Renaissance und Humanismus - ein neues Menschenbild PDF
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This document details the Renaissance and Humanism. It explains how these historical events led to a shift in the understanding of humanity during the transition from the medieval to modern periods.
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## Renaissance und Humanismus - ein neues Menschenbild ### Renaissance (franz. für Wiedergeburt) - Bezeichnung für eine geistige Bewegung, die vom Ende des 14. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts dauerte. - Ausgehend von Italien, verbreitete sie sich über ganz Europa. ### In der Übergangszeit vom Mi...
## Renaissance und Humanismus - ein neues Menschenbild ### Renaissance (franz. für Wiedergeburt) - Bezeichnung für eine geistige Bewegung, die vom Ende des 14. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts dauerte. - Ausgehend von Italien, verbreitete sie sich über ganz Europa. ### In der Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit - gebildete Menschen in Europa beschäftigten sich zunehmend mit dem Wissen und den Erkenntnissen antiker Denker und Philosophen. - Dies führte zu neuen Entwicklungen in der Kunst und zu einem veränderten Blick auf den Menschen. ### VT1 Das Menschenbild der Kirche - Jahrhundertelang prägte das christliche Menschenbild der Kirche das Mittelalter. - Es baute auf der Schöpfungsgeschichte auf: Gott habe den Menschen geschaffen und bestimme über dessen Geschick. - Entsprechend hatte jeder Mensch seinen festen Platz in der mittelalterlichen Gesellschaft (Bauern, Geistliche, Adlige) mit unverrückbaren Rechten, Pflichten und Aufgaben. - Die Kirche hatte eine bedeutende Machtstellung zu, denn sie gab mit ihrer Lehre vor, was die Menschen zu tun und zu glauben hatten. - Die vorgegebene Ordnung wurde von den Zeitgenossen kaum infrage gestellt, sie galt als gottgewollt. ### VT2 Ein neuer Geist aus Italien - Allmählich begann sich die starre Sicht auf den Menschen und die Gesellschaft zu ändern. - Erste Impulse dazu gingen von Italien aus. - Über die italienischen Häfen lief seit Jahrhunderten der Handel zwischen Europa, Afrika sowie dem Nahen und dem Fernen Osten. - In Oberitalien wurden einzelne Städte zu wichtigen, unabhängigen Zentren, in denen das Bürgertum (reiche Kaufleute) ein ganz eigenes Selbstbewusstsein entwickelte und Mitbestimmung einforderte. - Umgeben von den Resten der römischen Antike begannen Künstler und Gelehrte hier, sich für alte griechische und römische Texte, Kunstwerke und Bauten zu interessieren. ### VT3 Der entscheidungsfreie Mensch - Die Texte der heidnischen Antike eröffneten völlig neue Perspektiven auf das Leben. - Das christliche Weltbild des Mittelalters sah den Menschen als ein Wesen, das von der Gnade Gottes abhängig sei. - Die vom Gedankengut der Antike beeinflussten Philosophen der Renaissance hingegen schrieben dem Menschen nun die Freiheit zu, sich entsprechend seinem eigenen Willen zu entfalten. - Der Mensch sei ein freies, vernunftbegabtes Wesen. - Er könne sein Leben selbst bestimmen und mithilfe seines Verstandes die Natur und die Welt erforschen. - Damit wurde nicht mehr die Kirche oder Gott, sondern der Mensch in den Mittelpunkt aller Überlegungen gestellt. - Humanisten (Gelehrte in ganz Europa, die sich mit den alten Texten befassten) sogen diese Ideen begierig auf. - Die im 13. und 14. Jahrhundert in weiten Teilen Europas neu gegründeten Universitäten