Sinnesorgane - PDF
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Tierarztpraxis am Kurpark Oberlaa
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This document is a detailed description of the anatomy of the senses (including the eye, ear) in animals. The document also explains the functions of various organs and their relation to common diseases. The information is presented in a structured manner, starting with a general overview of each sense organ, then describing the structure, followed by the functions, and concluding with diagnostic procedures and clinical findings.
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MODUL 4 SINNESORGANE SEHORGAN Organum Visus Aufbau: Auge (Oculus) Hilfsorgane des Auges Muskeln des Augapfels Augenlider Bindehaut (Conjunktiva) Tränenapparat AUGE Kugelige Form, Augapfel (Bulbus Oculi), Lage: in knöchernen Ausbuchtung = Augenhö...
MODUL 4 SINNESORGANE SEHORGAN Organum Visus Aufbau: Auge (Oculus) Hilfsorgane des Auges Muskeln des Augapfels Augenlider Bindehaut (Conjunktiva) Tränenapparat AUGE Kugelige Form, Augapfel (Bulbus Oculi), Lage: in knöchernen Ausbuchtung = Augenhöhle (Orbita) Aufbau: Augenhäute Augenkammern Linse Kammerwasser Glaskörper Sehnerv AUGENHÄUTE Äußere Augenhaut bestehend aus weißer Augenhaut und Hornhaut Weiße Augenhaut Sklera, Lederhaut, umschließt Augapfel von Sehnerveintritt bis Hornhaut, stabilisiert und schützt, Formgebung TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 1 Veränderungen -> Zeichen von Erkrankungen, z.B. Rötung: Erkrankung des Auges, Gelbfärbung/Ikterus: Zeichen für Allgemeinerkrankung -> Leber Hornhaut Cornea, vollkommen durchsichtig, Lichtstrahl gelangt hier in das Innere des Augapfels an Lichtbrechung beteiligt, „Fenster des Augapfels“ Mittlere Augenhaut Uvea, besteht aus Aderhaut und Regenbogenhaut, Strahlenkörper Aderhaut Chorioidea, viele Blutgefäße, Ernährung der inneren Augenhaut, enthält Pigmente zur Abdunkelung des inneren Auges, Sitz des Tapetum Lucidum: dämmerungsaktive Tiere, Lichtverstärker -> das reflektierte Restlicht wird von dieser nochmals auf Netzhaut zurückgeworfen, dadurch noch bessere Lichtausnutzung Regenbogenhaut Iris, verantwortlich für Augenfarbe, Adaption (Eng- und Weitstellung der Pupille) Gewebering, der die zentrale Öffnung des Auges umschließt, durch 2 Muskeln -> Regulation des Lichteinfalls in das Auge, Iris wirkt wie Blende -> Adaption Mydriasis (Weitstellung), Miosis (Engstellung) Narkoseüberwachung: Veränderung der Pupillenöffnung zeigt Narkosetiefe Augenuntersuchung: Untersuchung des Augenhintergrundes Mydriatikum Strahlenkörper Ziliarkörper, Akkommodation (Formveränderung der Linse), Kammerwasserproduktion besteht aus pigmentierten, gefäßdurchzogenen Bindegewebe mit Muskulatur, kreis- förmiger Ring um Linse Scharfstellung des Bildes-> Anpassung der Brechkraft des Auges-> Formveränderung der Linse TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 2 Strahlenkörper Nahsehen: Muskulatur kontrahiert-> Verengung des Strahlenrings-> Linse kugelförmig Fernsehen: Muskulatur entspannt-> Strahlenring wird weiter-> Linse abgeflacht, Kammerwasserproduktion-> Abfluss wird über Schlemm´schen Kanal reguliert und somit auch Regulation des Augeninnendrucks (Augeninnendruck hoch: Glaukom, Grüner Star) AUGENHÄUTE Innere Augenhaut Retina, Netzhaut, Teil des Gehirns, über Sehnerv damit verbunden, 2 Schichten: Dünne pigmentierte Epithelschicht: wenig Blutgefäße (Ernährung über Aderhaut), Vogel vollständig gefäßfrei Dicke Schicht aus Nervengewebe: Lichtrezeptoren-> wandeln Licht in Nervenimpulse um, Weiterleitung über Sehnerv