QUALI - Kurze Methodenübersicht PDF

Document Details

IndulgentSonnet9282

Uploaded by IndulgentSonnet9282

LMU München

Tags

qualitative research methods social research social science research methodology

Summary

This document provides a brief overview of qualitative research methods. It explores the differences between quantitative and qualitative approaches, highlighting the strengths and weaknesses of each. The document also discusses the role of the researcher and the importance of intersubjective verification in qualitative research. The keywords are qualitative research methods, social research and research methodology.

Full Transcript

Quali- Übersicht Einführung qualitative Methoden Stellung qualitativer Forschung: Dominanz quanti → quali als Außenseiter Vorurteile: wenig Untersuchungseinheiten, keine echten Stichproben, keine quantitativen metrischen Variablen, kein statistisches Verfahren, Subjektivität/ Interpretation, wenig...

Quali- Übersicht Einführung qualitative Methoden Stellung qualitativer Forschung: Dominanz quanti → quali als Außenseiter Vorurteile: wenig Untersuchungseinheiten, keine echten Stichproben, keine quantitativen metrischen Variablen, kein statistisches Verfahren, Subjektivität/ Interpretation, wenig Standardisierung, wenig intersubjektive Nachvollziehbarkeit Vorteile: Stichproben klein und händelbar, theoretische Sättigung, kategoriengeleitete Erhebung/ Auswertung, Nähe zum Gegenstand, Offenheit/ Flexibilität/ Tiefe Vergleich quali und quanti Qualitative Sozialforschung Quantitativ-standardisierte Sozialforschung - Sozialer Konstruktivismus - Realistisch-objektivistische Erkenntnistheorie - Offenes, näheres, tieferes, wortbehaftetes, - Distanziertes, wertfreies und neutrales partizipatives Verhältnis zwischen Forscher Verhältnis zum Forschungsgegenstand und Forschungsgegenstand - Technisches Methodenverständnis - Nicht technisches Methodenverständnis - Forschungslogik: deduktiv-nomologisch - Forschungslogik: induktiv, explorativ Methodendualismus - qualitative + quantitative Elemente zusammen Quanti Studie mit stat. Auswertung: quali Interpretationen grundlegend Qualitative Studie: implizite Quantifizierungen + Standardis. (z.B.: Hälfte Befragte) - → Mixed-Method-Ansätze - (Binnen-) Differenzierung verschiedener Ansätze + Konzeptionen qualitativer Sozialforschung Unterschiede in forschungspraktischer Offenheit quali Methoden/ Verfahrensweisen Unterschiedliche Nähe bestimmter quali Methoden zu entsprechenden quanti Methoden Qualitative Forschung - Ausgangspunkt: Pluralisierung, Globalisierung & Individualisierung der Gesellschaft Herausforderung: Untersuchung sozialer Beziehungen, Diversität in Milieus, Subkulturen, Lebensstilen, Aktualität der Forschung - Anforderungen: Sensibilität + Offenheit für Entdecken neuer Zusammenhänge - Startpunkt für vs. Vertiefung von quantitativen Befunden Grundlagen von qualitativen Methoden Kennzeichen qualitativer Methoden Wissenschaft - Ws. Wissen: Allgemeingültigkeit Aussagen, systematische Prüfung Aussagen + Vorhersagen - Wichtigstes Merkmal: systematisch ermittelt + erworben, intersubjektiv nachvollziehbar Paradigma = geteilte Werte, Regeln, Normen einer scientific community → anerkannte Leistungen einer scientific community (z.B.: Begriffe) → prägendes Denkmuster herrschender ws. Orientierung 1 Methodologie = rationale Begründung wissenschaftlichen Vorgehens → Lehre von ws. Methoden → Teildisziplin der Wissenschaftstheorie → macht Paradigmen greifbar Methode = konkretes Verfahren/ standardisierte Vorgehensweise zur Lösung ws. Probleme → folgt Regeln, die andere Wsler für akzeptabl halten → Anwendung des Paradigmas Theorieebenen der Sozialforschung - Erkenntnistheorie: fragt, wie menschliche Erkenntnis möglich ist - Wissenschaftstheorie: legt fest, wie wissenschaftliche Erkenntnis gewonnen werden kann - Methodologie: fragt, unter welchen Bedingungen wissenschaftliche Erkenntnis möglich ist - Methoden + Techniken: beinhalten denkbare Wege der Datengewinnung und -auswertung Rolle des Forschenden - Nähe zum Gegenstand/ Teil des Untersuchungsfeldes - Eigene Biographie/ Vorlieben/ Lebenswelt prägen alle Phasen des Forschungsprozesses - Aber: Subjektivität als Hauptvorwurf gegenüber qualitativen Methoden - Basis qualitativer Forschung: die Forscher - → Qualitätskriterien zur Sicherung der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit nötig! Erkenntnistheorie Wissenschaftsverständnis Von der Selbstreflektion zur Verallgemeinerung - Thema, Erkenntnisinteresse, Metho- - Selbstreflektion = Teil Forschungsprozess denwahl und Ergebnisse abhängig von: In allen Teilen des Prozesses Person des Wissenschaftlers Hinterfragen Entscheidungen/ Schritte von theoretischer Perspektive Ziel: Vergegenwärtigung eigenen Rolle im Prozess von Personen, über die geforscht Aber: Nicht in Frage stellen → zu Entscheidungen stehen - Theorien entscheiden: - Ziel: Verallgemeinerungen welche Faktoren untersucht Muster (Gemeinsamkeiten) erkennen → Merkmale welche Daten sammeln beschreiben → Einflussfaktoren benennen Interpretation der Daten Theoretische Sättigung als Auswahlstrategie →Brille, durch die die Forscher auf Feld - Keine Gesellschaftskritik schaut Mit quali Methoden aktuelle (gesell.) Entwicklungen/ Phänomene untersuchen Beispiel: Algorithm Literacy Gesellschaft beschreiben, erklären, verstehen (kein) Anspruch auf Gesellschaftsveränderung - Forschung immer theoriegeleitet Theorie als Brille“für Forschungsprozess Theorie Grundlagen für Kategorienbildung → Operatio- nalisierung → Instrumententwicklung → Auswertung → Interpretation →keine vollständige Offenheit im F.-prozess Dimensionen qualitativer Forschung Wissenschaftstheorie (Interpretatives Paradigma + Kritischer Rationalismus) - Interpretatives Paradigma: Ziel 1: Sinnproduktion verstehen Ziel 2: Orinetierungswissen - Kritischer Realismus Ziel 1: Strukturen erkennen und erklären (und verändern) Ziel 2: Kampf für Gleihheit und Gerechtigkeit anregen 2 Phänomenologie (von außen nach innen) Objektive Hermeneutik → Das Äußere im Inneren erkennen → Das Innere im Äußeren erkennen - Phänomenologie = Lehre von Erscheinungen - Hermeneutik - Sinnverstehen: Handeln in der Lebenswelt Griechisch: auslegen, übersetzen, deuten - Mittel: Typisierungen Vorgang zutreffender Zuordnung einer - Verstehen durch Rekonstruktionen Bedeutung zu einem Zeichen subjektiven Sinns →Bedeutung ist sozial ausgehandelt - Typisierungen + Relevanzstrukturen - Interpretation sämtlicher Texte als aufdecken bedeutungstragende Einheiten - Grenzen + Probleme - Verdichtung mehrerer Einzefallstruktur- (Selbst-)Reflexion zentrales Prinzip rekonstruktionen zu genereller Struktur Fehlender Einbezug der Lebenswelt - Grenzen & Probleme: ‚token of that type‘: Stets mit dem Neuen rechnen Grounded Theory Cultural Studies Zirkuläres Vorgehen → Offenheit For.