Zusammenfassung Grundfragen Psychologie - Thema 1 PDF

Summary

This document is a summary of basic psychology concepts and research methods, such as dependent and independent variables, observational studies, and psychological tests used in studies. This document is useful for psychology students to learn about the basics, however, it does not include all material from a lecture or textbook.

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GRUNDFRAGEN DER PSYCHOLOGIE Kontrollfragen (dienen der Selbstüberprüfung, vgl. die Bemerkungen auf Seite 2) Welchen Unterschied zwischen wissenschalicher und Alltagspsychologie kennen Sie? Was unterscheidet unabhängige von abhängigen Variablen? Was sind Störvariablen? Warum ist Randomisieru...

GRUNDFRAGEN DER PSYCHOLOGIE Kontrollfragen (dienen der Selbstüberprüfung, vgl. die Bemerkungen auf Seite 2) Welchen Unterschied zwischen wissenschalicher und Alltagspsychologie kennen Sie? Was unterscheidet unabhängige von abhängigen Variablen? Was sind Störvariablen? Warum ist Randomisierung in der psychologischen Forschung notwendig? Was ist eine Doppelblindstudie? Was bedeutet Operationalisierung? Warum werden Modelle verwendet, obwohl sie nur einen Ausschnitt der Realität erklären? Welche Forschungsmethoden in der Psychologie gibt es, welche Vor- und Nachteile haben sie? Welche Teilbereiche und Anwendungsfelder der Psychologie kennen Sie? Die Psychologie beschäftigt sich mit dem menschlichen Erleben und Verhalten. Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. Eine empirische Wissenschaft ist eine Wissenschaft, die sich auf systematische Beobachtungen, Experimente und Datenanalysen stützt, um Wissen zu gewinnen. Unterschied Alltagspsychologie: Menschen beobachten ihr eigenes und fremdes Erleben und Verhalten. Joseph P Pfand mit deiner öffentlichen Studie heraus, wie sich Leute nett verhalten, ob sie fröhlich traurig oder neutral waren und die Traurigen haben deutlich am nettesten reagiert. Unabhängige Variable: wird variiert, um ihren Einfluss auf die abhängige Variable zu testen. Beispiel: Die Stimmung. Abhängige Variable: wird von der unabhängigen Variable beeinflusst. Beispiel: Höflichkeit in einer bestimmten Situation. Störvariablen: unerwünschte Einflüsse. Beispiel: Wenn die fröhliche Gruppe im Beispiel aus Frauen bestanden hätte, könnte das Geschlecht einen nicht geplanten Einfluss auf die abhängige Variable gehabt haben. In einem Experiment von Rosenthal & Fode (1963) sollten Studierende Ratten beim Erlernen eines Labyrinths beobachten. Einer Gruppe wurde gesagt, die Ratten seien „klug“, der anderen, sie seien „dumm“ – in Wirklichkeit waren alle Ratten gleich. Dennoch schnitten die „klugen“ Ratten besser ab. Das zeigt, dass Erwartungen das Verhalten beeinflussen können (Pygmalion- Effekt). Der Rosenthal-Effekt: beschreibt, dass nicht nur Probanden, sondern auch Versuchsleiter durch ihre eigenen Erwartungen beeinflusst werden können. Um solche Störfaktoren zu vermeiden, hilft Randomisierung, also die zufällige Zuteilung der Probanden zu Gruppen. In der Medizin nutzt man oft Doppelblindstudien, bei denen weder die Probanden noch die Forschenden wissen, wer das echte Medikament (Verum) und wer ein wirkungsloses Präparat (Placebo) bekommt. So werden Verzerrungen reduziert. In der Psychologie sind solche Studien jedoch oft schwer umzusetzen, z. B. in der Psychotherapieforschung. Operationalisierung: bedeutet, dass eine Variable so definiert wird, dass sie messbar ist. Das ist bei psychologischen Phänomenen oft schwierig. Im Experiment von Forgas wurde Stimmung durch zehnminütige Filme erzeugt (Comedy = fröhlich, Architektur-Doku = neutral, Krebs-Doku = traurig). Höflichkeit wurde anhand von geheim aufgezeichneten Bitten bewertet (Skala von 1 = sehr unhöflich bis 7 = sehr höflich). Allerdings kann man hinterfragen, ob diese Methoden wirklich genau messen, was sie sollen – zum Beispiel, ob ein kurzer Film zuverlässig eine Stimmung beeinflusst oder ob Höflichkeit so objektiv bewertbar ist. Hauptgütekriterien einer Messung Reliabilität (Zuverlässigkeit) Eine Messung ist zuverlässig, wenn sie bei wiederholter Durchführung ähnliche Ergebnisse liefert. Beispiele: Zwei Versionen eines Intelligenztests sollten ähnliche Resultate haben Verschiedene Bewerter sollten zu ähnlichen Ergebnissen kommen Ein wiederholter Test sollte ähnliche Ergebnisse liefern Objektivität (Unabhängigkeit vom Untersucher) Eine