Modul 3 Kostenstellenrechnung PDF
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Technische Universität Dresden
Prof. Dr. Peter Schäfer
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This document provides information on cost accounting concepts, including cost calculation methods. It's a lecture from the Technische Universität Dresden for the Wintersemester 2024/2025.
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Modul 2. Kostenartenrechnung 2.4 Kalkulatorische Zinsen Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 1 Wintersemester 2024 / 2025 Kalkulatorische Zinsen Neben den Abschreib...
Modul 2. Kostenartenrechnung 2.4 Kalkulatorische Zinsen Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 1 Wintersemester 2024 / 2025 Kalkulatorische Zinsen Neben den Abschreibungen stellen Zinskosten die zweite wichtige Kostenart von Anlagekosten dar. Kalkulatorische Zinsen werden auf das gesamte betriebsnotwendige Kapital berücksichtigt, also Eigenkapital und Fremdkapital. Zinskosten Betriebsnotwendiges Kapital ∙ Zinssatz 1. Ermittlung des betriebsnotwendigen Vermögens Vier Schritte 2. Bewertung des betriebsnotwendigen Vermögens zur Bestimmung kalkulatorischer Zinsen 3. Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals 4. Ermittlung des Zinssatzes Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 2 Wintersemester 2024 / 2025 Schritt 1: Ermittlung des betriebsnotwendigen Vermögens Beispiel: Zinskosten für einen Windturbinenhersteller => Prüfe, welche Vermögensgegenstände betriebsnotwendig sind (Aktivseite der Bilanz) Aktiva Passiva [in 1.000 €] Geschäftsjahr Vorjahr Geschäftsjahr Vorjahr Gewerbliche Schutzrechte 40 10 Gezeichnetes Kapital 2.000 2.000 Grundstück mit Fabrikhalle 1.100 1.150 Kapitalrücklagen 450 450 Unbebautes Grundstück 400 430 Gewinnrücklagen 1.900 1.100 Maschinen 900 780 Bilanzgewinn 2.690 2.170 Beteiligungen 500 580 Rückstellungen 3.400 3.900 Vorräte 4.500 4.200 Darlehen 1.500 30 Forderungen 7.000 6.400 Erhaltene Anzahlungen 0 1.200 Kassenbestand 500 700 Lieferantenverbindlichkeiten 3.000 3.400 Summe 14.940 14.250 Summe 14.940 14.250 Quelle, Beispiel: Friedl / Hofmann / Pedell (2023): Kostenrechnung – Eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 3 Wintersemester 2024 / 2025 Schritt 2: Bewertung des betriebsnotwendigen Vermögens Beispiel: Zinskosten für einen Windturbinenhersteller Bewertung auf Basis von Wiederbeschaffungskosten oder Anschaffungs- und Herstellkosten? Verwendung von Durchschnittswerten an Stelle von stichtagsbezogenen Daten Aktiva Geschäftsjahr Vorjahr Durchschnitt Gewerbliche Schutzrechte 40 10 25 Grundstück mit Fabrikhalle 1.100 1.150 1.125 Unbebautes Grundstück Nicht betriebsnotwendig Maschinen 900 780 840 Beteiligungen Nicht betriebsnotwendig Vorräte 4.500 4.200 4.350 Forderungen 7.000 6.400 6.700 Kassenbestand 500 700 600 Betriebsnotwendiges Vermögen 13.640 Quelle, Beispiel: Friedl / Hofmann / Pedell (2023): Kostenrechnung – Eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 4 Wintersemester 2024 / 2025 Schritt 3: Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals Beispiel: Zinskosten für einen Windturbinenhersteller Subtrahiere das Abzugskapital (zinslos zur Verfügung gestelltes Fremdkapital) vom betriebsnotwendigen Vermögen Geschäftsjahr Vorjahr Durchschnitt Betriebsnotwendiges Vermögen 13.640 - Rückstellungen 3.400 3.900 3.650 - Erhaltene Anzahlungen 0 1.200 600 - Lieferantenverbindlichkeiten 3.000 3.400 3.200 Betriebsnotwendiges Kapital 6.190 Quelle, Beispiel: Friedl / Hofmann / Pedell (2023): Kostenrechnung – Eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 5 Wintersemester 2024 / 2025 Schritt 4: Ermittlung des Zinssatzes Weighted Average Cost of Capital (WACC) GK Gesamtkapital 𝐸𝐾 𝐹𝐾 𝑊𝐴𝐶𝐶 = 𝑟𝐸𝐾 + 𝑟𝐹𝐾 (1 − 𝑠) EK