-prozess → Kreislauf Reproduktion – Inhalt- Rezeption, - Theorie als Ziel (Abgrenzung quanti For.) Kultur als Background - Kaum theoretische Vorannahmen - Kontextbezug: Machtverhältnisse, kritische - Forschungsprozess steuert die Forscher (widerständige) Lesarten - Kreativität, um Strukturiertheit des Materials - Konstruktivist. Charakter des F.-prozesses offen zu legen - Ziel: Veränderung der Kontexte - Grenzen & Probleme: - Selbstreflektion = Gütezeichen qualitativ Regeln vs. Kreativität? hochwertiger Forschung Forscher als Künstler - Grenzen & Probleme: Intersubjektive Nachvollziehbarkeit Rolle der Forscher: Going Native? Kann Vorwissen negiert werden? Fazit - Wissenschaftsverständnis prägt Forschung (Rolle der Forscher, Kontext, Bedeutung und Sinn) - Systematik: methodische Regeln + theoriegeleitet, aber flexibel - Verallgemeinerungen: Typisieren/Vergleichen - Grenzen & Probleme: Keine Ideologie, Selbstreflexion (Grenzen) Stärken und Grenzen qualitativer Forschung → Theorie und Forschungsinteresse leiten die Methodenauswahl Grenzen Stärken - Keine Häufigkeitsverteilungen - Kontexte - Keine mathematisch-statistischen Beweise - Bedeutung und Sinn - „Beweise“ aus der Theorie - Erklärung aus der Theorie 3 Forschen als Prozess Theorie- und Kategoriengeleitetes Forschen Grounded Theory → Theorien als Ziel des Forschungsprozesses - theoretische Zusammenhänge allein aus Daten quai von selbst herauskristallisieren - Traditionelles Vorgehen: möglichst minimales Vorwissen - Späteres Vorgehen: Vorwissen vorhanden, muss dokumentiert und nachvollziehbar sein - Codieren: offen, axial, selektiv→Kategorien im Material finden→Vergleich→ Schlüsselkategorien Datengetriebene Theoriebildung - Materialtheorien: beziehen sich eng auf konkrete Gegenstandsbereiche - Formaltheorien allgemeiner formuliert + weiter reichenden Gültigkeitsanspruch Datengegründete formale Theorien bauen auf materialen Theorien zu unterschiedlichen Gegenstandsbereichen eines gemeinsamen sozialen Problembereichs auf - →Theorien mittlerer Reichweite über soziale Prozesse (Grundlagenforschung) - Aber: keine Wissen ohne Theorie Theorie- und Kategoriengeleitetes Vorgehen Theoriegeleitetes Vorgehen Kategoriengeleitete Vorgehen Annahme: gibt kein voraussetzungsloses Wissen Kategorie: analytischer Begriff --> zu untersuchendes Theorien als organisierendes Prinzip + analytischer Material Rahmen + Interpretationsfolie Ziele Theoriebildung = Hinterfragen + Weiterentwickeln für Forscher: Bewusstmachen Perspektive/ Vorwissen theoret. Begriffe --> Diskussion heuristischen/ für Leser: Nachvollziehen Studie + Einordnen Befunde analytischen Potenzial Kategoriensystem Theoriegeleitet, aber offen Ableitung aus Forschungsfrage + theoret. Hintergrund Vorannahmen transparent machen →muss immer wieder neu formuliert werden keine hypothesenprüfung --> forschungsleitende Fragen Systematisierung Forschungsprozess Grenzen der Theorie reflektieren/ anerkennen Sammlung verbundener Analysebegriffen, die zu Entscheidung welche Daten sammeln/ wie auswerten untersuchendes Merkmal bezeichnen & theoret. Erklärungen für Deutungen/ Hypothesen/ Perspektive verdichten Zusammenhänge/ Strukturen Eingrenzung komplexen Gegenstands auf wenige, zu --> andere Theorie, andere Ergebnisse untersuchende Merkmale (Kategorien) --> Theorie aus Forschungsfrage Gliederung Gegenstand in relevante Teilaspekte Instrumententwicklung & Auswahl Untersuchungseinheiten Rahmen für Auswertung & Interpretation Befunde Forschung als Spiralprozess - Alltagsbeobachtung → Theoretische Arbeit → Empirische Arbeit → Ergebnisdarstellung - Methoden ↔ Untersuchungsinstrumente ↔ Auswahl ↔ Rekrutierung ↔ Erhebung ↔ Auswertung - Forschungsprozess ist nie ganz abgeschlossen - Forschungsprozess ist non-linear Beispiel Offenheit + Spiralprozess → Forschungsgegenstand im Forschungsprozess - ergänzen um einen neuen Aspekt - minimieren um einen Aspekt - fokussieren auf einen Aspekt 4 Forschungsdesign Forschungsdesign = Plan für Sammlung + Analyse von Anhaltspunkten → Berührt fast alle Aspekte der Forschung von Datenerhebung bis Datenanalyse 1. Theoretischer Rahmen - Intersubjektive Nachvollziehbarkeit - Theorien nicht das Produkt qualitativer Forschung - Theorie umfasst: Werte & Normen, Wissenschaftsverständnis, gesammelte Erkenntnisse über Forschungsstand, generalisierendes Begriffsgebäude - Theorie als Werkzeugkasten für gute qualitative Forschung → bestimmen Welche Faktoren/ Merkmale untersucht Welche Daten zu sammeln Wie diese Daten interpretiert → darf sie verändern, mit anderen Ansätzen kombinieren/ ergänzen, wenn F.frage verlangt → Wenn, dann transparent machen (Nachvollziehbarkeit!) 2. Zielsetzung → Ziele der Studie Wissenschaftliches Ziel Subjektiver Sinn, soz. Persönliches Ziel Generalisierungsziel Darstellungsziel Strukturen, Handeln Abschlussarbeit, Fallstudie, Vergleich, Illustration, Systematik beschreiben, theoret. Arbeitsplatz? Typologie Modell 3. Fragestellung + Auswahl - Fragestellung: bestimmt über Erfolg, so früh/ klar/ eindeutig wie möglich, im Prozess konkretisieren/ fokussieren/ eingrenzen/ revidieren - Auswahl: theoretisches Sampling, Vergleichsgruppen 4. Standardisierung + Ressourcen - Grad an Standardisierung + Kontrolle: Standardisierung für Vergleichbarkeit vs. Prinzip der Offenheit, Kontexte kontrollieren - Ressourcen: Zeit, Personen, Technik, Kompetenzen/ Erfahrungen Beispiel Forschungsdesign - Einzelfall Checkliste Forschungsdesign Kann Design wesentliche Aspekte der Fragestellung erfassen? Design Verwendung entsprechend method. Vorgaben/ Zielsetzungen Forscher Kann Forscher Design anwenden? Teilnehmer Ist design für Zielgruppe geeignet? Erwartungen/ Kontextbedingungen berücksichtigen Spielraum Teilnehmer Können Teilnehmer Sichtweise einbringen? Spielraum für Neues? Feldkontakt Rolle im Prozess für alle Beteiligten klar? Auswertungsziel Umgrenzte/ eindeutige Antworten oder komplexe Muster? Verallgemeinerung Auf welcher Ebene? Einzelfall/ gruppenbezogen/ allgemeingültig? 