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DesirableBaltimore6580

Uploaded by DesirableBaltimore6580

FH OÖ

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business software management business strategy

Summary

This document summarizes business software, focusing on the Sears case study. It discusses challenges such as a fading brand image and declining competitiveness, highlighting the opportunities presented by information systems in improving these aspects. The document covers global business implications and the role of information technology in modern markets.

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Business Software Theorie 04.09.24 BUSINESS SOFTWARE – EINFÜHRUNG ZUSAMMENFASSUNG Sears Fallstudie Sears war lange Zeit der größte Einzelhändler in den USA, verlor jedoch an Marktmacht durch zunehmende Konkurrenz. 2005 fusionierte...

Business Software Theorie 04.09.24 BUSINESS SOFTWARE – EINFÜHRUNG ZUSAMMENFASSUNG Sears Fallstudie Sears war lange Zeit der größte Einzelhändler in den USA, verlor jedoch an Marktmacht durch zunehmende Konkurrenz. 2005 fusionierte Sears mit Kmart zur Sears Holding Company. Das Unternehmen investierte stark in Informationstechnologie, verzeichnete jedoch 2011 einen Verlust von 3,2 Milliarden USD. Der CEO setzte auf verstärkten Technikereinsatz und die Analyse von Kundendaten (Data Mining), um das Geschäft zu verbessern. Ein zentrales Element dieser Strategie war das Kundenbindungsprogramm (customer loyality program) namens Shop your Way Rewards, das von 50 Millionen Kunden genutzt wurde. Die gewonnen Daten halfen, Verkaufsflächen an das Kaufverhalten anzupassen und gezielte Werbeaktionen zu entwickeln. Herausforderungen für das Management: Verblassende Marke: Sears kämpft mit einem stark geschwächten Markenimage und zahlreichen unrentablen Ladengeschäften in schlechten Lagen. Wettbewerbsfähigkeit: Nach vielen Fehlentscheidungen fällt es dem Unternehmen schwer, die notwendige Dynamik zurückzugewinnen und einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Einsatz von Informationssystemen: Das Management plant, durch den verstärkten Einsatz von Informationssystemen die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Die Grafik zeigt die Verbindungen zwischen den unternehmerischen Herausforderungen, den möglichen Maßnahmen (Management, Organisation & Technik) und den Lösungen (Informationssystem), die das Unternehmen implementieren kann: 1 Business Software Theorie 04.09.24 Unternehmerische Lösungen: Ziel ist es die Umsätze durch den Einsatz von Informationssystemen und technologieunterstützten Maßnahmen (Implementierung Data-Mining, Einsatz Smartphones, iPads, Kundenbindungsprogramme, Verkaufsflächen-Optimierung, usw..) zu erhöhen. Wandelnde geschäftliche Rahmenbedingungen Globalisierung Management und Kontrolle in einem globalen Markt: Management und Kontrolle in einem globalen Markt bedeuten, dass Unternehmen ihre Geschäftsaktivitäten in vielen verschiedenen Ländern koordinieren müssen, wobei sie sich an unterschiedliche Gesetze, Kulturen und Märkte anpassen. Sie müssen entscheiden, ob Entscheidungen zentral oder vor Ort getroffen werden sollen. Eine gute Kommunikation und effektive Technologien sind nötig, um globale Teams zu verbinden. Außerdem müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie alle lokalen Gesetze einhalten und ihre Prozesse gut überwachen. Wettbewerb in Weltmärkte: Durch die Globalisierung stehen Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Mitbewerbern aus aller Welt. Dies zwingt Firmen dazu, wettbewerbsfähiger zu werden, Innovationen voranzutreiben und ihre Geschäftsmodelle anzupassen, um in internationalen Märkten bestehen zu können. Globale Arbeitsgruppen: Unternehmen organisieren ihre Belegschaft immer häufiger international, was zu virtuellen oder verteilten Teams führt. Diese globalen Teams benötigen spezielle Managementmethoden, um effektiv über Ländergrenzern hinweg zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Globale Liefersystem: Unternehmen produzieren und vertreiben ihre Produkte