Summary

Die Zusammenfassung des Kreditgeschäfts behandelt die Grundlagen und Formen des Kreditgeschäfts, einschliesslich der Erklärung von Kredit, unterschiedlichen Kreditformen wie Bürgerlich-rechtliches Darlehen, Termingeschäft, Eventualhaftungen, Finanzderivate und Sachdarlehen sowie weitere Themen wie Asset Management, Wertpapierpensionsgeschäft und Leihe.

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**[Klausurvorbereitung Kreditgeschäft]** 1. **[Einleitung:]** **Kredit, was bedeutet das überhaupt?** - Eine Person (Schuldner) bekommt z.B. Geld und muss nicht sofort leisten - Rückzahlung erfolgt zum späteren Zeitpunkt und bringt Unsicherheiten mit (deshalb Zinsen) **Welche Forme...

**[Klausurvorbereitung Kreditgeschäft]** 1. **[Einleitung:]** **Kredit, was bedeutet das überhaupt?** - Eine Person (Schuldner) bekommt z.B. Geld und muss nicht sofort leisten - Rückzahlung erfolgt zum späteren Zeitpunkt und bringt Unsicherheiten mit (deshalb Zinsen) **Welche Formen des Kreditgeschäfts gibt es?** - Bürgerlich-rechtliches Darlehen: - Bankkredit, Schuldscheindarlehen, Hochzinsanleihe und handelbare Anleihen - Termingeschäft (Kredit zum späteren Zeitpunkt, festgelegter Zins) - Eventualhaftungen (Bürgschaften) - Finanzderivate (Zinsswaps, Kreditderivate) - Forderung aus Lieferung und Leistung (LuL) **Was ist ein Sachdarlehen?** - Darlehensnehmer bekommt eine vereinbarte Sache (z.B. Aktie oder Anleihe) überlassen - Zahlung eines Darlehensentgelts (geringe Kosten) - [Beispiel]: - Unternehmen bekommt eine Maschine für z.B. ein Jahr und gibt sie nach diesem Jahr wieder zurück gegen ein kleines Entgelt **Was ist das Wertpapierpensionsgeschäft?** - Ein Unternehmen verkauft z.B. eine Staatsanleihe im Wert von 1.000.000€, aber nur für einen bestimmten Zeitpunkt und kauft diese z.B. 2 Wochen später für 2000€ (die sogenannten Zinsen) mehr zurück - Gut um kurzfristige Liquidität zu erlangen **Was ist eine Leihe?** - Der Erhalt einer Sache, aber *unentgeltlich,* sprich ohne Kostenaufwand (§ 598 BGB) - Z.B. Ich leihe meiner Schwester eine Jacke und sie gibt sie mir nach 1 Woche zurück **Was bedeutet Asset Management?** - Verwaltung privater Vermögenswerte einer professionellen Person für z.B. wohlhabende Personen, um Finanzziele zu erreichen bzw. Gewinn/ Rendite zu maximieren - Aufgrund Durchführung einer Person mit Know-How wird das Risiko minimiert (aufgrund von Diversifizierung: Kauf verschiedener Aktien zur Risikominimierung) **Wieso hat das Kreditgeschäft bankwirtschaftlich eine hohe Bedeutung?** - Beurteilung, Eingehung und Steuerung von Kreditrisiken erfordert langjährige Erfahrung - Voraussetzung für die **Zulassung eines Geschäftsführers eines Kreditinstituts** **Was für eine gesamtwirtschaftliche Bedeutung hat das Kreditgeschäft?** - Versorgung der Unternehmen und Privathaushalte mit Geld und Kapital, um sich Sachen zu leisten - Finanzielle Unterstützung zur Steigerung des Unternehmenswert und der Liquidität - Mittel- und langfristig **Was gehört zum tieferen Verständnis des Kreditgeschäfts dazu?** - Funktion der Finanzmärkte - Betriebswirtschaftliche Kenntnisse in Finanzierung und Investition - Verständnis der Zinsrechnung - Kenntnis verschiedener Kreditprodukte - Messung von Kreditrisiken durch Bonitätsratings - Grundverständnis des Bankaufsichtsrechts/ Unternehmensbewertung **Charakteristika der Kreditfinanzierung:** - Außen- Fremdfinanzierung - Keine Stimmrechte im Unternehmen des Schuldners - Keine Haftung für Verluste des Unternehmens - Anspruch auf Zinszahlung, aber nicht auf den durch den Kredit generierten Gewinn - Befristete Kreditlaufzeit - Nominalbetrag (=Höhe des Kredits) muss am Ende der Laufzeit getilgt sein 2. **[Grundlagen der Finanzierung:]** **Hauptaufgabe und Funktionen der Finanzwirtschaft:** - Hauptaufgabe: Zahlungsströme planen, steuern und kontrollieren **Funktionen:** - [Finanzierung:] - Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts - Liquiditätssicherung - Beschaffung von Geld und geldwerten Gütern - Umschichtung, Sicherung und Reduzierung von Kapital - [Investition:] - Umwandlung von Kapital in Vermögen - Welche Vermögensteile sollen beschafft werden? - Bestimmung der Kapitalanlagedauer - [Finanzdisposition:] - Maßnahmen über die Verwendung und Einsatz von Kapital, um Gewinn zu maximieren und effektiv einsetzen - Was soll mit dem Kapital geschehen, wie setzen wir das ein, um Gewinn zu maximieren, aber geringes Risiko zu haben? **Interessengruppen der Finanzwirtschaft:** - [Personenbezogene Unternehmen:] - Inhaber übernimmt auch Leitung und gibt die Mehrheit des Kapitals - [Firmenbezogene Unternehmen:] - Personen im Management sind nicht identisch mit den Kapitalgebern - [Wesentliche Interessengruppen:] - **Stakeholder**: Hat Interesse am Unternehmen (Kunden, Mitarbeiter, Banken, Vetragspartner) - **Shareholder**: Besitzen Anteile am Unternehmen und sind Eigenkapitalgeber - **Bondholder**: Person, die mit dem Unternehmen Geld leiht, Schuldverschreibungen/ Anleihen - **Management:** Unternehmensgruppen 1. **[Finanztheorie im Wandel]** **Was bedeutet Finanztheorie?** - Theorien, die sich mit den Zusammenhängen von Finanzprodukten beschäftigen - Dient zum Verständnis getätigter Handlungen und welche Auswirkungen diese auf den Finanzmarkt haben **Ziele der Finanztheorien:** - Erklärung und mögliche Vorhersage der Preisbildung auf Märkten - Ermittlung optimaler Kapitalgeber und Kreditnehmer - Hilfe bei Entscheidungen, um maximale Rendite zu erzielen **Neoklassische Finanztheorie:** - „Homo oeconomicus" steht im Vordergrund - Qualität des Produkts ist nicht so wichtig, es soll günstig sein - „Vollkommender Markt"; Möglichkeit alle Preise eines Produktes zu vergleichen, aber Markt ist nicht vollkommen, da alle Marktteilnehmer einen anderen Informationsstand haben - Maximierung des Eigengewinns steht im Vordergrund **Neue Institutionenökonomik:** - Entstanden auf Basis der Neoklassischen Finaztheorie - Marktteilnehmer sind opportunistisch - Begrenzte Rationalität (fehlendes Wissen der Marktprodukte) - Ziel: Existenz von Intermediären (Vermittler), die Marktlücke füllen - Unvollkommene bzw. asymmetrische Informationsverteilung - Ziel: Maßnahmen zur Reduktion von Reibungsverlusten (Transaktionskosten, die durch fehlende Informationen zu Stande kommen) - Z.B. effizientere Verträge und Regelungen verringern Konflikte, höhere Überwachungssysteme verringern opportunistisches Verhalten **Behavioral Finance:** - [Grundsätzlich]: Irrationales Verhalten auf finanzielle Entscheidungen durch verschiedene Einflüsse - [Home Bias:] - Investitionen in landeseigene Kapitalmärkte, weil „deutsche Unternehmen besser sind als ausländische" - [Familiarity Bias:] - Investitionen in ein schon