Sensorische Prozesse und Wahrnehmung - FernUniversität in Hagen - 2019 PDF
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FernUniversität in Hagen
2019
Dr. Verena Walpurger
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Summary
Diese Folien präsentieren eine Vorlesung zum Thema sensorische Prozesse und Wahrnehmung. Die Vorlesung fokussiert sich auf visuelle und auditive Wahrnehmungsmechanismen, sowie die Rolle anderer Sinneswahrnehmungen. Das Dokument ist aus einer Vorlesung der FernUniversität in Hagen aus 2019.
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Transkript*: BM1_EINF_2019_U4-VL_2_Komple琀琀 *Bi琀琀e beachten: Das Transkript wurde automa琀椀siert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Abweichungen vom Wortlaut können daher nicht ausgeschlossen werden. Bei Rückfragen wenden Sie sich bi琀琀e an: inklusive-videos@fer...
Transkript*: BM1_EINF_2019_U4-VL_2_Komple琀琀 *Bi琀琀e beachten: Das Transkript wurde automa琀椀siert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Abweichungen vom Wortlaut können daher nicht ausgeschlossen werden. Bei Rückfragen wenden Sie sich bi琀琀e an: [email protected] Liebe Studierende, herzlich willkommen zu dieser Vorlesung zum Thema „sensorische Prozesse und Wahrnehmung“. In dieser Vorlesung geht es von der S琀椀mula琀椀on zur Emp昀椀ndung, und zwar hier geht es um diese spezi昀椀schen Elemente. Wir werden uns auch hier mit Lei琀昀ragen beschä昀琀igen, nämlich: Welche Sinne können wir überhaupt unterscheiden? Wie funk琀椀oniert das Sehen? Wie funk琀椀oniert das Hören? Das werden wir etwas ausführlicher darstellen und dann... beziehungsweise uns anhören und dann geht es um die anderen Sinne, die ich dann ganz kurz referieren werde. In der letzten Vorlesung haben wir bereits gehört, dass der distale Reiz in den proximalen Reiz umgewandelt wird und welche allgemeinen Gesetzmäßigkeiten beziehungsweise Fehlleistungen eine Rolle spielen können dabei. In dieser Vorlesung soll es nun darum gehen, wie spezi昀椀sch diese Umwandlungen in den einzelnen Sinnessystemen aussieht. Wie es also erstens von der S琀椀mula琀椀on zur Emp昀椀ndung und zweitens von dort aus zur phänomenalen Wahrnehmung kommt, wenn man diese beiden Begri昀昀e eng de昀椀nieren möchte. Es können insgesamt sechs verschiedene Sinnessysteme voneinander unterschieden werden, nämlich einmal das Sehen, das Hören, das Fühlen, das Riechen, das Schmecken – das werden Sie alles kennen – und dann gibt es noch den Gleichgewichtssinn, der häu昀椀g vergessen wird, der aber genauso wich琀椀g ist und auch zu den Sinnen gehört. Wenn Sie also sagen: „Ich habe einen sechsten Sinn“, oder wenn andere Ihnen sagen: „Ich habe einen sechsten Sinn“, dann können Sie sagen: „Ja, wir alle haben diesen sechsten Sinn. Du meinst wahrscheinlich den siebten Sinn.“ Für diese Vorlesung habe ich mir die beiden am besten erforschtesten Sinnessysteme herausgesucht, die ich Ihnen nun vorstellen möchte, nämlich... oder etwas genauer vorstellen möchte, nämlich das visuelle und das audi琀椀ve System. Und die anderen Sinne werden dann etwas gröber abgehandelt. Kommen wir als Erstes zur visuellen Wahrnehmung der auch zum Sehen. Hier wollen wir uns schon ansehen, wie der Vorgang von der S琀椀mula琀椀on zur Emp昀椀ndung im visuellen System vonsta琀琀engeht. Zuerst einmal müssen wir unterscheiden zwischen den Begri昀昀en, nämlich der... einmal der physikalischen S琀椀mula琀椀on und denen der psychologischen Emp昀椀ndung. Unterschiedliche Wellenlängen als physikalische Reize führen zu verschiedenen Farbemp昀椀ndungen – das wäre dann die psychologische Emp昀椀ndung – und unterschiedliche Intensitäten oder Amplituden dieser Wellen – das wäre wiederum die physikalische Komponente – würden dann zu diesen verschiedenen Helligkeiten führen, was die psychologische Emp昀椀ndung dann... was der psychologischen Emp昀椀ndung entspricht. Schauen wir uns einmal an, wie die Lichtwellen auf die Re琀椀na ankommen. Sie sehen hier eine schema琀椀sche Darstellung des Auges und Sie sehen sehr viele einzelne Komponenten, die ich jetzt aber außen vor lassen möchte. Wich琀椀g ist bei mir hier die Re琀椀na, also die sozusagen ganz hinten oder ganz rechts mit der Fovea centralis und dem Blinden Fleck, den wir uns genauer anschauen werden. Die Lichtwellen kommen durch die Pupillen auf die Linse, die diese dann fokussiert und seitenverkehrt auf der Re琀椀na projiziert. Auf der Re琀椀na zu 昀椀nden sind verschiedene Rezeptoren, die entweder auf Wellenlänge oder Intensität spezi昀椀ziert sind. Die Rezeptoren, die sich auf die Wellenlänge spezialisiert haben, sind die sogenannten Zapfenzellen. Die gehen also mit Farbemp昀椀ndung einher. Wohingegen die Rezeptoren, die sich auf die Wellenintensität spezialisiert haben, unter dem Begri昀昀 der Stäbchenzellen bekannt sind. Diese geben also die