Summary

This document is a seminar handbook for seminar leaders focused on the topic of starting school. It offers guidance, ethical considerations, and communication strategies for working with families facing this transition. It emphasizes understanding diverse perspectives and parental concerns.

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SEMINAR HANDBUCH © Schulanfang Vortrag/Inspirationsseminar von Jesper Juul This manual is the sole property of Family-Lab International and only authorize...

SEMINAR HANDBUCH © Schulanfang Vortrag/Inspirationsseminar von Jesper Juul This manual is the sole property of Family-Lab International and only authorized for use by seminar leaders trained and certified by Family-Lab International. 1 Allgemeiner Wegweiser für SeminarleiterInnen Beachten Sie: - Dass es viele „Wahrheiten“ gibt und lassen Sie sich nicht in eine Position pressen, in der Sie die Philosophie des familylab als die einzig richtige oder wahre verteidigen, oder in der die Gruppe Zeit damit verspielt, über die „Wahrheit“ zu diskutieren. - Dass Ihre Rolle als SeminarleiterIn keine Einzelvorführung, sondern ein Stück Aufklärungsarbeit zum Nutzen und zur Freude der Teilnehmer ist. - Vor allem Ihr eigenes Leben und Ihre eigenen fachlichen und persönlichen Erfahrungen zu repräsentieren. Sie sind gut genug! - Vorträge- Inspirationsseminare sind gerade zur Inspiration gedacht. Sie dürfen nicht als Gesprächsrunden unter Eltern enden. Das ist in höherem Grad in den Inspirations- und Beratungsseminaren möglich, aber auch hier soll Ihre Fachkenntnis deutlich hervortreten. - Dass man ein schlechter Elternteil und gleichzeitig ein guter Mensch sein kann. - Sich Supervision zu verschaffen, wenn Sie nicht glauben, dass Sie Ihre Sache gut genug machen. Das Handbuch: - Das Handbuch ist wegweisend. Das bedeutet, dass jedes Seminarmodul die Themen beinhalten soll, die im Handbuch beschrieben werden, aber nehmen Sie sich gerne die Freiheit, was Struktur und Reihenfolge angeht, falls es sich für Sie in der Situation richtiger anfühlt. Bei kürzeren Vorträgen dürfen Sie gerne selbst sortieren und das auswählen, was Ihrer Meinung nach am besten in den Zusammenhang passt. - Alles, was in Kursivschrift geschrieben steht, ist das, was ich einer Gruppe von Eltern wörtlich mitteilen will. Lesen Sie es ein paar Mal durch, finden Sie ihre eigenen Formulierungen dafür und legen sie das Gewicht darauf, wo es Ihrer Meinung nach liegen soll. - Andere Aussagen und Texte, die in Verbindung mit PowerPoint stehen, sind Ausdruck meiner Gedanken und Erfahrungen. Diese können Sie in der jeweiligen Form, in der sie dastehen mit verwenden oder auslassen, aber deren Quintessenz muss aus Ihren Vorträgen hervorgehen. Falls Sie diese nicht vertreten können, müssen Sie Änderungsvorschläge an den, bzw. die Verfasser schreiben. Dasselbe gilt für neue PowerPoint-Präsentationen, Änderungen des Handbuchs oder neue Inhalte in den Teilnehmermappen. 2 Ethik: - Sie werden erleben, dass Eltern Sie um individuelle Hilfe, Beratung, Therapie bitten. Verweisen Sie - soweit möglich - auf Kollegen und/oder öffentliche Angebote. Falls sie darauf bestehen, mit Ihnen sprechen zu wollen, müssen Sie abwägen, ob Sie sich qualifiziert fühlen und erst nach Beendigung des Seminars damit beginnen. Wir können es den Eltern nicht verdenken, dass sie oft am liebsten mit einer Fachperson sprechen wollen, die sie bereits kennen und zu der sie Vertrauen gefasst haben, aber es liegt an unserer Moral, dies nicht dahingehend auszunützen, uns Kunden für unsere Privatpraxis zu verschaffen. Weisen Sie niemals auf die exotischeren und alternativen Therapierichtungen, wie z.B. hellsichtige/ esoterische Angebote hin. (Das bedeutet nicht, dass hellsichtige oder andere alternative Therapeuten nicht doch besonders gut sein können, aber Sie, bzw. familylab riskieren, für schlechte Erfahrungen in einem Bereich verantwortlich gemacht zu werden, in dem es keine offiziellen Beschwerdemöglichkeiten gibt.) - Stellen Sie niemals Diagnosen, weder an Kindern noch an Erwachsenen, innerhalb des Rahmens eines Seminars. Zweifeln Sie daran, ob z.B. ein Kind ADHD oder anderes hat, können Sie dies den Eltern im Vertrauen sagen, und Möglichkeiten aufzeigen, die diesen Verdacht be- oder entkräften können. - In diesem Rahmen beschweren sich die Eltern oft über öffentliche Institutionen, Behörden oder Kollegen oder fühlen sich von diesen schlecht behandelt. Sie müssen sich darauf beschränken, ihre Erfahrung anzuerkennen und sie evtl. im Verhältnis dazu zu