Mensch und Gesellschaft I - Modelle und Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung - DPU - SoSe 2024
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Danube Private University
2024
Prof. Anna Choi
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This document contains lecture notes from a course on models and approaches to prevention and health promotion. The document covers topics such as the different types of prevention (primary, secondary, and tertiary), characteristics of prevention and health promotion, and examples of preventative measures. The course is part of the Human Medicine program at Danube Private University (DPU) and was given in Summer semester 2024 by Prof. Anna Choi.
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Mensch und Gesellschaft I Modelle und Ansätze der Präven1on und Gesundheitsförderung Studiengruppe MED6/7 Humanmedizin SoSe 2024 Prof. Anna Choi Datum: 02.04.2024 Rechtliche Hinweise Die Vorlesungsfolien, das Skript und Arbeitsblä8er enthalten urheberrechtlich geschütztes Material § Die Materialien...
Mensch und Gesellschaft I Modelle und Ansätze der Präven1on und Gesundheitsförderung Studiengruppe MED6/7 Humanmedizin SoSe 2024 Prof. Anna Choi Datum: 02.04.2024 Rechtliche Hinweise Die Vorlesungsfolien, das Skript und Arbeitsblä8er enthalten urheberrechtlich geschütztes Material § Die Materialien sind daher ausschließlich für den internen Gebrauch (Lehrzwecke an der DPU) gedacht. § Es ist ausdrücklich untersagt, das Material in elektronischer oder gedruckter Form außerhalb der DPU und außerhalb der eigenen Studiengruppe weiterzuverbreiten Video-, Foto- und Tonaufnahmen sind bei Lehrveranstaltungen ohne ausdrückliche ZusEmmung der DozenEn oder des Dozenten nicht erlaubt (Urheber- und Persönlichkeitsrechte) Ø Dies gilt auch für Online-Veranstaltungen - bi8e keine Screenshots oder sonsEge Aufnahmen! Ø Im Einzelnen wird auf das Ausschreiben verschiedener Geschlechter für eine bessere Lesbarkeit verzichtet. Es sind je nach Kontext alle Geschlechter gleichermaßen gemeint. Nur zum internen Gebrauch! 2 Kursübersicht – Teil 1 Vorlesung „Mensch und Gesellschaft 1“ 02.04. VL01: Einführung VL02: Bezugssysteme von Gesundheit und Krankheit Nur zum internen Gebrauch! VL03: Gesundheits- und Krankheitsmodelle VL04: Epidemiologie und Demografie VL05: Arzt-Patient-Beziehung VL06: Methodische Grundlagen VL07: Modelle und Ansätze der Prävention und Gesundheitsförderung 03.04. VL08: Spezifische Interventionen der Prävention und Gesundheitsförderung VL09: Die Entwicklung und die primäre Sozialisation VL10: Die Entwicklung und die Sozialisation im Lebenslauf VL11: Arbeit und Gesundheit VL12: Rehabilitation VL13: Versorgungsforschung und Implementierungswissenschaften VL14: Wandel von Versorgungsformen 3 Lernziele Nach der heutigen Sitzung können Sie… - … primäre, sekundäre und tertiäre Prävention definieren. - … universelle, selektive und indizierte Prävention definieren und beispielhaft veranschaulichen. - … Merkmale von Verhaltens- und Verhältnisprävention benennen und Maßnahmen zuordnen können. - … Unterschiede im individuellen und gesellschaftlichen Nutzen zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Prävention beschreiben. - … die vorgestellten gesundheitspsychologischen Modelle beschreiben können. Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 4 Sitzungsgliederung Nur zum internen Gebrauch! 1. Formen und Modelle von Prävention und Gesundheitsförderung 2. Ansätze der Gesundheitserziehung und -förderung 5 Nur zum internen Gebrauch! Prävention und Gesundheitsförderung in Ihrem Alltag? 