bekanntes Unternehmen zu dem man einen Bezug hat (z.B. Apple-Besitzer in Apple Aktien) - [Overconfidence Bias:] - Überschätzung des eigenen Wissens oder Unterschätzung des Risikos während man investiert - [Dispositionseffekt:] - Aktien, die Gewinn bringen schnell verkaufen, aber Aktien, die im Minus sind, nicht verkaufen, um kein Verlust zu machen - [Herdenverhalten]: - Beeinflussung durch bekannte Personen wie z.B. Elon Musk, wenn er sagt, dass Twitter schlecht ist, verkaufen alle ihre Aktien - [Marktanomalie]: - Unerklärbar steigende oder sinkende Preise (z.B. January-Effekt, alle kaufen im Januar neue Aktien, weil Vorjahr nicht gut lief) - [Heuristiken]: - Erfahrungswerte, die wir berücksichtigen, um Entscheidungen zu treffen (z.B. Entscheidungen werden aufgrund von leicht zugänglichen Informationen getroffen oder man hält an einem höheren Preis fest, weil man denkt es steigt wieder) **Marktfunktion des Kapitalmarkts:** - [Informationsfunktion:] - Entscheidungen werden aufgrund von verfügbaren Informationen getroffen, z.B. Offenlegung der Jahresabschlüsse - [Bewertungs- und Preissetzungsfunktion:] - Börsenkurse reflektieren zukünftigen Erfolg des Emittenten (Aktienherausgeber) - [Allokationsfunktion:] - Kapitalverteilung auf die Unternehmen, die die meiste Rendite erzielen, um das Wirtschaftswachstum zu fördern - [Koordinationsfunktion:] - Wirtschaftspläne der Kapitalmarktteilnehmer sollen in Einklang gebracht werden - Angebot und Nachfrage? - [Transformationsfunktionen;] - [Losgrößentransformation:] - Unterschiedlich hohe Beträge kommen auf dem Markt zusammen und müssen wieder passend zum Kapitalnehmer werden - (Bank hat insgesamt 200, aber Kunde bekommt nur 25) - [Fristentransformation:] - Kapitalmarkt muss Fristen der einzelnen Kapitalnehmer einhalten - [Risikotransformation:] - Ausgleich von unterschiedlichen Risikobereitschaften der Marktteilnehmer durch Finanzintermediäre 2. **[Prinzipal-Agenten- Theorie (P-A-T)]** **Was sagt die P-A-T aus?** - Asymmetrische Informationsverteilung zwischen Prinzipal (Auftraggeber) und Agent (Auftragnehmer), da Agent Aufgaben für Prinzipal übernimmt - Unterschiedliche Risiko-, Informations-, und Interessenverteilung - [Problem]: Agent kann Entscheidungen treffen, die ihm mehr Nutzen bringen als dem Prinzipal - [Ziel]: Minimierung der Interessenskonflikte durch Kontrollmechanismen, damit Agent im Sinne von Prinzipal handelt - [Menschenbild]: kein Vertrauen an Menschen, nur finanzielles im Blick, Verfolgung von Individual- und Finanzzielen, legt sich selber in den Vordergrund - [Hidden Characteristics:] - Agent hat Eigenschaften, die Prinzipal vor Vertragsabschluss nicht beobachten konnte - Erwünschte, unerwünschte und verheimlichte - [Hidden Intentions:] - Wahren Absichten des Agenten bleiben verborgen - Eigenmotiviertes Handeln beeinträchtigt Zielerreichung des Prinzipals - [Hidden Information:] - Agent besitzt Informationen, die Prinzipal nicht bekannt sind - [Hidden Actions:] - Agent führt Handlungen durch, die Prinzipal nicht beobachten kann (kann zu Moral Hazard führen) [Problem]: - Es kommt zur **Adverse Selection**/ Negativauslese (-\> ungünstige Mitarbeiter Auswahl aufgrund von Informationsasymmetrien) - Prinzipal ist nur bereit, durchschnittliches Gehalt zu zahlen [Lösungsmöglichkeiten, um Informationsasymmetrie vor Vertragsabschluss zu mindern:] - [Screening:] Informationsbeschsffung durch Dritte oder Prinzipal (Vorstellungsgespräch) - [Self Selection:] Anbieten von unterschiedlichen Verträgen, Agent kann sich einen aussuchen, der zu seiner Arbeitsmoral passt - [Signalling:] Eigeninitiative des Agenten, möchte von alleine Informationsasymmetrien vorbeugen (z.B. durch Hochschulabschluss, Praktikum etc.) - [Reputation:] Ein guter Ruf, der durch bereits gut erbrachte Leistungen entstanden ist - [Commitment/ Bonding:] Demonstration der Vertragstreue durch Bindung an Vertragspartner, z.B. erfolgsabhängige Bonuszahlung oder Vertragsstrafen bei Nicht-Einhaltung der abgemachten Vertragslänge **Informationsasymmetrien [nach] Vertragsabschluss** [Bedeutung]**:** - Information, Absichten und Handlungen des Agenten sind nach Vertragsabschluss vom Prinzipal kaum oder nur mit Kosten verbunden beobachtbar - Es besteht weiterhin die Gefahr von Hidden Information, Hidden Intention und Hidden Action - **Moral Hazard (moralisches Risiko)** - Z.B. durch Shirking (bewusste Leistungszurückhaltung), Realisierung, riskanter Investitionsvorhaben, Unterschlagung, Betrug [Lösungsmöglichkeiten:] - [Monitoring]: Überwachung und Kontrolle des Agenten durch Dritte oder Prinzipal - [Optimale Verträge:] zum Beispiel anreizkompatible Vergütung, sprich man erhält einen Bonus bei Zielerreichung - [Reputation:] Ruf des Agenten wird durch schlechte Leistung schlechter, ist aber selbstregulierend - [Signalling:] Agent versucht durch qualitative Aktionen/ Handeln seine Leistung zu präsentieren und mindert so Informationsasymmetrien [Kosten, die durch Informationsasymmetrien entstehen] - [Überwachungskosten,] um Informationen über Agenten herauszufinden und zu kontrollieren - [Opportunitätskosten,] treten auf, wenn Agent Entscheidung trifft, die nicht gut für den Prinzipal sind - [Risikoprämien,] in Form einer variablen Vergütung/ Bonus, um Agenten dazu zu verleiten so zu Arbeiten wie der Prinzipal das möchte **Stewardship-Theorie:** - Recherche-Aufgabe vielleicht dazu anschauen, ist weiter ausgefphrt [Grundsätzlich: ] - Ablehnung des Homo oeconomicus bzw. des opportunistischen Verhaltens, Gegenentwurf zur Prinzipal-Agenten-Theorie - Agenten haben intrinsische Motivation und wollen persönliche Ziele verfolgen - Agenten wollen eine Nutzenmaximierung für sich selbst, als auch für das Unternehmen - Das „Gemeinsame" spielt eine wichtige Rolle - Dementsprechend muss der Prinzipal die Agenten weniger beobachten, da er davon ausgeht, dass die Mitarbeiter auch in seinem Interesse handeln, Prinzipal schenkt Agenten Vertrauen [Sprich:] Werden Ziele des Unternehmens erreicht, trägt dies auch zum Erreichen individueller Ziele bei **Aufgaben des Aufsichtsrates:** - Kontrolle, Überwachung und Beratung des Vorstandes - Vertretung der Interessen der Aktionäre/ Gesellschafter - Berufung/ Abberufung des Vorstandes **One-tier System (Monistisches System):** - AR arbeitet mit dem Vorstand zusammen - Gemeinsame Überwachung und Leitung des Unternehmens - Möglich, da Vorstand im Sinne der Gesellschafter handelt und nicht nur zu seiner eigenen Gewinnmaximierung - Evtl. treten Interessenskonflikte auf und die Überwachung kann so beeinträchtigt werden - Eher in der Steward-Ship-Theorie vertreten - =\> funktioniert allerdings nicht zu 100%, da ein „Informationsweitergabemonopol" auf Seiten des Vorstands vorliegt und er nicht