beraten, in dem sie selbst etwas tun können. Viel Spaß bei der Arbeit!! Jesper Juul 3 Einführung Ihr Name, Ihr Alter, Familie, professioneller Hintergrund, Ihre Motivation ein/e Seminarleiter/In zu sein Erzählen Sie bisschen von Ihrer eigenen Beziehung zu dem Thema dieses Seminars Schulanfang Heutzutage Eltern zu sein bedeutet, dass es hunderte von Dingen gibt, an denen Du interessiert sein solltest und Bescheid wissen solltest. All die unterschiedlichen Experten versuchen Ihre Spezialität zu vermarkten, sei es Ernährung, Sport, Lernen, Stillen oder all die anderen Dinge, die auf den Markt vorkommen. Ich bin noch nie einem Elternteil begegnet, dem es gelungen ist, sich auf alle zu fokussieren, so dass die häufigste Lösung darin besteht, dass sie sich mehr oder weniger bewusst entscheiden, sich auf die Gesundheit und die Ernährung oder sehr häufig auf die Schule und die Erziehung zu konzentrieren. In dieser Zeit gibt es ein interessante Phänomen, ein ständiger Gesprächsstoff unserer Regierungen und unserer Politiker, nämlich wie wichtig es ist, viel Schulbildung und viel gute Schulbildung zu erhalten, und sie tun so als ob unsere Gesellschaft nie wieder Köche und Kellner und Müllmänner und alle anderen Berufe benötigen würde, die eine Gesellschaft am Laufen halten. Viele Eltern, die aus einem Hintergrund stammen mit wenig Schulbildung haben die Idee, dass viel Schulbildung und gute Noten ein sicherer Weg zu einem guten und glücklichen Leben bedeutet. Natürlich entspricht keine dieser Phantasien der Wahrheit. Unsere Gesellschaft wird viele Menschen benötigen, die nicht ein Universitätsstudium abgeschlossen haben. Eine höhere Ausbildung ist absolut keine Garantie für ein gutes Leben. Sie kann vielleicht ein höheres Gehalt garantieren, aber nicht einmal das ist immer der Fall. Auf eine gewisse Art und Weise ist es ein bisschen ironisch, dass Erwachsene, Politiker und Eltern zusammen so beschäftigt sind mit Kindern und Lernen. Es ist deshalb so ironisch, weil es so aussieht, als ob der ganze Inhalt und Sinn der Kindheit im Lernen besteht. Kinder lernen vom ersten Moment der Geburt an und sie lernen weiter tausende und abertausende von Dingen jeden Tag, und wie ihr wisst, freuen sie sich sehr darauf mit der Schule anzufangen. Wenn Sie sich nun die jährlichen Fernsehberichte über den ersten Schultag ansehen, werden Sie sich an die vielen aufgeregten, enthusiastischen, glücklichen Gesichter der Kinder erinnern, die es kaum erwarten können, in die Schule zu kommen, um zu lernen. Dann verschwindet dieser Enthusiasmus langsam während der ersten zwei oder drei Jahre Schule aus einer großen Anzahl von verschiedenen Gründen. In diesem Seminar werden wir eine Anzahl von Themen bearbeiten, die relevant und wichtig sind für Ihre Rolle als Eltern. Der Fokus wird dabei nicht so sehr auf der Schule liegen. Wenn wir die Situation unserer Schulen zusammenfassen, ist eine traurige Tatsache, dass es sehr wenige, sehr gute und wunderbare Schulen gibt, und es gibt viele Schulen, die schrecklich sind. Schon an diesem Punkt möchte ich gerne eine Unterscheidung treffen zwischen den Schulen und den Lehrern. Wenn ich über Schulen im Allgemeinen spreche, rede ich über Schulkultur. 4 Ich spreche darüber, was in diesen Gebäuden abläuft. Und es gibt tatsächlich Schulen, wo die Kultur zwar schrecklich ist, aber mit vielen wunderbaren Lehrern darin. Wenn ich sage, dass Schulen schrecklich sind, ist es nicht nur eine Meinung, es ist nicht, weil ich gegen Schulen bin, ganz im Gegenteil. Es ist einfach die Tatsache, dass egal aus welchem Blickwinkel man unsere Schulen betrachtet, funktionieren sie nicht gut. Wenn wir uns anschauen wie die Bandbreite der Kinder sich entwickelt und wie sie lernen – worüber wir heute viel, viel mehr wissen, als vor 10 Jahren – entsprechen die Schulen einfach nicht den Kriterien für ein gutes Lernklima. Aus einem pädagogischen Blickwinkel gesehen: Wie begegnen die Lehrer den Kindern, die sie unterrichten? Die Tendenz besteht immer noch darin, Kinder nicht als Kinder zu betrachten, als Menschen, sondern bloß als Schüler, d.h. sie sollen bloß die Rolle „Schüler-sein“ erfüllen, wenn sie in die Schule kommen. Wie Sie wissen, sind Kinder mehr oder weniger bereit das zu tun. Was die soziale Verantwortung der Schulen anbelangt, in diesem Fall die Qualität der Beziehung mit jedem einzelnen Schüler, sehen wir aber sehr wenig Fortschritt auf diesem Gebiet. Viele Akademiker und Wissenschaftler, die an Schule interessiert sind und sehr gründliche Studien durchgeführt haben, haben