5 Pro & Contra theoriegeleitetes Vorgehen Pro Contra - Intersubjektive Nachvollziehbarkeit (z.B. - Einschränkung der Offenheit (Fokussierung Interpretation der Befunde) bestimmter Faktoren) - „Beweise“ aus der Theorie - Weniger Erkenntnisse aus Material heraus - Fokussierung & Auswahl von Faktoren - Weniger überraschende Erkenntnisse - Relevanz von Vorannahmen - Eingeschränkte Theorieentwicklung? - Weiterentwicklung von Theorien möglich Forschen als Prozess II Problemstellung → Forschungsfrage → Theorie + Forschungsstand → Methodenwahl → Kategoriensystem → Datenerhebung → Kategoriengeleitete Auswertung (induktiv + deduktiv) Forschungsfrage: Idee → Thema → Frage Die Suche nach Fragen und Antworten - Forschungsprozess: Spirale + Trian- gulation, Dokumentation aller Schritte - Methodenübergreifende Fragen Wie finde ich Forschungsprob- lem und eine Forschungsfrage? Welche Methode(n) setzte ich am besten ein? Wie komme ich zu meinen Untersuchungseinheiten? - Ideal vs. Ressourcen Von der Alltagsbeobachtung zur Forschungsfrage - Schritt 1: Alltagsbeobachtung - Schritt 2: Literaturstudium → theoretische Arbeit - Forschungsfrage Materialobjekt: (oft sehr konkreter) Gegenstand Formalobjekt: dahinter liegendes Problem; größerer Zusammenhang Forschungsfrage: Übersetzung Formalobjekt für konkreten Gegenstand (Materialobjekt) - Quellen wissenschaftliche Probleme → überall, wo man Widersprüche findet Alte vs. neue Realität Forschungsstand vs. Realität Forschungsliteratur vs. Forschungsliteratur Norm vs. Realität Von der Forschungsfrage zur Methode - Erkenntnisinteresse → Methode - Wichtige Unterscheidungen Reaktive vs. nicht‐reaktive Verfahren Leitfaden‐ vs. narratives Interview Inhalts‐ vs. Dokumentenanalyse: jedes (reaktive) Verfahren eigene Stichprobe → andere Anforderungen Ideal: Quellen‐ & Methodenkombination (Triangulation) 6 Kriterien bei reaktiven Verfahren Kriterien bei nicht-reaktiven Verfahren ▪Ziel: Was mit Forschungsfrage beantworten? ▪Ziel: Was mit Forschungsfrage beantworten? ▪Teilnehmer: Wer kann daran teilnehmen? ▪Material: Wie liegen die Quellen vor? ▪Ort: Wo findet die Erhebung statt? ▪Quellenkritik: Was sind Kontextfaktoren? ▪Reaktivität: Wie stark beeinflusst Forscher Erhebung? Triangulation → Kombination von - Theorien-Triangulation - Daten-Triangulation - Methoden-Triangulation - Forscher-Triangulation → Zielt auf: Zuverlässigkeit + Gültigkeit Auswahlverfahren - Herausforderungen: kleine Fallzahlen, keine Repräsentativität, Zusammenhang Forscher + Stichprobe, Rekrutierungshürden, Feldzugang + Kosten → niemals Freunde/ Bekannte/ Familie - Art der Auswahlverfahren Quotenplan / Theoretische Sättigung Schneeballverfahren Extremauswahl Vollerhebung (Einzel‐)Fallauswahl Theoretische Auswahl →Begründung der Kriterien (Quoten) (Forschungsstand; theoretischer Hintergrund) Vollerhebung → theoretische Auswahl + Quotenplan - Verfahren → Forscher entscheidet (auf analyt. Basis), welche Daten zu erheben + wo zu finden - Welchen Gruppen/ Untergruppen von Populationen, Ereignissen, Handlungen wendet man sich bei Datenerhebung als nächstes zu? - Ziel: Abbild der theoretisch wesentlichen Kategorien →Idealtypisch! - Quotenplan: Grundgesamtheit: Wer kommt infrage? Kriterien: möglichst unterschiedliche Varianten, ohne Rechercheaufwand erkennbar Größenordnungen: Bezug zu Strukturen der GG, Feldzugang berücksichtigen → Quotenplan kann im Forschungsprozess angepasst werden. Theoretische Sättigung - = keine zusätzlichen Daten finden, durch die Eigenschaften/ Aussagekraft der Kategorie weiterentwickelt wird - Annahme: begrente Varianz → Ziel: alle (theoretisch denkbaren) Muster erfassen Feldzugang: Zugangsarten - Direkter Zugang - Gatekeeper - Selbstrekrutierung - Rekrutierung über Dritte 7 Die Arbeitslosen von Marienthal Qualitative Interviews → Statt Antwortvorgaben (ja/nein, gut/schlecht) →offene Frageformulierung → Statt fester Struktur (Reihenfolge) → flexible Abfolge (an Gesprächsverlauf angepasst) → Statt Abhaken der Fragen → Gesprächsfluss → Erzählen lassen Differenzierungskriterien - Zahl der Befragten: Einzelgespräch, Paarinterview, Gruppendiskussion - Kanal: persönlich, telefonisch, online, Tagebuch - Modus: mündlich, schriftlich - → Kombinationsmöglichkeiten Befragungsformen Einfluss auf: erreichbare Personen, Reaktivität, Aufwand, Info.dichte, Vorbereitung Interviewer → je mehr man wissen will, desto persönlicher Befragen Ressourcen Persönliche Vorlieben Entscheidungskriterien Erkenntnisinteresse Zielgruppe Welche Mittel/ Zeit Welche Befragungsart Was will ich wissen? Wen befragen? zur Verfügung? liegt mir? Arten von Interviews Einzelinterviews Experteninterviews - 1 Interviewpartner - 1 Interviewpartner - Ort: Zuhause, Arbeit, Café, online, Telefon… - Ort: am Arbeitsplatz, online, am Telefon… - Leitfaden (kategoriengeleitet) - Leitfaden (kategoriengeleitet) - Ziele - Ziele Subjektive Bedeutungen: Fragen zu Generierung bereichsspezifischer + Einstellungen, Meinungen, Motiven objektbezogener Aussagen Subjektive Handlungsmuster: Fragen zu Exklusives Wissen Verhaltensweisen, üblichen Praktiken etc. - Experte Bezug zu Alltag / Lebenswelt abhängig von Position oder Funktion Privilegierter Zugang zu Informationen 8 Paarinterviews Gruppendiskussion - 2 Interviewpartner - 4-6 Interviewpartner - Ort: zuhause, am Arbeitsplatz, online - Ort: Gruppendiskussionsraum, online - Leitfaden (kategoriengeleitet) - Leitfaden (kategoriengeleitet) - Ziele - Ziele Subjektive Bedeutung + Handlungsmuster Subjektive Bedeutungen + subjektive Besonders geeignet bei Kindern Handlungsmuster - Vorteile Sozialer Sinn (gesellschaftliche Meinungen) Mehr Informationen zur Lebenswelt - Sinn im Meinungsklima Gegenseitige Anregung zu Äußerungen „Kontrollinstanz“ - → Paar-Interaktion und -Dynamik müssen beachtet werden Online-Befragung - Bislang nur selten eingesetzt → Face-to-face als goldener Standard bis jetzt Voraussetzungen für qualitative Online-Methoden Hürden - Thema, das online erforscht werden kann - Jeder hat eigenen linguistischen Stil - Teilnehmer müssen