Thema Herzkreislauf PDF
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This document contains notes on the cardiovascular system, including heart anatomy, cardiac cycle, and the electrical conduction system of the heart. Information on heart function, regulation, and related topics is included.
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Thema Herzkreislauf 6.Beschreibe die Erregungsleitung im Herzen! o Die Erregung beginnt im Sinusknoten im rechten Vorhof. o Von dort breitet sie sich über die Vorhofmuskulatur aus und erreicht den AV-Knoten. o Der AV-Knoten verzögert die Erregungsleitung, um eine koordinierte Kontraktion von Vorhö...
Thema Herzkreislauf 6.Beschreibe die Erregungsleitung im Herzen! o Die Erregung beginnt im Sinusknoten im rechten Vorhof. o Von dort breitet sie sich über die Vorhofmuskulatur aus und erreicht den AV-Knoten. o Der AV-Knoten verzögert die Erregungsleitung, um eine koordinierte Kontraktion von Vorhöfen und Ventrikeln zu ermöglichen. o Die Erregung breitet sich dann über das His-Bündel und die Tawara Schenkel zu den Purkinje-Fasern aus, die eine schnelle und synchronisierte Kontraktion der Ventrikel bewirken. 7.Beschreibe den Herzzyklus! o Der Herzzyklus umfasst eine Kontraktionsphase (Systole) und eine Entspannungsphase (Diastole) für jede Herzhälfte. o Die Diastole beginnt mit der Entspannung des Herzens, wodurch die Ventrikel mit Blut gefüllt werden. o Die Kontraktion der Vorhöfe (Vorhof-Systole) drückt zusätzliches Blut in die Ventrikel. o Die Ventrikel kontrahieren sich dann (Ventrikel-Systole), wodurch Blut in die Aorta und die Lungenarterie gepumpt wird. o Nach der Kontraktion entspannen sich die Ventrikel (Ventrikel- Diastole), und der Zyklus beginnt von neuem 8. Wie wird das Arbeitsmyokard des Herzens erregt?. 1. Ruhemembranpotenzial: Das Arbeitsmyokard hat ein Ruhemembranpotenzial von -85 bis -90 mV, das hauptsächlich durch eine hohe Kalium- Leitfähigkeit (K⁺) bestimmt wird. 2. Schwellenpotenzial: Das Schwellenpotenzial liegt bei etwa -65 mV. Wenn es erreicht wird, beginnt die schnelle Depolarisation. 3. Depolarisation: Ein schneller Einstrom von Natrium-Ionen (Na⁺) durch spannungsgesteuerte Na⁺-Kanäle führt zu einer Depolarisation. Diese Kanäle schließen sich anschließend rasch. 4. Plateauphase: Während dieser Phase strömen Calcium-Ionen (Ca²⁺) langsam durch L-Typ-Ca²⁺-Kanäle ein. Gleichzeitig bleiben die K⁺-Kanäle geschlossen, was die Depolarisation stabilisiert und die Plateauphase verlängert. 5. Elektromechanische Kopplung: Der Ca²⁺-Einstrom aktiviert Rezeptoren am sarkoplasmatischen Retikulum (SR), was zur Freisetzung von mehr Ca²⁺ führt. 6. Repolarisation: Nach der Plateauphase schließen sich die Ca²⁺-Kanäle, und die K⁺-Kanäle öffnen sich wieder, was den Ausstrom von K⁺ ermöglicht. Die Repolarisation wird zusätzlich durch einen Cl⁻-Einstrom unterstützt. 7. Rückkehr zum Ruhemembranpotenzial: Calcium wird aus der Zelle entfernt, entweder durch den Na⁺/Ca²⁺-Austauscher oder durch Ca²⁺- ATPasen, die Ca²⁺ ins SR zurücktransportieren. 8. Refraktärzeit: Während der absoluten Refraktärzeit ist keine erneute Erregung möglich, da die Na⁺-Kanäle inaktiv bleiben. Die relative Refraktärzeit beginnt, wenn ein Teil der Na⁺-Kanäle wieder aktivierbar ist (ab etwa - 40 mV). 9.Welche Herztöne gibt es, wie kommen sie zustande? Wie entstehen Herzgeräusche? Welche gibt es? o Die Herztöne werden durch das Schließen der Herzklappen während des Herzzyklus erzeugt. o Der erste Herzton (S1) entsteht durch das Schließen der Mitralklappe und der Trikuspidalklappe am Beginn der Ventrikelsystole. o Der zweite Herzton (S2) entsteht durch das Schließen der Aortenklappe und der Pulmonalklappe am Ende der Ventrikelsystole. o Herzgeräusche entstehen durch abnormale Blutströmungen im Herzen, wie beispielsweise durch undichte Klappen oder Herzklappenstenosen. o Zu den Herzgeräuschen gehören systolische und diastolische Geräusche, die auf bestimmte Pathologien wie Klappeninsuffizienz oder -stenose hinweisen können. 