herausgefunden, dass unsere Schulen im Moment geeignet sind für aufgeweckte, nette Mittelklasse Mädchen. Das bedeutet, dass der Großteil der Kinder sehr, sehr schlechte Bedingungen für ihre akademische und soziale Schulung vorfinden. Manche von Ihnen werden feststellen, dass die Schule, an der Ihr Kind anfängt, sich nicht wirklich verändert hat, seitdem sie ein Kind waren. Andere werden vielleicht feststellen, dass sehr viele Verbesserungen stattgefunden haben und dass eine ganz andere Atmosphäre herrscht. Für jene von Ihnen, die sich Sorgen gemacht haben wegen der Qualität unseres öffentlichen Schulsystems und irgendeine Art von Privatschule ausgewählt haben, ist es wichtig, dass Ihre Erwartungen realistisch sind. Es gibt keine perfekten Schulen, sowie es keine perfekten Familien gibt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Ihr Kind in den nächsten 9-10 Jahren eine Palette von Schwierigkeiten erleben, angefangen mit sogenannten Lernschwierigkeiten in bestimmten Fächern bis hin zu Verhaltens- und sozialen Schwierigkeiten Wir sind oft Zeuge einer polarisierten Debatte über die Schule, wo beide Seiten – die Schulen und die Schulpolitiker auf der einen Seite und die Eltern auf der anderen Seite – behaupten zu wissen, was das Beste für die Kinder ist. Die Realität ist die, dass Schule nie für Kinder gemacht wurde. Schule wurde für die Gesellschaft gemacht. Auf der ganzen Welt haben wir Kinder, die die Pflicht haben in die Schule zu gehen oder zumindest verpflichtet sind eine Schulausbildung zu erhalten. Der Grund ist, dass die Gesellschaft ausgebildete Bürger benötigt und es ist nichts falsch daran. Aber was das bedeutet ist, dass man nicht ganz allgemein davon ausgehen darf, dass die Schule sich um Ihr Kind kümmern wird. Sich um Ihr Kind zu kümmern und um seine persönlichen Schwierigkeiten und Bedürfnisse ist in den meisten Fällen Ihre Angelegenheit und es ist eine Arbeit, die Sie alleine bewältigen müssen, häufig gegen den Widerstand der Schule in die ihr Kind geht. 5 Das bedeutet für Sie als Eltern, dass Sie in den nächsten 10 Jahren ein Augenmerk auf die verschiedenen unterschiedlichen Aspekte des Wohls Ihres Kindes in seiner Schule achten müssen. Eltern auf der anderen Seite möchten den Anspruch erheben, dass Schulen so organisiert sein sollten und so funktionieren sollten, dass es das Bestmögliche für ihr Kind ist. Das ist eine sehr schöne, aber auch sehr naive Idee. Auch Privatschulen, die eine ganz andere Philosophie vertreten wie das öffentliche Schulsystem tendieren ein Spielplatz für Erwachsene zu sein und im Verlauf der Jahre ist es für Lehrer häufig immer schwieriger, die persönlichen, sozialen und intellektuellen Bedürfnisse jedes Kindes im Blickfeld zu behalten. Eines der Dinge, die uns die Hirnforschung sehr klar sagt ist, dass das Lernen ein engagiertes und freudiges Erlebnis sein soll, nicht nur für die Kinder sondern auch für die Lehrer. Schulen haben die Tendenz gegen dieses freudige Erleben zu arbeiten. Nicht weil sie bewusst nicht wollen, dass die Kinder Freude erleben beim Lernen, einfach nur weil die Schulkultur sehr autoritär ist, sehr kollektiv im Ansatz und ihre Anforderungen an Kinder die Tendenz haben sehr stereotyp zu sein. Sie wollen, dass Kinder gute Noten haben und gehorsam sind. Das bedeutet, dass sie wollen, dass die Kinder still sind und das tun, was ihnen gesagt wird. Viele Kinder können ein solches Verhalten nicht produzieren und das bedeutet nicht, dass etwas nicht stimmt mit den Eltern. Deshalb ist in diesem Seminar einer unserer Hauptanliegen zu verdeutlichen, wie Sie Ihr Kind unterstützen können, wenn es mühsam wird für’s Kind. Erwartungen und Ängste Am Anfang möchte ich etwas sagen über den Unterschied, Hoffnungen und Wünsche für die Ausbildung Ihres Kindes zu haben und daraus ein Projekt zu machen. Hoffen, dass es ihrem Kind nicht nur gut geht in der Schule, sondern auch dass es auch gut ist, ist vollkommen in Ordnung. Aber in dem Moment, wo Sie ein Projekt daraus machen wollen, suchen Sie Ärger. Der Grund ist Folgender: wenn Sie aus Ihrem Kind ein Projekt machen, egal ob in der Welt des Lernens, Sport oder irgendeine andere Aktivität, die Sie für wichtig halten, wird das Kind zu einem Objekt reduziert, ein menschliches Wesen, deren individuelle Existenz nicht wertgeschätzt wird. Stattdessen wird sich das Kind nach besten Kräften bemühen, ein erfolgreiches Projekt zu sein Das ist auch sehr unangenehm für die Kinder, die erfolgreich sind, denn wenn sie erwachsen sind, müssen sie erkennen, dass sie eigentlich nicht