über Internet erreichbar sein - Geringere Verbindlichkeit - Forscher muss die Technik beherrschen Fünf Faktoren - Ziel: Forschungsfrage, Zielgruppe (räumlich, physisch, psychisch schwer erreichbare Personen) - Zeitloche Struktur: asynchron vs. synchron - Technik: schriftlich kommunizieren oder hören und sehen? Faustregeln - Interviewer und Teilnehmer - Schriftliche Online-Verfahren Körpererscheinung des Interviewers weniger wichtig doppelt so lange wie Offline Chataffinität der Beteiligten Verfahren! Vertrautheit mit dem Thema - Kanal benutzen, den - Kontext: heikle Themen, Kommunikationsstil offline Interviewer + Interview- partner gewohnt sind Differenzierungsstrategien - Zahl der Befragten: Einzelgespräch vs. Gruppendiskussion - Kanal E-Mail Chat Videokonferenz (Audio, Video) - Modus: mündlich vs. Schriftlich Asynchrone vs. synchrone Erhebung - Asynchron: Interviewpartner zeitlich eingespannt, mehr Zeit zur Reflexion, andere Zeitzone, Abbruchrate höher - Synchron: größere Interaktion zw. Interviewpartnern → größere Dynamik, Aussagen emotionaler 9 Verfahren E-Mail-Interview Chat-Interview - 1. Mail: Forscher stellt Kontakt her - Voraussetzung: Befragter kennt Technik + nutzt sie Studie beschreiben, Betreffzeile wichtig regelmäßig Woher hat Forscher E-Mail-Adresse? - Vorteile Antworten: wann und wohin? Anonyme Situation → ehrliche Antworten - 2. Mail: Forscher stellt offene Fragen Sensible Themen - 3. Mail: Antworten des Interviewten Gewohnte Umgebung für beide - 4. Mail + x: Nachfragen + Antworten Geringere Interviewer-Effekte - → tiefe Einblicke + Missverständnisse klären - Aufbau Vertrauen: Legitimität → Infos eigene - Vorteile: Antworten reflektierter + Nachfragen nicht Person → gleiche Sprache →Humor zeigen situativ begrenzt - Hürden - Grenzen: Missverständnisse, ignorierte Mails, Nebenbeschäftigung Teilnehmende Befragte erinnern sich nicht an Antworten Missverständnisse - Faustregel: kürzere Abtworten + Antwortabstände Daten können weitergegeben werden größer → Beenden Interview Nonverbale Kommunikation fehlt Interview via Video-Konferenztool Online-Gruppendiskussion - Audio-/ Video-Kanal - Asynchrone + synchrone Gruppendiskussionen - Voraussetzung: Befragter kennt die Technik und - Diskussion zu einem bestimmten Thema nutzt sie regelmäßig - Voraussetzung - Vorteile Befragter kennt Technik + nutzt regelmäßig Ortsunabhängigkeit Sehr schnelles Tempo Nonverbale Kommunikation Zeit: Dauer mind. 2 Stunden „Bild“ vom Interviewpartner 3-6 Teilnehmer (heterogen möglich) Zeit- und Kostenersparnis - Moderator - Nachteil: Transkription (nicht bei allen Tools) muss sehr konzentriert sein - Zoom oft präferiert (Nähe Interviewpartner, redet selbst weniger → mehr steuern Zugang/ Zeit-/Kosteneffektivität, Nutzer-freundlich, stärker achten, dass Teilnehmer beim Thema & Verbindungsprobleme, Datenübertragung die Aussagen aufeinander bezogen Schweiger direkt anschreiben Faustregel: 2 Moderatoren besser als 1 - Hürden: Nebenbeschäftigung, Körpersprache fehlt Teilnehmerrekrutierung Posten auf Persönliche - →Online-Rekrutierung: Wenig verbindlich themenrelevanten Mail/Nachricht: Seiten, ABER: höhere - Teilnehmer*in entscheidet über Kanal der Selbstselektion Verbindlichkeit Befragung - →Kanäle im Methodenteil reflektieren und Rekrutierung über diskutieren Dritte, ABER: Nicht Schnellballverfahren: Weitere Teilnehmer anonym! Zusammenfassung qualitative Online-Befragung - Voraussetzung: Interviewpartner*innen müssen Kommunikationskanal kennen - Reaktivität: geringer als persönlich - Ressourcen: wenn Geld & Zeit nicht reichen - Vorteile: Zugang schwer erreichbare Personen (geograph., sozial, körperl., psycholog. informativ) - Nachteil: Distanz - Einsatzgebiete: Internetnutzung, Themen bei denen Reaktivität egal… - → Online + Offline befragen → Modus im Methodenteil zeigen 10 Leitfadenkonstruktion Kennzeichen - Liste von Fragen und Intervieweranweisungen - Vermittelt zwischen Theorie und Empirie - Deckt alle Themen ab - Wissensstütze → Sicherheit für Forschenden - Macht Ergebnisse vergleichbar (gleiche Fragestellung für jeden) - → Entwicklung aus Kategoriensystem heraus → gewisses Maß an Standardisierung Arbeitsschritte 1. Themen festlegen 2. Haupt- und Unterfragen formulieren a. Leitfaden: Nennung Thema/ Entstehung, Ablauf, Offenheit, Angst nehmen, Eisbrecher b. Fragearten i. Methodisch: offen vs. geschlossen ii. Inhaltlich: Sachfragen (Sachwissen), Problemfragen (kausale Merkmale), Meinungsfragen (persönliche Bewertung), Motivfragen (Beweggründe) c. Frageformulierung i. Motive/ Einstellungen/ Bewertungen vorgeben ii. Studien/ Medien zitieren iii. Indirekt fragen iv. Gegenargumente in Frage einbauen → Provozieren v. Gute Fragen: Bezug Interviewpartner, kurz+konkret+mehrdeutig+verständlich, Anregen Nachdenken, suggerieren nicht, mit Einfühlungsvermögen gestellt vi. Kreativelemente zur Abwechslung 3. Komposition + Reihenfolge festlegen Umfang: 15 Hauptfragen Narrativer Einstieg Wichtiges (u.a. Hauptfragen) hervorheben in eigenem Skript Reihenfolge: vom Allgemeinen zum Besonderen ▪ Hauptfragen müssen, Unterfragen müssen nicht alle gestellt werden ▪ Heikle Fragen eher weiter hinten, aber nicht als letzte Kreativelemente einbauen Offenes Ende Interviewersituation + Interviewverhalten Goldene Regeln: Ortskenntnis, Einverständnis, Technik/Essen/ raum prüfen, Neugierde, im Anschluss Gedächtnisprotokoll, nichts fragen, was man wissen kann, selbst transkribieren Leitfaden und Moderation - Kompetenz aneignen und im Leitfaden sichtbar machen - Leitfaden: Themen operationalisieren Keine langweiligen Fragen nicht nur offene und nicht nur geschlossenen Fragen nicht mehr als 15 Hauptfragen Kreativelemente einbauen Vom Allgemeinen zum Besonderen 11 Do´s und Don´ts - Keine wertenden oder aggressiv klingenden Fragen - Der Sprache der Erzählpersonen anpassen (keine Fachausdrücke) → Wer ist die Zielgruppe? - Interviewverlauf nicht thematisieren → narrativer Gesprächsfluss → nicht permanent an Interview erinnern - Keine Fragen, die nicht aus Interviewkontext erwartbar sind → Fragen zum Kontext passen Non-verbale Signale Positiv Negativ - Körperliche Zuwendung (Sitzhaltung etc.) - Sich körperlich abwenden - Ruhige, nicht starre Körperhaltung - Motorische Unruhe, Ablenkung - Blickkontakt - Unfreundlicher Ton - Freundlicher Ton - Langeweile, Desinteresse, Zweifel zeugen - Zunicken, Lächeln - Tempo machen, auf die Uhr sehen - Ruhe vermitteln, Schweigepausen zulassen Kunst der zweiten Frage → Aufnehmen was gerade gesprochen wurde → bohren (Widersprüche, eigene Erfahrungen, Gegenmeinungen) Interviewplatz: angemessenen, seriösen Interviewplatz finden Fazit - Fremdverstehen knüpft an eigene „Relevanzen“, Vorwissen und Deutungen an - Aktives Zuhören: asymmetrische Beziehung (sich selbst zurücknehmen) → bei der Sache sein - Interviewsituation wird auch nonverbal gesteuert - Wie man fragt, macht einen Unterschied! (persönliche Fragestile) - Interviewende müssen auf Irritationen vorbereitet sein Interviewsituation: Gruppendiskussion Gruppenzusammensetzung Interviewsituation Goldene Regeln 4-6 Personen Ortskenntnis: Raum, Leitfaden und Moderation homogene + künstliche Techniktest... Einstieg mit thematischer Gruppen angenehme Atmosphäre Vorstellungsrunde homogen vs. heterogen 2 Interviewer besser als 1 offene + kontroverse Fragen natürlich vs. künstlich Schweiger/ Störer ansprechen Kurfragebogen Nach dem Interview Gedächtnisprotokoll Transkript - direkt nach der Befragung → was ist - möglichst bald beginnen aufgefallen, was ist passiert? - kein Dialekt und Füllwörter → gute Lesbarkeit - alles, was zur Interpretation notwendig ist - normales Schriftdeutsch (Situation, Person, Rekrutierung) - Abschweifungen weglassen 12 (Teilnehmende) Beobachtung Historischer Ursprung: Ethnographie - Erforschung fremder Kulturen → von innen heraus verstehen - Soziolog. Erforschung der eig. Gesellschaft: soziale Brüche/ Verwerfungen der mod. Gesellschaft - → Fremdheitserfahrungen (Neues/ Fremdes/ entdecken, Vertrautes auf Distanz bringen) - Ziel: Fremdwahrnehmung → Komplexität des untersuchten Feldes erfassen + soziale Praktiken in natürlichem Kontext betrachten Ethnographie heute: Feld galt lange als lokal gebunden/ geschlossener geograph. Raum → Heute multi-sited → Feld kann sein… Leben/ Personen Gegenstände Handlung Konflikte Biographie Ziele Beobachtung - Ziel: Alltagspraxis verstehen (Triangulation, Erfahrung jenseits der Befragung) → Medienherstellung, Mediennutzung, Medienaneignung - Beobachtungen zielen auf: Handlungen, Beziehungen, Strukturen + Kontexte, in denen sie sich bewegen, Aber: Kombination Beobachtung mit Befragung, wenn auch Motive etc. untersucht Beobachtungseinheiten - Beobachtungsobjekte: Person, Gruppe, Zielobjekt von Handlungen - Beobachtungsfälle: (abgrenzbare) Handlung, Zeitspanne - Beobachtungsfeld: Raum & Zeit - Goldene Regeln: Einen Akteur in Mittelpunkt → Handlungen beobachten + Dauer protokollieren - Feld vorher festlegen Beobachtungsinstrumente 1. Beobachtungsbogen: Kategorien, Zeitintervalle Differenzierung abhängig von Ziel + Beobachtungsart Induktiv (Besichtigung + Wissen über Gegenstand) oder deduktiv (Theorie, Literatur) 2. Codebuch: Definitionen der Beobachtungskategorien, Abkürzungen im Feld 3. Beobachtertagebuch Alle (Kontext-)Informationen, die aus theoretischen Gründen keinen Platz im Beobachtungsfragebogen haben Hilfreich für Interpretation (z.B. Atmosphäre im Büro) 4. Gedächtnisprotokoll (im Anschluss) Beobachtung des Beobachters Situationsbeschreibung, Verhältnis zum Beobachteten Hinweise zur Auswertung/ Interpretation 5. Flankierende Dokumentation: Grundrisse, Fotos Pro & Contra Pro Contra - Beobachtung reiner Erfahrung (Reden ≠ Handeln) - Hoher Aufwand (Fallzahlen, Generalisierungen) - Habitualisierte Handlungen (Routinen) (zeitlich, körperlich, mental anstrengend) - Realitätsnähe (weniger reaktiv) (Person weiß, - Nicht alles zugänglich dass sie beobachtet wird) - Ethik (McKinsey-Effekt) - Selektivität des Beobachters - Wissenschaftlichkeit? (Alltagsnähe) - Sinn nur über Befragung → Triangulation 13 Varianten der Beobachtung Beobachtungsarten Merkmal Ausprägung Erklärung Transparenz Offen vs. Verdeckt Wissen Untersuchungsobjekte von Untersuchung? Teilnahme Aktiv vs. Passiv Forscher Teil des Settings? Anwesenheit Direkt vs. Indirekt Anwesenheit vs. z.B. Kameraaufnahmen Eingriff Natürlich vs. Künstlich Natürlich: alles wie immer, Künstlich: Experimentsituation → Intersubjektive Nachvollziehbarkeit unterschiedlich →Einfluss auf Reaktivität und Stichprobe Goldene Regel der Wissenschaft - Keine verdeckten Beobachtungen → Beobachtete müssen es wissen - Keine aktiven Beobachtungen - → Abweichungen davon müssen begründet werden! - Künstliche Beobachtungen nur, wenn natürlicher + direkter Weg ausscheiden → Begründen! - Direkte Beobachtungen bei Gegenständen mit niedriger Reaktivität - Indirekte Beobachtungen bei Gegenständen mit hoher Reaktivität Indirekte Beobachtung – Vorteile - Geringerer Aufwand als bei direkt - Geringere Reaktivität - Erweiterung der Gegenstandspalette Herausforderung: Virtuelle Ethnographie - Nicht Mensch, sondern virtuelle Präsenz wird beobachtet - Logfiles + Screenshots, textanalytische + visuelle Analysemethoden - Neue Form von armchair ethnography? - → Reale + virtuelle Welt zusammenbringen - Gleichzeitigkeit + Gleichörtlichkeit bleiben erhalten Fazit → Praktische Tipps - Ausführliches Vorgespräch: Was wird passieren? → Ortskenntnis, Schwellen abbauen (Furcht vor externer Kontrolle) - Umgebung informieren: Kollegen, Chefs… → Rückfragen + (lästige) Rückfragen vermeiden → Verdacht: Beobachtung als Kontrollinstrument → Schriftliches Einverständnis (v.a. im professionellen Kontext) - Dezente Begleitung: Zurückhaltung und Sachfragen → Wer war das? Warum lachen sie jetzt? - Instrumente vorbereiten - Triangulation: Beobachtung + Interview (möglichst im Anschluss) 14 Qualitative Marktforschung mit Kindern + Jugendlichen (iconkids) Iconkids & youth: Marktführer Kinder- und Jugendforschung → consumer research, social research Marktforschung mit Kindern - Kinder als willenlose Konsumopfer - Mensch kann nicht nicht konsumieren → Kinder sind geborene Konsumenten - Kaufentscheidungen aufgrund Emotionen - „Komsumreife“ muss über Jahre gelernt werden (learning by doing) → Lerngelegenheiten geben Werbung - Kinder/ Jugendliche decodieren Werbung → suchen Botschaften, die für sie relevant? - genauso durch Werbung beeinflusst (manipuliert) wie Erwachsene - Werbung wirkt als eine Einflussgröße unter vielen → Bedeutung soziales Umfeldes größer - keinen Sinn, Kinder vor