10.Was bedeutet Schlagvolumen, Herzzeitvolumen, Auswurffraktion, enddiastolisches Restvolumen ? Das Schlagvolumen ist das Volumen an Blut, das bei jeder Herzkontraktion aus einer Herzkammer ausgestoßen wird. Das Herzzeitvolumen ist das Gesamtvolumen an Blut, das das Herz pro Minute auswirft, berechnet als Schlagvolumen multipliziert mit der Herzfrequenz. Die Auswurffraktion ist das Verhältnis des Schlagvolumens zum enddiastolischen Volumen und gibt an, welcher Prozentsatz des enddiastolischen Volumens mit jedem Schlag ausgeworfen wird. Das enddiastolische Restvolumen ist das Blutvolumen, das nach der Entspannung des Herzens in den Ventrikeln verbleibt und nicht ausgestoßen wird 11. Wie passt sich das Herz an normale Anforderungen an? Was ist der Frank- Starling-Mechanismus? Welche pathologischen Anpassungsformen gibt es? Das Herz passt sich an normale Anforderungen an, indem es seine Kontraktionskraft entsprechend dem Blutvolumen anpasst, das in die Herzkammern einströmt. Der Frank-Starling-Mechanismus ist ein physiologischer Mechanismus, der diese Anpassung ermöglicht. Der Frank-Starling-Mechanismus besagt, dass eine zunehmende Dehnung der Herzmuskelzellen während der Diastole (Entspannungsphase) zu einer stärkeren Kontraktion während der Systole (Kontraktionsphase) führt. Dies bedeutet, dass je mehr Blut in die Herzkammern einströmt, desto stärker werden sie sich zusammenziehen, um dieses Blut auszuwerfen. Pathologische Anpassungsformen des Herzens können auftreten, wenn das Herz über längere Zeit abnormalen Belastungen ausgesetzt ist. Dazu gehören: o Linksventrikuläre Hypertrophie: Eine Verdickung der Wand des linken Ventrikels aufgrund einer erhöhten Belastung, wie z. B. bei Hypertonie oder Aortenstenose. o Rechtsventrikuläre Hypertrophie: Eine Verdickung der Wand des rechten Ventrikels aufgrund von Druckbelastungen im Lungenkreislauf, wie bei Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) oder pulmonaler Embolie. o Herzinsuffizienz: Eine Abnahme der Pumpfunktion des Herzens, die durch verschiedene Ursachen wie Myokardinfarkt, Klappenfehler oder langfristige Belastung verursacht werden kann. 12. Was bedeutet Herzinsuffizienz? Welche Formen gibt es? Herzinsuffizienz bezeichnet einen Zustand, in dem das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu den Geweben des Körpers zu pumpen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Es gibt zwei Hauptformen von Herzinsuffizienz: Links- und Rechtsherzinsuffizienz. o Linksventrikuläre Herzinsuffizienz: Das Herz kann nicht genug Blut in den systemischen Kreislauf pumpen, was zu Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit und Flüssigkeitsansammlungen führen kann. o Rechtsherzinsuffizienz: Das Herz kann nicht genug Blut in den,Lungenkreislauf pumpen, was zu Symptomen wie Beinschwellungen, Lebervergrößerung und Bauchwassersucht führen kann 13. Was ist ein EKG? Was kann man aus dem EKG ablesen? Welche Abschnitte des EKG entsprechen welchem Teil des Herzzyklus? Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist eine grafische Darstellung der elektrischen Aktivität des Herzens. Aus dem EKG können Herzfrequenz, Herzrhythmus, Herzachse und Anzeichen für Herzkrankheiten abgelesen werden. Die Abschnitte des EKG entsprechen verschiedenen Phasen des Herzzyklus: o Das P-Q-Intervall entspricht der Zeit, die der Erregungsleitung von den Vorhöfen zu den Ventrikeln benötigt. o Das QRS-Komplex entspricht der ventrikulären Erregung und Kontraktion. o Das T-Wellen-Segment entspricht der Repolarisation der Ventrikel. 