wissen, wer sie eigentlich sind, wenn sie nicht nur das Projekt ihrer Eltern sind. Für jene, die nicht erfolgreich sind, ist es eine sehr schmerzhafte Erfahrung, da sie das Gefühl haben, dass sie – so wie sie sind – keinen Wert für ihre Eltern haben. Persönlich bin ich der Meinung, dass die konstruktivste Hoffnung oder der konstruktivste Wert, den Sie als Eltern bezüglich der Ausbildung Ihrer Kinder haben können (ob akademisch, physisch oder beides), dass sie lernen, wie sie ihr volles Potenzial realisieren. Das bedeutet, dass sie so gut werden, wie sie können. Wenn Sie sehr hohe Erwartungen haben, vor allem wenn Sie mit Ihrem Kind oder Ihren Verwandten viel über Ihre hohen Erwartungen sprechen, wenn Ihr Kind das mithört, 6 belasten Sie Ihr Kind. Und das heißt wiederum, dass die Grenze ihr Kind zu motivieren und Ihr Kind zu belasten sehr dünn ist. Viele Eltern haben viele Ängste für Ihr Kind. Manche Eltern haben das Gefühl, dass ihr Kind nicht wirklich reif genug ist, in die Schule zu gehen und noch ein Jahr zu Hause oder im Kindergarten verbringen sollte. Manche Eltern haben sehr schlechte, eigene Schulerfahrungen und befürchten, dass in die Schule zu gehen für ihr Kind genau-so schmerzhaft sein wird, wie für sie selber. Abhängig von der Struktur des Schulsystems gibt es andere wichtige Ängste. Eine davon ist zum Beispiel die Tatsache, dass in manchen Ländern die Eltern das Gefühl haben in den nächsten 9-10 Jahren würde die ganze Karriere, das ganze professionelle Leben ihres Kindes schon in der 4. oder 5. Klasse entschieden werden. Wenn sie glauben, dass eine gute Ausbildung und ein gutes Gehalt die Vorbedingung für ein gutes Leben sind, werden natürlich die ersten 4-5 Jahre in der Schule sehr unangenehm werden, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern. Deshalb ist mein Vorschlag nicht auf die großen Anweisungen und Anforderungen aus der Schule zu fokussieren. Dass Sie nicht auf die Einstellung anderer Eltern fokussieren, sondern dass Sie sich einfach entscheiden, Ihr Kind darin zu unter-stützen und zu helfen sein volles intellektuelles Potenzial zu entfalten. Wenn wir das etwas provokativ formulieren, könnten wir sagen, dass wenn Sie die Erwartungen des Schulsystems erfüllen, machen Sie den Schulabschluss mit viel Wissen. Wenn Sie den Anforderungen des Schulsystems nicht gerecht werden, machen Sie den Schulabschluss mit viel Weisheit. So werden manche Kinder mehr über sich selber erfahren, mehr über andere Menschen, mehr über Konflikte und Schmerz, wie über ihre eigene Sprache oder Mathematik. So war es schon immer und das Problem ist nicht Ihre Hoffnung, dass dies Ihrem Kind nicht geschieht. Das Problem ist, ob das in Ihrem Denken für Ihr Kind der einzig akzeptable Weg ist. Ich denke es ist weise, dass Eltern sich die Zeit nehmen miteinander zu sprechen bevor das Kind in die Schule geht, am besten 5-6-8 Monate vor Schulanfang. Und über ihre Fantasien, ihre Ziele, ihre Erwartungen, ihre Wünsche und Träume sprechen. Wenn das geschehen ist, ist es auch wichtig darüber mit dem Kind zu sprechen. Finden Sie heraus, wie das Kind darüber denkt in die Schule zu gehen, nicht nur durch die übliche Frage: „Freust Du Dich auf den Schulanfang?“ – einfach dadurch, dass Sie Ihre Gedanken, Erwartungen und Ängste teilen, und dem Kind den Raum und die Zeit geben, seine Gedanken zu dieser Angelegenheit zu formulieren. Das wird Ihrem Kind eine sehr wichtige Botschaft vermitteln, nämlich, dass Sie hinter dem Kind stehen und was auch immer passiert, werden wir froh sein dich zu unterstützen. Ihr Kind zu unterstützen meint genau das. Das heißt, Ihr Kind zu unterstützen, so wie es gerade ist, in dem Moment. Es heißt nicht sich gegen die Schule zu wenden und gegen die Schule oder gegen die Lehrer zu kämpfen. Es ist sehr unangenehm für Ihr Kind, wenn seine Eltern und die Lehrer sich ununterbrochen bekämpfen oder sich gegenseitig kritisieren. Es ist fast so schmerzlich, wie wenn die Eltern ständig wegen dem Kind streiten und sich gegenseitig kritisieren. Bezogen darauf sollten Sie was sehr Wichtiges wissen, nämlich, dass der Großteil der Lehrer Angst hat vor den Eltern. Eltern sehen die Lehrer vielleicht als Autoritäten, als jemand der überlegen ist und viel mehr weiß als Sie. Aber die Realität ist, dass viele Lehrer sich heute 7 immer hilfloser fühlen. Sie haben das Gefühl, dass Eltern zunehmend kritischer werden und, dass die Eltern die Schule nicht unterstützen. Erinnern Sie sich daran, dass Kinder kooperieren, das bedeutet, dass die Kinder Zugang haben zu den innersten