Werbung zu "schützen" → Menschen lernen durch Ausprobieren Entwicklung Kinder/ Jugendliche Bedeutung für iconkids & youth - nie mehr als zwei Jahrgänge zusammen in eine Befragungssession → bevorzugt Schulklassen - Wenn möglich, getrennte Befragung von Jungen und Mädchen - passen an das Alter der Kinder an, WAS wir fragen, WIE wir fragen und WIE LANGE wir fragen Kids Quest: Online-Befragungstool nach dem Vorbild von SpongeBob Methodische Aspekte der Marktforschung - Standard-Methoden: o Focus Gruppen o Tiefenexplorationen o Friendship-pairs o Experteninterviews (z. B. mit Marketern, Händlern, Journalisten) - Ethnografische Forschung: o In-home Interviews o Peer group sessions o Shop-alongs o Teilnehmende (Video-) Beobachtung des Alltags - Kreativ-Session und -Workshops 15 Gruppendiskussionen - Briefing: Untersuchungsfragen, Zielgruppe, Timing, Methodenvorschlag - Angebot: Aufgabenstellung, Vorgeschlagene Methode, Stichprobe, Testmaterial, Timing, Kosten & Leistungen - Leitfaden: Flow der Gruppe/ Reihenfolge Fragen, Fragen Detail/ Wording, Einsatz Testvorlagen - Durchführung: Ort, benötigter Raum/ Technik, Simultanübersetzung - Report: Folienmaster, Aufbau/ Struktur Vorteile - Viele Themen in einer Session abgefragt werden - Komprimierte, zeitsparende, kosteneffiziente Durchführung - Interaktion in der Gruppe gut geeignet, um Materialien weiterzuentwickeln - Individuelle Präferenzen trotzdem abgebildet - Regionale Unterschiede abgebildet Kreativgruppen - Erwartungen managen … - Kinder nicht so kreativ, wie glaubt: kindl. Kreativität = kindl. Ignoranz durch Noch-Nicht-Wissen - Vorschulkinder sind noch überfordert, doch je mehr Kinder wissen, desto schwerer wird es für sie Vorteile Einzelinterviews/ Paar-Interviews - Verständnis von Botschaften/ Produkten kann besser ermittelt werden - Keine Vermischung der Einzelmeinung mit Gruppenkonsens - Heterogene Zielgruppen/ verschiedene Orte kostengünstiger abgebildet - Passend v.a. bei Produkten, die allein verwendet werden - Notwendig bei schwierig zu rekrutierenden Zielgruppen Vorteile qualitativer Online-Forschung - Unmittelbare Vor-Ort-Reaktionen werden erfasst – geposted werden immer und überall - Regionale Unterschiede abgebildet - Prozesse und Zeitverläufe erfassbar - Hochladen von Material durch Teilnehmer ist möglich - ABER: Bei Befragung von Kindern starker Einfluss der Eltern als Gate-Keeper - ABER: Kein Kostenvorteil gegenüber f-t-f Einsatz von KI: Auswertung von Antworten + Interview-Führung Fazit: Qualitative Forschung - Vieles ist machbar, aber nicht alles macht Sinn - Entscheidend ist Alter der Kinder – Methoden müssen an Fähigkeiten angepasst werden - Die wichtigen pragmatischen Fragen bei der Methodenauswahl: o Wie umfangreich ist das Frageprogramm? o Geht es "nur" um Beurteilung von Produkten/ Werbung oder um Weiterentwicklung? - Wie breit/ heterogen ist die einzubeziehende Zielgruppe 16 Qualitative Inhaltsanalyse Warum qualitative Inhaltsanalyse - Probleme: Inhaltanalyse und quantitativ „Quasi-Synonyme“ → in KoWi fast nur quantitativ → Verdacht: alles ist beliebig + Interpretationsspielraum - Pro qualitativ o Auswahl statt Fülle: Zentrale Texte und nicht Berichterstattung insgesamt (einzelne Teile nicht ganze Texte → anders bei quanti) o Tiefe statt Breite: Komposition, Rhetorik, Kontext → bei quanti nicht im Fokus o Zusammenhänge statt Fragmente: Argumentationsketten (Frames, Metaphern) Diskursanalyse → Inhaltsanalyse als Diskusanalyse Definition Diskursanalyse - alle sow.ws. Methoden der Untersuchung öffentlicher, geplanter, organisierter Kommunikation als Diskurse - alle Elemente als Teil des Diskurses - Diskursanalysen untersuchen o das Sagbare (was kann an Ort sanktionsfrei gesagt werden + was erscheint an Ort nicht) o Strategien dahinter, die Sagbares erweitern/ einengen sollen → nicht nur Inhalte, auch Eigenschaften des Textes - → Inhaltsanalyse als spezifische Variante der Diskursanalyse Vier Entwicklungslinien - Linguistische DA im Kontext der Ethnomethodologie →Konversation, gesprochene Sprache - Öffentlichkeitstheoretische DA (Habermas) →Diskursethik - Hegemonietheoretische & kritische DA (Foucault) →Macht - Kulturalistische DA (hermeneutisch-interpretativ) →kollektiv hergestellte symbolische Ordnungen →Einheitlicher Diskursbegriff fehlt Beispiel: wissenssoziologische Diskursanalyse - Diskurse = tatsächliche, manifeste, beobachtbare + beschreibbare soziale Praxis - Niederschlag in unterschiedlichsten natürlichen Dokumenten - mündlicher + schriftlicher Sprachgebrauch - Analyseebenen o Phänomene (was?): Problem, Ursache, Zuständigkeiten bei Lösung, Wertimplikationen, moralische/ ästhetische Wertungen, Folgen, Handlungsmöglichkeiten o Deutungsmuster (wie?): Frames, Sequenzanalyse, Hypothesen, in Gruppe aufgestellt o Narrationen (wer?): Akteure, Erzählung (Plots, roter Faden) 17 Qualitative Inhaltsanalyse Definition: Methode zur systematischen, theoriegeleiteten Analyse von Materialien in Form von (verschriftlichter) Sprache oder (Bewegt-)Bild Ziele + Schwerpunkte Ziele Analysegegenstände - Selbstverständnis von Kommunikator*innen - journalistische Kompositionen, Rhetorik & - Gesellschaftliche Auseinandersetzung latente Deutungen - Intendierte Medienwirkungen - Argumentationsketten - Schlüsseltexte einer Debatte - → Inhalt - → Analyse sprachlicher Mittel + rhetorischer Figuren - → Frames Frames - Interpretationen, Bewertungen, „Rahmen“ → um Informationen herum (nicht immer explizit) - Kriterien: Problemdefinition, Ursache, Bewertung, Handlungsempfehlung - Frameanalyse: untersucht Realitätsdeutungen o Beschreibung Positionen, Stereotype, Bewertungen, Einstellungen einzelner Akteure/ akteursübergreifend (als Deutungsmuster) o Frame ist theoretische Perspektive für Methode Inhaltsanalyse o → Theoretischer Rahmen, mit dem man auf Text blickt → theoretische Brille - Ablauf Frameanalyse: Problemdefinition suchen → Bewertung, Ursachen, Lösung suchen → Frame benennen Sprachliche Mittel + rhetorische Figuren Metapher Idee Frage Bedeutungsträger, oFrames und/oder Metaphern von Medien- Wie steuern Medien den Kommunikation über Kommunikatoren gesetzt gesellschaftlichen Meinungs- & abstrakte Konzepte obestimmen, wie Gesellschaft Informationen, Willensbildungsprozess? Themen, Ereignisse wahrnimmt + verarbeitet Arbeitsschritte