Helligkeitsemp昀椀ndung wieder – Schwarz-Weiß-Sehen. Die Fovea centralis be昀椀ndet genau in der Mi琀琀e der Re琀椀na. Das heißt, wenn sich also ein Gegenstand mi琀 g vor Ihnen be昀椀ndet, wird er dorthin projiziert – also genau mi琀 g vor mir. Im Bereich der Fovea centralis gibt es sehr viele Zapfenzellen, sodass dort also die Lichtwellenlänge besonders gut verarbeitet werden kann. Also das... die Farbwahrnehmung dort ist also besonders gut. Man nennt diesen Bereich auch den Bereich des Scharfsehens, weil dort sozusagen am besten eigentlich das wiedergegeben kann oder das umgewandelt werden kann – die Lichtwellen – in die neuronale Erregung. Stäbchenzellen sind dort nicht anzutre昀昀en. Mit zunehmender En琀昀ernung aber von dieser Fovea centralis nimmt die Konzentra琀椀on der Zapfenzellen ab und die der Stäbchenzellen zu. Das heißt also, wenn Sie in der Dunkelheit sind und einen Gegenstand genau vor sich sehen, dann müssten Sie Schwierigkeiten haben, diesen Gegenstand scharf wahrzunehmen, weil eben in der Dunkelheit Sie eigentlich nur schwarz- weiß sehen können. Das heißt, da werden dann die Stäbchenzellen ak琀椀v. Die sind aber im Bereich der Fovea centralis nicht zu 昀椀nden. Das heißt also, wenn Sie dann den Gegenstand also nicht so vor sich halten, sondern also oben oder unten oder an der Seite haben, dann werden Sie den also besser sehen können. Dann gibt es noch den sogenannten Blinden Fleck. Da tre昀昀en sich dann die ganzen Nervenzellen und verlassen das Auge beziehungsweise die Axone der Nervenzellen verlassen dort das Auge. Das heißt dort gibt es keine Rezeptoren. Es werden also auch keine Signale weitergeleitet und eigentlich müsste man an dieser Stelle immer einen schwarzen Fleck sehen. Also wenn Sie irgendwo durch die Gegend gucken, müssten Sie eigentlich immer irgendwo einen schwarzen Fleck sehen. Das ist aber nicht so. Und warum ist das? Der Blinde Fleck ist auf beiden Seiten an unterschiedlichen Stellen repräsen琀椀ert beziehungsweise vorhanden, sodass also die fehlenden Informa琀椀onen aus dem einen Auge mit den Informa琀椀onen aus dem anderen Auge ausgeglichen werden können. Außerdem bewegen sich unsere Augen also ganz leicht immer hin und her. Sie werden also feststellen, dass Sie selten auf einen Punkt schauen. Und das führt dann auch dazu, dass sozusagen die Informa琀椀on... die fehlenden Informa琀椀onen aus diesem Blinden Fleck dann doch wieder aufgefüllt werden können, indem man immer hin und her guckt und das Gehirn das dann sozusagen das dann reinrechnet. Sie werden aber feststellen oder Sie können selber ausprobieren, ob Sie... oder wo ihr Blinder Fleck ist, indem Sie ein Auge zuhalten und dann einen Gegenstand genau vor das Auge halten und je nachdem wie nah der vor dem Auge ist, werden Sie also diesen Gegenstand nicht mehr sehen. Wenn der dann eben genau auf diesen Blinden Fleck kommt. Wie genau werden jetzt nun die einfallenden Lichtwellen in neuronale Erregung umgewandelt? Wir sehen hier eine Nahaufnahme der Re琀椀na. Das ist also eine Teilaufnahme. Interessant und anzumerken ist zum einen die Tatsache, dass die Lichtwelle erst einmal durch alle Schichten hindurchdringt. Das heißt, die müssen also bis ganz nach hinten durch und werden dann von hinten nach vorne weiterverarbeitet. Wir ha琀琀en ja bereits gesagt, in Abhängigkeit von der Intensität der Wellenlänge beziehungsweise und der Wellenlänge werden die Stäbchen- und die... oder die Zapfenzellen ak琀椀viert. Die Ak琀椀vität verschiedener Rezeptoren sowohl Stäbchen- als auch Zapfenzellen werden dann zusammengefasst in den sogenannten Bipolarzellen, die dann die Informa琀椀on weiter an die sogenannten Ganglienzellen übertragen. Erst dort werden bei entsprechender S琀椀mula琀椀on und damit Verschiebung des Membranpoten琀椀als dann die Ak琀椀onspoten琀椀ale ausgelöst und über die Axone, die sich dann gebündelt im Blinden Fleck als Nervus op琀椀cus verlaufen, weitergeleitet. Wohin werden sie weitergeleitet? Schauen wir uns nun an, wie die Informa琀椀onen im Gehirn weitergeleitet werden und wie es zu dieser phänomenalen Wahrnehmung kommt. Zuerst werden die Informa琀椀onen im sogenannten Nervus op琀椀cus, also dem Sehnerv, der Vereinigung aller Nervenzellen, die vom Auge ausgehen, zum Chiasma Op琀椀cum weitergeleitet. Dort 昀椀ndet die erste Verarbeitung sta琀琀. Denn dort kreuzen die Informa琀椀onen aus dem jeweils der Nase zugewandten Teil des Gesichtsfeldes, das heißt dem nasalen Teil, auf die andere Hemisphäre, sodass die Informa琀椀on aus dem rechten Teil des Gesichtsfeldes in der linken Hemisphäre weiterverarbeitet wird und die Informa琀椀on aus dem linken Teil des Gesichtsfeldes in der rechten Hemisphäre verarbeitet wird. Sie sehen das jetzt hier ganz vereinfacht dargestellt, mit den beiden Farben Türkis und Viole琀琀. Die Informa琀椀onen werden