wurden nun zu Orten des wissenschaftlichen Austauschs. - Die Wiederentdeckung der Antike führte somit zu einem allmählichen Wandel im Blick auf den Menschen und die Welt. ### VT4 Wandel in der Kunst - Dieser Wandel im Denken zeigte sich zuerst in der Kunst, insbesondere in der Malerei, der Bildhauerei und der Architektur. - Anders als noch im Mittelalter, versuchten die Künstler der Renaissance in ihren Werken, Menschen mit ihren unverwechselbaren individuellen Zügen auszustatten. - Wie es auch schon die Römer in der Antike getan hatten, taten sie dies bildlich im Porträt sowie literarisch mit der Darstellung individueller Lebensläufe (Biografien). - In der Architektur orientierte man sich nicht mehr an dem bis dahin vorherrschenden gotischen Baustil, sondern an antiken Bauwerken mit ihren Säulen und Gewölben. ### Q1 Gott erschafft den Menschen - Michelangelo (1475-1564) bemalte 1511/1512 die Decken in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. - Ein Ausschnitt dieser Deckenmalerei (2,80 x 5,70 m) zeigt die Erschaffung des ersten Menschen durch Gott. - In der Bibel steht, Gott habe den Menschen als sein Abbild geschaffen. ### Auch die Stellung der Künstler änderte sich: - Im Mittelalter galten Maler und Bildhauer noch als Handwerker, die Kunstwerke herstellten; - Die neuen Künstler verstanden sich dagegen als kreative Köpfe. - Sie begannen deshalb damit, ihre Werke zu signieren, also mit ihrem Namen zu kennzeichnen. ### VT5 Der „uomo universale" - Die Künstler griffen neue Erkenntnisse jener Zeit aus den Naturwissenschaften und der Mathematik auf. - Beispielsweise die Zentralperspektive aus der Geometrie: Auf einem Gemälde treffen sich alle nach hinten laufenden Linien in einem Fluchtpunkt. - Damit erhält das Bild räumliche Tiefe. Entfernte Personen oder Gegenstände erscheinen kleiner als nahe und wirken somit realistischer. - Leonardo da Vinci (1452-1519) aus der Toskana war das Musterbeispiel eines „uomo universale", eines umfassend gebildeten Menschen. - Als Ingenieur entwickelte er Ideen für Maschinen, die weit in die Zukunft wiesen, beispielsweise Unterseeboote, Panzer und Fallschirme. - Als Künstler malte er eines der bekanntesten Gemälde der Welt, die „Mona Lisa", ein individuelles Porträt einer jungen Frau. ### VT6 Epochenwandel nur für wenige - Doch nur wenige Menschen nahmen die sich langsam vollziehenden Veränderungen wahr oder hatten gar Anteil an ihnen. - Wissenschaft und Kunst waren in jener Zeit nur den Männern vorbehalten. - Frauen blieb der Zugang zu Bildung und kreativer Entfaltung meist verwehrt. - Zudem konnte die überwiegende Mehrheit der europäischen Bevölkerung weder lesen noch schreiben und bekam von den geistig-philosophischen Diskussionen der Zeit kaum etwas mit. - Die meisten Menschen lebten in derselben Weise wie zuvor und glaubten weiterhin an jenseitige, göttliche Mächte. ### Humanismus - (von lat. humanus = menschlich) - Eine Geisteshaltung, die im 14. Jahrhundert von Italien ausging. - Mithilfe des Studiums der klassischen Sprachen (Latein, Griechisch) und der Lektüre antiker Schriften sollten die Menschen zu selbstbewussten und gebildeten Wesen werden. ## Der Buchdruck - Medienrevolution der Neuzeit? ### Das Herstellen von Büchern im mittelalterlichen Europa - Ein aufwändiger Prozess: Mönche schrieben Bücher in jahrelanger Arbeit mühevoll per Hand ab. - Erst Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte der Mainzer Johannes Gutenberg ein schnelleres