global. Dies erfordert komplexe und effiziente Lieferketten, die auf internationale Kooperation und Technologie angewiesen sind. Zunehmende Bedeutung der Informationswirtschaft Informationen und Daten werden immer wichtiger für den Geschäftserfolg. Unternehmen, die effektiv Daten sammeln, analysieren und nutzen, sind im Vorteil. Die Informationswirtschaft schafft neue Geschäftsmöglichkeiten und verändert die Art und Weise, wie Unternehmen mit Kunden, Partnern und Wettbewerbern interagieren. Wissens- und informationsbasierte Marktwirtschaft: basiert zunehmend auf Wissen und Informationen, anstatt nur auf materiellen Ressourcen. Durch Wissen = Innovationen entwickeln, Prozesse verbessern, strategische Entscheidungen. Wissensintensive Produkte und Dienstleistungen: Unternehmen müssen in Forschung & Entwicklung investieren, um innovative und technisch fortgeschrittene Angebote zu schaffen. 2 Business Software Theorie 04.09.24 Wissen als zentrale produktive strategische Ressource: Die Fähigkeit, Wissen zu generieren, zu nutzen und zu schützen ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Hoher Qualifizierungsbedarf der Mitarbeiter: Es besteht ein starker Bedarf an kontinuierlicher Aus- und Weiterbildung, damit die Belegschaft die erforderlichen Fähigkeiten besitzt, um in einer sich ständig verändernden, wissensintensiven Wirtschaft erfolgreich zu sein. Wandel der Organisationsstrukturen Der Wandel der Organisationsstrukturen zeigt sich durch flachere Hierarchien und Dezentralisierung, was mehr Flexibilität und Standortunabhängigkeit ermöglicht. Verantwortungen werden verstärkt an Mitarbeitende übertragen, und die Kooperation über Unternehmensgrenzen hinweg nimmt zu. Elektronische Kommunikationsmittel und Netzwerke unterstützen die Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern sowie die Abwicklung wichtiger Geschäftsprozesse und die Verwaltung von Vermögensgegenständen. Dies führt zur Entstehung des vernetzten Unternehmens mit niedrigeren Transaktions- und Koordinationskosten. Weniger Hierarchie, flachere Organisationsstrukturen: Unternehmen reduzieren Managementebenen, um Entscheidungsprozesse zu beschleunigen und flexibler zu agieren. Dezentralisierung: Entscheidungsbefugnisse werden von der zentralen Führungsebene auf verschiedene Abteilungen oder Standorte verteilt. Größere Flexibilität: Organisationen passen sich schneller an Veränderungen im Markt oder in der Technologie an. 3 Business Software Theorie 04.09.24 Standortunabhängigkeit: Mitarbeiter und Teams können von verschiedenen geografischen Standorten aus arbeiten, oft unterstützt durch digitale IT. Geringere Transaktions- und Kooperationskosten: Der Einsatz von Technologie und verbesserten Prozessen senkt die Kosten für Verwaltung und Abstimmung innerhalb des Unternehmens. Übertragung von Verantwortung an Ausführende: Mitarbeiter in operativen Rollen erhalten mehr Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse. (P1) Unternehmensübergreifende Kooperation und Teamarbeit: Firmen arbeiten vermehrt mit externen Partnern oder anderen Firmen zusammen. Entstehung des vernetzten Unternehmens Durch elektronische Kommunikationsmittel erlangt man gestützte Beziehungen zu Kunden, Lieferanten und MA. Abwicklung wichtiger Geschäftsprozesse über elektronische Netzwerke z.B. Bestellungen, Kundendienst, usw.. Elektronische Verwaltung wichtiger Vermögensgegenstände des Unternehmens z.B. Daten und Geräte werden digital erfasst (Inventar) Rasches Erkennen und Reagieren auf Änderungen im betrieblichen Umfeld z.B. Corona Pandemie – HO 4 Business Software Theorie 04.09.24 3- Sektoren Modell Strukturwandel der Arbeitsverteilung nach dem 3-Sektor-Modell, der die Entwicklung von Landwirtschaft, Produktion und Dienstleistungen im Zeitraum von 1850 – 2010 zeigt. Landwirtschaft (Primärsektor): Der Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten lag 1850 bei 80 %. Produktion/Industrie (Sekundärsektor): Ab etwa 1850 stieg der Anteil der Beschäftigten im Industriesektor stark an, erreichte seinen Höhepunkt um 1950. Dienstleistungssektor (Tertiärsektor): Ab 1950 stieg der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor stark an und dominierte gegen Ende des 20. Jahrhunderts. 