Konsumentenrente und Produzentenrente PDF
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Dieses Dokument beschreibt und analysiert die Konzepte der Konsumenten- und Produzentenrente. Es verdeutlicht, wie diese Konzepte helfen, die Wohlfahrt auf einem Markt zu quantifizieren und die Ergebnisse von Marktprozessen zu interpretieren. Ein tieferes Verständnis der Zusammenhänge von Nachfrage, Angebot und Preis im Marktgleichgewicht steht im Fokus.
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W(Smi) Grundlagen der Ökonomie | Marktmodell und Preisbildung Jg1 Wer profitiert auf einem Markt im Gleichgewicht ? Konsumentenrente Die Konsumenten (Nachfrager), die bereit wären, ein Gut auch zu einem höheren als dem aktuellen Marktpr...
W(Smi) Grundlagen der Ökonomie | Marktmodell und Preisbildung Jg1 Wer profitiert auf einem Markt im Gleichgewicht ? Konsumentenrente Die Konsumenten (Nachfrager), die bereit wären, ein Gut auch zu einem höheren als dem aktuellen Marktpreis (p0) zu kaufen (individuelle Zahlungsbereitschaft), erzielen beim Kauf des Gutes einen Vorteil - sie „sparen“, d.h. sie erzielen einen (fiktiven) Gewinn, der als „Rente“ bezeichnet wird (-> von „rentieren“) Grafisch ist das die Fläche zwischen Nachfragekurve und Gerade durch den Gleichgewichtspreis. Das entstandene Dreieck ist der Gewinn bzw. die Konsumentenrente (KR) Produzentenrente Die Anbieter, die bereit wären, das Gut auch zu einem geringeren als dem Marktpreis (p0) anzubieten (individueller Reservationspreis1), erzielen ebenfalls einen Vorteil (Rente): Grafisch ist das die Fläche zwischen Gleichgewichtspreis und Angebotskurve und wird als Produzentenrente (PR) bezeichnet. Gesamtwohlfahrt Folglich ist der Austausch von Waren kein Nullsummenspiel, sondern eine Win-Win-Situation, von der beide Seiten profitieren. Die Summe der Konsumentenrente und der Produzentenrente auf einem Markt wird als „Gesamtwohlfahrt“ bezeichnet. Im Schaubild wird die Gesamtwohlfahrt als Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente sichtbar. Berechnung: Da es sich bei der Fläche der Konsumenten- und Produzentenrente um rechtwinklige Dreiecke handelt, können wir den Flächeninhalt mit der Formel a x b berechnen. Die Gesamtwohlfahrt wird errechnet, in dem man den Flächeninhalt der Konsumenten und Produzentenrente addiert. Gesamtwohlfahrt = KR + PR zusätzliche Videos zur Erklärung: Ab 2:17 KR & PR, Erklärvideo KR & davor Wdh. PR inkl. Grundlagen Preis- Berechnung Mengen-Diagramm 1 Der Reservationspreis entspricht dem Minimalpreis des Anbieters. W(Smi) Grundlagen der Ökonomie | Marktmodell und Preisbildung Jg1 Pareto-Kriterium: Auf dem vollkommenen Markt führt der Preismechanismus zu maximaler Wohlfahrt. Denn auf einem vollkommenen Markt ist im Punkt des Marktgleichgewichts die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente (=Gesamtwohlfahrt) maximal. Das heißt, es gibt keine Verbesserungsmöglichkeit der Gesamtsituation, ohne dass Produzent oder Konsument Einbußen erfährt. Das hierfür maßgebliche Kriterium ist das Pareto-Kriterium.2 Nach dem Pareto-Kriterium für den Tausch wird eine Situation dann als effizient angesehen, wenn es den zwei beteiligten Parteien nicht mehr möglich ist, ihre Lage so zu verbessern, ohne dass einer der beiden schlechter gestellt Bei Mengen unterhalb der Gleichgewichtsmenge wird. Oder umgekehrt: eine Situation ist noch nicht pareto- übersteigt die Käuferbewertung die Verkäuferkosten. Bei Mengen oberhalb der effizient, wenn es durch Tausch möglich ist, die Situation Gleichgewichtsmenge übersteigen die zumindest eines Beteiligten zu verbessern, ohne die des Verkäuferkosten die Käuferbewertung. Deshalb anderen zu verschlechtern. maximiert das Marktgleichgewicht die Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente. Solange die Gesamtrente nicht maximiert ist, wird es vorteilhafte bilaterale Tauschgeschäfte geben. Der Verzicht auf solche beiderseitig vorteilhaften Tauschgeschäfte wäre in jedem Fall Pareto-ineffizient. Einfaches Argument: Wenn die Gesamtrente vergrößert wird, dann könnte man sie immer so aufteilen, dass niemand verliert und einige (oder sogar alle) gewinnen. Effizienz und Gerechtigkeit In der Regel sind effiziente Zustände ineffizienten vorzuziehen. ABER: nicht jeder effiziente Zustand ist deswegen auch „gut“. PROBLEM: Effizienz ist nicht das einzige gesellschaftliche Ziel! Gerechtigkeits- und Verteilungserwägungen bleiben beim Konzept der Pareto-Effizienz unberücksichtigt. 2 Benannt nach dem Ökonom und Soziologen Vilfredo Pareto (1848-1923)