Ängsten ihrer Eltern die diese mit sich tragen. Wenn Sie ununterbrochen Ängste mit sich herumtragen, wie Ihr Kind in der Schule sein wird, kann es sehr gut sein, dass Ihr Kind viel schlechter sein wird, wie wenn Sie diese Angst nicht haben. Sie werden vielleicht entdecken, dass ein Teil der Angst oder der Nervosität in Wirklichkeit nicht soviel mit der Schule und dem Lernen zu tun hat, sondern mit der Tatsache, dass Sie sich jetzt gerade von Ihrem Kind trennen. Ihr Kind hat jetzt einen eigenen Job und macht jetzt seinen Job in Institutionen, über die Sie sehr, sehr wenig Einfluss oder Macht haben. Ihr Kind auf die Schule vorbereiten Die meisten Kinder wollen spontan einige der Schulfächer lernen, lange bevor die Schule losgeht. Viel der 3, 4 und 5-jährigen verbringen viel Zeit damit lesen, schreiben, zählen und rechnen zu lernen. Wenn das geschieht, ist es gut sich zu erinnern, dass Kinder diese Dinge in genau derselben Art und Weise lernen, wie sie alles andere lernen, nämlich wie sie essen, wie sie zur Toilette gehen, wie sie Schuhe zubinden, wie sie einschlafen, wie sie Lego spielen und alle anderen Dinge, die sie in den ersten 6 Jahre ihres Lebens lernen. Kinder lernen nicht wie Schüler, sie lernen wie Wissenschaftler. Die Idee ist, dass Kinder von den Lehrern lernen. Dass sie von dem, was ihnen gesagt oder unterrichtet wird, lernen – aber so lernen Kinder nicht. Kinder lernen wie Wissenschaftler. Sie formulieren Theorien. Zum Beispiel die Theorie, dass ich jetzt meinen eigenen Namen schreiben kann; dann holen sie Füller und Papier und fangen an herum zu experimentieren. Für viele dieser Versuche benötigen sie Unterstützung beim Forschen, das ist die Rolle die Sie jetzt als Eltern füllen können. Viele der Experimente, die ihr Kind ausführt, werden fehlschlagen, werden nicht erfolgreich sein und das ist ein sehr wichtiger Teil der Wissenschaften als auch des Lernens – das viel gelernt wird, wenn man Fehlschläge hat. Und das ist etwas, an das wir nicht oft denken. Wir glauben, dass man von seinen Erfolgen lernt. Das bedeutet auch, dass Sie als Eltern das Tempo Ihres Kindes befolgen sollten. Treiben Sie den Lernprozess nicht an – wenn Sie das tun nehmen Sie die Freude weg, wissenschaftlich zu forschen. Wenn Ihr Kind sagt: „Ich möchte lesen lernen!“ Ist es in Ordnung Ihre Freude auszudrücken, Ihren Enthusiasmus zu zeigen und zu sagen: „Oh ich finde das wunderbar!“ „Kann ich Dir helfen?“ damit das Kind weiß, dass Sie zur Verfügung stehen, falls es Hilfe benötigt. Übernehmen Sie nicht den Prozess. Aber machen Sie keine Schule in Ihrem Zuhause. Der wichtigste Faktor im akademischen Erfolg Ihres Kindes ist nicht quantitativ; es hat nichts damit zu tun wie viel oder wie schnell es lernt. Es hat zu tun mit der Qualität des Lernpro- zesses. Kinder haben ein riesiges Talent den Prozess mit Spannung zu füllen, mit Freude, voller Frustration und voller Freude, wenn es ihnen gelingt. Eine der Probleme vieler Schulen ist, dass Schulen die Tendenz haben, die Freude am Lernen wegzunehmen und Lernen zu einer Pflicht zu machen. Dann können Sie sich auch vorstellen, dass Sie als Erwachsener viel Freude haben sich um den Garten oder um Kochen kümmern, 8 oder Kleider für Ihre Kinder zu machen und dann sagt Ihnen plötzlich eines Tages wer von Außen, dass das „von jetzt an Ihre Pflicht“ ist. Das führt zwangsläufig dazu, dass viel Freude und Enthusiasmus verschwindet. Bevor Ihr Kind die Schule besucht könnte es auch wertvoll für Sie sein zu beobachten, wie Ihr Kind am besten lernt. Hat Ihr Kind ein akademisches Gehirn, das nach Wissenschaft, strukturiertem Input verlangt und willig ist durch lesen und zuhören zu lernen? Oder ist Ihr Kind mehr ein Mensch, der durchs Tun lernt, mehr aus Erfahrungen als aus Unterricht. Ist Ihr Kind ein entspannter Lerner oder ahmt es schon eins der Eltern nach und damit ein Perfektionist wird, der unglaublich frustriert ist, wenn der erste Versuch keinen Erfolg mit sich bringt. Diese Beobachtung wird sehr hilfreich sein, wenn Sie Ihr Kind für die Schule unterstützen und es wird auch eine sehr wertvolle Information sein für die Lehrer, wenn sie frustriert sind mit dem Kind, vorausgesetzt, dass die Lehrer an Ihren Beobachtungen interessiert sind. Wenn Ihr Kind zu den 50-60% von Kindern gehört, die es als schwierig empfinden still zu sitzen und sich eine lange Zeit zu konzentrieren, zwingen sie das Kind nicht, das zu tun. Aber in etwa einem Monat vor Schulbeginn ist es eine gute Idee, dem Kind mitzuteilen, dass eine der Anforderungen der Schule darin besteht, dass man etwa 50 Minuten im Stück relativ still sitzen muss, und dass das sehr wichtig ist für die Lehrer. Fragen sie das Kind einfach, ob es den Lehrern helfen kann, wenn das möglich ist. Etwas anderes, was Sie machen können, ist sich und Ihr Kind auf den sozialen Aspekt „in die Schule zu gehen“ vorzubereiten – nicht in dem Sie das Kind überzeugen, dass es sehr aufregend sein wird lauter neue Freunde zu machen – fragen Sie es einfach und sagen: „ Du wirst viel neue Kinder kennenlernen, freuest Du Dich darauf, oder bist Du ein bisschen ängstlich?