LOG.01 - Logistik - Definition und Bedeutung PDF

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This document provides a definition and description of logistics, highlighting its importance for companies and the German economy. It covers internal and external logistics, customer satisfaction, competitiveness, and cost reduction.

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LOG.01 - Logistik - Definition und Bedeutung Die Logistik ist ein ganzheitliches System zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Güter- und Informationsflüssen innerhalb und zwischen Unternehmen. Sie hat sich von einfachen Aufgaben zu einem komplexen, strategischen Faktor entwickelt, der...

LOG.01 - Logistik - Definition und Bedeutung Die Logistik ist ein ganzheitliches System zur Planung, Steuerung und Kontrolle von Güter- und Informationsflüssen innerhalb und zwischen Unternehmen. Sie hat sich von einfachen Aufgaben zu einem komplexen, strategischen Faktor entwickelt, der für den Unternehmenserfolg und die Marktwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Bedeutung der Logistik für Unternehmen Bedeutung der Logistik für Deutschland Intralogistik: Optimierung interner Materialflüsse Globaler Handel: Logistik ist ein Schlüsselfaktor zur Effizienzsteigerung. für den internationalen Handel. Interlogistik: Koordination des Material- und Nachhaltigkeit: Logistik fördert nachhaltige Informationsflusses zwischen Unternehmen für Lösungen durch effizientere Transportwege und bessere Zusammenarbeit. umweltfreundliche Technologien. Kundenzufriedenheit: Schnelle und pünktliche Innovation: Technologische Fortschritte durch Lieferungen erhöhen die Zufriedenheit. Automatisierung und Digitalisierung. Wettbewerbsvorteil: Schnelle Lieferketten und Beschäftigung: Einer der größten flexible Netzwerke steigern die Arbeitgebersektoren in Deutschland mit 7,24% Wettbewerbsfähigkeit. (= 3,3 Mio.) aller Beschäftigten in DE. Kostenreduktion: Effiziente Logistikprozesse Marktvolumen: Drittgrößter Wirtschaftsbereich in senken Lager- und Transportkosten. Deutschland mit 7,77% (= 327 Mrd.€) des BIP. Quelle: Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. (2024), Logistikdefinitionen.. 1 Supply Chain Management – Glossar LOG Dietsche, Christian LOG.02 - Ganzheitliche Betrachtungsweise der Logistik Logistik ist die ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und Kontrolle aller Informations- und Güterflüsse, sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch unternehmensübergreifend. Dabei gewährleistet sie eine optimale Versorgung mit Materialien, Informationen und Modulen für die Produktion sowie für die Märkte. Informationsfluss: Der Fluss von Informationen und Daten, die notwendig sind, um die Lieferkette effizient zu steuern. Informationsfluss/Rückwärtslogistik Rückwärtslogistik: Die Prozesse, die mit der Rückgabe von Produkten oder deren Wiederverwertung/Recycling verbunden sind. Lieferant Fertigung Distribution Einzelhandel Kunde Materialfluss: Der physische Fluss von Materialfluss Gütern entlang der Lieferkette, beginnend bei Rohstoffen bis hin zum fertigen Produkt und dessen Recycling. Zahlungsfluss Zahlungsfluss: Der Geldfluss in der Lieferkette, vom Kunden zum Lieferanten, der die Finanzierung der Logistik sicherstellt. Quelle: Heiserich, O.-E., Helbig, K., & Ullmann, W. (2011), Logistik: Eine praxisorientierte Einführung. Springer-Verlag. S. 4 ff. 2 Supply Chain Management – Glossar LOG Dietsche, Christian LOG.03 - Logistikleistung = Lieferservice vs. Logistikkosten Die Logistikleistung eines Unternehmens wird durch zwei Hauptfaktoren bewertet: Den Lieferservice und die Logistikkosten. Das Ziel ist es, beide Bereiche zu optimieren, indem ein kundenfreundlicher Lieferservice angeboten wird und gleichzeitig die Kosten so gering wie möglich gehalten werden. Durch diese Balance kann das Unternehmen langfristig erfolgreich sein. Bestandteile der Logistikkosten Lagerhaltungskosten (Miet-, Personalkosten) Transportkosten (Kraftstoff, Mautgebühren) Handlingskosten (Kosten für Be- und Entladung) Logistikkosten (K) Kommissionierungskosten (Kosten für Maschinen und Personal) Steuerungs- und Planungskosten (Kosten für Software)  Logistikkosten reduzieren Bestandteile des Lieferservice Lieferbereitschaft (Verbesserung des Bestandsmanagements) Liefergeschwindigkeit (Schnelllieferungen, Optimierung der Lieferwege) Lieferqualität (Qualitätssicherung, Bearbeitung von Rücksendungen) Lieferservice in % (L) 100 Lieferflexibilität (variable Versandoptionen, unterschiedliche Transportmittel) Logistikleistung = Logistikkosten + Lieferservice  Lieferservice an die Marktanforderungen anpassen  Auch wenn die Logistikkosten ins Unendliche steigen würden, ist ein perfekter Lieferservice von 100 % trotzdem nicht erreichbar. Quelle: Eigene Darstellung nach https://www.wirtschaftslexikon24.com/d/logistikkosten/logistikkosten.htm Quelle: Schönwetter (2023), Grundlagen des Logistikmanagements, S. 20 ff., Gleißner (2012), Logistik, S. 17 3 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.04 - Verkehrsträger, Kosten, CO2-Effizienz & Affinität Der Gütertransport kann über verschiedene Verkehrsmittel erfolgen, wobei sich Kosten, Umweltbelastung und Affinität je nach Transportmittel