alle Informationen weitergeben kann, so kann AR auch nicht vernünftig kontrollieren **Two-tier System (Dualsystem):** - Vorstand und AR sind getrennt und arbeiten nicht miteinander - AR übernimmt komplette Überwachungsfunktion und begutachtet die Richtigkeit der Geschäfte - Vorstand kümmert sich um die Geschäfte - Selbe Ansicht wie die Prinzipal-Agenten-Theorie 3. **[Finanzwirtschaftliche Grundlagen des Kreditgeschäfts ]** **Finanzwirtschaftliche/ Traditionelle Ziele eines Unternehmens:** 1. [Liquidität:] Sicherstellung des fristgerechten und betragsgenauen Nachkommen von laufenden Zahlungsverpflichtungen, immer die Möglichkeit haben Zahlungsverpflichtungen nachzukommen a. [Unterliquidität:] Kurzfristige Zahlungsstockung, für einen kurzen Zeitraum nicht möglich Zahlungen nachzukommen b. [Illiquidität:] Dauerhaft unmöglich Zahlungen nachzukommen/ Überschuldung, was dann auch zur Insolvenz führt c. [Liquiditätsgrade:] 2. [Sicherheit:] Begrenzung finanzieller Risiken, Unternehmen gehen bewusst Risiken ein, um Gewinn zu erzielen, aber Risiko sollte kontrolliert sein, Risiken stehen mit Liquidität und Rentabilität in Zusammenhang - Höhere Rentabilität erfordert oft höheres Risiko, kann aber die Liquidität gefährden, wenn zu viel Kapital in langfristige Investitionen eingesetzt ist - Geringeres Risiko und hohe Liquidität deuten auf eine niedrigere Rentabilität hin, weil sichere Investitionen weniger Ertrag bringen 3. [Rentabilität:] Misst die Effizienz bei der Erzielung von Gewinnen, in dem der erzielte Gewinn ins Verhältnis zu dem eingesetzten Kapital gestellt wird d. [Umsatzrentabilität:] Gewinn/ Umsatz; Wie viel Gewinn werden aus jedem Euro Umsatz erzielt? e. [Eigenkapitalrentabilität:] Gewinn/ Eigenkapital; Gewinn zum Verhältnis des Eigenkapitals f. [Gesamtkapitalrentabilität:] Jahresüberschuss+FK-Zinsen/ Gesamtkapital; Wie effizient nutzt das Unternehmen das gesamt eingesetzte Kapital? g. [Cashflow-Rate:] Cashflow/ Umsatz; Zu wie viel % können aus dem Umsatz liquide Mittel generiert werden, also wie viel bleibt als Gewinn über 4. [Unabhängigkeit:] Zielsetzung der Einhaltung der Dispositionsfreiheit und Flexibilität, mit höherer Kapitaleinnahme schafft man mehr Freiheiten in dem man mehr Verträge abschließen kann - Finanzwirtschaftliche Ziele dienen zur allgemeinen Unternehmenszielsetzung den Marktwert des Eigenkapitals zu steigern (Shareholder Value, der Wert der Aktien und des Unternehmens langfristig steigern) **Welche Kriterien spielen eine Rolle bei der Vergabe eines Kredites?** [Kreditgeber:] man kann sich bei verschiedenen Leuten ein Kredit holen, z.B. Banken, Unternehmen, Privatpersonen [Leistungsinhalt:] Innerhalb eines Kredites können verschiedene Leistungen vergeben werden, z.B. Geldleihe oder Kreditleihe [Verbriefung:] Es gibt entweder unverbriefte Finanzierung oder Schuldverschreibungen [Verzinsung:] Jeder Vertrag kann unterschiedlich verzinst werden, fest oder variabel [Sicherung:] Es gibt Blanko (garnicht), Personensicherheiten oder Sachsicherheiten [Tilgung:] Es gibt verschiedenen Arten den Kredit zu tilgen, Festdarlehen, Ratendarlehen, Annuitätsdarlehen [Laufzeit:] jeder Kredit hat eine unterschiedliche Laufzeit, es reicht von unter einem Jahr bis zu 4 Jahren und länger **Definition des Kreditnehmers:** **Wer kann alles Kreditnehmer sein?** [Natürliche Person:] jeder Mensch ist eine natürliche Person und Träger von Rechten und Pflichten („Rechtssubjekt"), es gibt Beschränkungen wie Alter oder geistige Verwirrung [Juristische Person:] keine Person, sondern ein juristisches Konstrukt, z.B. Vereine, GmbH, AG etc. [Kreditnehmergruppen/ One-Obligor-Prinzip:] Zusammenfassung von natürlichen und/ oder juristischen Personen und man geht einen Risikoverbund ein, ein Kredit mit einem hohen Risiko, kann gemeinsam bewältigt werden, zu 3 kann man mehr Sicherheiten bieten als alleine **Arten der verschiedenen Gesellschaften:** **Personengesellschaften:** - **Keine Steuerpflicht** - **Gewinn wird mit Einkommenssteuersatz der Gesellschafter besteuert** - **Einkommenssteuer muss auch gezahlt werden** - **Großer Spielraum in Gestaltungsmöglichkeit** - **Selbstorganschaft: Geschäftsführung muss eine Person aus der Gesellschaft sein** **GbR:** - Grundform aller Personengesellschaften - Nicht-gewerblicher/ kleingewerblicher Zweck - Mind. 2 Gesellschafter - Verpflichtet durch Gesellschaftsvertrag, welcher auch mündlich erfolgen kann - Keine Kapitaleinlage notwendig, aber Gesellschafter haften persönlich für aufkommende Schulden - §705 ff. BGB **OHG:** - Für Unternehmer mit Handelsgewerbe oder eingetragenes Kleingewerbe - Es bedarf keinen besonderen Gesellschaftsvertrag - Gesellschafter haften persönlich für aufkommende Schulden - §705 ff., §128 BGB **KG:** - Für Unternehmer mit Handelsgewerbe oder eingetragenes Kleingewerbe - Komplementär & Kommanditist (kann auch eine juristische Person sein) - Kein Mindestkapital - Formfreier Vertragsabschluss - Haftung des Kommanditisten festlegen - Komplementäre haften unbeschränkt - Kommanditisten haften mit der im Handelsregister eingetragenen Summe **Sonderform der KG, GmbH & Co. KG:** - GmbH + natürliche Person - GmbH ist Komplementär, bei GmbH Haftung auf Stammkapital beschränkt und man kann keine unendlichen Schulden aufbauen - Geschäftsführung übernimmt der Geschäftsführer der GmbH - Kommanditist haftet nur mit seiner Einlage - Gesellschaftsvertrag **Körperschaften:** **Verein:** - Grundform privatrechtlicher Körperschaften - Nicht rechtsfähiger Verein, rechtsfähiger Verein und nichtwirtschaftlicher Verein (Idealverein) **Genossenschaften:** - Fördern wirtschaftliche, soziale und kulturelle Belange ihrer Mitglieder - Fungieren als juristische Person - Kombination aus Kapitalgesellschaft und Idealverein - Zuordnung zu einem Prüfungsverband und regelmäßige Prüfungen - Eingetragene Genossenschaften sind Formkaufmann **Kapitalgesellschaften:** - **Körperschaftssteuer von 15%** - **Einkommenssteuer muss auch gezahlt werden** - **Geringe Gestaltungsmöglichkeiten im Gesellschaftsvertrag** - **Fremdorganschaft: Geschäftsführung darf auch an Dritte übergeben werden** - **Kapital kann auch durch Sachgründung erbracht werden (z.B. Grundstücke, Maschinen, Patente etc.)