weiterhin über den sogenannten Traktus op琀椀cus in das Corpus geniculatum laterale im Thalamus – Sie denken an den Thalamus als wich琀椀gste Relaissta琀椀on – weitergeleitet und dort weiterverarbeitet. Es 昀椀ndet auch hier eine erste sehr grobe Musterwahrnehmung sta琀琀. Von dort aus werden sie an den visuellen Kortex weitergeleitet, wo sie dann bewusst als Figur wahrgenommen werden. Es 昀椀ndet also dort die primäre visuelle Wahrnehmung sta琀琀. Dieser primäre visuelle Kortex wird auch als Area 17 bezeichnet. Und ist also sozusagen die erste Anlaufstelle, die aber tatsächlich auch nur als erste Anlaufstelle zu sehen ist. Darau昀栀in fallen.... fangen... oder wird der... wird die Informa琀椀on noch an viel andere Stellen weitergeleitet – also Sie sehen hier die Area 18 und 19 – und auch weiterhin noch, damit sie überhaupt verarbeitet werden kann beziehungsweise es zur Iden琀椀昀椀ka琀椀on oder auch Weiterverarbeitung kommt. Einen Teil der Verarbeitung sehen wir hier. Wich琀椀g nämlich bei dieser Tatsache – beziehungsweise das 昀椀nde ich immer so sehr spannend bei der Verarbeitung visuellen Reize –, ist die Tatsache, dass diese in zwei unterschiedlichen Strömen verarbeitet werden. Es gibt zum einen den ventralen Strom, der auch als Was- Strom bezeichnet wird und den dorsalen Strom, der auch als Wo-Strom bezeichnet wird. Der ventrale Strom verläu昀琀 beidsei琀椀g zum mi琀琀leren Temporal-Lappen und zum limbischen System. Der ist häu昀椀g für die Objektwahrnehmung und Erkennung zuständig. Der dorsale Strom verläu昀琀 auch beidsei琀椀g, aber eher zum parietalen Kortex, das heißt also eher nach oben hin, und dort 昀椀ndet hauptsächlich die Platzierung der Gegenstände im Raum sta琀琀. Ein interessantes Detail: Es gibt eine direkte Verbindung der Nervenzellen aus dem Traktus op琀椀cus zur räumlichen Verarbeitung, das heißt, dort kommen die Informa琀椀onen an, bevor sie bewusst wahrgenommen werden. Das erklärt, warum wir im Wald zum Beispiel bei einem Stock zur Seite springen, weil wir darin eine Schlange vermuten, und erst danach... oder dabei feststellen, dass es sich eigentlich nur um einen Stock handelt. Das heißt, also die Informa琀椀on in diesem dorsalen Strom ist schneller da als im ventralen Strom und deswegen gibt es manchmal so Inkongruenzen zwischen der Wahrnehmung und der... dem Verhalten. Kommen wir zur audi琀椀ven Wahrnehmung – es gibt auch den Begri昀昀 der auditorischen Wahrnehmung –, damit ist das Hören gemeint. Auch hier trennen wir zuerst einmal die Begri昀昀e der physikalischen S琀椀mula琀椀on von dem der psychologischen Emp昀椀ndung. Hier wird auch die Wellenfrequenz als physikalische S琀椀mula琀椀on genutzt. Allerdings sprechen wir hier nicht wie beim visuellen System von Lichtwellen, sondern wir sprechen hier von Schallwellen. Diese Wellenfrequenz ist verantwortlich für die empfundene Tonhöhe. Hohe Frequenzen führen zu empfundenen hohen Tönen und 琀椀efe Frequenzen eher zu empfundenen 琀椀efen Tönen. Wie wir in der Vorlesung zur Psychophysik bereits gehört haben, gibt es keine lineare Verbindung zwischen der Frequenz und der Tonhöhe, sondern eine sogenannte kurvige lineare Verbindung. Das heißt, bei 琀椀efen Frequenzen führt bereits eine kleine Veränderung zu einer empfundenen anderen Tonhöhe und bei höheren Frequenzen hingegen bedarf es einer größeren Veränderung, damit ein anderer Ton empfunden wird. Die Intensität oder Amplitude der Schallwellen hingegen führen zur empfundenen Lautstärke. Auch hier sind kleine Amplituden mit geringerer Lautstärke verknüp昀琀 und größere Amplituden mit einer stärkeren Lautstärke. Meistens sind wir aber ja nicht mit einzelnen Schallwellen konfron琀椀ert, sondern mit eher komplexen Schallwellen, die dann... die sich dann in unterschiedlich empfundenen Klangfarben äußern. Schauen wir uns einmal an, wie diese Schallwellen in neuronale Erregung umgewandelt werden. Zuerst erreichen die Schallwellen durch den äußeren Gehörgang das Trommelfell und werden durch die kleinen Knochen, nämlich Hammer, Amboss und Steigbügel, weitergeleitet und verstärkt. Das kennen Sie manchmal vielleicht aus den Kreuzworträtseln. Da wird dann nach den kleinsten Knochen gefragt, die es im menschlichen Körper gibt. Da wird also einer von den dreien meistens genannt – also Hammer, Amboss oder Steigbügel. Danach gelangen Sie über das sogenannte ovale Fenster zum eigentlichen Ort der Umwandlung. Es kommt nämlich da... Es geht nämlich da zur Cochlea beziehungsweise zu den Bogengängen. Die Bogengänge sind wich琀椀g für den Gleichgewichtssinn, auf den wir später noch mal eingehen werden, und die Cochlea beziehungsweise die Hörschnecke ist dann für das Hören zuständig. Schauen wir uns diese Hörschnecke, die auch tatsächlich aussieht wie eine Schnecke oder wie ein Schneckenhaus, deshalb heißt es auch Cochlea, schauen wir