ins Gehirn, dort Verarbeitung zu Bild Lichtrezeptoren: Stäbchen (Hell-Dunkelsehen, Dämmerungssehen) und Zapfen (Farb- sehen, Tagessehen) Netzhaut: Macula: Stelle des schärfsten Sehens, nahe der Sehnervaustrittsstelle, besonders viele Licht- rezeptoren Blinder Fleck: rund um Austrittstelle des Sehnervs, frei von Lichtrezeptoren TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 3 AUGENKAMMERN Vordere Augenkammer unter der Hornhaut, reicht bis zur Iris, im Randbereich fließt das Kammerwasser ab = Kammerwinkel Hintere Augenkammer enger, ringförmiger Spaltraum zwischen Irishinterfläche, Strahlkörper und Linsen- vorderfläche KAMMERWASSER Klare, nährstoffreiche Flüssigkeit in vorderen und hinteren Augenkammer, Gebildet vom Strahlenkörper, wird sie in die hintere Augenkammer abgegeben und Gelangt über die Pupille in die vordere Augenkammer, Aufgaben: Lichtbrechung Ernährung von Hornhaut und Linse Aufrechterhaltung des Augeninnendrucks und damit der Spannung des Augapfels LINSE Lens, liegt zwischen beiden Augenkammern, glasklar und bikonvex, verantwortlich für Nah- und Fernsehen, Sammellinse bündelt das Licht so, dass auf Netzhaut scharfes Bild entsteht, Akkommodation durch Muskulatur des Strahlenkörpers (Anpassung an die Entfernung des Objekts) Milchig-weiße Trübung der Linse: Katarakt (grauer Star) GLASKÖRPER Gelartige, durchsichtige Substanz, zwischen Linse und Netzhaut, besteht aus Wasser (98%), Hyaluronsäure, Netz aus Kollagenfasern, Funktion: Aufrechterhaltung der Augenform, gibt Stabilität TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 4 SEHNERV Nervus Opticus, 2. Hirnnerv, Chiasma Opticum: Sehnerven beider Augen kreuzen sich im Gehirn, Kreuzungsstelle, Eindrücke des rechten Auges gelangen zur linken Gehirnhälfte und umgekehrt Augenmuskeln Gerade Augenmuskeln 4 gerade Augenmuskeln, Bewegung in vertikaler und horizontaler Richtung Schiefe Augenmuskeln 2 schiefe Augenmuskeln, Bewegung des Auges um die eigene Achse (Augenrollen) Augenlider oberes und unteres Augenlid, Innenfläche von Bindehaut bedeckt, Schutz vor Verletzungen, Austrocknung und Reinigung der Augapfeloberfläche, Lidschlussreflex erfolgt bei Gefahr unwillkürlich, zusätzlich können Augenlider willkürlich geschlossen werden an Lidkante befinden sich Wimpernhaare und mehrere Drüsen (Moll-, Zeis-, Meibom- Drüsen)-> bilden fettiges Sekret (Augenbutter)-> verhindern dadurch das Überfließen der Tränenflüssigkeit über Lidränder hinaus Drittes Augenlid Nickhaut, Bindehautfalte im inneren Augenwinkel, kann sich über gesamte Augen- fläche legen, sie wird durch T-förmigen Knorpel (Blinzknorpel) verstärkt Katzen und viele Vögel können die Nickhaut bewusst/aktiv zum Schutz verlagern, unbewusst/passiv Nickhautvorfall bei Gesundheitsstörungen z.B. chronische Darmerkrankungen, Nervenlähmungen, Schmerzzustände, Katze-> sehr häufig bei starkem Bandwurmbefall TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 5 Bindehaut Konjunktiva, Schleimhaut im vorderen Augenbereich, sie überzieht innen die Augenlider Bindehautsack: Raum der durch das Umschlagen der Bindehaut von Augenlidern zum Augapfel entsteht, hier Mündungen der Ausführungsgänge des Tränenapparats Farbe der Konjunktiva bei Untersuchungsgang: gelbliche Verfärbung-> Ikterus/Gelbsucht, Leberproblematik weiß-> Schock, Anämie Rötung-> Konjunktivitis blau-> Zyanose, Sauerstoffmangel physiologisch-> blassrosa Tränenapparat Tränendrüsen produzieren Tränenflüssigkeit, diese gelangt über mehrere Ausführungsgänge in Bindehautsack Funktion: Reinigung der Hornhaut Ernährung der Hornhaut Schutz des Auges vor Austrocknung Ableitende