** **AG:** - Gesellschafter beteiligen sich in Form von Aktien - Stimmrechtsträger der Hauptversammlung - Gesellschafter haben keine persönliche Haftung - Leitung wird durch Aufsichtsrat gewählt - Grundkapital ist 50.000€ - AG ist Formkaufmann **GmbH:** - Gründung eines oder mehrerer Gesellschafter - Kapital mind. 25.000€ - Haftet nur mit Gesellschaftsvermögen - Geschäftsführer können Gesellschafter, als auch Dritte sein - **UG:** - Variante der GmbH - Keine eigene Rechtsform, basiert auf Regelungen der GmbH - Mindestkapital von 1€ (Interessant für Existenzgründer) - Alternative zur britischen Limited - Verpflichtung zur Rücklage von ¼ des Jahresgewinns bis das Stammkapital 25000€ erreicht - Umwandlung in GmbH auch möglich **SE/ Europäische Gesellschaft:** - Europarechtliche Rechtsform - Eigene Rechtspersönlichkeit - Haftet nur mit Gesellschaftsvermögen - Mindestkapital 120.000€ - Geleitet von entweder aus Aufsichtsrat oder Verwaltungsrat gewählten Vorstand - Führungsvariante muss festgelegt werden - SE ist Formkaufmann **Vorratsgesellschaften:** - Bereits bestehende Gesellschaften, die von Anbietern zu erwerben sind - Direkt in der Lage den Geschäftsbetrieb aufzunehmen - Handelsregisteranmeldung ist erforderlich - Trotzdem schneller als komplette Neugründung einer Gesellschaft **Mantelgesellschaften:** - Abgewickelte Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit ruht - Können auch gekauft werden, - ABER **VORSICHT:** - Es können Altlasten vorliegen oder es können Fehler bei der Gründung passiert sein **Umwandlungsgesetz (UmwG):** - Das Wechseln der Rechtsform einer Gesellschaft ist auch nach Gründung noch möglich - Man kann Kapital- in Personengesellschaften umwandeln, als auch andersrum - Im späterem Unternehmensleben ist eine andere Rechtsform vielleicht vorteilhafter **Stille Gesellschaft:** - Eine Person beteiligt sich am Gewerbe und für die Einlage bekommt man einen Anteil am Gewinn des Vermögens **Vertretung durch Dritte:** Gesellschaften werden oft auch durch Dritte vertreten**,** unter anderem durch: [Stellvertretung/ Prokura:] Erlaubnis alle gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäfte und Rechtshandlungen auszuführen [Vollmacht:] nur einzelne oder bestimmte Geschäfte und Rechtshandlungen ausführen bzw. nur gewöhnliche **Grundbegriffe Unternehmer und Verbraucher:** [Verbraucher/ Privatkunde:] **§13 BGB,** jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft für persönliche Zwecke abschließt (Kredit zum Hausbau), „Verbraucherdarlehensvertrag" - Privatkredit - Verbraucher kommen von allein auf die Bank zu - Verträge müssen innerhalb der Bankräume abgeschlossen werden [Unternehmer/ Firmenkunde:] **§14 BGB,** Geschäftsinhaber, die Kredite für gewerbliche oder selbstständig berufliche Zwecke abschließen - Firmen/- Unternehmenskredit - Banken gehen gezielt auf Unternehmen zu, um Geschäfte abzuschließen - Verträge können auch außerhalb der Bankräume abgeschlossen werden **Asymmetrische Informationen beim Kreditgeschäft mit Unternehmen:** [Grundinformation:] Unternehmenskredite haben eine höhere Komplexität und mit diesen bestehen auch höhere Risiken, es kann an Großkreditgrenzen (Kredit ist 10% der Eigenmittel des Kreditinstituts) gestoßen werden, was spürbar in der Eigenkapitalausstattung ist, somit riskanter - Durch asymmetrische Informationen steigt das Risiko noch mehr, da Bank nicht weiß, was hinter dem Kreditnehmer steck - Unternehmer ist besser über den Erfolg eines Projektes informiert als Kapitalgeber **Asymmetrische Informationen können sein:** [Ex-Ante (vorher):] Besonders Neukunden, Qualitätsunsicherheit (Qualität des Kreditnehmers), Hidden Information, Hidden Characteristics - Es kommt zu **Adverse Selection** - [Lösung:] Signaling und Selbstselektion, Kreditrationierung (Ablehnung von Kostenanträgen) [Interim (währenddessen):] Moral Hazard (Geld wird für eine andere Sache genutzt), Hidden Action, bei steigendem Kreditzins erhöhen Kreditnehmer Risiko (weil mehr als Insolvenz kann nicht passieren, **beschränktes Verlustrisiko**) - [Lösung:] Monitoring und Signaling, Kreditzins nicht über Optimum ziehen, um risikoreiche Aktionen zu vermeiden [Ex-Post (nachher):] Bei Ausfall eines Kreditnehmers muss das Kreditinstitut kostenpflichtig überprüfen, ob die finanzielle Lage so stimmt; Probleme bei Verifizierbarkeit von Projekterträgen und Unternehmensgewinnen, tendenzielle Vermeidung von Offenlegung erfolgreicher Projekte, um Rückzahlungskosten zu minimieren - [Lösung]: kostenintensiv überwachen oder **anreizkompatible Verträge** **Anreizkompatible Verträge:** - Unternehmen hat bei Nichteinhaltung fühlbare Nachteile („Strafen"), aber Kreditgeber hat keine finanziellen Vorteile - [Nachteile] wären z.B. Reputationsverlust, Strapazen in einem Gerichts- oder Insolvenzverfahren, Haftstrafen wegen Betrugs oder Insolvenzverschleppung - Geringere Wohlfahrtsverluste (Kreditvergabe ineffizient, da nicht maximales Wohl/ Nutzen für Unternehmen generiert werden kann, z.B. Kreditgeber will hohe Zinsen, aber Unternehmen geht nie auf Risiko und wird so aus Markt gedrängt) - [Ziel] ist es ausreichend Anreize zu geben die Informationen eines Unternehmens möglichst offen zu legen, um Informationsasymmetrien zu verringern, um Vertrauen und Transparenz aufzubauen; Kreditsicherheiten oder langfristige Bank-Kunde-Beziehungen tragen zudem dazu bei - Monitoring ist leichter, weniger aufwendig - **Standardkreditvertrag** ist der idealtypische, optimale, anreizkompatible Vertrag; Ziel ist es einen Vertrag zu verhandeln, der das Risiko absichert und Informationsasymmetrien verringert - Z.B. durch Covenants, Kreditsicherheiten, festgelegte Rückzahlungsart, Zinssatz etc. **Anreizkompatibler Standardkreditvertrag:** - Schafft Anreize, um das Risikoverhalten eines Kreditnehmers zu minimieren - Z.B. bei Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen, wird der Zinssatz minimiert oder bei unvollständiger Rückzahlung muss eine Prüfung (Kosten) mit einkalkuliert werden **Unvollständige Verträge und Nachverhandlungen:** - Notwendigkeit Nachverhandlungsmöglichkeiten in Kreditverträgen vorzusehen - Nicht alle denkbar möglichen Fallgestaltungen können vorher im Kreditvertrag festgehalten werden - Dient vor allem für Kreditnehmer dessen Projekte negativ verlaufen (dann z.B. Senkung der Rückzahlungsforderung) - Macht aber auch nur dann Sinn, wenn der Kreditnehmer dadurch mehr Geld bekommt als wenn das Projekt abgebrochen und die restlichen Vermögenswerte verkauft werden (Fabrik kann mit geringeren Zahlungen weiter aufbauen und Unternehmen wird weiter aufgebaut) **Kreditsicherheiten:** - Zur Qualitätssicherung des Kreditnehmers - „Sortierungseffekt": Unterscheidung guten Schuldnern von schlechten und im Austausch zu Kreditsicherheiten gibt die Bank niedrigere Risikoprämien (weniger zu zahlende Zinsen, was wiederum ein **Anreizeffekt** ist) - Dadurch beeinflusst sich das Verhalten des Kreditnehmers meist positiv, da er auch was davon hat - [Grundregeln:] - Unternehmen wollen weniger KS, je größer und älter sie sind - Mehr KS, wenn Kredit und Laufzeit hoch bzw. lang sind - Hausbanken verlangen häufiger mehr KS - Je höher das Ausfallrisiko, desto mehr KS müssen gegeben werden **Auswahl/ Bewertung von