14. Welche Störungen kann man aus dem EKG ablesen? Aus dem EKG können verschiedene Herzrhythmusstörungen und Anomalien abgelesen werden, darunter: o Vorhofflimmern oder Vorhofflattern o Ventrikuläre Tachykardie oder Fibrillation o AV-Blockaden o Myokardinfarkt (ST-Strecken-Hebungen oder -Senkungen) o Verlängerung oder Verkürzung des QT-Intervalls 15. Welche Aufgaben hat der Blutkreislauf? Beschreibe den großen und kleinen sowie den portalen Kreislauf! Was ist das Hochdruck-, was ist das Niederdruck-System? Der Blutkreislauf transportiert Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone und Abfallprodukte im Körper. Der große Kreislauf (systemischer Kreislauf) transportiert sauerstoffreiches Blut vom linken Ventrikel durch die Aorta zu den Geweben und sauerstoffarmes Blut von den Geweben zurück zum rechten Vorhof. Der kleine Kreislauf (pulmonaler Kreislauf) transportiert sauerstoffarmes Blut vom rechten Ventrikel durch die Lungenarterie zu den Lungen, wo es mit Sauerstoff angereichert wird, und sauerstoffreiches Blut zurück zum linken Vorhof. Der portale Kreislauf ist ein spezieller Teil des systemischen Kreislaufs, bei dem Blut von einem Organsystem direkt zu einem anderen fließt, bevor es zum Herzen zurückkehrt, wie z.B. der Leberkreislauf. Das Hochdruck-System umfasst den systemischen Kreislauf, der das Blut mit hoher Druckintensität durch den Körper pumpt. Das Niederdruck-System umfasst den pulmonalen Kreislauf, der das Blut mit niedrigerem Druck durch die Lunge bewegt 16. Wie sind Arterien und Venen aufgebaut? Welche Aufgaben haben Arterien, Venen, Kapillaren und Lymphgefäße? Was für Kapillar-Typen gibt es? Arterien bestehen aus drei Schichten: Tunica intima (innerste Schicht aus Endothelzellen), Tunica media (mittlere Schicht aus glatter Muskulatur) und Tunica adventitia (äußere Schicht aus Bindegewebe). Venen haben ähnliche Schichten wie Arterien, aber weniger glatte Muskulatur in der Media. Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Geweben, während Venen sauerstoffarmes Blut von den Geweben zum Herzen zurückführen. Kapillaren sind dünnwandige Gefäße, die den Austausch von Stoffen zwischen Blut und Geweben ermöglichen. Lymphgefäße transportieren Lymphflüssigkeit zurück zum Blutkreislauf und spielen eine Rolle im Immunsystem. Es gibt verschiedene Kapillar-Typen, darunter kontinuierliche Kapillaren (am häufigsten, mit einer kontinuierlichen Basalmembran), fenestrierte Kapillaren (mit Poren in der Endothelzellschicht) und diskontinuierliche Kapillaren (mit Lücken zwischen den Endothelzellen). 17. Was sind Windkesselgefäße, Widerstandsgefäße, Austauschgefäße und Kapazitätsgefäße? Nenne Beispiele und ihre Aufgaben! Windkesselgefäße sind elastische Arterien, wie die Aorta und die großen Arterien, die dazu dienen, die Blutdruckschwankungen auszugleichen und einen kontinuierlichen Blutfluss zu gewährleisten. Widerstandsgefäße sind Arteriolen, die den Blutfluss durch Vasokonstriktion und Vasodilatation regulieren und somit den Blutdruck beeinflussen. Austauschgefäße sind Kapillaren, die den Austausch von Nährstoffen, Sauerstoff und Abfallprodukten zwischen Blut und Gewebe ermöglichen. Kapazitätsgefäße sind Venolen und Venen, die Blut speichern können und den größten Teil des Blutvolumens des Körpers enthalten# 18. Beschreibe das Ohm`sche Gesetz /Blutströmung Q in Bezug auf den Kreislauf! Was ist der totale periphere Widerstand? Wie kann die Durchblutung reguliert werden? Das Ohm'sche Gesetz besagt, dass die Blutströmung (Q) im Kreislaufsystem durch den Druckunterschied (ΔP) zwischen Anfang und Ende des Gefäßes und den totalen peripheren Widerstand (R) bestimmt wird, gemäß der Gleichung Q = ΔP / R. Der totale periphere Widerstand (TPR) ist der Gesamtwiderstand aller Gefäße im systemischen Kreislauf. Die Durchblutung kann durch Vasokonstriktion (Verengung der Blutgefäße) oder Vasodilatation (Erweiterung der Blutgefäße) reguliert werden, um den Blutdruck und die Durchblutung in verschiedenen Geweben anzupassen. 