4-Sektoren-Modell Die Grafik zeigt, wie sich der Fokus der Wirtschaft vom Agrarsektor über die Produktion hin zu Dienstleistungen und, zuletzt, zur Informationswirtschaft verlagert. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Technologie und Informationsverarbeitung. 5 Business Software Theorie 04.09.24 Strategische Geschäftsziele von Informationssystemen Exzellente Betriebsabläufe (operational excellence): Informationssysteme verbessern die Effizienz und Produktivität von Geschäftsprozessen, indem sie Automatisierung und bessere Prozesssteuerung ermöglichen. Neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle Kunden – und Lieferantennähe: engere Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten Optimierte Entscheidungsfindung: Informationssysteme liefern Daten und Analysen in Echtzeit, was fundierte und schnellere Entscheidungen ermöglicht. Wettbewerbsvorteil: durch verbesserte Prozesse, personalisierte Dienstleistungen, innovative Geschäftsmodelle Unternehmensfortbestand: Unternehmen bleiben anpassungsfähig und wettbewerbsfähig, was den langfristigen Fortbestand sichert. Konvergenz von Informations- und Anwendungssystemen Das Anwendungssystem besteht aus der IT-Infrastruktur, der Anwendungssoftware und den Daten, die es zur Erfüllung betrieblicher Aufgaben und Prozesse benötigt. Ein Informationssystem umfasst darüber hinaus Organisations- und Managementaspekte sowie insbesondere die Nutzer/Anwender und ist individuell auf das Unternehmen zugeschnitten, in dem es eingesetzt wird. 6 Business Software Theorie 04.09.24 Daten, Informationen und Wissen 1. Zeichen: Einzelne Zeichen (z.B. Buchstaben oder Zahlen) haben zunächst keine Bedeutung und sind reine Symbole. Diese werden durch Syntax zu einer sinnvollen Struktur (wie Worte oder Sätze) geordnet. 2. Daten: Durch die Anwendung von Syntax werden Zeichen zu Daten, die eine bestimmte Aussage darstellen. Die Daten haben jedoch noch keine Bedeutung. Abbildung 1: Unterschied Daten & Informationen 3. Informationen: Daten werden durch Semantik in Informationen umgewandelt, indem ihnen eine Bedeutung zugewiesen wird. Es handelt sich um kontextbezogene, nützliche Aussagen. 4. Wissen: Informationen werden durch Pragmatik und Vernetzung mit Erfahrungen verknüpft und führen zu Wissen. Dieses Wissen ist strategisch und ermöglicht fundierte Entscheidungen. 7 Business Software Theorie 04.09.24 Abbildung 2: Symbolische Darstellung eines Systems für Lohnbuchhaltung Zusammenspiel von operativen Systemen und MIS Managementinformationssystem (MIS): Das MIS verarbeitet die Daten aus den verschiedenen Quellen und erstellt Berichte für das Management. Diese Berichte unterstützen Manager bei der Entscheidungsfindung, indem sie einen Überblick über wichtige betriebliche Kennzahlen geben, wie Umsatz, Kosten und Lagerbestände. Abbildung 3:Bericht für Management auf Basis BI 8 Business Software Theorie 04.09.24 Wertschöpfungskettenbetrachtung von Informationen in Unternehmen Der effiziente Einsatz von Informationssystemen erfordert das Verständnis der Organisation, des Managements und der Technik, die das System formen. Organisation: Dieser Bereich bezieht sich auf die Strukturen und Prozesse innerhalb eines Unternehmens, die notwendig sind, um das Informationssystem effektiv zu nutzen. Es umfasst die Arbeitsabläufe, Verantwortlichkeiten und die Art und Weise, wie das Unternehmen Informationen verwaltet und verarbeitet. Management: Das Management stellt sicher, dass das Informationssystem strategisch eingesetzt wird, um Geschäftsziele zu unterstützen. Manager nutzen das System, um Entscheidungen zu treffen, die auf den bereitgestellten Daten und Berichten basieren. Sie sind für die Planung, Steuerung und Überwachung der Nutzung des Systems verantwortlich. Technik: Der technische Teil eines Informationssystems umfasst die Hardware, Software, Netzwerke und Datenbanken, die zur Verarbeitung und Speicherung von Daten benötigt werden. Ergänzende