unterscheiden. Die Wahl des besten Verkehrsträgers sollte unter Berücksichtigung dieser Aspekte sowie der besonderen Anforderungen der zu transportierende Waren getroffen werden. Verkehrsträger: Unterschiedliche Transportmittel wie Straßentransport, Schienenverkehr, Luftfracht und Seeverkehr. Umweltverträglichkeit: Bezieht sich auf die Emission, wie z.B. den CO2-Ausstoß von Straßen-, See- und Luftverkehr. Kosten Affinität des Verkehrsträgers: Auswahl des € / tkm geeigneten Transportmittels basierend auf den Anforderungen der zu transportierenden Gütern. Kosten: Inbegriffen sind Fracht-, Handling-, Kapazität Steuerungs- und sonstige Logistikkosten. Beispiel: Seeverkehr (Seefracht vs. Binnenfahrt) Int. Seefracht (Ozeanfracht): CO2- ca. 0,001 – 0,05 € / tkm Effizienz g CO2 / tkm Binnenfahrten (Flussschiffe / Kanäle): ca. 0,05 – 0,15 € / tkm = sehr hoch; = hoch; = mittel; = gering; = sehr gering Quelle: Clausen (2013), Verkehrs- und Transportlogistik, S. 123 ff., Muchna (2021), Grundlagen der Logistik, S. 105 ff. 4 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.05 - Transportmenge, Fahrleistung & Transportleistung Transportmenge, Fahrleistung und Transportleistung sind zentrale Logistikkennzahlen, die die Menge transportierter Güter, die zurückgelegte Strecke und das Produkt aus beiden beschreiben. Diese Kennzahlen helfen dabei, die Transportprozesse des Unternehmens zu optimieren. + 7t + 7t + 3t Transportmenge (T) Gesamtmenge an Gütern innerhalb eines bestimmten Zeitraums. + 10t + 10t - 37 t Messung in Tonnen oder Kubikmetern. Gibt Aufschluss über die bewegte Menge an Fracht. Transportmenge (T) Fahrleistung (F) + 12km + 3km Zurückgelegte Strecke eines Transportmittels innerhalb + 10km + 5km + 7km eines bestimmten Zeitraums. 37 km Messung in Kilometern. Wichtig zur Bewertung der Auslastung und des Fahrleistung (F) Verschleißes von Fahrzeugen. + 7t + 3t + 7t Transportleistung (TL) + 12km +3km Produkt aus Transportmenge und Fahrleistung. + 10km + 7km Messung in Tonnenkilometern (tkm) oder Kubikmeter + 5km + 10t - 37 t Kilometern (m³km). + 10t Entscheidend zur Beurteilung der Effizienz von Transportleistung (TL) Quelle: Abbildung in Anlehnung an Werner (2018), Schwerpunkt Betriebswirtschaft, Erklärung des Güter- und Transportprozessen. Warentransports, aus Ausbildung FKLL 5 Supply Chain Management – Glossar LOG Schmid, Carsten LOG.06 - Gewerblicher Verkehr vs. Werkverkehr Der gewerbliche Verkehr ist ein kostenpflichtiger Transport von Personen oder Waren im Auftrag Dritter. Werkverkehr ist eine unternehmensinterne Beförderung von Gütern für den eigenen Zweck. Gewerblicher Verkehr: Der Transport durch das Unternehmen Transportunternehmen Unternehmen Transportunternehmen erfolgt unter Gewinnerzielungsabsicht. Das Transportunternehmen organisiert den gesamten Transport. Die Ware gehört nicht dem Fabrik Transport Lager Transportunternehmen. Werkverkehr: Das Unternehmen organisiert und führt den Unternehmen Transport selbst durch. Der Transport der Ware ist nicht die Haupttätigkeit des Unternehmens. Das Unternehmen Transportiert nur eigene Waren. Fabrik Transport Lager Anmeldung des Transports ab 3,5t. Quelle: https://www.ihk.de/bodensee-oberschwaben/branchen/verkehrswirtschaft/regelungen-im-strassenverkehr/werkverkehr-1940276 6 Supply Chain Management – Glossar LOG Grunwald, Marc LOG.07 - Direkter vs. indirekter Verkehr Direkter und indirekter Verkehr sind zentrale Konzepte in der Logistik, die zur Analyse und Optimierung der Effizienz und Kosten von Transportprozessen dienen. Direkter Verkehr zielt auf Effizienz und Risikominimierung, indirekter Verkehr maximiert Flexibilität und Reichweite. A B Direkter Verkehr Transport von Gütern direkt vom Absender zum Empfänger ohne Zwischenstationen. Ziel: Maximierung der Effizienz und Minimierung von Risiken. A A Bsp.: FTL, JIT & JIS (LOG.08), Kurierdienstleister A B Indirekter Verkehr Transport von Gütern über Zwischenstationen oder Umschlagspunkte. A Ziel: Maximierung der Flexibilität und Reichweite. Bsp.: Gebietsspedition (LOG.08), LTL, KEP-Dienste B Unterschiede A Direkter Verkehr zielt auf Effizienz und B Risikominimierung ab. A Indirekter Verkehr auf Flexibilität und Reichweite. Quelle: Uwe Clausen (2013), Handbuch der Verkehrslogistik, S. 50 ff. 7 Supply Chain Management – Glossar LOG Schmid, Carsten LOG.08 - Transport in der Beschaffungslogistik Der Transport als wichtiger Bestandteil der Beschaffungslogistik basiert auf den 6R der Logistik. Das richtige Produkt muss zur richtigen Zeit, in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität, zu den richtigen Kosten, an den richtigen Ort, geliefert werden. Diese Anforderungen können durch diverse Konzepte erfüllt werden. Just-in-Time (JIT) Verbrauchssynchrone Komplettladung FTL Lieferung ohne Full Truck Load (FTL) Pufferbestände Kompletter LKW direkt an einen Kunden geliefert Bestandsreduktion Transportmittel voll ausgenutzt (Volumen oder Effizienzsteigerung Gewicht) um Stückkosten zu senken. Milkrun Sammeltransport zu mehreren Kunden. Anwendung bei Teilladungen an Just-in-Sequenze (JIS) Erweiterung von JIT Verbrauchssynchrone mehreren Ladestellen. Lieferung in der richtigen Reihenfolge Bestandsreduktion Gebietsspedition Sammel- punkt