uns die einmal genauer an. Hier sehen Sie ein Durchschni琀琀 durch die Cochlea. Wich琀椀g für uns ist die hier eingezeichnete Basilarmembran, die die Wellen überträgt, ähnlich wie die Wellen auf einem See, die von einem Steinwurf ausgelöst werden. Oder wenn man sich vorstellt, wenn man einen langen Teppich ausschlägt, dann ergeben sich ja dann auch so Wellenmuster in diesem Teppich. Entsprechend der Stärke mit der Sie diesen Teppich ausschlagen bilden sich an einer Stelle im Teppich die größten Wellen und an dieser Stelle, dieses größten Wellenaufschlags der Basilarmembran, wird nun in der Cochlea im sogenannten Cor琀椀-Organ kleine Haarzellen ak琀椀v abgeknickt, da sie mit der Membrana tectoria verbunden sind, die sich dann nicht bewegt. Das heißt, es gibt also eine Reibung beziehungsweise ein Abknicken. Das hier bewegt sich, das ist hier die Membrana tectoria. Und das ist die Basilarmembran. Wenn die Basilarmembran sich bewegt, aber die Membrana tectoria nicht und die aber durch Fäden mit einander verbunden ist, können Sie sich vorstellen, dass diese Fäden dann natürlich umgeknickt werden beziehungsweise ak琀椀viert werden. Und dieses Umknicken dieser Fäden beziehungsweise die Ak琀椀vierung dieser Fäden wird dann als neuronale Erregung gebündelt weitergeleitet über den Nervus cochlearis und dann weitergeleitet. Die Basilarmembran wird mit zunehmendem Abstand zum ovalen Fenster 昀氀exibler. Das bedeutet, dass also die hohen Frequenzen direkt hinter dem ovalen Fenster abgebildet werden, wohingegen die 琀椀eferen Frequenzen eher später abgebildet werden. Wie verläu昀琀 nun die weitere... Weiterleitung? Auch hier gibt es, wie Sie sehen, eine geteilte Weiterleitung, also ein Teil der Weiterleitung kreuzt nach dem Nucleus cochlearis auf die gegenüberliegende Seite, sodass die Informa琀椀on von beiden Ohren in den sogenannten Olivar superioris zusammenkommen und gemeinsam weiterverarbeitet werden. Und hier wird schon deutlich, wie räumliches Hören funk琀椀oniert. Nehmen wir also an, dass die Schallquelle auf der linken Seite liegt, dann kommen die Informa琀椀onen von den linken Neuronen natürlich schneller in der linken Olivar superioris an als von den kreuzenden Neuronen von der rechten Seite. Und der zeitliche Abstand zwischen dem Eintre昀昀en der fast iden琀椀schen Informa琀椀on wird dann verrechnet, sodass dann die Schalquelle von ihm lokalisiert werden kann, ohne dass sie sich dorthin umdrehen müssten oder eigentlich auch ohne visuelle S琀椀mula琀椀on. Sie können auch im Dunkeln ja genau hören, woher ein Gegenstand kommt. Die Informa琀椀onen gelangen dann über die Colliculi inferiores und dem Corpus geniculatum mediale – das war das Corpus geniculatum laterale beim Sehen, hier sind wir beim Corpus geniculatum mediale, auch ein Teil des Thalamus – zum primären sensorischen Kortex, wo Sie also dann die zum ersten Mal bewusst wahrnehmen – diese auditorischen Reize – und wo sie auch von dort dann weiterverarbeitet werden können. Was ist nun mit den anderen Sinnen? Schauen wir uns einmal kurz an, wie es von der physikalischen S琀椀mula琀椀on zur Emp昀椀ndung kommt. Beginnen wir mit dem Tastsinn. Hier werden mechanische Informa琀椀onen auch in neuronale Erregung umgewandelt. Dabei kann die Haut tatsächlich verschiedene mechanische Informa琀椀onen unterscheiden, da mit Hilfe unterschiedlicher Zellen neuronale Erregung ausgelöst wird. Also je nachdem was für eine Reizung vorliegt, werden unterschiedliche Nerven beziehungsweise unterschiedliche Rezeptoren ak琀椀v, die dann die Informa琀椀on weitertragen können. Es gibt die sogenannten Merkelzellen, die langsame Druckwirkung registrieren. Mehrere Merkelzellen werden als Merkelscheibe bezeichnet und enervieren die Dendrite eines Neurons, wo die neuronale Erregung dann ausgelöst und weitergeleitet wird. Dann gibt es die Vater Pacini- und die Meissnerkörperchen. Die reagieren sehr schnell auf Berührung, Vibra琀椀on oder eine Bewegung mit einer hohen Ortsau昀氀ösung. Die Ru昀케nikörperchen werden eher bei Hautspannungen und Verschiebungen ak琀椀v und reagieren langsamer. Es gibt da noch zwei Rezeptoren für Wärme und Kälte, die für die Thermozep琀椀on notwendig sind, also für die Wärme- oder Kälteemp昀椀ndung. Wich琀椀g ist hier, dass es tatsächlich zwei unterschiedliche Rezeptoren gibt – ein Rezeptor für Wärme und einen Rezeptor für Kälte. Es gibt auch eigene Schmerzrezeptoren in der Haut, die für die Schmerzwahrnehmung oder die Nozizep琀椀on notwendig sind. Die Emp昀椀ndung von Berührung, Temperatur und Schmerz wird bewusst in der sensorischen Rinde wahrgenommen, die Sie bereits ja mit dem sensorischen Homunkulus in einer vorherigen Vorlesung kennengelernt haben. Ich ho昀昀e, Sie erinnern sich. Kommen wir zur nächsten Wahrnehmung oder... beziehungsweise zu einem Exkurs. Da die