Inhaltsanalyse 1. Forschungsproblem, theoretische Fundierung, Kategoriensystem 2. Festlegung Untersuchungszeitraum 3. (theoretische) Auswahl des Untersuchungsmaterials (Ressourcen) Mediengattungen, z.B. Tagespresse, TV… Medienangebote, z.B. welche Zeitungen?... Konkrete Beiträge 4. Kategorienbildung: induktiv (material) oder deduktiv (Formal) Formale Kategorien Inhaltliche Kategorien - Platzierung & Umfang: Rubrik, wo auf Seite - Akteure: Autoren, Interviewpartner… - Darstellungsform: Nachricht, Bericht… - Frames: Problem, Bewertung, Ziele, Lösungen - Leseanreiz: Bebilderung, Überschriften… - Rhetorische Mittel: Metaphern, Bilder… 5. Erhebung/ Auswertung (dichte Beschreibung) Einarbeitung in Untersuchungsgegenstand 18 Frame-Bestandteile nicht immer nebeneinander/ nicht explizit ausformuliert vom Material überraschen lassen → Nicht nur Frames/ Metaphern, die schon kannte Kreativität → Legitimation Frame-/ Metaphern-Bezeichnungen mit Ankerbeispielen aus Material Publikationskontext nicht vergessen Frames nutzen, um Unterschiede (Zeitverlauf, Medienangebot) zu verdeutlichen Viel Material: Struktur- & Feinanalyse unterscheiden Quantifizierungen (Aussagen über Verteilungen): Warum nicht? 6. Niederschrift der Ergebnisse Beispiele - Erinnerung an die DDR - Unauffällig, aber zentral für das rechte Netzwerk Auswertung qualitativer Daten Auswertung - Was: Dokumente (= Quellen): von Menschen hergestellte Objekte, z.B.: Berichte, Gesetzestexte, Protokolle, Briefe, Tagebücher, Bücher, Zeitungen, Gebäude… - Warum Ziele I → was anschauen? Ziele II - Strukturen & Prozesse in - Verallgemeinerungen über Einzelfall hinaus Organisationen - Muster (Praxis: Redaktion, Interaktionen, Mediennutzung …) - Absichten & Deutungsmuster - Einflussfaktoren (Typologie) - Normen & Werte - Aber: Keine Verdoppelung des Materials → nicht nur - Historische Fragestellungen Reproduzieren Strategien - Ziel: Intersubjektive Nachvollziehbarkeit Theoriegeleitetes Dokumentation des Dokumentation eigenes Vorgehen Materials Vorgehens (Was warum (Kategoriensystem) → (Zugänglichkeit für gemacht, mit Beispielen transparent jedem andere Forschende) illustrieren) zeigen Ergebnisteil: Auswertung in der (kontextualisierte) Zitate Illustration und Gruppe („Konsensuelles aus dem Material Konkretisierung über Codieren“) → bisschen (besseres Belegen durch Fallbeispiele (Typologie) wie Triangulation Zitate) →Gütekriterien: Transparenz, Vielfalt & Vergleich Arbeitsschritte 1. Materialsicherung (meistens über Handy): Befragung (Tapes, Transkripte, Dokumente…), (Beobachtung (Bögen, Tagebücher, Protokolle…) 2. Kategorienbildung (deduktiv, induktiv): Rückbesinnung auf theoretische Vorannahmen 3. Close Reading, Paraphrasieren: Verdichtung Material + Konkretisierung + Differenzierung Kategoriensystems → Satz für Satz →Neues Element oder Wiederholung des bereits Bekannten? 19 4. Über den Fall hinaus: a. Thematische Strukturierung; Kontextualisierung; Vergleich b. Ergebnis 1: Handlungsmuster & Strukturen (Gruppenporträt) c. Ergebnis 2: Typologie (Typen und Einflussfaktoren) - Ergebnis 1: Handlungsmuster + Strukturen o Kategoriensystem ▪ im Material das suchen, was zu Kategorien gehört ▪ Kategorien mit Leben füllen, Ziel: Porträt des Einzelnen, Porträt der Gruppe ▪ Oft: Textstellen mehrdeutig → mehreren Kategorien zuzuordnen ▪ Offenheit → im Material neues entdec-ken, nicht nur Bestätigungen suchen ▪ →ggf. Kategoriensystem anpassen o Variante A: Papierform: Markieren, Notizen, Exerpieren, Verschriftlichen, Nachteil: Überblick behalten o Variante B: elektronisch: MAXQDA, Atlas.ti, Markieren, Kategorien zuordnen, Vorteil: Ausgabe nach Kateg., Ankerzitate, Nachteil: Gruppenarbeit (auch gute Mögl.) - Ergebnis 2: Typologie o Typ: Gruppen von Menschen, die bestimmte Merkmale (= Typologisierungskriterien) gemeinsam haben o Ziel von Typologien ▪ Suche nach Gruppen (Typen)→ Gemeinsamkeiten hinsichtl. Merkmale ▪ Untersuchung menschl. Verhaltens + Erklärung für systematische Unterschiede ▪ Versuch, über Zuschreibung bestimmter Merkmalen zu einzel. Elementen → Ordnung in Bereich bringen o Kriterien/Merkmale für Klassifikationen: eindeutig, ausschließlich, vollständig o Problem von Typologien: Vorwurf Willkür bei der Merkmalsauswahl →Wichtigster Schritt: Ableitung & Benennung von Typolog.kriterien o Vorteil von Typologien ▪ Strukturierungsfunktion: Ordnung im Chaos, Unterschiede verdeutlichen ▪ Heuristische Funktion: Analyse vom Chaos, Einflussfaktoren ▪ Prognosefunktion: Zeigen Unterschiede zw. Elementen auf + Vorhersagen - Strategie 1: deduktiv aus der Theorie o Theoretisch abgeleitete Typologisierungskriterien mit Ausprägungen o Konstruktion Merkmalsraum o Zuordnung Befragte o Einflussfaktoren: Merkmale jenseits Typologisierungskriterien - Strategie 2: induktiv aus Modell o Vergleich Porträts: Welche Befragte sind sich ähnlich („Töpfe“)? o Empirische Ableitung von Typologisierungskriterien + Ausprägungen (ideal: 1 bis 2) o weiter wie bei Strategie 1 → Einflussfaktoren identifizieren + benennen 20 - Kriterien und Einflussfaktoren Anforderungen an Typologisierungskriterien Einflussfaktoren - etwas mit Forschungsinteresse zu tun haben - sind Merkmale, die Angehörige - erlauben, Untersuchungsteilnehmende „aufteilen“ zu eines Typs über können Typologisierungskriterien hinaus - Müssen definiert werden, am besten mit Beispielen aus gemeinsam haben Material - stecken im „Material“ - →ein oder zwei Kriterien finden - Typenbenennung Bestandteile Typenbeschreibung Typennamen - Ausprägungen der Typologisierungskriterien - nicht negativ & abwertend, z.B. Inkompetente - Abgrenzung von benachbarten Typen - Namen, unter denen sich Laie etwas - andere gemeinsame Merkmale (mögliche vorstellen kann + Abgrenzbarkeit Einflussfaktoren) - Verzicht auf Adjektive - Fragen + Antworten zu Typologien o In Typenbeschreibung: mind. Ausprägungen der Typologisierungskriterien, Abgrenzung, andere gemeinsame Merkmale (mögliche Einflussfaktoren) o Wie viele Untersuchungsteilnehmer mind., um typologisieren zu können? → 3-4 für Typenunterscheidung, besser: 8-10 o Typ, wenn nur ein Befragter die Ausprägungen aufweist? → Ja, aber je mehr Pers. zu einem Typ, desto bessere Ermittlung der Einflussfakt. → Suche nach Typologisierungskriterien + Ausprägungen, die verhindern, dass acht