Effizienzsteigerung Koordination und Kombination von Einzellieferungen zu einer Ladung. Lieferungen an Umschlagslager, Umladung und Lieferung als Komplettladung an Kunden. Quelle: Koether, Kleemann (2024), Distributionslogistik Effiziente Absicherung der Lieferfähigkeit, S. 60 ff. Quelle: Lasch (2023), Strategisches und operatives Logistikmanagement: Distribution, S. 299 ff. 8 Supply Chain Management – Glossar LOG Kritzer, Bastian LOG.09 - INCOTERMS - Frei Haus, ab Werk Incoterms (International Commercial Terms) sind standardisierte Vertrags- und Lieferbedingungen, die weltweit anerkannt sind. Diese Vertrags- und Lieferbedingungen regeln einheitlich die Transportverpflichtung. Ab Werk (EXW - Ex Works) Die Ware wird vom Verkäufer im eigenen Werk zur EXW Abholung bereit gestellt. Den Transport der Ware muss der Käufer selbst regeln. FOB Frei an Board (FOB - Free on Board) Die Ware wird vom Verkäufer bis auf das Schiff geliefert. Ab dem Schiff ist der Käufer für die Ware verantwortlich. Der Verkäufer erledigt den Export aus dem Land. DDP Frei Haus (DDP - Delivered Duty Payed) Die Ware wird vom Verkäufer bis zu einem bestimmten Abladeort transportiert. Die Transportkosten übernimmt der Verkäufer (im Käufer Kaufpreis inbegriffen). Lieferant Gefahrenübergang Quelle: Reinhard Koether (2018), Distributionslogistik, S.87 ff. 9 Supply Chain Management – Glossar LOG Grunwald, Marc LOG.10 - Tourenplanung - Heuristiken/ exakte Verfahren Ziel der Tourenplanung ist es, gegebene Aufträge so auszuführen, dass die variablen Kosten, die gesamte Fahrstrecke bzw. Fahrzeit sowie die Anzahl der einzusetzenden Fahrzeuge minimiert werden. Lösungsverfahren Primärziel: Kostenminimierung Fahrzeuge (Fixkosten je Fahrzeug) Kosten je km / zurückgelegte Distanz / Gesamtfahrzeit Heuristische Verfahren Exakte Verfahren Gegebenheiten Eröffnungs Verbesserungs- Standorte und Auftragsvolumen der Kunden -verfahren verfahren Lineare Optimierung Fahrzeugkapazitäten (Anzahl und Größe) Lieferzeitfenster Savings r-opt- Dynamische Maximale Tourdauer Verfahren Verfahren Optimierung Tageszeitabhängige Fahrzeiten (LOG.11) Dynamische Bedarfe / Aufträge Branch and Sweep Bound Verfahren Problemstellung Verfahren Wie wird welcher Kunde beliefert? (LOG.11) In welcher Reihenfolge werden die Kunden beliefert? Auf welcher Route werden die Kunden beliefert? Quelle: Eigene Darstellung nach Lasch (2023), Strategisches und operatives Logistikmanagement: Distribution, S. 157 ff. Quelle: Berbig (2021), Logistikfunktionen- und Systeme, Kapitel 2: Transport und Verkehr, S. 135 ff. 10 Supply Chain Management – Glossar LOG Kritzer, Bastian LOG.11 - Tourenplanung - Sweep- & Savings-Algorithmus Der Sweep- und der Savings Algorithmus sind heuristische Eröffnungsverfahren für das Lösen von Tourenplanungsproblemen, deren Lösungen als Basis für anschließende Verbesserungsverfahren genutzt werden können. Dabei ist der Sweep Alg. zweistufig, d.h. das Zuordnungs- und das Reihenfolgeproblem werden nacheinander gelöst, wobei diese beim einstufigen Savings Alg. simultan gelöst werden. 1. „Sweep Linie“ festlegen 1. Ausgangspunkt: Pendeltouren zu jedem einzelnen Kunden 2. „Sweep“ gegen den Uhrzeigersinn starten und bis zum ersten 2. Einsparung für jedes mögliche Kundenpaar berechnen.* Kunden bewegen 3. Berechnete Savings-Werte in absteigender Reihenfolge sortieren. 3. Den Kunden als ersten Anfahrtspunkt der 1. Tour festlegen. 4. Touren beginnend mit dem höchsten Savings-Wert 4. Weitere Kunden entgegen dem Uhrzeigersinn der Tour zuordnen zusammenführen, sofern Kapazitäts- und Streckenlängengrenze bis die Kapazitätsgrenze des Fahrzeugs erreicht ist. nicht überschritten werden. 5. Neue Tour starten und so lange fortfahren, bis alle Kunden einer 5. Schritt 4 wiederholen, bis keine Einsparungen mehr möglich sind. Tour zugeordnet sind.  Ende der Tourenplanung!  Ende der Tourenplanung! Start: Lösung: Start:. Lösung: * i. d0i 0 j d0j 1. 1. Tourlänge: d0j+dj0+d0i+di0 i di0 dji Depot 0 j Depot d0j Kunde Kunde Tourlänge: d0j+dji+di0 Quelle: Lasch (2023), Strategisches und operatives Logistikmanagement: Distribution, S. 166 ff. Eigene Darstellung in Anlehnung an Berbig (2021), LFS, Kapitel 2: Transport und Verkehr, S. 135 ff. 11 Supply Chain Management – Glossar LOG Kritzer, Bastian LOG.12 - Lagersysteme - statisch - Vor- & Nachteile Statische Lagersysteme sind Lagerlösungen, bei denen Regale und Lagerplätze fest und unbeweglich sind. Sie sind besonders für die Lagerung von gleichartigen Gütern geeignet. Diese Lagersysteme sind übersichtlich und leicht zugänglich und benötigen wenig bis keine IT-Unterstützung. Bodenblocklager Palettenregal Fachbodenregal Kragarmregal Sehr geringe Kosten Geringe Kosten Geringe Kosten Geringe Kosten Hohe Flächennutzung Hohe Raumauslastung Sehr hohe Zugriffsmöglichkeit Hohe Zugriffsmöglichkeit Hohe Flexibilität Sehr hohe Zugriffsmöglichkeit Hohe Flexibilität Geringe Raumnutzung Nur für einheitliche Güter Unflexibel Keine optimale Raumnutzung Unflexibel Eingeschränkt zugänglich Keine optimale Keine optimale Geringe max. Last Flächennutzung Flächennutzung Bild: www.lagertechnik.de/shop/fachbodenregal- Bild: Wehking (2020), Technisches Handbuch Logistik 1 Bild: www.dede-industrieausstattung.de/ lagerbedarf/ stecksystem-komplettregal-h-2000-x-t-500-x-l-4900-mm-16- Bild: schulte-onlineshop.de/kragarmregale/ Fördertechnik, Materialfluss, Intralogistik, S. 463 palettenregal-internationale-paletten-iso-gma-558.html fachboeden-fachlast-200-kg/11-109-001107 k6000-fuer-schwere-gueter Quelle: Berbig (2021), LFS Kapitel 3 - Lagern und Kommissionieren, S. 47 ff. Quelle: Martin (2021) Technische Transport- und Lagerlogistik S. 210 ff. 12 Supply Chain Management – Glossar LOG Kritzer, Bastian LOG.13 - Lagersysteme - dynamisch - Vor- & Nachteile Dynamische Lagersysteme sind flexiblere Lagerlösungen in denen Ladeeinheiten nach der Einlagerung ihre Position im Lager ändern und erfordern daher eine IT-Unterstützung. Das kann erfolgen durch Bewegung der Ladeeinheinheit, Bewegung mit Regal oder Bewegung auf einem Fördermittel. Automatisches Automatisches Paternoster Durchlaufregal Kleinteilelager (AKL) Hochregallager (HRL) Sehr hohe Raumnutzung Sehr hohe Raumnutzung Sehr hohe Raumnutzung Hohe Raumnutzung durch kompakte Lagerung durch kompakte Lagerung durch kompakte Lagerung Gute Flächennutzung Effiziente Kommissionierung Schnelle Zugriffszeit Effiziente Kommissionierung Gut als Pufferlager geeignet Sehr hohe Investitionskosten Sehr hohe Investitionskosten Hohe Investitionskosten Unflexibel Teils lange Zugriffszeit Kein manueller Zugriff Wartungsaufwand Nur für Paletten geeignet möglich Bild:www.lagertechnik.com/lagersysteme/ shuttle- Bild: www.technische-logistik.net/frischelieferant- kofler- Bild: www.kardex.com/de/technologie/produktfamilien/ Bild: https://www.mecalux.de/handbuch- systeme/autostore.html automatisiert-sein-lager-mit-klinkhammer vertical-lift-module lagerlogistik/lagersysteme/durchlaufregal-funktionsweise Quelle: Berbig (2021), LFS Kapitel 3 - Lagern und Kommissionieren, S. 47 ff. Quelle: Martin (2021) Technische Transport- und Lagerlogistik S. 210 ff. 13 Supply Chain Management – Glossar LOG Kritzer, Bastian LOG.14 - Lagersysteme - Vergleich Die Vielfalt von Lagersystemen deckt verschiedenste Anwendungsfälle ab, wobei jedes System andere Vor- und Nachteile mit sich bringt und für spezielle Waren und Betriebe geeignet ist. Boden- Paletten- Fachboden Kragarm- Durchlauf- AKL HRL Paternoster blocklager regal Regal regal regal Lagerart statisch statisch statisch statisch dynamisch dynamisch dynamisch dynamisch Flächen- 80% 45% 40% 45% 60 - 70% 50% 45% 65% nutzung Raum- abhängig ob hoch mittel gering sehr hoch sehr hoch Sehr hoch hoch nutzung stapelbar Investitions- sehr gering gering gering gering sehr hoch sehr hoch hoch mittel kosten Ein- Boden- Geringe Stapler nötig max. Last IT benötigt IT benötigt IT benötigt nur Paletten schränkungen belastung max. Last Zugriffs- ein- ein- ein- ein- ein- sehr hoch sehr hoch hoch möglichkeit geschränkt geschränkt geschränkt geschränkt geschränkt Flexibilität sehr hoch unflexibel hoch unflexibel unflexibel unflexibel unflexibel unflexibel LiFo/ FiFo bedingt LiFo/ FiFo LiFo/ FiFo LiFo LiFo LiFo/ FiFo LiFo/ FiFo FiFo Paletten, Lagerware Paletten Kleinteile Langgut Kleinteile Paletten Kleinteile Paletten Schüttgut Quelle: Eigene Darsellung nach Berbig (2021), LFS Kapitel 3 - Lagern und Kommissionieren, S. 47 ff. Quelle: Martin (2021) Technische Transport- und Lagerlogistik S. 210 ff. 14 Supply Chain Management – Glossar LOG Kritzer, Bastian LOG.15 - Fördermittel - stetig + unstetig Fördermittel können in zwei grundlegende Gruppen unterteilt werden, stetig und unstetige Fördermittel. Stetige Fördermittel arbeiten kontinuierlich (mit der gleichen Geschwindigkeit) über einen längeren Zeitabschnitt. Unstetige Fördermittel arbeiten in Arbeitsspielen, wobei sie abbremsen und wieder anfahren. Stetige Fördermittel Fährt einer festen Stecke nach Förderermittel Kann nur abbremsen und 40 beschleunigen Unstetig Förderer Stetig Förderer Geschwindigkeit (Km/h) Gleichbleibende Geschwindigkeit 30 über einen größeren Zeitraum Bsp.: Förderbänder, Kettenförderer 20 10 Unstetige Fördermittel Kann sich frei bewegen 0 Verändert seine Geschwindigkeit sehr 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 häufig Zeit (min) Bsp.: Stapler, LKW Quelle: Martin, H. (1978). Grundlagen. In: Förder- und Lagertechnik, S. 15 15 Supply Chain Management – Glossar LOG Grunwald, Marc LOG.16 - Durchsatz/-diagramm einer Förderstrecke Durchsatz ist die Menge an Fördereinheiten (FE) die innerhalb einer bestimmten Zeit über eine bestimmte Strecke zwischen Quelle (Q) und Senke (S) transportiert werden. Das Durchsatzdiagramm stellt den Durchsatz über einen gewissen Zeitraum dar. FEn+1 FEn Durchsatz 𝜆𝜆 = Durchsatz v v v = Geschwindigkeit s = Abstand Q S s0 l = Länge Förderstrecke l 𝑣𝑣 s 𝜆𝜆 = 𝑠𝑠 Durchsatzdiagramm Maximaler Durchsatz ➔ Gibt den maximalen Durchsatz an, der auf der 𝜆𝜆 [1/h] Förderstrecke möglich ist 𝑣𝑣̅ 𝜆𝜆𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚 = 𝑆𝑆0 𝑠𝑠 [m] Quelle: Thorsten Schmidt (2019), Innerbetriebliche Logistik, S.4 ff.; Dieter Arnold (2019), Grundelemente der Materialflusssysteme, S. 23 ff. 16 Supply Chain Management – Glossar LOG Grunwald, Marc LOG.17 - AGV/AMR - Unterschied sowie Einsatz AGV und AMR gehören zu der Gruppe der fahrerlosen Transportsysteme. AGV (Automated Guided Vehicle) können einer vorgegebenen Strecke folgen. AMR (Automated Mobile