nervensystems

  • Das Nervensystem ist ein komplexes Netzwerk, das verschiedene Strukturen und Funktionen umfasst.

Orientierung im Nervensystem

  • Anterior bedeutet "vorne" oder "zur Vorderseite hin", wie bei der Stirn im Verhältnis zum Hinterkopf.
  • Posterior bedeutet "hinten" oder "zur Rückseite hin", wie beim Rückenmark im Verhältnis zum Brustbein.
  • Rostral bedeutet "zum Kopf hin", besonders bei Wirbeltieren, wie die Nase im Verhältnis zum Hinterkopf.
  • Caudal bedeutet "zum Schwanz/Steiß hin", wie das Rückenmark im Verhältnis zum Gehirn.
  • Dorsal bedeutet "zum Rücken hin", wobei beim Gehirn "oben" und beim Körper "hinten" gemeint ist, so wie das Kleinhirn zum Hirnstamm.
  • Ventral bedeutet "zur Bauchseite hin", wobei beim Gehirn "unten" und beim Körper "vorne" gemeint ist, wie das Bauchfell zur Wirbelsäule.
  • Medial bedeutet "zur Körpermitte hin", wie das Herz zur Lunge.
  • Lateral bedeutet "von der Mitte weg, zur Seite hin", wie die Ohren zu den Augen.
  • Superior bedeutet "oben liegend" in allgemeiner Richtung, wie das Gehirn zum Rückenmark.
  • Inferior bedeutet "unten liegend" in allgemeiner Richtung, wie die Knie zur Hüfte.
  • Cranial bedeutet "zum Schädel hin", wie das Gehirn zum Rückenmark.
  • Basal bedeutet "zur Basis hin, unten", oft bei Gehirnstrukturen, wie die Basalganglien im Gehirn.

Gehirnschnitte

  • Frontal (Coronal): Ein vertikaler Schnitt, der das Gehirn in vordere und hintere Hälften teilt.
  • Sagittal (Medianschnitt): Ein vertikaler Schnitt durch die Mitte, der das Gehirn in linke und rechte Hälften teilt.
  • Horizontal (Transversal): Ein waagerechter Schnitt, der das Gehirn in obere und untere Hälften teilt.
  • Querschnitt: Ein allgemeiner Begriff für Schnitte, die quer durch eine Struktur verlaufen, z. B. das Rückenmark.

Richtungsangaben

  • Ipsilateral: bezieht sich auf die gleiche Körperseite.
  • Kontralateral: bezieht sich auf die gegenüberliegende Körperseite.

Afferenzen und Efferenzen

  • Afferenzen: Nervensignale, die zum Gehirn führen und Informationen "woher" liefern.
  • Efferenzen: Nervensignale, die vom Gehirn wegführen und Informationen "wohin" vermitteln.

Gliederung des Nervensystems

  • Das Zentralnervensystem (ZNS) besteht aus Gehirn und Rückenmark, geschützt durch Schädel und Wirbelsäule.
  • Das Periphere Nervensystem (PNS) umfasst das Somatische und das Autonome Nervensystem.
  • Somatisches Nervensystem: Steuerung der Muskeln und Aufnahme sensorischer Informationen.
  • Autonomes Nervensystem (ANS): Reguliert innere Organe und das innere Milieu, auch als vegetatives Nervensystem bekannt.

Peripheres Nervensystem (PNS)

  • Afferente Nerven im somatischen Nervensystem übertragen sensorische Signale von Haut, Muskeln und Gelenken zum ZNS.
  • Efferente Nerven im somatischen Nervensystem leiten motorische Signale vom ZNS zur Skelettmuskulatur.
  • Afferente Nerven im autonomen Nervensystem leiten Informationen aus den inneren Organen zum ZNS.
  • Efferente Nerven im autonomen Nervensystem übertragen Signale vom ZNS zu den inneren Organen.