Vermögenswerte Damit sich eine IT-Investition auszahlt, sind ergänzende Vermögenswerte notwendig organisatorische managementbezogene soziale 9 Business Software Theorie 04.09.24 Organisatorische Vermögenswerte Unternehmenskultur, in der Effizienz und Effektivität geschätzt werden: Wert auf effiziente Arbeitsläufe und die ständige Verbesserung legen Effiziente Geschäftsprozesse z.B. strukturierte und optimierte Prozesse Dezentrale Weisungsbefugnisse: verschiedene Abteilungen und Teams haben die Möglichkeit, Entscheidungen selbst zu treffen, was die Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit verbessert Verteilte Entscheidungsbefugnisse: (P3) Starkes IT-Entwicklungsteam Managementbezogene Vermögenswerte Starke Unterstützung des Topmanagements für IT-Investitionen und damit einhergehende Veränderungen: Das obere Management fördert und unterstützt aktiv Investitionen in IT und treibt die notwendigen Veränderungen im Unternehmen voran, um den Erfolg sicherzustellen. Anreize für Innovationen im Managementbereich: Es gibt Mechanismen, um Innovationen im Management zu fördern, z. B. durch Belohnungen für innovative Ideen oder Verbesserungen in Geschäftsprozessen. Teamarbeit und kollaborative Arbeitsumfelder Schulungsprogramme, um die Entscheidungsfähigkeiten des Managements zu verbessern Managementkultur, die Flexibilität und wissensbasierte Entscheidungsfindungsprozesse schätzt: Eine Managementkultur, die auf Flexibilität und datengestützte Entscheidungen setzt, stellt sicher, dass das Unternehmen schnell auf Veränderungen reagieren und fundierte Entscheidungen treffen kann. 10 Business Software Theorie 04.09.24 Soziale Vermögenswerte Die allgemein verfügbare Internet- und Telekommunikationsinfrastruktur Schulungsprogramme zur Erweiterung der IT-Kenntnisse der Mitarbeiter Standards (sowohl öffentliche als auch unternehmensinterne) z.B. Standardisierte Technologien, Protokolle und Prozesse (z. B. Sicherheitsstandards) Gesetze und Bestimmungen, die faire und stabile Geschäftsumgebungen schaffen z.B. Arbeitsgesetze, DSGVO, usw… Technologie- und Dienstleistungsunternehmen zur Unterstützung der Entwicklung und Inbetriebnahme von Informationssystemen z.B. Externe Anbieter, die Unternehmen bei der Implementierung und Wartung von IT-Systemen unterstützen Massenfertigung kundenindividueller Produkte (mass customization) Die Fähigkeit, individuell zugeschnittene Produkte oder Dienstleistungen mithilfe von Mitteln der Massenfertigung anzubieten. Auswirkungen von Informationssystemen auf die Organisationsstruktur Wie haben sich Änderungen von Technik und die Verbreitung des Internets auf die Organisationsstruktur ausgewirkt? Ökonomische Erklärungsansätze Transaktionskostentheorie Die Transaktionskostentheorie (TKA) bezeichnet eine Theorie der volkswirtschaftlichen neuen Institutionenökonomik, die besagt, dass jede wirtschaftliche Transaktion mit bestimmten Kosten in der Marktwirtschaft verbunden ist. Informationsbeschaffung: Die Kosten, um Informationen über Preise, Qualität oder Lieferanten zu sammeln. Verhandlungs- und Vertragskosten: Die Kosten für die Aushandlung und Erstellung von Verträgen. 11 Business Software Theorie 04.09.24 Überwachung und Durchsetzung: Kosten, die entstehen, um sicherzustellen, dass die Vertragsbedingungen eingehalten werden. Unternehmen versuchen, Transaktionskosten zu minimieren, indem sie entscheiden, ob sie bestimmte Tätigkeiten auslagern oder selbst übernehmen. Agency-Theorie Die Agency-Theorie (auch Prinzipal-Agent-Theorie genannt) beschreibt das Verhältnis zwischen zwei Parteien, dem Prinzipal (Auftraggeber) und dem Agenten (Beauftragter), und wie ihre Beziehung durch Informationsasymmetrie und Interessenkonflikte beeinflusst wird. Grundlegende Annahmen der Agency-Theorie: 1. Prinzipal und Agent: Der Prinzipal beauftragt den Agenten, eine Aufgabe in seinem Interesse auszuführen. Zum Beispiel könnte ein Aktionär (Prinzipal) einen Manager (Agent) beauftragen, das Unternehmen zu leiten. 