Robots) können sich selbständig in jede Richtung bewegen. AGV (Automated Guided Vehicle) AMR (Automated Mobile Robots) Folgt einer vorgegebenen Strecke (z.B. Können sich frei bewegen, folgen keiner Magnetband im Boden) Strecke Infrastruktur ist einfach aufzubauen Können Hindernissen ausweichen Kann die vorgegebene Strecke Benötigen keine große Infrastruktur (meistens nur Ladestationen) Quelle: Günter Ullrich (2023), Die Welt der FTS, S. 16 ff. Bild: https://www.durr.com/de/produkte/fahrerlose-transportsysteme Bild: https://koerber-supplychain.com/about-us/blog/new-layer-picker-amr/ 17 Supply Chain Management – Glossar LOG Grunwald, Marc LOG.18 - Lagerplanung - Planungsstufen, Datenanalyse, IT Lagerplanung ist die strategische und operative Planung aller wichtigen Aspekte eines Lagers. Dies umfasst die Standort- und Infrastrukturplanung, Planung der Lagertechnik, Planung der Materialflüsse, sowie der Transportmittel und -wege und auch die Planung der IT-Systeme. Die Planung durchläuft verschiedene Planungsstufen und basiert auf einer Analyse der Unternehmensdaten und Anforderungen. Planungsstufen Datenanalyse IT-Architekturelemente 1. Gestaltungsphase Qualitativ Quantitativ WMS/ LVS Analyse Ist Situation Fragenkatalog Datenbank- Lagerverwaltung - Mengen- und Bedarfsermittlung Interviews abzüge Lagerplatzverwaltung. Vereinbaren der Planungsziele Zeitreihen Steuerung und Disposition von (Strategie, Kosten, Technik) Messungen Fördermitteln Konzeptentwicklung und Beurteilung Lagerbetrieb und Lageroptimierung Feinplanung und Konzeptfestlegung 2. Realisierungsphase Zu Analysierende Daten ERP Arbeitsleistung einteilen Lagermenge/ Volumen Auftragsabwicklung Dienstleistungen ausschreiben und  Benötigte Lagergröße Aufträge vergeben Zukunftsprognosen bzgl. Menge Kommunikationssoftware Projektmanagement (Koordination und Lagerkosten Kommunikation zwischen ERP, WMS und Überwachung) Durchsatz Automatisierten Lagersystemen Produktvielfalt 3. Inbetriebnahme Standortparameter Personal einlernen Anlage abnehmen, Probleme beheben Quelle: Berbig (2021), LFS Kapitel 3 - Lagern und Kommissionieren S. 176 ff. Quelle: Hausladen (2020), IT gestützte Logistik, S. 174 ff. 18 Supply Chain Management – Glossar LOG Kritzer, Bastian LOG.19 - Lagerverwaltung - freie / feste Lagerplatzvergabe In der Lagerverwaltung gibt es zwei zentrale Ansätze: Feste Lagerplatzvergabe, bei der jeder Artikel einen festen Lagerplatz hat, bietet einfache Organisation aber geringere Flexibilität. Freie Lagerplatzvergabe ermöglicht eine dynamische Einlagerung basierend auf der Verfügbarkeit, maximiert den Lagerraum, erfordert jedoch präzisere Bestandsverwaltung. Kategorie Feste Lagerplatzvergabe Freie Lagerplatzvergabe Flexibilität Statisch Dynamisch Feste Lagerplatz- IT- Kaum notwendig Notwendig vergabe Unterstützung Platzbedarf Hoch Gering Kennen den Lagerplatz Mitarbeiter Kennen den Lagerplatz eher durch IT Komplexität Gering Hoch Synergieeffekt Keine Hoch Effizientere Ausnutzung der Schnelles Finden der Freie Lagerplatz- Lagerflächen Vorteile Ware durch feste vergabe Hohe Flexibilität = hohe Lageplätze Auslastung Fehleinlagerung sind Nachteil Geringe Flexibilität schwerer zu finden Quelle: ten Hompel, M., & Schmidt, T. (2014). Logistik: Lager und Kommissionierungssysteme: Planung und Steuerung. Springer-Verlag. S.93-96 19 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.20 - Lagerverwaltung - ABC - Analyse Die ABC-Analyse klassifiziert Lagerartikel nach ihrer Umschlaghäufigkeit, wobei A-Artikel häufig gepickt, aber in geringer Anzahl gelagert werden, während C-Artikel selten gepickt, jedoch zahlreich vorhanden sind. Ziel ist es, durch Wegoptimierung die Kommissionierwege zu verkürzen, indem Artikel entsprechend ihrer Bedeutung in verschiedenen Lagerzonen platziert werden. A-Artikel: 100- ABC- Machen ca. 20% der Artikel aus, dass ca. mit 80% am Kumulierte Pickhäufigkeit der 90- 80- Verteilung häufigsten gepickt wird. 70- Artikel in % 60- B-Artikel: 50- 40- 20-50% der Artikel, die ca. von 80-95% der C 30- 20- A B Pickhäufigkeit ausmachen. 10- 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100  Mittlere Umschlagshäufigkeit Kumulierte Anzahl der Artikel in % C-Artikel: A B C 50-100% der Artikel, die von 95-100% der Pickhäufigkeit C ausmachen. B  Ziel: schnell gepickte Artikel sollen schnellstmöglich kommissioniert werden A Lagerzonen nach Umschlagshäufigkeit Isochrone Regalbedienung Quelle: Wächter, L. (2017). Groß- und Außenhandel: Grundlagen, Prozesse und Strategien. Kiehl Verlag, S.340 ff. 20 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.21 - Lagerverwaltung - Clusteranalyse Die Clusteranalyse berücksichtigt sowohl die Auftragsstrukturen als auch die Häufigkeit der Bestellungen und zielt darauf ab, Artikel, die häufig gemeinsam bestellt werden, nahe beieinander zu lagern. Ziel Ähnliche oder voneinander abhängige Artikel nahe beieinander oder in einem Gang zu lagern, um Einsparpotenziale durch Effizienzsteigerung zu realisieren. Basis Vor der Clusterung Vorgehen Erstellung einer Ähnlichkeitsmatrix basierend auf Auftragsdaten. Bestimmung der Ähnlichkeiten und Anwendung eines Clusterverfahrens. Clusterverfahren Single Linkage: Maximale Ähnlichkeit, Bildung großer Cluster. Basis Nach