Eigenkapital 𝐺𝐾 𝐺𝐾 FK Fremdkapital rEK Eigenkapitalkosten rFK Fremdkapitalkosten s Steuersatz Capital Asset Pricing Model (CAPM) rf Risikoloser Zinssatz 𝑟𝐸𝐾 = 𝑟𝑓 + 𝛽 𝑟𝑚 − 𝑟𝑓 rm – rf Marktrisikoprämie β Beta-Faktor Quelle, Beispiel: Friedl / Hofmann / Pedell (2023): Kostenrechnung – Eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 6 Wintersemester 2024 / 2025 Schritt 4: Ermittlung des Zinssatzes Beispiel: Zinskosten für einen Windturbinenhersteller Buchwert des Zinsberechtigtes Fremdkapital- Eigenkapital- Eigenkapitals Fremdkapital zinssatz zinssatz (CAPM) 7,04 Millionen € 1,5 Millionen € 6% 𝑟𝐸 = 5 % + 1.2 ⋅ 5 % = 11 % 7.040 1.500 𝑊𝐴𝐶𝐶 = 0,11 ⋅ + 0,06 ⋅ ⋅ (1 − 0,35) = 0,098 8.540 8.540 Die Zinskosten betragen 9,8 % x 6.190.000 € = 607.000 €. Quelle, Beispiel: Friedl / Hofmann / Pedell (2023): Kostenrechnung – Eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 7 Wintersemester 2024 / 2025 Modul 3. Kostenstellenrechnung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Wintersemester 2024 / 2025 Modul 3. Kostenstellenrechnung 3.1 Aufgaben der Kostenstellenrechnung und Struktur von Kostenstellen Siehe Kapitel 4.1 in Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 2 Wintersemester 2024 / 2025 Die Aufgaben der Kostenstellenrechnung Kostenarten- Kostenstellen- Kostenträger- rechnung rechnung rechnung Welche Kosten sind Wo sind die Für welche Produkte angefallen? Kosten angefallen? sind die Kosten angefallen? Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 3 Wintersemester 2024 / 2025 Die Aufgaben der Kostenstellenrechnung Kostenstellen- Kostenplanung und –kontrolle differenziert nach Kostenstellen rechnung Wo sind die Ermittlung von kostenstellenweisen Kalkulationssätzen Kosten angefallen? Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 4 Wintersemester 2024 / 2025 Anforderung an die Abgrenzung von Kostenstellen Homogenität der Kostenverursachung Vier Anforderungen Übereinstimmung von Kostenstelle und Verantwortungsbereich bei der Abgrenzung von Vollständigkeit und Eindeutigkeit Kostenstellen Wirtschaftlichkeitskriterium Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 5 Wintersemester 2024 / 2025 Untergliederung von Kostenstellen Untergliederung von Kostenstellen...... nach betrieblichen Funktionen Energie Instandhaltung Gebäude Material Produktion Verwaltung Vertrieb... nach rechentechnischen Aspekten Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Instandhaltung Material Produktion Gebäude Verwaltung Vertrieb Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 6 Wintersemester 2024 / 2025 Modul 3. Kostenstellenrechnung 3.2 Die drei Schritte der Kostenstellenrechnung Siehe Kapitel 4.2 in Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 7 Wintersemester 2024 / 2025 Die drei Schritte der Kostenstellenrechnung Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung Gemeinkosten Vorkostenstellen 1 Primärkostenverrechnung 2 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung 3 Endkostenstellen Verteilung der Gemeinkosten Kostenträger auf Kostenträger Einzelkosten Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 8 Wintersemester 2024 / 2025 Aufbau eines Betriebsabrechnungsbogens Kostenstellen Vorkostenstellen Endkostenstellen Kostenarten Energie Gebäude Instandhaltung Material Produktion Verwaltung Vertrieb Einzelkosten Einzelkostenart 1 … Einzelkostenart m Primäre Gemeinkosten Primäre Gemeinkostenart 1 … 1 Primärkostenverrechnung Primäre Gemeinkostenart n Sekundäre Gemeinkosten Entlastung von Vorkostenstellen 2 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung Belastung von Endkostenstellen Gesamte Gemeinkosten Bezugsbasis Verteilung der Gemeinkosten Zuschlagssatz 3 auf Kostenträger (= Gesamte Gemeinkosten / Bezugsbasis) Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 