19. Was ist das Hagen-Poiseuille`sche Gesetz? Wovon hängt der Strömungswiderstand ab? Welche Strömungsarten gibt es? Das Hagen-Poiseuille'sche Gesetz beschreibt den Zusammenhang zwischen Blutfluss, Blutviskosität, Gefäßlänge und Gefäßradius. Der Strömungswiderstand hängt von der Viskosität des Blutes, der Länge und dem Radius des Gefäßes ab, wie durch das Hagen-Poiseuille'sche Gesetz beschrieben. Es gibt laminare Strömung (reibungsarme, Schichten bewegen sich parallel) und turbulente Strömung (unregelmäßige, chaotische Bewegung), abhängig von der Geschwindigkeit und der Form der Gefäße. 20.Wie kommt der systolische und diastolische Blutdruck zustande? Von welchen Parametern ist der Blutdruck abhängig? Was ist der arterielle Mitteldruck? Der systolische Blutdruck entsteht während der Kontraktion des Herzens (Systole), wenn das Blut in die Arterien gepumpt wird. Der diastolische Blutdruck entsteht während der Entspannung des Herzens (Diastole), wenn die Arterien sich ausdehnen und Blut zurück in das Herz fließt. Der Blutdruck hängt von verschiedenen Parametern ab, darunter Herzleistung, Blutvolumen, Gefäßtonus, Elastizität der Arterienwände und Blutviskosität. Der arterielle Mitteldruck ist der Durchschnitt der Blutdruckwerte während des gesamten Herzzyklus und wird hauptsächlich durch den diastolischen Druck beeinflusst. Er wird oft als diastolischer Druck plus ein Drittel des Differenz zwischen systolischem und diastolischem Druck berechnet. 21.Wie sind die Normalwerte des Blutdruckes? Wie misst man den Blutdruck nach Riva-Rocci? Was ist eine Hypertonie, was ist eine Hypotonie? Die Normalwerte des Blutdrucks liegen bei etwa 120/80 mmHg (systolisch/diastolisch) für einen erwachsenen gesunden Menschen. Der Blutdruck wird normalerweise mit einem Blutdruckmessgerät nach Riva- Rocci gemessen, indem eine aufblasbare Manschette um den Oberarm gelegt wird und der Druck in der Manschette schrittweise erhöht und dann langsam wieder abgelassen wird, während man den Blutfluss in der Arterie unter der Manschette misst. Hypertonie bezeichnet einen anhaltend hohen Blutdruck über 140/90 mmHg, während Hypotonie einen abnorm niedrigen Blutdruck unter etwa 90/60 mmHg bezeichnet. 22. Wie wird der Blutdruck reguliert? Nenne Auslöser für Blutdruckschwankungen! Der Blutdruck wird durch das autonome Nervensystem, das Renin- Angiotensin-Aldosteron- System, die Barorezeptoren und verschiedene Hormone wie Adrenalin und Vasopressin reguliert. Blutdruckschwankungen können durch Faktoren wie Stress, körperliche Aktivität, Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, Medikamente, Temperaturänderungen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems ausgelöst werden. 23. Wie erfolgt der venöse Rückstrom? Was ist Orthostase? Wie erfolgt die Regulation? Der venöse Rückstrom erfolgt durch Muskelkontraktionen, Venenklappen, den Atemmechanismus und die arterielle Kontraktion. Orthostase bezeichnet einen Blutdruckabfall, der bei einem Wechsel von liegender oder sitzender Position in eine aufrechte Position auftritt. Die Regulation des venösen Rückstroms erfolgt durch das autonome Nervensystem, das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System und lokale Regulationsmechanismen