Schmerzwahrnehmung – also die Nozizep琀椀on – in der Psychologie einen so großen Stellenwert hat, sei mir hier ein ganz kleiner Exkurs zur Schmerzwahrnehmung erlaubt. Schmerz ist eigentlich etwas für die Lebewesen Überlebensnotwendiges. Es ist eine überlebenswich琀椀ge Emp昀椀ndung. Stellen Sie sich vor, dass Sie keinen Schmerz wahrnehmen könnten – Sie würden also ganz schnell lebensbedrohliche Verletzungen haben und das gar nicht wahrnehmen. Schmerzrezeptoren oder auch Nozizeptoren be昀椀nden sich überall im Körper und leiten den Schmerz entweder schnell über die sogenannten A-Delta-Fasern oder langsam über die C-Fasern weiter. Die Erregung der A- Delta-Fasern ist in der Regel mit spitzem unmi琀琀elbarem Schmerz verbunden. Die Erregung der C-Fasern eher mit dumpfen oder auch chronischem Schmerz. Wenn ich Ihnen nun sage, dass eine Art der Fasern mit einer Myelinscheide umhüllt ist – auf welche Fasern-Art würden Sie 琀椀ppen und warum? Das sollten Ihnen aus einer der vorherigen Vorlesungen bekannt sein. Wie kommt es nun im Gehirn nach der Ak琀椀vierung der Fasern zur Schmerzwahrnehmung? Was Sie bes琀椀mmt schon am eigenen Leib erfahren haben, ist diese Schmerzwahrnehmung abhängig von vielen Faktoren, unter anderem von biologischen, psychosozialen oder auch kulturellen Faktoren. So kann es zum Beispiel sein, dass Sie ein und dieselbe Verletzung einmal sehr intensiv und ein anders Mal viel geringer wahrnehmen. Warum ist das so? Robert Melzack hat mit seinem Kollegen Patrick Wall 1965 die sogenannte Kontrollschranken-Theorie postuliert. Darin beschreiben die beiden eine Schranke im Rückenmark, die in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren die Schmerzweiterleitung entweder zulässt oder auch nicht – beziehungsweise auch hemmen kann. So kann eine Massage zum Beispiel eines schmerzenden Muskels den Schmerz mildern, weil durch den Druck die Schranke geschlossen wird. Sie haben das bes琀椀mmt schon mal erlebt, dass Sie bei einem schmerzenden Muskel eine Massage bekommen haben und dass es... dadurch dann der Schmerz kurzfris琀椀g wegging. Das kann durch diese Schranke im Rückenmark erklärt werden. Auch kogni琀椀ve Faktoren können dazu führen, dass die Schranke sich schließt. Zum Beispiel ist es mir schon häu昀椀ger aufgefallen, dass ich irgendwann einen blauen Fleck an mir erkenne, aber mich überhaupt nicht daran erinnern kann, wie ich ihn bekommen habe, oder abends mitbekomme, dass ich mich im Laufe des Tages geschni琀琀en habe und nur anhand der... des geronnenen Blutes erkenne, dass ich mich geschni琀琀en habe. Genauso wie die Faktoren dazu führen können, dass sich die Schranke schließt – das wäre ja das Beispiel, dass man nicht mitbekommt, dass man sich verletzt –, können Sie aber auch natürlich dazu führen, dass sie sich wieder ö昀昀net. Das heißt, so wurde festgestellt, dass zum Beispiel bei Müdigkeit oder Ängstlichkeit oder auch Niedergeschlagenheit diese Schranke anscheinend mehr geö昀昀net ist. Das heißt, dass also bei diesen Fakt... oder diese Faktoren wich琀椀g sind bei einer erhöhten Schmerzwahrnehmung. In die... Indem dem dies aber bekannt ist, kann man aber natürlich auch mal was dagegen machen. Das heißt, es gibt also einige Tipps, die wir dann an die Hand bekommen können, damit sich diese Schranke ak琀椀v schließen lassen. Zum Beispiel können wir uns ablenken, wir können einen spannenden Film schauen, wir können, um in bessere S琀椀mmung zu kommen, eine bes琀椀mmte Musik hören, wir können uns mit anderen Leuten tre昀昀en. Es gibt also mehrere Möglichkeiten, damit wir also sozusagen die Schmerzwahrnehmung oder Weiterleitung durch diese Schmerzschranke beein昀氀ussen können. Sie können sich ja auch mal überlegen, was Sie beim nächsten Mal ak琀椀v machen möchten, um einen vorhandenen Schmerz deutlich geringer werden zu lassen. Kommen wir zum Geruchssinn. Der Geruchssinn ist derjenige, der am schnellsten bewusstwird, da er tatsächlich den kürzesten Weg zurücklegen muss, um bewusst wahrgenommen werden zu können. Die Moleküle oder Geruchssto昀昀e aus der Lu昀琀 kommen in Kontakt mit der Riechschleimhaut und docken vergleichbar mit den synap琀椀schen Übertragungen der Nervenzellen an Dendrite der Geruchsrezeptoren an. Wenn eine bes琀椀mmte Anzahl dieser Dendrite eine Botscha昀琀 empfangen hat, wird ein Ak琀椀onspoten琀椀al ausgelöst und gibt die Informa琀椀onen über den Nervus olfactorius direkt an den Bulbus olfactorius weiter, wo der Geruch bewusst wahrgenommen wird. Meistens ist aber Geruch nicht nur alleine zu sehen, sondern ist sehr mit dem limbischen System verbunden. Das heißt, er wird direkt schnell weiterverarbeitet, indem zum Beispiel er iden琀椀昀椀ziert wird, indem er Emo琀椀onen auslöst. Das heißt, es muss also eine weitere Informa琀椀onsverarbeitung sta琀 inden über den Traktus olfactorius an die speziellen