“ Wenn Ihr Kind antwortet: „Ja, ich bin ein bisschen ängstlich“, dann fragen Sie, worüber es ängstlich ist und ob das Kind das ausdrücken kann, und dann belassen Sie es dabei. Versuchen Sie nicht das Kind zu beruhigen und zu überzeugen, dass es kein Problem sein wird. Sagen Sie einfach zum Beispiel: „Das ist interessant, da ich ganz anders war, wie ich die Schule angefangen habe“ oder sagen Sie „ich empfinde das Gleiche“ oder wenn es die Wahrheit ist „ich erinnere mich nicht mehr, wie ich mich gefühlt habe.“ Ein Teil der Befürchtungen, die viele Eltern fühlen oder erleben, wenn Ihr Kind zum ersten Mal in die Schule geht, kommt daher, dass das Kind jetzt in eine neue Lebensphase eintritt. Es ist nicht mehr ein Baby, sondern jemand, der jeden Tag zur Arbeit geht. Das Kind wird Ihren Glauben an ihn (wenn es ein Junge ist) als Unterstützung benötigen. Ihre Befürchtungen und Ihre Sorgen machen den Anfang schwer für ihn. So könnten Sie sich einen Moment für sich oder gemeinsam mit Ihrem Partner nehmen, um dem Baby „Lebewohl“ zu sagen und dem großen Kind oder dem großen Jungen/Mädchen „Hallo“ zu sagen. Ein Teil der Befürchtungen kommen von der Tatsache, dass Sie Ihr Kind jetzt in eine Situation schicken, in eine Institution, in eine Wirklichkeit, über der Sie absolut keine Kontrolle haben. In dieser Phase sehen sich Eltern Ängsten gegenüber, die ähnlich denen sind, wie das Kind auf die Welt gekommen ist. „Was ist, wenn etwas nicht in Ordnung ist mit ihm/ihr, was ist, wenn etwas schief läuft?“ All diese Fragen sind den Eltern bekannt. Es ist ganz in Ordnung ängstlich zu sein, aber versuchen Sie nicht Ihre Ängstlichkeit und Ihre Sorgen zu heilen, indem Sie Ihr Kind wie ein Baby behandeln. 9 Eine der besten Dinge, die Sie für Ihr Kind tun können, ist ihm vorzulesen. Lesen Sie dem Kind Gute Nacht Geschichten vor. Bieten Sie an ihm/sie eine Geschichte vorzulesen, wenn Sie sehen, dass es bestürzt oder gestresst ist. Gehen Sie mit ihm so früh wie möglich zur Bücherei und suchen Sie Kinderbücher aus. Denken Sie sich Ihre eigenen Geschichten aus oder lassen Sie das Kind, sich seine eigenen Geschichten ausdenken. Wenn man Kindern vorliest verbessert das ihre Muttersprache in einer Art und Weise, wie das die Schule nie schaffen könnte. Manche Kinder finden jedoch Lesen oder Vorgelesen- bekommen langweilig. Wenn Ihr Kind so ein Kind ist, dann lesen Sie ihm nicht vor. Tägliche Unterstützung Die wichtigste Unterstützung, die Sie Ihrem Kind bieten können ist einfach interessiert zu sein. „Wie war’s? Hat es ihm Spaß gemacht? Hat es was Spannendes gelernt? Hat er neue Freunde gemacht? Hat er neue Kämpfe gehabt?” Aber denken Sie daran, diese Fragen müssen aus Interesse an seinem Leben gestellt werden, nicht aus Ihrem Bedürfnis das Kind zu kontrollieren. Die Schule Ihres Kindes wird von Ihnen erwarten, dass Sie Ihr Kind nicht nur bei der Schularbeit helfen sondern auch, dass Sie kontrollieren, dass die Aufgaben gemacht worden sind und rechtzeitig gemacht worden sind. Das ist ein sehr destruktives Paradox, das so alt ist, wie Schule an sich. Das Paradox ist, dass in die Schule zu gehen und zu lernen, der Job des Kindes ist, so dass das Kind lernt verantwortlich zu sein für seine Hausaufgaben, was wiederum eine Angelegenheit zwischen ihm und seinen Lehrern ist. Stattdessen verlangen die meisten Schulen, dass die Eltern verantwortlich sind für die Hausaufgaben. Das führt täglich zu Millionen von Konflikten in Millionen von Haushalten. Das traurige Ergebnis ist, dass Konflikte und Streit im Gehirn des Kindes zu einer dominierenden Assoziation mit Lernen werden. Wenn Sie also den Mut haben, würde ich Ihnen raten, die Lehrer Ihres Kindes zu informieren, dass Sie Hausarbeiten für eine Angelegenheit zwischen ihm und seinen Lehrern halten. Dass Sie alles tun werden Ihr Kind zu unterstützen und dass Sie ihm die ganze Hilfe geben, die es benötigt, falls und wenn er beim Lernen Schwierigkeiten hat, aber dass Sie nicht der Kontrolleur sein werden. Um