Summary

This document provides lecture notes on Condorcet and the French Revolution. It details the historical context, Condorcet's biography, and key ideas regarding the Revolution and its impact. The document also gives an overview of the social and political context of the time.

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Zum historischen kontext Aus der schottischen Aufklärung zur französischen Aufklärung. Aber nicht mit Rousseau (pessimistisch, dunkle Weltanschauung), sondern mit Condorcet (reinste, rationalste auf Vernunft vertrauende Form der Aufklärung) Hintergrund: Frankreich in einer Zeit wo Eliten (nu...

Zum historischen kontext Aus der schottischen Aufklärung zur französischen Aufklärung. Aber nicht mit Rousseau (pessimistisch, dunkle Weltanschauung), sondern mit Condorcet (reinste, rationalste auf Vernunft vertrauende Form der Aufklärung) Hintergrund: Frankreich in einer Zeit wo Eliten (nur diese können lesen und schreiben damals) neidvoll auf England schauen. Dort eine machtteilige Monarchie und nicht absolut, in der König und Parlament die Entscheidungen teilen. Voltaire schwärmt von dieser Situation (überkommene, überholte Regierungsform). Er wohnt am Rand des französischen Königsreich damit er ent iehen kann und nicht ins Gefängnis muss. Betonung auf die Vernunft: Im Unterschied zu Schottland und Rousseau aus Genf -> In Frankreichs sind es Schüler von Descartes ◦Denkhorizont in dem alles dem Prinzip der Vernunft untergeordnet wird -> was von der Vernunft nicht bestehen kann, wird abgelehnt ◦Anspruch auf weltweite Bedeutung, obwohl es nur lokal ist ◦Voltaire ist überall berühmt und dann auch der junge Condorcet -> wird dann rumgereicht, aufgrund seiner Intelligenz -> ein Genie ◦Die Kultur der französischen Aufklärung ist sehr rationalistisch La Révolution 1776: Als 30 jähriger Condorcet -> Loslösung der britischen Kolonien von der englischen Krone, weil sie nicht einverstanden waren, dass eine Kolonie nicht zu der Regierung gehörte, aber Steuern bezahlen musste. ◦In Frankreich gibt es das Legitimieren der Steuern nicht (seit 1614 nicht mehr) -> Idee, dass das auch in Frankreich so sein sollte, aber der König hat das Volk nicht gefragt. 1789: Der König muss nachgeben nach dem was so passiert. Die Menschen werden unzufrieden (das Bürgertum kommt fordernden auf ihren zu). Sie wollen nicht dass er die Steuern weiter erhöht. ◦Generalstände kommen zusammen und sagen, dass sie sich zur „assemblé rationale“ vereinen und Frankreich ein Vorbild nach England gemacht wird -> sehr revolutionär ◦Louis XVI versteht nicht was los ist, weil so etwas ganz neu ist ◦Zu dieser Zeit ist Condorcet bei der vordersten Front dabei. Nicht nur der einzige sondern auch der jüngste der die französische Revolution erlebt. ◦Die Anfänge gestaltet er mit. Allgemeine Erklärung der Bürgerrechte schreibt er mit -> Idee der Gleichheit und gleicher Rechte für alle Menschen. ◦Die Revolution wird sich schnell radikalisieren und es wird vergessen, dass noch keiner davon spricht, den König zu entfernen. Man will einfach den Absolutismus aufwerfen nach den Prinzipien der Aufklärung das mündige Menschen gleich sind und sie bestimmen sollten wer was macht („we the people“). 