9 Wintersemester 2024 / 2025 Modul 3. Kostenstellenrechnung 3.3 Die Verteilung von Kosten auf Kostenstellen Siehe Kapitel 4.3 in Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 10 Wintersemester 2024 / 2025 Die Primärkostenverrechnung Aufgabe der Möglichst genaue Verteilung der Kosten aus der Kostenartenrechnung auf Primärkosten- die Kostenstellen, die die Kosten verursacht haben. verteilung Zwei Arten von primären Gemeinkosten Kostenstellen- Kosten, die direkt einer Kostenstelle zurechenbar sind einzelkosten (z.B. das Gehalt der Leiterin des Materiallagers) Kosten, die nicht direkt einer Kostenstelle zurechenbar sind Kostenstellen- (z.B. das Gehalt des Mitarbeiters, der für Materialeinlagerung und gemeinkosten Produktionsvorbereitung zuständig ist) Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 11 Wintersemester 2024 / 2025 Methoden zur Verteilung von Kostenstellengemeinkosten Schlüsselart Kostenart Kostenschlüssel Raumkosten Quadrat- oder Kubikmeter Mengenschlüssel Stromkosten Kilowattstunden … …. Instandhaltungskosten Anlagenwert Wertschlüssel Verwaltungskosten Herstellkosten …. …. Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 12 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel: Computerproduktion Ausgangslage Ein Unternehmen, das Computer produziert und vertreibt, hat Gemeinkosten in Form von Gehältern, Hilfslöhnen, Abschreibungen und Zinsen. Aufgabe Verteilen Sie die Gemeinkosten auf die Kostenstellen. Quelle: Philipp Katzenberger und Andras Vas auf Unsplash. Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 13 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel: Computerproduktion Gemeinkosten und Verteilungsbasen zur Verteilung auf die Kostenstellen Kostenart Gesamt- Verteilungsbasis Energie Gebäude Instand- Material Fertigung Verwaltun Vertrieb Gesamt kosten haltung g Gehälter 454.000 € Direkt zurechenbar 3.600 16.800 20.000 12.000 162.000 153.600 86.000 454.000 € Hilfslöhne 196.000 € Arbeitsstunden 100 h 300 h 3.000 h 4.000 h 6.000 h 200 h 400 h 14.000 h Abschreibungen 360.000 € Direkt zurechenbar 4.000 42.000 34.000 40.000 190.000 25.600 24.400 360.000 € Zinsen 300.000 € Investiertes Kapital 100.000 3.700.000 2.400.000 3.200.000 16.400.000 1.800.000 2.400.000 30.000.000 € Verrechnungssätze zur Verteilung auf die Kostenstellen Gesamte Hilfslöhne = 196.000 € Gesamte Arbeitsstunden = 14.000 h => Verteilungsschlüssel Verrechnungssatz für Hilfslöhne = 196.000 € / 14.000 h = 14 € pro Arbeitsstunde Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 14 Wintersemester 2024 / 2025 Modul 3. Kostenstellenrechnung 3.4 Methoden zur innerbetrieblichen Leistungsverrechnung Siehe Kapitel 4.4 in Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 15 Wintersemester 2024 / 2025 Die drei Schritte der Kostenstellenrechnung Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung Gemeinkosten Vorkostenstellen 1 Primärkostenverrechnung 2 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung 3 Endkostenstellen Verteilung der Gemeinkosten Kostenträger auf Kostenträger Einzelkosten Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 16 Wintersemester 2024 / 2025 Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung Kostenstellen- Kostenstellen- Einzelkosten- Kostenträger- umlage- ausgleichs- verfahren verfahren verfahren verfahren Block- Treppen- umlage umlage Gutschrift- Iteratives Gleichungs- Lastschrift- Verfahren verfahren Verfahren Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 17 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel: Computerproduktion Innerbetriebliche Leistungsverrechnung Ausgangslage Nachdem das Unternehmen die primären Gemeinkosten auf die Kostenstellen verteilt hat, möchte es die innerbetriebliche Leistungsverrechnung durchführen, also alle Gemeinkosten auf Endkostenstellen verrechnen. Aufgabe Verteilen Sie die primären Gemeinkosten der Vorkostenstellen auf die Endkostenstellen. Quelle: Philipp Katzenberger und Andras Vas auf Unsplash. Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 18 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel: Computerproduktion Innerbetriebliche Leistungsverrechnung Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 19 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel: Computerproduktion Innerbetriebliche Leistungsverrechnung Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 10.000€ € 100.250 € € 128.521 € € Verrechnungspreis, Energie = 120.000 𝑘𝑊ℎ = 0,083 𝑘𝑊ℎ Verrechnungspreis, Gebäude = = 16,71 𝑚2 Verrechnungspreis, Instandhaltung = = 28,56 6.000 𝑚² 4.500 ℎ ℎ Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre GK 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Umlage, Energie -10.000 250 167 1.667 7.333 333 250 Umlage, 8.354 -100.250 8.354 16.708 50.125 10.025 6.683 Gebäude Umlage, 9.996 18.564 -128.521 28.560 59.976 7.140 4.284 Instandh. Summe 18.350 18.564 0 186.935 717.435 217.498 151.217 Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 19 Wintersemester 2024 / 2025 1 Iteratives Verfahren Konzept Wiederholte Umlage der Kosten für innerbetriebliche Leistungen Genauigkeit Näherung, die aber mit mehr Iterationen immer genauer wird Erhebungsaufwand Alle internen Leistungsströme Verrechnungspreise Verrechnungspreise werden in jeder Iteration neu bestimmt V1 V2 V3 E1 E2 Primäre Kosten X X X X X Sekundäre Kosten Sekundäre Kosten Sekundäre Kosten ……. … … … … … Summe ≈0 ≈0 ≈0 >0 >0 Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 20 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Iteratives Verfahren Abbruchsregel: z.B. “sobald Kosten einer Vorkostenstelle unter 2 Cent fallen”. Verrechnungspreis = Summe aller Kosten einer Vorkostenstelle aus den vorherigen Iterationsschritten / Leistungsabgabe an andere Kostenstellen Erster Iterationsschritt Verrechnungspreis, Energie = €10.000 / 120.000 kWh = €0,0833 per Kwh Verrechnungspreis, Gebäude = €100.250 / 6.000 m² = €16,71 per m² Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 21 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre GK 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 1. Iteration -10.000,00 250,00 166,67 1.666,67 7.333,33 333,33 250,00 0,00 2. Iteration 8.354,17 -100.250,00 8.354,17 16.708,33 50.125,00 10.025,00 6.683,33 0,00 3. Iteration 9.996,06 18.564,12 -128.520,83 28.560,19 59.976,39 7.140,05 4.284,03 0.00 4. Iteration -18.350,23 458,76 305,84 3.058,37 13.456,85 611,67 458,76 0.00 5. Iteration 1.585,24 -19.022,88 1.585,24 3.170,48 9.511,44 1.902,29 1.268,19 0.00 6. Iteration 147,08 273,16 -1.891,08 420,24 882,50 105,06 63,04 0.00 7. Iteration -1.732,32 43,31 28,87 288,72 1.270,37 57,74 43,31 0.00 8. Iteration 26,37 -316,46 26,37 52,74 158,23 31,65 21,10 0.00 9. Iteration 4,30 7,98 -55,24 12,28 25,78 3,07 1,84 0.00 10. Iteration -30,67 0,77 0,51 5,11 22,49 1,02 0,77 0.00 11. Iteration 0,73 -8,75 0,73 1,46 4,37 0,87 0,58 0.00 12. Iteration 0,10 0,18 -1,24 0,28 0,58 0,07 0,04 0.00 13. Iteration -0,83 0,02 0,01 0,14 0,61 0,03 0,02 0.00 14. Iteration 0,02 -0,20 0,02 0,03 0,10 0,02 0,01 0.00 15. Iteration 0,00 0,00 -0,03 0,01 0,01 0,00 0,00 0.00 ∑ Gemeinkosten 0,02 0,00 0,00 193.945,04 742.768,03 220.211,87 153.075,02 Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 22 Wintersemester 2024 / 2025 2 Gleichungsverfahren Konzept Bestimmung der korrekten Verrechnungspreise mithilfe eines Gleichungssystems Genauigkeit Exakte Methode Erhebungsaufwand Alle internen Leistungsströme Verrechnungspreise Verrechnungspreise werden in jeder Rechnungsperiode neu berechnet. V1 V2 V3 E1 E2 Primäre Kosten X X X X X Sekundäre Kosten Sekundäre Kosten Verrechnungspreis x Verbrauch Sekundäre Kosten Summe ≈0 ≈0 ≈0 >0 >0 Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 23 Wintersemester 2024 / 2025 2 Gleichungsverfahren Für jede Vorkostenstelle wird eine Gleichung aufgestellt, die Kosten und bewertete Leistungen gleichsetzt. 