der Clusterung Complete Linkage: Minimale Ähnlichkeit, Bildung kleiner Cluster. Vorteile: Average Linkage: Einfache Steuerung Mittlere Ähnlichkeit, Mischverfahren. Kürzere Wege Steigerung der Effizienz möglich Eigene Darstellung in Anlehnung an Berbig (2021), LFS-Kapitel 3 – Lagern & Kommissionieren Quelle: Berbig (2021), LFS-Kapitel 3 - Lagern & Kommissionieren, S. 209 ff 21 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.22 - Prozessabläufe Distributionszentrum Prozessabläufe im Distributionszentrum: WE - Einlagerung - Kommissionierung, beschreibt die Optimierung der logistischen Prozesse zur Steigerung der Effizienz und Genauigkeit. Es umfasst die Bereiche Wareneingang, Lagerhaltung und Auftragskommissionierung. Kommissionierung Wareneingang Lagerung Verpackung Versand Anlieferung und Organisation der Waren Abrufen der Vorbereitung der Entladung der Ware. nach Lagerzonen. Bestellungen. Lieferdokumente. Wareneingangskontro Verwaltung der Zusammenstellen der Verladung der Pakete lle und Lagerbestände. Ware gemäß den auf die Transport- Qualitätsprüfung. Kein Klassisches Kundenaufträgen. fahrzeuge. Einlagerung der Ware Einlagerung in Regale. Verpacken der Versand der Ware an in das Lagersystem. kommissionierten die Endkunden. Ware. Kennzeichnung und Etikettierung der Pakete. Annahme und Prüfung von Rücksendungen. Retourenmanagement Wiedereinlagerung oder Entsorgung der retournierten Ware. Quelle: D. Arnold, H. Isermann, A. Kuhn, H. Tempelmeier (2004), Handbuch Logistik (2. Auflage), Seite A 1-21f f. & B 5- 1 ff. 22 Supply Chain Management – Glossar LOG Schmid, Carsten LOG.23 - Kommissionierung - Konzepte statisch/dynamisch Beim statischen Konzept bewegt sich das Personal zu den stationären Lagerplätzen, um Waren manuell zu entnehmen, während beim dynamischen Konzept automatisierte Systeme die Waren zum Kommissionierer bringen. Die dynamische Methode erhöht die Effizienz durch Automatisierung, während die statische mehr Flexibilität bietet. Statische Bereitstellung (Person-zur-Ware) Dynamische Bereitstellung (Ware-zur-Person) Person bewegt sich zu den festen Fördersysteme transportieren die Lagerplätzen Ware zur Person Ware bleibt während dem Prozess Methode verbessert die Effizienz, stationär reduziert die körperliche Belastung Arbeitsintensive Methode, jedoch Steigert die Durchlaufgeschwindigkeit flexibel (besonders in Lagerumgebungen mit geringer Geeignet für größere Lager mit hohem Automatisierung) Volumen & standardisierten Liste Prozessen Abgabe Quelle: Günther, H.-O., & Tempelmeier, H. (2009). Produktion und Logistik: Management, Planung und Steuerung. Springer-Verlag. Eigene Darstellung nach Quelle: Arnold, 1998 23 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.24 - Kommissionierung - Strategien Eine Kommissionier-Strategie legt fest, wie ein Kommissionierer durch das Lager navigiert, um die benötigten Waren möglichst effizient und zeitsparend zu entnehmen. Ziel ist es, die Bewegungen des Kommissionierers zu optimieren, um Laufwege zu minimieren und den Prozess zu beschleunigen. In der Praxis werden Strategien bevorzugt, die einfach umzusetzen sind und maximale Effizienz bieten. Stichgangsstrategie Schleifengangstrategie Kürzester Weg (Return) (S-Shape) (Optimale Strategie) Weg des Kommissionierers Weg des Kommissionierers Weg des Kommissionierers Zu Kommissionierende Ware Zu Kommissionierende Ware Zu Kommissionierende Ware Depot Depot Depot Kommissionierer betritt Gänge nur, für Der Kommissionierer durchläuft jeden Kommissionierer erhält durch optimale welche er einen Auftrag hat, die die Gang komplett, in dem sich zu. Berechnungen eines Algorithmus einen Ware enthalten. kommissionierende Waren befinden. optimalen Kommissionier-Weg. Er verlässt den Gang von der Seite, von Ungerader Anzahl an Gängen. Er durchläuft den kürzesten Weg und der er den Gang betreten hat.  Wendung in der letzten Reihe kann ggf. somit Gänge auslassen. Einsatz bei breiten Gängen. Einsatz bei schmalen Gängen. Universell einsetzbar. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Torsten Franzke (2018), Der Mensch als Faktor in der manuellen Kommissionierung, S. 23-32 24 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.25 - Kommissionierung - Organisation Die Effizienz der Kommissionierung hängt entscheidend von der Wahl der Kommissioniermethoden und der Organisationsform ab, da unterschiedliche Methoden den Informations- und Materialfluss variieren und die Struktur sowie die Abläufe der Lagerorganisation bestimmen. Grundfunktion Organisation Bedeutung Beispiel Für alle Produktgruppen wird dieselbe Technik und das gleiche Einzonig Einheitliches Regalsystem für Kommissionierprinzip angewendet. Aufbauorganisation alle Artikel im Einsatz verschiedener Teilsysteme für unterschiedliche Distributionszentrum. Mehrzonig Produktgruppen oder die Schaffung organisatorischer Zonen. Die Teile eines Auftrags werden direkt aus dem Regal Einstufig entnommen und in einen Versandkarton gelegt. Artikel werden gesammelt und Ablauforganisation direkt in Versandkartons Im ersten Schritt erfolgt die artikelbezogene Kommissionierung, verpackt. Zweistufig bei der die Artikelpositionen aller Aufträge gebündelt und artikelweise, nicht auftragsweise, abgearbeitet werden. Ein neuer