6 Nur zum internen Gebrauch! Was ist Prävention? „praevenire= zuvorkommen, vorbeugen“ Förderung der Gesundheitspflege und die Verhinderung von Erkrankungen bzw. deren Verschlimmerung (Chronifizierung) Konzepte, Programme und Maßnahmen, deren Ziel es ist, die Entstehung und Chronifizierung von Krankheiten zu verhindern Ø Verringerung der Verbreitung und der negativen Auswirkung Ø Reduktion / Eliminierung der Auslösefaktoren von Krankheiten Präventionsbegriff orientiert sich am Phasenverlauf zwischen Gesundheit und Krankheit: gesundes Stadium > akute Erkrankung > Chronifizierung und Verschlimmerung > Tod Sozial benachteiligte Gruppen nehmen Präventionsangebote seltener in Anspruch, ebenso Männer teils seltener als Frauen (> Krebsfrüherkennung, ca. 50% Frauen, nur ca. 20% der Männer). Positive Ausnahme sind die kindlichen Früherkennungsuntersuchungen (90% der Kinder). Faller/Lang, (2019), Kessler (2021), AMBOSS 7 Was ist Gesundheitsförderung? Gesundheit als Zustand des völligen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens (WHO, 1946) Nur zum internen Gebrauch! Verbesserung der Lebensbedingungen Stärkung der gesundheitlichen Entfaltungsmöglichkeiten („Empowerment“) Ø Förderung gesundheitsrelevanter Lebensbedingungen Faller/Lang, (2019), Kessler (2021), AMBOSS 8 9 Nur zum internen Gebrauch! Definitionen Prävention Gesundheitsförderung „Interventionen, die dem Vermeiden des Eintretens oder des Ausbreitens einer Krankheit dienen“ „Interventionen, die der Verbesserung der gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen der Bevölkerung dienen“ Ansatzpunkt: Risiken für Eintritt und Ausbreitung von Krankheit reduzieren Voraussetzung: Wissen um pathogenetische Dynamik! Ansatzpunkt: ökonomische, ökologische, kulturelle und soziale Bedingungen der Lebensgestaltung von Personen/ Bevölkerungsgruppen Voraussetzung: Wissen um salutogenetische Dynamik! Þ Gemeinsames Ziel: Individueller und kollektiver Gesundheitsgewinn! Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 10 Pathogenetisches und salutogenetisches Modell Pathogenetisches/ biomedizinisches Salutogenetisches/ biopsychosoziales Modell Modell Warum wird eine Person krank? Identifikation von krankheitsverursachenden Faktoren Risikofaktoren Berücksichtigung v.a. von somatischen negativen Einflussfaktoren Warum bleibt eine Person gesund? Identifikation von Somatischen UND psychischen und sozialen Faktoren Ressourcen, die protektiv gesundheitsförderlich wirken oder eine bessere Bewältigung von Erkrankung ermöglichen Oft Fokus auf Ressourcen Gesund vs. krank Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! Gesundheit als Kontinuum 11 Triadisches Strukturmodell der Krankheitsprävention Zeitliche Dimension: Einteilung der Präventionsmaßnahme in Bezug auf den Zeitverlauf der Krankheit (Caplan, 1964) Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! AMBOSS (2022) 12 Triadisches Spezifitätsmodell der KP Auswahl der Zielgruppe präventiver Maßnahmen Universelle Prävention: flächendeckend, bevölkerungsweit Bsp.: allgemeine Kampagnen zur Darmkrebsvorsorge Selektive Prävention: Personengruppen, die Risikofaktoren aufweisen Bsp.: gezielt Personen mit familiärer Häufung von Darmkrebs ansprechen Indizierte Prävention: Personengruppen mit Vorstufen der Erkrankung Bsp.: gezielt Personen mit Darmpolypen adressieren Struktur- und Spezifitätsmodell ergänzen sich Þ Strukturmodell: Ableitung der Vorsorgeziele (krankheitsbezogen) Þ Spezifitätsmodell: Ableitung der Zugangswege und Ansprache Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! AMBOSS (2022) 13 Nur zum internen Gebrauch! Ansatzpunkte präventiver Maßnahmen Faller/Lang (2019), Kessler (2021) 14 Aktuelle Public Health Handlungsfelder Nur zum internen Gebrauch! Die österreichische Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) hat ein Konzept erstellt, das die wichtigsten Handlungsfelder für mehr Gesundheit der Bevölkerung aufzeigen soll. „Ausgehend von wissenschaftlicher Evidenz werden konkrete Empfehlungen gegeben, was getan werden kann, um die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in Österreich bestmöglich zu erhalten und zu verbessern.