Tränenwege im Augenwinkel, jeweils am Lidrand am oberen und unteren Augenlid-> Tränenpunkt-> von dort Tränenkanälchen zu Tränensack (unter äußeren Haut, unter Auge)-> von dort über Tränennasenkanal in Nasenhöhle ROTE TRÄNEN Kleinnager (Ratten, Mäuse, Hamster) zusätzliche Tränendrüsen: Hader´sche Drüsen: Produzieren rötliches, fettiges Sekret, Ausführungsgang innerer Augenwinkel, Innenseite des 3. Augenlids TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 6 Beim Putzen wird es über Fell des gesamten Körpers verteilt Funktion: Befeuchtung der Hornhaut Fellpflege Enthält Pheromone (Sexualduftstoffe) Übermäßige Bildung/Verfärbung an Augen und Naseneingang-> Alarmsignal, Begleitsymptom für verschiedene Gesundheitsstörungen SEHVORGANG Durch Wölbung der Hornhaut und der bikonvexen Linse-> Lichtstrahlen werden gebündelt, dass sie genau auf Netzhaut zusammenlaufen, dadurch wird Gegenstand scharf gesehen, in Netzhaut werden Lichtstrahlen in Nervenimpulse umgewandelt-> dann über Sehnerv zum Sehzentrum des Gehirns weitergeleitet-> hier Ort des eigentlichen Sehens, Nervenimpulse werden mit bereits vorhanden Erinnerungen verglichen, neue Eindrücke werden als neue „Dateien“ angelegt Sehzentrum ist mit anderen Hirnarealen vernetzt Sehen ist ein Vorgang, der somit erlernt werden muss Farbsehen Fähigkeit Licht unterschiedlicher Wellenlängen als Farben wahrzunehmen unsere Haustiere haben ein eingeschränktes Farbsehen Ausnahme: Vögel, sie können Farben im ultravioletten Bereich sehen Distanz- und Bewegungssehen Tiere sehen begliche Dinge wesentlich besser als ruhende, Katzen sind fähig kleinste Bewegungen zu erkennen (spezielle Nervenzellen für das Bewegungssehen in der Netzhaut Gesichtsfeld Bereich, den ein Lebewesen mit beiden Augen sehen kann, ohne Kopf zu bewegen, abhängig von der Lage der Augen im Kopf TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 7 Jäger: Katzen, Hunde, Augen liegen im vorderen Kopfbereich, kleineres Gesichtsfeld (Katze 200°, Hund 250°), Blick bei Jagd vermehrt nach vorne Fluchttiere: Kleinnager, Kaninchen, Meerschweinchen, Augen liegen seitlich, Gesichtsfeld von nahezu 360°, müssen sich nähernde Feinde rasch erkennen UNTERSUCHUNGSMETHODEN Opthalmoskopie Spiegelung des Augenhintergrunds, Pupille wird weitgestellt, Lichtquelle am Opthalmoskop schickt Lichtstrahl zu Netzhaut, kann dadurch auf krankhafte Veränderungen untersucht werden Tonometrie Messung des Augeninnendrucks durch Messung der Spannung des Augapfels, Tonometer/Tonopen wird nach Einwirken eines Oberflächenanästhetikums auf Hornhaut aufgelegt v.a. wichtig für Glaukomerkennung Röntgen Abszesse oder Tumoren in der Augenhöhle können diagnostiziert werden Ultraschall Blutungen, Fremdkörper, Tumore im Augeninneren können diagnostiziert werden, auch Ablösungen der Netzhaut Schirmer-Test Messung der Menge der Tränenflüssigkeit, Papierstreifen mit Strichmarkierung wird für gewisse Zeit in Bindehaut gelegt KCS: Keratoconjunctivitis sicca, trockenes Auge, verminderte Tränenproduktion Fluoreszin-Test Anfärben der Hornhaut-> Defekte der Hornhaut können so diagnostiziert werden TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 8 Pupillenreflexprüfung Miosis bei starkem Lichteinfall, Störungen des Pupillenreflexes-> Augenerkrankungen Netzhautablösung, Erhöhung des Augeninnendrucks), Gehirnerkrankungen Durchführung: beide Augen abgedeckt, dann zuerst eines, dann das 2. Auge durch Lichtquelle beleuchten, während anders abgedeckt wird, bei Lichteinfall muss sich Pupille in Sekundenschnelle verengen Sehtests Wattebauschtest, Tischkantenprobe, Verhaltensbeobachtung im Raum OHR