𝒒𝒋 𝒄𝒋 = 𝑪𝒋 + σ𝒏𝒊=𝟏 𝒒𝒊𝒋 𝒄𝒊 (j = 1,..., n)...unter der Bedingung, dass 𝒒𝒊 = σ𝒏+𝒎 𝒋=𝟏 𝒒𝒊𝒋 n Zahl der Vorkostenstellen i, j Indizes für die Kostenstellen Cj Primäre Gemeinkosten der Vorkostenstelle j qj Gesamte Leistung der Vorkostenstelle j qij Leistung, die die Vorkostenstelle i an die Kostenstelle j abgibt. ci, cj Verrechnungspreis der Vorkostenstellen i bzw. j Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 24 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 25 Wintersemester 2024 / 2025 Gleichungsverfahren: Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Gleichungsverfahren Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 25 Wintersemester 2024 / 2025 Gleichungsverfahren: Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Gleichungsverfahren Gleichungssystem mit Verrechungspreisen als Unbekannte 120.000 ⋅ 𝑐1 = 10.000 + 0 ⋅ 𝑐1 + 500 ⋅ 𝑐2 + 350 ⋅ 𝑐3 6.400 ⋅ 𝑐2 = 100.000 + 3.000 ⋅ 𝑐1 + 400 ⋅ 𝑐2 + 650 ⋅ 𝑐3 4.700 ⋅ 𝑐3 = 120.000 + 2.000 ⋅ 𝑐1 + 500 ⋅ 𝑐2 + 200 ⋅ 𝑐3 Lösung des Gleichungssystems: 𝑐1 = €0,25 𝑝𝑟𝑜 𝑘𝑊ℎ, 𝑐2 = €19,93 𝑝𝑟𝑜 𝑚2 , 𝑐3 = €28,99 𝑝𝑟𝑜 ℎ Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 25 Wintersemester 2024 / 2025 Gleichungsverfahren: Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Gleichungsverfahren: Kostenumlage mit den berechneten Verrechnungspreisen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre GK 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Energie [kWh] -30.114 753 502 5.019 22.084 1.004 753 120.000 Gebäude [m²] 9.967 -119.598 9.967 19.933 59.799 11.960 7.973 6.400 Instandh. [h] 10.147 18.844 -130.455 28.990 60.879 7.248 4.349 4.700 Summe ≈0 ≈0 ≈0 193.945 742.768 220.212 153.075 1.310.000 Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 25 Wintersemester 2024 / 2025 3 Gutschrift-Lastschrift-Verfahren Konzept Annahme, dass Verrechnungspreise für interne Leistungen bereits vorhanden sind. Genauigkeit Näherungsmethode; Genauigkeit hängt von den genutzten Verrechnungspreisen ab Erhebungsaufwand Alle internen Leistungsströme Verrechnungspreise Verrechnungspreise sind vorher festgelegt V1 V2 V3 E1 E2 Primäre Kosten X X X X X Sekundäre Kosten Verrechnungspreis Sekundäre Kosten x Verbrauch Sekundäre Kosten Summe ≠0 ≠0 ≠0 >0 >0 Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 26 Wintersemester 2024 / 2025 Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung Kostenstellen- Kostenstellen- Einzelkosten- Kostenträger- umlage- ausgleichs- verfahren verfahren verfahren verfahren Block- Treppen- umlage umlage Gutschrift- Iteratives Gleichungs- Lastschrift- Verfahren verfahren Verfahren Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 26 Wintersemester 2024 / 2025 4 Treppenumlageverfahren Konzept Berücksichtigung von Leistungsströmen zwischen Vorkostenstellen nur in eine Richtung. Führt nur zu einem exakten Ergebnis, wenn zwischen Vorkostenstellen Leistungsbeziehungen nur Genauigkeit in eine Richtung vorliegen. Erhebungsaufwand Interne Leistungsbeziehungen nur in eine Richtung V1 V2 V3 E1 E2 Primäre Kosten X X X X X Sekundäre Kosten Sekundäre Kosten Sekundäre Kosten Summe 0 0 0 >0 >0 Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 27 Wintersemester 2024 / 2025 4 Treppenumlageverfahren: Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung Primäre GK 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 Energie [kWh] -10.000 250 167 1.667 7.333 333 250 Gebäude [m²] -100.250 9.114 18.227 54.682 10.936 7.291 