Verfahren: den Buchdruck mit beweglichen Lettern. - Diese neue Technik führte zu großen Veränderungen. ### VT1 Drucktechniken in Asien - Während in Europa Schreiber ganze Bücher von Hand kopierten, schnitzten in Ostasien Menschen bereits im 8. Jahrhundert Texte in Holztafeln und pressten diese auf Papier. - Ab dem 11. Jahrhundert experimentierten chinesische Erfinder bereits mit einzelnen beweglichen Buchstaben aus gebranntem Ton, aus Metall und aus Holz. - Doch diese Techniken setzten sich gegenüber dem Holzschnitt nie durch. - In China nutzte man als Schreib- und Druckmedium seit dem 2. Jahrhundert Papier, das aus Pflanzenfasern gewonnen wurde. - Dies war viel einfacher und billiger herzustellen als das in Europa lange gebräuchliche Pergament aus geglätteten Tierhäuten. - Die Techniken aus Asien hatten kaum Einfluss auf andere Länder, weil ihre Anwendung vor allem auf religiöse Schriften beschränkt blieb. ### VT2 Handschriften in Europa - Im mittelalterlichen Europa fand die Produktion von Büchern vor allem in Klöstern statt. - Mönche kopierten bedeutende Bücher wie die Bibel, indem sie diese per Hand abschrieben. - Einzelne Buchstaben der Texte wurden von ihnen oft kunstvoll verziert oder sogar mit Malereien versehen. - So kam es, dass ein Mönch mehrere Monate oder auch Jahre benötigte, bis er ein Buch fein säuberlich abgeschrieben hatte. - Die Schreiber verfassten ihre Texte meist auf Pergament. - Das waren eigens zum Schreiben vorbereitete Tierhäute, deren Aufbereitung aufwändig und teuer war. - Ab dem 12. Jahrhundert verbreitete sich in Europa allmählich auch das in China entwickelte Papier als Schreibmaterial. - Das machte die Herstellung zwar etwas günstiger, dennoch blieben Bücher des Mittelalters überaus kostbar. ### VT3 Buchdruck mit beweglichen Lettern - Noch während des Mittelalters verbreitete sich auch in Europa das Wissen um Drucktechniken, bei denen Texte in Holz- oder Metallplatten geritzt wurden. - Anschließend wurden die Platten mit Farbe bestrichen und auf Papier gepresst. - Nachteil dieser Verfahren: Die Platten konnten nur für diesen Text genutzt werden und waren hinterher nicht weiter verwendbar. - Eine große Veränderung bei der Herstellung von Büchern setzte Mitte des 15. Jahrhunderts ein. - In Mainz entwickelte Johannes Gutenberg um 1450 den Buchdruck mit beweglichen Lettern. - Das Besondere an diesem Druckverfahren war, dass Gutenberg mit einzelnen Buchstaben (Lettern) arbeitete, die er immer wieder neu zu Texten zusammenstellen und somit wiederverwenden konnte. - Diese Lettern wurden aus Metall gegossen. - Die Arbeiter in der Druckwerkstatt setzten die einzelnen Lettern nach und nach zu Wörtern und ganzen Sätzen zusammen und erstellten so Druckplatten, mit denen der Druck ganzer Buchseiten möglich wurde. - Hierfür bestrichen die Drucker die Druckplatten mit Farbe und legten ein Blatt Papier darauf. - Druckplatte und Papier wurden anschließend in eine Druckerpresse gelegt und fest zusammengepresst, bis die Farbe auf das Papier gedruckt war. - Auch diesen eigentlichen Druckvorgang hatte Gutenberg verbessert: Er verwendete eine Presse, wie man sie aus der Weinherstellung kannte. - Dies erhöhte Qualität und Geschwindigkeit des Druckvorgangs. - Mit neuer Farbe und einem neuen Blatt Papier konnten zahlreiche Blätter desselben Textes gedruckt werden. - Zur Herstellung der nächsten Buchseite wurden die Lettern dann von der Druckplatte genommen und zu einem neuen Text