Rückenmark und Reflexe

  • Die graue Substanz des Rückenmarks enthält Nervenzellkörper und ist für die Verarbeitung sensorischer und motorischer Signale zuständig.
    • Hinterhörner: Verarbeiten sensorische Signale aus der Peripherie und leiten sie zum Gehirn weiter.
    • Vorderhörner: Enthalten motorische Neuronen, die Bewegungsbefehle vom Gehirn über die Vorderwurzel an die Muskeln weiterleiten.
  • Die weiße Substanz enthält Nervenfasern (Axone), die Signale zwischen Rückenmark und Gehirn leiten.
  • Spinalnerven (PNS) verlassen das Rückenmark als Paare und verbinden das ZNS mit der Peripherie, sie enthalten sensorische und motorische Fasern.
    • Hinterwurzel (Dorsalwurzel): Leitet sensorische Signale ins Rückenmark, ist unipolar und enthält das Hinterwurzelganglion (Verdickung von Zellkörpern sensorischer Neuronen).
    • Vorderwurzel (Ventralwurzel): Leitet motorische Signale vom Rückenmark zu den Muskeln, ist multipolar.
  • Sensorische Signale aus dem PNS gelangen über die Hinterwurzel in die Hinterhörner des Rückenmarks, werden dort verarbeitet und zum Gehirn weitergeleitet.
  • Motorische Signale aus dem Gehirn werden in den Vorderhörnern verschaltet, verlassen das Rückenmark über die Vorderwurzel und gelangen ins PNS zur Steuerung der Muskeln oder Organe.

Grundlagen der Reflexe

  • α-Motoneuron: Motorisches Neuron im Vorderhorn des Rückenmarks, sendet Signale direkt an Muskeln und löst Kontraktionen aus.
  • Ia-Faser: Sensorische Nervenfaser in der Muskelspindel, die Dehnungsreize aufnimmt.

Eigenreflex

  • Monosynaptisch: Direkte Verschaltung zwischen Ia-Faser und α-Motoneuron ohne zwischengeschaltete Neuronen.
  • Reiz und Reaktion finden im selben Muskel statt (z.B. Patellarsehnenreflex).
  • Ia-Fasern der Muskelspindel registrieren Dehnung und leiten das Signal ins Rückenmark.
  • α-Motoneuron im Vorderhorn aktiviert denselben Muskel zur Kontraktion.
  • Keine Habituation: Reflexstärke bleibt auch bei wiederholter Auslösung gleich.

Fremdreflex

  • Polysynaptisch: Signal durchläuft mindestens ein hemmendes Interneuron, um unerwünschte Muskelreaktionen zu verhindern.
  • Reiz und Reaktion erfolgen in verschiedenen Muskeln.
  • Ablauf:
    • Schmerzleitende Fasern (Nozizeptoren) nehmen den Reiz auf (z. B. Schmerz durch einen heißen Gegenstand) auf.
    • Das Signal gelangt über die Hinterwurzel ins Rückenmark.
    • Dort wird das Signal über ein hemmendes Interneuron auf das α-Motoneuron eines anderen Muskels übertragen.
    • Ein entfernter Muskel wird aktiviert, um eine schützende Bewegung auszuführen (z. B. Hand zurückziehen).
  • Habituation: Reflex kann bei wiederholter Reizung schwächer werden.
  • Kriterium Synaptische Verschaltung: -Eigenreflex: Monosynaptisch (eine Synapse zwischen sensorischem und motorischem Neuron) -Fremdreflex: Polysynaptisch (mindestens eine weitere Synapse über ein Interneuron)
  • Kriterium Reiz-Reaktion: -Eigenreflex: Im selben Muskel -Fremdreflex: In verschiedenen Muskeln
  • Kriterium Beispiel -Eigenreflex: Patellarsehnenreflex -Fremdreflex: Zurückziehen der Hand bei Schmerzreiz
  • Kriterium Sensorische Faser -Eigenreflex: Ia-Faser (Muskelspindel) -Fremdreflex: Schmerzleitende Fasern (Nozizeptoren)
  • Kriterium Habituation -Eigenreflex: Nein -Fremdreflex: Ja
  • Kriterium Hemmendes Interneuron -Eigenreflex: Nicht vorhanden -Fremdreflex: Vorhanden, um unerwünschte Muskelreaktionen zu verhindern

Rückenmarkssegmente und Dermatome

  • Rückenmarkssegmente:
    • Cervikal (Halswirbel): 8 Stück
    • Thorakal (Brustwirbel): 12 Stück
    • Lumbal (Lendenwirbel): 5 Stück
    • Sakral (Kreuzbein): 1 Stück
  • Dermatom: Hautareal, das von einem Spinalnerv versorgt wird.

