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VL_SS_2024_Teil_II.1 (1).pdf

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Vorlesung: Religiöse Bildung, Erziehung und Sozialisation in Familie und Gemeinde Teil II: Grundlagen einer religionspädagogischen Theorie der Familie 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen Prof. Dr. Michael Domsgen, Halle Vorlesung SoSe 2024, Di 10 ct, HS II Was ist Familie? Assoziative A...

Vorlesung: Religiöse Bildung, Erziehung und Sozialisation in Familie und Gemeinde Teil II: Grundlagen einer religionspädagogischen Theorie der Familie 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen Prof. Dr. Michael Domsgen, Halle Vorlesung SoSe 2024, Di 10 ct, HS II Was ist Familie? Assoziative Annäherungen Wenn ich „Familie“ höre, denke ich an... https://app.wooclap.com/events/QNXBYJ/0 2 Was ist Familie? Assoziative Annäherungen Wenn ich „Familie“ höre, denke ich an... 3 Was ist Familie? Assoziative Annäherungen Tauschen Sie sich in der Kleingruppe kurz aus und notieren Sie eine Kurzdefinition von Familie in 3-4 Sätzen. https://edupad.ch/p/xNFGMEiWVZ 4 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.1 Die Familie als emotionaler und instabiler Binnenraum – historische Perspektiven - Seit dem 18. Jahrhundert wird „Familie“ gebraucht - Davor üblich war der Begriff „Haus“: Einheit von Produktion, Konsumtion und Reproduktion unter einem Dach“ - Familie als emotionaler Binnenraum: Liebe als einigendes Band der Familienmitglieder - Auslagerung der Produktion - Zentrum: Überlegt-absichtsvolle Erziehungsaufgabe 5 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.1 Die Familie als emotionaler und instabiler Binnenraum – historische Perspektiven Wechsel 17.-18 Jh. Familie erst als HAus bezeichnet - im HAus wohnen auch andere Menschen - 20. Jahrhundert: Elternschaft wird zentral Haus, Pruduktion: alle müssen arbeiten (Zweckgemeinschaft) Familie: Emotionale Verbindung - Verschiedene Modelle von Elternschaft Liebe als Band in der Familie auch im Haus aber nicht das wichtigste - Zugewinn an Freiheit – Fülle von Belastungen --> Traditionsfreiheit wird auch belasten - Der Sinn des Zusammenlebens muss von den Familienmitgliedern selbst entwickelt werden Allein. Patch ,Co Parienting; Vormundschaft - Eltern-Kind-Beziehung ist nicht revidierbar - Funktionsreduktion: verblieben sind Nachwuchssicherung sowie physische und psychische Regeneration und Stabilisierung ihrer Mitglieder 6 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.1 Die Familie als emotionaler und instabiler Binnenraum – historische Perspektiven - Die Leistungserwartungen an Eltern sind gestiegen: - Durch den Wandel der Erziehungsmethoden - Durch die Rückverlagerung von schulischen Funktionen - Durch die neuen Informations- und Kommunikationsmittel - Durch die allgemeine Beschleunigungsdynamik der modernen Gesellschaft - Durch die notwendige Synchronisierung der Zeitstrukturen der Mitglieder 7 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.2 Kriterien zur Profilierung des Familienbegriffs – systematische Perspektiven - 3 Kriterien, durch die sich Familie von anderen Lebensformen in allen Kulturen und zu allen Zeiten unterscheidet (Nave-Herz) - 1. biologisch-soziale Doppelnatur ist nicht deckungsgleich - 2. besonderes Kooperations- und Solidaritätsverhältnis - 3. Generationsdifferenzierung 2Gen zusammen - Nach Rollenzusammensetzung und Familienbildungsprozessen momentan 18 verschiedene, rechtlich mögliche Familientypen: Erwartung an Rolle ist Kulturell bestimmt 8 Typologie von Familienformen nach Nave-Herz meint Pflegekinder x Rosemarie Nave-Herz, Familie heute. Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung, Darmstadt 72019, 18. 9 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.2 Kriterien zur Profilierung des Familienbegriffs – systematische Perspektiven - Im Zustandekommen von Familienbildungsprozessen gibt es viele Variationen, die inzwischen auch begrifflich präziser gefasst werden - Co-Parenting - Reproduktionstechnologien Änderung: Spender; Leihmutter bis zu 5 Personen 10 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.2 Kriterien zur Profilierung des Familienbegriffs – systematische Perspektiven - Herkunftsfamilie, Zielfamilie - Familie als System von Rollenträgern unterliegt Entwicklungen, weil sich die Rollen im Familienlebenszyklus wandeln 11 Familie mit Kleinkind(ern) Empty nest Familie mit Paarbeziehung Schulkind(ern) Eltern brauchen Pflege und Kinder verlassen das Haus Elternschaft ändert sich nicht Sterben Familie mit Familie im Jugendlichen Alter 12 Subsyteme: Eltern und Geschwister Familie als Sozialsystem Wir-Orientierung Ich-Orientierung einzelne Familien Mitglieder Verbundenheit Individuelle Autonomie 13 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.2 Kriterien zur Profilierung des Familienbegriffs – systematische Perspektiven - Familie in Form der Herkunftsfamilie hat (fast) jeder, aber nicht jeder macht die Erfahrung des Elternseins und gründet eine eigene Familie - ca. ¾ gehen im Laufe ihres Lebens diesen Schritt - Lebensgeschichtliche Zeitspanne, in der man Kinder bekommt, ist enger worden und steht unter dem Vorzeichen einer Konkurrenz mit anderen Aufgaben 14 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.3 Bestimmung des erkenntnisleitenden Interesses - Pragmatische Definition: entscheidend ist das pädagogische Eltern Kind Aktion bezeichnet Familie Verhältnis, die Eltern-Kind-Beziehung definiert die soziale Einheit Familie Nicht in Definition: Geschwister mit einander Alt werden Freundschaft - Generationenbeziehungen sind entscheidend - Familie hier als „Kernfamilie“, im Sinne einer Einheit zum den Nukleus von Eltern(teil) und Kind - Schwerpunkt: Familie mit kleinen Kindern - Familie agiert relativ autonom trifft nicht alle Entscheidung (Kotexte: Struktur, Werte) Einflüsse aus der Umwelt werden nciht 1:1 übertragen sondern Familiärumgestzt - Familienspezifische Verarbeitung von kontextuellen Impulsen Familienmythos (Das ist schon immer so gewesen) 15 1. Was ist Familie? Begriffliche Annäherungen 1.3 Bestimmung des erkenntnisleitenden Interesses - Doing Family (in Analogie des Konzepts Doing Gender): Familie als permanente Herstellungsleistung - „Erst das immer wieder zu vollziehende ‚doing family‘ in den Mikroprozessen familialer Lebensführung konstituiert Familie als Lebensform.“ (K. Jurczyk, A. Lange) - Fokus auf Alltagshandeln, Aushandlungsprozesse, Lebensführung - So wie sich die Gesellschaft wandelt, wandelt sich auch die Familie 16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 17

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