“ Klimaschutz und Gesundheit körperliche Aktivität und Bewegung Ernährung Rauchen Kinder- und Jugendgesundheit Gesundheit älterer Menschen Gesundheit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Transgender-, intersexuellen und queer (LGBTIQ*) Personen Gesundheitskompetenz der Bevölkerung Arbeit und Gesundheit Impfungen Primärversorgung https://oeph.at/public-health-oesterreich/publichealthhandlungsfelder/ 15 Nur zum internen Gebrauch! Nicht-übertragbare Krankheiten mit hoher epidemiologischer Relevanz: z.B. Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Demenz, Diabetes, Krebs Wie wirksam beeinflussen die verschiedenen Ansätze (Verhaltens- vs. Verhältnisprävention) diese Risikofaktoren? Capewell, S., & Capewell, A. (2018). An effectiveness hierarchy of preventive interventions: neglected paradigm or self-evident truth? Journal of Public Health, 40(2), 350-358. Primärprävention nach §20 SGB V, BRD 16 Nur zum internen Gebrauch! Rauchen 17 Nur zum internen Gebrauch! Ungesunde Ernährung 18 Nur zum internen Gebrauch! Bewegungsmangel 19 Nur zum internen Gebrauch! Effektivität präventiver Maßnahmen 20 Modell gesundheitsrelevanten Verhaltens Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! Faller/Lang (2019), Kessler (2021) 21 Modell gesundheitsrelevanten Verhaltens Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! Faller/Lang (2019), Kessler (2021) 22 Theorie der Schutzmo:va:on Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! Milne et al. (2000) 23 Präven5onsparadox/-dilemma Nur zum internen Gebrauch! „Eine präven+ve Maßnahme, die für Bevölkerung und Gemeinscha>en einen hohen Nutzen bringt, bringt dem einzelnen Menschen o> nur wenig -und umgekehrt“ (Goeffrey Rose, 1981). Beispiel: großer Nutzen für die Gesamtpopula@on, wenig Nutzen für den Einzelnen Leicht auffälliger Cholesterinspiegel, grenzwer@ger Bluthochdruck Wenn viele Einzelne mit geringem Risiko eine KP-Maßnahme hierzu durchführen, entsteht großer Nutzen für GesellschaP (Senkung von Krankheitsereignissen) Einzelperson wird davon nur selten direkten Nutzen erfahren (wäre meist ohnehin nicht erkrankt) Beispiel: großer Nutzen für den Einzelnen, wenig Nutzen für die Gesamtpopula@on Klinisch relevante Adipositas, manifeste Hypertonie BetriU kleine Gruppen mit hohem Risiko, wenn diesen Personen KP-Maßnahme durchführen, erfahren sie einen direkten, individuellen Gesundheitsgewinn Gesamtpopula@on erfährt keinen vergleichbar großen Effekt Frolich & Potvin (2008) 24 Nur zum internen Gebrauch! Präven5onsparadox/-dilemma Frolich & Potvin (2008) 25 Nur zum internen Gebrauch! Präven5onsparadox/-dilemma Frolich & Potvin (2008) 26 Nur zum internen Gebrauch! Präven5onsparadox/-dilemma Frolich & Potvin (2008) 27 Vulnerable Gruppen „Vulnerable Gruppen“ Menschen, die aufgrund gemeinsamer sozialer Merkmale (niedrigerer sozioökonomischer Status, geringer Bildung, etc.) ein erhöhtes Risiko haben, multiplen Risikofaktoren ausgesetzt zu sein Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! Frolich & Potvin (2008) 28 Transtheore5sches Stufenmodell der Verhaltensänderung Nur zum internen Gebrauch! Sechs Mo)va)onsstufen der Verhaltensänderung: 1. Hinweise werden zunächst abgeblockt, 2. Problem erkannt, Abwägungen, 3. Planung konkreter Schri?e der Verhaltensänderung (hier Selbstwirksamkeit stärken!), 4. Änderungsabsichten werden in die Tat umgesetzt, 5. Handeln aufrecht erhalten, Rückschläge aushalten, 6. Verändertes Verhalten wird stabilisiert (Gewohnheitscharakter) Bild: http://www.cipretfribourg.ch/de/rauchstopp/les-etapes.html Prochaska, Norcross, DiClemente (1994), Kessler (2021) 29 Transtheore:sches Stufenmodell: Beispiel Herr A liest in einer Zeitung, dass Menschen pro Tag mindestens 