Vegetatives Nervensystem (ANS)

  • Sympathisches Nervensystem (Sympathikus): "Fight or Flight"-Reaktion, Mobilisierung von Energiereserven, erhöht Herzfrequenz, weitet Bronchien, hemmt Verdauung.
  • Parasympathisches Nervensystem (Parasympathikus): "Rest and Digest"-Reaktion, Regeneration und Energiespeicherung, senkt Herzfrequenz, stimuliert Verdauung.
  • Doppelte Innervation: Die meisten Organe werden von beiden Systemen reguliert (Ausnahme: Schweißdrüsen - nur sympathisch).
  • Ganglien im vegetativen Nervensystem (ANS):
    • Sympathikus: Die Ganglien liegen im Grenzstrang, einer Kette neben der Wirbelsäule, was schnelle Reaktionen ermöglicht.
    • Parasympathikus: Die Ganglien liegen nah am oder im Zielorgan, was eine gezielte, lokale Steuerung erlaubt.
    • Ganglien sind Schaltstellen, an denen Signale zwischen prä- und postganglionären Neuronen übertragen werden.

Wirkung des Sympathikus und Parasympathikus auf Organe

  • Speicheldrüse:
    • Reduzierte Sekretion durch den Sympathikus
    • Verstärkte Sekretion durch den Parasympathikus
  • Herz:
    • Erhöhte Herzrate durch den Sympathikus
    • Verringerte Herzrate durch den Parasympathikus
  • Blutgefäße:
    • Verengung der Blutgefäße (meistens) durch den Sympathikus
    • Erweiterung der Blutgefäße (in einigen Organen) durch den Parasympathikus
  • Geschlechtsorgane:
    • Ejakulation durch den Sympathikus
    • Erektion durch den Parasympathikus
  • Iris-Muskeln:
    • Erweiterung der Pupillen durch den Sympathikus
    • Verengung der Pupillen durch den Parasympathikus
  • Tränendrüsen:
    • Keine Wirkung durch den Sympathikus
    • Stimulierung der Sekretion durch den Parasympathikus
  • Schweißdrüsen:
    • Stimulierung der Sekretion durch den Sympathikus
    • Keine Wirkung durch den Parasympathikus
  • Magen und Darm:
    • Keine Wirkung durch den Sympathikus
    • Stimulierung der Sekretion durch den Parasympathikus
  • Lunge:
    • Erweiterung der Bronchiolen, Hemmung der Schleimabsonderung durch den Sympathikus
    • Verengung der Bronchiolen, Stimulierung der Schleimabsonderung durch den Parasympathikus
  • Haarbalgmuskel:
    • Aufstellen der Haare (Gänsehaut) durch den Sympathikus
    • Keine Wirkung durch den Parasympathikus

Hirnnerven (I-XII)

  • 12 Hirnnerven bilden das PNS des Kopfes, Ursprung im Gehirn.
  • Nerven können rein sensorisch, rein motorisch oder gemischt sein.
    • Sensorisch: Nervus Olfactorius (I), Nervus Opticus (II).
    • Gemischt: Nervus Vagus (X).
  • Nerv I (Nervus olfactorius): sensorisch; Riechen
  • Nerv II (Nervus opticus): sensorisch; Sehen
  • Nerv III (Nervus oculomotorius): motorisch und sensorisch; Augenbewegung, Pupillenkonstriktion, sensorische Signale von bestimmten Augenmuskeln
  • Nerv IV (Nervus trochlearis): motorisch und sensorisch; Augenbewegung, sensorische Signale von bestimmten Augenmuskeln
  • Nerv V (Nervus trigeminus): sensorisch und motorisch; Gesichtsempfindungen, Kauen
  • Nerv VI (Nervus abducens): motorisch und sensorisch; Augenbewegung, sensorische Signale von bestimmten Augenmuskeln
  • Nerv VII (Nervus facialis): sensorisch und motorisch; Geschmacksempfindungen (vordere zwei Drittel der Zunge), Gesichtsausdruck, Tränensekretion, Speichelfluss, Erweiterung der kranialen Blutgefäße
  • Nerv VIII (Nervus vestibulocochlearis): sensorisch; Hören, sensorische Signale von den Gleichgewichtsorganen im Innenohr
  • Nerv IX (Nervus glossopharyngeus): sensorisch und motorisch; Geschmacksempfindungen (hinteres Drittel der Zunge), Speichelfluss, Schlucken
  • Nerv X (Nervus vagus): sensorisch und motorisch; Empfindungen aus Bauch- und Brustraum, Kontrolle der Organe und Schlundmuskulatur
  • Nerv XI (Nervus accessorius): motorisch und sensorisch; Hals-, Schulter-, Kopfbewegungen und sensorische Informationen von der Halsmuskulatur
  • Nerv XII (Nervus hypoglossus): motorisch und sensorisch; Zungenbewegungen und sensorische Informationen von der Zungenmuskulatur

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