2. Zielkonflikt: Prinzipal und Agent haben oft unterschiedliche Ziele. Der Prinzipal möchte, dass der Agent im Sinne seiner Interessen handelt, während der Agent möglicherweise eigene Ziele verfolgt, wie zum Beispiel persönliche Vergütung oder geringe Arbeitsbelastung. 3. Informationsasymmetrie: Der Agent verfügt in der Regel über mehr Informationen als der Prinzipal, da er näher an den operativen Tätigkeiten ist. Das führt zu einer asymmetrischen Verteilung von Informationen, die es dem Agenten ermöglicht, Entscheidungen zu treffen, die dem Prinzipal nicht sofort bekannt sind oder schwer nachzuvollziehen sind. 4. Moralisches Risiko (Moral Hazard): Da der Agent besser informiert ist, könnte er im Eigeninteresse handeln, was nicht immer im besten Interesse des Prinzipals ist. Dieses Verhalten ist schwer zu überwachen, da der Prinzipal nicht alle Handlungen des Agenten überprüfen kann. 5. Anreize und Verträge: Um den Interessenkonflikt zu lösen, wird oft versucht, durch entsprechende Verträge und Anreize (z.B. Bonuszahlungen, Zielvorgaben) die Interessen des Agenten an die des Prinzipals anzupassen. Ziel ist es, den Agenten zu motivieren, im besten Sinne des Prinzipals zu handeln. 12 Business Software Theorie 04.09.24 Abbildung 4: Einfluss IT auf Unternehmen (nach Agency-Theorie) Auf dem Bild ist eine grafische Darstellung der Agency-Kosten in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße (gemessen an der Anzahl der Mitarbeiter) zu sehen. Die vertikale Achse repräsentiert die Agency-Kosten, während die horizontale Achse die Unternehmensgröße darstellt. Die gelbe Kurve A1 zeigt den Verlauf der Agency-Kosten ohne den Einfluss der IT. Diese Kurve steigt mit zunehmender Unternehmensgröße an, was darauf hindeutet, dass die Agency-Kosten bei größer werdenden Unternehmen zunehmen. Dies spiegelt den steigenden Aufwand für Überwachung, Kontrolle und den Abbau von Informationsasymmetrien wider, die typisch für größere Organisationen sind. Die rote Kurve A2 zeigt den Effekt der IT auf die Agency-Kosten. Durch den Einsatz von Informationstechnologie werden die Agency-Kosten reduziert und die Kurve verschiebt sich nach unten und nach rechts. Dies bedeutet, dass Unternehmen mit Hilfe von IT wachsen können, ohne dass die Agency-Kosten im gleichen Maße ansteigen. Die IT senkt also die Gesamtkosten für Kontrolle und Überwachung und ermöglicht effizientere Organisationsstrukturen bei größerer Unternehmensgröße. Die Pfeile in der Grafik verdeutlichen die Verschiebung von A1 nach A2, also den Einfluss der IT auf die Reduzierung der Agency-Kosten bei wachsender Unternehmensgröße. Zusammengefasst illustriert das Diagramm, dass durch den Einsatz von IT die Agency-Kosten sowohl absolut als auch relativ zur Unternehmensgröße gesenkt werden können, was Unternehmen ein effizienteres Wachstum ermöglicht. 13 Business Software Theorie 04.09.24 Wechselseitige Beziehung zwischen Technik, Organisationsstruktur, Aufgaben und Menschen im Unternehmen Die Implementierung von Informationssystemen hat Konsequenzen für die Aufgabenanordnung, Organisationsstruktur und Menschen. Nach diesem Modell müssen zur Umsetzung von Änderungen alle vier Komponenten gleichzeitig verändert werden. Wechselwirkungen der vier Komponenten: Technik und Aufgaben: Eine neue Technologie (wie ein Informationssystem) kann Aufgaben effizienter gestalten, aber auch neue Aufgaben schaffen. Die Art und Weise, wie Arbeit erledigt wird, ändert sich oft grundlegend. Technik und Organisationsstruktur: Durch IT-Systeme kann die Organisationsstruktur flexibler werden. Entscheidungen können schneller und auf Grundlage von Echtzeitdaten getroffen werden, was flachere Hierarchien ermöglicht. Aufgaben und Menschen: Wenn sich Aufgaben ändern, müssen auch die Menschen entsprechend geschult werden. Neue Prozesse erfordern oft neue Kompetenzen und Fertigkeiten der Mitarbeiter. Menschen und Organisationsstruktur: Wenn Menschen in einer neuen Struktur arbeiten, verändern sich auch Kommunikationswege, Verantwortlichkeiten und Rollen. Menschen müssen sich in neuen Rollen wohlfühlen und effizient handeln können. 