Kundenauftrag wird erst nach der Abarbeitung des Sequenziell vorherigen begonnen. Mehrere Kommissionierer Betriebsorganisation bearbeiten gleichzeitig mehrere Dies ist die gleichzeitige Erfassung und Bearbeitung mehrerer Kundenaufträge. Parallel Kundenaufträge. Quelle: Ten Hompel Michael, Schmidt Thorsten (2010), Warehouse Management, S. 41 ff. 25 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.26 - Kommissionierung - Kommissionierzeit Die Kommissionierzeit (KZ) umfasst die gesamte Zeit, die zur Bearbeitung eines Kommissionierauftrags benötigt wird, und wird in Basis-, Weg-, Greif- und Totzeit unterteilt. Ziel ist es, die Kommissionierzeit zu reduzieren, um Kosten zu senken und die Effizienz im Lagerprozess zu maximieren. Eine optimierte Kommissionierzeit trägt direkt zur Verbesserung der Prozesskosten und -geschwindigkeit bei. Bestandteile der Kommissionierzeit Basiszeit Wegzeit Greifzeit Totzeit Anzahl an der KZ 5% - 10% 30% - 50% 5% - 10% 10% - 35% Organisatorische Durchschnittszeit zwischen Zeitanteil der Entnahme Orientierung im Lager, Tätigkeiten vor bzw. zwei Entnahmestellen einer Ware aus dem Quittierung von nachdem multipliziert mit der Anzahl Regal (Hinlangen, Auftragspositionen, Beschreibung Kommissioniervorgang, der Entnahmestellen eines Greifen, Herausnehmen, Kontrollvorgänge, z.B. das Aufheben, Lesen, Auftrags Befördern, Ablegen) Etikettieren, Anbruch Belegen, Bereitstellen von bilden Hilfsmitteln Verwendung von LVS Wahl der optimalen KS* Lagerplatzveränderung: Wahl eines Optimale Bereitstellung Bestandsbereinigung Ware mit hohem geeigneten Mögliche Potentiale von Hilfsmitteln Bei dynamischer (z.B. Umschlag in Greifmähe beleglosen zur Zeiteinsparung Arbeitsvorbereitungen AKL) & statischer (z.B. Zweidimensionale Kommissioner- Qualifiziertes Personal ABC-Analyse Fortbewegung im verfahren Bereitstellung Fachbodenregal Wegweiser Quellen: Gleißner Harald, Möller Klaus (2009), Fallstudien Logistik (1. Auflage), S.30 ff.; Heinrich Martin (2016), Transport- und Lagerlogistik (10. Auflage), S. 413 ff. *KS = Kommissionierstrategie 26 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.27 - Kommissionierung - PbV, PbS, … Die Kommissionierung bezeichnet die Zusammenstellung von Waren nach vorgegebenen Aufträgen. Bei der beleglosen Kommissionierung werden papierlose Verfahren genutzt, um diese Prozesse effizienter zu gestalten. Pick-by-Vision Pick-by-Scan Pick-by-Voice Pick-by-Light Quelle: https://quantum-acompa.de/pick-by-vision/ Quelle: https://www.theracon.eu/magazin/handschlaufen-barcode-scanner/ Quelle: https://beschaffung-aktuell.industrie.de/logistik/pick-by-what/#slider-intro-2 Quelle: https://logistra.de/themen/kommissionierung/pick-light.html Augmented-Reality- Picklisten werden Datengerät und Headset für Optische Anzeigen (Displays Technologie mit Datenbrille elektronisch per Sprachbefehle zur und Lichter) zur Zuordnung (zeigt nötige & wichtige Dockingstation, WLAN oder Informationsweitergabe. der richtigen Ware. Informationen an). UMTS übermittelt. Visuelle Darstellung der Mobiles MDE-Gerät mit Direkte Rückmeldung an das Kein zusätzliches Equipment Infos und erweiterte integriertem Scanner und IT-System durch erforderlich. Navigation. Touchscreen. Spracheingaben. Scanfunktion zur Zeigt Artikel, Lagerort und Freie Hände erhöhen Ware und Menge werden Datenübertragung ans IT- Menge an. Produktivität und Sicherheit. angezeigt, Entnahme am System. Daten werden direkt ins IT- Regalanzeigedisplay System übertragen. quittiert. Quelle: Wehking, K.-H. (2020). Technisches Handbuch Logistik 1: Fördertechnik, Materialfluss, Intralogistik. Berlin: Springer Vieweg, S. 723-726. 27 Supply Chain Management – Glossar LOG Ersoy, Okan LOG.28 - Regalbediengerät - Verschiedene Konzepte Regalbediengeräte optimieren die Lagerverwaltung durch effiziente Handhabung von Ladeeinheiten im Einzel- und Doppelspiel. Isochronen verbessern die Transporteffizienz in der Logistikplanung, indem sie die Erreichbarkeit und optimale Routen analysieren. Einzelspiel Z Einzelspiel & Isochrone Ein Regalbediengerät bewegt nur eine Ladung pro Fahrt. H Das bedeutet, es fährt zu einem Regal, lagert die Ware ein Volle Fahrt oder aus, und fährt dann zurück. 2 Doppelspiel Leere Fahrt Fahrzeit 3 1 LE Lagereinheit Das Gerät kombiniert Ein- und Auslagerung in einer E LE 0 Fahrt. Es nimmt eine Ladung auf, bringt sie ins Regal und Fahrzeit L X nimmt gleich eine andere Ladung mit, um sie aus- oder umzulagern. Z Doppelspiel Isochrone H Volle Fahrt Isochrone beim Regalbediengerät bedeutet, dass es so 3 effizient arbeitet, dass es in derselben Zeit mehrere 2 Leere Fahrt Stellen im Lager bedienen könnte. Es optimiert seine LE Bewegungen, um gleichzeitig mehrere Lagerpositionen zu 1 Lagereinheit erreichen und die Zeit und Ressourcen bestmöglich zu LE E/A 0 nutzen. L X Quelle: D.Arnold, H.Isermann, A.Kuhn, H.Tempelmeier, K.Furmans (2008), Handbuch Logistik, S. 659 & 660 28 Supply Chain Management – Glossar LOG Schmid, Carsten LOG.29 - Cross Docking Cross Docking (CD) ermöglicht den Umschlag von Waren ohne Lagerbestand. Ware wird zu einem Cross Docking-Zentrum gebracht, umgeschlagen und direkt an die Endempfänger verteilt. Dies senkt Lager-, Prozess- und Kapitalbindungskosten und reduziert