eine konstruktive Kultur in Ihrem Heim und um Haus-arbeiten herum zu schaffen, ist alles, was Sie tun müssen, das Kind zu fragen, ob es Hausarbeiten hat und was es tun will. Sie können das beeinflussen, indem Sie sagen, ich möchte Dir bei den Hausaufgaben helfen, aber dann wäre es am besten für mich, wenn du die Hausaufgaben vorm Abendessen machst. Kannst Du das für mich machen? Kinder gehen 10 Jahre in die Schule, was eine sehr lange Zeit ist und genau wie Erwachsene haben sie Tage, Wochen und Monate, wo ihr Fokus nicht ganz bei der Arbeit ist, sondern ganz woanders. Die historische Lösung dazu ist Disziplin, Struktur und Bestrafung, was in manchen Fällen erfolgreich war. Aber es ist sehr wichtig für Sie als Eltern zu entscheiden, welchen Weg Sie einschlagen, so dass Sie nicht eine Woche mit einer Philosophie reagieren und in der nächsten Woche mit einer anderen. 10 Wenn die Art und Weise wie Sie versuchen Ihrer elterlichen Verpflichtung nachzukommen, hinsichtlich der Hausaufgaben Ihres Kindes nicht funktioniert, dann ist mein Ratschlag einen ruhigen Moment zu finden und mit Ihrem Kind zu sprechen und zu sagen „wir haben versucht Dich beim Lernen und Deinen Hausaufgaben zu unterstützen und jetzt sehen wir, dass es nicht wirklich funktioniert. Kannst Du uns sagen, was wir falsch machen oder wie wir es anders organisieren könnten?“ Sehr häufig ist die Antwort des Kindes in etwa „Du schreibst mir ständig vor und ich mag das nicht“ – auf diese Art und Weise macht das Kind Sie darauf aufmerksam, dass irgendeine Art von Ungeduld oder Stress oder Mangel an Motivation Ihrerseits sich in Ihre Stimme geschlichen hat. Ihr Kind sagt vielleicht auch „Ich habe diese ganzen Hausaufgaben satt. Ich möchte sie nicht mehr machen“ und dann sollte Ihre Antwort sein „Es tut mir Leid das zu hören, nicht nur wegen Deinem Lernen, sondern weil es uns allen Ärger machen wird. Ich schlage vor wir denken ein paar Tage alle darüber nach und entscheiden dann, was wir machen.“ Sehr häufig löst sich das Problem innerhalb ein paar Tage von selber. Natürlich gibt es viele andere Wege, aber das wichtigste Prinzip ist, sich vor Augen zu halten, dass das Kind Sie als Unterstützungssystem für sein Lernen erfahren soll und nicht jemand, der den Blickwinkel mit der Schule gegen ihn einnimmt. Viele Familien haben die Tradition, dass ein Elternteil zusammen mit dem Kind lernt. Wenn das für beide Parteien funktioniert, dass ein Elternteil und das Kind eine oder mehrere befriedigende Stunden miteinander verbringen, ist das perfekt. Andere Eltern sind nicht so interessiert oder wollen nicht soviel Zeit damit verbringen; das kann auch funktionieren, wenn Sie ehrlich sind. Unterstützung bei Schwierigkeiten Allgemein gesprochen erleben die meisten Kinder eine oder mehrere Krisen in ihrer Beziehung zur Schule und zur Ausbildung. Das passiert häufig bei Teenager, die es langweilig finden zu lernen, oder sie finden die Art wie sie lernen sollen, langweilig – oder sie können es kaum erwarten erwachsen zu sein und stattdessen einen Job zu haben und Geld zu verdienen. Dann macht es auf einen 13-jährigen keinen großen Eindruck, wenn Sie ihm erzählen, dass er, wenn er noch 13 Jahre an die Uni geht, mehr Geld verdienen wird. Die Art und Weise ein Kind zu unterstützen, das in einer Krise ist mit seiner Schule, ist genauso, wie Sie Ihren PartnerIn unterstützen würden, wenn er/sie eine Krise hinsichtlich seines/ihres Jobs hätte. Halten Sie ihm keine Vorträge über die Wichtigkeit der Ausbildung oder über Geld; versuchen Sie ihn stattdessen darin zu unterstützen, seinen eigenen Weg aus der Krise zu finden. So eine Krise kann sich in Form einer Periode der Depression oder/und extremer Passivität manifestieren, was sehr schwierig für Eltern sein kann, das zu erleben, ohne selber hyperaktiv zu werden. Wenn Sie es zulassen können, dass dieser Prozess seine Zeit hat, macht das Kind höchstwahrscheinlich den richtigen Entschluss und vielleicht ist, zum ersten Mal in seinem Leben, der Schulbesuch seine eigene Entscheidung und nicht nur Pflicht. 