14 Business Software Theorie 04.09.24 Informationssysteme für geschäftsbereichsbezogene Strategien Wie können Unternehmen in einem speziellen Markt erfolgreich bestehen? Gängige Strategien Kostenführer (Kostengünstigster Hersteller) Produkt oder Dienstleistung gegenüber Konkurrenten abheben (Differenzierung) Umfang des Wettbewerbs ändern, durch Ausweitung auf globale Märkte oder Konzentration auf Nischen Gängiges Analysewerkzeug: Wertschöpfungskettenmodell Wertschöpfungskettenmodell Das Wertschöpfungskettenmodell ist ein konzeptionelles Rahmenwerk, das Unternehmen hilft, ihre Aktivitäten zu analysieren und zu verstehen, wie sie einen Mehrwert für ihre Produkte oder Dienstleistungen schaffen können. Es wurde von Michael Porter entwickelt und ist ein zentrales Modell in der strategischen Unternehmensführung. Der Fokus des Modells liegt darauf, zu identifizieren, wo Informationssysteme eingesetzt werden können, um Effizienz zu verbessern, Kosten zu senken oder die Qualität zu steigern, um so einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Abbildung 5: Wertschöpfungskette Unternehmen & Branche 15 Business Software Theorie 04.09.24 Erläuterung der verschiedenen Bereiche: 1. Primäre Aktivitäten: Diese Aktivitäten beziehen sich auf die zentralen Unternehmensprozesse, die direkt zur Herstellung und Vermarktung eines Produkts oder einer Dienstleistung beitragen: Eingangslogistik: Aktivitäten wie der Wareneingang und die Lagerung von Rohstoffen. Automatische Lagersysteme können hier eingesetzt werden, um Lagerbestände zu verwalten und die Effizienz der Materialwirtschaft zu steigern. Fertigung: Die Produktion oder Verarbeitung von Produkten. Computergesteuerte Maschinensysteme ermöglichen eine Automatisierung der Fertigungsprozesse, wodurch Produktionszeiten verkürzt und die Produktqualität erhöht werden können. Vertrieb und Marketing: Maßnahmen zur Vermarktung und dem Verkauf der Produkte. Elektronische Bestellsysteme unterstützen den Vertrieb durch die Automatisierung von Bestellvorgängen und die Integration mit CRM-Systemen. Kundendienst: Nach dem Verkauf folgen Serviceleistungen wie Wartung und Support. Wartungssysteme verbessern den Kundenservice, indem sie die Nachverfolgung von Problemen und Serviceanfragen ermöglichen. Distributionslogistik: Versand und Auslieferung von Produkten an den Endkunden. Automatisierte Versandplanungssysteme unterstützen die Logistik durch Optimierung der Lieferkette und Routenplanung. 2. Unterstützende Aktivitäten: Diese Aktivitäten bieten die notwendige Unterstützung für die primären Aktivitäten und tragen zur Effizienz und Effektivität der Organisation bei: Verwaltung und Management: Hierbei handelt es sich um allgemeine Verwaltungsaufgaben. Elektronische Planungs- und Datenverarbeitungssysteme unterstützen Managementprozesse und helfen bei der strategischen Entscheidungsfindung. Personalwesen: Umfasst die Rekrutierung, Schulung und Entwicklung der Mitarbeiter. Personalplanungssysteme können den gesamten Prozess der Mitarbeitereinbindung optimieren, einschließlich Gehaltsabrechnung und Performance-Management. Technik: Forschung und Entwicklung sowie IT-Systeme zur Unterstützung der Produktentwicklung. Computergestützte Designsysteme helfen dabei, Produkte zu entwerfen und technische Probleme zu lösen. Beschaffung: Der Einkauf von Rohmaterialien und Dienstleistungen. Elektronische Bestellsysteme unterstützen die Beschaffung durch die Automatisierung des Beschaffungsprozesses und die Optimierung der Lieferantenbeziehungen. 16 Business Software Theorie 04.09.24 3. Wertschöpfungskette einer Branche: Das untere Diagramm zeigt, wie das Unternehmen in die übergeordnete Wertschöpfungskette einer Branche eingebettet ist. Hier gibt es folgende Beteiligte: Lieferanten der Lieferanten: Unternehmen, die Rohstoffe oder Vorprodukte an die Lieferanten liefern. Lieferanten: Diese versorgen das Unternehmen mit den notwendigen Rohmaterialien oder Zwischenprodukten. Unternehmen: Das Unternehmen verarbeitet diese Materialien und stellt daraus Endprodukte oder Dienstleistungen her. Großhändler: Diese stellen den Vertrieb zu den Einzelhändlern oder Endkunden