Hirnareale. Und interessant hierbei ist, dass tatsächlich diesmal der Thalamus als eigentlich wich琀椀gste Relaissta琀椀on im Gehirn ausgespart wird. Der spielt also keine Rolle bei der olfaktorischen Wahrnehmung und das deutet darau昀栀in, dass es sich beim Riechen um einen evolu琀椀onär so alten Sinn handelt, dass es also sozusagen bevor der Thalamus eigentlich rich琀椀g sich entwickelt hat, dieser Sinn aber schon vorhanden war. Wenn man bedenkt, dass einige Lebewesen sogar anhand dieses Geruchssinns – nämlich mit Hilfe von den Pheromonen – miteinander kommunizieren, wird noch einmal deutlich, wie alt und wich琀椀g er ist. Damit ist aber nicht nur gemeint, dass sie, wie in der Alltagspsychologie bekannt ist, diese Sto昀昀e für die Mi琀琀eilung sexueller Bereitscha昀琀 einsetzen, sondern damit viel mehr und komplexere Botscha昀琀en austauschen, zum Beispiel über Gefahren informieren, über territoriale Grenzen, über Nahrungsquellen oder auch über die Mitgliedscha昀琀 in einer Familie. Kommen wir zum Geschmackssinn. Beim Geschmackssinn werden lösliche Substanzen, die mit der Nahrung aufgenommen werden über sogenannte Geschmacksknospen, die sich auf der Zunge, im Mund oder auch im Rachen be昀椀nden, in neuronale Erregung umgewandelt und von dort weitergeleitet. Diese Geschmacksemp昀椀ndungen werden bewusst in der... werden bewusst wahrgenommen und von dort auch in den anderen entsprechenden Hirnarealen, die mit Erinnerung und Gefühlen zusammenhängen, verarbeitet. Noch ein paar interessante Details zur Geschmackwahrnehmung oder zum Geschmackssinn. Es gibt ja die vier recht bekannten Geschmackswahrnehmungen, die jeweils über eine eigene Geschmacksknospe ausgelöst werden. Es gibt süß, sauer, salzig und bi琀琀er und zusätzlich gibt es noch eine andere Geschmacksrichtung, nämlich das sogenannte Umami – der Geschmack von Glutamat, einem Geschmacksverstärker –, der jetzt auch in der letzten Zeit bekannter geworden ist. Früher ging man davon aus, dass es auf der Zunge noch bes琀椀mmte Abschni琀琀e für die jeweilige Geschmacksrichtung gibt. Das ist aber... Diese Annahme ist aber heutzutage überholt. Man konnte also feststellen, dass diese Geschmacksknospen, die ja spezi昀椀sch sind für die einzelnen Geschmackswahrnehmungen, dass die also über die ganze Zunge und auch den Mund- und Rachenbereich verteilt sind. Damit wir etwas als lecker emp昀椀nden, hängt es nicht davon zusammen mit dem... oder hängt es nicht nur vom Geschmackserlebnis ab, sondern auch vom Geruchserlebnis und von der Konsistenz des Nahrungsmi琀琀els, ob es also weich oder knusprig ist. Denken Sie nur an frischgebackenes Brot, das sowohl gut du昀琀et, als auch noch warm und knusprig ist. Bei einer verstop昀琀en Nase schmeckt es nicht so gut. Auch nicht nur unser Geruchssinn hat einen Ein昀氀uss auf das Geschmackserlebnis, auch das Auge isst ja bekanntlich mit. Das heißt, auch die visuelle Wahrnehmung hat einen entscheidenden Ein昀氀uss darauf, wie etwas schmeckt. Stellen Sie sich nur vor, dass ein leckeres Gericht durch einen Mixer zerkleinert wird und dann Ihnen gereicht wird. Das wird Ihnen bes琀椀mmt nicht so gut schmecken wie ein schön hergerichtetes Gericht auf einem Teller. Im Cortex werden die ganzen Informa琀椀onen aus den verschiedenen Sinnesmodalitäten dann zusammenverarbeitet, sodass wir daraus dann das Geschmackserlebnis entstehen lassen können. Insgesamt gibt es aber auch gene琀椀sche Unterschiede bezüglich der Geschmacksemp昀椀ndungen. So gibt es sogenannte Superschmecker, die besonders emp昀椀ndlich auf bi琀琀ere Geschmacksrichtungen, auf feinere Geschmacksnoten und auf die Konsistenz der Nahrung sind. Meistens sind das dann sehr wählerische Esser. Das ist also ein gutes Argument bei einem nächsten Essen, dass Ihnen nicht schmeckt, einfach als Entschuldigung angeben, dass Sie ein Superschmecker sind und aus diesem Grund besonders emp昀椀ndlich auf bes琀椀mmte für normale Personen unbedenkliche Nahrungsmi琀琀elzusammensetzungen reagieren. Unser Schmacks... Unser Geschmackssinn ist äußerst unemp昀椀ndlich gegen dauerha昀琀e Schädigung. Das ist ja ein sehr schönes... eine sehr schöne Informa琀椀on. So kann es zwar sein, dass einzelne Geschmacksknospen unemp昀椀ndlich werden. Das ist aber in der Regel ein reversibler Vorgang. Vielleicht haben Sie das auch schon mal erlebt, dass Sie nach einer durchstandenen Magen-Darm-Grippe, nachdem Sie also ein paar Tage lang nichts gegessen haben, auf einmal alles als intensiver wahrnehmen, bewusster schmecken, dass also auf einmal alles das, was Sie normalerweise dann mit einem Lö昀昀el Zucker gesüßt haben, das dann viel zu süß ist. Das liegt daran, dass sich in der Regel als diese Geschmacksknospen sehr schnell wieder neu bilden. Das heißt also eine... Es gibt zwar natürlich Personen, die einen abgestorbene Geschmacksnerv