Kreditsicherheiten:** - Werthaltigkeit (stabiler und realistischer Marktwert) - Verwertbarkeit (einfache Liquidation und keine speziellen Sachen die schwer zu verkaufen sind) - Rechtswirksamkeit (rechtliche Absicherung, dass man auf dieses Objekt zugreifen kann) - Angemessenheit (keine zu hohe Sicherheit, die den KG unnötig beschränkt) - Wirtschaftlichkeit (Verhältnis zwischen Nutzen und Kosten der Sicherheit, Aufwand gerechtfertigt und Kosten nicht unnötig hoch) **2 Arten von Kreditsicherheiten:** **Personalsicherheiten (durch natürliche oder juristische Personen):** Bürgschaft, als Ausfallbürgschaft bzw. selbstschuldnerische Bürgschaft; Garantie, meistens durch ein Kreditinstitut (Bankgarantie) **Realsicherheiten (Gegenstände):** Eigentumsvorbehalt, Förderungsabtretung (Zession), Verpfändung beweglicher Sachen, Sicherungsübereignung, Grundpfandrechte (Hypothek bzw. Grundschuld) **Akzessorische Sicherheiten:** Sicherheit ist an die Hauptschuld gekoppelt, sprich sobald der Kredit abgezahlt ist, erlischt auch die Sicherheit, vgl. enger Sicherungszweck **Fiduziarische Sicherheiten:** Sicherheit besteht unabhängig von der Hauptschuld, sprich Sicherheit ist dauerhaft hinterlegt und kann bei mehreren Krediten angewendet werden, vgl. weiter Sicherungszweck ![](media/image2.png) **Verwertung einer Kreditsicherheit:** - Sicherungszweck/ Verwendungszweck muss konkret vereinbart worden sein (Sicherungszweckerklärung) - [Weiter Sicherungszweck:] Sicherheit für jetziges als auch zukünftige Darlehen und somit ist kein neuer Sicherheitenvertrag notwendig, aber muss immer aufgeführt sein - [Enger Sicherungszweck:] Sicherheit gilt nur für das eine Darlehen und für weitere ist ein neuer Sicherheitsvertrag notwendig **Bürgschaft (§§765 ff. BGB, 349 f. HGB):** - Eine dritte Person verpflichtet sich zur Zahlung der Verpflichtungen des KN, wenn er nicht in der Lage ist, diese selbst zu zahlen **Arten der Bürgschaft:** **Gewöhnliche Bürgschaft:** Schuldner muss nur in Verzug sein und der Gläubiger muss erfolglos versucht haben, die Forderung einzutreiben **Selbstschuldnerische Bürgschaft:** Bürge haftet, als wäre er selbst Schuldner; Gläubiger kann Bürgen direkt in Anspruch nehmen **Ausfallbürgschaft:** Bürge haftet nur, wenn alle rechtlichen Schritte gegen Hauptschuldner erfolglos waren (z.B. Zwangsvollstreckung und er ist komplett pleite) **Garantie:** Garantiegeber ist verpflichtet zukünftiges Risiko eines Schadens zu tragen **Patronatserklärung:** Sammelbezeichnung für Erklärungen unterschiedlicher Art, z.B. sich verpflichten die Tochtergesellschaft finanziell auszustatten **Strategische Überlegungen von Kreditnehmer/-geber:** - **Relationship-Banking**: Erreichen einer Quasi-Monopolstellung; langfristige Kreditbeziehungen verringern die Informationsasymmetrien außerdem erhält der Kreditnehmer so einen **Ruf als verlässlicher Vertragspartner** - Strategischer **Entscheidungsspielraum** ist durch **Insolvenzverfahren begrenzt** (wenn Kreditnehmer insolvent ist, kann er nicht mehr über Geld verfügen) - Wenn Kreditgeber droht Strafen zu verhängen, weil Projekt noch nicht fertig ist, kann Kreditnehmer drohen das **Projekt vorzeitig zu beenden** (Liquiditationswert, Wert des Projektes/Maschine etc., wenn Vertrag aufgelöst wird, eines unvollständigen Projektes ist geringer als das eines fertigen) - Es gibt immer Nachverhandlungsmöglichkeiten in Kreditverträgen, deshalb ist der Begriff des unvollständigen Vertrags legitim - Nicht alle denkbar möglichen Fallgestaltungen können von Anfang an festgehalten sein - Ein Beispiel für eine Nachverhandlung wäre das Optimieren der Rückzahlung bei schlechtem Projektverlauf - Ergibt so lang Sinn, wenn der Gesamtertrag (Gewinn) höher ist als der Liquidationswert (Wert des Projektes, wenn es verkauft wird) **Deutsches Kreditvertragsrecht:** - Kernbestandteile: Rückzahlungsbetrag, Zinsen und Laufzeit - Vertragliche Nebenpflichten: Covenants - Höhere Risikobereitschaft des KN bedeutet umfassendere Überwachungs- und Informationsregeln - Besondere Behandlung bei Notleidenden Krediten (Sanierungskredit) damit sie kein Zombie Unternehmen werden (Unternehmen die kaum Gewinn machen oder grade so Zinsen abbezahlen können) **Covenants** 1. [Information Covenants:] - Informationspflichten des KN an den KG, z.B. Jahresanschlussinformationen, Quartalsberichte, Steuererklärung 2. [Financial Covenants:] - Verpflichtung zur nachhaltigen Erfüllung finanzwirtschaftlicher Zahlen, z.B. Eigenkapitalklauseln, Verschuldungsklauseln, Zinsdeckungsklauseln, Liquiditätsklauseln 3. [Non-financial Covenants:] - Unternehmenspolitische Verhaltenspflichten des Kreditnehmers, z.B. Verkaufsverbot für Vermögen, Begrenzung von Investitionsprojekten, Obergrenzen für Dividenden **Zwei Grundformen des Kreditvertrags nach deutschem Recht** 1. [Krediteröffnungsvertrag:] - Entwickelt von der juristischen Lehre, nicht im BGB geregelt - Bank verpflichtet sich zur Kreditgewährung, Darlehensvertrag kommt erst zu Stande, wenn Kunde auch Willenserklärung abgibt - Auch konkludent möglich, durch Überziehung eines Kontos - Darlehensvaluta ist immer abrufbar und man kann dann Gebrauch davon machen, wenn man es möchte (Dispokredit bei Kreditkarte; keine Abnahmepflicht) - Es entstehen Bereitstellungszinsen: Gegenleistung für das Bereithalten des Darlehens - In den AGBs des Krediteröffnungsvertrages und in Form einer pauschalisierten Summe - Bei sofortiger Bereitstellung des Darlehensvaluta entfallen Bereitstellungszinsen 2. [Darlehensvertrag nach §488 BGB:] - Entsteht durch **2 übereinstimmende Willenserklärungen** - Zu prüfen ist die Wirksamkeit und die Rechtmäßigkeit - Anfechtbarkeit des Vertrags ist möglich - Pflicht des Darlehensgebers ist es den Darlehensbetrag zur Verfügung zu stellen und während der Laufzeit zu überlassen, **§488 Abs.1 Satz 1 BGB** - Pflicht des Darlehensnehmers ist es mit der **vollständigen Valutierung** (vollständige Überweisung des Kredites) **Zinsen** zu zahlen - Bei Krediteröffnungsvertrag keine direkte Abnahmepflicht (Kreditbetrag muss nicht sofort abgerufen werden außer vertraglich geregelt), bei gewerbsmäßiger Kreditvergabe kann sich eine Abnahmepflicht aus dem Geschäftszweck ergeben - Bei Verletzung der Abnahmepflicht kommt es zu Schadensersatz (Grundsätze aus der Vorfälligkeitsentschädungung) 3. [Vorfälligkeitsentschädigung §490 Abs. 2 BGB] - Kündigungsrecht und Pflicht der Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung, d.H. Gebühren die bei einer frühzeitigen Kündigung des Kredits zu Stande kommen (KG würde so Zinszahlungen verlieren) - Kein zulässiger Kündigungsgrund ist die Aufnahme eines zinsgünstigeren Darlehens aufgrund der allgemeinen Senkung des Zinsniveaus **Internationale Kreditvertragsstandards (International Loan Agreement)** - Kreditvertrag umfasst nicht mehr als 100 Seiten und wird durch Loan Market Association (LMA) zur Verfügung gestellt - Regelungsbereiche wie Laufzeit, Darlehenshöhe, Verzinsung, Covenants, Events of Default (Kündigungsgründe), Auszahlungsbedingungen [International gebräuchliche Covenants:] - **Pari Passu Ranking (Gleichbehandlungsklausel):** - Alle Gläubiger des KN müssen gleichrangig behandelt werden, alle werden gleichzeitig und gleichmäßige Zahlung zu ihrem Anteil - **Negative Pledge (Negativklausel):** - Schuldner verpflichtet sich bestimmte Handlungen nicht zu machen, die den KG nicht benachteiligen wie z.B. kein Verkauf von Vermögenswerten, die als Sicherung des Kredites dienen - **Cross default (Drittverzugsklausel):** - Verpflichtet den KN dazu dafür zu sorgen, dass Dritte, die am Geschäft beteiligt sind, ihre Fristen gerecht einhalten - Der KN ist somit für den Verzug von anderen verantwortlich, als ob er selbst für den Verzug zuständig wäre - **Material Adverse Change (MAC-Klausel):** - Recht darauf die Auszahlung eines Kredites zu verweigern, kündigen oder neu zu verhandeln, wenn KN in eine finanziell schlechtere Postion kommt („wenn der Umsatz in einem Jahr 30% zurückgeht") - **Material Adverse Effect (MAE-Klausel):** - Recht darauf zu reagieren, wenn KN einen Vertrag abschließt oder Handlungen macht die in Zukunft negative Auswirkungen zu Folge haben können - Im Gegensatz zu MAC, die sich auf eine bestimmte Sache festlegt, geht es bei der MAE um die Gesamtheit der Auswirkungen neuer Projekte oder handlungen - Setzt ein grundsätzliches Unternehmer-Verbraucherverhältnis voraus - Soll den Schutz der Verbraucher stärken und mehr Transparenz und Sicherheit im Umgang mit Krediten bieten - §491a besagt z.B. die vorvertragliche **Informationspflicht**; dem Verbraucher soll bereits vor Abschluss des Vertrags deutlich erklärt werden, was er zu erwarten hat - **Ziel:** Informationsasymmetrien zu Gunsten des Verbrauchers zu verringern - Kreditwürdigkeitsprüfung dreht sich darum, **ob** die Person einen Kredit bekommt - Sicherstellung der Volljährigkeit (natürliche Personen) - Handelsregistereintragung und Vertretungsberechtigung (juristische Personen) - Selbsteinschätzung des Kunden, finanzielle Möglichkeiten und Einkommensverhältnisse müssen Rückzahlung des Kredits ermöglichen - Unterlagen des Einkommens, Steuerbescheide, Arbeitsverträge etc. Werden zum Prüfen herangezogen - [Festdarlehen:] Kredit, bei welchem am Ende der Laufzeit die Summe komplett abzuzahlen ist und während der Laufzeit nur Zinsen anfallen - [Ratendarlehen:] Kredit, der in gleich hohen Tilgungsbeiträgen zurückgezahlt wird - [Annuitätendarlehen:] Kredit, der in gleichhohen Jahresbeiträgen abgezahlt wird **Vorkalkulation von Kreditzinssätzen** - Zinssatz setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen: - **Kosten der Refinanzierung** **mittels FK** (Bank leiht sich selber Geld von anderen, um Kredit auszugeben und muss so auch Zinsen zahlen) - **Kosten der Refinanzierung durch EK** (Bank verwendet Geld von Anteilseignern, welche höhere Rendite verlangen aufgrund Risikos) - **Ausfallkosten** (Falls KN nicht in der Lage ist K zurückzuzahlen, Zins hoch genug, um Verluste auszugleichen, je höher die Ausfallwahrscheinlichkeit, desto höher wird der Zinssatz) - **Kosten der Eigenkapitalunterlegung** (Es können auch andere Risiken auftreten wie Fehler oder Betrug) - **Anteilige Betriebskosten** (Verwaltung, Personal, IT-Systeme etc.) **Effektivzins vs. Nominalzins** - Effektivzins bezieht im Gegensatz zum Normalzins alle preisbestimmten Faktoren mit ein (Bearbeitungsgebühren, Disagio, Laufzeit, Abrechnungsperiode, Ausfallkosten etc.) - Nominalzins= vertraglich vereinbarter Sollzins ohne Berücksichtigung anderer Faktoren - Effektivzins ist besser zum Vergleich verschiedener Kreditangebote, da alle Kosten berücksichtigt werden und auch Pflicht der Preisangabenverordnung (PAngV) - Durch klare Darstellung aller Kosten ist es übersichtlicher für den KN und laut des Verbraucherschutzes ist es auch Pflicht, genauso wie eine bestimmte Formel zum Berechnen des Effektivzinses - Effektivzins = interner Zinssatz; Erträge der Investition decken genau Kosten des Betrags - „Benotung" über die zukünftige Fähigkeit eines Unternehmen Verbindlichkeiten fristgerecht zurückzuzahlen - Ziel ist die Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeit mit Hilfe von Unternehmensanalysen - [Emittentenrating:] Bewertung des Kreditnehmers ohne Berücksichtigung von Sicherheiten - [Emissionsrating:] Bewertung des Kreditnehmers mit Berücksichtigung der Kreditsicherheiten - [Projektrating:] Basis ist der Cashflow einer Immobilie oder eines Projektes - [Sovereign Risk:] Rating des Staates als Kreditnehmer **Internes Rating:** - Kreditinstitute führen das Rating selbst durch - Nicht öffentlich, stichtagsbezogen, in Banken - Besteht aus **Finanzanalyse, Quantitativ** (Wie ist die finanzielle Lage?), **Potenzialanalyse, Qualititativ** (Wie hoch ist das Potenzial in Betracht auf Standort, Führung und Produktion) und die **Branchenaussicht** (Ist die Branche gut oder schlecht?) - Meist vor Kreditentscheidung, Screening **Externes Rating:** - Spezialisierte Agenturen führen das Rating durch (S&P, Moody\`s, Fitch, Creditreform) - Öffentlich, Zielgruppe ist alle, permanent - Reputation der Ratingagentur ist wichtig, je besser, desto höher der Anerkennungswert - **Rating von AAA bis C/D, je schlechter das Rating desto höher ist das Ausfallrisiko von Zins und Tilgung** - **Rating ist wichtig, um Informationsasymmetrien vorzubeugen, Signaling** **Unternehmensrating; Wie läuft der Ratingprozess ab?** 1. **Datenerhebung** a. Informationen über die wirtschaftliche und gesellschaftsrechtliche Lage b. Jahresabschlüsse, Unternehmensstruktur, Organisation, Personal, Controlling, Finanzierung, Risikomanagement etc. c. ESG-Faktoren (Nachhaltigkeit) d. Stichprobenartige Plausibilitätsprüfungen der Daten 2. **Ratinginterview** e. Erläuterung und Ergänzung der vorgelegten Informationen durch das Management/ Mitarbeitern des Unternehmens f. Besprechung qualitativer und quantitativer Faktoren, offene Fragen g. Anzahl und Dauer der Gespräche hängt von Komplexität des Unternehmens ab 3. **Ratingkomitee** h. Vorschlag für Unternehmensrating aufgrund der Informationen durch Analysten i. Ratingvorschlag wird an Komitee weitergeleitet j. Ratingkomitee ist abschließende Instanz für das Rating und sichert die Einheitlichkeit der inhaltlichen und formalen Qualität - **Analysten können evtl. noch bestochen werden und positive Kundenbeziehungen können Rating beeinflussen, deshalb prüft das Ratingkomitee noch mal die Richtigkeit** - **Ratingagentur überprüft das Rating jedes Jahr und aktualisiert das Ergebnis** - **Gutes Rating:** Wenig Zinsen - **Schlechtes Rating:** Hohe Zinsen **Risiken, die das Rating beeinflussen:** 1. **Strukturrisiko:** **z.B.: Unternehmensstruktur:** Nur 1 Chef, was ist, wenn der ausfällt 2. **Geschäftsrisiko:** **z.B.: Branche:** Was ist, wenn die Branche nicht gut läuft? 