Instandh. [h] -129.280 36.937 77.568 9.234 5.541 Summe 0 0 0 196.831 739.583 220.504 153.081 Verrechnungspreise: Energie = 10.000 € / 120.000 kWh = 0,0833 € pro kWh Gebäude = 100.250 € / (6.400 m² – 500 m² – 400 m²) = 18,23 € pro m² Instandh. = (120.000 € + 167 € + 9.114 €) / (4.700 h – 350 h – 650 h – 200 h) = €36,94 pro h Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 28 Wintersemester 2024 / 2025 5 Blockumlageverfahren Konzept Leistungsströme zwischen Vorkostenstellen werden nicht berücksichtigt Genauigkeit Näherung; exakt, wenn keine Leistungsströme zwischen Vorkostenstellen vorliegen Erhebungsaufwand Nur Leistungen an Endkostenstellen Verrechnungspreise Primäre Gemeinkosten / Leistungen an Endkostenstellen V1 V2 V3 E1 E2 Primäre Kosten X X X X X Sekundäre Kosten Sekundäre Kosten Sekundäre Kosten Summe 0 0 0 >0 >0 Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 29 Wintersemester 2024 / 2025 5 Beispiel Primäre Gemeinkosten und innerbetriebliche Leistungsbeziehungen Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt Primäre 10.000 100.000 120.000 140.000 600.000 200.000 140.000 1.310.000 Gemeinkosten Leistungen der Vorkostenstellen Energie [kWh] 0 3.000 2.000 20.000 88.000 4.000 3.000 120.000 Gebäude [m²] 500 400 500 1.000 3.000 600 400 6.400 Instandh. [h] 350 650 200 1.000 2.100 250 150 4.700 Verrechnungspreise im Blockumlageverfahren c1 = 10.000 / (120.000 – 0 – 3.000 – 2.000) = €0,09 pro kWh c2 = 100.000 / (6.400 – 500 – 400 – 500) = €20,00 pro m² c3 = 120.000 / (4.700 – 350 – 650 – 200) = €34,29 pro h Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 30 Wintersemester 2024 / 2025 Modul 3. Kostenstellenrechnung 3.5 Bestimmung von Zuschlagssätzen für die Kalkulation Siehe Kapitel 4.5 in Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 31 Wintersemester 2024 / 2025 Die drei Schritte der Kostenstellenrechnung Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung Gemeinkosten Vorkostenstellen 1 Primärkostenverrechnung 2 Innerbetriebliche Leistungsverrechnung 3 Endkostenstellen Verteilung der Gemeinkosten Kostenträger auf Kostenträger Einzelkosten Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 32 Wintersemester 2024 / 2025 Ermittlung von Zuschlagssätzen für die Kalkulation Ermittlung von Zuschlagssätzen Wann? Nach der Verrechnung von Gemeinkosten von Vor- auf Endkostenstellen Wie? Wahl einer Bezugsbasis (z.B. die entsprechenden Einzelkosten) Warum? Zuschlagssätze werden genutzt, um Produktkosten zu kalkulieren Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 33 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel Ausgangslage Nachdem ein Unternehmen die Gemeinkosten von Vor- auf Endkostenstellen verrechnet hat, möchte es die Gemeinkosten von den Endkostenstellen auf die Kostenträger verrechnen. Aufgabe Bestimmen Sie die Zuschlagssätze für die Verrechnung der Gemein- kosten von den Endkostenstellen auf die Kostenträger. Quelle: Philipp Katzenberger und Andras Vas auf Unsplash. Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 34 Wintersemester 2024 / 2025 Beispiel Gemeinkosten nach der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung Vorkostenstellen Endkostenstellen Energie Gebäude Instandhaltung Material Fertigung Verwaltung Vertrieb Gesamt ∑ Gemeinkosten - - - 193.945,04 742.768,06 220.211,88 153.075,02 1.310.000 Zuschlagsbasis Materialeinzelkosten Fertigungslöhne Herstellkosten Herstellkosten Ausprägung 560.000 € 1.840.000 € 3.336.713,10 € 3.336.713,10 € Gemeinkosten- 34,63% 40,37% 6,60% 4,59% zuschlagssatz Quelle: Friedl / Hofmann / Pedell: Kostenrechnung – eine entscheidungsorientierte Einführung Vorlesung in Kosten- und Leistungsrechnung Professur für BWL, insb. Management Accounting & Control | Prof. Dr. Peter Schäfer Folie 35 Wintersemester 2024 / 2025