haben oder Geschmackssinn haben, aber das ist also sehr selten der Fall. Besonders interessant für mich war die Tatsache, dass der Geschmack auch kulturell unterschiedlich ist und tatsächlich die Nahrung vor der Geburt von der Mu琀琀er – also in der Schwangerscha昀琀 – einen Ein昀氀uss darauf hat, was die Kinder später für Nahrung präferieren. Wenn also die Mü琀琀er in der Schwangerscha昀琀 bes琀椀mmte Nahrungsmi琀琀el zu sich nehmen, die typisch für die jeweilige Kultur sind, so wurde festgestellt, dass die Kinder auch dann diese Nahrungsmi琀琀el präferieren. Ein Beispiel dafür, dass also nicht nur die Gene entscheiden, sondern auch die Umwelt einen großen Ein昀氀uss auf unser Leben und unser Verhalten hat. Was wir in der nächsten Vorlesungen auch noch mal sehen werden. Kommen wir zum Gleichgewichtssinn. Beim Gleichgewichtssinn ha琀琀en wir bereits bei der Besprechung des auditorischen Systems gehört, welche Zentren für die Umwandlung der physischen S琀椀mula琀椀on in die neuronale Erregung verantwortlich sind, nämlich die sogenannten Bogengänge, diese sind in der Nähe der Cochlea zu 昀椀nden und können Informa琀椀on über die Lage des Kopfes im Raum und die Kop昀戀ewegung aufnehmen und weiterverarbeiten. Dazu wird entweder eine gallertar琀椀ge Masse mit kleinen Kristallen bewegt, die dann gegen die Sinneszellen kommt, die sich in dieser Masse be昀椀nden und diese zum Abknicken bringt. Was dann wiederum das neuronale Erregungsmuster auslöst. Diese Emp昀椀ndung gibt dann Informa琀椀on über die Lage des Kopfes wieder. Bei bes琀椀mmten Störungen beziehungsweise im Alter kann es dazu kommen, dass diese gallertar琀椀ge Masse fester wird beziehungsweise dass die Kristalle eher die Sinneszellen ak琀椀vieren, ohne dass es zu einer großen Lageänderung des Kopfes kommt. Und das führt dann zum dem betro昀昀enen wohlbekannten Drehschwindel. Kop昀戀ewegungen werden hingegen empfunden, wenn eine gallertar琀椀ge Masse ohne Kristalle durch ihre Bewegung die Sinneshärchen abknickt und so das Neuron ak琀椀viert. Und auch hier kann es dazu kommen, dass natürlich im Alter oder bei bes琀椀mmten Krankheiten diese gallertar琀椀ge Masse eben sich verdickt und sehr viel schneller dann eine neuronale Erregung ausgelöst wird, auch wenn der Kopf eigentlich sich nur minimal bewegt und eigentlich eine Habitua琀椀on beziehungsweise eine Adap琀椀on hä琀琀e sta琀 inden müssen oder... beziehungsweise normalerweise sta琀 indet. Dann kommen wir zu einem anderen Sinn, den ich bisher noch gar nicht so benannt ha琀琀e, nämlich der sogenannte kinästhe琀椀sche Sinn. Da handelt es sich um einen Sinn, der so eng mit dem Gleichgewichtssinn verbunden ist, dass es daher eigentlich nicht als eigener Sinn gesehen wird. Es handelt sich hierbei nicht um die Posi琀椀on des Kopfes im Raum, sondern um die Posi琀椀on der anderen Körperteile im Raum. Die für diesen Sinn relevanten Rezeptoren be昀椀nden sich in den Gelenken, Sehnen und Muskeln und so liefert Ihnen die Kinästhe琀椀k immer Informa琀椀on darüber, was Ihr Körper gerade für eine Bewegung ausführt. Dies erklärt auch, warum Sie sich nicht selber kitzeln können. Im sogenannten Rea昀昀erenzprinzip erkennt der Körper zum einen, wenn er eine Fehlbewegung macht, und kann das korrigieren, wenn zum Beispiel das Glas Milch nicht beim Mund, sondern knapp davor gekippt wird. Das ist bes琀椀mmt dem einen oder der anderen von Ihnen schon mal passiert. Mir jedenfalls schon, vor allen Dingen, wenn ich mich nicht konzentriert habe und abgelenkt war. Zum anderen kann aber auch das Gehirn zwischen der eigenen und der fremden Wahrnehmung oder der fremden Beein昀氀ussung oder den Ein昀氀üssen unterscheiden. Das wird auch im Rea昀昀erenzprinzip deutlich. Das heißt, das Kitzeln geling ja vor allen Dingen dadurch, dass Sie an Stellen im Körper berührt werden und auf eine bes琀椀mmte Art berührt werden, die für Sie nicht vorhersehbar sind. Wenn das Gehirn nun aber mitbekommt, dass ein Befehl gegeben wird, dass Sie an diese Stelle diesen Körper – sich selber – berühren, dann stellt dieser Körper sich darauf ein. Er adap琀椀ert, er schwächt also diese Berührung oder diese Berührungsemp昀椀ndung ab, sodass also das auch nicht mehr unvorhersehbar ist und nicht so stark ist, wie das eigentlich bei einer fremden Berührung der Fall wäre. Das heißt, er rechnet sozusagen diese Berührung raus, auch aus der Emp昀椀ndung groß raus – also Sie emp昀椀nden es ja schon noch, aber Sie emp昀椀nden es eben nicht als Kitzeln. Und das ist der Grund, warum Sie eben sich nicht selber kitzeln können – weil der Körper das Rea昀昀erenzprinzip benutzt. Wir sind jetzt am Ende, wir haben uns mit den folgenden Fragen beschä昀琀igt: Welche Sinne können wir unterscheiden? Wir haben festgestellt: Es gibt sechs Sinne. Einen Sinn könnte man vielleicht noch mal unterteilen – den Gleichgewichtssinn und den kinästhe琀椀schen Sinn. Wir haben festgestellt wie das Sehen funk琀椀oniert, wir haben festgestellt wie das Hören funk琀椀oniert und haben uns dann auch noch mal mit den anderen Sinnen etwas intensiver beschä昀琀igt beziehungsweise aber nicht so intensiv wie mit dem Hören und dem Sehen. Bis zum nächsten Mal! Auf Wiedersehen. Fakultät für Psychologie Sensorische Prozesse und Wahrnehmung Von der Stimulation zur Empfindung - Spezifisches Fakultät für Psychologie LG Sozialpsychologie Dr. Verena Walpurger Folie Fakultät für Psychologie Leitfragen Von der Stimulation zur Empfindung - Spezielles 1. Welche Sinne können wir unterscheiden? 