zusammengesetzt. ### VT4 Die neue Technik setzt sich durch - Schon bald konnte ein einzelner Drucker an einem Tag so viele Texte kopieren wie ein Schreiber zuvor in einem ganzen Jahr. - Zwischen 1452 und 1454 fertigten Gutenberg und seine Mitarbeiter ca. 160 Kopien der Bibel an. - Ein Schreiber hatte zuvor zwei bis drei Jahre für eine Kopie gebraucht. - Die neue Buchdrucktechnik verbreitete sich schnell. - Um das Jahr 1500 arbeiteten in ganz Europa an rund 250 Orten bereits über 1100 Druckereien. - Diese hatten in den etwa fünfzig Jahren, die seit Gutenbergs erstem Druck vergangen waren, fast 40000 verschiedene Bücher mit einer Gesamtauflage von rund zehn Millionen auf den Markt gebracht. ### VT5 Ideen verbreiten sich schnell - Die neue Drucktechnik trug dazu bei, dass sich Wissen, Ideen und Neuigkeiten nun viel schneller verbreiteten als zuvor. - Neben religiösen Schriften, wie der Bibel, wurden auch Bücher der römischen und griechischen Antike sowie neue weltliche Literatur, von Kräuterbüchern bis zu Heldensagen und anderen Geschichten, vervielfältigt. - Forscher an den neu entstandenen Universitäten bekamen nun die Möglichkeit, ihre naturwissenschaftlichen Entdeckungen rascher als zuvor zu veröffentlichen und zu verbreiten. - Viele Historikerinnen und Historiker meinen, dass ohne den Buchdruck der Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit viel länger gedauert hätte. ### VT6 Nur wenige können lesen - Allerdings konnten um das Jahr 1500 nicht einmal fünf Prozent der Menschen in Europa lesen und schreiben. - Diese Fähigkeiten besaßen vor allem Mönche, Gelehrte und Wohlhabende. - Der überwiegende Teil der Bevölkerung wurde deshalb von diesem Umbruch der Drucktechnik kaum berührt. - Doch indirekt profitierten auch diejenigen, die nicht lesen konnten, vom beschleunigten Informationsaustausch. - Es war damals nämlich üblich, dass Menschen, die lesen konnten, in großer Runde laut vorlasen. - Auch die Abbildungen in den gedruckten Büchern oder auf den neuartigen Flugblättern wurden gemeinsam betrachtet und erleichterten somit auch den Leseunkundigen das Verständnis neuer Geschehnisse oder Informationen. ## Banken, Handel, Kaufleute - wie verändert sich die Wirtschaft? ### In der Renaissance blieb die mittelalterliche Ständeordnung mit dem Kaiser an ihrer Spitze bestehen. - Doch einflussreiche Kaufmannsfamilien wie die Fugger in Augsburg gewannen zunehmend an Einfluss. - Welche neuen Formen des Wirtschaftens entstanden? ### VT1 Aufblühen der Städte - Um 1500 wohnten 90 Prozent der Bevölkerung auf dem Land. - Die meisten Menschen lebten von der Landwirtschaft. - Während sich dort nur wenige Veränderungen vollzogen, erlebten die Städte seit dem Spätmittelalter eine Blütezeit. - Manche von ihnen entwickelten sich zu bedeutenden Wirtschafts- und Machtzentren. - Das lag an der zunehmenden Bedeutung des Handels. - Italienische Kaufleute aus Venedig, Genua und Florenz etwa handelten erfolgreich mit Seidenstoffen und begehrten Gewürzen aus dem Orient. - Sie gelangten damit zu großem Wohlstand und ließen ihre Städte an Bedeutung und Einfluss gewinnen. - Im Norden Europas waren es die mächtigen Hansestädte, die dort den Handel prägten. ### VT2 Banken entstehen - Die zunehmende Bedeutung des Handels beschleunigte Entwicklungen, die dabei halfen, den Fernhandel immer besser zu organisieren, wie etwa das Bankwesen. - Im damaligen Europa hatten viele Städte und Regionen ihre eigene Währung. - Die ersten Banken entstanden, als