1791: Fluchtversuch des Königs mit Marie Antoinette, um von Habsburg mit den Preussen die Gegenrevolution in Gang zu bringen. ◦Der KÖnig wird erkannt, festgesetzt und zurückgebracht nach Paris. ◦Der Fluchtversuch ist der Wendepunkt -> Rufe nach einer Republik werden hoch -> Condorcet ganz vorne mit dabei. Er ist extrem überzeugt mit den Idealen der heutigen Zeit. ◦In den Strassen von Paris Anfänge des Kommunismus. ◦Aus der untersten Schublade rufen die Leute radikale Dinge -> Condorcet versteht das nicht 1793: König wird geköpft ◦Totenstille, weil die Leute Angst bekommen. Franzosen sagen es ist eine Sünde für die Frankreich bezahlen wird. ◦Frankreich zerfällt in Royalisten und Republikaner ‣ Condorcet wird sich zerstreiten und mit Robbespierre zusammen die Verfassungsgedanken verfassen (z.B. Referendum und Volksinitiative) ‣ Wegen den Jakobinern muss er sich unterwerfen und sich verstecken. Seine Frau muss ihn ernähren und schreibt dort weiter -> Irgendwann muss er aber iehen und wird erkannt, weil er 12 Eier bestellt hat -> zu dieser Zeit wurden viele Leute geköpft -> man nimmt an dass sich Condorcet selbst umgebracht hat (rationaler Blick auf seinen Tot) Biographie Kommt aus der Dauphiné und kommt relativ früh auf Eliteschulen -> zeigt sich sehr schnell, dass er etwas drauf hat -> kommt nach Paris und kommt mit Voltaire und weiteren in Verbindung -> Im Kreis der progressiven Denkern (schreibt sogar zwei Biographien über sie) -> hat eine extreme Vernetzung. Heirat: Sophie hatte einen Salon wo sich die Eliten getro en haben (z.B. Thomas Je erson) -> aus heutiger Sicht die crème de la crème -> Sophie vernetzt ihren Mann und bringt ihn mit neuen Leuten zusammen Condorcer rührt alles an, was heute Errungenschaften sind aber dazumals noch extrem unwahrscheinlich waren. Ist seiner Zeit voraus. Der Mathematiker wird anfangen Verfassungen zu schreiben, um rauszutüfteln, was Frankreich nach der Monarchie braucht. Wie kann es weitergehen? -> Vorschläge, welche die Schweiz dann auch durchgesetzt hat (direktdemokratische Ein ussmöglichkeiten) Er ist unfassbar modern, aber nicht ganz lebenspraktisch veranlagt (keine physische Diskussion, weil Gefahr der Überhand der Emotionen, Leidenschaften durchbechen, sondern schlägt vor, dass Parlamente über Korrespondenz zusammenreden) -> Condorcet hatte viel Angst vor Emotionen, also Angst vor dem Volk (Technokratie). Haben Angst, aber möchten das Volk trotzdem Schulen (je mehr Wissen, desto weniger Emotionen) -> leicht naive Vorstellung eines Rationalisten Zuletzt Schluss und Verhaftung Der Text den er in seinem Versteck geschrieben hat war die intellektuelle Biographie der westlichen Zivilisation (unser Text ist der letzte von zehn) Zur intellektuellen biographie privilegierte Kontakte formal war Condorcet 20 Jahre lang Generalinspekteur der Münze -> schöner Lohn daraus Er ist ein Hobbes im 18 Jahrhundert. Will die Methoden der Naturwissenschaften übertragen und zugute der Sozialwissenschaften reinbringen. Das Verstehen lernen und zwar auch auf der sozialen Dinge. Obwohl Condorcet das Frauenstimmrecht schon früh wollte kam es erst 1945 Fragen zur lektüre - zehnte epoche: Französische revolution und daraus die diffusion der errungenschaften über die welt 1.Frage: Bedingungen des gesellschaftlichen Fortschritts Bildung der Bürger für alle: Bildung als ö entliches Gut ◦Condorcet will das der Staat auch die moralische Ausbildung der Menschen an die Hand nimmt -> Die Erziehung hin zu Moral, aber nicht durch Vorlegen von Tugenden, sondern durch Vorlesungen ◦Condorcet ist liberal und seine Frau