sicher. Endkunden: Sie erwerben die Endprodukte oder Dienstleistungen. Informationssysteme zur Unterstützung der Kostenführerschaft Informationssysteme tragen entscheidend zur Kostenführerschaft bei, indem sie Unternehmen helfen, ihre Kosten in verschiedenen Bereichen zu reduzieren. Sie vereinfachen die Standardisierung von Dienstleistungen, automatisieren Verwaltungsprozesse, optimieren die Produktion und verbessern die Effizienz der Lieferkette. Durch den strategischen Einsatz von IT können Unternehmen ihre Betriebskosten senken und sich in einem wettbewerbsintensiven Markt als Kostenführer positionieren. Informationssysteme Vereinfachen die Standardisierung von Dienstleistungen Vereinfachen Verwaltungsarbeiten Können Kosten der Produktion senken, z.B. mit einer automatisierten Produktionsplanung und -steuerung Strategische Vernetzung Strategische Vernetzung durch Informationssysteme ist ein zentrales Element moderner Unternehmensstrategien, das Unternehmen ermöglicht, Lieferanten- und Kundennähe zu verbessern, Prozesse zu optimieren und Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Diese Vernetzung wird vor allem durch IT-basierte Systeme wie Supply Chain Management (SCM) und Efficient Consumer Response (ECR) unterstützt, die eine engere Zusammenarbeit mit Partnern in der Wertschöpfungskette ermöglichen. 17 Business Software Theorie 04.09.24 Supply Chain Management (SCM): SCM-Systeme integrieren die gesamte Lieferkette von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion bis hin zur Auslieferung an den Endkunden. Ziel eines SCM-Systems ist es, die Effizienz der Lieferkette zu maximieren, Kosten zu senken und gleichzeitig eine hohe Qualität und termingerechte Lieferung zu gewährleisten. Beispiel: Ein Einzelhändler nutzt ein SCM-System, um die Bestellungen mit den Lieferanten zu koordinieren. Dies stellt sicher, dass die Regale immer mit den benötigten Produkten gefüllt sind, ohne dass unnötig hohe Lagerbestände aufgebaut werden. Efficient Consumer Response (ECR - effiziente Reaktion auf die Kundennachfrage): ECR ist ein Konzept, das in der Konsumgüterindustrie zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Einzelhändlern und Lieferanten entwickelt wurde. Ziel ist es, die gesamte Lieferkette so zu gestalten, dass sie auf die tatsächliche Nachfrage der Endkunden abgestimmt ist. ECR basiert auf dem Austausch von Echtzeitdaten zwischen den Handelspartnern, um Entscheidungen auf der Grundlage der aktuellen Nachfrage zu treffen, Bestände zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Dazu gehören Konzepte wie Just-in-Time-Lieferung, automatisierte Nachbestellung und kollaborative Planung. ECR umfasst: Filialsortimente (efficient store assortment) Warennachschub (efficient replenishment) Absatzförderung (efficient promotion) Produkteinführung (efficient product introduction) Vorteile Schnellere Reaktion auf Kundenwünsche und Nachfragen Geringere Lagerhaltungskosten 18 Business Software Theorie 04.09.24 Der ECR-Prozess mit Pull-Prinzip basiert auf der tatsächlichen Kundennachfrage, bei der Verkaufsdaten aus Filialen in Echtzeit an den Handel und die Hersteller zurückgemeldet werden. Dadurch wird nur das produziert und geliefert, was tatsächlich benötigt wird, was zu einer bedarfsgerechten und effizienten Versorgung führt. Vorteile des Pull-Prinzips: Lagerkosten reduzieren: Minimierung von Überbeständen. Schnellere Reaktionszeiten: Echtzeit-Daten ermöglichen rasche Anpassungen. Höhere Kundenzufriedenheit: Verfügbarkeit der richtigen Produkte zur richtigen Zeit. Effizienzsteigerung: Eng abgestimmte Lieferkette senkt Kosten und optimiert Prozesse. Das Pull-Prinzip verbessert durch präzisen Informationsaustausch und bedarfsgerechte Produktion die Effizienz der Lieferkette. 19 Business Software Theorie 04.09.24 Unter dem Diagramm sind drei verschiedene strategische Ansätze aufgeführt: 1. Warenloser Lagerbestand, Kontinuierliches Auffüllen des Lagers, Just-in-time-Lieferung Dieser Ansatz bezieht sich auf eine schlanke Lagerhaltungsstrategie. Es geht darum, Lagerbestände zu minimieren, das Lager kontinuierlich aufzufüllen und auf Just-in-time- Lieferungen zu setzen. Ziel ist es, Kosten zu senken und Effizienz zu steigern. 