professionelle Geldwechsler damit begannen, in den italienischen Mittelmeerhäfen Bänke aufzustellen, um das Münzgeld von Kreuzfahrern, Pilgern oder Händlern gegen eine Gebühr in fremde Währungen umzutauschen. - Das erleichterte es den Kaufleuten, auch auf fremden Märkten Handel zu treiben. - Eine entscheidende Erweiterung erfuhr das Bankgeschäft, als die Geldwechsler zu Bankiers wurden und anfingen, weitere Niederlassungen (Filialen) zu gründen. - Kaufleute konnten Geld bei einer Bank nun auf ein Konto einzahlen, sich dies auf einem Papier bestätigen lassen und das Geld in einer anderen Niederlassung der Bank wieder abholen, also vom eigenen Konto wieder abheben. - Damit verfügten die Kaufleute dort, wo sie es benötigten, über Bargeld, das sie nicht selbst mitführen mussten. - Dies machte den Fernhandel sicherer. - Zuvor waren immer wieder große Bargeldsummen auf unsicheren Wegen verloren gegangen oder geraubt worden. - Außerdem war es nun auch möglich, einen Lieferanten nicht mit Bargeld, sondern mit einem Wechsel oder Scheck zu bezahlen. - Treue und wohlhabende Kunden konnten bei ihren Banken Kredite erhalten. - Hierfür verlangten die Banken Zinsen. - In Europa gab es bald ein weitverzweigtes Netz von Banken. - Allein in Florenz existierten um das Jahr 1500 herum fast 80 Bankhäuser. - Die Kaufleute der oberitalienischen Stadtstaaten galten als Vorreiter im Fernhandel und in der Entwicklung des Bankwesens. - In Florenz gelangte die Kaufmannsfamilie der Medici zu Reichtum, unterstützte Künstler und Wissenschaftler aller Art und förderte so die Verbreitung der neuen Ideen der Frühen Neuzeit. ### VT3 Das Handelshaus Fugger - Neben den Medici zählten auch die Fugger zu den wohlhabendsten und einflussreichsten Handelsfamilien in Europa. - Die aus Augsburg stammenden Fugger betätigten sich in ihrer Anfangszeit im 14./15. Jahrhundert zunächst als Verleger. - Ein Verleger besorgte Arbeitsgeräte und Rohstoffe, etwa Leinen, Baumwolle oder Farbstoffe. - Diese lieh er an Arbeiterinnen und Arbeiter aus, die in Heimarbeit daraus Produkte, beispielsweise Stoffe oder Kleider, herstellten. - Diese Fertigwaren nahm der Verleger zu einem festgelegten Preis wieder zurück, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen. - Stück für Stück erweiterten die Fugger ihre Geschäfte und entwickelten sich zu einem internationalen Unternehmen. - Dabei half ihnen auch die günstige Lage Augsburgs, das direkt an den Handelswegen zwischen Italien und dem nördlichen Europa lag. - Die Fugger bezogen Rohstoffe zur Textilherstellung auch von weit her, beispielsweise aus Ägypten, und verkauften Textilien in ganz Europa. - Sie investierten in Bergwerke, die wertvolle Metalle lieferten, und bereiteten diese in eigenen Hüttenbetrieben auf, um sie schließlich zu verkaufen. ### VT4 Geld macht mächtig - Eine eigene Bank, die weit über die Grenzen Europas hinaus tätig war, erleichterte die Geschäfte. - Der Enkel des Firmengründers, Jakob Fugger, verfügte über besonderes kaufmännisches Talent und baute das Unternehmen derart aus, dass er bald als der reichste Mann Europas galt. - Es war allgemein bekannt, dass Jakob Fugger, „der Reiche", mit seinem Geld die Adelsfamilie der Habsburger unterstützte. - Im Jahr 1519 beeinflusste er sogar maßgeblich die Wahl eines Habsburgers zum Kaiser. ### D1 Gutenbergs optimiertes Druckverfahren - Rekonstruktionszeichnung [The image is not included, so the description of the image cannot be provided