2. Wie funktioniert das Sehen? 3. Wie funktioniert das Hören? 4. Was ist mit den anderen Sinnen? Folie 2 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie Einleitung Folie 3 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 1. Welche Sinne können wir unterscheiden? Folie 4 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 2. Wie funktioniert das Sehen? Sehen = visuelle Wahrnehmung Physikalische Psychologische Stimulation Empfindung Wellenlänge Farbe Intensität Helligkeit (Amplitude) Folie 5 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 2. Wie funktioniert das Sehen? Folie 6 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 2. Wie funktioniert das Sehen? Folie 7 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 2. Wie funktioniert das Sehen? Folie 8 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 2. Wie funktioniert das Sehen? Folie 9 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 2. Wie funktioniert das Sehen? Folie 10 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 3. Wie funktioniert das Hören? Hören = auditive Wahrnehmung Physikalische Psychologische Stimulation Empfindung Wellenfrequenz Tonhöhe Intensität/Amplitude Lautstärke Komplexe Klangfarbe Schallwelle Folie 11 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 3. Wie funktioniert das Hören? Folie 12 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 3. Wie funktioniert das Hören? Folie 13 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 3. Wie funktioniert das Hören? Folie 14 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 4. Was ist mit den anderen Sinnen? Fühlen = taktile Wahrnehmung Folie 15 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 4. Was ist mit den anderen Sinnen? Exkurs: Nozizeption Folie 16 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 4. Was ist mit den anderen Sinnen? Riechen = olfaktorische Wahrnehmung Folie 17 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 4. Was ist mit den anderen Sinnen? Schmecken = gustatorische Wahrnehmung Folie 18 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 4. Was ist mit den anderen Sinnen? Gleichgewicht = vestibuläre Wahrnehmung Folie 19 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie 4. Was ist mit den anderen Sinnen? (Kinästhetik = kinästhetische Wahrnehmung = Propriozeption) Folie 20 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie Leitfragen Von der Stimulation zur Empfindung - Spezielles 1. Welche Sinne können wir unterscheiden? 2. Wie funktioniert das Sehen? 3. Wie funktioniert das Hören? 4. Was ist mit den anderen Sinnen? Folie 21 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie Bildnachweis Folien 3, 6, 8, 10, 16, 17 : Gerrig, R. J. (2018). Psychologie (21. Aufl. hg. v. T. Dörfler & J. Roos). Hallbergmoos: Pearson. Folien 5, 9: https://www.psychologie.uni- heidelberg.de/ae/allg/lehre/wct/w/w3_visuelles_system/w340_weiterleitung.htm Folie 7: http://www.augenzentrum-am-klinikum.de/dasauge.html Folien 11, 14: https://teachmeanatomy.info/neuro/pathways/auditory-pathway/ Folie 12: https://www.uvex-safety.com/blog/de/2018-03-03/wie-ist-unser-ohr-aufgebaut-und- wie-funktioniert-hoeren-eigentlich/ Folie 13: https://www.wissen.de/medizin/cochlea Folie 15: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-662-43942-5_14 Folie 18: https://www.medizin-kompakt.de/gleichgewichtsorgan Alle weiteren Bilder: https://pixabay.com/de/ Folie 22 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie Fakultät für Psychologie Literaturverzeichnis Birbaumer, N., & Schmidt, R.F. (1999). Biologische Psychologie (4. Auflage). Berlin Heidelberg: Springer. Gazzaniga, M., Heatherton, T., & Halpern, D. (2017). Psychologie (1. Auflage). Weinheim Basel: BELTZ. Gerrig, R. J. (2018). Psychologie (21. Aufl. hg. v. T. Dörfler & J. Roos). Hallbergmoos: Pearson. Zilles, K., & Rehkämper, G. (1994). Funktionelle Neuroanatomie (2. Auflage). Berlin Heidelberg: Springer. Zimbardo, P.G., Johnson, R.L:, McCann, V. (2016). Schlüsselkonzepte der Psychologie (7. Auflage). Hallbergmoos: Pearson. Folie 23 22.07.2019 Dr. Verena Walpurger –LG Sozialpsychologie