3. **Finanzrisiko:** z.B.: Aktuelle Geschäftsentwicklung: Wie gut sehen die Prognosen für die Zukunft aus? 4. **Finanzkennzahlenanalyse** z.B.: Analytische Betrachtung und Aufbereitung von Jahresabschlussdaten - **All solche Faktoren beeinflussen das Rating** **Schätzung der erwarteten Ausfallkosten** **Kreditrisiko:** Das Risiko von Verlusten infolge des Ausfalls eines Schuldners oder Gegenpartei, wird anhand von 4 Parametern beurteilt: 1. [Ausfallwahrscheinlichkeit] 2. [Verlust (-quote) bei Ausfall] 3. [Ausstehende Forderung bei Ausfall] 4. [Restlaufzeit] **Schuldnerausfall (Artikel 178 CRR):** Der Ausfall eines Schuldners gilt als gegeben, wenn: a. Es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Verbindlichkeiten in voller Höhe begleichen kann, ohne auf Sicherheiten zurückzugreifen b. Eine wesentliche Verbindlichkeit schon 90 Tage fällig ist **Leverage-Effekt:** - Mit steigender Fremdverschuldung nimmt die Eigenkapitalrendite zu - Dadurch entsteht Anreiz zu höherer Fremdverschuldung - Je höher der Verschuldungsgrad ist, desto höher ist auch die Ausfallwahrscheinlichkeit und desto schlechter wird das Bonitätsrating, irgendwann bekommt U kein Kredit mehr - Rendite muss aber höher sein als die Kosten des FK als Zinsen - Bei Kreditvergabe sollte der Verschuldungsgrad immer im Auge behalten werden **Basel-Prozess:** **Bedeutung**: Internationales Regierungsabkommen von der BIZ zur Verbesserung der Stabilität des globalen Bankensystems **Ziel**: Sicherstellung, dass Banken genug EK halten, um Risiken abzusichern; Vermeidung von Bankenzusammenbrüchen und Finanzkrisen **Basel I (1988)**: Einführung der Mindestkapitalanforderung (8% EK-Quote) **Basel II (2004):** Erhöhung der Transparenz und Effizienz im Bankensektor; Verbesserung des Risikomanagements von Banken, Rating **Basel III (2010):** Strengere EK-Anforderungen; Einführung von Liquiditäts- und Verschuldungsgrenzen, erweiterte Befugnisse der Aufsichtsbehörden, erhöhte Transparenzpflichten - Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Schocks aus Stresssituationen **Basel IV (2017):** Erhöhung Qualität des EK, standardisierte Modelle zur Berechnung des Risikos und des EK\`s, Einführung des Output-Floors (72,5% an EK halten, welcher mit standardisiertem Ansatz ausgerechnet wurde) **3 wichtige Elemente:** 1. Kapitalanforderungen: Gesamtkapitalquote mind. 8% 2. Liquiditätsanforderungen: Liquide Mittel um 30 Tage Krisenzeit zu überstehen 3. Leverage Ratio (Verschuldungsquote): Eigenkapitalquote von 3% einhalten **Europäische Bankenunion:** - **Zentrales Ziel** ist Stabilität des Bankensystems in der Eurozone zu stärken und Verringerung des Risikos von Bankenkrisen durch einheitliche Aufsicht und Regeln 1. **Europäischer Bankenaufsichtsmechanismus:** EBZ überwacht Banken, strenge und einheitliche Aufsicht 2. **Einheitlicher Abwicklungsmechanismus:** geordnete Abwicklung maroder Banken während einer Kris ohne Belastung von Steuerzahlern 3. **Einheitliches Einlagensicherungssystem:** Langfristige Sicherstellung, dass alle Einlagen in EU-Ländern gleich gut geschützt sind **Risikogewicht:** - Wird verwendet, um das Risiko von Vermögenswerten zu beurteilen und Eigenkapitalanforderungen zu bestimmen - Höheres Risikogewicht bedeutet höheres Risiko und somit höhere Eigenkapitalanforderung **Beispiel:** Kredit 10.000€, Risikogewicht: 20%, EK-Anforderung: 8% [Rechnung:] 10.000 0,2 0,08 = 160€ -\> Eigenkapitalanforderung bei einer Kredithöhe von 10.000€ **Eigentumsvorbehalt und bürgerlich- rechtliches Pfandrecht:** [Vorlesung nr.7] [Management-Buy-Out (MBO):] Kauf eines Unternehmens durch das bereits aktive Management [Employee-Buy-Out (EBO):] Kauf eines Unternehmens durch Angestellte [Management-Buy-In (MBI):] Kauf eines Unternehmens durch externe Personen [Leverage-Buy-Out (LBO):] Kauf eines Unternehmens mit Hilfe durch Finanzierung durch Fremdkapital [Bimbo (Buy-In-Management-Buy-Out):] Wenn sich eine Person des aktiven Managements und eine externe Person zusammenschließen und ein Unternehmen aufkaufen [Leveraged Finance:] Finanzierung mit Fremdkapital, Fremdkapital ist günstiger als Eigenkapital [Mezzanine Finanzierung/ Kapital: ] [Dazu gehört Equity Kicker] [Ökonomisches ] [Regulatorisches EK] [Wirtschaftliches Eigenkapital:] man kann EK aus Mezzanine Kapital zurechnen und bekommt verbesserte kreditkonditionen Mezzanine Finanzierungsinstrumente: **Fremdkapitalnahe Instrumente (Debt Mezzanine):** [Optionsanleihe:] Man hat eine Anleihe bei einem Unternehmen und dazu hat man noch das Recht (Option) Aktien eines Emittenten (Person, die Wertpapiere ausgibt) zu einem vorher festgelegten Preis kaufen Wenn Festpreis bei 50€ liegt und der Kurspreis grade bei 60, muss er 10€ weniger pro Aktie zahlen, wenn er eine kauft Zudem bekommt man auch noch die Zinsen der Anleihe [Vorraussetzungen:] Das Unternehmen ist an der Börse tätig [Wandelanleihe:] Man kann den Wert der Anleihe in eine festgelegte Anzahl von Aktien umwandeln, der Preis der Aktie wird festgelegt (z.B. 20€) und bei einem Anleihewert von 1000€, kann man sie in 50 Aktien umwandeln Es ist dann sinnvoll, wenn der Wert der Aktien 1000€ übertrifft [Bedingte Pflichtwandelanleihe (Contingent Convertible Bond/ CoCo Bond):] **Eigenkapitalnahe Instrumente (Equity Mezzanine):** [Stille Beteiligung:] Nach außen erkennt man die Beteiligung an einem Unternehmen nicht, Vermögenseinlage wird Teil des Vermögens des Geschäftsinhabers, Beteiliger kann Covenants festlegen wie ab 5 Mio möchte ich benachrichtigt werden [Typisch und Atypische stille Beteiligungen:] [Typisch:] Kein Mitspracherecht, nur Gewinnbeteiligung, steuerlich als Kapitalanlage behandelt, ist nicht am Verlust beteiligt, kann aber bei Insolvenz Einlage verlieren [Atypisch:] Beteiligung an Gewinn und Verlust, steuerlich wie ein Mitunternehmer behandelt (Einkünfte aus Gewerbebetrieb) [Genussrechte/-Scheine:] [Vorlesung Nr.8:] **Leasing vs Mieten:** Beim Mietvertrag zahlt der Vermieter alle anfälligen Reparaturen und beim Leasingvertrag muss der Leaser selber alle Kosten übernehmen, Einfluss auf AV und PV nachschauen **Leasing:** - Entgeltliche Nutzungsüberlassung eines Wirtschaftsguts auf Zeit [Leasing nach HGB:] - Verbesserung der EK-Quote in der HGB-Bilanzierung - Ansatz der Leasingraten als Betriebsausgaben, steuerliche Vorteile [Leasing nach IFRS 16:] - Leasingobjekt ist auf der AV und der PV-Seite in der Bilanz zu