Messung sollte unabhängig von der Person sein, die sie durchführt. Beispiele: Eine Waage zeigt immer dasselbe Gewicht, egal wer misst. Die Bewertung von Höflichkeit kann subjektiv sein, aber mehrere Bewerter helfen, die Objektivität zu erhöhen. Validität (Gültigkeit) Es wird gemessen, was wirklich gemessen werden soll. Beispiele: Ein Intelligenztest sollte die Intelligenz und nicht das Wissen messen. Eine Studie zu Stimmung sollte sicherstellen, dass wirklich die Stimmung und nicht eine andere Eigenschaft gemessen wird. Nebengütekriterien Unverfälschbarkeit: Der Test darf nicht leicht manipulierbar sein. Nützlichkeit: Der Test sollte einen praktischen Nutzen haben. Testökonomie: Der Test sollte wenig Zeit und Kosten verursachen. Forschungsmethoden der Psychologie 1. Selbstbeobachtung (Introspektion) Eine Person beobachtet und analysiert ihr eigenes Verhalten oder Erleben. Beispiel: Ebbinghaus testete seine eigene Merkfähigkeit mit sinnlosen Silben. Vorteile: Einfach und kostengünstig. Nachteile: Ergebnisse sind schwer übertragbar und nicht objektiv. 2. Test Standardisierte Verfahren zur Messung psychologischer Merkmale. Beispiel: Der d2-Test misst Aufmerksamkeit, indem bestimmte Buchstaben unter Zeitdruck markiert werden. Vorteile: Vergleich mit Durchschnittswerten möglich (Eichung), flexibel einsetzbar. Nachteile: Erstellung ist aufwändig und teuer. Manche Tests dürfen nur von Experten durchgeführt werden. 3. Experiment Untersuchung unter kontrollierten Bedingungen zur Prüfung von Ursache-Wirkungs- Zusammenhängen. Beispiel: Ein Experiment zeigte, dass Menschen, die mit Altersbegriffen konfrontiert wurden, danach langsamer gingen (Bargh et al., 1996). Merkmale: Unabhängige Variable: Wird verändert (z. B. Altersbegriffe vs. neutrale Begriffe). Abhängige Variable: Wird gemessen (z. B. Gehgeschwindigkeit). Kontrollgruppe: Erhält keine Manipulation zur Vergleichbarkeit. Randomisierung: Teilnehmende werden zufällig zugeteilt. Vorteile: Klare Ursache-Wirkungs-Beziehungen, hohe Kontrolle. Nachteile: Künstliche Bedingungen, oft teuer und aufwändig. 4. Feldstudie Ein Experiment wird in der realen Umgebung durchgeführt. Vorteil: Natürliches Verhalten, bessere Übertragbarkeit auf den Alltag. Nachteil: Weniger Kontrolle über Störfaktoren. Besondere Form: Krisenexperiment – absichtliches Brechen sozialer Regeln, um Reaktionen zu untersuchen (z. B. sich in einer leeren U-Bahn direkt neben jemanden setzen). 5. Replikationsstudie & Metastudie Replikationsstudie: Wiederholt ein Experiment, um die Ergebnisse zu überprüfen. Beispiel: Eine Wiederholung des Bargh-Experiments fand keinen Effekt (Doyen et al., 2012). Problem: Replikationsstudien sind selten, da sie wenig neue Erkenntnisse liefern. Metastudie: Fasst mehrere Studien zu einem Thema zusammen. Beispiel: Eine Metastudie zeigte, dass viele psychologische Studien nicht reproduziert werden konnten (Open Science Collaboration, 2015). Folge: Die Psychologie steckt in einer Replikationskrise. 6. Längsschnitt- & Querschnittstudien Querschnittstudie: Einmalige Messung (oft über mehrere Tage). Längsschnittstudie: Mehrere Messzeitpunkte über lange Zeiträume (manchmal Jahrzehnte). Beispiel: Die „Genetic Studies of Genius“ untersucht seit 1921 hochintelligente Kinder und läuft bis heute. Vorteile: Längsschnittstudien liefern tiefere Erkenntnisse über Entwicklungen. Nachteile: Sie sind teurer und aufwändiger als Querschnittstudien. Teilbereiche und Anwendungsfelder der Psychologie Grundlagenfächer der Psychologie Allgemeine Psychologie: Untersucht grundlegende Prozesse des Erlebens und Verhaltens. Differentielle Psychologie: Beschäftigt sich mit individuellen Unterschieden zwischen Menschen. Biologische Psychologie: Analysiert Zusammenhänge zwischen biologischen Prozessen und Verhalten. Entwicklungspsychologie: Untersucht Veränderungen über die gesamte Lebensspanne. Sozialpsychologie: Erforschung von Verhalten und Erleben in sozialen Kontexten. Psychoanalyse: Historischer Ansatz zur Erklärung psychischer Prozesse. Angewandte Psychologie (Berufsfelder) Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie Gerontopsychologie Gesundheitspsychologie Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie Klinische Psychologie Mediation Notfallpsychologie Pädagogische Psychologie Psychotherapie Rechtspsychologie Sportpsychologie Traumapsychologie Verkehrspsychologie

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