von zehn Befragten zu einem Typ gehören und die anderen beiden zwei Extra-Typen bilden o Was tun, wenn Befragte sich nicht unterscheiden/ typologisieren lassen → Kriterien ändern → wenn nichts bringt, auf Typologisierung verzichten - Goldene Regeln Typologie Auswertung - Nicht mehr als 1-2 Kriterien + definieren - Lesen, – Material + Literatur - Typologien mit 1 Kriterium möglich - Dichte Beschreibungen liefern - Wahl Kriterien bzgl. Forschungsziel o Gruppenporträts - Kriterien, die Materialaufteilung erlauben o Alltagsstrukturen, Sinnzuschreibung- - Typ kann von 1 Befragten besetzt sein en (Motive, Kompetenzen, DDR-Bild) - Namen, die am gleichen Krit. rientieren - Forschungsfrage beantworten - Einfache Namen (keine Adjektive) - Kein Verzicht auf Deutungen + Interpret. - (Vorsichtige) Verallgemeinerungen - Verzicht auf Größenordnungen MAXQDA = Software für qualitative Daten- und Textanalyse (seit 1989) - Kommerzielle Lizenz - Testversion für Seminare & Studierende - Auch Transkription mit MAXQDA möglich - Codierprozess: datei importieren → Code erstellen → Dok. Öffnen → Code Textstelle zuordnen - Asuwertung (Ausgabe): aller Textstellen, denen Code zugeordnet, aller Ankerzitate, Strategie: Memos für weitere Verdichtung 21 Forschungsbericht & Forschungsethik Forschungsbericht → Roten Faden finden Theoretischer Teil/ Einleitung Methode Ergebnisse Diskussiom/ Fazit Forschungsstand Fenster in Arbeit Erläuterung theoretische Begründung Wahl Beschreibung Befunde Zusammenfassung/ Skizzierung untersucht. Perspektive Methode Interpretation Befunde Problem Definitionen Beschreibung quali De- Limitationen der Studie Hinweis zugrunde- Überblick bisheriger sign, Stichprobe, Rekrut. Ausblick liegende Theorie Forschungsstand Beschreibung Katego- Fazitsatz (Arbeit in einem Hinweis zugrunde- Ableitung riensys. + Leitfaden- Satz) liegende Methode Forschungsfragen konstruktion Aufbau der Arbeit Beschreibung Auswert. Bewertungskriterien Struktur & Gewichtung 50 % Einleitung, Theorie, Gute Wissenschaft Neugier wecken Methode & 50 Prozent Belege (Literatur, Zitate) eine Geschichte erzählen Ergebnisse, Fazit Reflexion Gutes Deutsch alle Schritte & Grenzen Korrekturlesen, Nicht- Formal sauber (event. Kenner muss verstehen + Fehlentscheidungen) nachvollziehen können benennen Gütekriterien qualitativer Forschung → Regeln statt Intersubjektive Reliabilität Validität Standardisierungen Nachvollziehbarkeit/Objektivität (Methode: zuverlässig, gleiches (der Methode: tatsächlich das (für Dritte) Ergebnis Wiederholung) Beabsichtigte messen) → Emp. Wissenschaft: systematische, intersubjektiv nachprüfbare Systematik & Formalia Vollständigkeit Eindeutigkeit (= roter Faden, Gliederung, Sammlung, Kontrolle/ (= alles für das Verständnis (= keine Möglichkeit für korrekte Orthografie, Relevante erwähnen) unterschiedliche Interpret.) Zeichensetzung, Grammatik) Kritik Erfahrungen Verschiedene Listen für Gütekriterien Liste Steinke (2008) Liste Mayring 1. Intersubjektive Nachvollziehbarkeit 1. Verfahrensdokumentation (alles explizit 2. Indikation des Forschungsprozesses dargestellt?) (Gegenstandsangemessenheit) 2. Interpretationsabsicherung mit Argumen- 3. Empirische Verankerung (Prüfung ten (Interpretationen schlüssig?) Forschungsfrage angemessen?) 3. Regelgeleitetheit 4. Limitation (verallgemeinerbar?) 4. Nähe zum Gegenstand 5. Kohärenz (Widersprüche?) 5. Kommunikative Validierung (Subjekt 6. Relevanz (Lösungsansatz?) Ergebnis zeigen → so gemeint?) 7. Reflektierte Subjektivität (Forschungs- 6. Triangulation (triangulieren der Ergebnisse prozess hinreichen reflektiert?) zur Absicherung?) Techniken für gute qualitative Forschung → Zuverlässigkeit, Gültigkeit, Übertragbarkeit/ Generalisierbarkeit, Werturteilsfreiheit 22 Umsetzungsstrategien - Nähe zum Gegenstand (Zuverlässigkeit, Gültigkeit) - Dokumentation des Forschungsprozesses (Zuverlässigkeit) - Selbstreflexion (Zuverlässigkeit, Gültigkeit, Werturteilsfreiheit) - Reflektion der Bedingungen (Gültigkeit, Übertragbarkeit) - Interpretation in Gruppen (Gültigkeit, Zuverlässigkeit) Exkurs: Präregistrierung qualitativer Daten - Veröffentlichung eines Studienplans (Forschungsfragen, Forschungsdesign, geplante Datenanalyse) bevor die Daten erhoben (oder untersucht) wurden - Zentraler Bestandteil der Open-Science-Initiative - Zunehmend Standard, v.a. in der quantitativen Forschung Forschungsethik - Makro-Ebene: Allgemeine rechtliche - Reflexion der eigenen Handlungsentscheidungen Rahmenbedingungen - Abwägung unterschiedlicher Interessen & Rechte - Meso-Ebene: Standesregeln des o Ausmaß & Eintrittswahrscheinlichkeit Wissenschaftssystems potentieller Schadens - Mikro-Ebene: Individuelle o Wer trägt Kosten/ profitiert vom Nutzen? Handlungsentscheidungen o Persönliche Verantwortung der Forscher Prinzipien angewandter Forschung Selbstbestimmung Recht auf Autonomie + informationelle Selbstbestimmung freie, informierte, widerrufbare Zustimmung zur Teilnahme an der Studie oder deren Ablehnung Gerechtigkeit Teilhabe an wissenschaftlichen Erkenntnissen/ Nutzen Gerechte Auswahl + Zuteilung von Teilnehmenden (Bsp. Kontrollgruppe) Schadensvermeidung Schaden-Nutzen-Abwägung (ausgewogenes Verhältnis erwarteter Nutzen und möglicher Schaden) Nutzen: incentives, credits, Spaß, Selbsteinsicht Belastung: psychische/ physische Beeinträchtigung + irreversible Schäden vertretbare subjektive Störung des Gesamtbefindens ist: auf Untersuchungsdauer beschränkt, vorübergehend, nicht mehr als alttagsübliche Unannehmlichkeiten - Besondere Vorsicht bei vulnerablen Gruppen Empfehlung - Belastung für student. Hilfskräfte berücksichtigen - Problematische Themen ansprechen, die nur kurzfristig zu negativer Stimmung führen Schaden-Nutzen- - Nur unvermeidbare Belastungen in Kauf nehmen (Debriefing, Psychologische Nachsorge) Abwägung - Einzelfallentscheidung Forschungsethik praktisch - Problem: sensible Themen → nicht jeden alles fragen - Lösungen o Kleine Lösung: Diskussion der Vorgehensweise in der AG, mit Dozenten/Prüfern o Große Lösung: Ethikkommission, Verfahren genehmigen lassen - Ziel I: Absicherung für Forscher - Ziel II: Sicherheit für Probanden - Vorgehen: Briefing der Probanden + Debriefing, Schriftliches Einverständnis der Probanden, Fairness in der Erhebung 23

Use Quizgecko on...
Browser
Browser