2. Differenzierung, Fokussierte Differenzierung, Kostenführerschaft Dieser Abschnitt beschreibt allgemeine Wettbewerbsstrategien: o Differenzierung: Das Unternehmen hebt sich durch einzigartige Produkte oder Dienstleistungen von der Konkurrenz ab. o Fokussierte Differenzierung: Das Unternehmen konzentriert sich auf ein spezielles Marktsegment, in dem es besonders gut ist. o Kostenführerschaft: Das Unternehmen strebt an, der kostengünstigste Anbieter am Markt zu sein. 3. Effiziente Reaktion auf Kundennachfrage (ECR) Hierbei geht es darum, schnell und effizient auf die Nachfrage der Kunden zu reagieren. Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, optimieren ihre Lieferkette basierend auf aktuellen Marktdaten, um die Kundennachfrage bestmöglich zu befriedigen. 20 Business Software Theorie 04.09.24 Wettbewerbsstrategien Abbildung 6: Beispiel Amazon Branchenbezogene Strategien Wie und wann sollte man mit anderen Unternehmen der Branche kooperieren, statt mit ihnen zu konkurrieren? 21 Business Software Theorie 04.09.24 Wettbewerbskräftemodell nach Porter (5-Forces-Model) Analyseinstrument Beschreibt Branchenstruktur Das Wettbewerbskräftemodell ist ein bekanntes strategisches Werkzeug, um das Wettbewerbsumfeld eines Unternehmens zu analysieren. Es wurde von Michael E. Porter entwickelt und wird oft als Porter's Five Forces (Fünf-Kräfte-Modell) bezeichnet. Das Modell dient dazu, das Zusammenwirken externer Einflüsse zu verstehen, insbesondere der Bedrohungen und Chancen, die die Strategie und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens beeinflussen. Die fünf Kräfte des Modells werden folgendermaßen dargestellt: 1. Neueinsteiger im Markt (Bedrohung durch neue Marktteilnehmer) Neue Wettbewerber können den Druck auf bestehende Unternehmen erhöhen, insbesondere wenn der Markteintritt einfach ist und es niedrige Eintrittsbarrieren gibt. 2. Ersatzprodukte und -dienstleistungen (Bedrohung durch Substitute) Ersatzprodukte stellen eine Gefahr dar, wenn sie den gleichen Nutzen zu einem niedrigeren Preis bieten oder technologisch überlegen sind. Unternehmen müssen sich dieser Bedrohung bewusst sein und ihre Produkte stetig weiterentwickeln. 3. (Verhandlungs-) Macht der Lieferanten Lieferanten können durch Preiserhöhungen oder Qualitätsminderungen die Kosten für Unternehmen steigern. Wenn wenige Lieferanten die Branche dominieren, haben sie eine größere Verhandlungsmacht. 22 Business Software Theorie 04.09.24 4. (Verhandlungs-) Macht der Kunden Kunden haben die Fähigkeit, Preise zu drücken oder bessere Qualität zu fordern, insbesondere wenn es viele Alternativen gibt und die Produkte wenig differenziert sind. 5. Bestehende Konkurrenten innerhalb der Branche (Wettbewerbsintensität zwischen bestehenden Unternehmen) Diese Kraft beschreibt den Druck durch den Wettbewerb zwischen den bestehenden Unternehmen in der Branche. Faktoren wie Marktwachstum, Produktunterschiede und der Wettbewerb um Marktanteile bestimmen die Intensität. Branchenstruktur Die Branchenstruktur bezieht sich auf die spezifischen Merkmale und Eigenarten der Unternehmen, die in einer Branche tätig sind, sowie auf deren relative Verhandlungsmacht gegenüber anderen Marktteilnehmern wie Lieferanten, Kunden oder neuen Marktteilnehmern. Diese Struktur beeinflusst die Dynamik innerhalb der Branche, also wie Unternehmen miteinander und mit externen Kräften interagieren. Die Struktur der Branche beeinflusst das geschäftliche Umfeld und damit die allgemeine Rentabilität der Unternehmen. Eine Branche mit intensiver Konkurrenz, hoher Lieferantenmacht oder Bedrohung durch Ersatzprodukte kann weniger profitabel sein. Rentabilität: Branchen mit starken Eintrittsbarrieren und geringer Substitutionsgefahr bieten oft höhere Gewinnspannen, während wettbewerbsintensive Branchen mit wenig Differenzierung und hohen Käufermachten tendenziell geringere Gewinnspannen haben. 23

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