sehen - Damit fallen steuerliche Vorteile weg - Leasing ist trotzdem beliebt, weil man nur zeitlich begrenzt, was holen kann und man besser planen kann (Liquiditätsplanung, spart auch Geld) Leasingnehmer brauchen geringere Bonität/ geringere Bonitätsanforderung, warum **Operate Leasing:** - Kurze Laufzeiten (\ - Verkauf der betriebsnotwendigen Vermögensteile und dann direkt Anmieten der Vermögensteilen über Leasinggesellschaft - Schafft sofortige Liquidität **Factoring (Supply Chain Finance):** - Ein Unternehmen verkauft seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Rechnungen) an eine Factoring-Gesellschaft - FG gibt dem Unternehmen direkt den Rechnungsbetrag, aber nicht 100% [Echtes vs. Unechtes Factoring:] [Funktionen des Factorings:] [Vorteile des Factorings:] Unternehmen bekommt vom Factor 80% der Forderungen **Reverse Factoring:** **Projektfinanzierung:** - Finanzierung einer Wirtschaftseinheit/ eines Projektes, Kreditvergabe an Projektgesellschaft - Kreditgeber verlässt sich auf die Sicherheit zukünftiger Cashflow des Projekts z.B. durch: - [Energieeinspeisungsverträge]: pro KW-Std wird ein bestimmter Mindestpreis eingenommen - [Langfristige Abnahmeverträge:] Öffentliche Einrichtung stellen für einen bestimmten Zeitraum Sachen zur Verfügung; z.B. ein Busunternehmen muss für einen bestimmten Zeitraum bestimmt viele Busse zur Verfügung stellen - [Take-Or-Pay-Verträge:] Man muss eine bestimmte Menge eines Produktes zu einem bestimmten Preis bezahlen, auch, wenn man weniger beansprucht - [Prognostizierbare Marktentwicklung:] Fähigkeit, zukünftige Marktbedingungen/- Trends hervorzusagen, z.B. Mautautobahnen, Nutzung von Autobahnen kann gut vorausgesagt werden, hängt z.B. von Verkehrswachstum ab Special Purpose Vehicle: **Sanierungskredit: Details sparen** **[9. Vorlesung:]** **Schuldverschreibungen:** - Unternehmen (Emittenten) benötigen Geld für z.B. Investitionen und stellen Anleihen/ Schuldverschreibungen an die Börse - Käufer der Anleihen stellen dem Emittenten so Fremdkapital zur Verfügung - Es gibt einen bestimmten Nennbetrag oft \ 1 Mrd. (keiner/ wenige zahlen aufeinmal alles, deshalb **Teilschuldverschreibungen** in 100.000 mal 1000€, Selektion der Käufer durch versch. Preise) - **Rating des Emittenten** ist wichtig, Wie hoch ist die WK, dass der Käufer sein Geld zurückbekommt. - Emittenten mit guter Bonität müssen einen geringeren Risikoaufschlag zahlen als Emittenten mit schlechter Bonität - Wert der Anleihe wird auf dem Markt in % angegeben (Anleihe 100€, Kurs 95% = Anleihe für 95€ kaufen) - Man kann auf **2 Arten Gewinn** erzielen (Kursschwankungen & Zinsen) - **Risiko** bei Anleihen: Insolvenz des Emittenten - **Stückzinsen** beachten: Kauft man Anleihe später, als die letzte Zinszahlung war, muss man die Zinsen aus der Zeit von letzter Zinszahlung bis Kauf der Anleihe bezahlen - Verschiedene Arten von Schuldverschreibungen: - [Festverzinsliche Anleihen (Straight Bond):] - Feste Zinszahlung - Tilgung am Ende der Laufzeit, Zinsen zu bestimmten Zeiten - Stückelung nach Nominalbetrag - Handelbarkeit an der Börse - [Floating-Rate-Note (variabel verzinsliche Anleihen):] - Anleihen mit variabler Verzinsung, abhängig vom Kapitalmarktzins - Passiert anhand des LIBOR oder EURIBOR (Referenzzinssatz) - Risikoaufschlag des Emittenten bleibt immer gleich - [Zerobond (Nullkuponanleihe):] - Anleihe ohne laufende Zinszahlungen, am Ende der Laufzeit werden Tilgung und Zinsen komplett zurückgezahlt - Man kauft Bond schon zu niedrigerem Preis ein, z.B. Bondpreis 100.000, Einkaufspreis 95.000, man bekommt am Ende 100.000 - Keine Liquiditätsbelastung während der Laufzeit **Covenants in Anleiheverträgen:** - Ziel: Zurückzahlung der Anleihe sicherstellen - Beispiele: - Einschränkung der Dividendenausschüttung (Auszahlung eines Teils des Gewinns an Aktionäre des Unternehmens) - Einschränkung der FK-Quote (U muss gewissen Anteil an EK haben zur Sicherstellung der Liquidität) - Mindestvolumen an Betriebskapital (Betriebskapital misst das Kapitalvermögen, das U mit Abzug von Schulden noch hat) - Change of Comtrol (Bei Wechsel des Chefs hat man die Möglichkeiten Anleihe zu verkaufen oder vorzeitig zu kündigen) - Negativklausel (Verbot keine anderen Verbindlichkeiten zu besichern oder zu verpfänden, damit alle Gläubiger gleiches Risiko haben) **Asset-Backed Securities (ABS):** - Drittschuldner hat Forderungen an einen Forderungsverkäufer durch Kredite, Leasing etc. - Diese Forderungen verkauft Forderungsverkäufer an Zweckgesellschaft (-\> sofortige liquide Mittel), sprich Forderungen gehen jetzt indirekt an SPV - SPV verwaltet die Forderungen und bündelt mehrere zu einem Wertpapier (ABS)2 - Bekommt Rating, um Bonität und Attraktivität festzustellen und sichert sich gegen Risiken - ABS werden am Markt platziert und von Investoren gekauft - Verzinsung und Tilgung der ABS werden aus dem Cashflow der Forderungen genommen - Pool von mehreren versch. Forderungen gibt Sicherheit für konstante Forderungsrückzahlungen (falls einer ausfällt, kommt trotzdem Geld eines anderen) **Mortgage Backed Securities (MBS):** - Selbes Prinzip wie bei ABS nur, dass versch. Hypothekendarlehen in einen Pool kommen **Collateralized Debt Obligations (CDO):** - Hier werden sowohl Hypothekendarlehen und Forderungen der ABS zusammengetragen, allerdings in versch. Tranchen mit versch. Risiken unterteilt: - [Senior-Tranche:] geringstes Risiko und niedrigste Rendite - [Mezzanine-Tranche:] mittleres Risiko und mittlere Rendite - [Junior-Tranche (oder Equity-Tranche):] Höchstes Risiko und höchste potenzielle Rendite - Cashflow-Verteilung: Zahlungen aus den Vermögenswerten werden nach Stufe ausgezahlt. Erst die Seniors, dann Mezzanine und zum Schluss Junior **Kreditderivate:** - Isolierung von Kreditrisiken - Sicherungsgeber übernimmt Risiko im Falle eines Zahlungsausfalls eines Kreditnehmers - Im Gegenzug dazu erhält er eine Prämie (CDS-Spread) (wie das Zahlen einer Versicherung jeden Monat) - Gründe des Ausfalls können nehmen Insolvenz auch Liquiditätsengpässe, Markteinbrüche, externe Krisen (Pandemie) etc. sein [Arten von Derivaten:] - **Credit Default Swap (CDS):** Im Prinzip das was oben beschrieben ist - **Total Return Swap:** - Investor A hat eine Anleihe, Investor B kann diese nicht bezahlen - Gehen Vertrag ein, dass Anleihe nicht gekauft werden muss, **aber:** - Investor B bekommt Zinsen und Gewinne der Kursanleihe - Investor B zahlt Zinsen, da Investor A kein Geld durch die Anleihe bekommt und bei Kursverlusten zahlt er die Verluste - Investor B ist so wirtschaftlicher Eigentümer, da er alle Risiken trägt ([Merke:] Sicherheit ist nur gegeben, wenn Risiko von anderen getragen wird)

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