here] ### D2 Das Bank- und Handelshaus der Fugger - [The image is not included, so the description of the image cannot be provided here] ### Q1 Jakob Fugger im Büro - Jakob Fugger, „der Reiche", (stehend) mit seinem Mitarbeiter Matthäus Schwarz, der für das Handelsunternehmen die Bücher führte. - Auf dem Schrank stehen Ortsnamen wichtiger Niederlassungen der Fugger, beispielsweise Ofen (Budapest), Craca (Krakau) und Antorff (Antwerpen). - Die Seiten im Buch sind im Sinne der doppelten Buchführung überschrieben mit „uns soll" (links) und „wir sollen" (rechts). - Zeichnung, 1518 ### Q2 Jakob Fugger in einem Brief an Kaiser Karl V. - Im Jahr 1519 wurde Karl aus der österreichischen Fürstenfamilie der Habsburger zum Kaiser gewählt. - Dies gelang nur, weil ihm Jakob Fugger eine riesige Summe Geld lieh, die er sich zum Teil selbst geborgt hatte. - Karl kaufte sich damit die notwendigen Stimmen der wahlberechtigten Kurfürsten. - Sein Konkurrent, der französische König, ging leer aus. - Vier Jahre nach der Wahl forderte Jakob Fugger in einem Brief sein Geld zurück. ### Q3 Kaiser Karl V. hilft den Fuggern - 1522/23 beschloss der Reichstag, Monopole zu verhindern. - Große marktbeherrschende Handelsunternehmen sollten aufgelöst werden. - Dazu schrieb Karl V. an seinen Verwalter: Jakob Fugger [und andere] haben sich bei uns darüber beklagt, daß du sie vor Gericht geladen hast. - Jakob Fugger und Andreas Grandner sollen einen Monopolhandel betreiben; die anderen sollen unrechtmäßig Einkaufs- und Verkaufspraktiken angewandt haben. - Die genannten Kaufleute erheben Einspruch gegen die Vorladung. - Sie haben untertänigst gebeten, das Vorgehen gegen sie zur verbieten. - Nun sind wir der Meinung, daß im heiligen Reich kein Monopolhandel betrieben werden soll und daß unziemliche, verbotene Einkaufs- und Verkaufspraktiken abgestellt werden sollen. - Dennoch können wir zurzeit aus bestimmten Gründen nicht dulden, daß gegen die genannten Kaufleute in der geschilderten Weise vorgegangen und gegen sie ein Gerichtsverfahren eröffnet wird. - Deshalb befehlen wir dir, daß du gegen die genannten Kaufleute bis auf einen weiteren Befehl von uns nichts mehr unternimmst. ### Q4 Eine italienische Bank - [The image is not included, so the description of the image cannot be provided here] ### Erster Blick 1. Am Ende des Mittelalters entstanden die ersten Banken. - Erzählt, welche Aufgaben Banken heutzutage haben. 2. Was veränderte sich in der Wirtschaft? 3. Nenne drei Funktionen, die Banken um 1500 erfüllten. 4. Fasse die wirtschaftlichen Neuerungen in den Städten zusammen. 5. Vergleiche die städtische mit der bäuerlichen Wirtschaftsweise. 6. Schildere, mit welchen Waren die Fugger handelten und auf welchen Wegen die Waren nach Augsburg gelangten. 7. Erkläre, wie die Fugger ihr Unternehmen organisierten. 8. Erläutere den Begriff des Verlagswesens, indem du ein Schaubild dazu entwickelst. ### Fasse zusammen, wie die Fugger wirtschaftlich erfolgreich wurden. Verwende dabei die Begriffe Verleger, Augsburg, Buchführung, Bergwerke, Bank. - Beurteile, ob die Website über die Fugger eher der Wissensvermittlung oder der Selbst-darstellung dient. ### Wirtschaftsmacht = politische Macht? - Fasse die wichtigsten Aussagen des Briefs von Jakob Fugger an Kaiser Karl V. zusammen. - Erläutere die Beziehung zwischen Jakob Fugger und dem Kaiser. ### Erörtere anhand von Q2 und Q3 die Behauptung, dass die Fugger um 1520 mächtiger waren als Kaiser Karl V.