11 Wenn unsere Kinder in der Schule und bei der Arbeit, in ihren Ehen und als Eltern erfolgreich sind, brauchen sie uns nicht wirklich. Sie brauchen uns, wenn sie Schwierigkeiten haben. Sie brauchen uns nicht, damit wir ihnen sagen, was sie sein sollen. Sie brauchen uns, damit sie herausfinden, wer sie in Wirklichkeit sind. Kommunikation mit Lehrern Traditionellerweise ist die Kommunikation zwischen Schule und Lehrern sehr formal gewesen, wie zwischen zwei Institutionen, Schule und Zuhause. Im Allgemeinen haben Eltern zweimal im Jahr die Chance 15 Minuten mit den Lehrern Ihres Kindes zu sprechen und sehr häufig bestehen diese 15 Minuten daraus, den Lehrern zuzuhören. Für die Eltern von heute ist das sehr unbefriedigend, aber in diesem Fall setzt die Schule, die Arbeitsstunden der Lehrer, den Maßstab. Die meisten Eltern können mit diesem System leben, aber wenn Ihr Kind mit irgendetwas in der Schule Schwierigkeiten hat oder die Schule mit irgendetwas bezüglich Ihres Kindes Schwierigkeiten hat, braucht es einen Dialog. Manche Schulen haben die Tendenz sich aufzuregen oder ein bisschen vor den Kopf gestoßen zu sein, wenn Sie, als Eltern, die Initiative für ein Treffen ergreifen. Es ist wichtig zu wissen, dass auch wenn die Lehrer die Macht haben, sind sehr wenige von ihnen darin geschult, einen bedeutungsvollen, problemlösenden Dialog mit den Eltern zu führen. Es ist einfach nicht ein Teil ihrer Grundausbildung und deshalb sollten Sie als Eltern nicht erwarten, dass die LehrerInnen diese Treffen mit dem nötigen Grad von Professionalität führen können. Ich spreche diese Tatsache nicht aus, um Lehrer zu kritisieren, ich mache das nur, um Sie als Eltern darauf aufmerksam zu machen, dass Ihr Beitrag wichtig ist. Manchmal müssen Sie als Eltern die Führung für diese Dialoge übernehmen. Falls Sie das Gefühl haben, dass Ihr Kind ignoriert oder auf eine schlecht Art behandelt wird, ist es leicht auf die Lehrer wütend zu werden und sie dafür zu kritisieren, dass sie einen schlechten Job machen. In dem Fall sollten Sie sich daran erinnern, dass niemand besser geworden ist, weil er kritisiert worden ist. Die Lehrer Ihres Kindes haben vielleicht Meinungen, Haltungen und Werte mit denen Sie nicht einverstanden sind. Das gibt Ihnen aber nicht das Recht sie als unterlegen zu klassifizieren. Überdies ist es wichtig für das weitere Lernen Ihres Kindes, dass Sie versuchen einen konstruktiven Dialog aufzubauen, anstatt, was häufig passiert, einen Austausch von mehr oder weniger direkter Kritik. Lehrer haben an unterschiedlichen Schulen unterschiedliche Traditionen und unterschiedliche Werte; und bedauerlicherweise ist es häufig so, dass auch wenn Ihr Kind sich schlecht fühlt, und in der Schule nicht wirklich gedeiht und funktioniert, werden die Schule und die Lehrer sich weigern die Verantwortung dafür zu übernehmen. Stattdessen werden sie die Verantwortung an Sie als Eltern weiterreichen oder sie werden ihre Verantwortung in Form von Schuldzuweisung ans Kind weitergeben. Meiner Meinung nach, ist das Minimum, was Sie von einem Lehrer erwarten können, dass er eine halbe Stunde mit Ihnen und dem Kind spricht, und das macht, was er tun kann um die Lösung des Problems zu unterstützen. Es wird Ihrem Kind nicht viel helfen, wenn Sie eine Art von Loyalität mit Ihrem Kind demonstrieren, wo Sie in primitive Kritik fallen und es wird sicherlich nicht dem Lehrer helfen. 12 Wenn es ein ernsthaftes Problem gibt, könnte es eine gute Idee sein, den Schulpsychologen zu bitten, diese Gespräche zu moderieren. Um sicherzustellen, dass jeder gehört wird und ernst genommen wird. Manche Eltern werden so frustriert mit der Situation ihres Kindes in der Schule, dass sie anfangen einen Schulwechsel in Betracht zu ziehen. Das könnte ein guter Schritt sein und es löst vielleicht viele der Probleme, aber versichern Sie sich, dass Ihr Kind mit diesem Schritt einverstanden ist. Denn seltsamerweise scheinen einige Kinder schlechte Beziehungen mit ihren Lehrern auszuhalten, solange sie gute Beziehungen mit ihren Freunden haben – deshalb würden sie lieber an der Schule bleiben, statt Schule und Freunde wechseln zu müssen. Eigenverantwortung und Haftungsausschluss für alle familylab Veranstaltungen: familylab bietet keine Psychotherapie an, es ist unser Ziel, zu informieren, zu inspirieren und zu begleiten. EIGENVERANTWORTLICHKEIT: Mit seiner/ihrer Anmeldung versichert jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin, die Verantwortung für sein/ihr Tun selbst zu übernehmen. familylab-Seminar oder familylab-Vorträge ersetzen keine Therapie oder evtl. weitere Beratung. Wir informieren alle TeilnehmerInnen, dass durch diesen Workshop, Vortrag kein Erfolg garantiert wird, was die Heilung von körperlichen, seelischen oder mentalen Leiden oder eine allgemeine Steigerung von Lebensgefühl betrifft. Weder die KursleiterInnen, noch die Organisatoren oder die Leitung von familylab können für evtl. auftretende Schwierigkeiten eine Haftung übernehmen. 13

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