Auris Gehör- und Gleichgewichtsorgan Äußeres Ohr Mittelohr Innenohr OHR Äußeres Ohr Auris Externa, Ohrmuschel, Äußerer Gehörgang, Trommelfell Ohrmuschel behaart, von vielen Gefäßen durchzogen-> Thermoregulation, Ohrmuschel wird gestützt durch elastischen Knorpel (Formgebung) je nach Festigkeit des Knorpels-> Steh-, Hänge-, Kippohren, trichterförmige Ohrmuschel fängt den Schall auf, durch viel kleine Muskeln können Ohrmuscheln unabhängig voneinander bewegt werden-> genaue Schallortung, Ohrspiel, TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 9 dient auch der Kommunikation Äußerer Gehörgang beginnt im Bereich des Ohrknopels, geht dann in knöchernen Teil über, zunächst senkrecht dann waagrecht, Untersuchung mit Hilfe des Otoskops auf Haut des Gehörgangs Schutzhaare-> Schutz vor Eindringen von Fremdkörpern (sollten nicht gezupft werden) Ohrschmalzdrüsen bilden Ohrenschmalz (Cerumen) Cerumen-> hält Gehörgang und Trommelfell geschmeidig, soll von Staub, abgestorbenen Zellen und Fremd- körpern befreien, enthält Lysozym: bakterizid, verwehrt Insekten das Eindringen Otitis Externa: Entzündung des Äußeren Gehörgangs Trommelfell Membrana Tympani, zwischen Äußerem Gehörgang und Mittelohr, sehr dünnes, bewegliches Bindegewebshäutchen Aufgabe: dia aufgefangenen Schallwellen werden in mechanische Schwingungen umgewandelt und an das Mittelohr weitergeleitet Mittelohr Paukenhöhle, Gehörknöchelchen, Paukenblase, Ohrtrompete Paukenhöhle Hohlraum, dient der Verstärkung der eintreffenden Schwingungen, hier befinden sich Gehörknöchelchen, Öffnung zur Ohrtrompete und die Paukenblase (Aus- sackung am Boden der Paukenhöhle, Paukenhöhle zum Innenohr hin durch dünne And aus Bindegewebe getrennt diese Wand durch 2 Öffnungen/Fenster durchbrochen TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 10 − Ovales Fenster von Steigbügelfußplatte verschlossen, überträgt Schwingungen der Gehörknöchelchen auf Innenohr − Rundes Fenster durch dünne, bewegliche Membran verschlossen (2. Trommelfell“) ausgleichende Funktion (alte Schwingungen werden abgedämpft) Gehörknöchelchen durch Gelenke miteinander verbunden, verstärken die Trommelfell- schwingungen und leiten sie über das ovale Fenster zum Innenohr Hammer (Malleus), Amboss (Incus), Steigbügel (Stapes) Ohrtrompete Tuba Auditiva, Eustachische Röhre verbindet Paukenhöhle mit dem Rachen, dient dem Druckausgleich, für Abfluss von Sekreten aus Mittelohr Pferd-> Luftsack Innenohr besteht aus knöchernem, häutigem und flüssigem Anteil Knöchernes Labyrinth (knöcherner Anteil des Innenohrs) Hohlraumsystem aus Knochengewebe-> Vorhof, 3 Bogengänge und Schnecke Vorhof und Bogengänge-> Vestibularapparat, Gleichgewichtssinn Schnecke-> Gehörsinn Häutiges Labyrinth (häutiger Anteil des Innenohrs) liegt im Inneren des knöchernen Labyrinths eingebettet, mit Flüssigkeit Endolymphe) gefüllt im Inneren Haarzellen-> nehmen eintreffende Schwingungen auf und leiten sie an TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 11 Gehirn weiter, im häutigen Labyrinth der Bogengänge-> Rezeptorzellen für Gleichgewichtssinn Sinneskämmchen, ihre Fortsätze sind in Gallertschicht eingebettet, die mit feinen Ohrsteinchen bedeckt sind durch Bewegungen-> Strömungsänderungen der Endolymphe-> Verlagerung der Ohrsteinchen-> Sinneszellen (Vorhof + Bogengänge) erden gereizt-> Reize umgewandelt in elektrische Impulse und an Gehirn weitergeleitet Perilymphe und Endolymphe (flüssiger Anteil des Innenohrs) Perilymphe zwischen knöchernem und häutigem Labyrinth dient dem Schutz und der Ernährung des häutigen Labyrinths Endolymphe im Inneren des Labyrinths, durch