die Durchlaufzeit auf unter 24 Stunden. Inbound CD - Area Outbound Einstufig Vorkommissionierte Ware wird zusammengeführt. Direkte Zusammenführung am Umschlagpunkt. Zweistufig Artikel- oder sortenreine Ware. Endkommissionierung erfolgt am Umschlagpunkt. „Transshipment“ → höhere Kosten entstehen. Voraussetzungen Mehrstufig Effiziente Planung und Koordination Zweistufiges CD plus zusätzliche Schritte (z.B. Umkonfektionierung). (zwischen Lieferanten, Spediteuren und Erbringung von Zusatzleistungen (Value Added Services). Empfängern). Automatisierte Informations- und Vorteile Warenflusssysteme. Reduzierung von Lagerkosten. Integration von IT-Systemen für nahtlose Verkürzung der Durchlaufzeiten (unter 24 Stunden). Kommunikation und Datenverarbeitung. Minimierung von Prozess- und Kapitalbindungskosten. Zuverlässige Transportlogistik mit flexibler Erhöhung der Bestandsgenauigkeit durch zentrale Warenverfolgung. Kapazität und Routen. Quelle: R. Dan Reid, Nada R. Sanders (2019), Operations Management: An Integrated Approach, S. 118 29 Supply Chain Management – Glossar LOG Schmid, Carsten LOG.30 - Servicegrad - Alpha, Beta, Gamma Servicegrade sind Kennzahlen, die darlegen, wie groß die Lieferprobleme sind. Es gibt drei Servicegrade: Alpha, Beta und Gamma diese befassen sich mit ereignis-, mengen- und zeitorientierter Lieferfähigkeit. Alpha – Servicegrad Alpha – Servicegrad Ist eine ereignisorientierte Kennzahl 𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴 𝑛𝑛𝑛𝑛𝑛𝑛𝑛𝑛𝑛 𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠𝑠 𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏𝑏 𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴𝐴 (𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆) Gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Auftrag nicht 𝛼𝛼 = 1 − 𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺𝐺 (𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆) durch den Bestand erfüllt werden kann Die Höhe des Fehlbestands wird nicht beachtet Beta – Servicegrad Beta – Servicegrad Ist eine mengenorientierte Kennzahl 𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸 𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹 𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝 𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃 (𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆) 𝛽𝛽 = 1 − Gibt den Anteil der Gesamtnachfrage wieder, der direkt 𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸 𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃 (𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆) aus dem Lagebestand abgerufen werden kann. Die Höhe des Fehlbestands wird beachtet Gamma – Servicegrad Gamma – Servicegrad 𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸 𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹𝐹 𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝𝑝 𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃 (𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆) Ist eine zeit- und mengenorientierte Kennzahl 𝛾𝛾 = 1 − Gibt den durchschnittlichen Lieferrückstand mit Menge 𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸𝐸 𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃𝑃 (𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆𝑆) und Wartezeit an. Quelle: Fabian Friese (2022), Multi-kriterielle stochastische kapazitätsbeschränkte Losgrößenplanung, S.30 ff; Berbig (2021), Skript LFS_K.5 S.51 ff. 30 Supply Chain Management – Glossar LOG Grunwald, Marc LOG.31 - Wesentliche Kennzahlen als KPI-Baum Kennzahlen sind quantitative Messgrößen, die verwendet werden, um die Leistung und Effizienz von Prozessen zu bewerten und zu steuern. Sie ermöglichen es, den aktuellen Zustand zu erfassen, Ziele zu setzen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Produktivität Raumnutzung Kundenservice Versandabwicklung Auftragsabwicklung Füllgrad Lieferbereitschaft Liefertreue Anzahl Bearbeitete Sofort bediente Pünktlich gelieferte Belegter Lagerraum Sendungen Aufträge Anforderungen Positionen Zeitintervall oder Mitarbeiter oder Summe Summe Gesamter Lagerraum Mitarbeiterstunden Mitarbeiterstunden Anforderungen Positionen Quelle: Eigene Darstellung nach Berbig (2022), LFS Kap. 3: Wesentliche Kennzahlen. S. 269 ff. Kessler, Dagmar (2022), Kennzahlensysteme zur Effizienzmessung und Steuerung der Logistik. S. 27 ff. 31 Supply Chain Management – Glossar LOG Dietsche, Christian LOG.32 - Distributionslogistik - akquisit. vs. physische Ebene Die Distribution unterteilt sich in die akquisitorische Distribution und die physische Distribution. In der akquisitorischen Ebene werden die vertraglichen Grundlagen des Absatzes geschaffen. Die physische Ebene, die Distributionslogistik umfasst alle operativen Prozesse, die für die Verteilung der Waren von Hersteller zu Kunde erforderlich sind. Akquisitorische Ebene Physische Ebene Distributionswege Distributionsorgane Auftragsabwicklung Auftragsübermittlung Auftragsbearbeitung Direkte Eigene Fremde Kommissionierung, Verpackung und Versand Distribution Organe Organe Fakturierung und Rechnungslegung Indirekte Absatz- Absatz- Lagerhaltung Platzierung der Lager am richtigen Standort Distribution helfer

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