2 l Wasser trinken sollten. Ihm wird bewusst, dass er weniger Wasser trinkt, nämlich täglich ca. 3 Gläser à 0,2 Liter. Herr A liest weiter, dass zu wenig Flüssigkeit zu Konzentrationsproblemen und Erschöpfung führen kann; er überlegt, ob dies ein Grund für seine nachmittägliche Müdigkeit sein könnte. Er entschließt sich, von nun an jeden Tag zusätzlich 2 Flaschen Wasser (à 0,75 l) zu trinken, jeweils vor- und nachmittags eine Flasche, die er sich dafür auf den Schreibtisch bereit stellt. Dies setzt er auch um und stellt nach einiger Zeit fest, dass er nachmittags nicht mehr müde wird. Schon bald braucht er sich nicht einmal mehr selbst ans Trinken zu erinnern: Die Flasche auf seinem Schreibtisch gehört einfach dazu, und am Ende jedes Tages hat er ganz automatisch 2 l oder mehr Flüssigkeit zu sich genommen. Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 30 Sitzungsgliederung Nur zum internen Gebrauch! 1. Formen und Modelle von Prävention und Gesundheitsförderung 2. Ansätze der Gesundheitserziehung und -förderung 31 Was ist Gesundheitserziehung/-bildung? „Gesundheitserziehung ist der Versuch, posi+ven Einfluss auf das Gesundheitsverhalten auszuüben. Das Ziel besteht darin, dass die „zu Erziehenden“ ein Gesundheitskonzept entwickeln, das gesundheits-förderliches Verhalten wahrscheinlicher und gesundheitsschädigendes Verhalten unwahrscheinlicher macht.“ Ø Vermeidung von gesundheitsgefährdetem Verhalten = Verhaltenskorrektur (autorita@ves Konzept) Ø Entwicklung von gesundheitsförderndem Verhalten = Kompetenzförderung (par@zipa@ves Konzept) Instanzen der Familie, Peers, Kindergarten, Schule, Freizeit und Arbeitsorganisa:onen Staatliche Träger: z.B. Bundesministerium und Landesministerien für Gesundheit (BRD), Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Österreich) Öffentlich-rechtliche Träger wie z.B. Bundesverbände der Krankenkassen und freie Träger wie Verbraucherzentralen Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! Kessler (2021) 32 Merkmale von Gesundheitskampagnen … o> „Gegengewichte“ zu sons+gen Werbekampagnen (Tabak, Alkohol, Fast food etc.), … orien+eren sich an individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Zielgruppe. … zielen auf Verhaltensmodifika+on und langfris+ge Einstellungsänderungen der Gesamtgesellscha> ab. Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! Kessler (2021) 33 34 Nur zum internen Gebrauch! Nur zum internen Gebrauch! „Be[geflüster“ als Beispiel für eine Gesundheitskampagne https://www.daimler-bkk.com/gesundheit/gesundheitsratgeber/gesunder-schlaf/ (2021) 35 SeFngansatz Se[ng: Sozialzusammenhang, der rela+v dauerha> und seinen Mitgliedern subjek+v bewusst ist (formale Organisa+on, regionale Situa+on, gemeinsame Lebenslage etc.) Se[ngansatz: Fokus auf Lebenswelt der Menschen und die Rahmenbedingungen, unter denen Menschen leben, lernen, arbeiten und konsumieren. - Genaue Bes:mmung von Zielgruppen und Akteuren - Klare Zugangswege - Nutzung vorhandener Ressourcen - Kombina:on von Verhaltens- und Verhältnisbezogenen Maßnahmen Beispiele für Se[ngs: Städte, Schule, Betriebe, Krankenhäuser, Regionen… Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 36 Kessler (2021) 37 Nur zum internen Gebrauch! Empowerment Stärkung der Kompetenzen, die es Individuen und Gruppen ermöglichen, die eigenen Stärken zu erkennen und Einfluss auf ihre Lebensumwelt auszuüben Empowerment: Beschreibt Prozesse von Einzelnen, Gruppen und Strukturen, die zu größerer gemeinschaWlicher Stärke und Handlungsfähigkeit führen Kann von professionellen Personen angestoßen werden Wesentliche Strategien: Förderung von Par:zipa:on und Teilhabe sowie GemeinschaWsbildung Empowerment verlässt die hierarchische oder paternalis:sche Ebene vieler sozialer und gesundheitlicher Dienstleistungen, die Hilfe für andere als Hilfe und Fürsorge für Schwächere ansieht. Empowerment sucht und betont die weiterhin vorhandenen Stärken und Ressourcen (Lebenskompetenzen), v.a. die Rechte von Hilfe- und Ratsuchenden, die in der tradi:onellen sozialen und gesundheitsbezogenen Arbeit oW vernachlässigt werden. Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 38 Par:zipa:on frühzei+ge Beteiligung der anvisierten Zielgruppen, z.B. schon bei Problemdefini+on Erhoce Wirkung von Par+zipa+on: → niedrigere Schwelle für Inanspruchnahme → mehr Verhaltensänderung! Legi8ma8on: konsumeris@sch (s. Marktlogik, Kosteneffek@vität), demokra@sch ( s. Selbstbes@mmung, Ethik), u@litaris@sch (s. Wissensproduk@on, Mul@perspek@vität) Antwort auf das „Präven+onsdilemma“ (von Präven+onsangeboten profi+eren die am meisten, die sie am wenigsten benö+gen)?! Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 39 Par5zipa5onsmodelle Nur zum internen Gebrauch! Stufenleiter der Partizipation Wright (2010) 40 Netzwerk für Par5zipa5ve Gesundheitsforschung Nur zum internen Gebrauch! Partnet-gesundheit.de Netzwerk im deutschsprachigen Raum als „Zusammenschluss von Menschen, welche Interesse an bzw. Erfahrungen und Exper+se mit Par+zipa+on in der Forschung haben.“ Wissenscha>ler:innen, Prak+ker:innen, Engagierte aus der Zivilgesellscha> sowie Erfahrungs-Expert:innen 41 Nur zum internen Gebrauch! Ø z.B. im Rahmen von Community Health Projekten, in denen vor allem die Präven+on und Gesundheitsförderung sowie die gesundheitliche Versorgungssitua+on von bes+mmten sozialen Zielgruppen im Miielpunkt stehen Ø s. auch ci+zen science-Projekte („Bürger schaffen Wissen“) 12-Stufen-Leiter nach Trojan, 1990, BZGA 42 Fazit Je nach Modell setzen Präven+ons- und Gesundheitsförderungsmaßnahmen unterschiedlich an (z.B. nach Zielgruppe, Zeitpunkt, Einbindung des Umfelds ). Das Strukturmodell orien+ert sich am Zeitpunkt rela+v zur Erkrankung, das Spezifitätsmodell orien+ert sich an der Zielgruppe. Beide ergänzen sich. Individuell-eduka+ve und organisa+onal- oder poli+sch-strukturelle Maßnahmen ergänzen sich. Bei einigen nicht übertragbaren Krankheiten gibt es Hinweise darauf, dass poli+schstrukturelle Maßnahmen effek+ver sind. Empowerment und Par+zipa+on können wich+ge Faktoren darstellen, um das Präven+onsdilemma zu überwinden. Im Lebensalltag wird Gesundheitsförderung durch den Se[ngansatz angestrebt. Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 43 Literatur - Kessler (2021). Kurzlehrbuch Medizinische Psychologie und Soziologie. Kap. 11, 4. Auflage, Thieme - Faller/Lang (2019). Medizinische Psychologie und Soziologie. Kap.10-11, 5. Auflage, Springer - Online Lehrbuch der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie, Deinzer/von dem Knesebeck, publisso - Siegrist, 2005, Medizinische Soziologie, Urban und Fischer - AMBOSS. Prävention und Gesundheitsförderung. https://next.amboss.com/de/article/HK0K3S, Letzter Zugriff: 13.05.2022. - Frolich, K. L., & Potvin, L. (2008). The inequality paradox: the population approach and vulnerable populations. American Journal of Public Health, 98(2), 216-221. - https://www.fruehehilfen.at - https://oeph.at/public-health-oesterreich/publichealthhandlungsfelder/ - https://leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/partizipation-mitentscheidung-derbuergerinnen-und-buerger/ (letzter Zugriff: 28.04.2023) - http://partnet-gesundheit.de Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 44 Univ.-Prof. Dr. Kyung-Eun (Anna) Choi Head of Health Services Research Group [email protected] Research Center Medical Image Analysis & ArPficial Intelligence (MIAAI) Viktor Kaplan-Straße 2 2700 Wiener Neustadt, Austria www.miaai.at Danube Private University (DPU) GmbH Fakultät Medizin/Zahnmedizin Steiner Landstraße 124 3500 Krems-Stein, Austria www.DP-Uni.ac.at Nur zum internen Gebrauch Gebrauch! 45