aufgenommene Schwingungen Wellenbewegungen ausgelöst, diese werden von Nervenzellen (Haarzellen) im häutigen Labyrinth registriert, in Nervenimpulse umgewandelt und an Gehirn weitergeleitet Hörvorgang Ohrmuschel-> Schallwellen gebündelt, in äußeren Gehörgang gelenkt-> Trommelfell in Schwingung versetzt-> diese Schwingungen weiter im Mittelohr über Hammer- Amboss-Steigbügel-ovales Fenster-> Schwingung setzt sich als Welle in Endolymphe innerhalb der Schnecke fort-> feine Haarzellen im Inneren der Schnecke werden gereizt-> Umwandlung in elektrische Signale -> über Hörbahn an Hörzentrum des Gehirns Gleichgewichtsempfinden Vorhof + 3 Bogengänge = Vestibularapparat Sinneszellen registrieren Bewegung und Lage des Körpers durch Strömungs- änderung der Endolymphe und Verlagerung der Ohrsteinchen-> Information wird an Kleinhirn weitergeleitet Kleinhirn = Zentralstelle für Gleichgewichtsinn TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 12 Untersuchungsmethoden Ohrspiegelung Untersuchung Äußerer Gehörgang + Trommelfell, mit Hilfe eines Otoskops Entzündungen, Parasiten, Fremdkörper, Tumoren im Gehörgang + Zustand des Trommelfells beurteilbar Laboruntersuchungen bei Otitis Externa -> Entnahme Ohrabstrich -> Untersuchung mikroskopisch auf Parasitenbefall und bakteriologisch Prüfung der Hörfähigkeit nur eingeschränkt möglich, ev Hörtest mittels Stimmgabel, Messung von Hirnströmen CT, MRT Beurteilung des Mittel- und Innenohrs GERUCHSSINN Olfaktorischer Sinn, Sinneszellen -> im Inneren der Nase, im Bereich der oberen Nasenmuschel -> Riechschleimhaut (Regio Olfactoria) Zur Erkennung müssen Duftstoffe in gelöster Form vorliegen -> Bowmann´sche Drüsen in Riechschleimhaut geben dünnflüssiges Sekret ab -> Duftstoffe Werden darin gelöst und werde so erkannt Riechvorgang gelösten Duftstoffe werden von Sinneszellen wahrgenommen, wenn bestimmte Wahrnehmungsschwelle überschritten, dann wird Geruchsinformation in Nerven- impulse umgewandelt und an Riechkolben im Gehirn weitergeleitet im Riechkolben wird Information verarbeitet und an Großhirn und Limbisches System weitergeleitet Limbisches System -> beeinflusst das vegetative Nervensystem und Hormon- drüsen-> TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 13 enger Zusammenhang von Gerüchen und Körperreaktionen (Speichelfluss bei Geruch von gutem Essen, Erregung bei Geruch von Sexualduftstoffen) Geruchsinformation zu Limbischen System -> unbewusste Reaktionen Geruchsinformation zu Großhirn -> bewusste Reaktionen Nutzen des Geruchssinns − Suche und Auswahl des Futters − Revierabgrenzung − Unterscheidung von Artgenossen und Feinden − Auswahl des Geschlechtspartners − Zugehörigkeit (Herdengeruch, Stallgeruch) − Kommunikation mit Artgenossen − Kontakt zwischen Mutter und Jungtier Pheromone Substanzen, die von Individuum nach außen abgegeben werden und bei anderem Individuum der gleichen Art eine spezifische Reaktion auslösen, Kommunikation innerhalb einer Tierart, von anderer Tierart werden diese Duftstoffe nicht wahrgenommen, Wahrnehmung durch das Jakobson-Organ (auf beiden Seiten der unteren Nasenscheidewand), sie wirken unbewusst über das Limbische System im Gehirn -> beeinflussen damit Hormonsystem und Gefühle Verhaltenstherapie: synthetisch hergestellt, Feliway, Adaptil Riechprüfung in Veterinärmedizin untergeordnete Rolle intensiv wirkender Geruchsstoff (Pfefferminz) -> Abwehrreaktion Verdünnungsgrad – Rückschluss auf Riechfähigkeit Quelle:“Das Lehrbuch für Tiermedizinische Fachangestellte“ „Tiermedizinische Fachangestellte in Schule und Beruf“ TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 14