übersetzt die theory of sentiments in das Französische Schutz grundlegender Freiheiten: moderne Staatlichkeit muss Grundrechte schützen und er darf sich nicht einmischen (Monopole, keine Zölle, kein Schutz sondern Wettbewerb -> Freihandel) ◦Staat soll nicht stören, nicht eingreifen, überregulieren -> Er soll alles zerschlagen Der Staat muss aufgeklärt sein (Instruktion, Schule für alle, keine unnötigen Eingri e, Wettbewerb, Abscha ung der Sklaverei) -> Das muss kommen, weil es vernünftig ist. 2. Frage: Ho nung in Gesellschaften (Frankreich und Anglo-Amerika) Die zwei Gesellschaften haben über die Revolutionen bereits einen Entwicklungssprung gehabt. Die anderen werden es einfacher haben, weil sie an den Resultaten sehen, dass es gut ist und deswegen wird man das auch umsetzen. Diese sind einfach am weitesten vorangekommen (Sozialpolitische Revolutionen) -> Mut für alle (Vernunft soll erkannt werden und alle sollen dorthin kommen) 3. Frage: Fortschritt der Vernunft Seite 72 im Text Warum geht es immer weiter? -> Man lernt immer wieder etwas neues Das Gehirn verändert sich nicht, nicht mehr Kapazität, aber der Ausgangspunkt verbessert sich -> Das Gehirn ist unverändert, aber die Methoden/Zugri auf das Wissen verbessern sich. 4. Frage: Voraussein in seiner Zeit Versicherung und Altersvorsorge -> und auch noch wie das funktionieren kann ◦80 Jahre später im deutschen Reich nimmt Bismark solche Sozialversicherungen auf Es hat nicht mit rassistischen Dingen etwas zu tun, dass andere Kulturen andere Ansichten haben. Das ist eine Sache der Zeit und der Zugang zu Informationen Seite 73 - Zeit wo man nicht nur konsumiert, sondern besser darauf achtet, was diese Grenzen sind. Seite 78 - big data: Man muss Daten sammeln um Korrelationen zu machen. Seite 79 - Idee einer Wissenschaftssprache über die Länder hinweg (globale Sprache für die Mathematik) -> anwendbar über die Grenzen hinweg gender equality (z.B. Frauenstimmrecht, Bildung für alle) 5. Frage: Womit lag er richtig, womit falsch? Richtig: ◦Völkerrechtlich: die Gleichheit unter Nationen ◦Die Gleichheit der Menschen untereinander ◦Die Leute wollen sich immernoch besserstellen, man lernt immer wieder dazu (z.B. Lebenserwartung, Medizin, Armut (heute unter 20%)) Falsch: ◦Er hat die Geschwindigkeit überschätzt, wie die ganzen Optimierungsprozesse passieren würden. ◦Die aufgeklärten Staaten gegenüber Kolonien und Staaten: Es hat länger gedauert die Kolonien zu entlasten als er dachte ◦Wissen wenn es einmal verinnerlicht ist, setzt es sich um -> Condorcet wusste noch nichts über das Irrationale, Unbewusstsein, usw. -> Vernunft ist nicht alles ◦Man wird Kriege verhindern (man kann auch die häusliche Gewalt noch nicht ganz wegmachen) -> Condorcet zeigt eine Welt wie sie sein sollte, wenn wir vernünftig sind. Take-aways Warum sind wir wach wenn es um negative Meldungen geht, aber gute Nachrichten langweilig sind? -> Alle sind seit 250 Jahre gewohnt, dass Durchbrüche kommen und sind stark an Fortschritt sozialisiert, dass man viele Sachen zur Kenntnis nimmt. Wie sind fortschrittssverwöhnt und vergessen, dass gewisse Inventionen extrem lange gedauert haben. Condorcet ist schön als Geist, aber unfassbar naiv auf die Umsetzung dessen was er vorschlägt. Überfordert mit den politischen Kräften Condorcet kommt in der Prüfung: Vielleicht auch Vergleich zu anderen

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